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„Mit Sicherheit in die Zukunft“ Blanco stellt sich mit „bärenstarker Bilanz“ für die Zukunft auf
Im Corona-Jahr 2020 erwirtschaftete der Spezialist für den Wasserplatz mit 408 Millionen Euro und einem Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nicht nur einen Rekordumsatz, sondern blickt auch auf eine „bärenstarke Bilanz“ und einen „ausgezeichneten Cashflow“, wie CFO Rüdiger Böhle im Rahmen der virtuellen Pressekonferenz am 9.6.21 betonte. Während das Inland seinen Umsatz auf 151 Millionen Euro steigerte, bezifferten sich die Erlöse in den internationalen Regionen auf 257 Millionen Euro.
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ennoch gestaltete sich das Jahr auch für den Erfinder der Unit äußerst dynamisch. Vor allem im ersten Halbjahr verzeichnete Blanco coronabedingt in allen Märkten Umsatzrückgänge. Insbesondere die langanhaltenden und wiederkehrenden Lockdowns und die immer noch anhaltenden Lieferengpässe im Bereich der Basismaterialien wie Verpackungsmaterial, Edelstahl und Holz stellten und stellen die Oberderdinger vor Herausforderungen.
ßerordentliche Herausforderung für uns alle“, resümiert der COO. Ob während der ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 oder jetzt, ein Jahr später: „Wir hatten mit erheblichen Lieferrückständen zu kämpfen, haben jedoch keine Kosten gescheut, um unsere Kunden zuverlässig versorgen zu können. Das ist uns in mehr als 80 Prozent der Fälle gelungen.“ Das Ziel und der eigene Anspruch an sich selbst liege jedoch bei 100 Prozent Liefertreue.
Spagat zwischen Liefertreue & SchutzmaSSnahmen Herausfordernd gestaltete sich darüber hinaus die Umsetzung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen, die Blanco bereits sehr früh in Angriff nahm. „Die Gesundheit der Belegschaft ist nach wie vor einer unserer wichtigsten Leitgedanken“, betont COO Andreas Ostermann von Roth, das gelte für alle Beschäftigten weltweit, sowohl in der Verwaltung als auch in der Produktion. Homeoffice wurde von Beginn an gefördert und wird bis heute überall dort, wo es möglich ist, erfolgreich praktiziert. Hierfür wurde kurzfristig in zusätzliche Hardware und spezielle Telefonmanagement-Software investiert, damit z. B. auch die Vertriebs-Innendienst-Teams möglichst zuhause arbeiten und somit weiterhin ihren Kunden betreuen konnten. Gleichzeitig galt es, den Handel weiterhin mit hohem Service-Niveau zu beliefern. „Genau diesen Spagat zu meistern, war und ist eine au-
Produktivitätssteigerung statt Preiserhöhung Um diese zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern sowie den Rahmen für künftige Wachstumsstrategien zu bilden, investiert Blanco derzeit in vielen Bereichen. So beliefen sich die Investitionen im vergangenen Jahr auf insgesamt 18 Millionen Euro. Im Fokus steht dabei vor allem die Erhöhung der Produktivität zum Ausgleich der millionenschweren Mehrkosten, die 2021 als Folge der Materialknappheit und logistischen Engpässe entstehen werden. So werden die Werke für die weltweit erfolgreichen Silgranit-Spülen, die nach wie vor stärkster Wachstumsmotor sind, in Most (Tschechien) und Toronto (Kanada) erweitert. Außerdem wird die Produktivität am deutschen Standort Sinsheim erhöht. Trotz des hohen Investments sieht der Hersteller jedoch von Preis erhöhungen ab: „Wir werden unterjährig keine Preisanpassungen vor-
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