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MIT NACHHALTIGER HEIZTECHNIK
WENN ALLES PASST
DAS HAUS VON ARCHITEKTIN BEATRICE KORTE UND DESIGNER TOMAS FIEGL IST NICHT NUR EIN ARCHITEKTUR-HÄPPCHEN. AUCH DER NACHHALTIGKEITSGEDANKE WIRD DANK DER HEIZUNGS- UND LÜFTUNGSTECHNIK GROSSGESCHRIEBEN.
Fotos: Kermi
Was kommt heraus, wenn eine Architektin und ein Designer ihr Traumhaus planen? Bei Beatrice Korte und Tomas Fiegl ist in 2019/2020 ein modernes Gebäude aus rechteckigen Betonwänden mit Glasfronten entstanden, das durch den Wechsel der großfl ächig eingesetzten Materialien optisch an ein Kartenhaus erinnert. Die pure Architektur entwarf Beatrice Korte. Tomas Fiegl steuerte als Produktdesigner die Idee einer modularen Bauweise mit vorgefertigten Bauteilen bei. So haben sich die beiden im Raum Darmstadt ihr Eigenheim mit ausreichend Platz für ihre vierköpfi ge Familie gebaut – für die Gegenwart und die Zukunft. Dabei ist an alles gedacht: Sind die Kinder erwachsen und aus dem Haus, wird die große Wohneinheit durch minimale bauliche Maßnahmen zu zwei vollständigen, aber kleineren Häusern – eins für das Paar und eins zum Vermieten.
TEAM FÜRS HAUS
Bauherrin Beatrice Korte ist glücklich: „Wir hatten immer das Gefühl, dass unsere Anliegen verstanden und individuell gelöst und umgesetzt werden“.
SUPER TRIO
„Bei unserem Konzept war von Anfang an auch die Nachhaltigkeit zentrales Element. Unser Haus soll langfristig energieautark funktionieren
– und ohne fossile Brennstoffe auskommen“, sagt Tomas Fiegl. Deshalb entschieden sich die Bauherren für das Trio aus Photovoltaik-Anlage auf dem Dach inklusive Stromspeicher und einer Wärmepumpe im Garten – zur umweltschonenden Strom- und Wärmeerzeugung. „Wichtig war uns hierbei vor allem der gesamtheitliche Gedanke – also, dass auch alle Komponenten des Heizsystems modular ausgerichtet sind und optimal ineinandergreifen. Eben für maximale Effi zienz und optimalen Komfort.“ Wärmepumpe inklusive Wärmespeicher, Fußbodenheizung, Wohnraumlüftung und Elektroheizkörper – alle gewünschten Produktlösungen aus einer Hand liefert das „Kermi System x-optimiert“.
WÄRME FÜR 280 QUADRATMETER?
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „x-change dynamic AW E“ hat im Garten ihren Aufstellort gefunden. Der „x-buffer“-Schichtenpufferspeicher mit Frischwasserstation befi ndet sich im Technikraum. Geräuschunauffällig wandelt sie die kostenlose Umgebungsenergie in Heizwärme um und versorgt das gesamte 280 Quadratmeter große Gebäude. Durch den großen Modulationsbereich passt sich die Wärmepumpe an den Energiebedarf des Gebäudes an. Besonders praktisch und nachhaltig: Über eine Extra-Funktion wurde die PV-Anlage auf dem Dach einfach eingebunden. „So können wir einen großen Teil des Stroms, den unsere Wärmepumpe benötigt, auch selbst erzeugen“, berichtet Fiegl. Die Regelung der Wärmepumpe sorgt dabei für eine intelligente Nutzung, sodass etwa bei überschüssigem PV-Strom Wärme auf Vorrat produziert wird. Integriert ist auch eine Wärmemengenerfassung mit COP-Berechnung.
UNAUFFÄLLIG Optisch fügen sich die Luftdurchlässe harmonisch ins Raumbild ein. WOHNRAUMLÜFTUNG Im Rohbau
wurden die Lüftungsrohre und Verteiler für Zu- und Abluft in der Decke verlegt.
VERLEGT Eine Fußbodenheizung ist optimaler Partner der Wärmepumpe – in puncto Energieeffi zienz und Komfort. MIT DISPLAY
Hier lässt sich die Wunschtemperatur einstellen.
LEICHTES SPIEL Ände-
rungen der Wunschtemperatur oder kurze Überprüfung von Einstellungen – dies können die Bauherren sowohl lokal am Display der Regelung als auch über OnlineZugriff erledigen.
MIT FUSSBODENHEIZUNG 1
Um alles an Effi zienz aus der Wärmepumpe herauszuholen und auch für die spätere freie Raumgestaltung, sollte eine Fußbodenheizung zum Einsatz kommen. „Die Montage ging dank des fl exiblen „x-net C12“-Tackersystems absolut reibungslos. Das System bietet eine schnelle und variable Verlegung sowie sichere Rohrfi xierung“, berichtet Tim Horn, Meister für Sanitär- & Heizungstechnik. „Wir haben zusätzlich auf einen geringen Fußbodenaufbau geachtet, damit die Wärme nicht durch viel Material dringen muss, sondern noch schneller und effi zienter dort ankommt, wo wir sie brauchen“, ergänzt Fiegl. Deshalb haben sie sich für einen gegossenen Polyurethanboden entschieden. Insbesondere im Bad wünscht sich die Familie manchmal kurzfristig schnelle Wärme, etwa für die Dusche am Morgen. Hierfür fi el die Wahl der Bauherren auf den Heizkörper „Casteo“ als Elektrovariante. Er überzeugte optisch durch sein klar geometrisches Design und bringt das Bad nun vorrangig betrieben mit Strom aus der eigenen PV-Anlage auf Wohlfühltemperatur. Eingestellt wird der Heizkörper bequem über das intuitive Touchdisplay. „Dass im Haus immer unsere Wohlfühltemperatur herrscht, liegt auch an der Kombination des Heizsystems mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Im Vergleich zu unserer vorherigen Wohnung sind die Fenster vor allem in der kalten Jahreszeit kaum noch geöffnet“, beobachten Fiegl und Korte. Auf diese Weise kühlt die Luft von draußen die Räume nicht aus. „Trotzdem haben wir eine merklich gute Luftqualität – nicht feucht und nicht trocken. Und dies ist wiederum ja auch wichtig für eine langfristig gute Bausubstanz“, so die Bauherren. Für den automatischen, bedarfsgerechten Luftaustausch sorgt das zentrale Lüftungsgerät „x-well S460“. Es temperiert die frische Zuluft dank hoher Wärmerückgewinnung von knapp 90 Prozent und bietet die Energieeffi zienzklasse A. Das Fazit der Hausbesitzer: „Alles läuft: Heizen und Lüften greifen perfekt ineinander. Ohne dass wir uns um etwas kümmern müssen, haben wir immer ein angenehmes Raumklima und das gute Gefühl, dass wir die wertvolle Wärme effi zient und eben auch wirklich nachhaltig nutzen.“ (fri)
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1 | VERSTECKT
Hier laufen alle Heizkreise zusammen – unauffällig im Verteilerschrank im Flur hinter der Garderobe.
2 | EHRENSACHE
Beim fi nalen Termin zur Inbetriebnahme ist natürlich auch Bauherrin Beatrice Korte dabei.
3 | MITGEDACHT
Den meist kurzfristigen Wärmebedarf im Badezimmer decken die Bauherren hauptsächlich mit Solarstrom.
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PRAKTISCH Die „x-center“Regelung der Wärmpumpe ermöglicht auch die Fernwartung – ohne jegliches Zubehör.