FACES Magazin Deutschland, Maiausgabe 2021

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Adriene Mishler Héctor Bellerín

05 2021 MAI € 3.90

Maïwenn Max La Manna Ashnikko Mike Tyson Jeenu Mahadevan

SHAPE THE WORLD

POWER ...und Cocktails für alle.


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People 10 24 28 28

Contributors Mike Tyson Adriene Mishler Ashnikko

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Jeenu Mahadevan Héctor Bellerín Max La Manna Maïwenn

HOLLYWEED Patrick Pierazzoli, Chefredakteur

Wenn sich jemand mit Gras auskennt, dann Seth Rogen und Evan Goldberg. Die Macher von Stonerfilmen wie „Superbad“, „Ananas Express“ oder „Bad Neighbors“ sind seit ihrer Kindheit beste Freunde und starteten als Teenager eine kreative Partnerschaft für die Ewigkeit. Ihr liebstes Projekt aber ist kein Film. 2018 gründeten sie in ihrer Heimat Kanada die Firma Houseplant (www.houseplant.com), nachdem Cannabis dort legal wurde. Seit März diesen Jahres sind sie jetzt auch in Kalifornien aktiv. Houseplant soll das bedachteste Weed-Unternehmen der Welt werden. Bestes Gras und bestes Karma, vom Anbau über den Arbeitsplatz bis zum Kampf für Legalisierung, Amnestie und Aufklärung. Eine Herzensangelegenheit: „Wir lieben Weed einfach so sehr. Es ist anders als alles andere auf der Welt, und es hat uns mit Stolz zu den Menschen gemacht, die wir heute sind.“ Die Qualität ist erstklassig (wird berichtet), genauso wie der Preis, der bei 60 Dollar für eine Achtel Unze (3.5 g) liegt. Für den Cannasseur gibt es neben den drei Grassorten (plant) auch einzigartige Accessoires (house) wie ein von Rogen entworfenes Aschenbecher-Set, ein Vinyl-Box-Set mit drei LPs (je eine für eine Indica-, Sativa- und Hybrid-Session) oder ein Tischfeuerzeug mit Auto-Zigarettenanzünder. Überhaupt ist das ganze Design von Houseplant so cool, dass man sich am liebsten die Wohnung damit vollstellen würde... wenn man denn dürfte.

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TOGETHER we are strong


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Style 12 14 16 18 20 22 26 36 37

The Look Man The Look Woman The Look Beauty Print is King Short Trip Gute Gründe Then and now Eat & Drink Shortcuts Travel Shortcuts

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Beauty Shortcuts Fashion Shortcuts Backstage Interview: Rianna Kounou & Nina Knaudt 66 Insider: Rebecca Mir 108 Style-O-Meter 117 The Goods

SCHNEIDE Marina Warth, Stv. Chefredakteurin

Wein aus dem Wasserglas und die Klobürste von Ikea. Socken, die nicht zusammenpassen und Plastikblumen, die selbst nach drei Mal Weihnachten noch den Anschein machen, als wären sie frisch gepflückt. Irgendwann wird man erwachsen, kauft Bordeaux-Gläser, schwarze Socken und Sträuße vom Floristen, für deren Preis wir früher drei Mal ins Kino gegangen wären. Was für den Teenie sein Online-Game, sind für den Erwachsenen 500 Gramm Angus Beef, das Fahrrad, das mehr kostet als eine Monatsmiete oder eine Schere aus Japan, die überteuerte Blumen so akkurat schneidet, dass die Stiele nicht gequetscht werden. Ich weiß, Sie zeigen mir jetzt den Vogel, wenn ich Ihnen sage, dass besagte Schere – ein handwerkliches Wunderwerk, in Handarbeit hergestellt von japanischen Meistern, die Jahre dafür brauchen, bis sie den Stahl so bearbeiten und zusammenführen können, damit beim Schneiden dieses beinahe lautlose Geräusch entsteht und die beiden Klingen aneinander vorbei ziehen wie zwei Segelboote auf der Zielgeraden der Regatta – läppische 169.– kostet (Banshu Hamono, „Kory Flower Scissors“, www.icdesign.ch). Tun Sie es ruhig, und denken Sie an mich, wenn Sie das nächste Mal zur Schere von Ikea greifen.

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Stories 44

Fashion Editorial: Social Consciousness Infiltration 58 5 vor 12 68 Cool Host: Agapi & Costantza Sbokou 72 Wes’ Wonderful World 82 Fashion Editorial: Full Emptiness Studio Cure 96 Inside - outside 102 Corona Creativity 130 Last Facts: Napoleon

PLASTIC IS FANTASTIC Irena Srdanovic, Grafikpraktikantin

Fünf Franken Taschengeld fühlten sich als Kind an wie ein Vermögen. Sackweise Schleckzeug und ungesunde Snacks habe ich mir damals nach der Schule am Kiosk geholt. Jedes Mal, wenn ich heute mit dem Bus daran vorbeifahre, erinnere ich mich an die kitschigen Ring-Lollis, die mein kleines Kinderherz höher schlagen und mich für einen kurzen Moment wie eine Dame fühlen ließen – erwachsen eben. Als richtige – oder zumindest halbe – Erwachsene sehne ich mich immer noch nach diesen kleinen Glücksmomenten, die mir jetzt meine neueste Entdeckung beschert: die bunten und auffälligen Plastik-Ringe von „La Manso“ (ab ca. 65.–, www.lamanso.shop), auf die ich zufälligerweise beim nächtlichen Instagram-Durchstöbern gestoßen bin. Meinen kleinen Tagträumen von damals komme ich damit immer näher, denn mit diesen Klunkern bin ich jetzt schon eine edle, wenn auch noch nicht reiche, Dame.

IMPRESSUM

Herausgeber Stefan Berger – berger@faces.ch Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch Chefredakteur Patrick Pierazzoli

Creative Consultants Florian Ribisch Alex Wiederin

Stv. Chefredakteurin Marina Warth – marina@faces.ch

Grafi kleitung Meret Ackermann – grafik@faces.ch Redaktion FACES Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich Tel. +41 43 322 05 23 redaktion@faces.ch Redaktion Simona Bieri Lara Meroni

Design/Layout Irena Srdanović Michèle Stähli

Autoren Simona Bieri, Wally Koval, Luisa Neubauer, Marco Rüegg, Marina Warth Fotos & Illustrationen Vincenzo Buscemi, Xavier Taples, Patrick Walter, pa picture alliance (dpa), IMAXtree Verlag Fairlane Consulting GmbH Bertastrasse 1 CH-8003 Zürich

Anzeigen Schweiz und international Tel. +41 43 322 05 37 Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch Alisa Schmid – schmid@faces.ch

Anzeigen & Kooperationen Deutschland FACES Deutschland Straßburger Straße 6D D-10405 Berlin Tel. (0)30 552 02 383 Director: Julia Gelau – julia@faces.ch Abonnementspreise FACES erscheint 10 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 3.90 Jahresabo CHF 55.– / € 39.–

© Copyright 2021 Fairlane Consulting GmbH Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Adriene Mishler Héctor Bellerín

05 2021 MAI CHF 5.50

Maïwenn Max La Manna Ashnikko Mike Tyson Jeenu Mahadevan

SHAPE THE WORLD

POWER ...und Cocktails für alle.

COVER

Photography: Patrick Walter Styling: Claudia Huber Hair & Make-up: Melanie Hopp Model: MJ Kleid von Fendi. Brille von Mykita. Schmuck von Saskia Diez.

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CONTRIBUTORS

Apokalyptische Zeiten. So beschreibt Patrick Walter, was um uns rum gerade abgeht. Der Fotograf unseres Editorials „Social Consciousness Infiltration“ (Seite 44) meint das allerdings längst nicht pessimistisch, sondern schätzt die Stimmung, die ihm erscheint wie eine leergewischte Wandtafel. Alles neu, alles auf Anfang. Die aktuelle Krise hat Walter zu zwei Projekten inspiriert, für die er einerseits Menschen portraitiert und andererseits Mode avantgardistisch in Szene setzt. Energie-Schub erhält Walter von uns zudem in Form unseres Covers, für dessen Bild wir ihm besonders herzlich die Hand schütteln.

Es braucht nicht viel, um Claudia Huber zum Lachen zu bringen. Das ist eine schöne Eigenschaft, lockert die Tirolerin, die seit sieben Jahren in Berlin lebt, doch damit jede noch so hitzige Situation auf. Und dass es dazu bei Mode-Produktionen schon ab und zu mal kommen kann, weiß Huber genau. Früher hat sie als Coloristin Haare gestylt, heute ist die Mode ihr Metier. Kürzlich hat Claudia Huber ihr Können während des Shootings des Editorials „Social Consciousness Infiltration“ unter Beweis gestellt, das Sie sich auf Seite 44 ansehen können.

Weshalb zieht ein Sizilianer weg aus Palermo nach Mailand und dann weiter nach München? Weil Vincenzo Buscemi dem Ruf der Fotografie folgt. Seit elf Jahren wohnt der Fotograf nun in der bayerischen Hauptstadt und realisiert von hier aus seine Projekte. Die Ideen dafür gehen ihm nie aus, findet er doch in Kunst und Musik jede Menge Inspiration. Nur schöne Bilder zu machen, reicht Buscemi allerdings nicht, vielmehr geht es ihm darum, damit Emotionen zu wecken. Na, dann schauen Sie sich seine neueste Strecke mit dem Titel „Full Emptiness Studio Cure“ (Seite 82) mal an, und achten Sie darauf, was diese bei Ihnen auslöst. Public Relations- und Marketing-Jobs füllen das Konto, wärmen jedoch nicht das Herz. Deshalb setzt Oliver Rauh auf ein anderes Gespann, auf Styling und Fotografie nämlich, zwei Leidenschaften, für die er bereit wäre, wochenlang von Brot und Wasser zu leben. Muss er glücklicherweise natürlich nicht, denn Rauh ist gut in dem, was er tut, stylte schon Lady Gaga oder arbeitete für BMW, Hermès, Condé Nast und regelmäßig auch für uns. Vielleicht haben Sie Rauh im TV erspäht, als Gastjuror bei Pro7 oder wenn er für die Münchner Tafel als Botschafter die Lanze schwingt. Bewundern Sie seine Arbeit, denn die neueste Modestrecke „Full Emptiness Studio Cure“ zeigen wir Ihnen auf Seite 82. Drei Wochen bei FACES und schon im Homeoffice: Michèle Stähli hat über die Hälfte ihres Praktikums zuhause verbracht und uns vom heimischen Computer aus mit ihren Layouts unterstützt. Die 23-jährige Zürcherin werden wir dennoch vermissen, hat sie uns doch während dieser Zeit mit ihren Sprachnachrichten und sonnigen Mails aus ihrem Leben berichtet. Dieses versüßt sie sich übrigens mit Yoga hoch über Zürichs Dächern und Touren auf ihrem Fahrrad, womit wir ihr zum Abschied viele schöne Touren wünschen und alles Gute für alles, was vor ihr liegt. 10

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#STAY YOURSELF #STAY MAJE


THE LOOK MAN

D A S G E F Ä L LT U N S A N I H M

Demonstrant Sie rufen Parolen und kämpfen für Gerechtigkeit: Er schreitet mit erhobenem Kopf und der Faust in der Luft die lange Straße hinab. Umgeben von einer wilddurchmischten Menschenmenge und geschützt mit einer Statement-Maske, steht er für seine Überzeugungen ein. In seiner linken Hand schwingt er eine Flagge hin und her und marschiert mit seinen schweren Boots seinem Ziel entgegen. Durch seine getönte Sonnenbrille sieht er unzählige Schilder mit farbigen Schriftzügen vor sich – sie alle fordern eine Veränderung. Jeder Demonstrant steht hier, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen – so auch er. Mit vereinten Kräften und einer Menge Geduld kämpfen sie zusammen für ihr Ziel und werden erst aufhören, wenn dieses erreicht ist.

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Für ihren Black-Power-Gruß wurden die Sprinter Tommie Smith und John Carlos 1968 vom Olympischen Komitee nach Hause geschickt.

Dior

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Etudes

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1 Alexander McQueen, lange Halskette mit Anhänger aus Messing, ca. 828.– 2 Guess, Sweatshirt aus Bio-Baumwollmix, ca. 121.– 3 Ripley Rader, „Look Good Do Good“, Maske aus Baumwolle, ca. 11.– 4 Arket, Jeans aus Bio-Baumwolle, ca. 76.– 5 Scotch & Soda, „Born to Love“, Bandana aus Baumwolle, ca. 51.– 6 Ecoalf, „Act Now“, Poloshirt aus Bio-Baumwolle, ca. 66.– 7 Diesel, „Dhorian“, Rucksack aus Nylon und Wildleder, ca. 356.– 8 Sacai, CargoShorts aus Baumwolloxford, ca. 717.– 9 Vetements, Schnürstiefel aus Leder, ca. 1'365.–

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NEW

Gut für das Haar. Gut für die Erde. Pionier tierversuchsfreier Produkte

Vegan

Natürliche Inhaltsstoffe

Biobasierter Kunststoff

Organische Pflanzenextrakte

Clean Beauty von PAUL MITCHELL® ist für alle, denen Nachhaltigkeit und natürliche Inhaltsstoffe am Herzen liegen. Clean Beauty basiert auf einer veganen Rezeptur, enthält organische Pflanzenextrakte und nutzt Bioplastik für die Verpackung. Die tierversuchsfreien Produkte enthalten alles, was Du von guter Haarpflege erwartest, und verzichten auf das, was Du nicht brauchst – zum Beispiel Parabene, Sulfate, Gluten, austrocknende Alkohole und Mineralöl. Mai 2021

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THE LOOK WOMAN

D A S G E F Ä L LT U N S A N I H R

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Dancing Queen Das farbige Lichterspiel der Discokugel reflektiert sich in den zahlreichen Pailletten ihres Kleides: Die junge Frau auf der Tanzfläche funkelt mehr als der Sternenhimmel über ihr. Während aus den Lautsprechern die Hits der 80er dröhnen, bewegt sie sich mit ihren glitzernden Sandalen geschickt zum Takt. Bei jeder ihrer Bewegungen schwingen ihre langen Ohrringe mit, während sie unter freiem Himmel auf der kleinen Retro-Party feiert. Die Kristalle an ihren Ohren glitzern mit jenen am StatementCollier um die Wette, sodass sie zum wahren Eyecatcher der Feier wird. Als dann der weltbekannte ABBA-Hit ertönt, öffnet sie ihre rot bemalten Lippen und singt mit ihren Freunden fröhlich schief mit.

Wer von „Disco“ singt, wird beinahe selbst zur reflektierenden Kugel: Kylie Minogue während ihrer Online-Live-Show 2020.

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Paco Rabanne

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Isabel Marant

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1 Alessandra Rich, Choker aus Kristall und Metall, ca. 426.– 2 Lunartec, selbstdrehende Discokugel mit Sockel und 18 farbigen LEDs, ca. 60.– 3 Elisabetta Franchi, Kleid mit Pailletten aus Polyamid und Polyester, ca. 437.– 4 Nü, „Alpha Galina-Hose“, Hose aus Viskose und Polyester, ca. 110.– 5 Alexander McQueen, „The Curve“, Tasche aus Leder, ca. 1'314.– 6 Guess, „Ladies“, Uhr aus Edelstahl und SwarovskiKristallen, ca. 210.– 7 Balmain, Jacke aus Tweed, ca. 4'077.– 8 Forte Forte, BH mit Pailletten aus Polyamid, ca. 141.– 9 Tom Ford, Lip Spark in „Synthetica“, Glitzer-Lippenstift, ca. 65.– 10 Radà, Ohrringe aus Straß, ca. 232.– 11 Aquazzura, „Celeste 105“, Sandalen aus Leder, ca. 1'001.–

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THE LOOK BEAUTY

1 Briogeo, „Be Gentle, Be Kind“, Haarkur, zaubert das Haar weich und geschmeidig. 240 ml, ca. 46.– (net-a-porter.com) 2 Code 8, Matte Velour Lipstick in „Mambo“, Lippenstift mit feuchtigkeitsspendenden Wachsen, ca. 39.– 3 Begüm Khan, „Sirena“, vergoldete Ohrclips mit Kristallen, ca. 885.– 4 Too Faced, „Better Than Sex Waterproof“, wasserfeste Wimperntusche, ca. 36.– 5 Gucci Beauty, „05, Poudre De Beauté Éclat Soleil Puder“, Bronzer, ca. 68.– 6 BeautyBlender, „Summer Fling Trio“, im Dreierpack, ca. 46.– 7 Milk, „Mini Hydro Grip Primer“, feuchtigkeitsspendender Primer. 10 ml, ca. 20.– (manor.ch) 8 Becca, Light Shifter Dewing Tint in „Moondance 3“, getönte Feuchtigkeitscreme für strahlende Haut. 30 ml, ca. 35.– 9 Vix, Ripple bedrucktes Triangel-Bikini-Oberteil mit Neckholder, ca. 96.– (net-a-porter.com) 10 Opi, „15 Minutes of Flame“, Nagellack. 15 ml, ca. 20.–

NOCH SCHÖNER

Sirena

Mit behutsamen Schritten läuft sie am menschenleeren Strand entlang und blickt verträumt in die scheinbar endlose Weite des Meeres. Das goldene Licht der Sonne trifft ihren zart gebräunten Teint und lässt ihre funkelnden Ohrclips sanft aufblitzen. Dank wasserfester Mascara und langanhaltendem Primer sieht man ihr den morgendlichen Sprung ins Meer kaum an, einzig ihr nass gewelltes Haar verrät sie. Ihre Lippen ziert ein sattes Pink, das zusammen mit den abgestimmten Nägeln und ihrem bunten Bikini an ein prächtiges Korallenriff erinnert. Erschöpft lässt sie sich auf den warmen Sand fallen und schließt für einen kurzen Moment ihre dezent geschminkten Augen. Das laute Rauschen der Wellen versetzt sie in eine angenehme Trance und lässt sie alles um sich herum vergessen.

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Bei Versace schimmert es überall – bloß nicht auf den Lippen.

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Sportmax zelebriert den Wet Look.

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Neon steht ihr gut: Alessandra Ambrosio.

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PRINT IS KING Text: Marina Warth

Zünder Nicht alles ist schlecht mit Corona. Ja, wirtschaftlich gesehen dürfte es besser laufen, aber gerade das spornt Unternehmen und Start-ups dazu an, neue Ideen auf den Tisch zu 18

legen und mit Kreativität zu jonglieren wie ein Zirkusclown mit seinen Bällen. Covid-19 verändert zwar die Welt, schafft auf dem Markt allerdings auch neue Möglichkeiten.

Das Buch „Brand New Brand“ zeigt diejenigen Spieler, die gerade hochmotiviert aufs Tor zudribbeln und nur einen Schuss davon entfernt sind, die Menge zum Jubeln zu bringen.

Mit welchen Tricks sich frisch geschlüpfte Brands aktuell auf die Spielwiese des Konsums wagen und wie sie es schaffen, ihre Zielgruppe zum Applaudieren zu bringen,

ist im neuen Werk aus dem Hause gestalten nachzulesen. „Brand New Brand – Restarting Your Business in a Time of Crisis“, Hardcover, 256 Seiten, gestalten, ca. 40.– Mai 2021


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SHORT TRIP Text: Marina Warth

Der Blick vom AC Hotel aus ist fantastisch.

Hier das Stadion, dort der Hafen: Das ist Málaga.

Tapas gibt’s hier an jeder Ecke.

JETZT SIND WIR IN...

Málaga Málaga ist weder Madrid noch Barcelona. Die kleine Schwester der großen spanischen Reiseziele steckt noch in den Kinderschuhen, und genau das macht sie so sympathisch. Hierher kommt man zum Durchatmen, ohne dass ein straffes Drei-Tage-Programm ständig die Zeit vorgibt. An der Costa del Sol warten Strände, für die man nicht acht Stunden im Flugzeug sitzen muss, hier schlendert man durch Gassen, die einem Geschichten zu erzählen hätten, und zelebriert das Flanieren, das umso leichter fällt, je stärker einem hier die Sonne ins Gesicht scheint. Diego Martín weiß um die Schönheit seiner Heimat und kennt die besten Spots, die man sich hier nicht entgehen lassen sollte. 20

Wohnen

Das Hotel Vincci Selección Posada del Patio ist nichts für schmale Geldbörsen, dafür bleibt einem beim Betreten der Lobby glatt die Spucke weg. Als wäre das Gebäude, erbaut auf den Ruinen der Stadtmauer, nicht Highlight genug, übertrifft sich dieses durch das stylische Interieur. Genauso stylisch zeigen sich auch die Apartments von Visionapartments in der

Die Klippen sind typisch für die Costa del Sol.

Alameda Principal 36, die einem mehr Privatsphäre bieten als Hotels. Das hübsche Boutique-Hotel Boutique Teatro Romano ist ein weiteres Juwel in den Straßen von Málaga, das mit seinen minimalistisch eingerichteten Zimmern beinahe vergessen lässt, das man sich hier im Süden Europas befindet.

Essen

Churros müssen in Málaga einfach sein, wobei es die besten in der Casa

Aranda gibt – Schlange stehen nicht ausgeschlossen. In der Altstadt versteckt sich das Astrid, eine kleine Taperia, die einem für seine frischen Gerichte nicht allzu viel Geld aus der Tasche zieht. Nur Touristen essen vor halb zehn zu Abend, weshalb man fürs authentische Feeling besser für die späten Abendstunden reserviert. In der Bodega Bar El Pimpi gibt’s lokale Gerichte, allerdings bezahlt man für den Blick von der Terrasse aufs römische Amphitheater etwas mehr. Wer auf Tapas steht, muss ins Matahambre, und EisFans kommen im Gioelia auf ihre Kosten.

Shopping

In der Calle Larios finden sich alle bekannten Marken und dazwischen viele kleine Geschäfte mit lokalem Handwerk, das als Souvenir besser her hält als der hundertste Kühlschrankmagnet.

und die Plaza Uncibay reihen sich Tapasbars und Kellereien aneinander, die den typischen süßen Wein Málagas verkaufen und den man draußen genießen kann. Das La Botellita und das Urbano sind die bekanntesten Adressen.

Place to be

An Málagas Stadtstrand La Malagueta treffen Junge auf Alte und Touristen auf Einheimische. Hier lässt sich die Zeit vertreiben mit Bummeln, Essen, Trinken und – ganz wichtig – Sein.

Must-do

Die Stadt wurde auf römischen Ruinen erbaut, die man überall besichtigen kann. Über Málaga thront die Festung Alcazaba, von der aus der Weitblick für Schnappatmung sorgt. Die Stadt ist übrigens die Geburtsstätte von Pablo Picasso und das ihm gewidmete Museum ein Muss für jeden Kunst-Fan.

Party

Nach dem späten Abendessen geht’s rauf aufs AC Hotel, in dessen Rooftopbar immer was los ist. Coole Tunes und leckere Drinks läuten hier den Partyabend ein, ganz zu schweigen vom grandiosen Ausblick auf Málagas Gassen. Gefeiert wird hier sowieso lieber auf offener Straße denn in einem Club – im Zentrum der Stadt rund um die Plaza Mitjana

Diego Martín

ist Barkeeper. liebt Seafood und Wein. hasst schlechtes Wetter.

Alle Adressen gibt’s auf faces.ch Mai 2021


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GUTE GRÜNDE

...für und gegen Autofahren

Text: Marco Rüegg

für

gegen

1.

1.

Auf Reisen: die Unabhängigkeit, abseits von Bahnhöfen, Flughäfen oder Busrouten an jedem lauschigen Fleckchen aussteigen zu können.

2.

Daheim: die (derzeit immerhin maskierten) abgelöschten Maulwinkelrunter-Grimassen des frühmorgendlichen Pendlervolks.

3.

The Hoff sells out, K.I.T.T. steht zum Verkauf!

4.

Nicht einmal unter der Dusche geht Singen derart laut (und je nachdem falsch).

5.

Ob die Sache, rein finanziell, am Ende wirklich so viel teurer kommt als der öffentliche Verkehr?!

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„Du hast die Ausfahrt verpasst!“ – „Warum hast du mich nicht gewarnt?“ – „Warum schaust du nicht auf die Schilder?“ – „Ich schaue auf den Verkehr.“ – „Und machst dabei die Augen zu?!“ – „Du hast ja anscheinend geschlafen!“ Bagatellen dieser Art enden schon mal vor dem Scheidungsgericht.

2.

Rush Hour.

3.

Raststätten. Wegen des Essens, des Kaffees, dem Pisse-Gestank auf dem Parkplatz…

4.

Inzwischen verrechnet die Staatsgewalt schon für Gentlemans-Delikte Preise, als wären wir alle Großverdiener bei Bayern München.

5.

Das Ding mit (respektive ohne) Alkohol, das sollten Sie eben schon ernst nehmen (AutolenkerInnen gehen gemäß Bundesamt ein 55-mal höheres Sterberisiko ein als öV-Passagiere).

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WHAT THEY SAY ABOUT MIKE TYSON

I’ve never seen anyone hit so hard. Eminem

He stood for something. It wasn’t much, but he stood for something.

He’s still Mike Tyson, he’s still one of the strongest, most explosive people who ever touched a boxing ring. Roy Jones Jr.

George Foreman

He’s so smart. He is so educated and knowledgeable about life.

Mike Tyson was one of the most terrific athletes I’ve ever met. Don King

Dwyane Wade

He hits hard as hell. He is going to kill somebody!

Nothing is going to stop Mike Tyson that doesn’t have a motor attached.

Rafael Cordeiro

David Brenner

There’s not too many people like Mike. He’s one of the most loyal people you’ll ever meet.

I respect him for what he did in the sport of boxing. He was an entertainer. Floyd Mayweather, Jr.

People go on about weight. Mike Tyson Mike’s an arrogant wasn’t the biggest imbecile. He sounds heavyweight and like a cartoon he was an animal. character. Kell Brook Jeff Fenech

Lennox Lewis

Mike Tyson is the most honest human being I’ve met in my life.

He came across as very mildmannered, and much of what he said made sense.

Spike Lee

Andrew Flintoff

He beat people with power, but most of the time, he beat people with speed.

When Mike Tyson was good, he was blistering but even when he was bad, Francis Ngannou he was still winning every minute of I am not a big fan of his fights. Mike Tyson. He was Steve Lott such a great fighter, but his behavior out Man, Tyson hits of the ring... so hard. Tommy Morrison

Muhammad Ali

I am Mike Tython! Mike Tyson lispelt. Das wissen seine Fans, das weiß jeder, der Instagram nutzt, und auch Tyson selber, der sich nicht scheut, selbst darüber Späße zu machen.


THE ART OF SIPPING VINO

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THEN AND NOW

Text: Marco Rüegg

Pulp Fiction 1994, 154 Minuten, Spielfilm, Regie und Drehbuch von Quentin Tarantino

Quentin Tarantino setzt 1994 einen popkulturellen Meilenstein. Der Sixties-Sound, das Styling, die Dialoge, die Gewalt. „Pulp Fiction“ poliert die Karriere von alten Showbiz-Eisen wie Surf-Gitarrist Dick Dale auf, und Clubbetreiber widmen dem mit Referenzen ans Gangster-Genre gespickten Film ganze Partyreihen. Drehbuch, Regie und Story sind nicht schlecht, doch der Cast war es, der „Pulp Fiction“ schlussendlich zum Kult machte.

Von links nach rechts: Samuel L. Jackson (72):

Eine treue Seele vor dem Herrn: Auf „Pulp Fiction“ folgen drei weitere Tarantino-Engagements, mit Bruce Willis kreuzt der Comicfan wiederholt die Klingen („Unbreakable“, „Die Hard with a Vengeance“), und die 1980 geheiratete CollegeFreundin bleibt bis heute an seiner Seite. Konstant liebt ihn auch das zahlende Publikum, im Schnitt spielen SLJ-Movies knapp 90 Millionen Dollar ein – zwischenzeitlicher Rekord. Dennoch ist sich der kahl gewordene DC-Boy, der nach verhaltenem Karrierestart Anfang der Nineties mit Gangsterschinken („Goodfellas“) an den finanziellen Honigtopf gelangte, nicht zu schade für Kinderklamauk („The Incredibles“) sowie als Spendensammler für Demenzkranke.

Privatpilot wieder Auftrieb gibt: AcademyNomination, BlockbusterHauptrollen, Kultstatus trotz Scientology. Tiefschläge? Eine Anklage wegen angeblicher

sexueller Übergriffe (ohne Verurteilung). Zudem kriselt die Ehe, Paartherapien schweißen Travolta und Kelly Preston wieder zusammen. Und besonders einschneidend:

der Tod des damals 16-jährigen Sohns an Weihnachten 2009.

Bruce Willis (66):

Crash, boom, bang! Wo der Haudegen vom Dienst

antritt, fliegen die Fetzen. Meistens. Neben der „Stirb langsam“-Reihe oder „Armageddon“ bleibt Willis mit Mystery („6th Sense“) oder herzlicher Comedy („Moonrise Kingdom“) im CineastenGedächtnis. Mediale Wellen schlägt die Ehe mit Demi Moore 1987, respektive die Scheidung im verflixten 13. Jahr. Tochter Rumer tritt aktuell in Daddys Fußstapfen als Tarantino-Darling („Once upon a time in Hollywood“), während dieser mit „Sin City“, „The Expendables“ oder „Motherless Brooklyn“ seinen A-Listen-Status verteidigt.

Uma Thurman (50):

Die UK-Vogue widmet Thurman 1986 das Cover, in Hollywood spielt sie derweil zweite Geige – bis zum Twist mit Travolta. Plötzlich sind alle scharf auf die Tochter eines Models, und scharf geht es weiter: In „Kill Bill“ schwingt sie die Ninja-Klinge, Männermagazine erklären sie zum Sexsymbol. Nach Kassenschlagern wie „Batman & Robin“ driftet die Karriere weg von Multiplex-Massenware. In den Schlagzeilen bleibt die Ex-Frau von Regisseur Gary Oldman und Schönling Ethan Hawke dennoch, mit Lars von Triers Skandalfilm „Nymphomaniac“, als Stalking-Opfer, ObamaWahlhelferin sowie Zeugin in der Affäre Weinstein.

John Travolta (67):

„Grease I & II“, „Saturday Night Fever“ – als Schmalzlocken-Supernova tanzt der Sprössling eines Football-Fans durch die Spätsiebziger. Während der folgenden VokuhilaPhase sinkt Travoltas Stern jedoch – bis die Vincent-Vega-Rolle dem lizenzierten 26

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SPINAS CIVIL VOICES

Graziös

Landet Plastik im Wasser, leiden sogar die Meeresbewohner in der Antarktis darunter. Engagieren Sie sich mit uns für saubere Meere: oceancare.org

Skandalös


ADRIENE MISHLER

20 Minuten, 37 Millionen

Unter Zombies will Adriene Mishler berühmt werden – Erfolg hat sie mit halben Tauben und aufschauenden Hunden: Als Youtube-Yogi unterrichtet die gescheiterte Schauspielerin Millionen – und würde diese auch kassieren. Wenn sie denn wollte. Text: Marco Rüegg Nick Cave? Der Papst?! 2'400 füllen das Auditorium des Alexandra Palace in London in andächtiger Erwartung. Doch weder Pontius noch Popstar übernehmen – sondern Adriene Mishler, welche der geometrisch aufgestellten Menge eine Yogalektion hält. 2018 ist das möglich, niemand rechnet mit einer Pandemie. Diese spielt Mishler dann voll in die Karten: Ihr Youtube-Channel, den sie zu einer Zeit lanciert, als Youtube vorwiegend Tiervideos sendet, geht endgültig durch die Decke. Bald zehn Millionen haben ihn abonniert, der 20-Minuten-Clip „Yoga for Beginners“ verzeichnet über 37 Millionen Klicks. Dieses Publikum hätte 28

sich die Texanerin ursprünglich auf einem anderen Kanal erhofft. Als Teenager nimmt sie Schauspielunterricht, kommt dort mit Entspannungstechniken in Kontakt. Die Karriere stockt bald, Mishler spielt in Thrillern, die floppen oder nie fertiggestellt werden. Nebenbei absolviert sie den Kurs zur YogaLehrerin und schmiedet schließlich eine Allianz mit Chris Sharpe, einem Produzenten, den sie auf dem Set eines Horror-BMovies trifft. Sharpe hat bereits seine kochende Gattin zu Social-MediaRuhm geführt, 2012 cobegründet er mit Mishler ihr Online-Erfolgsmodell. Wobei Homeoffice und Frustnaschen allein dieses

noch nicht erklären: Statt wie Berufskolleginnen aus dem Holiday-Resort auf Bali sendet die 36-Jährige aus der Wohnung in Austin, sie unterrichtet in pragmatischem Ton, Casual-Outfit und gemächlichem Tempo, ganz die gechillte Nachbarin. Als Sidekick schwänzelt zwischendurch Hund Benji vorbei. 2015 unterschreibt sie den Deal mit Adidas, wimmelt danach aber lukrative Angebote à gogo ab. Sie wolle nicht Dollars scheffeln, sondern möglichst vielen Menschen Augenblicke der Entspannung und spirituellen Tiefe ermöglichen. Ein wenig missionarischen Eifer beweist Adriene Mishler damit durchaus – auch wenn sie nicht Papst ist.

Que(e)rschlägerin

Was heißt „normal“, und wer hat behauptet, es sei ein wünschenswerter Zustand? Ashnikko zelebriert die Rebellen-Attitüde, steht zu Feminismus und Bisexualität und spiegelt mit ihrer Don’t-give-a-fuck-Haltung das vorherrschende Empfinden einer frustrierten Teenagerschaft. Text: Marco Rüegg Pausenplatz, Mittwochnachmittag. Wie im Verschnitt eines Westernfilms pustet ein Windhauch Laub und Kaugummipapier über den menschenleeren Asphalt, während die Jugend den unterrichtsfreien Halbtag auskostet. Abgesehen von jenen Querulanten, die zum Nachsitzen antraben müssen, die nun mit Smartphones bewaffnet die Treppe hochschlurfen. Aus einer Boombox wabern die sperrigen Beats von Ashnikkos Breakthrough-Hit „Daisy“, den sie genau für solche Kids geschrieben hat. Solche, die einen feuchten Dreck darauf geben, sich anzupassen. Kids wie sie selbst. „Anderssein“ lautet das Credo der 25-Jährigen, seit sie als Teenie mit ihren Eltern von North Carolina nach Estland zieht. Als einzige Ausländerin an der Schule, erst recht aber durch ihre Outfits sowie die sexuellen und musikalischen Vorlieben markiert Ashton Casey die Exotin. In London,

wohin die Familie als nächstes übersiedelt, findet sie mit Raf Riley einen Produzenten – und mit ihrem Alias Ashnikko ein Alter-Ego, welches der Generation OMG aus dem wohlstandsverwahrlosten Herzen rotzt. Der TiktokBurner „Stupid“ vom Sommer 2019 umschreibt in nachlässig genäselten Zeilen explizit, was Kerle unter der Dusche anstellen, wenn sie an Ashnikko denken. Im Video posiert sie blutverschmiert, das blaue Haar mit Spangen zurückgesteckt. Angesichts dieses Aggro-Auftritts konnten die Macher des Anti-SuperheldinnenBlockbusters „Birds of Prey“ gar nicht anders, als Ashnikko auf den Soundtrack zu hieven. Dieses Frühjahr erscheint mit „Demidevil“ das Mixtape-Debut. Und vielleicht zählt Casey zu genau jenem Format von Künstlerin, das in Zukunft die Stadien füllt. Wenn man sie dann wieder füllen darf. © P I C T U R E A L L I A N C E / M I K E R A I S O N / S O L O S Y N D I C AT I O N

©YOGA WITH ADRIENE

HELDEN VON HEUTE

ASHNIKKO

Mai 2021


JEENU MAHADEVAN

Rocketman

Michael Kors

©IMAXTREE

Bode

Holzweiler Pronounce

Todd Snyder

Ermenegildo Zegna

Wales Bonner

Bode

Hätte sich Jeenu Mahadevan an jenem Schultag von seinen Eltern abholen lassen, stünde er heute wohl nicht auf dem Laufsteg. Dort kratzt der 22-jährige Norweger gehörig am Stereotypen männlicher Mannequins. Text: Marina Warth

Alle schreien nach Diversität. Nach Weiß und Schwarz und Dunkelbraun, nach weniger Vorurteilen, mehr Charakter, weniger abgelutschten Modelmaßen und Akzeptanz von allem, was links und rechts von Stereotypen liegt. Und während das Feld der weiblichen Models tatsächlich immer bunter wird, stolzieren bei den Männern immer noch ausgehungerte Typen mit langem Haar über den Laufsteg, denen Mai 2021

man zu gerne ein Sandwich und ein paar Euros zustecken würde. Dazwischen stechen Männer wie Jeenu Mahadevan hervor wie Veganer im Steakhouse. Ja, der 22-Jährige fungiert in der Mode als farbiges Zugpferd, und die Tatsache, dass es ein solches 2021 tatsächlich noch braucht, ist mindestens so befremdend wie der Umstand, dass sich der Sohn singhalesischer Einwanderer gegenüber seinesglei-

chen für seine Modelkarriere rechtfertigen muss. Letztere beginnt übrigens 2016 in einem Bus im norwegischen Nirgendwo, wo Jeenu Mahadevan nach einem Tag in der Schule sitzt und darüber grübelt, ob Astrophysik wirklich die richtige Studienwahl für ihn ist. Eine Dame starrt und starrt, während der Bus drei Mal stoppt, und Mahadevan ist überzeugt, eine Stalkerin an der Backe zu haben, bis sich

diese als die Designerin Ida Falck Øien vorstellt. 2017 steht der begeisterte Naturwissenschaftler zum ersten Mal auf dem Laufsteg, arbeitet für Hermès, Alexander McQueen oder Burberry und ist danach in Kampagnen von Fendi, H&M oder Adidas zu sehen. Das Interesse am Norweger ist groß, und die Verantwortung wiegt schwer, repräsentiert er mit seinem Äußeren doch eine Ethnie, die es in der

Mode so schwer hat wie ein Bollywood-Blockbuster an den Oscars. Den einen ist seine Hautfarbe zu dunkel, den anderen zu hell, typisches Blabla eben von Menschen, die nichts Besseres zu tun haben. Tatsächlich inspiriert Jeenu Mahadevan jedoch immer mehr asiatische Nachwuchsmodels, es ihm gleich zu tun. Und hatte Mode nicht sowieso irgendwann mal was mit Inspiration zu tun? 29


Pretty in Pink Beruflich trägt Héctor Bellerín das rot-weiße Tenue des FC Arsenal. Sein Gewissen hingegen ist tiefgrün gefärbt, und als der Modellathlet auf dem Laufsteg gastiert, tut er dies in rosa. Symbolisch, versteht sich. Text: Marco Rüegg aufforsten lassen, verkündet Héctor Bellerín. Bis Saisonende gewinnt sein FC Arsenal 19 Mal. Klar mucken da einige auf. Schließlich fliegen die Superstars locker mal für einen Showmatch nach Asien, kassieren Millionensaläre, gesponsert von zweifelhaften Mäzenen. Andererseits steht Bellerín neben Marcus Rashford und Co. für eine Bewegung wider das MachoKlischee. Eine, die mehr im hochbezahlten Kopf zu

haben scheint als Haargel, goldene Steaks und schnittige Sportwagen. Die ihren Impact nutzt für Anliegen wie Gleichberechtigung und nachhaltigen Lifestyle. So zeigt der flinke Spanier (Marktwert: knapp 30 Millionen Euro) Flagge für die VeganerFraktion, macht politisch mobil gegen Boris Johnson, entwirft für H&M eine Öko-Kollektion. Ob das Gewicht hat bei den Fans, steht außer Frage: Der vielleicht schnellste

Außenverteidiger der Welt gilt als Identifikationsfigur, läuft seit 2014 an der Highbury auf. Sein Englisch hat einen hörbaren North-LondonEinschlag, darüber hinaus besitzt er die Ehrenmitgliedschaft bei den Gay Gooners. Das ist der Homosexuellen-Fanclub Arsenals und Hauptgrund, warum Bellerin bei seinem Gastspiel für Louis Vuitton den Laufsteg in knalligen Farben aufmischt: ganz in Pink.

©PICTURE ALLIANCE / CHARLOTTE WILSON / OFFSIDE

Virus hier, Virus dort – als die Premier League im Juni 2020 aus dem pandemiebedingten Dornröschenschlaf erwacht, die Gladiatoren des 21. Jahrhunderts also endlich wieder die Stollenschuhe schnüren, reden alle nur von einem. Fast alle. Quasi als Farbklecks wider den Covid-Blues lässt ein 25-Jähriger aufhorchen mit einer Kampfansage an den Klimawandel: Er werde per sofort für jeden Sieg seines Vereins den brasilianischen Urwald mit 3'000 Bäumen

©PICTURE ALLIANCE / IK ALDAMA | IK ALDAMA

HELDEN VON HEUTE

HÉCTOR BELLERIN

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Mai 2021


MAX LA MANNA

MAÏWENN

Weltretter

Madame Multitalent

Führt der Lockdown der US-Multiplexe zu einem Revival des frankophon inspirierten Autorenkinos? Falls dies ein Tête-à-tête mit Maïwenn bedeutet – sehr gern, s’il vous plaît! Mit ihrem aktuellen Streifen wickelt die Dame schon mal die Festivalkritiker um den Finger. Text: Marco Rüegg

Er könnte so ein Insta-Boy sein, einer, der sich nur oben ohne präsentiert und ständig sein Sixpack in die Kamera hält, dazu die Locken schüttelt und dafür von Teens mehr Likes kassiert als auf Staubsaugerrobotern durch die Wohnung düsende Katzen. Nun ja, auch ohne Fleisch schafft es Max La Manna auf beachtliche 635'000 Followers auf Instagram, wobei fleischlos in diesem Fall tatsächlich wortwörtlich zu verstehen ist. Der 31-Jährige kocht nämlich vegan, wobei das alleine noch nicht die Faszination um den Sonny Boy ausmacht. Tatsächlich geht es dem Amerikaner Mai 2021

um die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Ein Drittel allen Essens landet nämlich noch immer im Müll, und das ist mindestens so schlimm wie der ganze Plastik, der es diesem dank TakeAway-Food und Lieferservice gleich tut. Nach 15 Jahren in Restaurantküchen hat La Manna genug gesehen und startet 2017 seine Webseite, auf der er seine Tipps und Rezepte zeigt, die gleichzeitig Geld sparen und Abfall vermeiden. Drei weitere Jahre gehen ins Land, bis sein Kochbuch „More Plants Less Waste“ erscheint, das mit Auszeichnungen überschüttet wird wie

ein zurechtgemachtes Blondie während eines Schönheitswettbewerbs. Das lockt auch die BBC auf den Plan, die ihn für eine fünfteilige Mini-Serie zu seinem Lieblingsthema verpflichtet. Und während Max La Manna dafür Mehl und Wasser zusammenrührt, daraus einen Teig formt und diesen mindestens so behutsam knetet wie ein Jungspund dessen erste Frauenbrust, dann läuft einem tatsächlich irgendwie das Wasser im Mund zusammen. Zu blöd, ist La Manna seit 2019 mit dem Londoner Podcast-Sternchen Venetia Falconer verheiratet, die mit ihm gemeinsam die Welt rettet. Damn it.

Vom Zuckerschnäuzchen zur Skandalnudel – dafür reicht eine schicksalhafte Begegnung. Zwölf ist Maïwenn Le Besco, als Starregisseur Luc Besson ihren Lebensweg kreuzt. Zu diesem Zeitpunkt kennt Frankreichs Filmgeschäft den Fratz bereits von Leinwand und TV-Schirm. Kaum kann sie auf eigenen Beinen stehen, hat sie die als Künstlerin tätige Mutter in den Kulturbetrieb eingeschleust. Während der frühen Neunziger beginnt die Romanze mit dem 17 Jahre älteren Besson, im Januar 1993 kommt die gemeinsame Tochter zur Welt, kritisch beäugt von der nach Gossip gelüstenden Öffentlichkeit, denn Maïwenn ist da gerade einmal 16. Soviel zur Vorgeschichte. Und während Besson 1996 am Set von „The Fifth Element“ mit Milla Jovovich durchbrennt, emanzipiert sich die

Verlassene bald von der Opferrolle, privat genauso wie karrieretechnisch. Ihr Charaktergesicht prägt zahlreiche ArthousePerlen von Drama bis Comedy, ab 2004 setzt sich die Frau, die man prinzipiell unter ihrem Vornamen kennt (wie Madonna, quasi) selbst auf den Regiestuhl. Im Corona-Sommer gerät ihr „ADN“ zum (Online-) Festivalfavoriten. Darin sucht eine Frau in der Vergangenheit ihres algerischen Großvaters nach der eigenen Identität, Maïwenn übernimmt Regie sowie Hauptrolle, was insofern passt, als dass sie selbst einen kolonial geprägten Hintergrund hat: Die Großeltern stammen aus Algerien, beziehungsweise Vietnam. Zugegeben, der Stoff geht eher unter die Kategorie schwere Kost. Doch harmoniert das Drehbuch perfekt mit dieser Frau, die durch ihr bewegtes Leben gereift ist wie ein edler Bordeaux.

©PICTURE ALLIANCE / DAMIEN GRENON/PHOTO12

©ANDREW BURTON

Natürlich ist es nicht nur damit getan, vegan zu kochen und mit möglichst wenig Abfall zu leben. Aber es ist ein Anfang. Und let’s face it: Max La Manna würden wir selbst Duftbäumchen abkaufen. Text: Marina Warth

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VICTORIA STEINER

Mysterious blonde @victoria_steiner An den Farben Rosa und Vanille kann sich Victoria Steiner nie satt sehen, genauso wenig an Paris und Südfrankreich, und kombiniert man das alles mit dem Duft frisch gebackenen Kuchens, befindet man sich in der perfekten Welt der Luzernerin, die als Stylistin und Social Media Manager arbeitet. Welches Erlebnis wirst du nie vergessen? Die Jacquemus Fashion Show 2019 in

Südfrankreich inmitten von Lavendelfeldern! Ich rieche den Lavendel heute noch! Was oder wer ist immer an deiner Seite? Mein Mann, mein Hund Arthur und meine ganze Familie. Für mich ist die Familie das Wichtigste! Wie sieht dein normaler Arbeitsalltag aus? Einen normalen Arbeitsalltag gibt es bei mir nicht. Jeder Tag sieht anders aus. Wenn ich einen Stylingjob habe, erledige ich am Set

„Für mich ist die Familie das Wichtigste!“ 32

HEIKE MÜLLER

@PICTUREBUILDER | PETER KESSINGER

EYES ON INFLUENCERS

oder in der Stadt sowie Zuhause diverse Vor- und Nachbereitungen. Falls ich für Social Media Inhalte kreiere, entwickle ich Konzepte, die ich später realisiere. Wo möchtest du unbedingt noch hin? Japan! Für mich eines der coolsten Länder überhaupt. Ich mag die Kontraste – wie zum Beispiel das moderne Tokyo und das traditionsreiche Kyoto. Was ist das liebste Teil in deinem Kleiderschrank, das du nie weggeben würdest? Mein Kleid unserer zivilen Hochzeit vom vergangenen Jahr. Leider mussten wir unsere Feier in Südfrankreich wegen Corona verschieben. Wofür sparst du? Interior! Ich liebe schöne Designer-Möbel und Einrichten generell. Deine Top drei Accounts auf Instagram? Ich mag ziemlich viele Accounts. Momentan verfolge ich am liebsten @jeannedamas – meine Portion Paris. @roseinc – Beauty, Beauty, Beauty. Und alle skandinavischen Feeds für Styling-Inspirationen wie @pernilleteisbaek. Wann bist du am glücklichsten? Bei einer Tasse Kaffee mit meinem Mann an der Sonne, wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringe und in der Stadt der Liebe – Paris! Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Mehr Akzeptanz – jeder sollte sich so ausleben können, wie er oder sie es möchte, ohne direkt verurteilt zu werden. Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast? Das schönste Kompliment ist, wenn Leute mir schreiben, dass ich sie inspiriere und sie gerne in meine Welt eintauchen.

Kitchen fever @tastyasheck Heike Müllers Instagram-Feed ist wie die Menükarte des Schlaraffenlands. Neben Bowls, Müsli und Co. (alles pflanzlich, versteht sich) erfreut sich die Director of Design an langen Spaziergängen durch die Natur und wünscht sich neben einer nachhaltigeren Lebensweise auch genügend Nahrung für alle Lebewesen. Welcher Ratschlag war der beste, den du je erhalten hast? Bleib Dir treu, ein sehr wertvoller Ratschlag

„Auf ‚Fast Fashion‘ und Schmuck kann ich gut verzichten.“ meines Vaters. Authentisch zu bleiben, ist manchmal eine Gratwanderung, aber das gute Gewissen und die Glaubwürdigkeit sind mir absolut wichtig. Was ist immer an deiner Seite? Leider mein Mobiltelefon, es ist Lexikon, Fenster in die Welt, Wetterstation und Kamera zugleich. Mai 2021


spare ich nicht. Mir ist wichtig, dass der Hersteller auch genügend Geld verdient und die Arbeitsbedingungen in Ordnung sind. Wenn möglich versuche ich, auf unnötige Verpackungen zu verzichten, weshalb allfälliges Material getrennt gesammelt und zur Wiederverwertung gebracht wird. Auf „Fast Fashion“ und Schmuck kann ich gut verzichten. Ohne welches Tool geht bei dir gar nichts? An erster Stelle sind es qualitativ gute Messer. Gleich für meine erste Wohnung habe ich mir einen Messerblock mit hochwertigen Werkzeugen geleistet, die sind immer noch alle im Einsatz. Es geht soweit, dass ich für die Ferien meist ein bis zwei Messer im Gepäck habe. Sogar bei Picknicks und Wanderungen ist ein leichtes und sehr scharfes Klappmesser mit dabei.

@ TA S T YA S H E C K | H E I K E M Ü L L E R

Zumindest habe ich einige Funktionen so eingestellt, dass ein Timer auf die Maximalnutzung hinweist, bei Instagram zum Beispiel ist Schluss nach 45 Minuten. Was sammelst du? Meine Leidenschaft ist Geschirr. Das geht von Handgemachtem über Vintage oder Produkte von kleinen Manufakturen. Die Sammelleidenschaft ist aber platzhalber stagniert. Ohne „Tetris“ zu spielen, geht gar nichts mehr in den Schränken und Schubladen. Immerhin ist alles (irgendwie) verstaut und steht nicht offen in der Wohnküche herum. Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast? Deine Inszenierungen sind essbare Kunststücke. Wofür gibst du gerne Geld aus? Wofür nicht? Bei Lebensmitteln, die gerne lokal und saisonal angebaut sind, biologische Putzmittel sowie Naturkosmetik

Mai 2021

LARISSA JEANNE WERNER

„Wenn jeder einen kleinen Schritt macht, bewirkt man gemeinsam doch Großes.“

Spread the love @la.lafosse Spinnen und Covid bringen Model und Influencerin Larissa Jeanne Werner auf die Palme, genauso wie der Hass anderer auf die Sozialen Medien. Die Genferin feiert lieber das Leben, das sie mit schönen Momenten mit ihren Liebsten füllt und mit Fitness. Die coolste Einladung, die du je erhalten hast? Als Kandidatin der Miss-Schweiz-Wahl 2014/15 auf der Energy Fashion Night zu laufen, war eine Ehre für mich. Wir durften die Show eröffnen und ebenfalls Schild AG präsentieren. Worauf bist du besonders stolz? Ich habe vor drei Wochen eine Kooperation mit einer Freundin umgesetzt, die ein Modelabel hat. Wir haben uns für eine Hose und drei Tops entschieden. Ich habe die Hose selber entworfen, und sie hat das verwirklicht (Instagram: sovaye_com). Wir wussten beide nicht, ob wir damit Erfolg haben würden. Die Hose war dann

allerdings innerhalb von 24 Stunden ausverkauft, und wir mussten sogar nachproduzieren. Was würdest du ändern, wenn du die Macht dazu hättest? Wenn ich etwas ändern könnte, dann wäre es der Hass in den Sozialen Medien. Ich durfte leider auch schon Erfahrung damit machen. Ich denke, die aktuelle Situation (Covid) bringt die Leute noch mehr dazu, im Internet Hass zu verbreiten. Ich würde zuerst ändern, dass jeder, der ein Profil erstellen will, seine ID „scannen“ muss. Somit könnte es keine Fake-Profile mehr geben, hinter denen sich diese Hater verstecken können. Denn seine Identität geheim zu halten, ist heute viel zu einfach. Das schönste Kompliment, das du je für deine Arbeit erhalten hast? Vor einigen Wochen habe ich ein persönliches Statement zum Thema Hass in den Sozialen Medien auf Instagram verfasst. Darauf habe ich sehr viele Nachrichten erhalten, dass es schön sei, dass ich meine Reichweite

für das nutzen und das Thema ansprechen sowie versuchen würde, etwas zu ändern. Niemand kann alles ändern, aber wenn jeder einen kleinen Schritt macht, bewirkt man gemeinsam doch Großes. Ein Vorurteil über Influencer, das gar nicht stimmt? Und eines, das wahr ist? Was nicht stimmt, ist, dass dieser Beruf sehr einfach ist. Erstens braucht es ebenfalls viel Zeit, Content zu erstellen, und zweitens gibt es extrem viele Influencer, was bedeutet, dass du herausstechen und etwas Besonderes machen musst. Dass wir viele Dinge gratis erhalten und im Gegenzug dafür Werbung machen, entspricht der Wahrheit. Es gibt allerdings viele, die einfach alles nehmen, egal, ob etwas gut ist oder nicht. Wofür gibst du gerne Geld aus? Wofür nicht? Ich nehme an, wie viele Frauen, für Kleider und Beauty-Produkte. Momentan gebe ich fürs Essen in Restaurants aufgrund der aktuellen Situation am wenigsten Geld aus. 33


I N S TA G R A M

#facesbeauty Poste dein Bild mit #FACESBEAUTY und @FACESMAG auf Instagram.

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Mai 2021


I N S TA G R A M

#facesstyle Poste dein Bild mit #FACESSTYLE und @FACESMAG auf Instagram.

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Mai 2021

MEHR INFOS AUF FACES.CH


EAT& DRINK SHORTSHORT CUTS

WE LOVE

Freche Schnauze

Text: Marina Warth

Bald stehen wir wieder am Grill. Und egal, ob wir Patties aus Fleisch oder Soja darauf brutzeln: Wir bunkern darin ordentlich Geschmack! Deshalb würzen wir unser Grillgut auch mit den Gewürzmischungen von Tante Tomate, zu deren Sortiment sich neu Bulette Berlin und Kölsche Mett gesellen. Erstere punktet mit Paprika, Curry, Chili oder Kreuzkümmel, während sich in zweiterer neben Paprika auch grüner Pfeffer, Petersilie oder

Majoran finden. Neben dem Inhalt punkten die Produkte von Tante Tomate besonders mit ihren frechen Namen, die genauso gut auf dem Schulhof ihren Ursprung hätten finden können, tatsächlich aber vom Team um Gründerin Renate Thesing entwickelt werden. Essen soll Spaß machen – würzen ebenfalls! Tante Tomate, „Bulette Berlin“ und „Kölsche Mett“, je 50 g, ca. 5.– (www.tantetomate.de)

NEW PRODUCT

I want it all Heute klein, morgen groß und am Wochenende gleich die ganze Karaffe: Nespresso schenkt uns mit einem Knopfdruck immer den Kaffee, den wir uns gerade wünschen. Möglich macht dies die neue Kaffeemaschine Vertuo Next. Zwei Designs stehen in Sachen Hardwear zur Auswahl, während 29 verschiedene, leckere Mischungen in sechs Größen dafür sorgen, dass jeder seinen Lieblingskaffee kriegt. Je nach benötigtem Koffeinschub sind mit einem Knopfdruck zwischen 40 bis 535 Milliliter Kaffee möglich. Was überdies ebenfalls freut: Der neue Energiesparmodus sowie die automatische Ausschaltfunktion der Maschine Vertuo Next, die dafür sorgen, dass nicht unnötig Energie verschwendet wird. www.nespresso.com

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LIEBLING

Bomb! Die einen beißen, die anderen schlecken: Genuss hat viele Gesichter. Diese Individualität zelebriert Magnum gemeinsam mit R’n’B-Sängerin Naomi Lareine in seiner neuen Kampagne. Lareine, die nach einem Umweg übers Fußballfeld schließlich in der Musik gelandet ist, inspiriert uns dazu, unsere Persönlichkeit auszuleben und gesellschaftliche Erwartungen in die Tonne zu werfen. Dass eine Horizonterweiterung auch all jenen gut tut, die sonst nur Vanille und Schokolade schlecken, beweist Magnums neues Eis am Stiel Magnum Double Gold Caramel Billionaire. Hier geben sich Keks- und Pekannusseis die Hand und vereinen sich mit gesalzener Karamellsauce, Schokolade und Keksstückchen. Auf welche Art und Weise wir die neue Kreation auch genießen, eines steht fest: Wir tun es wieder.

„I’d rather eat pasta and drink wine than be size zero.“ Sophia Loren

UNFUCK THE WORLD

Real problems Corona schafft Probleme. Und wir sprechen jetzt nicht davon, dass Millennials ihre InstaFeeds nicht mehr mit Palmenfotos schmücken können, sondern von Grundbedürfnissen, von echten Problemen, von Menschen, die hungern und das selbst in der reichen Schweiz. Weil er selbst weiß, wie schlimm dieses Loch im Bauch sein kann, hat Amine Diare Conde die „Aktion Essen“ für alle ins Leben gerufen. Seit Beginn der Pandemie verteilt der 22-jährige Flüchtling in Zürich gemeinsam mit freiwilligen Helfern Essen an alle, die sich dafür in die Schlange stellen. Unterstützt wird Conde dabei nicht nur von Spenden aus dem ganzen Land, sondern mittlerweile auch vom Sozialwerk Pfarrer Sieber. Wer mithelfen will, ob finanziell oder mit den eigenen Händen, findet alle Informationen unter www.essen-fur-alle.ch.

TRAVEL SHORTCUTS Text: Marina Warth BOOK

French riviera

Kristallklares Wasser, duftende Lavendelfelder, Schlösser aus vergangenen Zeiten und immer eine Flasche Wein auf dem Tisch: Die Provence ist ein grandioser Flecken Erde, um unsere Batterien aufzuladen. Hier ließen sich auch Matisse oder Picasso inspirieren, vom Licht, von der Natur und von diesem Vibe, der Frankreichs Sonnenstube zu einem unserer liebsten Reiseziele macht. Assouline widmet der Provence nun eines seiner Coffee Table Books, das mit seinen farbigen Bildern, den Illustrationen und Hintergrundinformationen keine Zweifel daran lässt, wo wir den kommenden Sommer verbringen sollten. François Simon, „Provence Glory“, Assouline, ca. 95.– Mai 2021


NICE TO HAVE

PLACES

Duck Tales

Small apple

Ob es übertrieben ist, 5'450.– für einen Koffer rauszuhauen, den sie auch noch mit der entsprechenden Muskelkraft schleppen müssen? Die Antwort liegt auf der Hand. Das kastige Stück aus der Kollaboration

von Gucci und Disney ist wahrscheinlich eher was fürs Auge denn fürs wahre Reisen. Denn trotz spaßigem Donald-DuckPrint investieren wir unser Geld dann doch lieber in den Trip als ins entsprechende Carry-on.

Da fühlen wir uns in unseren Jogginghosen gerade so richtig wohl, und jetzt sollen wir im Abendkleid zum Dinner aufkreuzen? Nix da mit Schickimicki, wir machen Urlaub und zwar gemütlich. Deshalb buchen wir unsere Übernachtungen zum Beispiel im Apfelhotel Torgglerhof, einer Kreuzung zwischen Bauernhof und Hotel. Wer jetzt urige „Schlafen im Stroh“-Bilder im Kopf hat, der sei beruhigt: Das sogenannte Apfelhotel im Südtirol hat mehr mit einem Boutiquehotel gemeinsam als mit einem

alten Bauernhof. Zwischen Apfelbäumen, Wiesen und Bergen schlafen wir in einem von 40 stylischen Zimmern, Lofts und Suiten. Viel Holz, klare Linien und minimalistisches Design sorgen für Gemütlichkeit und dafür, dass wir uns aufs Entspannen und die schöne Umgebung konzentrieren können. Von zwei bis fünf Personen finden in den einzelnen Unterkünften Platz, und wer auf dem Hof übernachtet, darf sogar seinen eigenen Apfelbaum pflanzen. Apropos: Was hier auf

den Tisch kommt, stammt selbstverständlich aus den eigenen Gärten, durch die wir als Gäste jederzeit spazieren können. Entspannt wird nach der Erkundung im Brunnenhaus.Spa, in der Apfelsauna oder im Infinity-Pool, von dem aus die Südtiroler Umgebung beim Baden genossen werden kann. Zimmer zwischen 103.– und 167.– pro Person pro Nacht inkl. Halbpension, Apfelhotel Torgglerhof, Torgglerhof Nr. 19, 39010 Saltaus (St. Martin in Passeier), Südtirol, Italien, www.apfelhotel.com

NUMBER

410'000

Corona hat den Flugverkehr lahmgelegt. Zwar nicht ganz, aber beträchtlich. So entspricht das Minus an Flügen für die erste Kalenderwoche 2021 im Vergleich zum Vorjahr weltweit 43 Prozent. Das sind effektiv noch rund 410'000 Flugzeuge, die zu Beginn des Jahres tatsächlich gestartet sind. Die Zahlen von Statista zeigen allerdings auch, wie groß die Unterschiede im globalen Vergleich sind: Während der Flugverkehr in China weitgehend auf dem Vorjahresniveau stagniert, ist beispielsweise der deutsche mit knapp 71 Prozent regelrecht eingebrochen.

„Anybody that’s going on a road trip and doesn’t really want to get into a myriad of snacks is probably no one you want to get in the car with.“ Paul Rudd

Mai 2021

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BEAUTY SHORTCUTS

MAKE-UP TREND

Darth Vader

1 Dr. Hauschka, Eye Definer

in „01 black“,weicher Kajalstift mit Mineralpigmenten und Heilpflanzenauszügen, ca. 20.– 2 Pat McGrath Labs, 2 „Mothership III Subversive Palette“, Lidschattenpalette, ca. 139.– 3 Hourglass, „The Curator Realist Defining Mascara“, Wimperntusche, ca. 40.–

NEW COLLECTION

Klarschiff

Das Aufstützen des Kinns, das Tragen der Maske, dazu Delivery-Food, Stress und Corona-Müdigkeit. Das alles spiegelt sich in unserem Gesicht, in Pickeln und Unreinheiten. Dagegen schicken wir nun Laveras neue Linie Pure Beauty ins Rennen, deren Produkte mit BioMinze und Salizylsäure für eine geklärte Haut sorgen. Wie wir Lavera kennen, kommen vom Gesichtswasser bis zum Anti-Pickel Gel alle Produkte der Linie mit rein natürlichen Inhaltstoffen aus, vegan und tierversuchsfrei. Besonders hat es uns das 3-in-1-Produkt angetan, das reinigt, peelt und gleichzeitig als Maske verwendet werden kann. Lavera, „Pure Beauty“, Hautbildverfeinerndes Fluid, Anti-Pickel Gel, Klärendes Gesichtswasser und 3in1 Reinigung Peeling Maske, ab ca. 5.– 38

Pastell und Neon, ja wir kennen das Spiel. Da kommt es uns gerade recht, dass die Designer diese Saison in Sachen Make-up in die andere Richtung gehen und ihre Models im düsteren Grunge-Look auf den Laufsteg schicken. Violett, Schwarz, Burgunder – ja, wir zelebrieren die dunkle Seite der Macht und

„I always have eyeliner in the house. There might be no bread, we might be out of milk, but there’s always eyeliner.“ fühlen uns hier eigentlich ganz wohl. Das Gute daran: Grunge hat nichts mit akkurat gezogenem Lipliner zu tun oder mit Smokey Eyes wie frisch geschminkt. Alles darf etwas verschmieren, etwas nachlässig wirken oder so, als würden wir uns einen feuchten Dreck darum scheren, was andere von uns halten.

3

Chanel

Text: Marina Warth

1

Claudia Winkleman NEW BRAND

Malkasten

Wie viele Produkte finden sich in Ihrer BeautyRoutine? Fünf, sieben, vielleicht auch zehn? Das Berliner Label Swype und seine Gründerin Ebru Tuna sagen: so wenig wie möglich. Deshalb besteht das Sortiment auch aus gerade mal vier Produkten, einem für die Reinigung, einer feuchtigkeitsspendenden Creme, einem AntiAging-Serum und einem Sonnenschutz, dem wichtigsten und besten, was man in Sachen Schutz und Vorbeugung für

seine Haut tun kann. Das quietschbunte Äußere der Tuben erinnert eher an Malfarben oder Zahnpasta aus den Fünfzigern, sorgt allerdings aufgereiht im Beauty-Regal für Farbe im Bad. Ein Blick ins Innere, und wir freuen uns: Denn die Produkte von Swype sind natürlichen Ursprungs, vegan und befreit von allem unnötigen Schnickschnack, den wir eigentlich gar nicht brauchen. www.swypecosmetics.com Mai 2021


C O L L A B O R AT I O N

HAIR TREND

Abenteuerland

Burnt

Handhygiene ist wichtig. Das wissen wir, spätestens seit vergangenem Jahr. Damit wir Desinfektionsmittel, Handcreme und Co. auch gut verstaut immer bei uns tragen können, hat Aésop mit dem für seine nachhaltigen Kollektionen bekannten Londoner Label RÆBURN eine Tasche entworfen. Die auf 300 Stück limitierte Kollektion besteht aus Karten der Royal Air Force aus den 60er Jahren, die Länder und Regionen

Ports 1961

wie etwa Borneo oder den Aralsee zeigen, die besonders vom Klimawandel und der Ausnutzung durch den Menschen betroffen sind. Daneben gibt es auch eine nicht limitierte Ausführung aus 80 Prozent recycelter Baumwolle, in dessen Innern von der Maske über die Handcreme alles Platz findet, was man dieser Tage so mit sich rumschleppt. Das für ca. 65.– erhältliche Aésop X RÆBURN Adventurer Roll Up enthält ein Resurrection Rinse-Free Hand Wash (50 ml), den Resurrection Aromatique Hand Balm (75 ml) und einen Resurrection RinseFree Hand Mist (50 ml).

BOOK

Zahn der Zeit Wir werden alle älter. Und während wir als Kinder noch jeden Geburtstag herbeisehnen wie ein Matrose den nächsten Landgang, kümmern wir uns nach der Volljährigkeit kaum mehr um die passende Anzahl Kerzen auf der Torte. Was mit unserem Äußeren geschieht, zwischen dem ersten und dem hundertsten Geburtstag, das hat

Fotografin Jenny Lewis während drei Jahren festgehalten und Menschen aus ihrer Umgebung fotografiert. Die chronologische Ordnung dieser hundert Personen findet sich im Buch „One Hundred Years“, das am 15. April 2021 bei Hoxton Mini Press erscheint. Jenny Lewis, „One Hundred Years“, Hoxton Mini Press, ca. 18.–

1 Björn Axén, „Color Treat

1

2

Wir haben uns sattgesehen an Wasserstoffblond und an Haarfarben in EinhornRosa. Der Trend geht in Richtung Natürlichkeit und macht diesen Frühling Halt bei Karamell, einem Blondton, der uns an Jahrmarktsüßigkeiten erinnert. Bauchschmerzen kriegen wir davon allerdings nicht, denn Mai 2021

Blonde Caramel“, semi-permanente ColorationsMaske. 250 ml, ca. 34.– (perfecthair.ch) 2 Indola, Farbauffrischer #Colorblaster in „Nashville“, sofortige Farbauffrischung oder Intensivierung und perfekte Pflege. 300 ml, ca. 16.– 3 Wella, Color Fresh Mask in „Caramel Glaze“, frischt mittelblondes und braunes Haar mit einem Karamell-Schimmer auf. 150 ml, ca. 22.–

bei dieser Haarfarbe geht’s nicht um den einen Ton, sondern um eine Mischung, die je nach Typ etwas heller oder dunkler oder mit mehr oder weniger Strähnen umgesetzt werden kann. Das schafft Spielraum – für unser Styling und den Friseur unseres Vertrauens.

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NICE TO HAVE

Andres Sarda

FASHION SHORT CUTS

TREND

Text: Marina Warth

LIEBLING

Kritiker Manchmal muss man den Mund aufmachen und schreien. Dann etwa, wenn Modelabels Greenwashing betreiben, ihre Wertschöpfungsketten verschleiern oder – let’s face it – einen profitgeilen Vollpfosten an der Spitze hantieren lässt. Dann kommt unter anderem das Magazin Viscose zu Wort, ein Print-Titel wie unserer, herausgegeben von der International Library for Fashion Research in Oslo, das Essays von Menschen sammelt, die ihre Kritik auf Papier bringen, Schwarz auf Weiß, weil das geschriebene Wort schließlich immer noch am stärksten ist. Viscose, „Issue 1“, ca. 30.– (www.printmatters.ch)

Solistin Von Tutus und dem Bolschoi-Theater inspiriert, zeigen sich die Bolschoi-GraceSonnenbrillen von Silhouette mindestens so grazil wie eine pirouettendrehende Primaballerina. 23-KaratGold veredelt die zusätzlich mit Cut-Outs versehenen Bügel, die die Leichtigkeit widerspiegeln, mit denen sich die Tänzerinnen und Tänzer auf ihren Zehen drehen. Silhouette, „Bolschoi Grace“, ab ca. 746.– UNFUCK THE WORLD

Fauchen

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Nachdem der Bestand an Tigern 2010 ein Rekordtief von 3'200 weltweit erreicht hat, griff der WWF ein. Seitdem kämpft die Organisation gemeinsam mit Regierungen für den Erhalt der Art und hat mittlerweile auch das Modelabel mit an Board geholt, dessen Symbol der Tiger ist. So spendet Kenzo für jedes verkaufte

Teil der neuen Kapselkollektion zehn Dollar, um das Ziel zu erreichen, die Population an Tigern bis Ende 2022 auf 6'400 zu heben. Natürlich zeigen die zu 100 Prozent aus GOTS zertifizierter organischer Baumwolle hergestellten Tanktops, Sweatshirts und Hoodies (ab ca. 130.–) den Tiger von seiner besten Seite. www.kenzo.com

1 Junya Watanabe, Handtasche aus Leder und Polyester, ca. 858.– 2 Gucci, Sandalen aus Leder und Satin, ca. 906.

Attention! Wahrlich machen wir Strobolicht und Discokugel Konkurrenz, wenn wir uns dieses Frühjahr in Teile mit Pailletten hüllen. Und das wollen wir auch, schreit doch kaum ein anderes Teil so sehr nach Aufmerksamkeit wie das 40

mit den reflektierenden Plättchen bedeckte. Wer das Rampenlicht scheut, setzt mit Accessoires wie Taschen oder Hüten Akzente, und wer sich dennoch für den TotalLook entscheidet, der schlüpft am besten in ein Kleid oder einen Overall. Mai 2021


Bronx and Banco

I T- P I E C E

Bedeckt Obenrum geben wir diese Saison Vollgas. Denn Kopftücher avancieren zu den coolsten Teilen der Saison. Tücher, Turbane und Co. bieten Sonnenschutz und sind daneben die beste Alternative zu Bucket Hats, die nun mal – Hand aufs Herz – nicht jedem so gut stehen. Ein Blick auf die Looks auf dem Laufsteg verrät: Tonin-Ton-Kombinationen sind besonders gefragt. Also erst mal das Outfit zusammenstellen und danach in der gut gefüllten Wühlkiste nach dem passenden Kopfschmuck suchen. Wer keine Lust aufs Binden hat, der macht sich das Leben mit einem Turban leicht.

1 1 Etro, Schal mit Print und

Stickerei-Effekt aus Kaschmir, ca. 592.– 2 Gucci, Stirnband mit Flora-Print aus Bio-Seidentwill, ca. 330.–

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„Belts distract the eye from a bloated tummy, a heavy-set upper body and all manner of sins.“ Twiggy

WEBSITE

Open eyes

Die Schweizer Plattform Urbankissed setzt ein Zeichen gegen Fast Fashion und füllt seinen Onlineshop mit nachhaltiger und ethisch produzierter Mode. Vor Kurzem gesellte sich der bereits hundertste Brand mit zum Portfolio, dessen Augenmerk auf europäischen Marken liegt. Besonders wichtig ist Gründerin Sophie Brunner Transparenz, weshalb sie alle Produkte ihres Sortiments entlang des eigens definierten Slow & Ethical Index’ und anhand von 16 Standards bewertet. So kann man beim Durchklicken sofort sehen, ob ein T-Shirt tatsächlich aus recycelten Materialien oder ethisch und ökologisch einwandfrei produziert wurde. www.urbankissed.com

C O L L A B O R AT I O N

New angle Eigentlich sollten wir alle mehr radeln – oder zu Fuß gehen, wobei das Strampeln eben doch mehr Spaß macht. Das Londoner Unternehmen Brompton sorgt mit seinen Falträdern bereits seit 1975 dafür, dass des heutigen Hipsters liebstes Gadget auch in kleinen Großstadtwohnungen Platz findet. In Zusammenarbeit mit dem Zürcher Label Freitag ist nun eine Tasche entstanden, die per Magnet an der Front des Fahrrads seinen Platz findet, sodass noch bequemer gestrampelt werden Mai 2021

kann. Der Rucksack, der tagsüber normal auf den Schultern sitzt, wird beim Nachhausefahren um 90 Grad gedreht und am Brompton-Fahrrad eingeklickt. Wie von Freitag gewohnt, besteht der neue Frontpack aus gebrauchten Planen und das gepolsterte Innere, das beispielsweise den Laptop schützt, aus recycelten PET-Flaschen. Der neue Rucksack nennt sich F748 COLTRANE und ist ab dem 14. April 2021 auf www.freitag.ch sowie in den Geschäften von Brompton und Freitag für ca. 390.– erhältlich. 41


B A C K S TA G E

Out of comfort zone Aus der persönlichen Komfortzone ausbrechen und etwas zu Stande bringen, das man sich nie zu träumen gewagt hätte: Die Miniserie 180 von Audemars Piguet erinnert daran, dass wir zu viel mehr fähig sind als wir denken. Text: Simona Bieri – Fotos: Audemars Piguet Innert drei Tagen einen Song komponieren: Crystal Murray und Oklou schafften es, ihre beiden Welten zu einer zusammenzufügen.

Brainstorming am Set: Bei dieser Herausforderung werden viel Kreativität und Konzentration verlangt.

Crystals Stimme und Oklous elektronische Klänge verschmelzen zu einer rhythmischen Elektropop-Komposition.

Sei es Paragliding, ein Sprung vom 5-Meter-Turm oder einfach nur der Besuch bei den Schwiegereltern: Es gibt Vieles, was uns zum Schwitzen bringt und uns zwingt, die eigene Komfortzone zu verlassen. Wie wichtig dieser Ausbruch ist und wie gut fürs Ankurbeln der Kreativität, beweist Audemars Piguet mit seiner Miniserie 180. In Zusammenarbeit mit dem Montreux Jazz Festival kreiert die Uhrenmarke Soundtracks, in denen verschiedene Musikwelten aufeinander treffen. In der vierten Episode „Gold“ stellt Audemars Piguet die beiden Musiktalente Oklou und Crystal Murray vor eine unkonventionelle Herausforderung: Die beiden sollen gemeinsam einen Soundtrack komponieren – und zwar in gerade mal drei Tagen. Drei Tage, um ihre individuellen Persönlichkeiten in einem Song zu verschmelzen und ihre Emotionen zum Ausdruck zu bringen. Die französische Singer-Songwriterin, Komponistin und Musikerin Marylou Mayniel alias Oklou kombiniert in ihren Kompositionen viszerale Klänge, Elektropop und atmosphärischen R&B. Diese Elektrobeats vermischen sich mit den sanften, souligen und jazzigen 42

Tönen der Wahl-Pariserin Crystal Murray und entführen den Zuhörer in eine Welt voller Passion und Emotionen. Begleitet werden die beiden vom 21-jährigen Schweizer Regisseur und Produzenten Adrien Wagner. Er gehört jetzt schon zu den begehrtesten Videoclip-Produzenten und erweckt bei diesem Projekt das Setting zum Leben. Der Risoud-Wald, die Grottte von Vallorbe in der Vallée de Joux und ein Musikstudio in Paris: Die idyllischen Kulissen verwandeln sich in den Aufnahmen in energetische Orte und ziehen den Zuschauer in ihren Bann. Mit den Worten „Nostalgie“ und „Liebe“ beschreibt Crystal Murray den Schreibprozess, welcher zum Soundtrack „Taste (of) my Gold“ geführt hat. Ein Soundtrack, der uns dazu mitreißt, Leidenschaften auszuleben und aus Komfortzonen auszubrechen. Mai 2021



Die Polkappen schmelzen, die Wälder brennen, und irgendwo drückt bald ein Verrückter aufs rote Knöpfchen. Say what?! Es ist höchste Zeit, die Augen zu öffnen und alles besser zu machen, um die Katastrophe abzuwenden.

SOCIAL Photography: Patrick Walter

Styling: Claudia Huber Hair & Make-up: Melanie Hopp Model: MJ @ IZAIO Management Photography Assistant: Nico Hair & Make-up Assistant: Carolin

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CONSCIOUSNESS Mai 2021


Kleid von FENDI. Brille von MYKITA. Schmuck von SASKIA DIEZ. Schuhe von ASOS.

INFILTRATION



Links: Jacke von KENZO. Schuhe und Kette von VERSACE. Kleid von DANNY REINKE. Brille von MYKITA. Schmuck von SASKIA DIEZ. Stuhl von DELIKATESSEN REQUISITEN FUNDUS BERLIN. Rechts: Mantel von ALEXANDER MCQUEEN. Mütze von I’VR ISABEL VOLLRATH. Schmuck von SASKIA DIEZ. Schuhe von ASOS.



Links: Overall von MARCELL VON BERLIN. Schmuck von SASKIA DIEZ. Schuhe von ASOS. Rechts: Kleid von VERSACE. Mantel von I’VR ISABEL VOLLRATH. Schuhe von SALT-WATER SANDALS EUROPE. Schmuck von SASKIA DIEZ. Mütze von ASOS. Socken von H&M.


Ring von VERSACE. Kleid von I’VR ISABEL VOLLRATH . Tasche von FENDI. Brille von MYKITA . Schmuck von SASKIA DIEZ. Tasche von FURLA. Schuhe und Tasche von ZARA.

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Mantel von I’VR ISABEL VOLLRATH. Tasche von LIEBESKIND BERLIN. Brille von MYKITA. Schmuck von SASKIA DIEZ. Schuhe ASOS.



Mütze von I’VR ISABEL VOLLRATH. Blazer von MARCELL VON BERLIN. Hemd von DANNY REINKE. Tasche von LIEBESKIND BERLIN.

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Links: Kleid von I’VR ISABEL VOLLRATH. Schmuck von SASKIA DIEZ. Rechts: Kleid von VERSACE. Mantel von I’VR ISABEL VOLLRATH. Schmuck von SASKIA DIEZ. Mütze von ASOS.


STORY

Wenn Luisa Neubauer spricht, hört man zu. Schließlich hat die 24-Jährige eine Menge zu sagen.

LUISA NEUBAUER

DIE TEMPERATUR STEIGT.

N E P P A K L O P DIE ELZEN! SC H M

DAS WETTER DREHT DURCH.

die deutsche Neubauer sowas wie Für viele ist Luisa die beiden vieles; die en teil Tat der In , die noch Greta Thunberg. Groll auf die Menschen Sorge um die Erde, den o bestehen, und Aut den ken puc 2-s immer auf ihrem CO öffentlich eine sie unserem Planeten die Energie, mit der Geografie und rt die stu rige Jäh 24Stimme geben. Die Klimagerechent in Göttingen, ist anisiert die Ressourcen-Managem org und ure Fut Fridays for h für Getigkeitsaktivistin bei sic sie zt set mit, zudem ut ein. Arm Streiks in Deutschland eite ltw we eit und gegen nerationengerechtigk m .co uer uba ane uis w.l ww

UND WIR?!?!?

Wir sitzen mit Schirmchendrinks gelangweilt daneben, schlürfen durch unseren Plastikstrohhalm und blinzeln lieber verträumt in die Sonne, als die Konsequenzen des Klimawandels zu begreifen. Die Erde ist endlich – und wir sind es auch. Menschen wie Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer schlagen die Glocke – bevor es zu spät ist. Molina Gosch versammelt Neubauers Brief an die Erde und viele mehr in ihrem Buch „Liebe Erde. 33 Briefe,

um unsere Welt zu schützen“.

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STORY

Text: Luisa Neubauer

Ich muss Euch warnen,

in diesem Text kommt keine Generation gut weg. Aber am Ende können wir alle Frieden schließen, versprochen. Hang in there with me. Okay. Ab und zu, wenn ich einen Vortrag oder eine Rede halte, bedankt man sich danach bei mir mit einem kleinen Buch. Ich meine nicht irgendein Buch, sondern ein ganz bestimmtes. Es heißt „Das hier ist Wasser“ von David Foster Wallace. Mittlerweile habe ich also eine fröhliche Auswahl an Exemplaren davon zu Hause. Das Buch, das aus nur einer einzigen brillanten Rede des US-amerikanischen Autors besteht, beginnt mit einer Geschichte über Fische im Wasser. Und die geht etwa so: Es schwimmen zwei junge Fische im Wasser. Dann kommt ein alter Fisch vorbei und nickt und sagt: „Morgen, Jungs, wie ist das Wasser?“ Die beiden jungen Fische schwimmen weiter, da guckt der eine den anderen irritiert an und fragt: „Was zum Teufel ist Wasser?“ Und die Moral? Zunächst logisch, die Jungen sind, wie so oft, blind für das Wesentliche, nehmen für geschenkt, was da ist, hinterfragen nicht. Was ist schon Wasser? Und es stimmt, es

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ist wahnsinnig leicht, die Dinge für gegeben zu erklären. Nicht nachzufragen, aufzuhorchen. Wir Jungen sind Teil einer Generation, die Krisen lange kaum kannte, die einzigartig unerfahren und unerprobt in Sachen Krise ist. Wir sind Teil einer Generation, die ein geeintes Deutschland und ein weitgehend friedliches Europa erlebt hat. Mehr als das, wir sind auch Generation Interrail, und wir müssen eine Europareise – im Gegensatz zu unseren Eltern – nicht als symbolischen Akt der Post-War-Völkerverständigung zelebrieren, nein, wir können das einfach feiern, uns feiern, und das Leben und die Sangriapreise in Valencia. Europa, wie Wasser. Und es geht weiter, unsere Währung war fast immer stabil, außenpolitische Krisen hatten vor allem die anderen. Wir sind viele junge Menschen, die im wachen politischen Leben nur eine einzige Kanzlerin kennen, und sie ist der Inbegriff von Wasser, unaufgeregt, wenig Kanten, erhitzt sich nur langsam. Aber es ist noch mehr, was uns so selbstverständlich wie Wasser serviert wurde: das Backpacken auf Bali, das Roadtrippen an der australischen Ostküste, Regenjacken in Peru für die einen, für 15 Euro über den Wolken nach Rom für die anderen, party all night long. Der 50-Outfits-Kleiderschrank, von Primark für die einen oder von Zara für die anderen, dazu Schuhe

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STORY

in Weiß. Baby, wieso liebst du diesen Typ mit den Nikes, singen RIN und Bausa dazu, im Takt. Wenn du dich anstrengst, kann aus dir alles werden. Und vor allem kannst du alles haben. Die Nikes genauso wie ein freies Leben. Alles da, immer da, immer mehr da. Wie Wasser. Und ja, wir wissen, es geht nicht allen gleich gut. Es geht manchen in dieser wohlständigen Gesellschaft, in dieser wohlständigen Generation, richtig schlecht. Aber es könnte anders sein, das ist die Erzählung. Denn wir leben doch im Sozialstaat, alle können es schaffen, alle können, wenn sie nur wollen. Auch das ist ein Versprechen unserer Generation, Chancen haben alle. Ergreift sie, der Ozean ist groß, kommt ins Wasser, traut euch. Man fragt uns, was wir einmal werden wollen, und wir antworten in den Kategorien Höher, Weiter, Schneller. Und in der Kategorie „ich“, denn „ich“ kann mir das ja nicht so sehr vorstellen, acht Stunden im Büro, nein, nur im Team, was Kreatives, vielleicht, remote. Was sich für „mich“ richtig anfühlt halt. Ich und du im Wasser, alles geht. Plastik im Bauch Die Geschichte, die jetzt folgt, handelt von Dankbarkeit, von Privilegien und der Feststellung, dass nichts selbstverständlich ist. Oder so: Das Wasser ist eine Illusion. All das, was uns umgibt, ist Resultat von Arbeit und Schaffenskraft und Energie. Das allermeiste dafür haben, logischerweise, Generationen vor uns getan. Der Appell ist eingängig, macht die Augen auf, Kinder, seid dankbar und nehmt nichts für geschenkt. Das Problem ist nun: Wie macht man das Wesentliche sichtbar? Wie funktioniert es, das Reflektieren der scheinbaren Selbstverständlichkeiten, wie erkennt man Wasser? Da helfen schon zwei Fragen, anwendbar in jeder möglichen Situation. Die eine heißt: Was ist hier passiert, bevor ich hergekommen bin, was war, bevor ich war? Und die zweite Frage lautet: Was passiert, wenn ich gehe? Die Geschichte, die nicht erzählt wird, ist eine andere, und sie handelt von einem Status quo, einer Normalität in der Krise. Denn das Wasser ist eine Illusion, aber die Sicherheit, die Beständigkeit, die Stabilität eben auch. Oder anders: Als sich die Fische im Meer treffen, haben sie allesamt Plastik im Bauch. Generationen vor uns haben, wissentlich und unwissentlich, eine Welt für uns vorbereitet, die auf den ersten Blick eine Offenbarung und auf den zweiten Blick eine Zumutung ist. Es wurde ein Wohlstand erarbeitet, der nur so lange einer ist, wie man mit aller Kraft die Augen verschließt vor den Kosten, dem Leid, dem Elend, auf denen er aufbaut. Man präsentiert uns eine Freiheit, die als ein Recht auf Zerstörung interpretiert wird. Es werden uns Möglichkeiten aufgezeigt, die an der Krisenrealität zerschellen. Es kann zwar alles aus dir werden, nur ist die Klimakrise schneller. Kind,

bereise die Welt, bevor wir sie komplett kaputt gemacht haben. Das bringt uns in einen Konflikt, unweigerlich. An multiplen Krisen, an ökologischen, aber auch ökonomischen und gesellschaftlichen Krisen, an beispiellosen Gerechtigkeitsdefiziten der Postmoderne, hängt sich so der Fortschrittsglaube der Menschheit auf. Es wird eben nicht alles immer einfach nur besser. Wir sind alle Teil des Problems „Alles wird gut“ ist kein Naturgesetz, das machen Naturgesetze gerade deutlich. Nun befinden wir Jungen uns in einer unbequemen Lage. Ein Großteil dieser Gesellschaft hat den Großteil ihres Lebens damit verbracht, aktiv oder passiv dazu beizutragen, dass wir im schnellen Schritt planetare Grenzen erreichen. Die Antwort auf die Frage „Was war, bevor wir hier waren?“ lautet also: vor allem harte Arbeit, Versöhnung und einige Kriege, um den Westen zu verteidigen, und ein Ökologisch-über-dieStränge-Schlagen, das sich Jahrzehnt für Jahrzehnt selbst übertrumpfte. Und jetzt kommen wir und erklären, dass das nicht reicht. Wir entziehen uns nicht nur dem blinden Glauben an sich selbst optimierende Systeme, schlimmer noch, wir stellen die Systemfrage. Wir befinden den Status quo für inakzeptabel, denn er denkt unsere Zukünfte nicht mit, und die Gegenwarten von vielen anderen auch nicht, von Dutzenden Ausländern schon gar nicht. Zurück zu den Fischen im Meer. Klassischerweise würde man von jungen Fischen erwarten, dass sie aufmerksam dem alten zuhören, dass sie sich umgucken, sich fragen, was vor ihnen war und was nach ihnen kommt, und feststellen, dass es kein Nichts gibt, und hurra, es werde Wasser. Aber in diesem Moment sind wir jungen Menschen schon einen Schritt weiter. Wir stellen nicht nur fest, dass es Wasser gibt. Wir gucken uns um, wir fühlen, wir hören auch denen zu, die man so lange ignoriert hat, und wir stellen fest, dass wir in einem versauten Ozean schwimmen, dass Plastik kein Freund ist und unsere Art akut vom Aussterben bedroht ist. Wir wagen eine radikale Zustandsbeschreibung. Und wir gehen den nächsten Schritt: Wir hinterfragen, warum das so ist – und vor allem, warum es so bleiben sollte. Und noch einen Schritt weiter: Wir hinterfragen, was unsere Rolle dabei ist, welche Rolle wir einnehmen können, wenn es darum geht, den Status quo zu verändern, wenn es darum geht, Krisenrealitäten zu bewältigen. Und es stellt sich heraus, dass alle Teil des Problems sind, solange sie sich nicht aktiv dafür entscheiden, Teil der Lösung zu werden. Und: Niemand ist ersetzbar. Das

T H C U A R B ES EIN NEUES EB WUSBESSITEGSTEIN DIE UTOPISCHE VERÖDUNG!

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STORY

sagt sich sehr leicht, ist aber härter, als es klingt. Die Beharrungskräfte sind gigantisch. Seit etwa zwei Jahren verbringe ich jeden Tag in der Woche mit dem Ende der Klimakrise. Und ich habe, wenig überraschend, einiges gelernt, unter anderem, den Status quo infrage zu stellen, die ökologischen Krisen als nicht mehr aushaltbar zu beschreiben, Klimagerechtigkeit einzufordern, Normalität als Krise zu bezeichnen. All das stellt eine Gegenwart infrage, die von vielen, auch noch lebenden Generationen, lange als Idealzustand (plus/minus) gewertet wurde. Oder anders: Ein bedeutsamer Teil der Gesellschaft hat seine Hauptaufgabe darin gefunden, die Gegenwart so weit zu verklären, bis sie in die Geschichte passt, die man sich selbst gerne erzählen möchte, über die Leistungen, die man erbracht hat, den Beitrag, den man geleistet hat, für einen starken Markt und ein Land, das so reich und wohlständig ist. In dieser Rechnung haben ausschließlich jene ein Beschwerderecht, die den Laden mit aufgebaut haben. „Leiste erst mal etwas in deinem Leben, bevor du dich beschwerst“, ungeschlagen in den Top Ten meiner TwitterKommentare. Und jetzt kommen wir und erklären, dass es so nicht weitergehen kann. Das reicht aber noch nicht, und das ist eine andere Sache, die ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe. Das große Problem liegt nicht darin, dass es nicht genug Leute gäbe, die bereit wären, eine Krisenrealität zu beenden. Das große Problem liegt auch nicht darin, dass es nicht genug Mittel gäbe, um eine sozialökologische Transformation einzuleiten. Das Problem ist auch nicht die Demokratie, denn die ist deutlich widerstandsfähiger, als manche zu hoffen wagen. Nein, das Problem sind die Mauern in den Köpfen der Menschen. Wir können es uns kaum mehr vorstellen, wie es wäre, ungefährdet in sauberem Wasser zu schwimmen. Und noch weniger wollen wir uns vorstellen, dass es auf uns persönlich ankommen könnte. Wir können sie uns kaum vorstellen, die klimagerechte Welt, die friedliche Welt, die sichere Welt. Und wir können uns auch nicht recht vorstellen, wie wir dahin gelangen sollen. Wir erleben eine Imaginationskrise, eine Krise der Vorstellungskraft, und sie kommt zum denkbar unglücklichsten Zeitpunkt, in einer Zeit, in der wir so dringend kognitive Kräfte mobilisieren sollten. Wieso fragt man dich, was „du denn werden willst“, und nicht, „in welcher Gesellschaft du einmal leben willst“? In Zeiten, in denen die Überzeugung herrscht, man habe den Optimalzustand erreicht und etwaige negative Externalitäten seien notwendiger Teil der Rechnung und müssten toleriert werden, selbst wenn sie brüllen und toben und die Wände zum Wackeln bringen, in diesen Zeiten reicht es nicht, auf bessere Zeiten zu warten.

Utopien und Visionen Es braucht ein neues Bewusstsein, damit wir uns davon nicht ablenken, einnehmen, abschrecken lassen. Und es braucht uns, die wir uns immer wieder fragen, in was für einer Welt wir leben wollen, was wir dafür brauchen und wie wir dahin kommen. Fragt euch nicht, was ihr werden wollt, sondern welcher Form von Wirtschaftssystem ihr eure Arbeitskraft zur Verfügung stellen wollt und wofür. Besiegt die utopische Verödung! Lasst uns Utopien träumen und Visionen spinnen. In einer Gesellschaft, die weitgehend davon überzeugt ist, dass man im Großen und Ganzen den richtigen Pfad eingeschlagen hat, selbst wenn der Wegweiser neonleuchtend auf „Abgrund“ zeigt, wird uns niemand retten – außer wir selbst. Es reicht nicht zu erklären, dass es so nicht weitergehen kann, wenn wir selbst schon keine Vorstellung davon haben, wie es stattdessen weitergehen kann. Wie sollen wir andere überzeugen, jenseits leerer Versprechen und begrünter Slogans den ersten Schritt zu gehen? Geht weiter, als man euch den Weg zeigt, denkt weiter, als euch das 20. Jahrhundert lehrt. Und dann, in dem Augenblick, in dem wir Jungen uns zusammen mit den Älteren befreit haben von den Verklärungen der gestrigen Gesellschaft, in dem Augenblick, in dem wir uns anfreunden mit der Radikalität der Situation, der Welt, der anhaltenden Zerstörung, der andauernden Ignoranz, in dem Augenblick machen wir einen essentiellen Schritt: Wir befreien uns von der Last der Verleugnung. Wir stellen fest, wie anstrengend es ist, das wahre Ausmaß der ökologischen Zerstörung ununterbrochen auszublenden. Es ist anstrengend, diese Welt, diese um 1,2 Grad erwärmte Welt, für lebensfähig zu deklarieren, während es brennt, schmilzt und flutet, während Arten aussterben und Lebensgrundlagen schwinden. Freiheit heißt auch, sich frei zu machen von den Mythen des letzten Jahrhunderts. Und die Krisen für das zu nehmen, was sie sind: existenziell. Die größte Bedrohung unserer Möglichkeiten, unserer Freiheiten, unserer Sicherheit, unserer Zukunft.

WAS KOMMT DANACH?

Was kommt danach? Alles. Wir haben schließlich nichts zu verlieren außer unserer Zukunft und die unserer Kinder und Enkel. Und zu gewinnen? So vieles. Vor allem das Wissen, dabei gewesen zu sein, als wir anfingen, uns selbst zu retten. Als wir anfingen, uns in die Augen zu gucken und uns ganz ehrlich zu fragen, welche Rolle wir in diesen großen Krisen übernehmen. Nichts sollte uns aufhalten können, die Zukunft zu erdenken und zu gestalten, in der wir gerne leben wollen. Wir sind die Generation Klimakatastrophe, aber wir müssen es nicht bleiben. Niemand ist ersetzbar. Und eines Tages werden wir in die Ferne gucken, werden den Wind und die Wellen rauschen hören, wir werden den Horizont sehen und das weite Blau. Und wir werden an die Fische denken und an damals, als wir nicht weggeguckt haben, als wir so dringend gebraucht wurden.

LIEBE ERDE Müssen erst die Heuschrecken über uns kreisen, bis wir verstehen, dass es höchste Zeit ist, was zu ändern? Vielleicht helfen die Briefe von Prominenten, die Molina Gosch in ihrem Buch versammelt. Es sind Worte an unsere Erde und gleichzeitig Appelle an uns selbst, unseren Planeten nicht kopflos auszubeuten. Denn stirbt dieser, gehen wir mit ihm unter. Neben Luisa Neubauer kommen in „Liebe Erde. 33 Briefe, um unsere Welt zu schützen“ auch Influencerin Louisa Dellert, Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen, Model Marie Nasemann oder Köchin Sarah Wiener zu Wort. Lesen, grübeln, reflektieren und endlich was verändern. MOLINA GOSCH (HRSG), „LIEBE ERDE – 33 BRIEFE, UM UNSERE WELT ZU SCHÜTZEN“, HOFFMANN UND CAMPE VERLAG, 2021, EUR 20,- (D), EUR 20,60 (A), EUR 26,90 (CH) COPYRIGHT © 2021, HOFFMANN UND CAMPE VERLAG, HAMBURG

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INTERVIEW

Manchmal findet man beim Stöbern nicht nur Schätze, sondern auch seinen Seelenverwandten. So jedenfalls beschreiben Nina Knaudt und Rianna Kounou ihr Aufeinandertreffen 2013, das schließlich nicht nur zu einer Freundschaft, sondern zu ihrem gemeinsamen Label RIANNA + NINA führte, mit dem sie aus Vintage-Stoffen neue Kleidung designen.

Treasure hunters RIANNA + NINA Rianna Kounou and Nina Knaudt lernen sich bei dem kennen, was später ihr Business-Modell werden soll: beim Stöbern nach Vintage-Schätzen. 2014 eröffnen die beiden ihre gemeinsame Boutique in Berlin – mittlerweile verkaufen sie ihre Fundstücke und eine eigene Kollektion in die gesamte Welt. RIANNA + NINA, das sind Rianna, die früher im Theaterund Kostümdesign gearbeitet hat, und Nina, die sich ihre Sporen von Paris bis New York bei Brands wie Cartier, Etro oder BMW abverdient hat. Gemeinsam suchen sie rund um die Welt nach Vintage-Stoffen und Designs, die sie mit ihrem Label zu neuem Leben erwecken können.

Interview: Marina Warth – Fotos: RIANNA + NINA

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Die Mode von RIANNA + NINA versprüht mindestens so viel Lebensfreude wie die beiden Gründerinnen selbst.

FACES: Wie habt ihr beide zueinander gefunden? NINA KNAUDT: Wir haben uns zufällig auf einer VintageMöbelmesse kennengelernt und teilten auf Anhieb eine Leidenschaft für Vintage-Stoffe und auffällig farbenfohe Prints. Durch unseren ähnlichen, bunten und fröhlichen Stil haben wir uns schon von Weitem entdeckt und kamen dadurch ins Gespräch. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und irgendwie wussten wir, dass wir gemeinsam großartige Sachen schaffen können. RIANNA KOUNOU: Angefangen hat dann alles 2014 mit einem kleinen Laden namens „Cabinet de Curiosities“, der schnell Kunden aus der ganzen Welt begeisterte. 2017 hatten wir dann mit unserer ersten Ready-to-wear-Kollektion das Debut auf der Paris Fashion Week. Seitdem zeigen wir neben unseren Oneof-a-kind-Kreationen zwei jährliche Kollektionen mit eigens entwickelten Print-Mustern. F: Was war euer erstes Produkt, das ihr für RIANNA + NINA realisiert habt? RK: Begonnen hat RIANNA + NINA mit unseren One-of-akind-Kreationen aus wiederverwendeten Vintage-Seidenschals, die wir in neue luxuriöse Couture-Designs verarbeiten. Auch die Bonbon Bag, welche mittlerweile zu unserem ikonischen Accessoire wurde, war bereits eines der ersten Produkte, mit denen wir damals begonnen haben. F: Welcher Moment hat alles verändert? RK & NK: Das kann man schwierig an einem einzigen Moment festmachen, und wir können manchmal selbst kaum glauben, was wir schon gemeinsam erleben durften. Wichtige Meilensteine waren definitiv die Teilnahme am Vogue Salon zur Berliner Fashion Week, unsere Pop-up bei Bergdorf Goodman in New York oder Joyce in Hongkong und als Stars wie Jared Leto oder Rihanna unsere Designs getragen haben. F: Was versteht ihr unter nachhaltigem Handeln? RK & NK: In unserem Fall bedeutet das Wertschätzung von schönen Dingen aus der Vergangenheit. Wir arbeiten ja für unsere Kollektionen ausschließlich mit Vintage-Stoffen und verwenden

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dafür auch Matratzenstoffe aus den 1960ern (die damals übrigens aus sehr edler Seide produziert waren) oder Tischdecken, die fast 100 Jahre alt sind. Wichtig ist nur, dass die Materialien hochwertig sind und wir mit ihnen eine Geschichte weitererzählen können. F: Wie lebt ihr Nachhaltigkeit? RK & NK: Wir versuchen, in unserem Alltag immer wieder bewusst nachhaltig zu sein. Wir kaufen keine Plastikflaschen, nehmen immer Körbe oder (bunte) Taschen mit zum Einkaufen, kaufen privat fast ausschließlich Vintage und gute Lebensmittel. Es geht einfach wirklich um Respekt der Umwelt gegenüber, sowohl in unserem Business, als auch in unserem Privatleben. F: Kennt ihr die Hände durch die eure Produkte gehen? NK: Für RIANNA + NINA begann alles mit dem Verwenden handverlesener Vintage-Stoffe, um eine individuelle Geschichte für jedes neue Stück zu kreieren. Mittlerweile ist diese nachhaltige Basis zu unserer Identität geworden und damit der Ausgangspunkt für jeden neuen Kreationsprozess und jede neue Idee. Beim Designprozess orientieren wir uns daher nicht an Saisons. Unsere Stücke verkörpern Geschichten mehrerer Generationen und leben dabei von farbenfroher Zeitlosigkeit. Neben der Wiederverwendung von Vintage-Materialien konzentrieren wir uns auf die Reduzierung unserer Produktion, indem wir uns auf bestimmte Stücke spezialisieren und eine eher kleine, exklusive Auswahl an Stilen präsentieren. RK: Alle unsere Designs – so wohl One-of-a-kind- als auch die Ready-to-wear-Kollektionen – werden von unserem kleinen Team an Meister-Näherinnen per Hand in unserem Berliner Atelier gefertigt. Alles wird made-to-order produziert, dabei kann auf die individuellen Wünsche der Kundinnen Rücksicht genommen werden. So werden die Stücke zu ganz persönlichen Schätzen und Sammlerstücken im Kleiderschrank. F: Wie schwer ist es, gute und euren Ideen entsprechende Materialien zu finden, und wo und wie findet ihr diese schlussendlich? RK: Einfach ist es natürlich nicht, aber das wussten wir von Anfang an, und das macht unsere Stücke ja so besonders. Ich sehe mich da wirklich als Schatzsucherin und liebe nichts mehr, als besondere Stoffe aufzuspüren, ob auf unseren Reisen, Flohmärkten oder über mein Netzwerk. Ich bin ja schon seit über 30 Jahren in diesem Business und kann da zum Glück auf viel Expertise zurückgreifen. F: Wieviel Arbeit steckt in einem eurer Teile?

„Mehr ist bei uns mehr.“ RK: Jedes Stück wird mit viel Hingabe und Liebe zum Detail kreiert. Von der Wahl und Komposition der Stoffe und Prints bis hin zum Annähen des letzten Knopfes. Wir sehen unsere Kreationen wir Kunstwerke, und die Kundin, die RIANNA + NINA trägt, kann sich sicher sein, dass es nichts Vergleichbares da draußen gibt. Und genau das gibt ein wirklich einzigartiges Gefühl. F: Wie seid ihr als Chefinnen? NK: Wir sehen uns im klassischen Sinne überhaupt nicht als Chefinnen. Wir waren ja viele Jahre nur zu zweit beziehungsweise zu dritt mit Claudia, die von Anfang an für die Produktion verantwortlich war und heute unser Atelier leitet. Mittlerweile sind wir ein Team von 15 Leuten und wahnsinnig stolz, dass wir so tolle Menschen gefunden haben, die wie wir so sehr an RIANNA +

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Aus Fundstücken entstehen neue Teile, die in der One-of-akind-Kollektion Platz finden.


NINA glauben und dieselbe Begeisterung spüren. Wir sprechen intern auch immer von der RIANNA + NINA-Family, und so sind wir auch: ein bunter Haufen verschiedener Köpfe und Charaktere, die alle an einem Strang ziehen. Es gibt auch mal Streit, aber wir lieben uns von ganzem Herzen, und am Ende klappt es einfach zum Glück sehr gut. F: Wie wichtig ist Mode, und was bedeutet sie euch persönlich? RK: Am Ende geht es uns gar nicht um Mode im klassischen Sinne, sondern um schöne Dinge. Wir erfreuen uns einfach so sehr an besonderen Sachen, das kann aber auch ein schönes Glas sein, ein Buch, eine Landschaft oder ein tolles Essen. Wir begeistern uns gerne für Dinge, und dazu gehört natürlich auch Mode, weil wir sie tragen und sie dadurch unterstreicht, wer wir sind. F: Welche Lektionen habt ihr während eurer Arbeit in der Modebranche gelernt? NK: Die wichtigste Lektion für uns ist unabhängig von der Branche. Nämlich, dass man alles schaffen kann, wenn man daran glaubt, offen ist und es mit Freude tut. Und dass sich alles viel leichter anfühlt, wenn man Freude, aber auch Leid teilen kann. Wir sind einfach wahnsinnig froh, diesen Weg gemeinsam gehen zu können und jetzt auch so ein tollen Team an unserer Seite zu haben. F: Wo enttäuscht euch die Modebranche, und inwiefern überrascht sie euch? NK: Das vergangene Jahr hat deutlichen Einfluss auf die Perspektive und Haltung der Modebranche genommen. Ein positiver Nebenaspekt der Corona-Pandemie ist, dass die grundsätzlichen Strukturen der schnelllebigen Modeindustrie in Frage gestellt wurden. Wir wünschen uns einfach, dass gerade große Labels mehr Verantwortung übernehmen und nicht immer ausschließlich den Profit, sondern Mensch und Umwelt an erste Stelle setzen. Mit tollen Produkten und Ideen kann immer Umsatz generiert werden, aber einfach nicht um jeden Preis. Außerdem herrschte bisher ein intensiver Druck, ein schneller Wechsel zwischen Jahreszeiten und Kollektionen, bei dem die Zeit verloren geht, Feedback anzunehmen und Veränderungen umzusetzen. Wir glauben, dass genau in der heutigen Zeit eine Chance liegt, dies zu tun. Wir sind schon immer unseren Weg gegangen, haben Kollektionen entworfen, die saison- und trendunabhängig sind, die Frauen unterschiedlicher Kleidergrößen gleichermaßen ansprechen und die mit viel Herzblut produziert werden. F: Gibt es Styling-Sünden? RK: Solange man sich in seiner Kleidung und dem Look wohlfühlt, kann es keine Sünden geben. Wir stylen unsere Looks gerne ausdrucksstark, kombinieren verschiedene Muster und kontrastreiche Farben und ergänzen diese mit opulenten Accessoires. Man sollte keine Angst vor zu viel Prints oder Farben haben, denn mehr ist bei uns mehr. F: Welches sind eure liebsten Floh- und Vintagemärkte? RK: Da gibt es wirklich viele, von Porte de Clignancourt in Paris bis zur Straße des 17. Juni in Berlin, aber auch kleinere Märkte von Brüssel bis North Carolina oder Boston – vor uns ist wirklich kein Flohmarkt sicher, und es gibt immer ein Schätzchen zu heben. F: Der ultimative Tipp beim

Feilschen? NK: Einfach sympathisch sein, einen kleinen Plausch halten und nicht ausschließlich darauf aus sein, etwas billig zu bekommen. Wenn ein Preis fair ist, muss auch manchmal gar nicht gefeilscht werden. Es geht wie bei allem im Leben um Fairness, und es sollte natürlich auch Spaß machen. F: Was ist euer bester Vintage-Fund? NK: Wirklich kostbar sind die Vintag-Schmuckstücke, die Rianna seit vielen Jahren kuratiert. Jedes Mal, wenn sie einen neuen Fund im Atelier zeigt, sind wir sprachlos. Die kleine Selektion, die wir auch über unseren Online Shop vertreiben, umfasst Original Runway- und Haute-Couture-Stücke von Yves Saint Laurent über Valentino bis Chanel – eine wahre Schatzkammer.

„Wenn ein Preis fair ist, muss auch manchmal gar nicht gefeilscht werden.“ F: Was kauft ihr neu und was immer secondhand? NK: Das lässt sich so pauschal kaum sagen. Neu definitiv Unterwäsche, aber ansonsten leben, lieben, lesen und tragen wir gerne Dinge aus zweiter Hand. F: Wie sieht euer Kleiderschrank aus? NK & RK: Bunt! F: Was ist euer liebster Ort in eurem Zuhause? RK: Ich kann mich schwer entscheiden, da mein gesamtes Zuhause meine bunte Welt ist und ich mich generell sehr wohl dort fühle. Meine Küche definitiv, da ich sehr gerne für Freunde und Familie koche. Aber auch mein Wohnzimmer voller Kunst, Bilder meines Sohnes, mein Sofa mit all den bunten Kissen und meinen grünen Rattan-Esstisch liebe ich sehr. NK: Wir sind gerade in ein schönes, altes Haus mit Garten gezogen und lassen es zu unserem Zuhause wachsen. Es ist nicht so bunt wie bei Rianna, aber auch ein Ort voller Erinnerungsstücken, die wir auf unseren Reisen gesammelt haben. F: Woran scheitert unsere Gesellschaft? NK: Eine unserer wichtigsten Eigenschaften, die wir teilen, ist es, optimistisch zu sein. Daher wollen wir unsere Gesellschaft nicht als scheiternd betrachten. Uns sind auf unserem bisherigen Weg so viele tolle, unterschiedliche Menschen begegnet, die uns immer wieder zeigen, wie viel man bewegen kann, und dass es Hand in Hand am Besten funktioniert. F: Von welchem Abenteuer träumt ihr? RK: Gerade von allem möglichen, da wir ja schon viel zu lange zuhause festsitzen. Normalerweise gehört das Reisen zu unserem Alltag, und das vermissen wir sehr. Zum Glück ist diese gemeinsame RIANNA + NINA-Reise an sich schon ein großes Abenteuer, und es ist ein Trost, dass wir unsere Kleider in die ganze Welt schicken können. Gerade haben uns wieder Fotos aus Hongkong, New York, Dallas oder Kuwait erreicht, und das macht uns einfach wahnsinng stolz. F: Was gönnt ihr euch? NK: Immer wieder gutes Essen. Es geht sehr wenig über Restaurantbesuche mit Familie und Freunden, Abende, an denen viel gelacht, getrunken und gegessen wird. Das lieben wir!

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STYLE INSIDER

Vom Topmodel zur Moderatorin und Lavera-Botschafterin und nun bald Mama: Rebecca Mir.

Lovely Pretty Beautiful Seit elf Jahren ist das Rampenlicht Rebecca Mirs Zuhause, zuerst als Model bei Heidi Klum, danach als Moderatorin für taff und diverse Shows. Dass Mir stets die Spotlights ins Gesicht scheinen, macht die 29-Jährige allerdings nicht nervös, hat sie doch mit den Produkten der Naturkosmetik-Marke Lavera einen Partner an ihrer Seite, auf den sie sich verlassen kann. Interview: Marina Warth - Fotos: Lavera


FACES: Zu welchem Beauty-Produkt greifst du morgens als erstes, und welches ist am Abend das letzte, das zu verwendest? REBECCA MIR: Morgens auf jeden Fall die Zahnpasta! Abends als letztes meine feuchtigkeitsspendende Gesichtspflege, bevor ich ins Bett gehe. F: Weshalb ist Naturkosmetik für dich die erste Wahl? RM: Ich achte sehr darauf, welche Produkte ich in mein Gesicht lasse und dass möglichst viele natürliche Inhaltsstoffe enthalten sind. Auch mit Naturkosmetik wie der von Lavera kann man schöne und ausdrucksstarke Looks schminken! F: Du bist das aktuelle Testimonial von Lavera. Womit überzeugt dich die Naturkosmetik-Marke besonders? RM: Besonders mit den Lippenstiften, da diese nicht nur einen super Ausdruck zaubern, sondern mit der selbst hergestellten Bio-Blütenbutter auch sehr pflegend sind für die Lippen. F: Welches Produkt von Lavera verwendest du am liebsten und weshalb? RM: Neben dem Lippenstift sind die Produkte rund um den Big-Brows-Look meine Favoriten. Das ist ja gerade total angesagt, und ich liebe den Look. F: Worauf achtest du, wenn du selbst Beauty-Produkte kaufst, und wie wird man aus dem IngredienzenWirrwarr schlau? RM: Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass es sich dabei um zertifizierte Naturkosmetik handelt. Eine schöne Verpackung ist natürlich toll, aber sagt nichts über die Wirkung aus. Darüber sollte man sich in jedem Fall auch Gedanken machen. F: Was würdest du an der Mode-Branche ändern wollen? RM: Die Mode-Branche ist auf einem guten Weg hin zu mehr Diversity. Egal welche Hautfarbe, Größe oder Form – die Mode-Branche sollte alle Facetten repräsentieren. F: Welche Geschichte musst du uns unbedingt erzählen?

„Die Mode-Branche sollte alle Facetten repräsentieren.“ RM: Ein klassischer Fail, der mir aber nur ein einziges Mal passiert ist: Für Fashion-Shows habe ich normalerweise immer hautfarbene Unterwäsche dabei, und ausgerechnet, als ich ein weißes Kleid anziehen sollte, hatte ich diese vergessen. Gott sei Dank haben die Mädels vom Styling Backstage immer hautfarbene Unterwäsche zur Hand. F: Welches Vorurteil über Models stimmt und welches überhaupt nicht? RM: Das Vorurteil, dass Models stark auf ihr Äußeres achten, stimmt definitiv – das ist nun mal ihr Kapital. Was meiner Meinung nach nicht stimmt, ist, dass Models nichts essen. Natürlich gibt es viele, die viel Sport machen – das mache ich auch. Besonders in coolen Sport-Looks macht das aber ja auch

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einfach Spaß. Aber man kann definitiv nicht pauschal sagen: „Models essen nichts!“. F: Wie wirst du Lampenfieber los? RM: Wirkliches Lampenfieber hatte ich eigentlich nie, aber auch die Nervosität wird durch Erfahrung weniger. Ich versuche, mich immer gut vorzubereiten und mir selbst gut zuzusprechen. Es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, und auch Fehler sind menschlich. F: Was ist das liebste Kompliment, das du bisher erhalten hast? RM: Die schönsten Komplimente beziehen sich ja meist nicht aufs Äußere, sondern immer aufs Innere. F: Was ist dein liebster Ort auf der Welt? RM: Zuhause! Ich bin zwar auch sehr gerne in der Sonne, aber am liebsten zuhause. F: Wie lebst du Nachhaltigkeit? RM: Ich versuche zum Beispiel im Alltag darauf zu achten, was und wie ich einkaufe. Dass man zum Beispiel Plastik vermeidet und stattdessen Glasflaschen kauft, Energie spart, bei der Kosmetik eben zu zertifizierter Naturkosmetik greift. Manchmal sind es schon Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen. F: Für welchen Insta-Account, dem du folgst, schämst du dich? RM: Schämen ist vielleicht zu viel gesagt. Ich folge natürlich sehr vielen Mode-Magazinen und Designern, aber das eine oder andere Klatsch-Magazin ist dann doch auch dabei, so für die Unterhaltung dazwischen. F: Wonach bist du süchtig? RM: Schokolade! F: Wofür kämpfst du? RM: Das Wichtigste ist für mich, dass es meiner Familie und den Menschen um mich herum gut geht. Dafür würde ich jederzeit alles geben. F: Worüber grübelst du zu oft, und worüber solltest du dir mehr Gedanken machen? RM: Vor dem Einkaufen grüble ich oft darüber, was ich kochen könnte. Ich versuche, mir immer neue Ideen und Inspiration zu holen. Worüber sollte ich mir mehr Gedanken machen? Bei Nachhaltigkeit kann man nie aufhören zu lernen und sich immer ein Stück mehr verbessern. F: Was kochst du für Gäste und welches Gericht für dich alleine? RM: Wenn Gäste kommen, werden immer mehrere Gänge aufgetischt. Für mich allein reicht auch eine Portion Spaghetti Bolognese. F: Von welchem Abenteuer träumst du? RM: Von einer Weltreise! Mit Amazonas und allem drum und dran. F: Wie alt wärst du, wenn du dein Alter nicht wüsstest? Und was wird besser, je älter man wird? RM: Wahrscheinlich tatsächlich etwas älter, weil meine Freunde schon immer etwas älter waren als ich. Im Alter wird man auf jeden Fall gelassener und entspannter und nimmt viele Dinge nicht mehr so ernst. F: Was gönnst du dir? RM: Eine ausgiebige Beauty-Routine und #MeTime.

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COOL HOST Weiche Matratzen, poliertes Silberbesteck? Brauchen wir alles nicht. Wir wollen Gastgeber, die auf unsere Meinung mehr geben als auf Michelin-Sterne und Hotel-Awards, die für das leben, was sie in der Pfanne brutzeln oder noch immer jedes Mal stolz die Brust schwellen, wenn sie ihre eigenen Hotelzimmer betreten. Wir zeigen Ihnen die coolen Socken unter den Hoteliers, Küchenchefs und Restaurantbesitzern, deren Rüstung unter Hemd oder Schürze blanker glänzt als der hellste Kronleuchter. Interview: Marina Warth Fotos: Design Hotels

Die Berge im Rücken, das Meer zu Füßen.

Seabound Das Blau der Ägais zieht jeden Gast in seinen Bann.


Agapi & Costantza Sbokou Papa Sbokou hat’s vorgemacht, und die Schwestern Agapi und Costantza folgen: Obwohl sie nie daran dachten, den Familienpfad Richtung Hotellerie einzuschlagen, haben es die beiden Kreterinnen dann doch getan. Agapi studiert erst Jura, arbeitet in Anwaltskanzleien und im Investmentbanking, während ihre Schwester Costantza über dem großen Teich in den USA fürs Architekturstudium büffelt. Letztere arbeitet nach dem Studium gerade in einem Architekturbüro, als der Vater anruft. Ob sie an einem neuen Hotel mitarbeiten wolle? Hell yeah! Und auch Agapi ist mit an Board, die mittlerweile gemerkt hat, dass tief in ihr drin eben doch eine Gastgeberin schlummert. Drei Villen haben die beiden gemeinsam entworfen und waren zwei Jahre lang Teil des Entwicklungsteams, während das Familien-Flaggschiff Blue Palace Realität wurde. Mit dem Cretan Malia Park gestalteten Agapi und Costantza ihr ganz eigenes Hotel, in dem sie viel Augenmerk auf Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und Design legen.

Die einen nennen es Schicksal, die anderen Familienerbe: Jedenfalls sind Agapi und Costantza Sbokou entgegen der ursprünglichen Idee in der Hotelleriebranche gelandet und damit dort, wo ihnen der Vater bereits als bestes Beispiel vorausging. Im Cretan Malia Park vereinen die Schwestern alles, was ihnen wichtig ist. Und das ist neben Nachhaltigkeit, Design, Tradition oder Lokalität auch eines: Herzlichkeit. FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen? AGAPI UND COSTANTZA SBOKOU: Wir sind beide in Hotels aufgewachsen. Alle unsere Kindheitserinnerungen sind dort verankert. Dass wir allerdings den Familienbetrieb übernehmen würden, war nie ein Thema. Unser Vater wollte, dass wir das studieren, was wir lieben und eine Karriere in dem Bereich anstreben, den wir uns aussuchen. So fühlten wir uns nie an unser Schicksal gebunden – auch wenn uns dieses schlussendlich doch gepackt hat. F: Wie würden Sie Ihr Hotel in einem Satz beschreiben? AS: Das Cretan Malia Park ist einnehmend – und das auf vielen Ebenen. Natur, Design, Essen, Menschen. F: Wie lange hat der Prozess von der Idee über das Konzept bis hin zum fertigen Hotel gedauert? CS: Wir begannen zunächst mit einer Markenpositionierung, in die wir auch viele Mitarbeiter des Resorts einbezogen haben. Das half uns, die Richtung, die wir einschlagen wollten, in Worte zu fassen. Außerdem entstand so ein Briefing für unsere talentierte Architektin Vana Pernari und für alle anderen, die in den Prozess involviert waren: Fotografen, Marketingexperten und unsere eigenen Mitarbeiter. Diese Übung half uns, fokussiert zu bleiben und bei jedem Agapi und Schritt konsequent zu sein. Das Costantza

Design und die Renovierung wurden in zwei Jahren abgeschlossen, und das, weil wir nur im Winter gebaut haben. F: Weshalb sollten wir unbedingt im Cretan Malia Park übernachten? AS: Das Cretan Malia Park ist nicht nur ein schönes Hotel, um ein paar erholsame Tage zu verbringen. Das Hotel und seine Menschen haben eine besondere Ausstrahlung: Es ist wie eine große Umarmung, die man konserviert, ein wunderschöner Rückzugsort mit einem Fokus auf langsamen Luxus, Nachhaltigkeit, Design und Authentizität. Die moderne Interpretation der kretischen Gastfreundschaft umfasst ein Design, das die Kultur und das Erbe der Insel respektiert und den achtsamen Lebensstil und zudem lokale kulinarische Traditionen betont, um eine zeitlose Umgebung für die Gäste zu schaffen, in der sie sich mit der natürlichen Umgebung verbinden können. CS: Nachhaltigkeit fühlt sich an, als würden wir zu unseren Wurzeln zurückkehren und nicht einem Trend folgen. Die Gäste hier fühlen sich inspiriert von der Art und Weise, wie wir unser Erbe und den Rhythmus des täglichen Lebens bewahren – vom griechisch geprägten Design-, Kunst- und Architektur-Ethos, der sich in jedem Detail des Resorts wiederfindet; von der Verwendung lokal bezogener Zutaten in traditionellen kretischen Rezepten, von kulturellen Veranstaltungen und Kinderprogrammen, von der einheimischen botanischen Landschaft und unserem großen Bio-Garten, aus dem wir unsere Zutaten für unsere Menüs beziehen, von unserem Engagement, lokales Personal einzustellen und der Natur und der lokalen Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Wir umarmen Achtsamkeit und die Notwendigkeit für Menschen, ihr Leben zu verbessern. F: Woran müssen Hoteliers denken, worüber sich andere keine Gedanken machen? AS: In Hotels dreht sich alles um Menschen. Wir beschäftigen und beherbergen viele Menschen. Das macht unseren Job spannend, aber auch verwirrend. Es erfordert viel emotionale

kennen die schönsten Orte in der Umgebung.

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Kretische Intelligenz, verschiedene Charaktere und NationaliKöstlichkeiten täten, Vorlieben und Trends unter einen Hut zu brinwerden hier gen. Aber wir finden das sehr inspirierend. Wir sagen modern immer, dass es darauf ankommt, von Gleichgesinnten interpretiert. umgeben zu sein – und das ist es, was diesen tollen Vibe schafft. Es spielt keine Rolle, ob sie hier arbeiten oder ihren Urlaub genießen oder sogar im Ausland für uns arbeiten – wie es der neue Trend ist. Sie haben ähnliche Werte. Engagement für Menschen. Es ist ein langer Prozess, den wir beCS: Die Hotellerie ist ein einflussreiches Geschäft mit wusst und mit großer Begeisterung führen. Und auf dieser Reise hohen Umweltauswirkungen. Wir sind uns dessen als Unternehwollen wir mit Gleichgesinnten zusammenarbeiten. Das Hotel men sehr bewusst und haben schon vor unserer Gründung in den Cretan Malia Park wurde geschaffen, um all das anzusprechen. frühen 90er-Jahren Umweltrichtlinien eingeführt. Heute bilden CS: Die Gäste bewegen sich weg vom Offensichtlichen der Schutz unserer Umwelt und das Zurückgeben der Natur an und von identischen Erfahrungen hin zu dem, was ihre Seele unsere Gesellschaft den Kern unserer Philosophie. anspricht. Ich bin davon überzeugt, dass das Bewusstsein dafür, F: Worüber machen Sie sich zu viele Sorgen? was in der Natur um einen herum passiert, sowie die Art und AS & CS: Zeit – davon scheint es nie genug zu geben für all Weise, wie Menschen miteinander umgehen, die Grundlage für die Dinge, die wir tun wollen. jede wahrhaftige Interaktion mit den Gästen ist. Wir Cretan F: Wie sind Sie als Chefs? möchten all die Dinge, die wir über unsere Heimatinsel, AS: Anspruchsvoll, aber hoffentlich auch inspirie- Malia Park die so reich an Geschichte und so vielfältig an Natur ist, rend für unsere Mitarbeiter. kennen und lieben, mit denen teilen, die ein paar Tage Am Rande der CS: Gradlinig, leidenschaftlich, entschlossen. bei uns verbringen. nordöstlichen F: Welche Eigenschaften braucht ein guter Gast- Küstenstadt Malia auf F: Was halten Sie von Airbnb? Kreta findet sich das geber? AS: Kein Hotelier ist von Airbnb begeistert, weil Hotel Cretan Malia AS: Echte Herzlichkeit – das ist für uns Kreter ganz Park, ein Schmuckstück es per Definition nicht viele Menschen beschäftigt. natürlich. Verständnis dafür, wer unser Gast ist, und von einer Unterkunft Airbnb verändert sogar Gemeinschaften, da es einen mühelose Aufmerksamkeit für Details. Jeder Raum und eine Perle falschen Anstieg der Wohnungspreise für Einheimische inmitten der großen sollte kuratiert sein, um unsere Ästhetik zu reflektieren. Hotelanlagen, die sonst induziert und es ihnen so unmöglich macht, an einem Jede Erfahrung sollte unsere Aufmerksamkeit haben, die kretische Küste Ort zu leben. Nehmen Sie Venedig als Beispiel – ist es um zu zeigen, wer wir sind. Und doch sollte alles so ge- säumen. Der Blick auf für einen Reisenden nicht weniger authentisch, wenn Geschmackvolles Hügel, Olivenhaine und macht werden, dass es ein müheloses, fast natürliches das so wenige Venezianer es sich leisten können, dort zu Design, aber blaue Wasser der Gefühl ausstrahlt. Das alles ist ein erworbenes Talent. Ägäis machen mit den leben? Wir sollten Airbnb nicht ablehnen, sondern gemütlich. Zauber aus, der einen F: Welche Gäste mögen Sie am liebsten? darauf achten, dass es Regeln gibt, die einen gesunden CS: Ein Traumgast ist jeder, der einen Ort faszi- umgibt, sobald man Wettbewerb für Hotels und vor allem einen angemesseüber die Schwelle tritt. niert von seiner Kultur und seinen Menschen verlässt. Die minimalistisch, aber nen Schutz für die Menschen und Gemeinden vor Ort Jemand, der die Welt bereist, aber nach Kreta und ins dennoch gemütlich sicherstellen. Cretan Malia Park kommt und über das Offensichtliche eingerichteten Zimmer, F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst auswärts Bungalows und Suiten hinaussieht. Ich liebe es, wenn sie uns mitteilen, wie vereinen übernachten? naturbelassene sie sich fühlen, wenn sie bei uns bleiben. Ich liebe es Materialien der Insel CS: Ich bin fasziniert von schön gestalteten Innenauch, wenn sie etwas hinzufügen. Wir haben Gäste ge- mit Design-Klassikern räumen und beeindruckender Architektur. Als Reisende habt, die erstaunliche Dinge gemalt haben, die von ih- aus der ganzen möchte ich mich aber auch entspannt fühlen, und so ist Welt. Tradition trifft rem Aufenthalt auf Kreta inspiriert waren. Andere hin- Moderne und dieser jedes Detail, das mich sofort mein müdes Ich zurückterließen eine handgeschriebene Notiz oder ihr Buch Ausdruck genau ins lassen lässt, super wichtig. mit ein paar Worten für unsere ständig wachsende Out- Schwarze, achten die F: Was ist das beste Hotel, in dem Sie selbst übernachGastgeberinnen Agapi door-Bibliothek. tet haben? und Costantza Sbokou F: Was können Sie an Gästen nicht ausstehen? AS: Das Gefühl, das ich kurz vor der Schließung doch darauf, kretische CS: Wenn sie ihre negative, übermüdete Stimmung Köstlichkeiten, im L’Hotel in Marrakesch hatte, war einfach unglaubhergestellt aus lokalen mit nach Hause nehmen. lich war! Der beste Schlaf, das beste Frühstück und ein Zutaten, modern F: Was sind Ihre eigenen Erwartungen an Ihr serviert auf den Gefühl der Ruhe, wie nirgendwo sonst. Hotel, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste Tisch zu bringen, und CS: Die Ngorongoro Crater Lodge in Tansania – so dabei etwas von der in den vergangenen Jahren verändert? nah an der Natur. Gelassenheit der AS: Meine Schwester und ich leiten unser Familien- Kreter an ihre Gäste F: Zum Schluss: Wo befindet sich Ihr eigenes Bett? unternehmen und haben unser Unternehmen in den weiterzugeben. CS: Wir wohnen beide in Athen im Zentrum. Ich vergangenen drei Jahren in etwas verwandelt, das habe das Glück, dass ich von meinem Bett aus auf die MALIA PARK, 700 07 über unsere eigene Vision im Tourismus spricht. Das CRETAN Akropolis blicken kann. Es ist eine ruhige Straße, und MALIA, KRETA, GRIECHENLAND, Unternehmen heißt jetzt Phāea Resorts (Phaea ist alt- WWW.CRETANMALIAPARK.GR jeden Tag auf ein Monument schauen zu können, das so griechisch für „das Licht in deinen Augen, wenn du viel Energie durch die Jahrhunderte bringt, ist sowohl glücklich bist“) und wir glauben daran, „das Grieheilsam als auch inspirierend! chenland zu feiern, das wir lieben“. Nicht neu AS: Ich blicke auf die Ruinen des Lyzeums von erschaffen, nicht neu aufgemotzt; weg von allem, Aristoteles – die antike Philosophenschule. Wir leben was Masse oder auffällig ist. Unsere in einer Stadt, in der man von Denkmälern umgeben Säulen sind Wahrheit, Leiden- In Malia gibt es ist – eine ständige Erinnerung daran, dass Athen eine verschlungene schaft, Innovation, Bewusstsein und alte Seele und doch voller jugendlicher Energie ist! Gassen zu entdecken.

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DAS HALTEN AGAPI UND COSTANTZA SBOKOU VON: und plötzlich auf KREUZFAHRTein seelenloses SCHIFFEN: Sie besuchen Orte Massenerlebnis für eine sehr kurze umsteigen. Zeit und geben den Gästen ein falsches HUNDEN IM RESTAURANT & Gefühl, dass Sie IM HOTEL: den Ort gesehen Wir haben in haben, wenn sie unserem Hotel ein tatsächlich keine Katzencafé, wo wir echte Interaktion die Katzen füttern mit Menschen und versorgen. Wir hatten, nicht viel akzeptieren jedoch von einer echten keine Haustiere in Erfahrung. den Restaurants. BUFFET-ESSEN: ANIMATEUREN: Da wir in Hotels nicht unser aufgewachsen sind, ist das nichts, Stil. Wir haben unser gesamtes was wir lieben. Programm Dennoch gibt es entsprechend bemerkenswerte Buffet-Erlebnisse. überarbeitet und arbeiten mit All-inclusive: ausgewählten Wir wissen, dass Praktikern und dies für manche Spezialisten für Menschen eine Notwendigkeit ist, alles von Sport bis Unterhaltung aber wir mögen zusammen. nicht, was es mit dem Reisen KLEIDER verbindet. Wir ORDNUNG: bewegen uns bewusst von allem im Sommer weg, was Masse ist. entspannt leger.

innerhalb der nächsten drei Jahre stattfinden werden. Das Phāea Farmers Programm, eine dieser Initiativen, konzentriert sich auf 36 unserer Mitarbeiter, die Landwirte sind und Produkte von Olivenöl, Gemüsetrauben und Honig bis hin zu nachhaltig gefangenem Wildfisch und BioWein anbieten. Wir weiten dies auch auf ein Netzwerk nachhaltiger landwirtschaftlicher Produzenten in der Region aus, um den Gästen mehr Qualitätsprodukte anzubieten und die lokalen Gemeinden zu unterstützen. INFLUENCERN: Wir glauben, dass sich Reisende nach der Pandemie weniger darauf konzentrieren werden, das perfekte Bild einzufangen, als vielmehr das Reale zu erleben und mehr Zeit an einem Reiseziel zu verbringen, um in dessen Kultur einzutauchen. Daher werden sich auch die Influencer verändern. Es bleibt abzuwarten, wie.

TRINKGELD: nach den örtlichen Gepflogenheiten. Condé Nast Traveler hatte mal einen sehr nützlichen Leitfaden zum Thema Trinkgeld im Ausland, den ich super schlau und lustig zu lesen fand.

TRIPADVISOR: manchmal missbraucht, aber im Allgemeinen ein großartiges Werkzeug.

KINDERN IM RESTAURANT & IM HOTEL: Wir legen sehr viel Wert auf unser gleichgesinntes Publikum. Und Familien sind da keine Ausnahme. Wer Eltern wird, wird nicht seine Affinität zu Design oder einem wahrhaftigen Erlebnis verlieren

MANGEL AN FACHKRÄFTEN: Zum Glück ist NACHHALTIGKEIT: Kreta eine große Wir setzen unser Insel, auf der die Programm für Menschen nicht verantwortungsnur vom Tourismus vollen Tourismus leben, sondern noch konsequenter auch für ihre große fort als bisher. Gastfreundschaft Wir haben gerade bekannt sind. die zweite Wir hatten keine Phase mit vielen Probleme, die neuen Initiativen richtigen Leute zu begonnen, die finden.

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ONLINEREISEBÜROS: Wir arbeiten mit den meisten zusammen – es gibt uns Zugang zu vielen Menschen und Sprachen.

In den Zimmern haben sich die design-affinen Schwestern ausgelebt.

Immer und überall: der Bezug zur Natur.

Am Pool lässt es sich verweilen.

Minimalismus trifft Verspieltheit.

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Kohekohe-Kirche Halbinsel Awithu, Neuseeland | um 1886 S. 338, Neuseeland © Kalpeshs Tailor. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

WES’ WONDERFUL WORLD

Quentin Tarantino hat das spritzende Blut, Woody Allen die tragikomischen Dialoge und Wes Anderson die pastellfarbenen Retro-Szenerien, an denen wir seine Filme auch ohne deren Hinweis im Abspann erkennen. Wally Koval ist beim Reisen mit seiner Frau immer wieder über Orte gestolpert, die tatsächlich an „Grand Budapest Hotel“, „Moonrise Kingdom“ oder „The Royal Tenenbaums“ erinnern. Über Instagram landeten die Fotos im eigenen Buch „Accidentally Wes Anderson“, wobei es die schönsten nicht nur zwischen Buchdeckel, sondern auch auf die folgenden Seiten geschafft haben. Fotos und Text: Wally Koval / Accidentally Wes Anderson, DuMont

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Casino Mont Blanc Chamonix, Frankreich | um 1848 S. 129, Frankreich © Ramon Portelli. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

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Moritzburg, Deutschland | um 1542 Foto: Yura Ukhorskiy

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Metrostation Kaeson Pjöngjang, Nordkorea | um 1973 S. 308/309, Nord Korea © Dave Kulesza. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

ÅSCHLOSS MORITZBURG

Mitten im sächsischen Friedewald, bekannt für seine Seen sowie seine Fülle an Wild und üppigem Grün, steht das Schloss Moritzburg. Ursprünglich zwischen 1542 und 1546 von Herzog Moritz von Sachsen als Jagdschloss errichtet, wurde das Gelände später von einer Reihe von Kurfürsten er- weitert, insbesondere von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Das extravagante Anwesen befindet sich auf einer vollkommen symmetrischen, künstlichen Insel. Seine sieben Säle und mehr als zweihundert Räume wurden von sächsischen Künstlern und Handwerkern gestaltet und eingerichtet. Auf dem Hauptgrundstück gibt es eine Kapelle, ein Wildreservat, ein angrenzendes Fasanenschlösschen und einen kleinen Hafen mit Anleger und Leuchtturm. Den Gemälden im Schloss nach zu urteilen, vertrieben sich die früheren Schlossherren ihre Zeit gern mit Jagdpartien, Bootsfahrten, Kartenspielen und Festbanketten. Heute ist die Moritzburg ein Barockmuseum mit exquisiten Gemälden, Mai 2021

Meissener Porzellan, Ledertapeten und dem Federzimmer, in dem man Europas umfangreichste Sammlung von Kunsthandwerktextilien und Wandteppichen, gefertigt aus über zwei Millionen echten Federn, bewundern kann. Eine riesige Ausstellung von Geweihen kennzeichnet das Schloss als ehemalige Jagdresidenz von Fürsten und Königen. Das zeigt sich in vielen Räumen des Schlosses und besonders deutlich im ehemaligen Speisesaal. Bei großen Festessen schauten die Geweihe als Trophäen von den Wänden auf die Gäste hin- ab. Einige der Geweihe sind so alt wie das Anwesen selbst, andere wurden im Ausland gekauft oder als Geschenk mitgebracht. Unter ihnen befindet sich ein Rotwildgeweih mit einem Gewicht von rund 20 Kilogramm und einer Spannweite von etwa zwei Metern – wahrscheinlich eines der schwersten der Welt. Besucher kommen heute allerdings nicht unbedingt wegen der Geweihe nach Moritzburg. Das Schloss war einer der Schauplätze des beliebten Films Drei Nüsse für Aschenbrödel. Aber auch für Fans des Films gibt es eine ganz besondere Trophäe zu besichtigen: Aschenbrödels Schuh, der auf der Schlosstreppe thront. 75


STORY

Novelty Cinema Mumbai, Indien | um 1900 S. 312, Indien © Kluber Shah. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

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Glacier-Bay-Nationalpark Gustavus, Alaska | um 1794 S. 20, USA © Alice Brooker. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

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Prag, Tschechien | um 1890 Foto: Valentina Jacks

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ÅHOTEL OPERA

STORY

Das rosafarbene Hotel Opera im böhmischen Neorenaissancestil befindet sich in Prags weniger touristischem Viertel Nové Město, der „Neustadt“, und damit nur fünf Gehminuten von der historischen Altstadt entfernt. Es spiegelt Prags Bezie- hung zum Vergehen der Zeit – denn hier treffen Alt und Neu, Vergangenheit und Gegenwart aufeinander. Wie durch ein Wunder erhaltene Häuser aus dem 14. Jahrhundert rücken eng mit hoch- modernen Gebäuden zusammen, wie zum Beispiel dem von Frank Gehry entworfenen Tanzenden Haus – einem Gebäude aus Glas, das einem tanzenden Paar ähnelt. Und doch scheint in dieser verwunschenen Stadt nichts fehl am Platz zu sein – einschließlich des in leuchtendem Bonbon- rosa erstrahlenden Hotel Opera, das sich nicht einmal in der Nähe der Oper befindet. Dafür liegt der Wenzelsplatz, Schauplatz einiger bedeutender Ereignisse in der modernen europäischen Geschichte, ganz in der Nähe. Auch heute noch kommen Einheimische und Touristen an diesem geschichtsträchtigen Ort zusammen, um zu feiern, sich zu treffen oder zu demonstrieren. „Wer Herr Böhmens ist, wird der Herr Europas sein“, soll Bismarck gesagt haben. Dementsprechend haben die USA, Frankreich, Großbritannien und andere Verbündete zur Gründung der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg beigetragen. Im Jahr 1918, nur wenige Monate bevor die Unabhängigkeit der neuen demokratischen Nation auf dem Wenzelsplatz

ausgerufen wurde, kaufte Karel Češka das Hotel Opera, um es zu einem Familienunternehmen zu machen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel Opera ohne Karels Zustimmung oder eine Entschädigung vom kommunistischen Regime verstaatlicht und das Gebäude blieb jahrzehntelang ungenutzt. Mit den Reformen Alexander Dubčeks rund um den Prager Frühling 1968 erlebte das Land dann eine kurze, lebendige Phase der Liberalisierung. Politik, Literatur, Film und kritisches Denken blühten auf, Autoren wie Václav Havel und Milan Kundera betraten die kulturelle Landkarte. Diese neue Freiheit war jedoch nur von kurzer Dauer. Im August 1968 fielen sowjetische Panzer in der Tschechoslowakei ein und beendeten diese neue Blütezeit gewaltsam. 1989 demonstrierten Hunderttausende auf dem Wenzelsplatz, und die sogenannte Samtene Revolution führte zu einem gewaltfreien Machtwechsel. Innerhalb weniger Wochen führten die Prager erfolgreich das Ende des Kommunismus und des Kalten Krieges in der Tschechoslowakei herbei. Nachdem der Eisernen Vorhang gefallen war, wurde das Hotel Opera an die Familie Češka zurückgegeben. Es wurde nach dem jahrzehnte- langen Leerstand aufwendig restauriert und von Karels Nachkommen dessen Wunsch entsprechend als Familienbetrieb geführt. Heute erstrahlt das Hotel wieder in seiner alten Pracht. Ein langer Besichtigungstag in der „Stadt der tausend Türme“ wird selbst den interessiertesten Besucher erschöpfen. Was kann es dann Besseres geben, als ein kaltes tschechisches Bier in der Bar des Hotel Opera?

Stony Islands Arts Bank Chicago, Illinois | um 1923 S. 63, USA © Rebuild Foundation. Aus: „Accidentally Wes Anderson“ / 2020 DuMont Buchverlag

ACCIDENTALLY WES ANDERSON Wes Anderson hat ausgesorgt. Zumindest an Filmorten, hat Wally Koval in seinem Buch „Accidentally Wes Anderson“ doch 200 Orte versammelt, die locker als Kulissen in neuen Blockbustern herhalten könnten. Gemeinsam mit Fans des Regisseurs fotografiert Koval auf der ganzen Welt Plätze, die er auf seinem Instagram-Account @accidentallywesanderson zeigt. So sind hier pastellfarbene Hotelfassaden genauso zu finden wie symmetrisch arrangierte Bücherregale. Ergänzt werden die Fotografien mit Hintergrundinfos zu den Plätzen, Gebäuden und Menschen hinter den vermeintlichen Anderson-Szenerien. WALLY KOVAL, „ACCIDENTALLY WES ANDERSON“, 325 SEITEN, DUMONT VERLAG, CA. 28.–


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Andrea Brotschi ist viel unterwegs. Damit ihr Haar trotz zahlreichen Shootings und Jobs nicht schlapp macht, ist ihr eine richtige Pflege wichtig. Für uns testet die Influencerin die Produkte der neuen Clean Beauty REPAIR Linie von Paul Mitchell.

Andrea Caroline Brotschi 34 Jahre @andreabrotschi Anzahl Followers: 40'000


FACES: Was bedeutet Clean Beauty überhaupt? ANDREA BROTSCHI: Clean Beauty hat seinen Ursprung in den USA. Wann genau dieser Trend begann, ist schwer zu sagen. Geboren wurde er jedoch aus dem Wunsch nach „reiner Kosmetik“. Viele Konsumenten hatten genug von Beauty-Produkten, die in der Kritik standen, bedenkliche Inhaltsstoffe zu enthalten. Man verzichtet dabei auf Inhaltsstoffe, bei denen die Auswirkungen auf den Körper und die Umwelt nicht zu 100 Prozent geklärt sind. Für Paul Mitchell definiert sich „Clean Beauty“ durch leistungsstarke Produkte, die mit Bedacht entwickelt und mit reinen Inhaltsstoffen und umweltfreundlichen Herstellungsprozessen produziert werden. F: Wie gefällt dir das Design der Clean Beauty REPAIR Linie von Paul Mitchell? AB: Das Design der Flaschen sowie die Verpackung gefallen mir sehr, und beides finde ich sehr ansprechend. Außerdem finde ich toll, dass auf der Flasche auf den ersten Blick ersichtlich ist, wieviel Prozent der Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind. F: In welcher Reihenfolge, wann und wie wendest du die Produkte an? AB: Das Clean Beauty Shampoo habe ich alle zwei Tage benutzt sowie auch den Conditioner. Das Leave-In Treatment habe ich ein bis zwei Mal wöchentlich angewendet. F: Was überzeugt dich an den getesteten Produkten von Paul Mitchell am meisten? AB: Was mich am meisten überzeugt, sind die vegane Rezeptur der Clean-Beauty-

Produkte mit organischen Pflanzenextrakten und das biobasierte Verpackungsmaterial. Und natürlich zudem die Wirkung der REPAIR-Produkte auf mein Haar! F: Wie war der Eindruck von deinem Haar nach der ersten Anwendung der Clean Beauty REPAIR Linie? AB: Mein Haar fühlte sich geschmeidig und nach mehrmaliger Anwendung auch gestärkter an. Auch schäumte das Shampoo nicht mehr so fest wie andere Shampoos (was daran liegt, dass es keine Sulfate enthält). F: Weshalb ist es für dich so wichtig, für dein Haar Produkte anzuwenden, die zusätzlich reparieren? AB: Da ich für viele meiner Jobs (Shootings/ Shows/Moderationen/ Werbedrehs) frisiert werde, wird mein Haar sehr oft strapaziert und auch brüchig. Daher ist es mir umso wichtiger, Produkte anzuwenden, die zusätzlich reparieren. F: Wie sehr achtest du bei Beauty-Produkten auf eine nachhaltige Verpackung, und inwiefern punkten die Produkte von Paul Mitchell hier? AB: Ich muss zugeben, dass ich die Jahre zuvor nicht immer auf eine nachhaltige Verpackung geachtet habe – dies wird für mich aber immer wichtiger, und ich versuche, die Produkte auch nach diesem Kriterium zu kaufen. Jede Flasche aus der Clean Beauty Linie von Paul Mitchell besteht ja zu 90 Prozent aus biobasiertem Kunststoff aus Zuckerrohr, der komplett recycelbar ist. Bioplastik ist schneller abbaubar als normales Plastik, das bis zu 500 Jahre für die Zersetzung braucht.

PAUL MITCHELL: Clean Beauty Die Produkte der neuen Linie Clean Beauty von Paul Mitchell punkten nicht nur mit ihrer Wirksamkeit, sondern auch mit ihrem größtmöglichen Anteil natürlicher Inhaltsstoffe. So ist die Rezeptur clean und vegan und besteht zudem aus organischen Pflanzenextrakten aus ökologischem Anbau in Italien. Darüber hinaus wird auf Sulfate, Mineralöl und Parabene gänzlich verzichtet, und die Verpackung lässt sich außerdem komplett recyceln. So schlägt Paul Mitchell zwei Fliegen mit einer Klappe und ist gleichzeitig gut zum Haar sowie zur Umwelt.

EVERYDAY pflegt alle Haartypen mit Arganöl und Aloe Vera und sorgt für glänzendes Haar.

HYDRATE spendet trockenem Haar dank Olivenöl und Hafer intensiv Feuchtigkeit.

SMOOTH glättet und beruhigt widerspenstiges Haar mit einer Kombination aus Hyaluronsäure und Mandelöl.

REPAIR repariert mit Amarantextrakt und Erbsenprotein geschädigtes Haar.


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EMPTINESS Photography: Vincenzo Buscemi

Styling & Produktion: Oliver Rauh Photography Assistant: Benjamin Kis Styling Assistant: Samir Abou-Suede Hair & Make-up: Julia Koop @ Shine Agentur using Charlotte Tilbury & Kevin Murphy Models: Paula @ M4 Models, Emma @ Miha Modelmanagement Retouch: Pierre Van Morrison

STUDIO

CURE Links: Emma: Body von WOLFORD. Jeanskleid von CALVIN KLEIN. Socken von FALKE. Paula: Look von MIU MIU.

Rechts: Look von PRADA. Socken von FALKE.


Manchmal hilft alles nichts. Weder gute Worte noch eine Umarmung. Dann muss Neues her, eine Verwandlung, eine andere Identität, ein Spiel, das unser Inneres mit Freude füllt und unsere Mundwinkel nach oben drückt.



Links: Emma: Top von MARC CAIN. Jacke von BLAUER. Ring von CARTIER. Slip von WOLFORD.

Rechts: Bluse von STEFFEN SCHRAUT. Jacke und Kleid von H&M. Collier von TIFFANY & CO. Handykette von MOBEADS.


Links: Look von CHANEL. Sonnenbrille von GENTLE MONSTER.

Rechts: Lederkleid von BALLY . Jacket von GUESS. Ballerinas von ASOS.




Links: Weste von DIESEL. Polo von BATAR D’ESTE. Ohrringe von TIFFANY & CO.

Rechts: Paula: Body von CALVIN KLEIN JEANS. Jacke von MCM. Hose von SPORTMAX. Kette von TIFFANY & CO. Emma: Weste von DONDUP. Kleid von SANDRO.



Paula: Jacke von BELSTAFF . T-Shirt und Shorts von SANDRO. Socken von FALKE. Sandalen von MANGO. Emma: Jacke von KARL LAGERFELD. Top von LONGCHAMP. Shorts von NAKD. Socken von FALKE. Sandalen von KENNEL & SCHMENGER.



Links: Weste von DIESEL. Polo von BATAR D’ESTE. Ohrringe von TIFFANY & CO. Radlerhose von SOFIE SCHNOOR.

Rechts: Paula: T-Shirt von LIMITATO. Bluse von BAUM & PFERDGARTEN. Lederhose von DONDUP. Socken von FALKE. Sandalen von MANGO. Emma: Anzug von SALVATORE FERRAGAMO. BH von WOLFORD. Sandalen von KENNEL & SCHMENGER.


Links: Paula: Overall von MARC CAIN. Sandalen von MANGO. Emma: Body von ERES. Shirt von DOLCE & GABBANA

(Yoox.com). Brille von YVES SAINT LAURENT. Boots von PULL & BEAR.

Rechts: Emma: Bluse von LIAPURE ATELIER . Top von HUGO. Hose von MARCELL VON BERLIN. Sandalen von MANGO. Paula: Jacke von DRIES VAN NOTEN. Badeanzug von MELISSA ODABASH. Boots von PULL & BEAR.



Wohnhaus, Bangkok, Thailand


Fotos: pa picture alliance

Inside–outside –out

Es wird gegrillt und gegessen, geplaudert und getrunken, in die Sterne geguckt und raus in die Ferne: Auf dem Balkon beginnen und enden große Geschichten, hier finden Dramen statt und Gespräche, denen die Nachbarn lauschen, anstatt selbst drinnen in die Glotze zu starren. Sie sind Großstadtoase und Grünfläche, Rückzugsort, Frühstücksplatz, Rauchertreffpunkt und der Ort, an dem wir Pläne schmieden.

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Wohnanlage, irgendwo in Deutschland

Apartmenthaus, Aarhus, Dänemark


Neubau, Kreuzberg, Berlin, Deutschland

Eigentumswohnungen, Peking, China


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Wohnblock neben der Chicago Transit Rail System Bridge, Chicago, USA


CORONA

Je beschissener die Lage, desto größer der Raum für Neues. Das gilt für die Natur wie für den Menschen, und letzterer reagiert mit Kreativität auf die Zwangspause, die ihm das Virus verpasst. Street-Art-Künstler treten aus dem Schatten und sprühen ihre Gedanken an die Wand: Pestdoktoren, royale Slogans, Satire in ihrer buntesten Form. Xavier Taples versammelt in „Street Art in Zeiten von Corona“ die 50 besten Graffitis, die uns selbst in einer Situation zum Schmunzeln bringen, in der es nicht mehr viel zu lachen gibt. Fotos: Xavier Taples, Midas

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IT’S NOT YOU, IT’S ME iHeart Vancouver Kanada Ein typisch witziges, ironisches Bild von iHeart, das an Garbo erinnert. Das Kind scheint die auferlegte Isolation bedächtig, unbeeindruckt und positiv hinzunehmen.


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STORY

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1. JE SEME ATOUT VENT Laureth Sulfate Lyon, Frankreich Eine clevere Umsetzung des Logos der klassischen LarousseWörterbücher. Laureths elegante und dennoch düstere Figur sät Coronaviren statt Weisheit. 2. DISTANCE, HOPE AND BUNNIES Ben Apache Wien, Österreich Zwei mysteriöse Figuren gehen in verschiedene Richtungen. Eine wird von einer Pestmaske geschützt, die andere sucht in der Natur Hilfe gegen das Virus.

3. NO PANIC Henrique ’EDMX’ Montanari Sao Paula, Brasilien Übergroß, ironisch und lustig. Wenn die Kinder und sogar deren Teddys Gasmasken tragen, darf man sich ruhig Sorgen machen. 4. ALL THE TACOS Wrdsmth Hollywood, Los Angeles, USA Wrdsmths Gefühle lassen uns immer lächeln. Wie wir wünscht er sich sehnlichst, dass es endlich vorbei isl.

5. EVERYDAY HEROES Sid Kanton Waadt, Schweiz Ein Wandgemälde für das medizinische Personal an vorderster Front. Sids Models schauen uns intensiv, intelligent und bei aller Sorge äußerst positiv an.

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STREET ART IN ZEITEN VON CORONA Es ist eine seltsame Zeit: leere Straßen, 2-MeterAbstand, keine Umarmungen, keine Küsse, kein Zusammensein. Während viele die Ohnmacht spüren, funktioniert die Pandemie für Street Artists als Katalysator: Sie sprayen ihre Gedanken an die Wände. In „Street Art in Zeiten von Corona. 50 Statements von Graffiti-Künstlern“ finden sich die 50 eindrucksvollsten Werke bekannter Künstler und neuer Gesichter, die sich in Bildern und Parolen zum Ausdruck bringen. XAVIER TAPLES, „STREET ART IN ZEITEN VON CORONA. 50 STATEMENTS VON GRAFFITI-KÜNSTLERN“, MIDAS, CA. 22.–

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STORY

1. BLACK PLAGUE Suhaib al Attar Amman, Jordanien Eine großartige Darstellung eines Pestdoktors aus dem 17. Jahrhundert, mit SteampunkSchnabelmaske und viktorianischem Hut. Die Umgebung macht es umso bemerkenswerter.

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2. WASH YOUR HANDS Deadbeat Hero Wien, Österreich Noch einer von Deadbeats verrückten Robotern, der uns hier wie wild (oder spöttisch?) ans Händewaschen erinnert.

3. CHEERS Gnasher Royston, Großbritannien Ein wunderbar ironisches Bild, in dem die Flasche mit leckerem Corona-Bier wie eine Phiole mit dem Virus dargestellt wird. Die Typografie von „Cheers“ erinnert an die Sitcom aus dem amerikanischen Fernsehen.

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Bieder? Oder saucool? Der Midi-Rock ist so ein Kleidungsstück, bei dem ein paar Zentimeter über Sieg oder Niederlage entscheiden. Und weil das so ist, ist der dazu kombinierte Schuh mindestens so wichtig wie die Wahl des zur Attitüde passenden Modells.

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-METER

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Sexy, jedoch auf die subtile Weise. Sneakers und Tasche auswechseln, und es regnet Bestnoten.

Zu viel von allem, next!

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So holt man Lack und Leder aus der Schmuddelecke. Hot!

Bieder vom Kopf bis zu den Knöcheln. Punkte sammeln hier nur die Sandalen.

Süßer als Zuckerbonbons und garantiert gesünder. Und weil die Flip-Flops zumindest zum Nagellack passen, drücken wir bei den Schuhen ein Auge zu.

Ein Look wie aus der Spielkiste im Kindergarten.

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TAKE A RISK AND SKIP THE CROWD Jedes Teil für sich zum Gähnen, aber in Kombination aufregender als der letzte Büro-Tratsch.

Wir haben ja Verständnis für Morgenmuffel, sich dann aber die Daunen um die Hüften zu schlingen, geht eindeutig zu weit.

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Die Legitimation für den Kauf des PartyRockes: dass er auch im Alltag funktioniert. Die Tasche tut letzteres allerdings weder nachts noch am Tag.

Das hätte sowas von nach hinten losgehen können. Tut es aber nicht. Krasser Scheiß!

Der Rock hat Potential, das Stilempfinden leider nicht.

Süß an einer Dreijährigen, katastrophal an jeder Erwachsenen.

Was an der Stange noch für Stirnrunzeln sorgte, funktioniert angezogen hervorragend.

Sneakers zum Midi-Rock? Heikles Thema. Genauso wie Satin in Weiß. Nein danke.

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Klasse Rock, tolle Boots. Der Blazer lässt unsere Jauchzer dann doch etwas leiser werden.

Die Rechtfertigung dieses Looks hätten wir gerne gehört. Nur verstummen die Töne hinter der Vermummung.

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Die weißen Boots sind zurück aus der Mottenkiste – und pimpen tatsächlich das Outfit im Uni-Look. Nur eines: Bitte weg mit der Tasche.

Grässliche Bluse zum hässlichen Rock zu altmodischen Boots. No thanks!

Head-to-toe-Looks sind langweilig, und Sneakers zum Rock gehen gar nicht. Nun, jede Regel kennt eine Ausnahme. Voilà!

…und die blaue Maske passt zum Rock? Wie einfallsreich…

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TAKE A RISK AND SKIP THE CROWD

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Wer das Spiel mit dem Feuer beherrscht, steht bei uns auf dem Treppchen.

Doppelt grandios, was soll man anderes sagen?

Wir hätten das Obenrum durchgehen lassen, wenn das Untenrum nicht so grauenhaft wäre.

Zu viel LSD genommen oder blind in den Kleiderschrank gegriffen?

Für die einen ein Tischtuch, für die anderen der heißeste KaroRock unter der Sonne.

Ab damit ins Rampenlicht!

Ob das Outfit ohne die erschlagende Jacke mehr gepunktet hätte?

Wer an die Nieren friert, sollte vielleicht besser keine zerfetzten Röcke tragen.

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Die akzentuierte Taille mogelt den Rock zu den Midi-Modellen – und bringt diesen zudem aufs Heldenpodest.

In den Nullerjahren hängen geblieben? Genau genommen war der Rock zur Hose schon damals Sünde.

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Knaller-Kombi hoch zwei. Farben: top! Crop Top zum MidiRock: ebenso. Nur am Posing sollte die Dame noch feilen.

Tolle Farben, Abzug in der B-Note: Saum und Schuhe stoppen den Sternenregen.

Worst! Combination! Ever!

Nach Hause gehen und umziehen, bitte.

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PROMOTION – MUTTERTAG

Love you Mom Zu gewinnen auf faces.ch

Ohne sie wären wir nicht, was wir heute sind. Deshalb sollten wir unseren Müttern nicht nur am 9. Mai besonders danken, sondern eigentlich jeden Tag. Danke, dass ihr für uns den Klempner spielt, uns die verhassten Blusen bügelt und das auf den Teller bringt, was wir selbst nach dem Studieren mehrerer YouTube-Videos nicht schaffen. Danke, dass ihr für uns da seid, wenn die Tränen rollen und die Welt aus den Fugen gerät. Danke für alles, ihr lieben Mütter! Ihr hättet sie alle verdient, jedes einzelne Geschenk auf dieser Seite, also versucht einfach euer Glück!

Sunshine reggae Bald scheint wieder die Sonne. Das ist Fakt, und dafür wollen wir gewappnet sein. Mit den SUN-LITEModellen der Sommerkollektion von Silhouette auf der Nase fühlen wir uns auch am heimischen Baggersee wie an der langen Copacabana. Die klassische Form wird durch zahlreiche Farbkombinationen gepimpt: Verschiedene Metalltöne werden mit verspiegelten, farbigen Gläsern kombiniert, die je nach Vorliebe matt oder glänzend daherkommen. Ob Havannafärbung oder Farbverlauf: Mit diesen

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Water Bomb Immer unterwegs und ständig unter Strom. Der Stress widerspiegelt sich auf unserer Haut, doch das muss nicht sein. Damit letztere den ganzen Tag über gepflegt und mit Feuchtigkeit versorgt bleibt, erfrischen wir sie mit dem neuen Hydrance Feuchtigkeitsspray von Avène. Angereichert mit hautberuhigendem Thermalwasser,

Hyaluron und Provitamin E schützt das Spray die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und stärkt deren eigene Barriere. Das Spray zieht sofort ein, fixiert sogar das Make-up und hinterlässt nichts als eine strahlende, gepflegte Haut. Die Kombination der Inhaltsstoffe beugt zudem Irritationen vor und schützt unser Gesicht selbst beim Tragen einer Maske vor dem Austrocknen. Wo auch immer wir sind und wie hektisch unser Alltag auch ist: Das Hydrance Feuchtigkeitsspray begleitet uns vom Meeting bis zum Sport und spendet Feuchtigkeit, Frische und Wohlbefinden in nur einem Pumpstoß. Gewinnen Sie bei uns eines von 15 Hydrance Feuchtigkeitssprays von Avène im Wert von je ca. 30.– (100 ml).

Purple Rain Sonnenbrillen fallen wir überall auf, egal ob beim Grillieren am See oder beim Bräunen im Freibad. Silhouettes neue Schätzchen sind übrigens wahre Leichtgewichte, was sie ihren TitanBügeln zu verdanken haben. Das macht das Tragen dieser Modelle so angenehm, dass wir die Brillen selbst dann nicht abnehmen wollen, wenn sich die Sonne längst verabschiedet hat. Gewinnen Sie bei uns eines der SUN-LITE-Modelle von Silhouette im Wert von 349.– aus der aktuellen Sommerkollektion.

Gamer verdienen mehr als Fußballspieler, und GamingWettkämpfe versammeln mindestens so viel Publikum wie Musikgrößen bei einem Konzert. Gaming verabschiedet sich von seinem nerdigen Keller-Klischee und damit auch von seinem grauen 0815-Gear. Logitech bringt mit der Logitech G-Series Color Collection nun innovatives GamingZubehör auf den Markt, das nicht nur auf die Bedürfnisse von Gamern zugeschnitten ist, sondern auch noch Farbe ins Spiel bringt. So sind das kabellose Headset G733 LIGHTSPEED und die Gaming-Mäuse G203 und G305 in den vier Farben Lila, Blau, Weiß und Schwarz erhältlich, die nichts mit der grauen Hardware zu tun haben, die der Markt sonst bietet. Das Headset bringt überdies gerade mal 278

Gramm auf die Waage und ist neben reversiblen Kopfbändern auch mit weichen, zweilagigen Ohrpolstern ausgestattet, die sich dem Kopf anpassen und deshalb für stundenlanges, komfortables Gamen sorgen. Doch nicht nur mit dem neuen Kopfhörer macht das Spiel doppelt so viel Spaß. Alle sechs Tasten der Maus G305 lassen sich individuell programmieren, und die extrem lange Akkulaufzeit hält auch das längste Spiel durch. Holen Sie sich mehr Farbe ins Spiel, und gewinnen Sie bei uns eine Maus G305 und das Headset G733 von Logitech G in der Farbe Lila.

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Wir wollen raus, rein ins Abenteuer und dorthin, wo wir zu lange nicht waren. Dafür schnallen wir uns Sandalen an die Füße und stopfen alles in die Taschen unserer Bomberjacken und Bermudas, was wir als Entdecker so brauchen. Duschgel zum Beispiel, Pilotenuhren vielleicht oder ein Balm für die Lippen, man weiß ja nie, auf wen man da draußen so trifft.

„There's no halfsinging in the shower, you're either a rock star or an opera diva.“ Josh Groban

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Wenn schon...

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Ob wir gerade unter Palmen an einer Zigarre ziehen oder auf dem heimischen Balkon unsere bleichen Waden in die Sonne halten: Wir tun dies gekleidet in Bermuda-Shorts, von deren Spießer-Image dank der neuen Designs nicht mal ein Krümel mehr übrig ist.

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1 AlphaStyle, „Joe“, aus Baumwolle, ca. 151.– 2 Dmckal, „Who Reset“, aus Baumwolle, ca. 274.– 3 Feng Chen Wang, aus Baumwolle und Polyester, ca. 261.– 4 Loewe, „Paula’s Drawstring“, aus Baumwolle, ca. 986.– 5 Alexander McQueen, aus Baumwolle, ca. 663.– 6 Diesel, „D-CHAD-SPNE“, aus Baumwolle, ca. 279.– 7 Urban Outfitters, „BDG Patch“, aus Baumwolle, ca. 60.– 8 Dsquared2, aus Polyamid, ca. 476.– 9 Kolor, aus Polyester, ca. 427.– 10 Comme Des Garçons Homme Plus, aus Polyester, ca. 678.– 11 Gcds, aus Polyester, ca. 295.– 12 Adish, „Majdalawi“, aus Baumwolle, ca. 498.– 13 Vision Of Super Kids, aus Baumwolle, ca. 114.– 118

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Sandalen

Die Beziehung zwischen Männern und Sandalen verhält sich wie diejenige der Gesellschaft zu Hipstern: Man gewöhnt sich daran. Zudem haben sich die Designer echt ins Zeug gelegt, aus den Jesus-Latschen hippe Treter zu machen, sehen Sie selbst.

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1 Balenciaga, „Track“, aus Baumwolle, Polyester und Gummi, ca. 743.– 2 Prada, „Cloudbust Thunder“, aus Polyamid und Gummi, ca. 943.– 3 Puma, aus Textil, ca. 88.– 4 Arizona Love, „Trekky“, aus Gummi und Textil, ca. 207.– 5 Camper Together x Bernhard Willhelm, „Himalayan“, aus Leder und Textil, ca. 205.– 6 Miharayasuhiro, aus Nylon mit Klettverschluss, ca. 389.– 7 Off-White, „Odsy“, aus Baumwolle und Gummi, ca. 432.– 8 Dries Van Noten, aus Textil und Gummi, ca. 695.– 9 Burberry, aus und Polyamid, ca. 410.– 10 Teva, aus Gummi und Textil, ca. 62.– 11 Versace Jeans Couture, aus Gummi und Textil, ca. 94.– 12 Suicoke, „Tan ZIP-3“, aus Textil und Gummi, ca. 230.– 13 Sankuanz, aus Leder, Gummi und Textil, ca. 462.– 14 Nike, „ACG Deschutz“, aus Stoff und

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Gummi, ca. 83.–

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Bomberjacken

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Sie machen selbst den zurückhaltendsten Buchhalter zum coolen Rocker: Bomberjacken sind längst Dauergäste an unseren Garderoben und die richtigen Begleiter für kühle Frühlingsnächte.

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1 Brunello Cucinelli, aus Baumwolle und Leder, ca. 4'762.– 2 Ambush, „Inside Out“, aus Baumwolle, ca. 1'185.– 3 Guess, aus Nylon, ca. 132.– 4 Diesel, „J-Olive“, aus Polyamid-Nylon, ca. 329.– 5 Daily Paper, aus Polyester, ca. 207.– 6 Haculla, „New York“, aus Polyester, ca. 756.– 7 Reese Cooper, aus Baumwolle, ca. 640.– 8 Givenchy, mit Schematics-Print aus Polyamid und Polyester, ca. 1'851.– 9 Marni, aus Baumwolle, ca. 811.– 10 Feng Chen Wang, aus Polyester, ca. 647.– 11 Paul Smith, aus Nylon, ca. 1'081.– 12 Mauna Kea, aus Baumwolle, ca. 404.– 13 Balmain, aus Baumwolle, ca. 1'648.– 120

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14 E t r o, „ F l o r a l T i g e r“, a u s Vi s k os e, c a. 1' 555. – Die Bomberjacke geht zurück auf die Bekleidung der Flugstaffel des US-Militärs in den 50ern, die die Piloten bis Minus 18 Grad warm halten sollte. Bündchen an Ärmeln und Bund verhindern den Wärmeverlust, und der minimalistische Kragen sollte den Fallschirmgurten nicht in die Quere kommen.

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Schau her

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Manchmal reichen die empfohlenen acht Stunden Schlaf einfach nicht aus, und wir leiden unter dunklen Augenringen. Damit wir nicht zu Graf Draculas Zwilling mutieren, greifen wir zu feuchtigkeitsspendenden Cremes, die unsere Augenpartie wieder in voller Frische erstrahlen lassen.

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1 Rodin, „Luxury Illuminating Eye Cream“, mit lichtreflektierenden Perlenextrakten. 15 ml, ca. 75.– 2 Dr. Barbara Sturm, „Eye Cream“, spendet mit Rosenwurz intensiv Feuchtigkeit. 15 ml, ca. 134.– 3 Dr. Hauschka, „Eye

Balm“, Komposition mit Karotte, Wundklee, Neem, Bienenwachs, Kakaobutter, Seide und Aprikosenkernöl stärkt die zarte Augenpartie. 10 ml, ca. 25.– 4 Susanne Kaufmann, „Eye Cream Line A“, minimiert Fältchen und glättet die Hauttextur. 15 ml, ca. 191.– 5 Juvena, „Skin Energy Moisture Eye Cream“, reduziert Schwellungen und wirkt feuchtigkeitsspendend. 15 ml, ca. 35.– (douglas.ch) 6 Bobbi Brown, „Vitamin Enriched Eye Base“, nährt, polstert auf und mildert feine Linien. 15 ml, ca. 64.– 7 Ahava, „Time to Hydrate“, reichhaltige und ölfreie Pflege. 15 ml, ca. 36.– 8 Estée Lauder, „Advanced Night Repair Eye Supercharged Complex S“, wirkt beruhigend und aufpolsternd. 15 ml, ca. 70.– 9 Dr. Dennis Gross Skincare, „Ferulic + Retinol Eye Cream“, bringt müde aussehende Augen zum Strahlen. 15 ml, ca. 88.– 10 Aésop, „Parsley Seed Anti-Oxidant Eye Cream“, antioxidative Formel. 10 ml, ca. 90.– 11 Perricone MD, „Essential Fx Acryl-Glutathione Smoothing and Brightening Under-Eye Cream“, sorgt für strahlende Haut. 15 ml, ca. 122.– (net-a-porter.com) 122

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Küss mich

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Lippenpomade

Es gibt wohl kaum etwas, das wir häufiger verlegen, als unsere geliebte Lippenpflege. Einmal in der Handtasche mitgenommen, und schon verschwinden sie in ein Paralleluniversum. Gepflegte Lippen wollen wir jedoch trotzdem nicht missen, weswegen wir die Dinger treu immer wieder nachkaufen.

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1 Elizabeth Arden, „Eight Hour Advanced Lip Fix“, pflegt die Lippen und verlängert die Haltbarkeit von Lippenstiften. 15 ml, ca. 38.– 2 Louis Widmer,

„Remederm Lippenbalsam“, pflegt, befeuchtet und regeneriert. 15 ml, ca. 8.– 3 Dr. Hauschka, „Akut Lippenpflege“, mit frisch gepressten Säften von Ringelblume und Sonnenhut, die entzündungshemmend und regenerierend wirken. 5 ml, ca. 14.– 4 Madara, „Plum Plum Lip Perfection Balm“, enthält vitamin- und nährstoffreiches Pflaumenöl. 15 ml, ca. 11.– (perfecthair.ch) 5 Clarins, „Hydra-Essentiel“, angereichert mit Blütenwachs aus Blauem Lotus. 15 ml, ca. 18.– 6 Le Labo, „Lip Balm“, mit Sheabutter, Jojoba- und Olivenöl. 15 ml, ca. 22.– 7 Weleda, „Skin Food Lip Butter“, einzigartige, nährende Rezeptur. 8 ml, ca. 7.– 8 Enzborn, „Lippenbutter“, frei von Mineralölen. 10 ml, ca. 5.– 9 Stop the Water While Using Me, „All Natural Smile – Marrocan Mint Lip Balm“, mit hohem Vitamin-E-Gehalt und feuchtigkeitsspendender Sheabutter. 10 ml, ca. 12.– 10 Ahava, „Apple of Sodom Lip Line Wrinkle Treatment“, glättet Lach- und Lippenfalten. 15 ml, ca. 59.– 11 Guerlain, „My Supertips Superlips“, feuchtigkeitsspendend. 15 ml, ca. 30.– Mai 2021

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Sie sind das Publikum unserer täglichen Konzerte unter der Dusche und belegen ihren Platz auf der sowieso schon zu kleinen Ablage: Duschgels sammeln wir wie die Treuepunkte im Supermarkt, eines wegzuwerfen, bevor es leer ist, kommt nicht in Frage. Die Ironie daran ist zwar, dass wir kaum je eines ganz aufbrauchen, aber come on, so als Sammlung sehen die in unserem Badezimmer doch ganz hübsch aus.

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1 John Masters Organics, „Body Wash with Geranium & Grapefruit“, milde Duschpflege. 236 ml, ca. 29.– (kultkosmetik.ch) 2 & Other Stories, „Déjà Vu Mood“, 350 ml, ca. 10.– 3 Aromatherapy, „Associates Renewing Rose Body Wash“, mit ätherischen Ölen. 250 ml, ca. 36.– 4 Abahna,

„White Grapefruit & May Chang“, auf Kokosnussbasis. 250 ml, ca. 28.– (impo.ch) 5 Stop the Water While Using Me, „Orange Wild Herbs Shower Gel“, mit Bio-Orangenblütenwasser. 500 ml, ca. 30.– 6 Elizabeth Arden, „Energizing Bath & Shower Gel“, seifenfreie Formel. 500 ml, ca. 19.– 7 Bioré, „Daily Detox“, mit Bio-Cannabis-Sativa-Samenöl. 200 ml, ca. 9.– 8 Aésop, „Citrus Melange Body Cleanser“, sanftes, leicht schäumendes Duschgel, angereichert mit erfrischenden Pflanzenextrakten. 500 ml, ca. 45.– 9 The Gift Label, Body Wash Men in „Hangover Hotel“, 500 ml, ca. 20.– (impo.ch) 10 Anne Semonin, „Mémoires D'Été“, mit Zitrone, Grapefruit und Minze. 500 ml, ca. 40.– 11 Bamford, „Rose Hand & Body Lotion“, reichhaltige Feuchtigkeitslotion für Hände und Körper. 250 ml, ca. 35.– 124

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1 2 To m D i x o n , „ O r i e n t a l i s t B o d y Wa s h“, s p e n d e t d e r H a u t Feu c h t igk e i t. 5 0 0 m l, c a . 6 0. – (l o o k f a n t a s t i c. d e) 66 Prozent unserer Bevölkerung duscht täglich. Dabei bitte nicht zu heißes Wasser verwenden, um den Säureschutzmantel der Haut nicht zu stark zu beeinträchtigen. Abwechselnd heißes und kaltes Wasser zu verwenden, regt Kreislauf, Nervensystem und den Stoffwechsel an – und wer zu fettiger Haut neigt, der duscht besser abends. Mai 2021

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Als der Mensch sich früher in die Lüfte erhob, waren Pilotenuhren als Zeitmesser ein unverzichtbares Instrument. Heute schnallen wir uns die Uhren ums Handgelenk und verspüren Nostalgie und Tatendrang: Selbst wenn es nur das rechtzeitige Herausholen der Tiefkühlpizza ist.

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1 Thomas Sabo, „Rebel At Heart Chronograph“, ca. 449.– 2 Union Glashütte, „Belisar Pilot“, ca. 2'550.– 3 Laco, „Pilot Watches Basic“, ca. 299.– 4 Junkers, „Tante Ju52“, ca. 960.– 5 Hamilton, Khaki Aviation in „X-Wind Auto Chrono“, ca. 1'575.– 6 Zenith, „Pilot Chronograph Silver“, ca. 10'728.– 7 Zeppelin, „100 Jahre Zeppelin – 7680-1“, ca. 379.– 8 Longines, „The Longines Avigation BigEye“, ca. 3'200.– 9 Edox, „Chronorally X-Treme Pilot Chronograph“, ca. 1'280.– (uhrenschmuck24.ch) 10 Breitling, „Navitimer B01 Chronograph 43“, ca. 7'900.– 11 Mühle-Glashütte, „SAR Fliegerchronograph“, ca. 3'700.– 12 IWC, „Pilot's Watch Timezoner Chronograph“, ca. 13'000.– 13 Victorinox, „AirBoss Mechanical“, ca. 995.– 126

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Armbänder

Im Grunde genommen, sind wir alle Rockstars. Selbst dann, wenn wir mit Anzug und Krawatte vor dem Computer sitzen und unseren Rebellen in Form von Armbändern mit Leder, Nieten oder Gliedern unterm Hemd verstecken.

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1 1017 Alyx 9Sm, aus silberfarbenem Metall und transparentem Nylon, ca. 360.– 2 Emanuele Bicocchi, „Ice“, aus Sterlingsilber, ca. 648.– 3 Duffy Jewellery, „ID“, aus Sterlingsilber, ca. 3'100.– 4 Tom Wood, aus Sterlingsilber, ca. 1'012.– 5 Urban Classics, aus Schmuckkristallen, ca. 17.– 6 All Blues, aus Sterlingsilber, ca. 432.– 7 Shaun Leane, „Serpent Trace“, aus Sterlingsilber, ca. 621.– 8 David Yurman, mit Tigerauge, ca. 1'975.– 9 John Hardy, „Naga Station“, aus Sterlingsilber, ca. 2'609.– 10 Natural Instinct, „Twist Angle“, aus Sterlingsilber, ca. 2'815.– 11 Guess, „Identity Logo Mag“, aus gebürstetem Edelstahl, ca. 55.– 12 Hum, „Identity“, aus Silber und 10 Karat Gold, ca. 3'586.– 13 Parts of Four, aus Büffelleder und Sterlingsilber, ca. 605.– 14 Replay, aus poliertem Eisen, ca. 60.– Mai 2021

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Happy Hour

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Gedränge, langes Anstehen und Warten, bis man endlich seinen wohlverdienten Wochenend-Drink genießen kann? Nicht mit uns! Viel gemütlicher ist es doch, wenn mithilfe weniger Zutaten die Lieblings-Cocktails zu Hause gezaubert werden können.

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1 Margarita, 4 cl Tequila, 2 cl Cointreau, 2 cl Lime juice, 1 cl Zuckersirup,

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für den Salzrand das Margaritaglas in Limettensaft und dann in Salz eintauchen, alle Zutaten mit Eis shaken, in das vorbereitete Glas geben und mit Limettenscheibe garnieren. 2 Planters Punch, 3 cl weißer Rum, 3 cl brauner Rum, 3 cl Zitronensaft, 4 cl Orangensaft, 1 cl Zuckersirup, 1 cl Grenadine, alle Zutaten im mit Eis shaken und in ein Glas mit Crushed Ice geben. 3 Piña Colada, 3 cl weißer Rum, 4 cl Kokosmilch, 9 cl Ananassaft, 1 cl Sahne, alle Zutaten mit Eis shaken und in ein großes Glas füllen. Nach Belieben mit aufgespießten Früchten garnieren. 4 Daiquiri, 4,5 cl Rum, 2,5 cl Limettensaft, 1,5 cl Zuckersirup, alle Zutaten mit Eis shaken, in Cocktailglas geben und mit einer Limettenscheibe garnieren. 5 Tequila Sunrise, 4,5 cl Tequila, 9 cl Orangensaft, 1,5 cl Grenadine, den Tequila, Orangen- und Zitronensaft mit Eis shaken, durch ein Barsieb in ein Glas mit Eis geben und die Grenadine an einem Löffel in den Cocktail fließen lassen. 6 Mai Tai, 6 cl brauner Rum, 2 cl Cointreau, 1 cl Zuckersirup, 1 cl Mandelsirup, 2 cl Zitronensaft, Zitronen, alle Zutaten mit Eis shaken, in ein mit Crushed Ice gefülltes Glas geben und nach Belieben dekorieren. 7 Cuba Libre, 4-6 cl weißer Rum, 12 cl Cola, halbe Limette, 1 cl Limettensaft, zuerst die Limette über dem Glas ausdrücken und hinein geben. Eiswürfel dazugeben und mit Rum, Cola und Limettensaft auffüllen. 8 Bloody Mary, 1 cl Zitronensaft, 6 cl Wodka, 10 cl Tomatensaft, Worcestershire Sauce, Tabasco, Selleriesalz, Pfeffer, alle Zutaten mit Eis kräftig schütteln, und das Gemisch in ein Longdrinkglas abseihen. 9 Long Island Iced Tea, 1,5 cl Tequila, 1,5 cl Wodka, 1,5 cl Triple Sec, 1,5 cl Gin, 2,5 cl Zitronensaft, 3 cl Gomme Sirup, 1 Schuss Cola, alle Zutaten ausser die Cola kräftig shaken, in ein hohes Glas mit Eis geben und mit Cola auffüllen. Mai 2021

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10 Harvey Wallbanger, 3 cl Galliano, 3 cl Wodka, 12 cl Orangensaft, 1 Kumquat, 1 Cocktailkirsche, alle Zutaten mit Eis shaken, in ein Glas mit Eiswürfeln geben und mit Cocktailkirsche dekorieren. 11 Mojito, 6 cl weißer Rum, 3 cl Limettensaft, 2 cl Zuckersirup, 2 BL Rohrzucker, Sodawasser, Minzblätter, zuerst Limette, Minzblätter und Zucker in einem Glas zerdrücken, dann Rum und Crushed Ice dazugeben und mit Sodawasser auffüllen. 12 Screw Driver, 5 cl Wodka, 10 cl Orangensaft, 1 Orangenscheibe, alle Zutaten mit Eis in ein gut gekühltes Highballglas geben und mit Orangenscheibe dekorieren. 13 Singapore Sling, 9 cl Anananssaft, 4,5 cl Gin, 1,5 cl Kirschlikör, 1,4 cl Bénédictine D.O.M., 1,5 cl Triple Sec, 1,5 cl Limettensaft, 1 Spritzer Angostura Bitters, alle Zutaten auf Eis shaken, in ein Glas geben und mit einem Stück Ananas und einer Maraschino-Kirche garnieren. 14 Sex on the Beach, 4 cl Wodka, 2 cl Peach, 4 cl Cranberrysaft, 4 cl Orangensaft, alle Zutaten auf Eis shaken und im Highballglas mit Orangenscheibe und Schirmchen garnieren. 15 Caipirinha, 5 cl Cachaça, 1 Limette, Limettensaft, 2 TL brauner Zucker, Limette achteln, auspressen und mit Zucker zerstossen, Glas mit Crushed Ice auffüllen und Cachaça und Limettensaft darüber geben. 16 Cosmopolitan, 2 cl Wodka, 1 cl Limettensaft, 1 cl Triple Sec oder 1 cl Cointreau, 2 cl Cranberrysaft, alle Zutaten mit Eis shaken und in ein Martiniglas geben. 17 White Russian, 3 cl Wodka, 3 cl Kahlua, 4 cl Milch, 1 cl Sahne, alle Zutaten ohne Sahne/ Milch in einem Tumbler mit Eis rühren und die Sahne/Milch danach über einen Barlöffel. 18 Swimming Pool, 4 cl weißer Rum, 2 cl Wodka, 1 cl Curacao blue, 4 cl Ananassaft, 2 cl Kokosmilch, 1 cl süße Sahne, alle Zutaten bis auf den Blue Curaçao mit Eis shaken und in ein mit Crushed Ice gefülltes Glas umfüllen. Den Curaçao langsam einfließen lassen und mit Ananas und Kirsche dekorieren. Mai 2021

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LAST FACTS

Das heutige Zivilrecht vieler Länder Europas geht zurück auf Napoleons „Code civil“. Der „Code Napoleon“, wie er auch genannt wurde, stellte eines der bedeutendsten Gesetzeswerke der Neuzeit dar und setzte die in der Französischen Revolution formulierten elementaren Bürgerrechte fest, darunter den Grundsatz der Gleichheit aller vor dem Gesetz, den Schutz und die Freiheit des Individuums und des Eigentums sowie die Trennung von Kirche und Staat.

Napoleon Vor 200 Jahren starb Napoleon Bonaparte auf der Atlantikinsel St. Helena. Fünf Jahre hat er hier gelebt, verbannt und vergessen, nachdem ihn das Volk für fast eine halbe Million tote Soldaten im Russlandfeldzug fallen ließ wie eine heiße Kartoffel und die verlorene Schlacht von Waterloo endgültig seinen Untergang besiegelte. Dabei hatte der Korse, der sich selbst zum Kaiser krönte, Frankreich groß gemacht. Und nicht nur das: In den eroberten Gebieten schaffte er die Feudalherrschaft ab und führte Zivilgesetze ein, die den Grundstein legten für das Europa, das wir heute kennen. Weitere Beispiele für Bonapartes militärisches Genie und dafür, wie groß sein Einfluss auf unsere heutige Gesellschaft war, geben wir Ihnen auf dieser Seite.

168 cm Die Einführung des metrischen Systems verdanken wir auch Napoleon. Ende des 18. Jahrhunderts wurden in Europa noch unterschiedliche Maße verwendet. Es gab Elle und Zoll, aber auch Eimer und Biertonne als Maßeinheit. Die Beamten der französischen Besatzungsmacht setzten dann die Maße durch, die in Paris schon während der Französischen Revolution eingeführt worden waren: Meter, Liter und Kilogramm. 130

Wirklich so klein? Für heutige Verhältnisse war er mit einer Körpergröße von ca. 1 Meter 68 relativ klein, zur damaligen Zeit war das für einen Mann jedoch durchaus eine stattliche Größe. Dieser Mythos stammt höchstwahrscheinlich von englischen Propagandisten, welche den General während der Napoleonischen Kriege in kritischen Karikaturen als komisch winzig darstellten.

Im Jahr 1800 gewannen die Franzosen gegen die Österreicher die Schlacht von Marengo in Norditalien. Als Napoleon nach den Kämpfen hungrig in einen Gasthof einkehrte, soll ihm die Wirtin Huhn Marengo serviert haben, ein Schmorgericht aus Masthuhn mit Tomaten, Champignons, Weißwein, eventuell Garnelen oder Flusskrebsen, frittierten Eiern und Croûtons oder gerösteten Weißbrotscheiben. Fortan war Poulet Marengo sein Lieblingsessen.

Effizient

Auf dem Weg nach Ägypten eroberte Napoleon 1798 Malta. Während der sechs Tage, die er dort verbrachte, reformierte er die nationale Verwaltung, schuf eine öffentliche Finanzverwaltung, hob Feudalprivilegien auf, formulierte einen Familienkodex, ernannte zwölf Richter, richtete ein System der öffentlichen Bildung ein und schaffte die Sklaverei ab. Napoleon ebnete den Weg zum modernen Staat Ägypten. Sein Feldzug von 1798 bis 1801 beendete die osmanische Herrschaft, unter der das einstige Pharaonenreich zu einer verarmten Provinz verkommen war.

Brexit

Die Amerikanische Revolution wäre ohne die Unterstützung Napoleons nicht möglich gewesen. Frankreich versorgte die amerikanischen Revolutionäre (die Gründerväter) mit Geld und Waffen, um sie im Kampf gegen das Vereinigte Königreich zu unterstützen. Wegen Napoleon fahren wir auf der rechten Seite der Straße und die Briten auf der linken: Der rechte Straßenverkehr sollte den Kampf auf dem Pferd verhindern, da die meisten Menschen Rechtshänder sind. Der obligatorische Rechtsverkehr wurde nach den Napoleonischen Kriegen in ganz Europa durchgesetzt.

Napoleon war Italiener. Er wurde am 15. August 1769 als Napoleone Buonaparte auf Korsika geboren. Die Insel wurde von den Genovesern an die Franzosen verkauft, und sowohl sein Vater als auch Napoleon selbst kämpften für die Unabhängigkeit der Korsen. 1821 starb er fünf Jahre nach der Verbannung auf die südatlantische Insel St. Helena an Magenkrebs, wie bereits sein Großvater, Vater, sein Bruder und seine drei Schwestern.


VISIONAPARTMENTS KAUFT DAS EHEMALIGE RAMADA BUCHAREST MAJESTIC HOTEL

sich auch über den neuesten Kauf, das renommierte ehemalige Ramada Bucharest Majestic Hotel: “In der Vergangenheit hat VISIONAPARTMENTS in Krisenzeiten immer ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Und dieser Moment ist wieder eingetreten; wir sind mit einer globalen Pandemie konfrontiert, die nicht nur viele Herausforderungen mit sich bringt, sondern auch einzigartige Chancen bietet. Deshalb haben wir beschlossen, unsere Präsenz in Rumänien zu verstärken, indem wir ein neues VISIONAPARTMENTS Flagship House im Herzen von Bukarest eröffnen werden.” Dies geschieht weniger als zwei Wochen nachdem das Unternehmen seine neuen Projekte in Basel, Lugano und Zürich Glattbrugg in der Schweiz angekündigt hat, wobei VISIONAPARTMENTS Basel bereits am 15. Juli 2021 seine Türen öffnen wird.

DIE AUSSTATTUNG DES HOTELS Das historische Hotel wurde 1920 erbaut und bietet 111 Zimmer im Herzen von Bukarest an der Calea Victoriei. Touristen geniessen den direkten Zugang zu Geschäften, Restaurants, Unternehmen und vielem mehr. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Nähe gehört das Nationale Kunstmuseum.

BEDEUTENDE IMMOBILIENPROJEKTE IN RUMÄNIEN

Es ist auch die ideale Unterkunft für Geschäftsreisende, die nicht nur vom Business Center profitieren, sondern auch von der 450m2 grossen Veranstaltungsfläche mit sechs Tagungsräumen,

VISIONAPARTMENTS hat das ehemalige Ramada Bucharest Majestic Hotel erfolgreich erworben und gehört damit zu den Hauptakteuren auf dem rumänischen Immobilienmarkt. Das herausragende Objekt mit 111 Zimmern befindet sich im belebten Zentrum an der Calea Victoriei, einer der ältesten historischen Strassen Bukarests, wobei die berühmte Altstadt direkt hinter dem Gebäude beginnt.

die sich direkt im Hotel befinden. Diese Einrichtungen können bis zu 300 Gäste beherbergen. Ein Fitnessstudio, ein SpaBereich mit Pool und Jacuzzi sowie eine Bar und zwei Restaurants sind ebenfalls Teil des Hotels. Die Türöffnung von VISIONAPARTMENTS Bukarest ist nach einer Auffrischung der bestehenden Anlagen für den Herbst 2021 geplant.

JETZT BUCHEN VISIONAPARTMENTS SETZT SEINEN EXPANSIONSKURS FORT

global@visionapartments.com +41 44 248 34 34

Nach ihrem Umzug nach Rumänien Anfang 2019 hat Anja Graf vor nicht allzu langer Zeit ein 156’000 m2 grosses Grundstück in der Nähe von Bukarest erworben, um dort einen enormen, multifunktionalen Immobilienkomplex zu errichten. Heute freut sie

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