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NATURSTEINWEGE & TERRASSEN

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TRENDSPION

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AUF DEM NATÜRLICHEN STEINWEG

Natursteinwege und -terrassen sind aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken. Materialien hat. Andererseits machen sie den Garten optisch wie haptisch zugänglich.

Wie und warum Steine in den Weg legen? Wer seinen Garten nicht nur zur Schau pfl egt, sondern auch einen interaktiven Nutzen aus ihm ziehen will, wird um eine ordentlich bedachte Zugänglichkeit in Form eines Wegs nicht herumkommen. Aber auch steinerne Terrassen sind beliebt, da sie vorübergehend Sonnenwärme speichern können. Und wenn Sie ein bisschen Erdfl äche durch einen Weg oder eine Terrasse aus Naturstein ersetzen, entledigen Sie sich auch dem Stapfen über Matsch. Der dadurch dreckige Hauseingang gehört der Vergangenheit an. Doch zuerst zu den Wegen. Unsere Gärten und Bedürfnisse sind individuell, also braucht es Materialien, die ebenso fl exibel anwendbar sind. So können Hügel in Ihrem Garten, ob natürlich oder künstlich angelegt, selbst bei und nach starkem Niederschlag sicher überquert werden. In Fällen wie diesen macht der Einbau von Stufen Sinn. Da beim Betreten von nassen Steinoberfl ächen vor allem die Oberfl äche des Materials in puncto Sicherheit zählt, ist der Naturstein mit seinen schroffen, unebenen und mikroskopisch rauen Außenseiten eine verlässliche Wahl. Dabei kann man die natürlichen Monolithen entweder in ihrer Gänze, nämlich als Blockstufen verbauen, oder auch klassisch, als Steller und Leger. Größere Natursteinplatten können direkt als Trittplatten gelegt werden. Hierbei ist auf eine ausreichende Materialdicke zu achten, damit sie bei stetiger Benutzung nicht brechen. Einzelne Platten zu verlegen ist recht simpel: Markieren Sie auf der Gartenfl äche Ihr eigenes Schrittmaß und legen die Platten vorsichtig ab. Nun stechen Sie, an den Rändern der Steine vorbei, vorsichtig in den Rasen ab, heben ganz nach Bedarf die Erde ab und verdichten die kleine vorliegende Erdgrube mit einem Gummi-

WÄRMESPEICHER Steinwege, ob aus Beton oder Naturstein, nehmen die Sonnenwärme im Gegensatz Auch Vierbeiner wissen dies zu schätzen. BetonBild/epr

GRÜN UND GRAU Der farbliche und materielle kann der Hausbesitzer einen Nutzen daraus ziehen. Braun-Steine hammer oder einem Handstampfer. Die Römertechnik empfi ehlt sich auch hier: Unterbaukies und grobkörniger Sand halten später die Platte bei Wind und Wetter an Ort und Stelle. Liegt die Platte an der gewünschten Position, lässt sie sich nun wunderbar mit dem Gummihammer mit dem Level des Rasens abschließen.

DIE MATERIALWAHL Bei Natursteinwegen kommt, wie der Name schon sagt, das abgebaute Steinmaterial praktisch unbearbeitet zum Einsatz, also ohne, dass es vorher gegossen wird, wie es bei Betonsteinplatten der Fall ist. Zu den möglichen Materialien, die Sie in Betracht ziehen können, zählt beispielsweise Basalt, welcher sich dank seiner dunkelgrau-schwarzen, blauen und graublauen Farbtöne für die Gestaltung dunkler Steinwege eignet. Sind die Platten groß genug, können auch Strukturen seines vulkanischen Ursprungs erkennbar bleiben. Seine Witterungsbeständigkeit, besonders gegenüber Tausalz, machen Basalt in kälteren Regionen beliebt. Sandstein ist ein beliebter Baustoff, dessen Porosität ihn atmungsaktiv und feuchtigkeitsbindend machen, deshalb aber auch leider etwas weniger stabil. Achten Sie beim Kauf des Sandsteins an einen hohen Anteil an Quarzkörnern, denn diese sind letztendlich

KEIN ENTWEDER-ODER Bei der Wahl der aus Holz, (Natur-)Stein oder WPC das gesamte Gartenbild verändern. Osmo

GRENZENLOS Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Scheuen Sie sich nicht davor, Holz-an-Stein zu bauen. Den Stil des swero.de/Paal-André Schwital/djd

MATERIALPREIS

Basalt Pfl asterstein ab ca. 60 €/m2 Polygonalplatten ab ca. 50 €/m2 Sandstein-Bodenplatten ab ca. 20 €/m2 Granit ab ca. 35 €/m2 Quarzit ab ca. 30 €/m2 Grauwacke ab ca. 20 €/m2 Schiefer ab ca. 70 €/m2 Fugenmasse (6-10 €/m2) und Kleber (2-5 €/m2)

* Die Preise variieren je nach Größe und Dicke des

Materials, da die Bearbeitung auch eine preisliche Rolle spielt. Besonders hohe Vorkommen an bestimmten

Mineralien können verschiedene Farben erzeugen, die besonders nachgefragt sind und um ein Vielfaches teurer sein können.

STEIN FÜR STEIN Wer verhindern will, dass die Fugen des Mosaiksteinwegs nach einer Weile von alleine Fugenmasse oder Splitt denken. Braun-Steine

FÜR EIN BISSCHEN ABWECHSLUNG im steinernen Garten mit Naturfaser verse mente sind in warmen Naturinform/djd für seine Langlebigkeit ausschlaggebend. Gabbro, Syenit, Migmatit, Gneis und Granulit gehören zum Granitgestein und sind hart, reibungs- und witterungsbeständig. Je nach natürlicher chemischer Zusammensetzung kann Granit weiß, graublau oder rötlich sein – viele weitere Muster- und Farbkombinationen sind je nach Region erhältlich. Der meist in spaltrauer Form auftretender Quarzit eignet sich ebenfalls für den Außenbereich. Er selbst ist weiß bis grau, doch durch das Vorkommen anderer Mineralien variiert er in seiner Farbvielfalt. Kenner schätzen seine Beständigkeit gegen Säure und Verschleiß. Minimalistischer in seiner Farbgebung wird der Natursteinweg, wenn er mit Grauwacke gebaut wird. Dieser Baustoff kann gespalten als Pfl aster oder gefl ammt als Platte gelegt werden. Sein erdiger Ton macht ihn beliebt für Gartenwege. Zu guter Letzt bietet sich Schiefer an, wenn der Gartenbereich zumindest überdacht ist. Er ist zwar frostbeständig, allerdings kann er mit der Zeit ausbleichen, wenn er ständig Wind und Wetter ausgesetzt ist. Unabhängig davon, welchen Stein man letztendlich wählt, kommt es auch auf die Oberfl ächenbeschaffenheit an. So sind meist alle Materialien in verschiedenen Bearbeitungen zu bekommen. Sie können gebosst, also geschlagen sein, fein oder grob gespitzt, gekrönelt, gezahnt, sandgestrahlt, gebeilt oder gefl ächt. Beim Flammen von Hartgesteinen erhält man eine gleichmäßig raue Oberfl ächenstruktur, was der Rutschsicherheit zugutekommt. (ffe)

UNSER TIPP

Darauf sollten Sie noch achten: Rechnen Sie zu jedem Quadratmeterpreis Naturstein noch etwa sechs bis zehn Euro Fugenmasse und, wo notwendig, zwei bis fünf Euro Kleber mit ein. Wenn der Boden ein minimales Gefälle von zwei bis drei Prozent aufweist, kann der Regen besser ablaufen. Dunkle Gesteinsmaterialien, wie Basalt, schlucken zudem das Sonnenlicht und werden unter der prallen Sonne wärmer als heller Quarzit – dieser refl ektiert das Sonnenlicht und kann blenden. Führt der Natursteinweg an einen Hauseingang, sollte man eine Breite von 1,20 Metern einplanen, damit zwei Personen neben- oder aneinander vorbeilaufen können. Schauen Sie sich Ihren Garten genau an. Haben Sie einen Teich oder einen Pavillon, der bereits steht oder gerade gedanklich Gestalt annimmt? Dann empfi ehlt es sich, zum Beispiel einen Rundweg um den Ruheplatz zu planen. Recycler aufgepasst: Miteinander verfugte Polygonalplatten sind schwer herausnehmbar, einzelne, lose Platten hingegen lassen sich woanders wiederverwenden.

Steinern gebettet: Während es relativ simpel ist, dem Natursteinweg bei einem Änderungswunsch seine unverfugten Platten zu entnehmen, sieht das bei Terrassen schon ganz anders aus. Anders als die meisten Natursteinwege haben Terrassen eine dreidimensionale Architektur und setzen deshalb andere Bauweisen voraus, weshalb Sie sich vorher genau überlegen sollten, wo welches Holz und welcher Stein platziert wird. Die bisher genannten Natursteinmaterialien eignen sich in Polygonal-Bauweise hervorragend für den Bau einer Terrasse, aber Alternativen möchten wir Ihnen dennoch nicht vorenthalten. Zu den modernsten Werkstoffen kann man hier WPC zählen, also Kunststoff, der mit Naturfasern verstärkt wird und als Terrassendiele verbaut wird. Geschliffene Betonplatten spiegeln die Architektur der Moderne wider und strahlen Ruhe aus, während um die Terrasse herum gerne Splittbeläge gewählt werden, die bei Regen auch besser das Wasser versickern lassen.

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