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IHR HAUS NACH WUNSCH

IHR HAUS NACHWunsch

VON DER IDEE ZUM HAUS Das Eigenheim des Architekten-Ehepaars Agnieszka und Grzegorz Ziebik in Gliwice, einer polnischen Kleinstadt vor den Toren von Kattowitz, fällt auf. Mit seinem großen, archetypischen Dach, den simplen Formen, den Prefalz-Bahnen, die in unterschiedlichen Breiten wie Streifen das Dach und die Fassade dominieren und den Charakter dieses Hauses prägen. Der Eingangsbereich ist aus Holz, das langsam seine Farbe verändert. Es steht im Kontrast zum Aluminium von Prefa im strahlenden Weiß, das sich so gar nicht verändert. Zwei Jahre haben die beiden an ihrem gemeinsamen Haus gearbeitet. Es verband sie immer die Suche nach dem perfekten Haus. Im Inneren dominiert ein großer Raum mit hohen Wänden, viel Holz und großen Fenstern, die den Blick nach draußen ermöglichen. Es erinnert etwas an japanische Architektur. „Die Menschen sind überrascht, wenn sie unser Haus sehen“, sagt Agnieszka Ziebik und ergänzt „Wir wollten etwas anderes machen. Aber es musste auch ins Budget passen. Heute ist es genau so, wie wir uns das vorgestellt haben.“ „Es war ein Experiment“, betont Grzegorz Ziebik. Prefa

Planen, ankommen und die eigenen vier Wände genießen: In diesen schönen Häusern steckt ganz viel Liebe zum Detail. Sie alle sind so individuell, wie auch ihre Bewohner.

Standard oder Extraklasse? In welche Schublade stecken wir Ihr neues Traumhaus? Ganz einfach: in keine von beiden. Aus gutem Grund. Wenn es ums zukünftige Eigenheim geht, sind unsere Vorstellungen so vielfältig wie individuell: Freuen Sie sich zum Beispiel auf die Südtiroler Familie Mösl, deren ganzer Stolz ein Haus aus wohngesunden Vollholzelementen ist (Seite 66). Außerdem haben wir Janine Hoffmann und ihre Liebsten in ihrer schmucken Stadtvilla besucht – die kreative Bauherrin hat hier ein durchweg inspirierendes InterieurKonzept komplett in Weiß kreiert (Seite 70). Der 43-jährige Matthias Pfl ichtmann dagegen hat sich seinen langgehegten Kindheitstraum des eigenen Schwimmbads im Keller erfüllt (Seite 92). Neugierig? Dann lassen Sie sich von unserer Architekturlandschaft inspirieren und entdecken Sie aus den verschiedenen Blickwinkeln

FÜR GENERATIONEN Mit der Südtiroler Bauherrenfamilie aus Sarnthein leben drei Generationen unter einem Dach. „Es ging vor allem um den richtigen Mix aus gemeinsamen und privaten Bereichen. Die Räume sollten so aufgeteilt sein, dass sie sich bei sen lassen. Last but not least hatten wir auch klare Vorstellungen, was die Ausführung tiges Wohlfühlhaus aus Holz werden“, so die Auftraggeber. Heute zeigen sich zwei miteinander verbundene Gebäude, die von außen her optisch identisch erscheinen, in der räumlichen Aufteilung allerdings minimal individualisiert sind. Dabei ist Holz Außenfassade als auch die Innenwände sind komplett in Fichtenholz gehalten. Das generationenverbindende Haus ist mit dem Klimastandard „KlimaHaus A“, einem Südtiroler Qualitätssiegel für nachhaltiges Rubner Haus unserer Bauherren:innen ihre ganz persönlichen (Haus)„Extras“ mit „Klasse“. Und der Frage warum so vieles im Auge des Betrachters liegt, gehen wir auch noch auf den Grund. Die Arbeitswelt hat sich beispielsweise in den letzten eineinhalb Jahren für die meisten von uns pandemiebedingt stark verändert. Wer aktuell ein Haus baut, wird vermutlich zusätzlichen Platz für ein Homeoffice einplanen, was wiederum Einfluss auf die restliche Wohn- und Nutzfläche des Hauses hat und eventuell auch aufs eigene Budget. Kompromisse sind gefragt und auch das Für und Wider eines Kellers steht mehr denn je im Raum. Zumal ohne Keller sämtliche Haustechnik, wie Heizung, Lüftung und Warmwasseraufbereitung, zusätzlich im Wohnbereich untergebracht werden muss. Was tun? Wie wäre es zum Beispiel mit einem kleineren und damit auch kostengünstigeren Keller? „Mit einem kompakten Modulkeller für die Haustechnik werden die oberen Stockwerke effektiv entlastet und deren hochwertige Wohnfläche wird umso effizienter genutzt“, weiß zum Beispiel unser Experte Dirk Wetzel von der Gütegemeinschaft Fertigkeller (GÜF). „Generell gilt: Auch das kleinste Untergeschoss bietet noch einen großen Mehrwert für den Hauseigentümer“, so Wetzel weiter. Je nach individueller Planung ist in einem kleinen Keller neben dem Technikraum und dem Treppenaufgang auch noch weitere kostbare Bonusfläche möglich.

ALLES NACH PLAN Und wer dennoch ohne Untergeschoss plant, sollte Ideen für seinen Grundriss parat halten: zum Beispiel in Form eines großzügig dimensionierten Hauswirtschaftsraumes im Erdgeschoss, Stauraum unter der Treppe oder eventuell einem zusätzlichen Technikraum unter dem Dach.

UNTER GRÜNEM DACH Ein begrüntes Flachdach, wie hier abgebildet beim Musterhaus „Maxime 220 II“ in Hirschberg, schützt vor Witterungsverhältnissen und dient als Schall- und Wärmeschutz (Dämmung). Nicht zuletzt bietet das grüne Häubchen Bienen und Insekten einen natürlichen Lebensraum. Das Haus selbst punktet mit rund 170 Quadratmetern (8,10 Meter breit) und damit ein optimaler Entwurf für schmale Grundstücke. Viebrockhaus

Denken Sie auch an Abstellfl äche innerhalb einer Garage oder des Carports. Überhaupt hat ein cleverer Grundriss viel Anteil daran, wie gut es sich im neuen Zuhause leben lässt. Im besten Fall präsentiert sich eine maßgeschneiderte Lösung, die auch dem fi nanziellen Rahmen standhält. Tatsächlich spielen bei der Aufteilung der Räume erstmal persönliche Gewohnheiten und Tagesabläufe eine weit wichtigere Rolle als das äußere Erscheinungsbild des Hauses. Das sollten Bauherren immer bedenken. So geben Familien meist einem offenen Wohnbereich samt Küche und Esszimmer den Vorzug – hier lässt sich das turbulente Zusammenleben bestens im Blick behalten. Und wer ein offenes Wohnkonzept plant, reduziert Verkehrsfl ächen wie Flure und Gänge. Das wiederrum spart Grundfl äche und macht den Hausbau unterm Strich etwas günstiger. Clever ist auch die Planung einiger gleich großer Räume. Sie lassen sich später, je nach Lebenssituation problemlos „austauschen“: beispielsweise vom Kinderzimmer zum Hobbyraum oder umgekehrt. Auch das Blättern in Katalogen des Anbieters oder die Übersicht verschiedener Standardgrundriss-Varianten helfen dabei, noch besser die eigenen Ideen herauszukitzeln. Oder Sie erstellen sich einfach selbst einen kleinen Fragekatalog: Wie viele Räume benötigen Sie? Wer soll wo wohnen? Entsteht Wohnraum unter dem Dach? Ist eine zweite Etage überhaupt notwendig – Stichwort Bungalow? Wie sieht es mit einem GästeWC oder -zimmer aus? Dachbegrünung ja oder nein? Sollen die Kinderzimmer eine Mindestgröße haben? Und genügt die Raumfl äche im Bad für den geplanten Wellnessbereich? Es gibt viel zu diskutieren. Bei wichtigen Details sollten Sie immer den Rat Ihres Hausunternehmens oder Architekten einholen.

EFFIZIENT & SMART Auch die technischen Eigenschaften eines Gebäudes sind langfristig das Zünglein an der Waage, wenn es um das künftige Wohnvergnügen geht. Sie beeinfl ussen schließlich immens den Energiebedarf und entscheiden darüber, wie hoch die Ausgaben für Raumwärme und Warmwasser anfallen werden. Heißt für uns: Je energiebewusster wir bauen, umso mehr Bares können wir im Laufe der Jahre einsparen. Effi ziente Technik wirkt sich zudem wertsteigernd auf Ihre Immobilie aus. Viele Bauherren machen sich deshalb bewusst unabhängig von Stromanbietern und steigenden Energiekosten, etwa mit Hilfe selbsterzeugtem Stromes durch eine Photovoltaik-

AN DIE ZUKUNFT DENKEN Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, zum Beispiel mit den Solarmodulen der „X-Serie“ von SunPower (Foto links), verkleinern Sie Ihren mit einem kleinen, kompakten Fertigkeller von Herstellern wie Glatthaar Keller (Foto unten).

Foto: GÜF/Glatthaar Keller

IN GRAU Spezielle Vergrauungslasuren verleihen der Fassade sofort einen gleichmäßigen natürlichen djd/www.adler-farbenmeister.com

MIT GLAS UM DIE ECKE GEDACHT Großzügige Glasfronten bringen Licht und Natur ins Eigenheim. Noch beeindruckender sind sie, wenn sie übereck ange einen störenden Stützpfeiler. Machbar ist das sowohl mit Schiebefenstern als auch Glas-Faltwänden. Solarlux

MIT SEPARATEM KINDERHAUS Dieses exklusive Familiendomizil in Bauhaus-Manier und mit seinem „schwebenden Dach“ – das durch eine beleuchtete Schattenfuge so wirkt – steht auf einem 5.000-Quadratmeter-Grundstück. Die Wünsche der Bauherren? Alle Leistungen aus einer Hand sowie ein Ansprechpartner, außerdem Preissicherheit, die ökologische Bauweise, individuelles Planen sowie eine innovative Technik-Ausstattung. Interessantes Detail ist das separate Kinderhaus. Es ist klar durch eine Alarmanlage, Kameras und ein Musikserver runden das komfortable Smart-Home-Paket ab. Luxhaus

Anlage mit Batteriespeicher. So lässt sich beispielsweise im Sommer die Kühlfunktion einer Wärmepumpe für wenig Geld nutzen. In Kombination mit den sehr gut gedämmten Gebäudehüllen der Hausunternehmen erfüllen viele Eigenheime so ruckzuck die hohen Anforderungen für ein Haus im derzeit höchsten Gebäude-Energiestandard, dem Effi zienzhaus 40 Plus. Damit können Sie auch von einer Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) profi tieren und gleichzeitig Ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten.

LÄUFT! Um den heimischen Energiefl uss noch effi zienter zu organisieren, macht sich eine smarte Haussteuerung bezahlt. An sie lassen sich „lästige“ Aufgaben des Alltags anwenderfreundlich delegieren: Unter anderem steuern und überwachen Sie damit Rollläden, programmierbare Dimmer- und Lichtszenarien sowie Bewegungs- und Rauchmelder. Das System kann auch nachts für kühle Luft sorgen, indem es automatisch die Dachfenster öffnet. Sollte es regnen, denkt es mit und alles bleibt geschlossen. Selbst die Heiztechnik lässt sich einbinden. So können die Bewohner die Temperatur pro Raum über eine digitale Bedienzentrale exakt steuern und individuelle Heizzeiten programmieren – auch mal von unterwegs aus per Smartphone-App. Das spart Zeit, Nerven und Energie. Interessant sind auch die kurzen Bauzeiten eines Hauses mit vorgefertigten Holzelementen. Der Rohbau eines Holzfertighauses steht samt Hauptkonstruktion, Fenstereinbau und Dach innerhalb von Tagen – und das in der Regel unabhängig von Wind und Wetter. Selbst der Innenausbau geht fi x voran, weil weder Beton noch Mörtel zum Einsatz kommen und damit die Trocknungszeiten kurz ausfallen. Das schont nochmal Ihr Budget und Ihren Zeitrahmen. Und noch ein Tipp: Holz ist eine prima Alternative, sobald es um einen Anbau oder eine Aufstockung geht – gerade dann, wenn die Statik ein leichteres Baumaterial verlangt. (fri)

Foto Rempalski

KLASSISCHER SCHIEFER ist dieses Bauwerk rundum mit einer sogenannten „Dynamischen Deckung“ bekleidet. Rathscheck

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