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GASFREIE WOHNMOBILE

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CAMPINGBOXEN

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Nimm mal das GAS RAUS!

Butan- und Propan-Gas sind in Freizeitfahrzeugen beliebte Energielieferanten für Heizungen, Herd und manchmal auch den Kühlschrank. Manche mögen aus den unterschiedlichsten Gründen aber kein Gas im Reisemobil. Es gibt Alternativen.

TEXT: Martin Häußermann FOTOS: Martin Häußermann, Claus-Detlev Bues, Hersteller

Wann ist Ihnen im Wohnmobil zuletzt das Gas ausgegangen? Genau! In der Nacht und natürlich bei Minustemperaturen. Das ist so sicher, wie das Marmeladenbrot, das beim Herunterfallen immer auf der klebrigen Seite landet. Gut, mögen manche sagen, da war die Mobilbesatzung einfach nicht vorausschauend genug. Schließlich kann man le elektronisch kontrollieren. Außerdem schaltet die „Truma Duomatic“ automatisch von der leeren Flasche auf die zweite um, die dann hoffentlich voll ist. Will heißen: Wer wegen Gasmangels nachts kalte Füße kriegt, ist selbst schuld.

Auf Gasflaschen verzichten?

Stimmt eigentlich, ist aber nur die halbe lästig. Und schon die Fahrt ins europäische Ausland kann logistische Herausforderungen mit sich bringen. Das haben wir erst jüngst beim Wintercamping in Engelberg erlebt. Als uns das Panel anzeigte, dass die erste Flasche zur Neige gegangen ist, tauschen. Kein einfaches Unterfangen, denn dieser hatte zwar sowohl Kunst aber eben nicht die in Deutschland gängigen grauen Flaschen. Ein einfacher Tausch nicht, denn die Anschlüsse passten und die Flasche fand Platz im Gaskasten unseres Malibu. Solche Ereignisse bringen den Wohnmobilisten ins Grübeln. Sollte man beim nächsten Fahrzeug vielleicht doch komplett auf Gas verzichten? Das würde einem bei Fahrten ins Ausland manchen logistischen Aufwand oder die Nutzung von Adaptern ersparen. Außerdem könnte die regelmäßige Gasprüfung ausfallen. Schließlich würde der Verzicht auf große wicht sparen und Stauraum bringen.

Heizen mit Diesel

Auch hier müsste man nicht frieren. Campingbusse beispielsweise werden ohnehin in der Mehrzahl mit Dieselstandheizung erwärmt, weil dort die Unterbringung Bei Kastenwagen oder aufgebauten Wohnmobilen – Liner mal ausgenommen – hat der Reisemobilist mittlerweile die Wahl. Schließlich bietet der Heizungshersteller Truma seine Heizungs-Boiler-Kombination sowohl als Gas- wie auch als Dieselheizung an. Der Vorteil einer Dieselheizung liegt auf der Hand. Im Kraftstofftank lässt sich so viel Energie bunkern, dass man das Mobil immer angenehm temperieren kann, die Heizung also nicht mitten in der Nacht ausfällt. Die Gefahr, dass man wegen Spritmangels liegenbleiben könnte,

VORRATSHALTUNG Noch erscheint beim Wintercamping Gas unverzichtbar. Doch die Vielzahl an Flaschen und Anschlüssen erschweren die Logistik. ERSATZLIEFERUNG Stahl-Gasflaschen sind schwer. Im Winter nutzt man zum Flaschenwechsel gerne einen Schlitten oder Bob.

GIB DIESEL Der Heizungs-BoilerKombination von Truma ist es egal, ob das Gerät mit Gas oder Diesel befeuert wird.

GASFREI-KOMBI Zum E-Power-Paket von Knaus gehört ein Induktionskochfeld und ein Kompressorkühlschrank. geht gegen null, sofern man nicht schon auf Reserve den Camping- oder Stellplatz angefahren hat.

Und wie kocht man?

Dann stellt sich natürlich die Frage: Wenn die

Gasanlage fehlt, wie kocht man dann? Zum

Beispiel auf einem Induktionskochfeld. Viele kennen diese Technik aus der heimischen

Küche. Die Knaus-Tabbert-Group setzt diese

Technik bereits in Wohnwagen ein. Insgesamt 13 Caravans der Knaus-Baureihen Südwind und

Sport sowie der Weinsberg CaraCito werden bereits mit dem sogenannten E-Power-Paket angeboten. Durchaus vorstellbar wäre es, dieses Paket zumindest teilweise in Wohnmobilen umzusetzen. Wesentliche Elemente dieses Pakets sind das erwähnte Induktionskochfeld, ein ausschließlich elektrisch betriebener Kompressorkühlschrank sowie eine ebenfalls elektrisch betriebene HeizKlimaanlage. Die taugt aber allenfalls dafür, das Fahrzeug in der Übergangszeit etwas zu überschlagen. Ernsthaft heizen – und damit Wintercamping – ist mit diesem System nicht möglich. Und für ein Reisemobil ist dieses System nicht besonders geeignet, aber auch nicht notwendig. Schließlich gibt es die Diesel-Heizung.

Woher kommt der Strom?

Um das Induktionskochfeld und auch den Kühlschrank zu nutzen, braucht man Strom. Auf dem Camping- oder Stellplatz ist das kein Problem, denn da wird man über Kabel mit Landstrom versorgt. Während der Fahrt liefert die Lichtmaschine Strom in die Aufbaubatterie, die dann den Kühlschrank versorgt. Wer aber auch mal eine Nacht oder zwei frei stehen will, braucht einen größeren Stromspeicher. Knaus bietet für seinen gasfreien Wohnwagen

STROM ÜBER NACHT Das sogenannte „OneNight-Stand-System“, das Knaus bei seinen gasfreien Caravans mitliefert, besteht aus der von Einhell.

FLEXIBEL Die tragbare Revolt-Powerbank verfügt über eine Kapazität von 216 Ah und kostet inklusive eines faltbaren Solar-Panels knapp 1.000 €. STROM VOM DACH Solarzellen auf dem Dach gewinnen umweltfreundlich Strom und laden die Aufbaubatterien nach. Hier ultraflache Panels auf dem Aufstelldach eines Spacecampers.

als Extra ein sogenanntes „One-Night-Stand-System“ von Einhell an, das aus Akku-Dockingstation und Hochleistungs-Wechselakku besteht. Für längere und intensivere Stromnutzung im Wohnmobil Lithium-Akkus „LiFePo4“, die von Solar-Panelen auf dem Dach nachgeladen werden. Mit einer Akkukapazität von 300 bis 400 Ah sowie einer Solaranlage mit 800 bis 1000 Watt kommt man ganz schön weit. Die Alternative zu einem Festeinbau sind klei Powerbank fürs Handy funktionieren. Zum Beispiel die Revolt-Powerbank mit einer Kapazität von 216 Ah, die sich über die Lichtmaschine im Auto, einem 230-Volt-Netzteil oder auch am Stellplatz über ein Solarpanel mit 100 W Leistung laden lässt. Das Set aus Powerbank und Solarpanel ist für rund 1.000 € zu haben. Um eine Kompressorkühlbox, wie sie in Campingbussen gerne genutzt wird, zu betreiben, reicht das vollkommen. Für ein Induktionskochfeld könnte es knapp werden. Eine sehr pragmatische Alternative, die gerade in Campingbussen genutzt wird, sind Gaskocher, die mit Kartuschen oder 2,5-Kilo-Flaschen von Campinggaz betrieben werden. Die sind europaweit fast überall zu haben und nicht schwer zu tragen. Dann ist das Wohnmobil zwar nicht komplett gasfrei, aber es wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

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