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Verschattung: Mach Du

MACH DU!

VOLLE KONTROLLE Ist die Verschattung in ein Smart-HomeSystem eingebunden, macht das das Leben komfortabler, da alle Rollläden, Jalousien und Markisen mit nur einem Klick gesteuert werden. Warema

Wer seinen Sonnenschutz mit intelligenten Geräten koppelt, braucht sich um nichts mehr zu kümmern. Die Verschattung funktioniert ganz automatisch.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Butler, der nur dazu da ist, sich in Ihrem Haus um die Verschattung zu kümmern. Wenn Sie bei der Arbeit sind und ein Gewitter mit starken Sturmböen aufzieht, müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass Ihre Markise zu Schaden kommt. Ihr Butler kümmert sich. „Yes, Ma‘am, bei Sturm lasse ich die Markise einfahren.“ Wenn das Gewitter vorbeigezogen ist, fährt er die Markise wieder heraus. „Yes Ma‘am, dann heizt das Wohnzimmer nicht auf und Sie verbringen den Abend in einem angenehm kühlen Raum.“ Am

WO ICH WILL Sonnensensoren ermöglichen eine automatische Steuerung von Jalousien. „eNet Smart Home“ ist funkbasiert und kann daher ohne aufwendige Stemmarbeiten und Leitungsverlegung installiert werden. Gesteuert wird über einen Wandsender. Der ist batteriebetrieben und wird unabhängig von der vorhandenen Elektroinstallation dort angebracht, wo er gebraucht wird – auf Putz, Holz oder sogar Glas. Jung

© Alexander Ring; eNet SMART HOME

AUSGEZEICHNET Ein smarter Sonnenschutz kann einfach nachgerüstet werden. Wie etwa mit dem BoxCTRL-Antrieb, der sich über die FRITZ!Box steuern lässt, die viele zuhause haben. Das überzeugte auch die Jury des R+T Innovations preises und sie prämierte die Antriebe mit der Silber-Auszeichnung in der Kategorie Gebäudeautomation. Ab 279 Euro. Becker-Antriebe

WIE HELL IST ES? Bei entsprechendem Sonneneinfall meldet der Helligkeitssensor den Schwellenwert (bis 100.000 Lux) an die Zentrale, die daraufhin das einprogrammierte Szenario auslöst, und den Sonnenschutz in die festgelegte Position fährt. Preis: 100 Euro. Coqon Wochenende würde der Butler sagen: „Yes, Sir, am Wochenende fahre ich den Rollladen erst später hoch, damit Sie ausschlafen können.“

Augen und Ohren

Sie ahnen es: Mit smarten Komponenten ist das ganz einfach möglich. Solange der Sonnenschutz motorisiert ist, können theoretisch alle Rollläden, Markisen und Jalousien digital gesteuert werden. Wer neu baut, plant die digitale Steuerbarkeit von Anfang an mit ein. Wer renoviert, kann nachrüsten. Damit der Sonnenbutler auf Faktoren wie Wetter oder Uhrzeit reagieren kann, benötigt er Augen und Ohren. Diese Funktion übernehmen Sensoren. Regen- und Windsensoren erkennen Tropfen, bzw. Böen. Wärmesensoren messen die Temperatur, Helligkeitssensoren einfallendes Licht. Diese Informationen geben die Geräte der smarten Zentrale weiter. Auf Basis der Programmierung steuert diese dann den Sonnenschutz. Die Nutzer können einstellen: „Fahre die Rollladen hoch, sobald die Sonne aufgeht, damit die Räume aufgewärmt werden. Wenn es heißer als 25 Grad im Wohnzimmer wird, fahre die Markise vor der Terrassentür aus, um Hitzestau in den Räumen zu vermeiden.“

AUTOMATISCH EINFAHREN Alle Markisen mit Motor des Herstellers sind Smart-Home-fähig. Besonderes Highlight: Einige sind zudem mit einem LEDAkzentlicht ausgestattet, das sich manuell oder per Funksender dimmen lässt. Markilux

Sonnenstand

Die Programmierung können Sie ganz nach Ihren Bedürfnissen einstellen – und denen Ihrer Familie, Ihres Hauses und Wohnortes. Im Winter kommt die Sonne später als im Sommer. Auch scheint dann die Sonne in einem anderen Winkel. Die Rollläden in den nach Norden ausgerichteten Räumen brauchen eine andere Programmierung als die im Süden. Zudem geht die Sonne jeden Tag ein bisschen später auf oder unter. Haben Sie kleine Kinder, die noch Mittagschlaf machen? legten Zeit und die Kleinen wachen sanft auf und wissen, wann es Zeit ist aufzustehen. Auch das regelt der smarte Butler, wenn Sie ihn entsprechend programmieren.

Heizenergie sparen

Der smarte Sonnenschutz kann mehr, als Ihnen „nur“ ein komfortables Leben zu ermöglichen. das smarte System die Rollläden, damit die Sonne hineinstrahlt und die Räume erwärmt. Wenn es dunkel wird, schließen sich die Rollläden automatisch und verhindern einen Wärmeverlust über die Fenster. Im Sommer entlastet die Verschattung eine Klimaanlage, da sich die Räume nicht ganz so stark aufheizen. Auch Ihre Parkettböden, Möbel und Teppiche freuen sich über den smarten Butler. Wenn die Sonne ins Zimmer knallt und das smarte System die Jalousien runterfährt, bleichen Ihre Einrichtungsgegenstände nicht so schnell aus. So halten sie länger und müssen nicht so schnell ersetzt werden. Auch das spart Geld.

Ich kümmere mich!

Der Sonnenbutler ist zudem Bodyguard und Teil des Sicherheits-Teams. Ist die Verschattung mit dem Smart-Home-System gekoppelt, kann er einen Beitrag zur Sicherheit leisten. Etwa, indem Jalousien und Co. in die Anwesenheitssimulati

Rollläden über Tage geschlossen bleiben. Für Einbrecher wirkt das wie ein riesiges Hinweisschild, das sagt: „Hier sind die Bewohner gerade im Urlaub und nicht zuhause.“ Fahren die Rollläden hingegen am Morgen hoch und abends wieder herunter, wirkt das Haus bewohnt. Findet ein Einbruchversuch statt, melden das smarte Fenstersensoren der Zentrale, die daraufhin eingespeicherte Szenarien startet. So kann sie alle Rollläden nach unten fahren lassen, und damit dem Dieb den Einstieg erschweren. Selbst, wenn dieser Fenster zerschlagen hat.

Per Klick

Wenn alles automatisiert ist, sind dann spontane Entscheidungen überhaupt noch möglich? Natürlich. Per Hand- oder Wandsender oder Smartphone-App lassen sich die Programmierungen und Szenen jederzeit einmalig überschreiben. Ganz bequem wird es mit einer Sprachsteuerung. Stellen Sie sich vor: Sie sitzen gerade entspannt auf der Couch und lesen ein spannendes Buch. Plötzlich blendet Sie die Sonne. Sie können per Sprachsteuerung dem Rollladen befehlen, herunterzufahren. Oder Sie bringen smarte Schalter direkt neben Ihrem Lesesessel an. Diese funktionieren oft per Funk und Sie können sie per Klebestreifen oder Schrauben an jeder beliebigen Stelle anbringen. Abschließend noch ein Tipp für Bauherren. Auch wenn vieles per Funk nachrüstbar ist: Bauen Sie, auch wenn Sie aktuell kein solches System planen, Lehrrohre für eine spätere Nachrüstung ein. (mla)

ENERGIE SPAREN Licht und Schatten beeinfl ussen den Energie- verbrauch im Eigenheim wesentlich. Wird das Smart-Home-System mit Rollladen & Co. verknüpft, sorgt es dafür, dass im Winter das Eigenheim die Sonne zum Heizen ganz automatisch nutzt. evon SMARTE WETTERSTATION Mit Eve Weather haben Nutzer Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck sowie den lokalen Wettertrend stets im Blick - auf dem iPhone oder direkt am Display. Preis: 70 Euro. Eve Systems

MÜHELOS

Der „DRIVE axxent HSA“ ist ein teilverdecktes Antriebssystem für Hebe-Schiebe-Elemente. Das Öff nen und Schließen erfolgt wahlweise über den Bedienknopf, per Infrarot-Fernbedienung oder in der smart-Variante über die Comfort App. Siegenia

ALEXA, ROLLLADEN HOCH! Die Aluminium-Rollläden sind Alexa-Echo-kompatibel und hören aufs Wort. So brauchen die Nutzer keinen Finger mehr zu rühren, um die Sonne hereinzulassen oder neugierige Blicke auszusperren. Schanz

Smarter Sonnenschutz

BERND RIEDMANN

Leiter Smart Building Solutions bei Warema

FUNKZWISCHENSTECKER

Ist die Markise elektrisch, lässt sie sich in der Regel mit einem Funk-Zwischenstecker smart nachrüsten. Warema

Smarter Sonnenschutz – was genau ist das eigentlich? Und welche Vorteile bringt es? Wir haben bei Experte Bernd Riedmann nachgefragt.

Smart Wohnen (SW): Dumm gefragt: Ab wann wird ein Sonnenschutz „smart“? Bernd Riedmann (BR): Wenn Sonnenschutz komfortabel und intuitiv über Funk oder KNX bedient werden kann. Idealerweise automatisch per Wind- und Sonnensensor.

SW: Gibt es jeden Sonnenschutz in smart? BR: Alle motorischen Varianten können smart gemacht werden. Sonnenschutz mit Kurbelbedienung scheidet damit aus. In der Regel haben alle motorischen Produkte wie Markisen einen genormten Hirschmann Stecker. Hier gibt es Funk-Zwischenstecker. Mit diesem lässt sich einfach und bequem ein Funksystem nachrüsten. Dies ist die Basis für ein Smart-Home-System. Müssen Motoren eingebaut werden, brauchen Sie entweder einen Elektriker oder Sonnenschutzfachhändler. Wenn der Motor bereits vorhanden ist, benötigen sie keinen Fachmann und können diese bei einer Affi nität zu Technik selbst einrichten.

SW: Worauf muss ich beim Kauf achten? BR: Wie oben erwähnt, ist das wichtigste, dass der Sonnenschutz einen Motor hat. Es gibt dann zwei Wege: Ein verdrahtetes standardisiertes System (z.B. KNX) oder ein Funksystem (z.B. WMS). Außerdem gibt es die Möglichkeit über ein Gateway, also über den Router, von überall auf der Welt Zugriff zu bekommen. tomatisch geschlossen werden, wird keine Heizenergie verschwendet. Im Sommer können die Außenjalousien zur Vermeidung einer Überhitzung der Räume tief gefahren werden. Eine Klimaanlage ist dann oft nicht nötig, bzw. wird massiv unterstützt. Da immer mehr private Nutzer sich Klimageräte anschaffen, ist dieser Aspekt sehr wichtig, um Strom zu sparen. Aus Komfort- und Sicherheitsaspekten ist ein Smart-Home-System ebenfalls nützlich. Eine Markise kann per Smartphone eingefahren werden, sollte man sie vergessen haben. Und sie fährt mit Windwächter automatisch ein, wenn sich ein Gewitter anbahnt.

SW: Haben Sie weitere konkrete Beispiele für eine sinnvolle Programmierung? BR: Mit einem Temperatursensor können Sie die Wärme im Winter bis z.B. 24 Grad hereinlassen, danach fährt der Sonnenschutz automatisch tief. Außenjalousien könnten über einen Sonnenwächter komplett automatisch fahren. Zudem können Sie Zeitschaltpunkte festlegen. Das macht bei Abwesenheit Sinn. Als Beispiel fahren die Rollläden im Sommer werktags um 7 Uhr hoch und abends um 22 Uhr tief. Oder sie schließen sich zusätzlich tagsüber zum Hitzeschutz wieder. So kann der Schutz vor Überhitzung, aber auch ein Sichtschutz und eine Anwesenheitssimulation realisiert werden. Sollten Sie smarte Heizkörper-Thermostate haben, können Sie über die Smart-Home-Zentrale ab einer bestimmten Temperatur automatisch die Heizung ausschalten lassen. Weitere sinnvolle Möglichkeiten sind das Schalten und Dimmen von Licht. Es gibt fast keine Grenzen mehr. Vom Türschloss bis zum Heizungs-Thermostat ist alles möglich.

SW: Was habe ich davon, wenn ich meinen Sonnenschutz in ein Smart-HomeSystem einbinde? Ist das mehr als Spielerei? BR: Der smarte Sonnenschutz kann helfen, Geld zu sparen. Wenn im Winter die Rollläden auSW: Wie kann ich den Sonnenschutz manuell steuern? BR: Da haben Sie alle Möglichkeiten: Wand- oder Handsender, Smartphone, Tablet, Computer oder Sprachsteuerung.

SW: Verraten Sie uns noch einen Sonnenschutz-Tipp? BR: Lassen Sie sich von einem Fachhändler beraten. Eine fachgerechte Montage ist das A und O für eine ungetrübte Freude. Gerade wenn ich an eine Markise denke, muss sie die richtigen Maße, Ausfallwinkel und sogar einen vertikalen Schutz haben, um wirklich effektiv zu schützen.

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