FCG-Magazin Herbst 2011

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Herbst 2011

© FCG-Spiegel/Edlinger

FCG-Magazin 3/2011, Zln; GZ02Z031582S; Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1080 Wien; Österreichische Post AG; Sponsoring Post; Einzelpreis: 1,-

vorrangmensch © FCG-Spiegel/Edlinger

Magazin der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB

„60 Jahre Fraktion christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter“

Lesen Sie ab Seite 3 mehr dazu...

www.fcg.at

FCG


Ă–sterreich braucht uns.

Š olly - Fotolia.com

Jeden Tag.


bundesfraktion

Die FCG feiert ihren 60. Geburtstag Liebe Leserin, lieber Leser!

Eine Zusammenstellung von Norbert Schnedl Unmittelbar

nach

Kriegsende

1945

Am 30. September 1951 wurde die Frak-

wurde der Österreichische Gewerkschaftsbund,

tion Christlicher Gewerkschafter/innen

der ÖGB, zum Unterschied der Richtungsgewerk-

im ÖGB gegründet. Also haben wir allen

schaften, die vor dem Weltkrieg bestanden hat-

Grund, diesen „runden Geburtstag“ der

ten, überparteilich neu gegründet. Diese Über-

FCG gebührend zu feiern.

parteilichkeit wurde stark von den politischen Nach der gelungenen Festveranstaltung im

eines gemeinsamen Gewerkschaftsbundes stark

Mai 2011, wo rund 460 Teilnehmer/innen

machten, weil alles dem Wiederaufbau Öster-

im Parlament sehr eindrucksvolle Vorträge

reichs untergeordnet werden sollte. So trafen

zu unserem Wertefundament, der „Christli-

der ehemalige Freie Gewerkschafter Johann

chen Soziallehre“ erlebten, haben wir auch

Böhm und der Christliche Gewerkschafter Alois

unser heuriges Oktoberfest als Geburts-

Weinberger, die sich auch aus der Widerstands-

tagsfest gefeiert. Die Fotos belegen die

bewegung kannten, zusammen, um gemeinsam

ausgezeichnete Stimmung, neben zahlrei-

mit Gottlieb Fiala von der KPÖ, den ÖGB neu

chen Regierungsmitgliedern - u.a. beehrten

zu gründen. Die Gründung des ÖGB wurde in der schwierigen Situation extremer

uns die Ministerinnen Johanna Mikl-Leitner,

Mangelwirtschaft professionell durchgezogen, und in den ersten Jahren stand die

Trixi Karl und Staatssekretär Sebastian Kurz

© FCG/Silveri

Parteien unterstützt, die sich für die Gründung

Verbesserung der Ernährungssituation der Bevölkerung derart im Vordergrund der

– kamen auch zahlreiche Gäste aus dem

Aktivitäten aller staatlichen Stellen und auch des ÖGB, dass alle weltanschaulichen

ÖGB-Vorstand und konnten ÖGB-Präsiden-

Unterschiede kaum eine Rolle spielten. Erst als Erwin Altenburger 1947 die Nachfol-

ten Erich Foglar beim Singen zuhören!

ge Weinbergers in ÖGB und ÖAAB antrat, wurden gewerkschaftspolitische Aspekte im ÖGB entscheidend. Die SPÖ nahm immer mehr Einfluss auf den ÖGB, und die er-

Es gibt aber nicht nur „Geburtstagsständ-

starkte Wirtschaft stellte sich mehr als bisher gegen Forderungen der Arbeitnehmer.

chen“ sondern leider auch dunkle Gewitter-

Andererseits traten die Kommunisten immer öfter als die „wahren Arbeitnehmerver-

wolken in Bezug auf die „Schuldenkrise“ und

treter“ in die Öffentlichkeit und bestimmten auch die veröffentlichte ÖGB-Meinung.

den nächsten drohenden Einbruch der Kon-

In diesem Dilemma kämpften die „ÖVP-Gewerkschafter“ oft an drei bis vier Fronten.

junktur. Gerade in solchen Zeiten gilt es, nicht

In dieser Situation trat der Bundesvorstand des ÖAAB zusammen, um eine Analy-

„den Kopf zu verlieren“ – sondern neue,

se der Ist-Situation durchzuführen. In der erweiterten Bundesvorstandsklausur auf

kreative Wege aufzuzeigen. Als eine inhaltli-

Schloss Wartholz (1950), dem damaligen Schulungsheim der ÖVP, kam zum ersten

che Frucht des Jubiläumsjahres wird gerade

Mal die Idee der Gründung einer eigenen „Fraktion Christlicher Gewerkschafter“

ein Buch mit Prof. Zulehner ausgearbeitet.

zur Sprache. Damals wurde der Beschluss gefasst, diese Frage in einem Ausschuss zu prüfen und das Ergebnis dem Bundesvorstand des ÖAAB vorzulegen. Zum gleichen

So wollen wir mutig auf kommende Her-

Zeitpunkt wurde in das Zentralorgan des ÖAAB, „Freiheit“, eine ständige Rubrik

ausforderungen zugehen und wünschen

„Der Christliche Gewerkschafter“ aufgenommen. Die Gründung der FCG zielte im

eine spannende Lektüre!

Grunde auf eine stärkere Betonung der Überparteilichkeit des ÖGB ab. > Weiter auf der nächsten Seite...

Andreas Gjecaj und Luzia Janoch

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bundesfraktion

> Fortsetzung von Seite 3 Weiters sollten Beschlüsse des ÖGB und

Zukunft hat. Er plädierte für neue Wege,

altbekannten Prinzipien Menschenwürde,

seiner Gremien vorher in den Fraktionen

die die „Christen“ im ÖGB zu gehen hät-

Solidarität, Subsidiarität und Gemeinwohl,

beraten werden und damit ein Verein-

ten und berichtete ausführlich von den

drei weitere Prinzipien: Das Prinzip der „all-

nahmen der Christlichen Gewerkschafter

Überlegungen, die der ÖAAB-Bundes-

gemeinen Bestimmung der Güter“ stellt

erschwert werden. Durch die Gründung

vorstand zur Gründung einer „Fraktion

uns angesichts der katastrophalen Lage in

der FCG sollten aber auch Möglichkeiten

Christlicher Gewerkschafter“ angestellt

den Entwicklungsländern vor ungeheu-

entstehen, das Mitgliederpotenzial der

hat. Er schloss dann sein Referat über die

re Aufgaben; dass im Kompendium der

ehemaligen Christlichen Gewerkschaften

kommenden Aufgaben des ÖGB. Nach

Soziallehre der Kirche „Beteiligung und

ausschöpfen zu können.

Diskussion wurde beschlossen, dass im

Demokratie“ als Prinzipien der Soziallehre

Präsidium und im Bundesvorstand des

genannt werden, beweist die ständige Wei-

ÖGB, sowie in den Gewerkschaften und

terentwicklung und das Prinzip der Nach-

Landesexekutiven, wo ein derartiger Be-

haltigkeit gewinnt – angesichts der Um-

schluss vorlag, in Zukunft die Bezeichnung

weltbelastung – ständig an Bedeutung. So

Erste Bundeskonferenz der Christlichen Gewerkschafter am 30. September 1951 Als bei der ersten Bundeskonferenz der

Fraktion Christlicher Gewerkschafter

bilden die Prinzipien der „Christlichen Soziallehre“ sieben gute Gründe für die FCG!

FCG deren Gründung diskutiert und so-

offiziell zu verwenden ist. In jenen Ge-

dann abgestimmt wurde, stand allen

werkschaften und Landesexekutiven, wo

Mit dieser ständigen Weiterentwicklung der

Akteuren die Situation der „Zwischen-

ein derartiger Beschluss noch nicht vorlag,

Soziallehre ist die FCG an vorderster Front,

kriegszeit“,

sollte die Frage der Bezeichnung der Frak-

wenn es darum geht, die Soziallehre nicht

tion später beschlossen werden.

nur als Theorie zu verstehen, sondern in der

der

„Nachkriegszeit

nach

dem Zweiten Weltkrieg“ und die aktuelle Situation der österreichischen Gewerkschaftsbewegung deutlich vor Augen.

Weiterentwicklung der Christlichen Soziallehre

täglichen Praxis als Gewerkschafterin und Gewerkschafter – auch im Gegensatz zu anderen Ideologien – umzusetzen. Gerade im Jubiläumsjahr 2011 – wo die erste So-

Im Bestreben, der Soziallehre der Kirche zu

zialenzyklika „Rerum novarum“ ihren 120.

folgen, tritt die FCG für die soziale Markt-

Geburtstag feiert – und die FCG 60 Jahre

wirtschaft ein, wobei staatliches Eigentum

alt wird – zeigt sich, dass eine werteorien-

in gewissen Bereichen nicht generell ab-

tierte Gewerkschaftspolitik an Bedeutung

gelehnt wird. Der Mensch muss stets Sub-

gewinnt und für die FCG auch in Zukunft

jekt bleiben und darf nicht zu einer Ware

gelten wird:

(Objekt) degradiert werden. Ein besonderer

„Der Mensch muss der Mittelpunkt unseres

Akzent wird auf die Mitbestimmung der

Handelns sein!“

Arbeitnehmer gelegt. Ihnen soll Hilfe zur © ÖGB-Medienarchiv

Selbsthilfe ermöglicht werden. Unter dem

Erwin Altenburger beim 2. Bundeskongress des ÖGB im Herbst 1951 plädiert für die Fraktion christlicher Gewerkschafter

Titel „Wir leben Werte“ hat die FCG im

Wir leben Werte!

Jahr 2009 ihr Grundsatzprogramm neu for-

Gerade in Zeiten, in denen nicht alles glatt

muliert und einstimmig beschlossen. Im ers-

läuft, nicht alles selbstverständlich ist, ge-

ten Teil findet sich eine kurze Analyse der

winnt werteorientierte Politik an Bedeu-

Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

tung. Das Feiern des Jubiläums „120 Jah-

Dann folgen wesentliche Merkmale der

re Soziallehre – 60 Jahre FCG“ ist zugleich

„Christlichen Soziallehre“, die das „Wer-

eine Ermutigung, den eingeschlagenen

tefundament“ für die FCG bilden. Daraus

Weg fortzusetzen – und in der täglichen

leiten sich die „Bekenntnisse“ der FCG ab,

Arbeit in den Betrieben und Dienststel-

ÖGB-Vizepräsident Altenburger leitete ein

die zu jenen Leitsätzen führen, welche die

len die Prinzipien der Soziallehre ein Stück

und schilderte die Situation der ÖAAB-

Mitgestaltung der Politik bestimmen. Den

Wirklichkeit werden zu lassen. Als Christ-

Fraktion im ÖGB. Er stellte klar, dass der

abrundenden Abschluss des Grundsatzpro-

gewerkschafter/innen haben wir uns die-

ÖGB kein marxistischer Gewerkschafts-

gramms bildet ein kurzer Blick in die Ge-

sem Ziel verschrieben – die Umsetzung der

bund sein kann, sondern entweder ein

schichte der FCG.

Christlichen Soziallehre in die Praxis ist und

Gewerkschaftsbund aller Arbeiter, Ange-

Neu eingearbeitet in den Bauplan der

bleibt erste Aufgabe der FCG: Gestern –

stellten und Beamten zu sein oder keine

Christlichen Soziallehre sind, neben den

Heute – Morgen!

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bundesfraktion

Große Zustimmung für das Team der FCG in der GdG-KMSfB! september des

1.

fand

im

Gewerkschaftstages

Vor-

© FCG-Fischer

ende feld

der

GdG-KMSfB seit der Fusion der Fraktionstag statt. Bundesvorsitzender der Fraktion christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in der GdG-KMSfB Franz Fischer erhielt 100%ige Zustimmung in seiner Funktion. Alle weiteren Stellvertreter wurden mit großer Mehrheit gewählt. Gewerkschaftspolitisches aktuelles Thema war die aktuelle Beschlusslage, die Gehälter der Gemeindebediensteten zu kürzen und in einigen Bundesländern niedriger als der Bundesbeschluss anzusetzen. Solidarisch zeigten sich die

FCG-GdG-KMSfB-Bundesvors. Franz Fischer (Mitte) und seine Stellvertreter/innen v.l.n.r. Monika Wittmann (KMSfB), Alfred Luger (OÖ), Verena Steinlechner-Graziadei (Tirol), Christine Schöngrundner (Stmk) und Kurt Obermülner (Wien)

Kolleginnen und die Kollegen der FCG mit ihren Gewerkschaftsvertretern aus

1 % niedriger als auf Bundesebene zu

Protestaktionen gegen die niedrigere

Oberösterreich. Aufgrund der Sparmaß-

halten – deutlich zeigt. Der gesamte

Lohnerhöhung beteiligen. FCG-Vorsit-

nahmen geraten die Kommunen immer

Bundesfraktionstag hat mit Kolleginnen

zender der GdG-KMSfB Franz Fischer

stärker unter Druck, wie der aktuelle

und Kollegen diese Maßnahme defi-

hat in der allgemeinen Konferenz eben-

Beschluss aus Oberösterreich – die Ge-

nitiv abgelehnt und wird sich gemein-

falls einen sehr hohen Wert, nämlich

haltsabschlüsse im heurigen Jahr um

sam mit der Gesamtgewerkschaft an

99,40 % der Stimmen, erhalten.

Oktoberfest „60 Jahre FCG“

am 8. september lud die FCG Bundesfraktion zum mittlerweile traditionellen Oktoberfest, das heuer zugleich die 60er Geburtstagsfeier unserer Fraktion war. Unter dem Motto „60 Jahre Fraktion christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter“ stand. Zahlreiche Gäste und Ehrengäste fanden sich unter den FCG-Funktionärinnen und Funktionären und Freunden unserer Fraktion.

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bundesfraktion

Ausbildung zum Meister leistbar machen! facharbeitermangel in Österreich

attraktivieren, ist nicht nur ein Imagewan-

leicht € 7.000.- an Kosten an. Ein Betrag,

– der Aufschrei der Wirtschaft klang durch

del dringend nötig. Es braucht handfeste

den sich die wenigsten Gesellen leisten

alle Medien. Tatsache ist, dass immer weni-

Verbesserungen in der Qualität der Ausbil-

können. Es kann nicht sein, dass der Staat

ger junge Menschen als ausgebildete Fach-

dung und eine Vereinfachung der Weiter-

in Sachen Bildung all jene vergisst, die sich

arbeiter in den Arbeitsmarkt einsteigen.

bildung nach abgeschlossener Lehre. Ein

nicht für eine höhere Schule und Studium

Bedingt durch den unbegründet schlechten

wichtiger Schritt dazu ist die Vereinfachung

entscheiden.

Ruf der Lehrausbildung und dem sozialisti-

der Weiterbildung zum Meister. Während

Diese Schieflage muss beseitigt werden:

schen Mythos „jedes Arbeiterkind braucht

Absolventen einer höheren Schule wei-

durch geförderte Vorbereitungskurse zur

seine Matura“ entscheiden sich immer we-

testgehend kostenlos und mit umfangrei-

Meisterprüfung und die Einführung von

niger Jugendliche für eine Lehre.

chem Stipendiensystem im Rücken studie-

Studiengebühren!

Um die Lehrausbildung für Jugendliche zu

ren können, fallen bis zur Meisterprüfung

Caroline Hungerländer

Beachparty als Kleines danKeschÖn für die Unterstützung unterm Jahr hat die FCG Jugend Funktionärinnen, Funktionäre, Helferinnen und Helfer am 5. August zum gemeinsamen Feiern und Grillen eingeladen. Ein legendärer Abend für die über 70 Gäste ist der Beweis dafür, dass wir nicht nur die Interessensvertretung für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch einer der besten Freundeskreise Österreichs sind.

Patrick Bauer

Kleinfeldfußballturnier der FCG-Jugend in Weiz am samstag, dem 17. september 2011, veranstaltete die FCG-Jugend ein Kleinfeldfußballturnier (mit je 5 Feldspielern und 1 Tormann) auf der Sportanlage der Gemeinde Hohenau/R. im Bezirk Weiz. Acht Mannschaften, davon eine von der Bundes FCG-Jugend aus Wien, lieferten sich spannende Duelle. Sieger des Turnieres wurde die Mannschaft des FC SINEP aus Weiz. Es

herrschte

perfektes

Sonnenwetter

und außerdem sorgten die Christlichen JugendgewerkschafterInnen

der

Be-

zirksgruppe Weiz durch eine perfekte Gastronomie und mit DJ Alex für gute Stimmung. FCG-Landessekretär LAbg. Bernhard Ederer bedankte sich in seinen Grußworten

v. l. n. r.: FCG-Jugend Steiermark Landesvorsitzender Christian Schwarz, FCG-Jugend Bezirksvorsitzender Weiz und Organisator Wolfgang Leitner, FCG-Jugend Bundesvorsitzende Caroline Hungerländer, FCG-Jugend Bundessekretär Patrick Bauer, Landessekretär LAbg. Bernhard Ederer und die Siegermannschaft FC SINEP.

bei Hauptorganisator Wolfgang Leitner, der mit einem Sonderapplaus bedacht

bereits organisatorische Ideen für nächs-

wurde. Bernhard und Wolfgang haben

tes Jahr diskutiert!

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Danke und Gratulation an alle Sieger, Spielerinnen und Spieler!


bundesfraktion

Baustelle „Bildung“ „schon wieder!“, denke ich, und pas-

steht: „Kein Interesse!“, „Die Begeiste-

Für jemanden, der bzw. die – so wie ich

siere mit meinem schwarzen Beetle einen

rung für Weiterbildung ist bei uns enden

– in der Bildung arbeitet, heißt es, sich

traurigen Smiley. Übergroß macht er rechts

wollend.“, oder: „Also, Bildung bremst

nicht am Anfang der Baustelle abschre-

uns bei unserer eigentlichen Ar-

cken zu lassen. Vielmehr gilt es, die Kon-

beit und nimmt Zeit und Res-

zentration auf das Ziel zu richten, nämlich

von der Autobahn auf sich aufmerksam. Er sagt, da sind noch 12 km mit enger Fahrbahn zu

sourcen in Anspruch, etwas,

rechnen. Und mein Voran-

Arbeitnehmer/innen-Vertreter/innen

zu

das wir nicht haben.“

unterstützen. Ein Ziel, das nur Schritt für

kommen wird langsamer. Ich

Aus Erfahrung weiß ich,

Schritt, Kilometer für Kilometer, erreicht

weiß, dass er mich – je weiter

dass sich diese Einstellung

werden kann. Dieses Durchhalten kann

ändert, wenn sich jemand

dazu führen, dass mehr und mehr lächeln-

in die „Baustelle Bildung“ hin-

de Smileys auf der FCG-Bildungsbaustelle

ich fahre – freundlicher anblicken wird. Daher ärgere ich mich nicht, sondern blicke konzentriert auf die Straße und steuere dem be-

© Beboy-Fotolia.com

eingewagt hat. Je intensiver sich

anzutreffen sind.

Menschen mit Bildung auseinan-

freienden Lächeln entgegen. Schlussendlich

dersetzen, je aufgeschlossener sie gute

zeigt sein immer breiter werdendes Lachen

Weiterbildung

an, dass ich am Ende der Baustelle ange-

desto eher ist ein lächelnder

kommen bin.

Smiley anzutreffen. „Wow,

auskommt, das die Bundes-

Als FCG-Bildungsreferentin im ÖGB bin

konsumieren,

ich froh, dass im Herbst 2011 ein FCG-Bildungsprogramm

her-

das war super und hat mir

fraktion in Kooperation mit

Bildung scheint mir eine ähnliche Baustel-

echt

den Gewerkschaften und

le. Der Gedanke „Schon wieder!“ steht oft

von dem, was ich da gelernt

am Anfang, wenn die Diskussion um Bil-

habe, kann ich in meiner Ar-

dung beginnt. Und manchmal beschleicht

beit umsetzen.“, oder: „Es hat

mich das Gefühl, dass da auch Baustellen-

einfach viel Spaß gemacht, mit an-

Smileys vergeben werden. Am Beginn

deren gemeinsam zu lernen.“

Unter dem titel „management-

Die Ansprechpersonen in den Gewerkschaften für diese Seminare sind:

Die Ansprechpersonen in den Ländern sind die jeweiligen FCG-Landessekretäre:

GPA-djp Michael Schediwy-Klusek Tel.: +43 (1) 050301-21273 michael.schediwy-klusek@gpa-djp.at

FCG-Oberösterreich Mag. David Bergsmann, bergsmann.d@akooe.at

strategien für gewerKschafter/ innen“ können Betriebsräte und Betriebsrätinnen sowie Personalvertreter und Personalvertreterinnen durch die FCG ihre soziale Kompetenz intensivieren und ausbauen: Ob es das überzeugende Reden vor Kollegen und Kolleginnen ist, oder ob es um die Lösung eines schwellenden Konflikts geht; ob es das Erlernen einer effizienten Arbeitsorganisation ist oder ob es um hilfreiche Tipps zum Umgang mit Veränderungen geht - das Ziel der FCGBildung ist die Vermittlung von konkretem Managementwerkzeug in folgenden Seminaren: » Konfliktmanagement » Veränderungsmanagement » Kommunikationsmanagement » Wertemanagement » Selbstmanagement » Teammanagement

geholfen!“;

„Vieles

GÖD Hannes Taborsky Tel.:+43 (0)1-53454-206 hannes.taborsky@goed.at GdG-KMSfB Harald Knotzer Tel.: +43 (0)1-31316-83683 harald.knotzer@gdg-kmsfb.at GBH Richard Dragosits Tel.: +43 (0)1-53444-59491 richard.dragosits@gbh.at vida Friedrich Pöltl Tel.: +43 (0)1-53444-76481 friedrich.poeltl@vida.at GPF Raimund Taschner Tel.: +43 (0)-664-6241053 raimund.taschner@post.at

Ländern erarbeitet hat. Kontakt: Dr.in Karin Petter, MSc © Beboy-Fotolia.com

karin.petter@oegb.at, 01-53444-39484

FCG-Niederösterreich Mag. Martin Pohnitzer, mpohnitzer@a1.net FCG-Wien Friedrich Pöltl, friedrich.poeltl@vida.at FCG-Salzburg Peter Ottmann, peter.ottmann@gmx.at FCG-Kärnten Oskar Gattermann, oskar.gattermann@goed.at FCG-Burgenland Ing. Georg Altenburger, georg.altenburger@goed.at FCG-Vorarlberg Mag.a Angelika Nocker, angelika.nocker@goed.at FCG-Tirol Werner Salzburger, werner.salzburger@goed.at FCG-Steiermark Bernhard Ederer, bernhard.ederer@oegb.at

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bundesfraktion

Projekt-Präsentation

Ökosozialer Marktplatz im rahmen eines – von der Europäischen Union und dem Land Niederösterreich geförderten – grenzüberschreitenden Projektes werden Unternehmen und Betriebe, die © FCG-Presse

ökologische und soziale Kriterien bei der Herstellung von Produkten berücksichtigen, vor den Vorhang gebeten. Das von den Christgewerkschaftern initiierte Projekt „Ökosozialer Marktplatz“ hat zum Ziel, jene Betriebe bekannter zu machen, die bei ihrer „nachhaltigen Art des Wirtschaftens“ neben ökologischen auch soziale Kriterien berücksichtigen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit steht dabei im Vordergrund. Der „Ökosoziale Marktplatz“ ist eine Homepage, die den Konsumentinnen und Konsumenten als Informationsplattform dienen soll. Einerseits werden Betriebe, die sich einer wissenschaftlich begleiteten Bewertung unterziehen, ermutigt, diesen zukunftsweisenden Weg fortzusetzen, an-

Bundesvorsitzender Dr. Norbert Schnedl, Agrar-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf, GF des Ökosozialen Forums Mag. Klemens Riegler-Picker bei der Projektpräsentation „Ökosozialer Marktplatz“

dererseits bietet die Veröffentlichung auf der Homepage auch Kundinnen und Kunden die

der Konsumentinnen und Konsumenten,

Projekt „Ökosozialer Marktplatz“ basiert auf

Möglichkeit, anhand dieser Kriterien jene Be-

die durch ihr Einkaufsverhalten ihre eigene

diesen Grundsätzen und setzt diese in die

triebe in ihrer Region bevorzugt auszuwäh-

Region stärken sowie ökologische und sozi-

Praxis um, wodurch alle profitieren können,

len, die sich zur ökosozialen Marktwirtschaft

ale Standards positiv beeinflussen können,“

seien es die Konsumenten, oder auch die Un-

bekennen.

zeigt sich Norbert Schnedl, Bundesvorsit-

ternehmen, NGOs und sonstige Betriebe, die

zender der Christgewerkschafterinnen und

an dieser Informationsplattform teilnehmen.

In der Region Waldviertel, Weinviertel, Wie-

Christgewerkschafter, überzeugt von der

ner Umland Nord und Südmähren gibt es

Nachhaltigkeit der Projektidee.

bereits viele Betriebe, die nach ökosozialen

Vor allem in einer globalisierten Welt, in der die Finanzwirtschaft die gesamte Wirtschaft

Kriterien wirtschaften. Diese Betriebe prä-

Unter den Unternehmen aus Niederöster-

aus dem Ruder gebracht hat und deren

sentieren sich auf einer eigens konzipierten

reich finden sich unterschiedlichste Unter-

Folgen bis dato in erster Linie die Arbeit-

Homepage

(www.oekosozialer-marktplatz.

nehmensprofile. Angefangen von Klein- und

nehmerinnen und Arbeitnehmer zu spüren

at) sowohl in deutscher als auch in tsche-

Kleinstunternehmen mit stark regionaler Ver-

bekamen, erscheint eine christlich-soziale

chischer Sprache (www.ekosocialni-trziste.

marktungsstruktur und vorwiegend Mitarbei-

Wirtschaftsausrichtung umso wichtiger. Wir

cz) und haben somit die Möglichkeit, sich

tern aus dem engsten Familienkreis bis hin zu

als FCG in Zusammenarbeit mit unseren

potenziellen Kunden grenzüberschreitend

Großunternehmen.

Projektpartnern möchten mit diesem Projekt

vorzustellen.

Vorreiter hin zu einer verbesserten ArbeitsDas Ökosoziale Forum hat als Projektpartner

welt sein.

„Das Projekt steht erst am Anfang. In den

die Idee der Ökosozialen Marktwirtschaft

nächsten Jahren wird versucht, damit in die

eingebracht. Zielsetzung der Ökosozialen

Über 50 Betriebe aus Österreich und

Breite zu gehen. Ökologische und soziale

Marktwirtschaft ist eine nachhaltige Gesell-

Tschechien finden Sie auf der Homepage:

Verantwortung ist nicht nur von den vielen

schaft, die in drei Dimensionen zukunftsfähig

www.oekosozialer-marktplatz.at sowohl

Unternehmen und bäuerlichen Betrieben

agiert: ökologisch, sozial und ökonomisch

in deutscher als auch in tschechischer

wahrzunehmen, sondern ist auch Sache

und zwar im kulturspezifischen Kontext. Das

Sprache (www.ekosocialni-trziste.cz)

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bundesfraktion

Seit dem Gründungsjahr 1951 hatten im-

mals gewürdigte Grete REHOR (Gew. der

mer Frauen in der FCG ein Mandat und

Textilarbeiter) war seit der Gründung un-

der Frauenanteil ist kontinuierlich ange-

serer Organisation „die politische Vor-

stiegen. Dennoch dauerte es 16 Jahre bis

kämpferin“ für uns Frauen.

wir Frauen ein eigenes Referat erhielten © ÖGB-Bildarchiv

Unsere allseits beKannte und oft-

© ÖGB-Bildarchiv

60 Jahre Frauen in der FCG und somit die weibliche Sicht der Anliegen im eigenen Gremium beraten und dann in den Vorstand noch fundierter einbringen konnten. Der derzeitige Frauenanteil in der Bundes-FCG beträgt 30,5% - immerhin 1/3 Frauenanteil ist bereits erreicht. Eine Frauenquote von 40% bis 50% wird

Foto von Gertraud WAWERSICH Bundesvorsitzender – Stellvertreterin

© ÖGB-Bildarchiv

weiterhin angestrebt.

Grete Rehor beim Gewerkschaftstag im Jahre 1968 An ihrer Seite standen damals Kollegin Lina PARLIS (Gew. der Post- und Fernmeldebed.), Katharina NEUMAYER (Gew. d. Hausgehilfinnen) und Louise GATTRINGER. Grete Rehor und Louise Gattringer waren

Gründungsmitglieder

der

FCG

und seit 1951 - von Beginn an - im Bundesvorstand der FCG. Im Jahre 1955 kam

Foto von Grete Pichler – einer der ersten Frauen im FCG-Bundesvorstand beim 2. Frauenkongress des ÖGB im Oktober 1955

noch Kollegin Ernestine MEINHOLD in den Bundesvorstand. Danach waren zusätzlich

Besonders verdient um die Anliegen der

noch nachfolgend genannte Frauen im

Frauen haben sich unsere unten genann-

FCG-Bundesvorstand:

ten Vors. und Vors.Stv. Frauen im Frauen-

Grete PICHLER, Erna SCHEIDL, Erna HAUK,

referat seit dem Jahre 1967 bis 2009

Hedwig

gemacht:

UNGER,

Margarete

GRÖ-

MANSPERG, Rosa ROLLER, Hedwig UNSICH, Ingrid KOROSEC, Sonja KEIMEL, Monika

STROBL,

Christine

GUBITZER,

Christa ELLBOGEN, Irmtraut STIEGLECKER,

© ÖGB-Bildarchiv

GER, Gertrude SEIDL, Gertraud WAWER-

1967 bis 1971 1971 bis 1975 1975 bis 1979 1979 bis 1983 1983 bis 1985 1985 bis 1987 1987 bis 1991 1991 bis 1995 1995 bis 1999 2000 bis 2004

Gertrude KRAMMER, Elfriede NEUHOLD Erna HAUK; Erna SCHEIDL

Gertrude KRAMMER, Elfriede NEUHOLD Ingrid KOROSEC, Maria KRONSTEINER Gertraud WAWERSICH, Ingrid KOROSEC Anna HAIDEN, Renate PAPSCH Anna HAIDEN, Renate PAPSCH Edith HALLER-SCHÖLL, Josefine WINKLER Christine GUBITZER; Anna SIVETZ, Josefine WINKLER Christine GUBITZER; Ingrid KREUZER, Margaretha SCHWINNER 2004 bis Christine GUBITZER, In2009 grid KREUZER Anna-Maria FELDBAUMER, Roswitha PRASJENKA Die FCG-Frauen haben besondere Verdienste für verbesserte Frauenrechte in

Maria NOVOSZEL, Anna SIVETZ, Hermine

den letzten 60 Jahren erreicht, die da zB

HÖDL, Christa ELLBOGEN, Helga KERSCH-

wären:

BAUM, Ingrid SVATOS, Helga SCHRUMPF, » Gesetzliche Vertretung der eheli-

Mag. Eva SCHOLIK, Liselotte VINCOUREK, Josefine WINKLER, Mag. Maria PREE, Mag. Dagmar ARMITTER, Mag. Dr. Barbara KOVSCA, Beate STEINER.

Foto von Hedwig UNGER, Bundesvorsitzender – Stellvertreterin

chen Kinder: früher nur Vater, heute gemeinsam. > Weiter auf der nächsten Seite...

9


bundesfraktion

> Fortsetzung von Seite 9

» Gemeinsame Haushaltsführung Pflicht bei Erwerbstätigkeit beider Partner.

» Unterhaltsvorschussgesetz sowie Unterhaltsverpflichtungen des Vaters (auch gegenüber dem unehelichen Kind). » Recht auf Abgeltung für Mitarbeit im

vollständig, zeigt aber, was in den letzten 60 Jahren „bewegt“ wurde.

» Mutterschutzgesetz mit relativem und absoluten Beschäftigungsverbot. » Kinderbetreuungsgeld unabhängig von Erwerbstätigkeit.

Vieles ist noch zu tun, damit wir die Partnerschaftlichkeit im Erwerbsleben besser, familienfreundlicher und balanceorientier-

Betrieb des Mannes sowie das Recht

» Gleichbehandlungsgesetz

ter leben können. Es wird an uns selbst

auf Aufteilung im Falle der Scheidung.

» Voraussetzung der Ehelosigkeit der

liegen, weitere Verbesserungen für unsere

© ÖGB-Bildarchiv

Frauen für Unterrichtstätigkeiten wurde

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu

abgeschafft.

fordern und voranzutreiben. Ein wesent-

» Übernahme der Kosten für Mammo-

liches Thema ist weiterhin, die Gleich-

graphie, Krebsabstriche, etc. durch

behandlung mit noch mehr „Leben“ zu

Krankenkassen.

füllen und das Schließen der Einkommens-

» Mutterschutzgesetz, Kinderbetreuungs-

schere voranzutreiben, in dem man zB die

geld und Elternteilzeit sowie Vereinbar-

Kinderkarenzzeiten

keit von Beruf und Familie (Teilzeitmög-

Frauen bei den Gehaltsvorrückungen und

lichkeiten während der Familienphase).

im Pensionsrecht anrechnet.

der

erwerbstätigen

» Karenzurlaub » Selbstbestimmung und Eheschließungsfreiheit. » Recht auf Bildung. » Seit 1965 ist der Polizeidienst auch für Frauen möglich. Bundesfrauen-Vorsitzende Christine GUBITZER am FCG-Bundes-Frauentag 2009

23. KGZE „Offene Grenzen für Arbeitnehmer in Europa – wie schaffen wir durch berufliche Qualifikation und „GUTE ARBEIT“ eine bessere Integration?“

» Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.

Konferenz

für

gewerkschaftliche

Frauenvorsitzende der Bundes-FCG

Diese Aufzählung ist sicherlich nicht

Zusammenarbeit in Europa (KGZE) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 14 Ländern statt. Die 55 Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer haben sich bei dieser 3-tägi-

Die Teilnehmer/innen der 23. KGZE

gen Konferenz konkret mit den Themen „Gute Arbeit“ und wie dadurch eine bes-

Thema „Gute Arbeit“ referierte Maria Etl,

sere Integration erfolgen kann, auseinan-

Generalsekretärin der KAB.

der gesetzt. Vor allem im Hinblick auf die seit Mai des heurigen Jahres geltende Öff-

Wie auch die einzelnen Länderberichte vor

nung des Arbeitsmarktes in der EU.

Augen geführt haben, gibt es selbst inner-

Mitte September fand in Salzburg die 23.

Monika Gabriel

halb der EU im Bereich Integration durch ÖZA-Vorsitzender und Vizepräsident des

Arbeit noch vieles zu tun!

ÖGB Dr. Norbert Schnedl konnte zahlreiche kompetente Referenten begrüßen, darunter Integrations-Staatssekretär Kurz, dessen Thesen für Integration in einer Podiumsdiskussion ausführlich diskutiert wurden. Dr. Lidmila Nemcova aus TscheFCG-Bundesvorsitzender und Integrations-Staatssekretär bei der Podiumsdiskussion zu Integration und Arbeitsmarkt

10

chien gab einen historischen Rückblick auf Integration, die es seit jeher gibt und durch die Flexibilisierung der Arbeitswelt kontinuierlich fortgeschritten ist. Zum

2. NR-Präsident und ehem. FCG-Bundesvorsitzender Fritz Neugebauer mit Gewerkschaftskolleginnen aus Polen und Luxemburg


bundesfraktion

„Sozialer Dialog und die Jugend: Eine Liebes- oder Hassbeziehung“ WOW / EZA-Seminar – Barcelona 1. und 2. September 2011 am 1. september wurde das EZA-Se-

© FCG/GPA-djp - Wiesinger

minar von den Herren Soren Olesen (Vorsitzender KRIFA – Dänemark), Domenec Sesmilo i Ruis (Vorstandsmitglied EZA – Spanien), Jordi Oller Pinol (Geschäftsführender Sekretär FEC-Spanien) und Roel Rotshuizen (Vorsitzender WOW Niederlande) unter dem Themenschwerpunkt „Jugendarbeitslosigkeit“ mit etlichen Referaten von Vertretern unterschiedlicher Länder eröffnet. Die EU macht seit den 1950er Jahren Ju-

Die österreichische Delegation (Gerald Silbernagl-Mondi, Hans Jappel-Metro, Sibylla Wachsler-RLB Wien/NÖ, Josef Hager-DM Drogeriemarkt, Wolfgang Pischinger-Oberbank)

gendpolitik. Seither gibt es Maßnahmen auf EU-Ebene zum Thema „jugendliche

ein Drittel der litauischen Bevölkerung ist

ganzes Jahr zur Gänze von der Regierung

Arbeitnehmer“. Das Hauptproblem ist,

zwischen 14 und 29 Jahren (2010). Die Ju-

bezahlt. Danach müssen die Unternehmen

dass mehr Personen in Pension gehen als

gendarbeitslosigkeit liegt bei 7,8 %.

begründen, wenn sie Jugendliche nicht

Jugendliche in den Arbeitsmarkt eintreten.

Neben einer hohen Abwanderung Ju-

weiter beschäftigen.

Die Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur

gendlicher (2010 4 % der betroffenen

eine Krise der Wirtschaft, sondern auch

Altersgruppe), mangelt es bei 47 % der

Der Staat unternimmt Anstrengungen,

eine Krise des Modells (kulturelle Krise). In

arbeitslosen Jugendlichen an einer ent-

dass Ausbildung und Studium besser wer-

Spanien liegt die Arbeitslosigkeit bei 20 %,

sprechenden Ausbildung.

den durch Stipendien fürs Studieren! Bil-

die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei 40 %!

dung ist ein Kernthema – auch auf Malta!

Es fehlt ganz klar die Verantwortung ge-

Die Folgen der Jugendarbeitslosigkeit sind

Die Abwanderung (nur 2 %) wird durch

genüber den Jugendlichen! Zwar trifft die

wie in anderen Ländern die Abwanderung,

Zuwanderung ausgeglichen. Interessant ist

spanische Regierung Maßnahmen gegen

ein Geburtenrückgang, eine Verringerung

auch, dass das Durchschnittsalter der Ge-

die hohe Arbeitslosigkeit – manchmal mit

der Ausbildungsstandards, steigende Kri-

werkschaftsmitglieder auf Malta 32 Jahre

Zustimmung der Gewerkschaften, manch-

minalität, ein weiterer Rückgang der Mo-

beträgt.

mal ohne - es fehlt ein nachhaltiger Dialog

tivation sowie eine Verschlechterung der

zwischen Regierung und Gewerkschaften.

körperlichen und geistigen Gesundheit.

„Wir hatten noch nie so gut ausgebildete Jugendliche – und noch nie haben wir sie

Die Gründe für Jugendarbeitslosigkeit sind

Die

Europäischen

so enttäuscht“ – dieser Satz zog sich wie

vielfältig: neben wirtschaftlichen Rahmen-

Wirtschaftsausschusses – EWSA aus Mal-

ein Motto durch das EZA-Seminar in Barce-

bedingungen sind dies vor allem Faktoren

ta berichtete über die Situation auf Malta.

lona. Die Krise hat die Jugendarbeitslosig-

wie unmotivierte Einstellung der Jugendli-

Neben IT, Pharmazie, Finanzen und On-

keit nicht erschaffen, aber verschlimmert.

chen zum Thema „Arbeit“, fehlender Ehr-

line-Wettunternehmen ist der Tourismus

In Summe war es ein sehr interessantes,

geiz, mangelndes Selbstbewusstsein und

die wichtigste Branche. Malta wurde von

wenn auch ernüchterndes Seminar, dessen

Selbstvertrauen, Bescheidenheit oder Un-

der Krise verschont, allerdings liegt die Ju-

Kernpunkte als Empfehlungen für Politiker

zufriedenheit des Einzelnen, oft auch eine

gendarbeitslosigkeit bei 20 %. Von vielen

und Sozialpartner zusammengefasst wur-

Orientierungslosigkeit und Wertelosigkeit.

Jugendlichen wird erwartet, dass sie sich

den. Man war sich einig: Ein Problem zu

selbständig machen – ohne Arbeitsver-

erkennen ist der erste Schritt, es zu lösen!

Eine Vertreterin des litauischen Jugendrats

hältnis! Malta hat die europäischen Gel-

Die Jugend ist nicht nur unsere Zukunft

(eine Jugendorganisation) berichtete über

der immer sehr gut eingesetzt, z.B. wird

sondern auch unsere Gegenwart.

die Arbeitslosigkeit in ihrer Heimat. Fast

der Lohn jugendlicher Arbeitnehmer ein

Vizevorsitzende

des

Mag. Gertraud Wiesinger

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120 Jahre Christliche Soziallehre am 15. mai vor 120 Jahren wurde die

Christgewerkschafterinnen und Christge-

Gewerkschafterin-

erste Sozialenzyklika „Rerum Novarum“

werkschafter bilden.

nen und Gewerk-

von Papst Leo XIII veröffentlicht. Als Weg-

Vor 60 Jahren wurde die Fraktion Christ-

schafter

weiser auf die Verhältnisse der industriellen

licher Gewerkschafterinnen und Gewerk-

wir uns für eine

Revolution, der „neuen Dinge“, wurde eine

schafter im ÖGB gegründet, die ein unver-

öko-soziale Markt-

Antwort auf die soziale Frage der Arbeiter-

zichtbarer Bestandteil der Arbeitnehmer/

wirtschaft ein, die

schaft der damaligen Zeit und den vorherr-

innenvertretung ist.

nachhaltig, Regio-

schenden Konflikt zwischen Arbeit und Ka-

setzen

nen stärkend vor allem auf soziale Gerech-

pital vorgeschlagen.

Seit sechs Jahrzehnten setzen wir uns für

tigkeit ausgerichtet ist.

Die Veröffentlichung der ersten Sozialen-

menschenwürdige

Arbeitsbedingungen

Die kontinuierlichen Veränderungen der

zyklika galt zugleich als Grundstein für die

und das Miteinander von Arbeit und Ka-

Arbeitswelt führen uns tagtäglich vor Au-

Entstehung der Christlichen Soziallehre und

pital im Wertschöpfungsprozess ein. Vor

gen, dass die Relevanz und Bedeutung der

insbesondere für christliche Gewerkschaf-

allem übernehmen wir Verantwortung und

Christlichen Soziallehre - damals wie heute

ten weltweit. Die wesentlichen Inhalte, wie

sehen soziale Gerechtigkeit als Dauerauf-

– enorme Aktualität aufweisen.

das absolute Recht auf Privateigentum, die

trag unserer werteorientierten Gewerk-

gerechte Gestaltung der Lohnverhältnis-

schaftspolitik. Die Prinzipien, nach welchen

se, angemessene Lohnzahlung und men-

wir im Gewerkschaftsalltag handeln, bau-

Gewerkschafts- Kirchenvertretern und

schenwürdige

sind

en im Sinne der Christlichen Soziallehre

Sozialpartnern können Sie im FCG-Refe-

im Grunde genommen Forderungen, die

auf individuelle, persönliche Entfaltung

rat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit

selbst nach 120 Jahren mehr als aktuell

wie auf das Streben nach Gemeinwohl

unter 01-534 44- 39 288 (Fr. Kastner) oder

sind und auch das Wertefundament für uns

und Solidarität. Als Fraktion Christlicher

unter presse@fcg.at bestellen.

Arbeitsbedingungen

Buchtipp

Die gesamte Festschrift mit Beiträgen von

Konservative Korrekturen

[Moser, Christian Sebastian/Plickert, Philip/ Kinzel, Till/Freudenstein, Roland/Kasper, Christian: Konservative Korrekturen. Edition noir. , Wien 2011, ISBN: 9783950249422, Preis: € 9,50]

Gremium reichen die derzeitigen Befürch-

spannende

tungen und Reaktionen der Öffentlichkeit.

teils auch überra-

Nicht nur Politik und Wirtschaft, die Men-

schende

schen selbst sind zutiefst verunsichert,

konservativer Poli-

jedes einzelne Individuum ringt um Ver-

tik und möglicher

die wirtschaftliche Und politische

trauen, da weder in die Sicherheit des

Zukunftsszenari-

Debatte wird derzeit von unterschiedli-

Sparbuchs auf der Bank, noch in die Lö-

en. Trotz aller ne-

chen Zukunftsszenarien geprägt. Vom Zu-

sungskompetenz der Politik aufrichtig

gativen Prognosen

sammenbruch der Eurozone, stagnieren-

vertraut werden kann. In dieser Situation

und mangelndem

dem Weltwirtschaftswachstum bis hin zu

präsentieren Christian Sebastian Moser,

Vertrauen in die Zukunft sowie in die Po-

Währungskriegen, dem Zusammenbruch

Philip Plickert, Till Kinzel, Roland Freu-

litik zeigen die Autoren: Es gibt auch ein

der Demokratie und dem Ruf nach einem

denstein und Christian Kasper unter dem

„Morgen“ nach der aktuellen Krise, die

(über die Staatsgrenzen hinaus) führenden

Titel „Konservative Korrekturen“ eine

Politik ist nicht so machtlos, wie es derzeit

und

Analyse

vielen erscheint. Es werden Alternativen zum politischen Einheitsdenken vorgestellt und christdemokratische Positionen und Grundüberzeugungen neu verortet.

IMPRESSUM Medieninhaber: Zentralverband der christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Österreichs, Laudongasse 16, 1080 Wien | Herausgeber und Verleger: Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB | Chefredaktion: Luzia Janoch | Beide: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Tel.: 01/53 4 44/39288, www.fcg.at | Hersteller und Adressenverwaltung: FCG-Organisationsbüro, 1080 Wien, Laudongasse 16, Tel.: 01/401 43-300, E-Mail: borgref@fcg.at


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