GUTE GRÜNDE
...für und gegen das Freibad
Text: Marco Rüegg
für
gegen
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Frisch geschäumter Cappuccino von der Eisdiele schlägt die überzuckerten ConvenienceEismacchiatoChemiekeulen vom Tankstellenshop um Längen.
An sonnigen Sonntagmittagen reicht die Warteschlange vor der Kasse fast bis über die Landesgrenzen hinaus. Und die Liegewiese erinnert irgendwie an die Fleischauslage bei Aldi.
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Und alles obwohl die Preise für Jahresabonnements anmuten, als sei eine Massage inbegriffen – eine mit Happy End! Anderswo mieten wir für solche Beträge eine Villa mit Seeanstoß.
Ebenfalls von der Tanke stammen die Überbleibsel der Saufgelage, welche die Adoleszenz nachts an öffentlichen Ufern veranstaltet. Wer da am Morgen schwimmt, braucht Fakir-Füße – und eine unsensible Nase.
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Gegen den Radau auf dem Kinderspielplatz ist ein Manowar-Konzert die reinste Wellnesskur fürs Trommelfell.
Sommer ohne Aussicht auf knackiges RettungsschwimmerPersonal ist wie ein Pralinato ohne Schokokern.
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Stammgäste, die allen an die Gurgel gehen, welche ihnen den Lieblingsplatz in der Eisdiele streitig machen.
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Der Sprungturm! Je höher, desto mehr Adrenalin!
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Jene Heinzelmännchen und -frauchen, welche viermal pro Tag dafür sorgen, dass stille Örtchen nicht nur still, sondern auch sauber sind.
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Hoch die Hände, Freibad-Wochenende!
Wer sucht, der findet: versteckte romantische Ecken mitten in natürlicher Idylle. Wo? Verraten wir selbstverständlich nicht. Nur ein Tipp: Im Freibad suchen Sie vergebens. September 2021