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KASTENWAGEN/CAMPINGBUS

KOMPAKTE

fahren voran

Der eine sagt Campervan, der andere CUV, der dritte schlicht Kastenwagen. Welchen Begriff man auch wählt, gemeint ist in jedem Fall der aktuelle Liebling der WohnmobilKundschaft. Kompakte, wohnlich ausgebaute Transporter liegen schwer im Trend.

TEXT: Martin Häußermann FOTOS: Martin Häußermann, Hersteller

Wohnmobil-Urlaub boomt, die Zulassungszahlen erreichen jährlich neue Rekordzahlen. Nach Informationen des Caravaning Industrieverbandes „CIVD“ wurden vergangenes Jahr 81.420 Reisemobile neu zugelassen in Deutschland. Das ist ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – und ein Allzeithoch. An diesem Erfolg haben ausgebaute Transporter, die je nach Lesart Kastenwagen, Campervan oder Caravaning Utility Vehicle (CUV) genannt werden, einen erheblichen Anteil. Für diese Beliebtheit gibt es viele Gründe. Zum einen hat jetzt auch eine junge Kundschaft – die sogenannten Millennials – das Reisemobil entdeckt. Die sind aller Regel nur im Besitz des Führerscheins Klasse B, der die Nutzung von Fahrzeugen bis maximal 3,5 Tonnen Gesamtmasse erlaubt. Da ist man bei Kastenwagen in aller Regel auf der sicheren Seite. Diese Menschen wollen ihr Reisemobil oft auch als Alltagsfahrzeug oder Zweitwagen nutzen. Das geht mit Campervans deutlich besser als mit aufgebauten Reisemobilen wie Teilintegrierten oder Alkovenmobilen. Schließlich spielt auch der Anschaffungspreis eine Rolle. In diesem Segment liegt der Einstiegspreis bei 40.000 Euro. Allerdings kann die Investition mit entsprechender Ausstattung beim Basisfahrzeug und im Innenausbau leicht einen sechsstelligen Betrag erreichen.

Die Vielfalt wächst

Weil so viele Gründe für diese Fahrzeuggattung sprechen und die Beliebtheit entsprechend steigt, hat inzwischen fast jeder namhafte Reisemobilhersteller einen Kastenwagen im Programm. Schließlich will jeder ein Stück von diesem immer größer werdenden Kuchen abhaben. Die großen Konzerne wie Hymer, Knaus oder Rapido bieten mittlerweile unter fast jedem Markennamen Kastenwagen an, die sich dann oft vor allem in Möbel- und Polsterfarben unterscheiden. Schließlich gibt es echte Kastenwagen-Spezialisten. Dazu gehören Marken wie Pössl und Westfalia, die das Einsteiger- und Mittelpreissegment bedienen, aber auch La Strada,

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1 | VOLKSWAGEN CALIFORNIA Der Bulli ist der Ur-Vater aller Campingbusse. Er fährt sich wie ein Pkw, und passt als Camper in alle Parklücken und die meisten Parkhäuser. Ein Schnäppchen ist er allerdings nicht.

2 | MALIBU CHARMING GT Der Ducato ist bei den ausgebauten Kastenwagen das Basisfahrzeug Nummer eins. Ausgestattet mit dem Superhochdach bekommt man auch im Inneren eine angemessene Stehhöhe.

3 | HYMER GRAND CANYON Der Mercedes-Benz-Sprinter wird gerne als Basis für geräumige Nobel-Campervans herangezogen – auch hier bevorzugt mit Hochdach oder Superhochdach für mehr Platz in der Höhe. das vorwiegend Kastenwagen der Oberklasse baut. Diese zunächst ein zunehmend ausdifferenziertes Angebot. Außerdem sorgt großer Wettbewerb dafür, dass keine Mondpreise verlangt werden. Andererseits gibt es kaum echte Schnäppchen. Nicht nur Basisfahrzeuge werden teurer, auch das zum Ausbau notwendige Holz oder technische Komponenten sind in jüngerer Zeit deutlich teurer geworden. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir, was einen Kastenwagen ausmacht, gehen aber auch auf deren kleinen Geschwister Campingbus und Mikrocamper ein.

Typisch Kastenwagen

Charakteristik: Der Kastenwagen ist ein Transporter mit Blechkarosserie, der zu einem kompletten Wohnmobil umgebaut wurde. Neben Betten verfügt er über eine Küche mit Herd und Kühlschrank sowie einen Sanitärraum mit Toilette und Dusche.

Vorteile: Gekauft werden Kastenwagen unter anderem wegen ihrer Kompaktheit und ihres Gewichts. Meist liegt die zulässige Gesamtmasse unter 3,5-Tonnen, weshalb auch Inhaber des Pkw-Führerscheins Klasse B einsteigen dürfen. Damit wird der Kastenwagen ein Fall für jüngere Paare und Familien und kann sogar als Pkw-Ersatz genutzt werden. Verkehrsrechtlich ist er dem Pkw gleichgestellt, zum Beispiel bei Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Überholverboten. Im europäischen Ausland gelten für diese Fahrzeuge auch dieselben Mautregelungen wie für Pkw. Zumindest im Einsteigerbereich ist ein wohnlicher Van auch nicht teurer als ein Kombi oder SUV der oberen Mittelklasse. Aus diesen Gründen schätzen auch alte Hasen diese Fahrzeugkategorie. Viele kommen vom großen Integrierten oder Teilintegrierten wieder zurück zum Kastenwagen. Seine Kompaktheit macht ihn zum idealen Partner bei Städtereisen. Diese Fahrzeuge sind schmaler und meist auch kürzer als aufgebaute Mo-

STANDARDGRUNDRISS Bevorzugt findet man bei Campervans diese Aufteilung des Wohnraums. Die Sitzgruppe besteht aus der Sitzbank und den beiden drehbaren Vordersitzen.

MEHR PLATZ Will man in einem Campervan zu viert schlafen, braucht man ein Aufstelldach, unter dem ein Doppelbett untergebracht ist – wie in diesem Hymer Free.

PARKPLATZTAUGLICHKEIT Der Campervan – wie dieser sechs Meter lange Sunlight 600 –eignet sich prima als Einkaufsfahrzeug und findet auf dem Supermarktparkplatz eigentlich immer eine Parklücke.

GUTE NACHT In kompakten Kastenwagen bis sechs Meter Länge schläft man eigentlich immer in einem quer eingebauten Doppelbett im Heck (rechts). Wer Längsbetten (links) wünscht, braucht ein längeres Fahrzeug.

LADEMEISTER In den wohnlichen Kastenwagen kann man viel mitnehmen. Sperriges Gut wird am besten in den Heckstauraum geladen.

SAUBER Campervans verfügen eigentlich immer über eine komplette Nasszelle, in der es beim Duschen mitunter eng hergeht. bile. So kommt man auf vielen öffentlichen Parkplätzen ohne große Probleme unter. Fünf bis knapp über sechs Meter messen die üblichen Vans.

Schlafen: Abends darf man sich im Kastenwagen einfach ins frisch gemachte, feste Bett fallen lassen. Das ist bei kompakten Modellen – also bis sechs Meter Fahrzeuglänge – quer im Fahrzeugheck eingebaut und bietet dank Lattenrost und dicker Hartschaummatratze angenehmen Schlafkomfort. Für groß gewachsene Menschen eignen sich diese Grundrisse allerdings nicht, da die Betten kaum länger als 1,90 Meter sind. Karosserieausbuchtungen im Heck, sogenannte Schlafohren, können die Liegelänge auf rund zwei Meter verlängern. Für Menschen mit Gardemaß sind längs eingebaute Betten meist die bessere Wahl. Diese Grundrisse sind allerdings nur in Fahrzeugen mit langem Radstand und einer Länge um die 6,5 Meter realisierbar. Ein Kastenwagen ist hauptsächlich ein Fall für zwei. Aber nicht mehr ausschließlich. Einige Hersteller bieten inzwischen auch im Kastenwagen ein Hubbett im Hochdach an. Dann stehen vier feste Schlafplätze zur Verfügung.

Körperpflege: Als vollständiges Reisemobil bietet der Kastenwagen einen komplett ausgestatteten Sanitärraum. Der verfügt über ein Waschbecken und eine Toilette. Trennwände oder Vorhänge ermöglichen es, dass dieser Raum als Dusche genutzt werden kann. Der dafür notwendige Wasservorrat wird meist in einem Tank unter der Sitzbank ge

Staumöglichkeiten: Platz für Reisegepäck bietet ein Kastenwagen reichlich. Unter dem Heckbett lässt sich jede Menge unterbringen. Vielfach lässt sich dieses sogar hochklappen, sodass beispielswei

WÄRMESPEICHER Selbstverständlich kann man auch Kastenwagen heizen. Weil große Gasflaschen im Heck viel Platz wegnehmen, steigen Wintercamper gerne auf Dieselheizungen um. GUTEN APPETIT Der Küchenblock sitzt meist im Bereich der seitlichen Schiebetür. Neuerdings werden Kühlschränke in diesen Block eingebaut und mit beidseitigen Scharnieren versehen. So lässt er sich von außen und innen bedienen. sich im Wohnraum Sitztruhen und unter dem Dach montierte Hängeschränke.

Kochen: chenblock, den die meisten Ausbauer in der Nähe der Schiebetür installieren. Im Sommer eine praktische Sache, da der Küchenduft sofort nach draußen entweichen kann. Erwarten darf der Käufer eines schrank mit mindestens 50 Liter Fassungsvermögen, der wahlweise mit Strom (zwölf Volt während der Fahrt, 230 Volt bei Anschluss ans Stellplatznetz) oder per Gas funktioniert.

Heizen: Mit der Bordheizung des Basisfahrzeugs lässt sich ein komplettes Reisemobil nicht auf Temperatur bringen. Wärme an kalten Tagen liefert meist eine Gebläseheizung von Truma, die in dieser Fahrzeugkategorie Standard ist. Sie ist größtenteils mit einem Boiler kombiniert, der heißes Dusch- und Waschwasser bereitet. Beides lässt sich über einen Kombiregler steuern. Die Energie für solche Kombigeräte liefern

Wintertauglichkeit: Wärme produzieren lässt sich also, doch die Wintertauglichkeit ist zumindest etwas eingeschränkt, weil Blechkarossen viele Kältebrücken bieten. Bei Kastenwagen packen die Ausbauer zwischen Blechkleid und Innenverkleidung Isoliermaterial wie PU-Schaum oder Steinwolle. Dennoch würden wir Wintersportfans nicht grundsätzlich vom Campingbus oder Kastenwagen abraten. Gut ausgestattete Wintercampingplätze mit entsprechender Infrastruktur wie Skiställe und großzügigen Sanitärbereichen sind hier komfortable Basislager.

SPUREN IM SCHNEE Kastenwagen mit Allradantrieb sind prädestiniert fürs Wintercamping. Dieser La Strada Avant 4x4 basiert auf einem Citroën Jumper mit einem Allradantrieb des französischen Spezialisten Dangel.

Eine gute Basis

Die Basis der wohnlichen Vans bilden geschlossene Transporter, vorwiegend mit festem Hochdach. Besonders beliebt ist in diesem Segment der Fiat Ducato, der allein etwa die Hälfte aller Kastenwagenausbauten beherbergt. Dazu kommen die mit dem Ducato baugleichen Citroën Jumper und Peugeot Boxer. Einige Ausbauer – insbesondere die Marken der Erwin Hymer Group (Hymer, Dethleffs, Bürstner) – setzten auch auf den Ford Transit. Wer bereit ist, etwas mehr auszugeben, kann Fahrzeuge auf Basis von Mercedes-Benz Sprinter sowie VW Crafter und dessen technischen Zwilling MAN TGE in Erwägung ziehen. Beim Reisemobil setzen die Hersteller bisher ausschließlich auf den Dieselmotor. Hybridantriebe sind nicht verfügbar. Zwar bieten alle Basisfahrzeughersteller batterieelektrisch angetriebene Fahrzeuge. Doch eignen sich diese aufgrund ihrer Reichweiten nicht für den Einsatz als Reisemobile. Allradantriebe werden bei der Reisemobil-Kundschaft zunehmend beliebter, speziell im Segment der Kastenwagen – und sind in allen erwähnten Basisfahrzeugen erhältlich. Allerdings lässt sich der 4 x 4 nicht mit jedem Motor und Getriebe kombinieren. Mercedes-Benz und Volkswagen bauen ihre Allradantriebe selbst. Der Fiat Ducato und der baugleiche Citroën Jumper werden mit einem Allradantrieb des französischen Spezialisten Dangel ausgestattet, die aber ab Werk mitbestellt werden können. Hier die wesentlichen Daten und Eigenschaften der wichtigsten Fahrzeuge:

Fiat Ducato: Länge 4,96 m – 6,36 m, Breite 2,05 m, Höhe bis 2,78 m; max. Gesamtgewicht 2,8 t bis 4,25 t; 4-Zylinder-Turbodieselmotoren mit 2,0-Liter Hubraum in drei Leistungsvarianten lieferbar: 88 kW/120 PS, 103 kW/140 PS und 132 kW/180 PS; 6-Gang-Schaltgetriebe, wahlweise auch 9-Gang-Wandlerautomatik, Frontantrieb, Allradantrieb als Nachrüstlösung des französischen Spezialisten Dangel.

Mercedes-Benz Sprinter: Länge 5,27 m – 7,35 m, Breite 2,18 m Höhe bis 2,83 m; max. Gesamtgewicht 3,0 t bis 5,5 t; 4-Zylinder-Turbodieselmotoren: 2,1-Liter mit 84 kW/114 PS, bis 130 kW/177 PS, 3,0-Liter mit 140 kW/190 PS; 6-Gang-Schaltgetriebe, wahlweise sind auch die Wandlerautomatikgetriebe 7G-matic (Heck- und Allradantrieb) und 9G-matic (Frontantrieb) erhältlich, ab Werk wahlweise Front-, Heck- oder Allradantrieb.

Volkswagen Crafter: Länge 5,99 m – 7,37 m, Breite 2,04 m; max. Gesamtgewicht 3,0 t bis 5,5 t; 4-Zylinder-Turbodieselmotoren: 2,1-Liter mit 84 kW/114 PS, bis 130 kW/177 PS, 3,0-Liter mit 140 kW/190 PS; 6-Gang-Schaltgetriebe, wahlweise ist ein 8-Gang-Automatikgetriebe erhältlich, wahlweise Front-, Heck- oder Allradantrieb.

Ford Transit: Länge 5,53 m – 6,70 m, Breite 1,99 m; max. Gesamtgewicht 2,0 t bis 5,0 t; 4-Zylinder-Turbodieselmotoren: 2,0-Liter mit 77 kW/105 PS, 2,3-Liter mit 125 kW/170 PS; 6-Gang-Schaltgetriebe, wahlweise auch automatisiertes Schaltgetriebe, Frontantrieb, wahlweise auch Allrad.

Bus fahren

Das kompakteste Freizeitfahrzeug ist der Campingbus. Er bietet etwas weniger Wohnkomfort als der Kastenwagen, dafür ist er dem Pkw noch näher.

Er ist der Vater aller Campingbusse und daher bei vielen Menschen zum Gattungsbegriff geworden. Sie sagen „VW-Bus“, wenn sie Campingbus meinen. Daran ist die lange Historie des Volkswagen-Campers nicht unschuldig. Sie begann in den 1950er-Jahren mit der „Campingbox“ von Westfalia, die es für den ersten VW-Transporter, den T1 zu kaufen gab. Mittlerweile sind wir beim T7 angelangt, der aber noch nicht als Camper verfügbar ist. Die Camping-Variante namens California baut noch auf dem T6.1 auf und wurde 2021 19.300-mal verkauft. Damit ist VW zumindest in diesem Segment Platzhirsch. Längst hat hier auch der Wettbewerb einiges zu bieten. Damit meinen wir nicht nur die zahlreichen mittelständischen Campingbus-Ausbauer, sondern auch MercedesBenz mit dem Marco Polo oder Ford mit dem Nugget.

Pkw-Ersatz

Ein großer Vorteil des Campingbusses ist seine Alltagstauglichkeit. Er lässt sich auf dem Supermarkt-Parkplatz abstellen, taugt als Kindertransporter oder bringt den Besitzer klaglos und stressfrei täglich zur Arbeit und wieder nach Hause. Und wer am Wochenende im Baumarkt oder im etwas anderen Möbelhaus einkauft, muss für sperrige Güter nicht gleich einen Anhänger mieten, sondern öffnet einfach die Heckklappe des Busses. Wenn das Fahrzeug mit einem Aufstelldach ausgestattet ist, kommt es im Fahrbetrieb unter die kritische Höhenmarke von zwei Meter und passt damit auch noch in ein Parkhaus mit Normhöhe, in fast jede Garage oder unter den Carport. Der Autor kennt diese Vorteile aus langjähriger eigener Erfahrung, begann doch seine Reisemobilkarriere mit einem selbst ausgebauten VW T3. Der kantige Bus hatte noch nicht einmal ein Aufstelldach, dennoch fanden hier zwei Personen einen Schlafplatz für die Nacht. Die Möbel für den Selbstausbau stammten von Reimo. Der Campingbusspezialist aus Egelsbach bei Frankfurt ist auch heute noch eine gute Adresse für preisbewusste Selbstausbauer. Er liefert handwerklich weniger Begabten reisefertige Campingbusse und Kastenwagen zu vernünftigen Tarifen. Das ist aber beileibe kein Alleinstellungsmerkmal der Hessen. Auf dem Markt tummeln sich viele kleine und große Ausbauer, die Busse von Volkswagen, Mercedes-Benz, Toyota oder Renault wohnlich ausstatten. Beispielhaft seien hier die Marken Terracamper und Spacecamper genannt. Ersterer ist Spezialist für expeditionstaugliche Busse, letzterer der nach Volkswagen größter VW-Bus einen Namen gemacht hat.

Preisfrage

Wer‘s kompakt und günstig mag, sollte sich beispielsweise den Michelangelo von Westfalia anschauen, ein kompakter Campingbus auf Basis des Nissan NV 300. Eine Alternative ist der Crosscamper aus der Erwin Hymer Group, der den Toyota Proace als Basisfahrzeug nutzt. Mit etwas größerem Budget sind die bereits erwähnten Mercedes-Benz Marco Polo und der VW California eine Überlegung wert. Der realistische Mindesteinsatz beträgt rund 50.000 €. Ein gut

VOLKSWAGEN CALIFORNIA Schick, zweifarbig und vielseitig. So kommt der beliebteste Campingbus Deutschlands daher.

MERCEDES-BENZ MARCO POLO In puncto Eleganz steht der Campingbus mit Stern dem Bulli nicht nach. Er bietet Heckantrieb, gediegene Eleganz und ist leider auch alles andere als ein Schnäppchen.

CROSSCAMP Für junge Leute mit etwas schmalerem Geldbeutel hat die Erwin Hymer Group die Marke Crosscamp erfunden. Basis ist der Toyota ProAce oder sein baugleiches Pendant von Opel. ausgestattetes Fahrzeug mit Allradantrieb, Automatik und starkem Motor kann auch leicht die 80.000-€-Marke reißen. Und wer sich beim Ankreuzen der ExtraListe viel Mühe gibt, erreicht sogar sechsstellige Beträge. Dafür zeichnen sich diese Fahrzeuge zu einem – im Vergleich zum Pkw – guten Werterhalt aus. Ein Blick auf den aktuellen Gebrauchtmarkt bestätigt dies.

Wiederfinden

Der Standardgrundriss dieser Fahrzeuge sieht so aus:

Schrankzeile links im Fahrzeug, die neben zahlreichen Staumöglichkeiten für Reiseutensilien eine und Kühlbox beherbergt. Letztere eignet sich sogar – wenn sie nur rechtzeitig eingeschalten wurde – ganz prima als Transportbehältnis für Gefriergut aus dem Supermarkt. Zum Schlafen wird die Lehne der hinteren Sitzbank umgeklappt, die in Verbindung mit einer gepolsterten Kofferraumabdeckung ein schmales Doppelbett ergeben, das allerdings nur selten breiter ist als 1,20 Meter. Unter dem Dach – weitere Schlafstatt in ähnlicher Breite. Auf sanitäre Einrichtungen wie Toilette oder Dusche müssen Campingbusfahrer in aller Regel verzichten. Im Winter freut sich die Besatzung über eine mit Kraftstoff befeuerte Standheizung, die das Auto vor der Abfahrt eisfrei macht und vortemperiert. Und sie eignet sich natürlich auch über Nacht als Komfortgewinn, wenn es draußen mal etwas kühler wird.

Die Microcamper

Wem auch noch der Campingbus zu groß und eventuell zu teuer ist, aber auch nicht mehr in einem Zelt schlafen will, entscheidet sich möglicherweise für einen Microcamper. Darunter verstehen wir Fahrzeuge auf Basis eines VW Caddy, Mercedes-Benz Citan oder Peugeot Partner. Die sind nicht größer als Mittelklasse-Pkw und werden die meiste Zeit auch als solche genutzt. Spezielle Ausstattungspakete – insbesondere ein faltbares Bett – machen sie zum Schlafwagen. weiteren Verlängerung, die über die Vordersitze reicht, ergibt sich komplett ausgenutzt, die Bewegungsfreiheit tendiert gegen null. Um den begrenzten Lebensraum zu erweitern, bietet beispielsweise VW für den Caddy California als Extra eine Zeltwand, die in die geöffnete Heckklappe eingehängt werden kann. Als weiteres Extra kann für rund 1.400 € auch ein Küchenmodul erworben werden. Wobei Küche ein großes Wort ist für den Schwerlastauszug im Heck, in dem ein

CADDY CALIFORNIA Aus dem Microvan VW Caddy wird ein Microcamper mit faltbarem Bett und einer rudimentären Küche im Heck.

MERCEDES-BENZ CITAN Ein Dachzelt (rechts im TransportModus) zaubert ein großes Schlafzimmer aufs Dach des Citan.

SORTIMO Auch die Schweizer setzen bei der Küchen und Stauraumgestaltung auf Heckauszüge. VANESSA Mit großem Schick punktet der Citan-Heckeinbau von Vanessa. Besteck und Kochutensilien untergebracht sind. Um eine Suppe zu kochen, reicht es allerdings schon.

Kompaktvans nachrüsten

Während Volkswagen den Caddy ab Werk als Microcamper anbietet, setzt beispielsweise Mercedes-Benz beim Citan auf Nachrüstlösungen von Drittanbietern. Dazu gehört das Angebot von VanEssa, das ein mit dem Caddy California vergleichbares Konzept bietet. Das bringt Einschränkungen beim Stauraum mit sich, denn das Faltbett und der Küchenblock, erst recht, wenn er um eine Kühlbox ergänzt wird, nimmt im Kofferraum viel Platz weg. VW bietet ergänzend in die Seitenwand eingehängte Stofftaschen an. So oder so im Microcamper muss sich die Besatzung beim Reisegepäck einschränken. Platz im Innenraum gewinnt man, indem man den Schlafplatz aufs Dach verlegt. So bietet Sortimo alternativ zu seiner Koch-Schlafkombination im Kofferraum auch noch ein 1,4 Meter bietet. Dann schläft man zwar wieder im Zelt, aber immerhin nicht mehr auf dem Boden.

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