Herbst 2014 FCG-Magazin 3/2014, Zln: 10Z038725 M; Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1080 Wien; Österreichische Post AG; Sponsoring Post; Einzelpreis: 1,-
vorrangmensch Magazin der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB
Schwerpunkte der Ausgabe:
» Steuerreform » PV-Wahlen in der Post www.fcg.at
Wir halten
Wort.
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Wir geben
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Wir stehen für
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sicherheit.
© Andi Bruckner
Dr. Norbert Schnedl Vorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafter innen und Gewerkschafter, Vizepräsident des ÖGB
EINE STEUERREFORM ZUR ENTLASTUNG ALLER ARBEITNEHMERINNEN
© Madleine Alizadeh
Lohnsteuern runter und das rasch!
© Madleine Alizadeh
bundesfraktion
Liebe Leserin, lieber Leser!
UND ARBEITNEHMER – und zwar so schnell wie möglich – ist die vordringliche Aufgabe der Bundesregierung. Jetzt sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh
563.775 Menschen (Stand: 13.9.2014)
mer dran!
unterschrieben im Rahmen der ÖGB-Unterschriftenaktion „Lohnsteuer runter“ für
Nachdem notwendigerweise Banken gerettet wurden, die Wirtschaft mittels För derungen und Subventionen stimuliert wurde und die Währung – jedenfalls vor erst – stabilisiert werden konnte, müssen nun so rasch wie möglich alle Arbeit nehmerinnen und Arbeitnehmer spürbar entlastet werden. Das ist das Gebot der Stunde! Eine deutliche Steuerentlastung duldet keinen Aufschub mehr.
eine Senkung der Lohnsteuern in Österreich. Eine überfraktionelle Arbeitsgruppe erarbeitete über den Sommer ein Modell zur Senkung der Lohnsteuern. Die ersten Details dazu finden Sie in den Artikeln
Wir sind mit der Tatsache konfrontiert, dass mittlerweile die Lohnsteuereinnah
von Norbert Schnedl und Andreas Gjecaj
men höher ausfallen als die Einnahmen aus der Umsatzsteuer. Alleine im ersten
und alle Details zum Modell gibt es ab 18.
Halbjahr 2014 sind die Lohnsteuereinnahmen um 5,6 Prozent, die Einnahmen aus
September auf der Website: www.fcg.at.
der Umsatzsteuer lediglich um 2,2 Prozent gestiegen.
Das Modell ist fertig, jetzt geht es ans umsetzen und hier ist die Bundesregierung
Das sagt zweierlei: Erstens ist damit belegt, dass die staatlichen Einnahmen mitt
gefragt, denn „geht nicht, gibt’s nicht“.
lerweile lohnsteuerzentriert sind. Das bedeutet, die Arbeitnehmerinnen und Ar beitnehmer finanzieren überwiegend unseren Wohlfahrtsstaat und die Ausgaben, die aus diesem solidarischen System resultieren. Und zweitens: Die Kaufkraft ist deutlich gesunken. Der Binnenkonsum als wichtige Konjunkturstütze funktioniert nicht mehr, weil überbordende Steuern und die sogenannte „kalte Progression“ die Lohnerhöhungen „wegfressen“. Es besteht dringender Handlungsbedarf!
Ein weiterer Schwerpunkt im politischen Herbst sind die Personalvertretungswahlen bei der Post. Manfred Wiedner und sein Team kämpfen um jede Stimme, damit die FCG in der Post weiterhin wächst. Unter-
Der ÖGB, die Gewerkschaften und die Arbeiterkammer haben nun die Ini
stützen wir das Team dabei.
tiative ergriffen und ein Modell zur Senkung der Lohnsteuer entwickelt, (siehe www.fcg.at). Dieses Modell hat ein Entlastungspotenzial von knapp 6 Mrd. Euro,
Nicht ganz so politisch, aber gesellschafts-
das zu einem sehr großen Teil den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie
politisch wichtig ist das Projekt der FCG
den Pensionistinnen und Pensionisten zugutekommen soll.
Jugend im Rahmen der Caritas-Aktion „72 Stunden ohne Kompromiss“. Im Rahmen
25 Prozent sind genug!
der Caritas-Aktion will die FCG-Jugend
Der derzeitige Eingangssteuersatz von 36,5 Prozent ist viel zu hoch und entfal tet damit auch eine leistungsfeindliche Wirkung. Eine Senkung in Richtung 25 Prozent ist vordringlich. Die sogenannte „kalte Progression“ belastet Arbeitneh
auf die steigende Jugend- und Kinder armut aufmerksam machen und sammelt Schulmaterial für die Lerncafés der Caritas.
merinnen und Arbeitnehmer überproportional (siehe Steuereinnahmen). Die Steu
Auch Sie können diese Aktion unter
erstufen müssen deutlich gestreckt werden und eine Form der Valorisierung muss
stützen (siehe Artikel auf Seite 8).
umgesetzt werden. ...lesen Sie weiter auf Seite 4
Anne Rothleitner und Andreas Gjecaj
3
bundesfraktion
...Fortsetzung von Seite 3: Der Höchststeuersatz von 50 Prozent greift aktuell bereits ab ei
Schätzungen ebenfalls mehr als eine Milliarde Euro jährlich.
nem Jahreseinkommen von 60.000 Euro und soll künftig erst ab
Und nicht zu vergessen die Steueraußenstände in Milliarden
rund 80.000 Euro greifen. Im Vergleich greift in Deutschland der
höhe, die es ja auch noch gibt.
Höchststeuersatz erst ab einem Jahresverdienst von 250.000 Euro. 3. Ein Teil der Gegenfinanzierung soll auch durch mehr „Vertei
Wie soll eine umfassende Reform finanziert werden?
lungsgerechtigkeit“ eingebracht werden. Unter diesem Titel
Komplett ohne Gegenfinanzierung wird eine Steuerreform nicht
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie des Mittelstandes
umzusetzen sein. Daher sind im ÖGB-Modell Möglichkeiten der
nachhaltig abzusichern.
müssen alle Steuerarten – auch vermögensbezogene Steuern – diskutiert und bewertet werden. Ziel ist, die Entlastung der
Gegenfinanzierung enthalten. Wie letztendlich eine Gegenfinan zierung gestaltet wird, werden die Verhandlungen mit der Bun
4. Österreich ist bei den Subventionen und Förderungen
desregierung ergeben. Wichtig ist, dass die volle Entlastung für
Europameister. Wir geben jährlich 6,6 Prozent des Bruttoin
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie den Mittelstand
landproduktes (BIP) für unternehmensbezogene Förderungen
erhalten bleibt. Es gibt aber genug Potenzial, um eine Steuerre
und Subventionen aus. Das ist mehr als das Dreifache von
form so rasch wie möglich umzusetzen:
Deutschland, wo zwei Prozent des BIP für Förderungen und Subventionen aufgewendet werden. Hier ist ein erheblicher
1. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass jede Steuerent
Spielraum vorhanden.
lastung den Binnenkonsum ankurbelt und damit für neue Steuereinnahmen, neue Arbeitsplätze und Wirtschaftswachs
Das ist Potenzial genug, um rasch – am besten schon mit Beginn
tum sorgt. Das war bisher bei allen großen Steuerreformen der
2015 – eine umfassende Entlastung aller Arbeitnehmerinnen und
Fall. Niemand kann schlüssig erklären, warum das jetzt nicht
Arbeitnehmer sowie des Mittelstandes zu finanzieren. Ein neues
der Fall sein sollte.
Steuersystem muss einfacher und besser administrierbar sein. Das heißt im Klartext: Lohnsteuern deutlich senken, Maßnahmen ge
2. Auch im Bereich der Steuerbetrugsbekämpfung liegt das Geld auf der Straße. Das Phänomen des organisierten Umsatz
gen die kalte Progression setzen, die Steuerstufen strecken, ver einfachen und eine stimmige Gesamtreform endlich umsetzen!
steuerbetruges (sogenannter „Karussellbetrug“) wird zu wenig effektiv bekämpft. Aus diesem Titel entgeht Österreich nach
Faire Steuern FCG trägt die „Lohnsteuer runter!“-Kampagne von ÖGB und AK mit Im Grundsatzprogramm der FCG fordern
unter Bundeskanzler Schüssel – ein Budget
Staatshaushalt massiv belastet. So gilt es in
innerhalb der sogenannten Maastricht-Kri
den kommenden Jahren, das Budget wie
terien, also weniger als 60 % Verschuldung
der zu konsolidieren, aber gleichzeitig die
und unter 3 % Defizit – gemessen am Brut
Wirtschaft anzukurbeln.
toinlandsprodukt (BIP). Diese Ausgangslage hat es uns ermöglicht, auch in der Krise
Eine Lohnsteuersenkung stärkt die Kauf
zwei Maßnahmen durchzuhalten:
kraft, stützt die Konjunktur und schafft
wir „Steuergerechtigkeit“. Weil aber das Leben – ganz allgemein – und so auch das
Dr. Norbert Schnedl
Arbeitsplätze. Und wenn es gelingt, ohne »» In Österreich ist keine Bank in Konkurs
Tabus, alle einzuhebenden Steuern und
Zusammenleben von Menschen in Gesell
gegangen, niemand stand vor verschlos
Staatsausgaben in Österreich zu durchfors
schaften, ständigen Veränderungen un
senen Türen oder stillgelegten Banko
ten und den Veränderungen Rechnung zu
terworfen ist, ist die möglichst gerechte
maten – Stichwort: „Bankenrettung“
tragen, z.B. wenn man nach einer Lohner
Verteilung der Steuerlast keine „Einmal-
»» Vor allem die Sozialpartner haben mit
höhung in eine Steuerklasse rutscht, die ei
der Bundesregierung Kurzarbeitspro
gentlich für diese Gruppe gar nicht gedacht
Aktion“, sondern ein Dauerauftrag.
gramme vereinbart und konnten so
war („kalte Progression“) – dann muss ei
Im vergangenen Jahrzehnt hat Österreich
„Massenarbeitslosigkeit“ weitgehend
gentlich jede Regierung dem „Dauerauf
diesbezüglich einiges erlebt. Unmittelbar
verhindern.
trag“ Folge leisten, einen möglichst hohen
vor Ausbruch der größten Weltwirtschafts
Grad an Steuergerechtigkeit herzustellen.
krise seit dem 2. Weltkrieg, in den Jahren
Diese Maßnahmen haben uns zwar bes
Die Senkung der Lohnsteuer ist dazu ein
2008/2009 hatte Österreich – nicht zu
ser als die meisten anderen EU-Länder
erster, ganz wichtiger Schritt!
letzt durch den Budgetkonsolidierungskurs
durch die Krise gebracht, aber unseren
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Andreas Gjecaj
bundesfraktion
„Ungerechtigkeiten spornen meinen Ehrgeiz an.“ Interview mit Maria Klima, Mitglied im Zentralausschuss der Post Sie reisen viel durch Österreich und besuchen die Mitarbeiter/innen in den Dienststellen vor Ort. Was sind deren Anliegen und Sorgen? Egal,
ob
man
heute
Mitarbeiter/
innen in Filialen, Zustellbasen oder im Innendienst trifft, die Thematik ist ähnlich, der Druck und die Arbeitsbelastung sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen, in Einzelfällen sogar überschritten worden. Die
Zusteller/innen,
die
heute
Tonnen an Gewicht zu den Kunden/ innen
bringen,
sind
ihrer
Belastungsgrenze
genauso
an
wie
die
Filialmitarbeiter/innen, welche aufgrund
Frauenpower in der GPF. Maria Klima und ihr Team kämpfen um jede Stimme
der vielen Postamtsschließungen in ihrer Umgebungen immense Warteschlangen
haben. Eines unserer Hauptprobleme sind
Frauenpolitik wird ja immer noch
an Kunden/innen abarbeiten und auch
die vielen unbesetzten Arbeitsplätze, die
etwas stiefmütterlich behandelt, wie
die Innendienstmitarbeiter/innen, welche
Mitarbeiter/innen sind mit ihren täglichen
ist das in der Post AG?
wegen Einsparungsmaßnamen Kollegen/
eigenen
innen verloren haben und deren Arbeit
müssen aber Tag für Tag die Arbeit von
miterledigen müssen, sind einer fast
fehlenden
miterledigen
Thema bleibt, die Gehälter bei uns in der
nicht zu bewältigenden Arbeitsbelastung
und dies über Monate, hier werden
Post AG sind unisex, das ist sehr positiv.
ausgesetzt.
wir
Anders sieht es da mit Sonderverträgen oder
Sie
alle
bringen
täglich
ganz
Aufgaben
völlig
ausgelastet,
Kollegen/innen klar
für
die
notwendigen
Es ist wichtig, dass Frauenpolitik ein
Höchstleistungen.
Maßnahmen sorgen.
auch bei den Aufstiegschancen aus, hier sind
Was wird sich für die Mitarbeiter/
Der Zentralausschuss der Post ist ja
es ein Anliegen, Diskriminierung abzustellen,
innen der Post ändern, wenn die FCG
eine ziemliche Männerdomäne. Ist es
dies gilt für Frauen genauso wie für Männer.
bei der Wahl vom 7. - 9. Oktober die
schwer, sich als einzige Frau in diesem
Im Moment arbeiten wir im Unternehmen
Mehrheit erringt?
Gremium zu behaupten?
Post z.B. an einem Modell einer Altersteilzeit
Verbesserungen dringend notwendig. Mir ist
für Beamt/innen, dies kommt nicht allein Ab Oktober ist dann als erstes dafür
Nein, im Gremium Zentralausschuss bin
zu sorgen, dass den Mitarbeitern/innen
ich eigentlich nie auf Probleme dieser Art
ihre Arbeit wieder Spaß macht, denn
gestoßen, vor allem auf FCG-Seite bin ich
kaum einer/eine begibt sich noch freudig
sehr herzlich aufgenommen worden. Viel
an seinen Arbeitsplatz, das darf nicht so
schwieriger sieht es da im Unternehmen
bleiben. Dafür stehen wir, das FCG-Team
Post AG aus, denn auch hier werden kaum
rund um Manfred Wiedner, ein. Natürlich
Führungspositionen
besetzt.
auszuräumen, kann ich sehr hartnäckig sein,
ist auch die Entlohnung für die geleistete
Mein Fazit geht sogar ins Negative, als
dies spornt meinen Ehrgeiz und meinen
Arbeit wieder geradezurücken, denn dies
ich im Zentralausschuss begonnen habe,
Einfallsreichtum an. Der Ausdruck in den
ist im Moment eine Schieflage, an welcher
befanden sich noch einige Frauen mehr in
Augen von Kolleg/innen, wenn ich ihnen
viele Mitarbeiter/innen schwer zu verdauen
Führungspositionen als heute.
helfen konnte, ist da Motivation genug.
weiblich
Frauen zugute, wäre aber wieder ein großer Schritt in Richtung Gleichbehandlung. Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit? Wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten
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bundesfraktion
Wertschätzung, Vertrauen und Unterstützung gefragt Ein Interview mit Eckehard Quinn Der Bildungsforscher John Hattie hat
Vertrauen und Unterstützung sind aber
in seiner umfassenden Meta-Studie
nicht nur in der Lehrer-Schüler-Beziehung,
festgestellt, dass die Qualität des Ler-
sondern
nens in erster Linie von der Lehrkraft
Dienstnehmer-Beziehung die Schlüssel für
abhängt und nur unwesentlich von
erfolgreiche, gemeinsame Arbeit.
auch
in
der
Dienstgeber-
Strukturen. Warum beschäftigt sich die Bildungspolitik dann fast aus-
Das neue Schuljahr hat gerade be-
schließlich mit Strukturfragen?
gonnen, die Betreuungsprobleme der Eltern in den langen Sommerferien bleiben. Welche Lösungen können Sie
Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme
sich vorstellen?
im Schulsystem ist erst nach vielen Jahren zu messen, wenn junge Menschen ihre Schullaufbahn
abgeschlossen
haben.
Ich
trete
seit
langem
dafür
ein,
Legislaturperioden dauern aber nur fünf
Schulgebäude auch in Ferienzeiten zu
Jahre, an deren Ende Wahlen anstehen,
nutzen. Der jeweilige Schulerhalter soll
bei denen alle Politiker/innen „Erfolge“
bei Bedarf qualitätsvolle Freizeitangebote
vorweisen
bereitstellen. Das kann durch Einbindung
wollen.
Das
Auswechseln
von Türschildern geht schnell und ist
von
leicht mit einem Foto in den Medien zu
durch Lehrer/innen, Erzieher/innen und
Vereinen
geschehen,
aber
dokumentieren.
Freizeitpädagog/innen,
wenn
auch diese
das wollen und es eine entsprechende Ein typisches Beispiel: die flächen
Abgeltung bzw. Einrechnung dafür gibt.
deckende Umwandlung von Hauptschulen
Ob – und wenn ja, in welchem Ausmaß –
in Neue Mittelschulen ohne vorherige Evaluierung.
Das
Ergebnis:
Bei
den
Standardtestungen schneidet die NMS
diese Angebote kostenpflichtig sein sollen, Lehrkräften getroffen werden, um die Unterrichtsqualität zu verbessern? Einst war der Lehrberuf einer der
schlechter ab als die Hauptschule. Den Das enge, rein ideologisch motivierte Korsett
der
NMS
hat
wenig
ist eine politische Entscheidung.
mit
pädagogisch-fachdidaktischen
angesehensten Berufe, heute rangiert
Stein der Weisen gibt es nicht. Ich glaube,
er bei diversen Rankings meist im un-
die besten Lehrer/innen sind die, denen
teren Drittel. Woran liegt das?
praktikabler Pädagogik, aber viel mit Gesamtschulideologie zu tun. Den Expert/ innen der Praxis – den Lehrer/innen am jeweiligen Schulstandort – gehört mehr
„Ich glaube, die besten Lehrer/innen sind die, denen das Unterrichten Freude bereitet. Freude wirkt ansteckend.”
Vertrauen entgegengebracht. Sie wissen am besten, wie die zusätzlichen Mittel für die NMS pädagogisch sinnvoll eingesetzt
das Unterrichten Freude bereitet. Freude
werden könnten. Oder glaubt jemand
wirkt ansteckend.
Politiker/innen, die die Leistung unserer
ernsthaft, eine Brennpunkthauptschule in Wien, die Schihauptschule in Stams und die
Ein Großteil der Schuld liegt bei den Schule – und damit implizit die Leistung
Der
Dienstgeber
ist
gefordert,
die
zu
– ständig schlechtreden. Hinzu kommen
hätten dieselben Herausforderungen, die
gestalten, dass Lehrer/innen Freude an
die Sparmaßnahmen auf dem Rücken der
mit
ihrer
einem
„One-size-fits-all-Konzept“
bewältigt werden könnten? Welche Maßnahmen könnten von den
6
Rahmen bedingungen Arbeit
politisch
empfinden
Verantwortlichen
so
unserer Schüler/innen und Lehrer/innen
Hauptschule in Bezau im Bregenzerwald
können.
Die
Pädagog/innen, die in der Öffentlichkeit
lassen
seit
umso leichter zu argumentieren sind, je
Jahren Wertschätzung, Vertrauen und
mehr Politiker/innen sie als „faule Säcke“
Unterstützung vermissen. Wertschätzung,
darstellen.
bundesfraktion
Ein Plädoyer für unsere Personalvertretung WAS MIR IN GESPRÄCHEN MIT KOL-
Schatten. Ein Umstand, den Arbeitneh
Inszenierung von Schreckensbildern
LEG/INNEN OFT BEGEGNET, ist eine
mer/innen in allen Sparten „hautnah“
in Wahlzeiten, muss eine Personal
ähnliche Diagnose ihrer Arbeitssituation.
erleben und selbst als „soziale Kälte“
vertretung, die sich für die Arbeit
Ihre Beurteilungen weisen auf wachsen
definieren. Was ist zu tun?
nehmer/innen tatsächlich einsetzt, die Qualität ihrer Arbeit hervor
den Stress und Druck, Vertrauensverlust und Unsicherheiten hin. Beklagt werden
»» Angesichts einer „kalten Arbeits
dabei die abnehmende Solidarität und
welt“ darf eine Personalvertretung
Interessen der Arbeitnehmer/innen
Loyalität sowie der zunehmende Egois
nicht resignieren. Sie ist heute mehr
unter allen Umständen greifbar und
mus und die aggressive Konkurrenz. Es
gefragt denn je.
spürbar vertritt.
streichen und aufzeigen, wer die
zeigt sich Unverständnis oder Resignati
»» Angesichts einer einseitigen Profi
on angesichts dieser „neuen Arbeitsrea
torientierung heißt Personalvertre
Mut, sich hinzustellen und einzufordern,
lität“, die eigentlich niemand wollte und
tung, die soziale Verantwortung
Vertrauen in die eigene, gute Arbeit und
doch alle haben. Was ist geschehen?
in Organisationen einzufordern und
Selbstverständnis aus der christlich-sozi
dafür einzutreten. Doch das Eintreten
alen Motivation sind jene Aspekte, mit
Ausgehend von der Vision „Wohlstand
für christlich-soziale Werte angesichts
denen Personalvertreter/innen einer neo
für alle“, etablierte sich der Markt-Ge
der Dominanz neoliberaler Ansichten,
liberalen Werte-Welt ihre Grenzen auf
danke. Was zur Folge hatte, dass der
ist eine herausfordernde Arbeit.
zeigen können.
Shareholder Value – die Gewinnmaxi
»» Angesichts der Vorherrschaft neo
mierung – zur Zielgröße wirtschaftlichen
liberaler Werte entscheidet sich die
Handelns wurde. Doch wenn das Interes
Qualität einer Personalvertretung, die
se der Gewinnmaximierung oder anders
den Menschen in den Mittelpunkt
Dr.in Karin Petter,
formuliert, das Interesse der Kostenre
stellt, im konkreten Arbeitsalltag und
MSc, Expertin für
duktion im Rampenlicht steht, dann rü
erfordert Selbstsicherheit und strate
Sozialethik, FCG-
cken die Interessen der Kund/innen, der Umwelt und der Mitarbeitenden in den
gisches Geschick. »» Angesichts des Hangs zur
Bildungsreferentin im ÖGB
Jugendliche aus Kroatien lernen österreichische Politik kennen SEIT ÜBER EINEM JAHR IST KROATIEN Mitglied der Europäischen Union. Bereits wesentlich länger ermöglichen das „EZA“ (Europäisches Zentrum für Arbeitnehmer fragen) und der kroatische Kulturverein „Napredak“ vielen Jugendlichen aus Kro atien Bildungsaufenthalte in Österreich. Dabei lernen sie Österreich, seine Gesell schaft, seine Sprache und seine Politik besser kennen. Die FCG-Jugend beteiligt sich bei diesem tollen Programm, indem
Die Kroatische Delegation erlebte ein spannendes politisches Programm samt Parlamentsführung und Diskussion mit Abg. Franz-Joseph Huainigg
sie spezielle Führungen durch verschiede ne politische Institutionen ermöglicht, die
Dieses Jahr trafen die kroatischen Gäste im
Patrick Christian Bauer und Martin Bore
Aktivitäten der FCG darstellt, sowie die
Rahmen einer Führung durch das Österrei
nich die Jugendlichen über die Arbeit der
Entwicklung der Arbeitnehmervertretung
chische Parlament auf den Nationalratsabge
Gewerkschaft und die Weiterbildungsmög
in Österreich aufzeigt. Zusätzlich werden
ordneten Franz-Joseph Huainigg, der sowohl
lichkeiten in Österreich. Beim Strandfest der
Kontaktmöglichkeiten zwischen den Teil
über seine politische Agenda berichtete als
FCG-Jugend wurde sich schließlich in gelo
nehmer/innen und den Mitgliedern der
auch den Alltag als Politiker mit Behinderung
ckerter Atmosphäre mit Cevapcici und Tam
FCG-Jugend hergestellt.
schilderte. Für die FCG-Jugend informierten
burica eifrig ausgetauscht und vernetzt.
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Alois Mock – Visionen im Spiegel der Zeit ANLÄSSLICH DES 80. GEBURTSTAGES VON ALOIS MOCK ist der Sammelband „Visionen im Spiegel der Zeit“ erschienen. Weggefährten, Beobachter und Promis werfen mit dem Wissen
Gewinnen Sie eines von 3 Exemplaren
von heute einen Blick zurück auf eine bewegte Zeit und das
Wenn Sie gewinnen wollen, schicken Sie
Wirken von Alois Mock. Unter den Autoren der Beiträge finden
uns eine ausreichend frankierte Post
sich Namen wie José Manuel Barroso, Hans-Dietrich Genscher,
karte mit Ihrer Adresse an:
Toni Innauer, Jean-Claude Juncker, Sebastian Kurz, Heinz Prüller,
FCG-Presse, Johann-Böhm-Platz 1,
Wolfgang Schüssel, Annette Schavan oder Karl Schwarzenberg.
1020 Wien
Diese doch sehr unterschiedlichen Perspektiven ergeben ein
Oder ein E-Mail an: gewinnspiel@fcg.at
umfassendes und hochspannendes Bild und lassen die junge österreichische Geschichte wieder lebendig wirken.
Einsendeschluss: 17. Oktober 2014
72 Stunden ohne Kompromiss Projekt der FCG-Jugend: Aktionstage gegen Kinderund Jugendarmut
hart trifft das Kinder und Jugendliche. Die
sorgen kann. Der 17. Oktober ist der „In
„Kinderarmut“ wird aufgrund der Wirt
ternationale Tag für die Beseitigung der
schaftskrise und der damit einhergehenden
Armut”. Im Zuge der rund um diesen Tag
Arbeitslosigkeit immer dramatischer. Aller
stattfindenden Initiative „72 Stunden ohne
dings sucht man einen breiten öffentlichen
Kompromiss” der Katholischen Jugend Ös
Österreich hat eines der besten wohlfahrts
Diskurs oder gar angemessene politische
terreich wird die FCG-Jugend daher Kinder-
staatlichen Systeme der Welt. Auf der einen
Initiativen vergebens. Es ist nach wie vor
und Jugendarmut zum Thema machen.
Seite mindert dieses System die Armutsge
ein Tabuthema. Kaum jemand möchte öf
fahr, auf der anderen Seite wird existierende
fentlich zugeben, dass er oder sie finanziell
Der Schulbeginn stellt viele Familien
Armut dadurch weniger sichtbar. Besonders
nicht ausreichend für die eigenen Kinder
vor eine beträchtliche finanzielle Heraus forderung, die für manche kaum zu be wältigen ist. Eine Aktivität im Zuge der 72 Stunden wird eine umfangreiche Sammelaktion sein. Die FCG-Jugend wird bei Unternehmen und Geschäften von 16. - 18. Oktober Schulsachen für die Lern cafés der Caritas sammeln. Gerne neh men wir in der Zeit auch von Leserinnen und Lesern Schulsachen als Sachspenden entgegen. Mehr Info zur Aktion unter www.72h.at www.fcg.at www.facebook.com/fcgjugend
IMPRESSUM Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Zentralverband der christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Österreichs, Laudongasse 16, 1080 Wien | Adressverwaltung: FCG-Organi sationsbüro, Laudongasse 16, 1080 Wien, Tel.: 01/401 43-300, E-Mail: borgref@fcg.at, Web: www.fcg.at, ZVR-Zahl: 938 560 454 | Chefredaktion: Anne Rothleitner-Reinisch