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Umbau

Neu: Im Dachgeschoss ließ der Hausbesitzer umfangreiche Änderungen vornehmen. So lässt eine große Gaube viel Tageslicht in die Räume und ermöglicht den Blick in den Garten.

Ein zuvor unscheinbares Siedlungshaus präsentiert sich heute als echter Hingucker. Das Eigenheim weist nach der Sanierung einen zeitgemäßen Wohnstandard auf.

Mit frischer Optik

Der Bauherr hängt sehr am elterlichen Haus. Bei der fälligen Sanierung sollte daher möglichst viel vom Charakter des 50er-Jahre-Gebäudes erhalten werden, gleichzeitig sollten moderner Wohnkomfort und ein durchgängig guter Stil Einzug halten. Da bisher auf der schmalen Straße geparkt werden musste, stand außerdem die Integration eines Carports an. Mit Dieter Ulrich Rehm entschied er sich für einen Architekten, dessen sehenswerte Arbeiten wir schon öfters präsentiert haben. Zu den ersten Maßnahmen zählten der Abbruch eines in den 1980er-Jahren in Fachwerkoptik ausgeführten Anbaus sowie eines bauzeitlichen Fahrrad- und Geräteschuppens. Rehm entwarf eine interessante Carport-/Vorbaukombination: Eine überdachte, kleine Rampe

Oben: Der große Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss ist schick eingerichtet. Für eine warme und wohnliche Note im Raum sorgen die Holzdielen am Boden.

Eine breite Treppe führt hinauf ins Dachgeschoss. Der Bodenbelag im EG – es handelt sich um Solnhofener Platten – lässt die Herzen von Naturstein-Fans höher schlagen!

Mit frischer Optik

führt jetzt stufenfrei zur Hauseingangstür. Die Verkleidung erfolgte mit einer wunderbar zu den Biberschwanzziegeln des Daches passenden Holzlamellenstruktur (Douglasie).

Größerer Eingriff erfolgte im Dachgeschoss.

Im Vorentwurf waren zunächst bodentiefe, hohe Dachflächenfenster definiert. Der Bauherr wünschte dann aber maximale

Vorher: Das Siedlungshaus hatte das Potenzial, durch eine einfühlsame Transformation auf einen zeitgemäßen Wohn- und Energiestandard gebracht zu werden.

Das Bad präsentiert sich nach dem Umbau als Wohlfühl-Refugium.

Oben: Die große Gaube im Dachgeschoss ermöglicht einen zeitgemäßen Wohnkomfort mit Tageslichteinfall. Praktisch: Die Schränke dienen auch als Sitzgelegenheit.

Neu: Auf der Hauseingangsseite platzierte der Architekt einen Carport. Eine kleine Rampe führt jetzt stufenfrei zur Hauseingangstür. Geschmackvoll: die HolzlamellenVerkleidung aus Douglasie.

Raumausnutzung durch eine große Gaube. Da nur vom Garten einsehbar, war deren Außenansicht untergeordnet. Innen entstand eine tolle Lösung mit Sitzmöbel. Für gute Energiewerte der Gebäudehülle sorgen Zwischen- und Aufsparrendämmung mit Holzweichfaserplatten in Verbindung mit neuen Fenstern und der bereits vorhandenen Fassadendämmung. Beim Thema Lichtplanung kam der Spezialist Joachim Wagner ins Spiel. Mit einer Kombination aus „Wallwashern“, wandbündig eingebauten Leuchten, Deckeneinbaustrahlern und einem seiner Lieblingsprodukte, den lichtstarken, dabei blendfreien Linsenleuchten über der Kochinsel, schuf er eine besonders schöne Lichtatmosphäre. Die verwendeten Dim-to-WarmLEDs haben dabei eine hohe, mit Glüh- und Halogenlampen vergleichbare Farbwiedergabequalität. ■

Fotos u. Text: www.bernhardmuellerfoto.de

Weitere Informationen

Planung durch Architekt Dieter Ulrich Rehm in Pfullingen. www.dur-architektur.de; Lichtplanung: www.massstab-licht.de Vorher: Das Siedlungshaus aus den 1950er-Jahren bot keinen Stellplatz für einen PKW. Der fachwerkartig vorgebaute Eingangsbereich sowie der Anbau links wurden von Bauherr und Architekt zur Disposition gestellt.

Fachgerechter Unterbau für die Holzdielen

Massivholzdielen sind eine feine Sache. Der natürliche Bodenbelag wertet jeden Wohnraum auf. Doch der Unterbau sollte

fachgerecht montiert werden, damit Wohnungsbesitzer lange Freude an ihrem neuen Fußboden haben und keinen Ärger mit den Nachbarn bekommen.

Sie regulieren durch ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, das Raumklima, sie sorgen für ein natürliches und warmes Ambiente im Wohnraum, bringen rustikalen Charme in die Wohnung und sie halten lange, sogar Jahrzehnte bei richtiger und regelmäßiger Pflege. Die Rede ist von Massivholzdielen, die im Trend ökologischen Bauens liegen. Im Gegensatz zu Parkett, das mehrschichtig aufgebaut ist, bestehen Massivholzdielen aus einem Stück Holz, das mit den sichtbaren Ästen eine sehr lebhafte Oberfläche hat.

Schallschutz ist wichtig

Wer seine Wohnung renoviert oder zum Beispiel das Dachgeschoss zu Wohnzwecken ausbauen möchte und sich für Massivholzdielen als

Foto: Osmo 1 Ausgangssituation und Vorarbeiten: Ziel ist es, auf dem vorhandenen Untergrund einen Dielenboden zu verlegen. Dafür muss der Boden eben und vollflächig tragfähig sein.

2 Vorab sollte der Boden gründlich gereinigt werden. Das Dämm- und Verlegesystem aus Holzfaserdämmstoff gleicht geringfügige Unebenheiten aus.

3 Als Verlegesystem wird eine ökologische Variante aus nachhaltiger Holzfaser, hergestellt aus nachwachsendem Nadelholz, gewählt: Das Steico Floor-Verlegesystem ist eine integrierte Wärme- und Trittschalldämmung. Im System ergänzen sich Dämmplatten und Verlegeleisten.

Fachgerechter Unterbau für die Holzdielen

Bodenbelag entscheidet, ist gut beraten, für einen fachgerechten Unterbau zu sorgen. Um nur einige Punkte zu nennen. Erstens: Im Gegensatz zu anderen Bodenbelägen wie Kork oder Teppich „schlucken“ Massivholzdielen aufgrund ihrer harten Oberfläche nicht den Trittschall, sondern verbreiten ihn. Damit es keinen Ärger mit dem Zimmer- oder Wohnungsnachbarn gibt, sollte

4 Zum System gehören Dämmplatten und Verlegeleisten, in denen später die Massivholzdielen mit Schrauben fixiert werden.

5 Für eine fachgerechte Verlegung braucht es kein spezielles Werkzeug. Bleistift, Cutter-Messer, Hand- bzw. Handkreissäge, Meterstab, Schlagtacker, Stichsäge und Winkel reichen aus. 6 Die Holzfaserdämmplatten gibt es in der Stärke 40 oder 60 mm jeweils im Format 1300 x 380 mm.

9 Im nächsten Arbeitsschritt wird der Randdämmstreifen zur Schallentkopplung eingebracht. Hergestellt aus Holzfasern, ist er eine ökologische Alternative zu Randdämmstreifen aus PE. Er wird als Rolle verpackt.

der Boden vom Schall entkoppelt werden. Geeignete Systeme helfen dabei. Zweitens: Es muss ausgeschlossen werden, dass etwaige aufsteigende Feuchtigkeit aus einem mineralischen Untergrund aufsteigen und in die Massivholzdielen eindringen kann. Drittens: Wenn der Unterbau über eine Wärmedämmung verfügt, ist der Boden letztlich schön fußwarm. Viertens: Bauherren freuen sich, wenn der Unterbau nachhaltige Kriterien erfüllt.

Komplettes System

Diese vier und noch mehr Anforderungen erfüllt zum Beispiel das Fußboden-Dämmsystem Steico Floor, das wir hier vorstellen. Es handelt sich um ein Dämm- und Befestigungssystem für massive Dielenbeläge. Die Befestigung der

10 Er wird entlang der Wand angebracht und mit dem Schlagtacker befestigt.

13 Dafür wird sie vorab auf der Federseite stumpf auf ein Maß von etwa 10 bis 15 cm zugeschnitten.

14 Vorsicht, nicht mit den Leisten beginnen, sonst geht die Schallentkopplung verloren und die Dielen können nicht sauber befestigt werden.

7 Aus mineralischen Böden kann auch nach Jahren noch Restfeuchtigkeit aufsteigen, deshalb wird das Dämmsystem mit einer PE-Folie geschützt. 8 Die Folie lässt sich auf dem Untergrund einfach abrollen und geradeziehen.

11 Nach der Verlegung des Bodensystems schützen die Randdämmstreifen vor der Schallübertragung aus dem Fußboden in die Wände.

15 Ein weiterer Vorteil: Durchdringungen wie für Heizungsrohre lassen sich besonders einfach in die Dämmplatte einarbeiten. Ausschneiden mit der Stichsäge oder einem Holzbohrer.

16 Vor der zweiten bzw. vor allen anschließenden Dämmplattenreihen wird die Verlegeleiste im Versatz zur Dämmplattenfuge angesetzt. 12 Jetzt wird die erste Reihe mit den halbierten Dämmplatten gerade an der Wand entlang verlegt.

17 Die zweite Plattenreihe einfach anlegen und mit der Verlegeleiste verbinden. So gelingt Reihe für Reihe bis zum Zimmerabschluss.

Tipp: Auf Ober- und Unterseiten achten

Die dunkle Seite des Dämmstoffes zeigt nach oben … … auch bei der Leiste ist die obere Seite gekennzeichnet.

Gerade Schnitte werden mit Handkreissäge, …

… Handsäge,…

… oder der Stichsäge durchgeführt.

Die Latten werden mit einer Hand- oder Stichsäge zugeschnitten. 18 Längen mit dem Meterstab passend abmessen. Der Stoßfugenversatz zur vorherigen Platte sollte etwa 25 cm betragen.

22 Die Leiste kann durch die Nut- und Federverbindung …

Dielen erfolgt in der integrierten und schallentkoppelten Verlegeleiste, die wiederum durch die stabilen Dämmplatten aus Holzfaserdämmstoff per Nut und Feder sicher verbunden wird. Die Verlegeleisten weisen eine geringere Dicke als die Dämmplatten auf. Dadurch haben sie keinen direkten Kontakt mit dem Untergrund. Eine schalltechnische Entkopplung des Dämmsystems ist dadurch gegeben. Bei mineralischen Untergründen muss eine vollflächig verlegte Feuchtesperre eingesetzt werden, beispielsweise eine PEFolie. Zum System gehören auch Randdämmstreifen aus Holzfasern, die eine wichtige Rolle bei der Schallentkoppelung spielen. Sie dämpfen die Trittschallübertragung. ■ Fotos: Steico

26 Jetzt werden die Massivholzdielen verlegt.

Weitere Informationen

Das System Steico Floor wird in der Regel von Zimmerleuten, Schreinern, Trockenbauern, Bodenlegern oder Raumgestaltern verarbeitet. Es ist im Baustoffhandel erhältlich. Die Dicke der Dämmelemente aus Holzfaserdämmstoff beträgt 40 oder 60 Millimeter, während die Verlegeleisten 35 und 55 Millimeter dick sind. Mehr unter www.steico.com

19 Bei der Leiste ist ein Stoßfugenversatz… 20 … von mindestens 50 cm einzuhalten. 21 Bei der Verlegeleiste ist darauf zu achten, dass der Abstand am Stoß etwa 5 mm beträgt. Dadurch reiben die Leisten nicht aneinander und es entstehen später keine Knarzgeräusche.

23 … einfach in die Dämmplatte gesteckt werden. 24 Nach dem Verbinden „schwebt“ … 25… die Verlegeleiste über dem Boden.

27 Der Dielenboden wird nach Herstellerangaben unsichtbar in der Feder …

28 … mit der Verlegeleiste verschraubt, die Holzfaserdämmung trägt den Boden, das wirkt entkoppelnd.

29 Zuletzt wird der Randdämmstreifen an der Oberseite des …

30 … Dielenbodens bündig mit dem Cutter-Messer abgeschnitten.

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