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Wissen: Wärme aus der Fläche

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WÄRME AUS DER

Unsichtbare Wärmespender, behagliche Strahlung, hygienischer Betrieb und niedrigere Energiekosten – mit diesen und weiteren Vorzügen punkten Flächenheizungen bei Baufamilien. Wir erklären, wie sie funktionieren und stellen unterschiedliche Arten von Fußboden- und Wandheizsystemen vor.

An einem kalten Wintertag auf einem Fliesen- oder Parkettboden barfuß laufen, faul herumlümmeln oder mit den Kindern spielen? Kein Problem mit einer Fußbodenheizung, denn die sorgt mit ihrer großflächigen Wärmestrahlung für die entsprechende Behaglichkeit. Kostengünstiger heizen

Aufgrund seiner großen Übertragungsfläche benötigt ein Flächenheizsystem nur geringe Heizwasservorlauftemperaturen von maximal etwa 35 Grad. Deshalb lässt es sich zum einen hervorragend mit energiesparenden Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen, Gas-Brennwertgeräten und Sonnenkollektoren kombinieren. Denn gerade diese Systeme arbeiten umso effizienter, je niedriger die Heizwasservorlauftemperaturen sind – dies gilt insbesondere für die 1 beliebte Wärmepumpenheizung. Zudem erlaubt das großflächige System aufgrund seiner höheren Strahlungstemperatur eine Absenkung der Lufttemperatur um bis zu zwei Grad ohne Behaglichkeitseinbuße. Diese Vorteile schonen letztlich auch den Geldbeutel und die Umwelt.

Im Vergleich zu Heizkörpern sorgt die Flächenheizung für eine ausgeglichene Temperaturverteilung und geringe Luftgeschwindigkeiten in den Räumen, wodurch der Staubtransport und Staubnester stark vermindert werden. Außerdem entziehen

US DER FLÄCHE

beheizte Fußböden den Staubmilben und Bakterien ihre Lebensgrundlage: die Feuchtigkeit. Im Haushalt lebende Asthmatiker und Stauballergiker werden dadurch entlastet. Und nicht zu unterschätzen ist, dass sich die Baufamilie keine Gedanken über Themen wie hygienische Reinigung, Anordnung und Optik von sichtbaren Heizflächen machen muss. Angenehm temperiert

Um gesundheitliche Belastungen für die Beine zu vermeiden, wurden für die Fußbodenoberfläche maximal zulässige Temperaturwerte festgelegt: Für die Aufenthaltszone sind es 29 Grad, die während der Heizperiode aber nur an eiskalten Tagen erreicht werden. Die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen liegen bei angenehmen 22 bis 24 Grad. In den schmalen Randzonen mit erhöhtem Wärmebedarf, zum Beispiel unter bodentiefen Fenstern, darf die Temperatur maximal 35 Grad betragen.

Systeme im Überblick

Reine Elektro-Fußbodenheizungen kommen im Neubaubereich aus Effizienzgründen bislang nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. Die flachen Matten werden bei Bedarf unterstützend in bestimmten Räumen oder Bereichen installiert, zum Beispiel in Bad, WC und Wellnessbereichen. Die meisten Baufamilien entscheiden sich für eine Wärmepumpen- oder Gas-Brennwert-Heizung in Verbindung mit einer heizwasserdurchströmten Fußbodenheizung. Um unterschiedliche Anforderungen erfüllen zu können, bieten die Hersteller verschiedene Systemvarianten an. Bei den sogenannten Nasssystemen kommt zunächst eine Hartschaumschicht mit Abdeckfolie zur Wärme- und Trittschalldämmung auf die Rohbetondecke. Dann erfolgen das Auslegen und Fixieren der Heizrohre, die anschließend von einem Fließ- oder Zement-Estrich umhüllt werden. Dieser Heiz-Estrich

Abkühlung im Sommer

Ist das Flächenheizsystem mit einer geeigneten Wärmepumpe gekoppelt, kann es an heißen Sommertagen für eine gewisse Abkühlung sorgen. Dazu wird kühles Wasser durch die Rohrschlangen geleitet. Dieses nimmt einen Teil der Wärme aus den Räumen auf und führt sie ab. Allerdings ist die Kühlleistung der Flächenheizung aus technischen Gründen und wegen des Feuchteschutzes begrenzt. Sie reicht aber aus, um die Wohnräume bei Innentemperaturen von über 26 Grad um etwa zwei bis vier Grad zu verringern. Klimaneutral wird so ein Kühlbetrieb, falls der Antriebsstrom von der eigenen Photovoltaikanlage kommt.

Wärmepumpen arbeiten in Verbindung mit Flächenheizsystemen besonders energiesparend und umweltschonend. Hier der Schichtaufbau eines klassischen Fußbodenheizungs-Nasssystems mit Estrich. > www.roth-werke.de

dient gleichzeitig als Wärmespeicher, Lastverteilschicht und als Untergrund für den Bodenbelag. Der Bodenbelag darf erst nach einer längeren, festgelegten Abbinde- und Aufheizzeit verlegt werden. Flächenheizsysteme mit speziellen Trockenestrichplatten sind vorteilhaft, wenn es auf eine kurze Bauzeit ankommt. Basiselement ist eine Trägerplatte, die mit Aluminium-Wärmeleitlamellen zur Aufnahme der Heizrohre bestückt wird. Auf eine Abdeckfolie werden dann die Trockenestrichplatten schwimmend gelegt. Anschließend lässt sich der Bodenbelag rasch und fast ohne Wartezeit aufbringen.

Wo es beim Fußbodenaufbau auf jeden Höhenmillimeter und auf eine

Basiselement dieses relativ flachen Trockensystems ist eine (gedämmte) Trägerplatte, die mit Alu-Wärmeleitlamellen zur Aufnahme der Heizrohre bestückt wird. > www.uponor.de

Eine schnell trocknende Vergussmasse ermöglicht es bei Fußbodenheizungs- Nasssystemen, die Wartezeit bis zur Verlegung des Bodenbelags deutlich zu verkürzen. > www.viega.de

Die Aufbauhöhe und die relativ lange Abbindezeit eines klassischen Fußbodenheizungs-Nasssystems lässt sich in Verbindung mit einem Estrich-Zusatzmittel reduzieren. > www.viega.de

Heizkörper ergänzend nutzen

Trotz der Vorzüge von Flächenheizungen haben Heizkörper noch längst nicht ausgedient. Vor allem in selten beheizten Räumen sowie in WCs und Bädern sorgen sie für rasche Wärme und bieten Platz zum Ablegen und Aufhängen von Textilien und Handtüchern: um sie vorzuwärmen und zu trocknen. Lieferbar ist ein vielfältiges Produktangebot mit unterschiedlichen Farben und Oberflächen. Manche Multitalente lassen sich mit funktionellem Zubehör wie Haken und Ablageflächen erweitern. Praktisch sind Modelle, die teil- oder vollelektrisch arbeiten, und sich so auch unabhängig von der Heizung betreiben lassen, zum Beispiel während der Übergangszeit.

rasche Fertigstellung ankommt, bietet sich der Einsatz von Flach- oder Dünnschichtsystemen an. Mit Aufbauhöhen ab etwa 15 Millimetern (ohne Dämmung und Bodenbelag) sind sie in Nass- und Trockenausführung verfügbar. Vorteilhaft bei der Nassausführung ist, dass oft nur eine relativ dünne Ausgleichsschicht nötig ist, die rasch begeh- und belegbar ist. Bodenbeläge und Fuß- bodenheizung

Bei Fußbodenheizungssystemen lassen sich alle gebräuchlichen Bodenbeläge nutzen. Dennoch sollten Baufamilien und Handwerker auf eine entsprechende Kennzeichnung sowie auf die Verlegehinweise der Hersteller achten – dies betrifft vor allem textile Bodenbeläge, die einen relativ hohen Wärmeleitwiderstand aufweisen.

Sehr gut einsetzbar sind insbesondere Platten aus Natur- oder Betonstein sowie keramische Fliesen, weil sie die Wärme optimal leiten. Auch Holz und Parkett sind grundsätzlich geeignet, sofern die Materialstärke nicht zu dick ausfällt sowie das Quell- und Schwundverhalten niedrig ist. Ähnliches gilt auch für Laminat und elastische Beläge aus Linoleum, PVC und Kork. Wand und Decke nutzen

Als Ergänzung zur Fußbodenheizung bieten sich vor allem die Wandheizsysteme immer dann an, wenn die verfügbare Fußbodenfläche nicht ausreicht, um den Raumwärmebedarf zu decken. Zum Beispiel in kleinen Bädern und in Wohnräumen mit Bodenbelägen mit erhöhtem Wärmedurchlasswiderstand, wie bei Holzdielenböden. In Wohnräumen, insbesondere unter Dachschrägen, ließe sich ergänzend auch noch der Deckenbereich zum Heizen nutzen. In Deutschland ist die Deckenheizung im Eigenheimbereich allerdings noch nicht sehr verbreitet.

Der Schichtaufbau der Wand- und Deckensysteme ist prinzipiell ähnlich wie auf dem Boden. Es gibt verschiedene Putz- und Trockensysteme sowie spezielle, vorgefertigte Systeme

Das Haus heizen nur mit Strom?

Strombetriebene Flächen-, Heizkörper- und Infrarot-Heizsysteme zur ganzjährigen Vollbeheizung eines Eigenheims lohnen sich, wenn überhaupt, nur in Einzelfällen. Denn die Effizienz-, Energiekosten- und Umweltbilanz von direktbetriebenen Stromheizungen fällt im Vergleich zur Elektro-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Heizwasser-Flächenheizung deutlich schlechter aus. Interessant könnte der Einsatz der vergleichsweise preiswerteren Elektro-Heizelemente allerdings in Niedrigst- und Passivenergiehäusern sein – insbesondere, falls dort ein Luftheizsystem im Einsatz ist. Denn dann arbeiten sie nur zeitweise und bedarfsabhängig, um „Wärmelücken“ auszugleichen.

Eine Wandheizung bietet sich z. B. im Dachgeschoss als Ergänzung zur Fußbodenheizung an. > www.aquatherm.de

in Elementbauweise, die sich rasch montieren lassen. Im Vergleich zu den Fußbodensystemen ist die Wärmeübertragung in der Regel höher, weil es keinen „bremsenden“ Belag gibt. Tabu sind übrigens Wandbereiche mit dicht stehender Möblierung. Intelligent geregelt

Um eine energiesparende und komfortable Wärmeverteilung in den Räumen zu erreichen, baut der Fachmann ein geeignetes Einzelraumregelsystem ein. Die meisten Produkte arbeiten inzwischen drahtlos und sind zum Teil vernetzbar. So ermöglichen sie ein bequemes Einjustieren und Kontrollieren aller Temperaturwerte sowie der Heizzeiten. Übrigens: Eine Nachtabsenkung lohnt sich aufgrund der Systemträgheit im Energiesparhaus nicht. Interessant wird die Absenkung erst während einer mehrtägigen Abwesenheitsphase.

Wichtig ist darüber hinaus noch, dass der Handwerker zum Schluss den sogenannten hydraulischen Abgleich durchführt: Er justiert dazu die jeweiligen Heizkreise am Verteiler so ein, dass kein Raum mit Heizwärme über- oder unterversorgt wird – dies wirkt sich günstig auf die Effizienz und den Wärmekomfort aus. Noch sparsamer arbeiten intelligente Einzelraumregelsysteme, die sogar während des Betriebs das Flächenheizsystem permanent hydraulisch abgleichen und somit für optimale Wärmeverhältnisse sorgen. • jw

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