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Terrasse: Keine Kompromisse

MIT FLIESEN GESTALTEN

Seit 2011 führen die im Bundesverband Keramische Fliesen e.V. organisierten deutschen Fliesenhersteller das IBU-Siegel des Instituts Bauen und Umwelt und belegen damit die Nachhaltigkeit ihrer Produkte durch ein unabhängiges Öko-Label. Abgebildet von links nach rechts: Deutsche Fliese / Grohn / Villeroy & Boch

KEINE Kompromisse

Ästhetisch, öko und bildhübsch? Aber sicher! Ihre neue Terrasse liegt Ihnen wortwörtlich zu Füßen – mal in der Sonne, mal im Schatten. Ganz nach Wunsch.

Nicht umsonst nennen wir unsere heimische Terrasse auch zweites Wohnzimmer. Sobald sich die ersten warmen Sonnenstrahlen zeigen, gehört die Terrasse zu unseren Lieblingsplätzen. Schön ins Gartenidyll schmiegen sich zum Beispiel massive Holzdielen- oder -fliesen.

Natürlich nachhaltig!?

Damit das Terrassenholz nicht aufquillt und reißt, sprich auch raue Wintermonate übersteht, sind Harthölzer, wie Lärche, Douglasie, Eiche oder Robinie, grundsätzlich die beste Wahl. Als Klassiker buhlt vor allem die wetterfeste Lärche mit einem guten PreisLeistungs-Verhältnis um die Gunst der Käuferschaft. Sie verwittert mit den Jahren zu einem „eleganten“ Silbergrau. Einziges Manko: Sie besitzt selbst bei regelmäßigen Pflegeanstrichen eine etwas magere Lebensdauer von zirka zehn bis 15 Jahren. Dauerhafter, jedoch etwas teurer im Preis sind die Hölzer der Eiche oder der Robinie. Egal, für welches Holz Sie sich entscheiden, im besten Fall kaufen Sie heimische Hölzer aus deutscher Forstwirtschaft und eben nicht exotische Alternativen mit langen Transportwegen aus Fernost. Wenn doch: Achten Sie auf zertifizierte Ware mit dem FSC- oder PEFC-Siegel. Daran erkennen Sie Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Warum ist das so wichtig? Nehmen wir die Lärche zum Beispiel, diesmal nicht aus der Heimat, sondern aus Sibirien: Sibirische Lärche gilt als robuster als europäische und wird in Massen auch zu uns importiert. Viel Ware stammt aus den nordischen, borealen Nadelwäldern in Sibirien. Diverse Online-Shops locken bereits für zwei bis vier Euro pro Quadratmeter zum Kauf. Das Problem? Weite Teile des russischen Waldbodens befinden sich im Dauerfrost. Das bedeutet kurz gesagt, dass die Nadelbäume dort aufgrund dieser andauernden „Eiszeit“ quasi im Schneckentempo wachsen, aber jede Menge Bäume dem Kahlschlag zum Opfer fallen. Zudem steht der weite Transportweg eigentlich außer Frage. Aus ökologischer Sicht ist ein

BETONSTEIN VERLEGEN

Das natürliche Material – eine Mischung aus Zement, Sand, Kies und Wasser – ist robust, langlebig und widerstandsfähig. BetonBild/epr

nicht zertifizierter Kauf sibirischer Lärche ein erhebliches Problem. Das gilt auch für die äußerst robusten Tropenhölzer, die tatsächlich unseren heimischen Hölzern weit überlegen sind. Sie erfüllen aufgrund ihrer extrem guten Pilz- und Schädlingsresistenz alle Ansprüche an eine sehr lange Lebensdauer und damit auch einen Teilaspekt des Nachhaltigkeitsgedankens. Aber, Sie ahnen es: Trotz FSC-zertifizierter Produkte haben die begehrten, tropischen Terrassenhölzer, etwa Teakholz aus Asien, eine zweifelhafte Öko-Bilanz. Mehr als 15 Millionen Hektar Regenwald wird jedes Jahr abgeholzt. Und das weltweit verschiffte Holz stammt vielfach aus illegalen Quellen ohne nachhaltige Forstwirtschaft. Und eben dieses Holz lässt sich leider nicht immer komplett nachvollziehen. Restzweifel bleiben hier immer. Alternativen? Gibt es. Auch heimische Hölzer lassen sich heute „bearbeiten“. Zum Beispiel in Form von Thermo-Holz: Mit diesem Verfahren wird naturbelassenes Holz durch Wärme widerstandsfähiger und formstabiler gemacht. Bei Temperaturen bis zirka 280 Grad erhält das vorab vollständig getrocknete Holz bis zu 60 Stunden eine Behandlung in der Wärmekammer – ganz ohne den Einsatz chemischer Zusätze. Durch den vollständigen Feuchtigkeitsentzug durch Hitze kann das Terrassenholz später weniger Wasser aufnehmen. Das kommt der anvisierten Lebensdauer von bis zu 30 Jahren zu Gute, laut Erfahrungswerten ohne dabei zu splittern. Aufgrund der mangelnden Wasseraufnahmefähigkeit ist Thermoholz übrigens auch als Terrassenflächen rund um Pools oder Schwimmteiche sehr beliebt. Mit diesem Verfahren werden auch heimische Hölzer behandelt, die eigentlich aufgrund ihrer mangelnden Langlebigkeit gar nicht für den Terrassenbau in Frage kommen, etwa Kiefer,

WASSERDURCHLÄSSIG

Dank ökologischer Betonstein-Lösungen fl ießt das Regen- bzw. Oberfl ächenwasser zügig ab und gelangt auf schnellstem Weg in den Wasserkreislauf. Entweder durch den Pfl aster stein selbst oder durch die Fuge. braun-steine

SO STEUERN SIE IHRE MARKISE AUTOMATISCH!

Mit der Funksteuerung „WMS“ lässt sich Ihr Sonnenschutz clever automatisieren. Eine Wetterstation kann zudem dafür sorgen, dass beispielsweise die Markise automatisch bei Wind oder Regen eingefahren wird. Damit sparen Sie Energie und Kosten. Warema

DIELEN AUS WPC

Diese Dielen aus Holzverbundwerkstoff tragen zum nachhaltigen Bauen bei. Sie bestehen hauptsächlich aus nachwachsenden, heimischen Hölzern. Und lassen sich nach ihrer Lebenszeit beim Hersteller wieder komplett recyceln. Naturinform/djd

Buche oder Esche. Unterm Strich ist Thermoholz teurer als unbehandeltes Holz. Auf lange Sicht zahlen sich die Mehrkosten jedoch aus.

Was gibt es noch?

Ansprechend sind auch die sogenannten WPC (Wood-Plastic-Composite)-Terrassendielen. Es handelt sich um einen modernen Verbundwerkstoff aus Holz und Kunststoff. Vorteile? Lange Lebensdauer, recycelbar und splitterfrei. Meist besteht mindestens die Hälfte davon aus Holzmehl oder Holzfasern und einem entsprechenden Kunststoffanteil. Ökologisch interessant? Ja, sofern das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Noch besser machen es Unternehmen, die bei den Kunststoffen auf recyceltes Plastik setzen. Angesichts der weltweit tausenden Tonnen an Plastikmüll, der unter anderem in unseren Meeren schwimmt, ist das eine echt gute Sache. Ebenso sollten Sie keramische Fliesen unserer Markenhersteller in Deutschland in Betracht ziehen: Diese sind aus natürlichen, heimischen Rohstoffen, wie Ton und anderen Mineralien gefertigt. Die Unternehmen unterliegen zudem strengen Umweltschutzauflagen. Ganz zu schweigen von den kurzen Transportwegen. Abgesehen davon zeigen sich Terrassenfliesen schmutz- und fleckunempfindlich. Da die hart gebrannte Oberfläche produktionsbedingt dicht geschlossen ist, lässt sich die robuste Bodenfläche auch einfach nass reinigen. Und welche Fliesen eignen sich besonders für den Outdoorbereich? Unser Experte Karl-Hans Körner, Vorsitzender des Fachverbands Fliesen und Naturstein im ZDB und Landesinnungsmeister des Fachverlegerverbands Baden-Württemberg, kennt die Antwort: „Grundsätzlich sollten Fliesen für den Außenbereich seitens des Herstellers als frostbeständig deklariert sein. Neben extrudierter Keramik sind Terrassenfliesen aus Feinsteinzeug das Material der Wahl für den Einsatz im Freien. Sehr stabil und belastbar sind die neuen OutdoorFliesen und Platten in 20 Millimeter-Stärke“. Profitabel für Umwelt und Natur kann auch ein klassischer Pflasterstein sein. Vielerorts versickert Regenwasser heute nur noch schwer über das Erdreich und reichert folglich auch nicht mehr unser Grundwasser an. Das liegt unter anderem daran, dass der Boden durch die vielen verbauten Flächen nicht mehr durchlässig genug ist. Das Wasser muss

VORBEHANDLUNG FÜR DIE KIEFER

Für den Einsatz im Außenbereich eignen sich langlebige Hölzer mit hoher Witterungsbeständigkeit: So lässt sich zum Beispiel die heimische Kiefer durch Imprägnierungen oder Vorbehandlungen robuster machen. djd/GD Holz/www.photostudio3.de

TUCH AUS RECYCLING-MATERIAL

Die neue Kollektion „modern basics blue“ bietet Markisentücher für den

Außenbereich aus 85 Prozent recyceltem PET. Es gibt 16 Dessins.

Weinor

DER NEUE HARTVINYLBODEN

mit 4 | 5 mm STÄRKE

VORAN MIT HOLZ

Thermo-Esche, ThermoKiefer sowie Eiche stehen für hochwertige Gestaltungen im Außenbereich. swero.de/PaalAndré Schwital/djd

in Massen durch die örtliche Kanalisation abfließen, welche diese belastet. Das ist weder ökonomisch noch ökologisch. Abhilfe schaffen speziell versickerungsfähige Pflastersteine: Entweder ist der Stein selbst so beschaffen, dass das Wasser durchdringen kann oder es kommen Fugen zum Einsatz. Viele Steine sind mit begrünbaren Öffnungen versehen. Die Ware lässt sich meist regional erwerben und punktet mit kurzen Anfahrten vor Ort.

Schattenspiele

Auch Ihr Sonnenschutz kann auf der Terrasse einen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. So setzen Hersteller wie Weinor beispielsweise ab diesem Jahr ganz neu auf eine Markisentuchkollektion, die zum größten Teil aus recycelten PET-Flaschen besteht. Nachhaltige, schadstoffgeprüfte Zertifizierungen, etwa das „Oeko-Tex Standard 100“-Label, finden sich ebenfalls auf vielen Kaufetiketten wieder. Wer Rollläden, Markisen und Jalousien mit smarten Systemen automatisieren lässt, reduziert zudem die Energiekosten im Zuhause und genießt auch an heißen Tagen ein angenehm kühles Raumklima – und das völlig ohne den Einsatz von stromfressenden, teuren Klimaanlagen. (fri)

DAS LOHNT SICH!

Innenräume heizen sich im Sommer stark auf, vor allem auch durch die bodentiefen Glasfl ächen an sonnenreichen Terrassen. Rollläden aus Aluminium bieten einen sehr guten sommerlichen Wärme schutz. Schanz/epr

Wasserbeständig Extrem leise

• Wasserbeständig • Hohe Kratz- und Abriebfestigkeit • Nahezu perfekte Dielen- & Fliesenoptik durch umlaufende V-Fuge • Stark belastbar, für gewerblichen

Bereich geeignet* • 30 bzw. 20 Jahre Garantie im

Wohn- und 5 Jahre im gewerblichen

Bereich*

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