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Drei Fragen an unsere Kandidaten

Am 14. März fi ndet die Landtagswahl in Baden-Württemberg statt. Bleibt es bei der bestehenden grün-schwarzen Regierungskoalition oder gewinnen vor dem Hintergrund von Corona und den mit monatelangen Lockdowns verbundenen Folgen andere Parteien die Mehrheit? Bislang vertreten Thekla Walker und Paul Nemeth den Wahlkreis 5 Böblingen/ Sindelfi ngen im Landtag. Wir haben allen Kandidaten drei Fragen gestellt und präsentieren auf diesen Seiten die Antworten.

die fragen stellte: holger schmidt fotos: privat

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Unsere Fragen an die Kandidatinnen und Kandidaten

1Corona dominiert seit mehr als einem Jahr das poli-

tische Handeln. Welche gesellschaftlichen Herausforderungen sehen Sie als Folge und was meinen Sie wie unsere Gesellschaft nach der Pandemie aussieht?

2Lockdown, Unterrichtsausfall, Homeschooling.

Befürchten Sie Bildungsverlierer nach der Krise und wie möchten Sie und Ihre Partei gegen diese Bildungsdefizite angehen?

3Die Verödung der Innenstädte ist schon länger

Thema, weitere Geschäftsaufgaben infolge der monatelangen Coronaschließungen sind wahrscheinlich. Teilen Sie diese Auff assung und wenn ja, was wollen Sie dagegen machen?

Thekla Walker, Bündnis 90/Die Grünen

1Die Corona-Krise wirkt sich auf nahezu alle Lebensbereiche aus. Sie zeigt uns zum Beispiel, wie wichtig ein gut ausgestattetes Gesundheitssystem ist, mit fairen Löhnen für die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Sie stellt Familien vor neue Herausforderungen, wenn es darum geht Kinderbetreuung, Beruf und Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Besonders Frauen tragen hier den Hauptteil der Last. Die Krise beschleunigt den digitalen Wan- Thekla Walker hatte 2016 del in unseren Unternehmen, in der Verwaltung, den Schulen und Unis, erstmals das Direktmandat im Wahlkreis 5 errungen. was gleichzeitig auch eine Chance ist. Branchen, wie Gastronomie und Freizeitindustrie, aber auch viele Soloselbständige können seit Monaten nicht mehr in gewohnter Weise arbeiten. Sie muss die Politik besonders im Blick haben und gezielt unterstützen. Die Krise zeigt uns nicht zuletzt, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen den Entscheidungsträgern auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ist. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir beispielsweise bei der Beschaff ung von Impfstoff vorankommen und die Verbreitung neuer Virus-Mutationen eindämmen. Ich hoff e, dass wir noch in diesem Jahr zu vielem zurückkehren können, was vor der Pandemie unser vertrauter Alltag war. Die Krise wird sicher unser Mobilitäts- und Reiseverhalten noch für lange Zeit beeinflussen, genau wie unser Bewusstsein für Hygiene und Infektionskrankheiten. An eines werden wir uns trotz aller Probleme durch Corona wohl noch lange erinnern: Der blaue Himmel im Sommer 2020 war unvergesslich.

2Der Bildungserfolg eines Kindes hängt leider immer noch viel zu stark von der Herkunft eines Kindes und vom Geldbeutel der Eltern ab. Corona hat diese Ungleichheit weiter verschärft. Nicht jedes Kind hat einen Computer zuhause, einen eigenen Schreibtisch oder gar ein eigenes Zimmer, um ungestört am Fernunterricht teilnehmen zu können. Wir betrachten es deshalb als Aufgabe des Landes, alle Schülerinnen und Schüler, die Unterstützung benötigen, mit digitalen Endgeräten auszustatten. Die Betreuung des Nachwuchses parallel zur Arbeit stellt viele Familien vor große Herausforderungen. Nicht alle Eltern können bei den Hausaufgaben zu Hause helfen. Wenn Kinder nicht wie gewohnt in Kita und Schule gehen, fehlt ihnen der Kontakt zu Gleichaltrigen und wichtigen Vertrauenspersonen. Gerade wenn es Gewalt in Familien gibt, ist das ein großes Problem. Da müssen wir auf die Jüngsten ebenso schauen wie auf pubertäre Teenies. Wir setzen deshalb auf verlässliche Notbetreuungsangebote für Familien, die darauf angewiesen sind. Kitas und Schulen wollen wir schrittweise und weit vor anderen gesellschaftlichen Bereichen öff nen, sobald die Infektionszahlen und die Pandemiesituation dies zulassen.

3Neben der Gastronomie ist der stationäre Einzelhandel von den gerade notwendigen Einschränkungen besonders betroff en. Das hat direkte Folgen für das Leben in unseren Innenstädten – heute und vermutlich auch noch morgen. Ein vielfältiger Einzelhandel, eine lebendige Gastronomie und eine vielseitige Kulturbranche tragen wesentlich dazu bei, dass Baden-Württembergs Städte und Gemeinden quirlig und lebenswert sind. Deswegen wollen wir ein Programm „Neustart für die Innenstädte“ auflegen, das den stationären Einzelhandel, die Gastronomie und die Kulturbranche bei der Wiedereröff nung nach dem Ende der derzeit geltenden Maßnahmen und eine Phase des „Wiederaufbaus“ unterstützt. Zur Person:

» 1969 geboren in Dülmen (NRW), Mutter zweier erw. Söhne » 1988 Abitur, anschließend Studium der Amerikanistik und

Geschichte in Tübingen. » Weiterbildung zur Waldorfpädagogin » Arbeit als Dozentin für Natur- und Umweltpädagogik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und als freischaff ende Naturpädagogin » Seit 2016 direktgewählte Landtagsabgeordnete für den

Wahlkreis 05 - Böblingen, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Finanzpolitische Sprecherin, Tierschutzpolitische

Sprecherin

1Die Corona-Pandemie fordert uns als Gesellschaft in enormem Maße heraus. Nach der Pandemie ist es unerlässlich, die Weichen richtig zu stellen, damit unser gesellschaftliches Zusammenleben fortbestehen kann. Dazu gehört es insbesondere, die Auswirkungen für Kunst und Kultur, das Ehrenamt und unsere Vereine so gut wie möglich abzufedern. Sie halten unsere Gesellschaft zusammen. HerMathias Miller tritt erstmals für den Landtag an. ausragend wichtig wird es zudem sein, unseren Mittelstand zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. In der Pandemie haben wir gesehen, was uns fehlt, wenn der persönliche Austausch nicht mehr stattfinden kann. Nach der Pandemie werden wir nach meiner Wahrnehmung die Bedeutung des zwischenmenschlichen Kontakts, den unmittelbaren gesellschaftlichen Austausch und persönliche Begegnungen stärker als zuvor wertschätzen.

2Wir müssen alles daransetzen, dass unseren Schülerinnen und Schülern keine Nachteile durch die Schulunterbrechungen und Homeschooling während der Corona-Krise entstehen. Haben sich bei Schülern auf Grund des Lockdowns Bildungslücken aufgetan, müssen diese durch zusätzliche Angebote rasch geschlossen werden. Insbesondere gilt das für Familien, in denen die Eltern ihre Kinder nur schwer unterstützen können. Die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass unsere Schulen endlich einen Digitalisierungsschub erhalten müssen und in jeder Schule ein Ansprechpartner für digitale Fragen außerhalb der Lehrerschaft einzurichten ist.

3Das Phänomen, dass der Einzelhandel in unseren Innenstädten zurückgeht, hat sich schon vor der Corona-Krise gezeigt. Durch die Pandemie wurde dieser Rückgang nochmals beschleunigt. Die Politik muss entschlossen handeln und finanzielle Unterstützungen auszahlen, damit der Einzelhandel auch nach der Pandemie eine Zukunft hat. Dafür müssen wir konsequent und entschlossen für den Einzelhandel Bürokratie abbauen, unsere Innenstädte modern entwickeln und zu Zentren unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens machen. Sie sollen wieder Lieblingsplätze für alle Menschen werden.

Zur Person:

» Geboren im März 1991, aufgewachsen in Steinenbronn » Studium in Freiburg, München und Kalkutta » Volljurist und seit 2018 Notarassessor » Seit 2019 Gemeinderat in Steinenbronn » Ehrenamtlicher Kirchenmusiker » Passionierter Läufer und leidenschaftlicher VfB-Fan

1Durch die Pandemie-Szenerie mit den oft verfehlten, unkoordinierten und teils panischen Gegenmaßnahmen, ich denke da z.B. an das skandalöse Vorgehen bei der Beschaffung von FFP2-Masken und auch vielfach sachlich unbegründete Lockdown-Maßnahmen, haben uns Bundes- und Landesregierungen in die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit geführt. Besonders mittlere und kleinere Unternehmen mit ihren Arbeitsplätzen sind davon sehr hart betrof-

Klaus Mauch, AfD

fen. Nach der Pandemie werden wir eine Gesellschaft sein, die von großer Arbeitslosigkeit mit all ihren sozialen Begleiterscheinungen geprägt sein wird. Für die wichtigste Aufgabe halte ich es, so viele Unternehmen und Arbeitsplätze wie möglich zu retten.

2Es wird viele Bildungsverlierer geben. Durch die fragwürdigen Schulschließungen entstehen nicht nur Wissenslücken, sondern viele Kinder und Jugendliche müssen wichtige persönliche Präge- und Sozialisierungsphasen in einer außerordentlichen Zwangssituation durchleben. Die schon vor Corona sträflich vernachlässigte bzw. unzulänglich betriebene Bildungspolitik muss stärker in den Focus politischen Handelns rücken. Vor allem junge Menschen müssen Zugang zu Bildung bzw. Fortbildung haben.

3Geschäftsaufgaben und die Verödung der Innenstädte sind eine Folge der städtebaulichen Entwicklung, der Entwicklung des Immobilienmarkts, der immer stringenteren ideologisch geprägten staatlichen Regulierung unserer Wirtschaft und des zunehmenden Online-Handels. Diese Ursachen sind im Einzelnen zu analysieren, um gesellschaftliche und wirtschaftliche Konzepte zur Rettung unserer Innenstädte zu entwickeln.

Klaus Mauch vertritt die AfD im Kreistag und in der Region.

Zur Person:

» geb. 1956 in Singen, » Volljurist mit Zusatzausbildung zum Fachanwalt für Arbeitsrecht, Beamter des höheren Verwaltungsdienstes. » Mitglied der Regionalversammlung Stuttgart seit 2019 » Mitglied des Kreistages Böblingen seit 2019

Florian Wahl, SPD

1Zunächst halte ich dieses Gerede, dass man Corona als Chance sehen muss, für sehr zynisch. Corona ist ein großes Unglück, eine Naturkatastrophe, die über uns hereingebrochen ist und unser Leben, wie wir es kannten in Frage stellt, Arbeitsplätze gefährdet, Lebenspläne hinweg fegt und unser ganzes soziales Leben, wie wir es kannten vor eine große Herausforderung stellt. Von Florian Wahl war bereits 2011 bis den gefährdeten Bildungschancen 2016 Landtagsabgeordneter. 2016 unserer Kinder gar nicht erst zu wurde er nicht wiedergewählt. sprechen. Die Pandemie trifft nicht alle gleich. Social Distancing im Haus mit Garten oder Mietsorgen und Existenzängste, Hausaugaben ohne Laptop oder mit Unterstützung der Eltern: Das sind ganz unterschiedliche Realitäten. Gerade jetzt sind meine Kernthemen, die Themen der SPD wichtig wie nie. Der aktive Staat sichert die Grundbedürfnisse aller Menschen: gute Arbeit, Gesundheit, Bildung, Wohnen und Klimaschutz. Das ermöglicht auch wirtschaftliche Teilhabe. Mehr Menschen können mehr Chancen wahrnehmen, kreativer, innovativer, mobiler sein und sich engagieren. Wir wollen daher eine Funktionsgarantie des Staates umsetzen. Durch praktische Lösungen Hand in Hand mit den

Kommunen sorgen wir für ein würdevolles Leben in ganz Baden-Württemberg. Mit einem Geist der Miteinander werden wir gemeinsam gut die Folgen der Pandemie meistern, davon bin ich überzeugt.

2Das Schulchaos, das wir seit Corona erleben, macht mich sauer. Das Missmanagement der Kultusministerin ist eine Geringachtung von Lehrer*innen, Eltern, aber vor allem der Kinder. Nicht erst seit dem Corona-Bildungschaos entscheidet zu oft noch die Herkunft eines Kindes über sein weiteres Leben und nicht seine Begabung. Ein Thema jetzt ist die Digitalisierung an den Schulen. Wir brauchen mehr Lehrerstellen und Verlässlichkeit für Lehrer*innen, Eltern und Kinder. Es müssen Laptops und Tablets für die Schüler*innen endlich ankommen und auch Lehrer*innen brauchen kurzfristig dienstliche Geräte, zudem müssen wir endlich schnelles Internet und WLAN an die Schulen bringen. Bildung muss gebührenfrei sein - von der KiTa bis zur Meisterprüfung. Die wichtigste Prägung erhalten Kinder in der frühen Lebensphase, deswegen müssen wir mehr Fachkräfte einstellen und die Erzieher*innen besser bezahlen. Wir brauchen wohnortnahe Schulen, ausreichend Ganztagsschulen, eine Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9, sowie eine Stärkung unserer beruflichen Schulen.

3Corona hat einen Trend, den es seit langem gibt, sehr beschleunigt. Das treibt mich mit großer Sorge um. Die Einzelhändler in der Innenstadt, aber auch die kleinen Unternehmen, sowohl im produzierenden als auch dem kreativen Bereich haben eine sehr wichtige gesellschaftliche Funktion - weit über die (Nah)Versorgung hinaus. Umso schockierter war ich, als die grün-schwarze Landesregierung zum Weihnachtsgeschäft, den Lockdown noch unnötigerweise verschärft hatte und Click-and-Collect-Modelle verboten hatte. So treibt man die Menschen in die Arme von Amazon und Co. Zum Erhalt und der Förderung des Einzelhandels gibt es keine einfachen Lösungen, sondern ein gutes Zusammenwirken der Kommunen mit dem Land. In der momentanen Situation wäre aber schon geholfen, wenn die Landesregierung ein mehr darauf achten würde, wie man den Einzelhandel und die Kleinstunternehmen wirtschaftlich sicher durch diese Krise bringen kann.

Zur Person: » Geboren 1984 in Stuttgart » Studium der Politikwissenschaft und Anglistik in Tübingen » Seit 2017 leitender Angestellter und Pressesprecher » Seit 2004 Stadtrat in Böblingen » Landtagsabgeordneter 2011 - 2016

1Unsere Gesellschaft wird nach der akuten Pandemie sicher anders aussehen als davor, was vor allem an den Schäden liegt, die in der Wirtschaft entstanden sind. Menschen haben ihre Jobs verloren, manche Kunstschaff ende und Selbständige gar ihre Existenz. Und wir sind ja noch nicht am Ende mit dieser Entwicklung, im Gegenteil. Umso mehr kommt es jetzt auf kluge Wirtschaftspolitik an, durch die nachhaltiges Wachstum generiert wird, Jobs gesichert werden und insbesondere auch jungen Menschen eine verlässliche Perspektive für den Start ins Leben gegeben wird. Es gilt, unseren Wirtschaftsstandort durch Innovationen und der Hinwendung zu neuen Technologien und Dienstleistungen zukunftsfest zu machen. Hierzu gehört für mich, sich eindeutig gegen die Bestrebungen aus Brüssel und Berlin zu positionieren, bei der Mobilität der Zukunft ausschließlich auf Batterieautos zu setzen. Es gibt bessere Konzepte, um von fossilen Brennstoff en wegzukommen, und durch die in unserer Region eben nicht tausende Jobs gefährdet werden! Was mit einer Gesellschaft passiert, die durch wirtschaftlichen Niedergang die Perspektiven verloren hat, sehen wir in vielen strukturschwachen Regionen Deutschlands: Die Menschen leben von den Sozialsystemen, Optimismus und Lebensfreude sind verschwunden, und gewählt werden rechte oder linke Populisten. Das ist nicht meine Vision unserer Heimat!

2Baden-Württembergische Kinder waren leider schon vor Corona Bildungsverlierer. Noch vor zehn Jahren belegten wir in bundesweiten und internationalen Vergleichsstudien vordere Plätze, inzwischen sind wir nur noch Mittelmaß. Durch Corona haben sich die lange bestehenden Defizite im Bildungssystem nun weiter verschärft. Wir fordern seit langem eine bessere Ausstattung der Schulen, insbesondere auch im digitalen Bereich - getan hat sich aber leider recht wenig, und genau so geht es nun in der Pandemie weiter.

Mich ärgert die Schwerfälligkeit der Verantwortlichen in diesem Bereich: Während z.B. das Gesundheitssystem sich innerhalb kürzester Zeit auf die Anforderungen der Pandemie eingestellt hat, passiert bei den Schulen seit Monaten gefühlt: nichts! Anstatt dass Kinder aus sozial benachteiligten Haushalten sofort mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden, streiten wir über Zuständigkeiten. Anstatt dass jedes Klassenzimmer mit Luftfiltersystemen ausgestattet wird, diskutieren wir über den Wirkungsgrad dieser Geräte. Anstatt dass Lehrer mit wirksamen Atemschutzmasken ausgestattet wurden, beklagen wir die Probleme bei Beschaff ung. Langfristig ist es Ziel der Freien Demokraten, das Bildungswesen auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, sowohl was die Ausstattung als auch die personellen Ressourcen betriff t. Andere Länder wie z.B. Dänemark machen uns vor, wie moderne Schule heute funktioniert, hiervon gilt es zu lernen!

3Geschäftsaufgaben in den Innenstädten sind leider nicht nur wahrscheinlich, sondern bereits bittere Realität. Ich fordere als Sofortmaßnahme, dass die Lockdown-Regelungen für Einzelhandel und Dienstleister wie z.B. Friseure umgehend beendet werden und die Geschäfte, die ja zu keiner Zeit als Infektionstreiber in Erscheinung getreten sind, unter Anwendung ihrer bewährten Hygienekonzepte wieder öff nen dürfen.

Außerdem sollte die Politik sich darum kümmern, gesetzliche Rahmenbedingungen für den lokalen Einzelhandel zu verbessern. Neben der Reduzierung der überbordenden, vom Staat verursachten Bürokratie sollte hier vor allem über die Lockerung des Ladenschlusses an Sonn- und Feiertagen sowie über mehr Freiheit bei der Gestaltung der Arbeitszeit nachgedacht werden. Auch die pauschale Kassenbonpflicht, die Handel und Umwelt unnötig belastet, gehört wieder abgeschaff t!

Dazu kommt, dass der Einzelhandel nicht zusätzlich durch restriktive Verkehrsregelungen in den Städten auf die grüne Wiese oder ins Internet vertrieben werden sollte. Und: Insbesondere auf kommunaler Ebene sollten lokale Initiativen unterstützt werden, durch die auch kleinere Händler und Gewerbebetriebe den Zugang zu online-Verkaufskanälen erhalten können. Ich möchte hier als gelungenes Beispiel die Holzgerlinger Platt-

Oliver Alber, FDP

form merkando nennen, die von Mitgliedern des Handels- und Gewerbevereins ins Leben gerufen wurde. Zur Person: » 48 Jahre, verheiratet, wohnhaft in Böblingen » Studium BWL/VWL, seit 2008 selbständiger Unternehmer » reist gerne und geht auf Motoradtour

1Mund-Nasen-Schutz, Abstand halten, Kontaktverbote - alles dreht sich um das individuelle (Fehl-)Verhalten. Eigentlich normales Verhalten ist plötzlich gefährlich bis tödlich. Nach der Pandemie wird es schwer werden, das Augenmerk wieder darauf zu lenken, was unser Leben dauerhaft bestimmt: die Verhältnisse. Arbeitsverhältnisse, Wohnverhältnisse, Lebensverhältnisse, Bildung, Umwelt und soziale Verhältnisse. Wir müssen dann wieder lernen nicht nur unser Verhalten zu ändern, sondern auch die Verhältnisse.

2Ich bin Vertreter der selbstbestimmten Behindertenpolitik. Was jetzt Schüler erleben, ist schon lange der Alltag vieler Menschen mit Behinderungen. Lernen in einer Parallelwelt, überall Barrieren die einer gleichberechtigten Teilhabe an der Bildung im Wege stehen und beseitigt werden müssen und unterschiedliche Auswirkungen der Barrieren. Wir brauchen auf ganzer Linie inklusive Bildungspolitik. Kleine Klassen, dauerhaft größere Investitionen konzeptionell, personell, in Technik und Gebäude und mehr Unterstützungsangebote. Und es gilt unser Motto:“ Über uns nicht ohne uns“. Also eine enge Einbeziehung der betroff enen Schüler und Eltern durch die Politik.

3Einschränkungen und Ausgleichszahlungen an Geschäftsinhaber sind off ensichtlich so gestaltet, dass vor allem die Großen der Branche gewinnen und die Kleinen vom Markt verschwinden. Diese absehbaren Folgen müssen gezielt und aktiv, politisch und finanziell angegangen werden. Sonst findet nur eine öde Marktbereinigung statt. Dabei darf die Forderung nach Finanzierung durch Sonderabgaben der Superreichen nicht weiter tabuisiert werden.

Zur Person: » 2009: Mitbegründer der linksjugend [’solid] BB-Calw » Seit 2013: Mitglied im Bundessprecher*innenrates der

BAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik DIE LINKE » Seit 2014: Erster Vorsitzender des Teilhabebeirat für Menschen mit Behinderung im Landkreis Böblingen, verankert im Landratsamt Böblingen » Seit 2018 Landesinklusionsbeauftragter in der Partei DIE

LINKE. Baden-Württemberg

Utz Mörber, Die Linke

Utz Mörber will mit der „Linken“ erstmals in Landtag von BW.

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Medizinische Fußpflege

Elke Walker

Med. Fußplege Petra Schöck

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Termine für medizinische Fußpflege bitte telefonisch vorab vereinbaren. Grabenstraße 32/1 71063 Sindelfingen Tel.: 0 70 31 / 87 01 93

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