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Hybridheizung: Wärmepumpe und Gas-Brennwert im Duett
Das Zweifamilienhaus von Familie Camen nahe Porta Westfalica ist ein Schmuckstück. Architektonisch, und jetzt dank Hybridanlage aus Luft/Wasser-Wärmepumpe sowie Gas-Brennwertgerät von Vaillant auch energetisch.
Fotos: Vaillant Kombi aus Wärmepumpe und Gas-Brennwert
Vor allem in Altbauten gibt es noch jede Menge Ölheizungen. Auch, weil in diesen Häusern die Umstellung durch den überwiegend hohen Heizwärmebedarf auf umweltschonende Wärmelösungen nicht ganz so einfach ist. Aber es geht – und zwar hervorragend – ist die Erfahrung von Familie Camen aus Porta Westfalica.
Die Familie hat jetzt ihren alten 30 kW-Ölkessel nach fast 25 Jahren gegen eine ökologische Hybridanlage ausgetauscht. Das ist eine Kombination aus einer ressourcenschonenden Luft/ Wasser-Wärmepumpe mit 7 kW Leistung und einem hocheffizienten Gas-Brennwertgerät. Dadurch kann das rund 460 m² große Zweifamilienhaus ganzjährig zu einem erheblichen Teil besonders umweltfreundlich beheizt werden. Und nur, wenn kurzfristig viel warmes Wasser benötigt wird oder der Winter an einzelnen Tagen sehr kalt ist, springt zusätzlich das Gas-Brennwertgerät an. „So sparen wir perspektivisch jedes Jahr mehrere Tausend Euro an Brennstoff-Kosten und entlasten gleichzeitig die Umwelt, weil unsere Heizung kaum noch CO2 ausstößt“, freut sich Wilhelm Camen. Im nächsten Schritt soll eine Photovoltaikanlage für den Antriebsstrom der Wärmepumpe auf dem Dach installiert werden. Das senkt die Betriebskosten weiter, denn die Wärmepumpe gewinnt zwei Drittel der Energie kostenlos aus der Umgebungsluft, der Rest ist Antriebsstrom.
Noch gar nicht beziffert ist in dieser Rechnung der zusätzliche Platz, den Wilhelm Camen durch den Wegfall der Öltanks à 2000 Liter gewonnen hat:
Hier wurde nun endlich der lange vermisste Hobbyraum eingerichtet. Und wo der voluminöse Alt-Ölkessel stand, befinden sich jetzt an der Wand die kompakte Inneneinheit der Wärmepumpe aroTHERM plus sowie das Gas-Brennwertgerät ecoTEC plus. Hinzu kommen in dem sehr aufgeräumt wirkenden Heizungsraum noch ein 400-Liter-Warmwasserspeicher und ein 100-Liter-Pufferspeicher – und alles zusammen sieht ein wenig aus wie im Ausstellungsraum eines Heizungsbauers. Die Hochwertigkeit der Anlagentechnik wird dem Endkunden dadurch automatisch immer wieder vor Augen geführt und ist damit gleichzeitig eine Visitenkarte für die Handwerksleistung.
Durch System einfache Installation
„Solche Hybridheizungen sind gerade für den Gebäudebestand, also beispielsweise
Häuser aus den 60er oder 70er Jahren, perfekt, um sie schnell, wirtschaftlich und vor allem ressourcenschonend auf eine CO2-arme Wärmetechnik umzustellen“, bestätigen Fachhandwerksmeister Werner Schäfer und sein Prokurist Christian Schaper von der Firma Energie, Heizung, Sanitär, Solar Schäfer GmbH, Minden, im Gespräch: „Das gilt vor allem, wenn sämtliche Komponenten von einem Systemhersteller kommen. Denn dann steht, bis hin zur Einbindung einer PV- oder einer solarthermischen Anlage auch schon die integrierte Komplettsteuerung steckerfertig zur Verfügung, sodass der Kunde den höchst möglichen Gesamtwirkungsgrad erhält.“
Außerdem wird die Installation selbst deutlich einfacher und schneller, letztlich also auch kostengünstiger. So hat der Heizungstausch mit Neuinstallation der Hybridanlage im Camen-Wohnhaus inklusive Demontage der Öltanks und Kaminsanierung („Da musste nur ein entsprechend zertifiziertes Luft-Abgas-System aus Kunststoff eingezogen werden, das war alles!“) bis zur Inbetriebnahme noch nicht einmal zehn Werktage gedauert.
Wer einen solchen Heizungstausch ins Auge fasst, sollte das übrigens idealerweise frühzeitig planen und nicht erst, wenn die alte Anlage defekt ist, raten die Heizungsfachleute. Mit etwas zeitlichem Vor-
lauf könne man nämlich das System noch besser auf das Gebäude und die Wünsche seiner Bewohner abstimmen. Außerdem lassen sich die Arbeiten dann in die wärmeren Monate legen.
Attraktive Zuschussregelung bei Öl-Tausch
Bis vor wenigen Jahren wären konventionelle Wärmepumpen bei einer solchen Aufgabenstellung noch an ihre Leistungsgrenze gekommen, erinnert sich Schäfer: „Vor allem, wenn wir aus Kostengründen über den Einsatz von Luft/ Wasser-Wärmepumpen sprechen. Also auf kostspielige Erdbohrungen für eine Sole/ Wasser-Wärmepumpe verzichten wollten.“ Allein die hätte nämlich bei dem Wohnhaus von Familie Camen in Porta Westfalica rund 12 000 Euro gekostet. „Durch die Luft/ Wasser-Wärmepumpen aroTHERM plus in Verbindung mit dem Gas-Brennwertgerät und der zentralen, alles abgestimmt steuernden Regelung sensoCOMFORT, gibt es jetzt jedoch eine sehr ressourcenschonende und wirtschaftliche
Alternative zum klassischen Öl- oder Gas-Kessel“, so Handwerksmeister Schäfer. Denn die Außeneinheit der Luft/ Wasser-Wärmepumpe konnte ohne großen Aufwand ganz einfach auf einem kleinen Fundament neben dem Haus aufgestellt werden.
Besonders attraktiv wird diese Wärmepumpen-Alternative im Übrigen durch das Förderprogramm der Bundesregierung, das die Installation von regenerativen Wärmeerzeugern als Ersatz für Öl-Altanlagen mit einem zusätzlichen Bonus unterstützt: „Über den Energieberater konnte so letzten Endes eine 40-prozentige Förderquote beantragt werden, zuzüglich 500 Euro Klimabonus von Vaillant. Damit ist die Gesamtmaßnahme trotz des bei uns noch notwendigen Gasanschlusses nur unwesentlich teurer geworden, als wenn wir die Altanlage inklusive der Speicher lediglich ersetzt hätten“, so Wilhelm Camen und Tochter Claudia Thielke, deren beider Familien hier unter einem Dach zusammenwohnen. Und das ist jetzt nicht nur ausgesprochen komfortabel, mit eigenem Pool und ganz viel Platz und Spielmöglichkeiten für die Kinder, sondern zugleich umweltbewusst, und nachhaltig . ■
Großzügige, helle Räume prägen die Wohnetagen – und der stilvolle Kachelofen lädt an kalten Wintertagen zusätzlich zum Verweilen ein. Die Außeneinheit der Luft/WasserWärmepumpe ist so leise, dass sie direkt an der Hauswand gegenüber dem Gartenhaus mit Grillplatz installiert werden konnte. Und fast arbeitet der RasenmäherRoboter sogar noch geräuschvoller.
So sieht der Heizungskeller von Familie Camen heute aus: rechts die wandhängende Inneneinheit der aroTHERM plus Wärmepumpe, daneben das Gas-Brennwertgerät ecoTEC plus, links der Warmwasserspeicher vom Typ uniSTOR plus und ein kleiner 100-Liter-Pufferspeicher.
Weitere Informationen
Bei diesem Projekt wurden als Hybridanlage die Luft/WasserWärmepumpe aroTherm plus sowie das Gas-Brennwertgerät ecoTEC plus von Hersteller Vaillant eingebaut. Der Endenergiebedarf des Hauses liegt nach der Sanierung bei 61,5 kWh/m²a. Die Förderquote betrug 40 Prozent; www.vaillant.de, www.schaefer-minden.de