Frühling 2011 FCG-Magazin 1/2011, Zln; GZ10Z038725M; Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt 1080 Wien; Österreichische Post AG; P.b.b.; Einzelpreis: 1,-
vorrangmensch Magazin der Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB
Christgewerkschafter übergeben ihr Grundsatzprogramm in Rom
www.fcg.at
FCG
Ă–sterreich braucht uns. Jeden Tag.
bundesfraktion
Finanzsystem Eine Spielwiese für Spezialisten?
© FCG/Matthias Silveri
Arbeitnehmerinteressen und die Bedürfnisse der Realwirtschaft müssen bei der notwendigen Neuordnung des Finanzsektors im Vordergrund stehen.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Sowohl bei der Weltwirtschaftskrise 1929 als auch bei der Finanzkrise 2008 waren
Das Jahr 2011 ist etwas ganz Besonderes.
die Auslöser nicht Verfehlungen im Be-
Vor 120 Jahren, im Mai 1891, hat Papst Leo
reich der sogenannten „Realwirtschaft“,
XIII. die erste „Sozialenzyklika“ verkündet.
sondern ein ausuferndes, durch irrationa-
Unter dem Titel „Rerum novarum“ – also
le Spekulation getriebenes, Finanzsystem,
über die „neuen Dinge“ – hat Papst Leo
das sich jeder vernünftigen Regelung entzogen hat. Rettungsaktionen unter Einsatz
erstmals zur sozialen Lage der Arbeiterin-
enormer Summen waren und sind in der jetzigen Krise notwendig, um einen Kollaps
nen und Arbeiter nach der industriellen
des Finanzsystems zu verhindern. Weltweit haben die Arbeitnehmerinnen und Ar-
Revolution im 19. Jahrhundert Stellung
beitnehmer mit den Ursachen dieser Krise nichts zu tun. Durch die Folgen aber, wie
bezogen. Die Soziallehre hat sich ständig
z.B. Arbeitslosigkeit, Budgetrestriktionen, Sparpakete, Lohnkürzungen und Ähnli-
weiterentwickelt – und sie bildet bis heute
ches, sind sie schwer betroffen. Wie die Finanzzuwendungen Richtung Griechenland
das Wertefundament für uns als FCG. Im
und Irland zeigen – und weitere schwer angeschlagene Staaten stehen noch in der
Jahr 2010 konnten wir unser neues Pro-
Warteschleife –, ist die Krise keineswegs ausgestanden. Die notwendigen Rettungs-
gramm auch bei der päpstlichen Kommis-
aktionen zeigen die Brisanz der Situation, in der wir uns alle befinden.
sion "justitia et pax" in Rom übergeben. (Foto auf der Titelseite)
Warum sind die Rettungsaktionen notwendig? Dr. Man fred Drennig, ehemaliger stellvertretender Generaldirektor der Länderbank und profunder Kenner der Banken-
Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahr 1951,
und Finanzszene, hat in einem viel beachteten Vortrag vor internationalen Arbeitneh-
wurde unsere Fraktion gegründet. Und in
mervertreterinnen und -vertretern ausgeführt, „dass die Bedeutung der Banken für
der Laudongasse 16, im 8. Wiener Bezirk,
die Finanzierung von Staatsschulden noch immer nicht voll erkannt ist“. Er verwies
bekamen wir die Heimstätte der Christli-
darauf, dass allein die französischen, deutschen und holländischen Banken Ende des
chen Gewerkschafter wieder zurück. Seit
vergangenen Jahres Forderungen gegen die derzeitigen Problemländer – die soge-
gut einem Jahr wird das Gebäude gene-
nannten PIGS-Staaten Portugal, Irland, Griechenland und Spanien – von insgesamt
ralsaniert – und wir freuen uns schon alle
1280 Milliarden Euro in den Büchern haben.
auf den Herbst 2011, wenn wir es wieder eröffnen können. Wir haben in diesem Jahr
Somit ist klar, dass es nicht die hoch gepriesene Solidarität ist, die zu den Hilfsmaß-
auch das Dr. Karl Kummer Institut an dieser
nahmen führt, sondern die nackte Angst um das eigene Bankensystem. Nachdem
Adresse als neuen Mieter gewinnen können
die Banken die größten Gläubiger der angeschlagenen Staaten sind, ist auch klar,
– damit werden die Veranstaltungen in der
warum nur die Garantie der Europäischen Union in Form des Schutzschirms sicher-
Laudongasse auch wesentlich an inhaltli-
stellte, dass sich die Banken wieder untereinander Geld liehen und leihen und damit
chem Gewicht gewinnen.
der Kreditkreislauf, der wiederum für die Realwirtschaft elementar ist, am Leben erhalten wird. O-Ton Drennig: „Wir sitzen also alle in einem wackeligen Boot, das noch
So freuen wir uns gemeinsam auf dieses
dazu schwer überladen ist!“
Jubiläumsjahr 2011!
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bundesfraktion
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Aus Fehlern nichts gelernt
Finanzsystem
Basel III sollte hier Abhilfe schaffen. Aber das Gegenteil von dem, was für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig wäre, ist umgesetzt worden. Restriktionen
Investment- und Geschäftsbanken trennen
der großen Depression von 1929 wurde
wurden dem Kreditgeschäft, also einem
in den USA ein Trennbankensystem ein-
Element des Geschäftsbankensystems, das
geführt. Das sollte sicherstellen, dass auch
Arbeitsplätze und Wachstum schafft, auf-
Was ist die eigentliche Aufgabe von Ban-
wenn Investmentbanken untergehen, der
erlegt. Das systembedrohende Investment
ken? Zweifellos liegt die Hauptaufgabe der
Geschäftsbankenbereich nicht gefährdet
geschäft wurde NICHT eingeschränkt. Wa-
Banken darin, dafür zu sorgen, dass die
ist und Arbeitsmarkt und Wirtschaft wei-
rum ist das so? Die mächtige Finanzlobby
Ersparnisse der vielen kleinen Sparerinnen
ter funktionieren. Dieses Trennbankensys-
hat sich durchgesetzt (die verdienen daran
und Sparer sicher angelegt sind. Dafür wur-
tem wurde 1999 unter der Regierung von
ja auch nicht schlecht). Mit manchen Fi-
Bill Clinton aufgehoben. Durch
nanzprodukten wurden Investmentmodel-
Spekulation gerieten die Banken
le geschaffen, die – völlig entkoppelt von
derartig unter Konkurrenzdruck,
der Realwirtschaft – richtige Geldmaschi-
dass fast alle mitmachten. Bereits
nen sind. Das Risiko tragen derzeit nicht
im Jahr 2008 hatte ich gemeinsam
die Investmentbank und deren Gläubiger,
mit dem ehemaligen Vizekanzler
sondern die Allgemeinheit (siehe Absatz
DI Josef Riegler in Graz eine Pres-
oben). Deswegen muss Basel III korrigiert
sekonferenz und forderte die Wie-
und das Investmentgeschäft viel stärker re-
dereinführung eines Trennbanken-
glementiert werden.
systems ein. Spekulative Investoren
© Igor Kaliuzhnyi - Fotolia.com
sollen wissen, dass ihnen niemand
Mit der angestrebten Sanierung der Bud-
hilft, wenn sie zu viel Risiko genom-
gets muss un abdingbar verbunden sein,
men haben. Die Forderung ist aktu-
dass der Finanzsektor neu geordnet und
eller denn je. Es ist ein Faktum, dass
geregelt wird. Drennig führte in seinem
viele Banken so weitermachen, als
Vortrag aus, er hoffe gezeigt zu haben,
den beispielsweise die Sparkassen vor etwa
wäre nichts geschehen. Als Beispiel sei die
dass man die Aufräumarbeiten nach die-
200 Jahren gegründet. Auf der anderen
Deutsche Bank genannt, deren Bilanzsum-
sem Desaster nicht allein den Spezialisten
Seite sollen diese Spareinlagen in Form von
me nur mehr zu 15 Prozent aus dem klas-
überlassen solle. Drennig ist ein höflicher
Krediten wieder den Unternehmen zur Ver-
sischen Geschäftsbankenmodell gewonnen
Mensch.
fügung gestellt werden. Das ist notwendig,
wird, während bereits 85 Prozent aus dem
drückt, muss Euro pa dafür sorgen, dass
damit Arbeitsplätze entstehen können und
risikoreichen Investmentbanking generiert
die Finanzlobby in unser aller Interesse
Wirtschaftswachstum geschaffen wird. Das
werden. Was für eine Fehlentwicklung!
entmachtet wird. Dem Primat der Real-
ist der klassische Geschäftsbankenbereich.
Bei vielen österreichischen Banken ist die
wirtschaft gegenüber der Finanzwirtschaft
Diesen wichtigen Aufgaben können Ban-
Situation nicht ganz so dramatisch, aber
muss wieder zum Durchbruch verholfen
ken aber nur dann nachkommen, wenn sie
jedenfalls mehr als alarmierend. Da diese
werden. Dies umzusetzen ist dringender
nicht durch Spekulationsverluste im Invest-
Banken „systemrelevant“ sind, trägt das
denn je, denn sonst ist der Wohlstand von
mentbankenbereich ihre Existenz gefähr-
Hauptrisiko die Allgemeinheit – und damit
uns allen gefährdet.
den. Und damit sind wir bei einem Kern
überwiegend die Arbeitnehmerinnen und
des Problems angelangt. Als Konsequenz
Arbeitnehmer.
Unmissverständlicher
ausge-
Autor: Norbert Schnedl
FCG/GPA-djp goes online!
„Es war ein langer Prozess, umso mehr sind wir nun auf unseren
Seit einiger Zeit ist auch die FCG in der GPA-djp mit einer eige-
viceleistung verbessern und unseren Funktionärinnen und Funk-
nen Homepage im Internet vertreten. Unter www.fcg-gpa.at kön-
tionären, allen Mitgliedern sowie den Freundinnen und Freunden
nen Sie Wissenswertes über die Fraktion nachlesen. Ein Blick auf
der FCG/GPA-djp die Gelegenheit geben, sich aus erster Hand über
die Homepage und das Nachlesen der Positionen und Aktivitäten
unsere Fraktion und Tätigkeiten zu informieren“, freut sich FCG/
garantiert den Websitebesuchern einen klaren Mehrwert.
GPA-djp Bundesgeschäftsführer Günther Trausznitz.
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eigenen Internetauftritt stolz. Wir möchten dadurch unsere Ser-
bundesfraktion
Väterkarenz Zwischen „Wollen“ und „Tun“ ... Ende 2010 fand zum Thema Väterkarenz
richten sollte und
eine von LRin Mag. Johanna Mikl-Leitner
somit eine chan-
initiierte Veranstaltung statt. Im Rahmen
cengleiche
eines Runden Tisches wurde das zukunfts-
be von Frauen und
weisende Thema mit Vertretern aus der
Männern im Berufs-
Wirtschaft, Sozialpartnern, Elternvertre-
und Privatleben för-
tern und Experten diskutiert.
dern könnte. Die Vereinbarkeit
Teilha-
von
Fotocredit: © zVg
Monika Gabriel, FCG-Bundesfrauenvorsitzende, erörtert bei der Veranstaltung „Chancengleichheit in Niederösterreich“ die Wichtigkeit von Väterkarenz.
Die Gastgeberin, Familienlandesrätin Mag.
Familie und Beruf
Johanna Mikl-Leitner, dazu: „Mir ist es
soll und darf nicht
wichtig, die Zeichen zu erkennen und die
mehr primär Sache der Frauen sein. Ent-
wie zum Beispiel die steigende Motivation
Weichen für die Zukunft zu stellen. Wenn
scheidungen über Familiengründung und
und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter/in-
2/3 der befragten Männer in NÖ bereit
Organisation des Familienlebens fallen
nen und das bessere Image des Unterneh-
sind in Karenz zu gehen, tatsächlich aber
zwar in den privaten Bereich, sie haben
mens auf dem Arbeitskräftemarkt. Aber
nur 4,1 % in NÖ diese Möglichkeit ergrei-
jedoch enorme Auswirkungen auf unsere
auch die Mitarbeiter/innen profitieren von
fen, dann klaffen Wunsch und Realität
gesamte Gesellschaft und somit auch auf
einer ausgewogenen Balance zwischen
weit auseinander. Hier müssen wir anset-
die Wirtschaft. Die niedrigen Geburtenra-
Beruf und Familie mit höherer Lebenszu-
zen und neben den bereits bestehenden
ten von 1,4 Prozent in Österreich und der
friedenheit und erweiterten Kompetenzen
gesetzlichen Rahmenbedingen auch eine
prognostizierte Fachkräftemangel machen
im sozialen Bereich. Und nicht zuletzt die
gesellschaftliche Akzeptanz erreichen.“
es notwendig, dass Betriebe und Füh-
Gesellschaft, die von der höheren Gebur-
Sie setzt sich dafür ein, dass ein Umden-
rungsebenen genauso wichtige Mitstreiter
tenrate und der Ausschöpfung des ge-
ken in der Gesellschaft für Väter in Karenz
werden müssen wie alle Sozialpartner.
samten Arbeitskräftepotentials sowie von
stattfinden kann und eine elternorientierte
besseren Chancen für Frauen und Männer,
Personalpolitik fester Bestandteil einer Un-
Einhellig wurde festgehalten, dass ein
ein selbst bestimmtes Leben zu führen,
ternehmenskultur wird.
weiterer Vorstoß für eine zukunftsträch-
profitiert.
tige Personalpolitik in Form eines KarenzFCG-Frauenvorsitzende,
Gabri-
managements als Schlüsselfaktor für eine
el, unterstützt diese zukunftsorientierte
Monika
optimale Umsetzung dieser Personalpo-
Personalpolitik, die den Fokus auf Väter
litik gesehen wird. Die Vorteile sind groß,
Kramsacher Gespräche
Autorin: Monika Gabriel
Zukunftsgedanken in realistische Forderungen zu gießen. Nachhaltigkeit ist dabei der wesentliche Faktor, wenn sie in ihrer sozi-
Die heutigen Herausforderungen liegen für uns als Gewerkschaf-
alen, ökonomischen und ökologischen Dimension beachtet wird.
ter/innen in den radikalen Veränderungen der Arbeitswelt. Unser Ziel ist es, basierend auf dem christlichen Wertefundament, den
Die Kramsacher Gespräche 2011 finden dieses Jahr von
Menschen wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
15. bis 16. April 2011 in Kramsach statt.
Green Jobs, Social Banking und Time Life Balance sind die Schlag-
Infos und Anmeldung unter:
worte unserer Zeit und Ausdruck voranschreitender Veränderun-
Michael Schediwy-Klusek
gen. Die Christliche Soziallehre ist eine gute Basis, um visionäre
050301-21 273 oder michael.schediwy-klusek@gpa-djp.at
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bundesfraktion
Wir feiern Jubiläum! Im Jahr 2011 feiern die Christgewerk-
die „soziale Frage“ – die negativen ge-
Bestandsjubiläum. Die Werte und Ansich-
schafterinnen und Christgewerkschafter
sellschaftlichen Folgen der Industriali-
ten, die die FCG seit 6 Jahrzehnten in der
zwei „runde Geburtstage“: Vor
Arbeitswelt vertritt und vor al-
120 Jahren wurde die 1. Sozi-
lem, dass die FCG den Mensch
alenzyklika „Rerum Novarum“
in den Mittelpunkt stellt, zeich-
veröffentlicht, die als Grund-
net aus und soll auch gefeiert
stein der Christlichen Sozial-
werden. Gerade heute, wo je-
lehre gilt. Im Jahre 1951 wurde
der tagtäglich mit einer globa-
die FCG im ÖGB gegründet.
len Informationsflut überhäuft
Also 120 Jahre Soziallehre,
wird, die Arbeitswelt einer ra-
60 Jahre FCG!
santen Veränderung unterliegt und Arbeitsverhältnisse zuneh-
Das Ende des 19. Jahrhunderts war geprägt durch technologischen Fortschritt und den Übergang zur Industriegesellschaft, was eine Spaltung der
mend prekärer werden, wird © Helmut Spiegel
Papst Leo XIII verkündete am 15. Mai 1891 die erste Sozialenzyklika „Rerum Novarum“ (Deckenfresko in der Pfarrkirche St. Veit am Vogau)
die Bewusstmachung und Rückbesinnung auf christliche Werte immer wichtiger. Wofür wir als Christgewerkschafterinnen und
Gesellschaft in zwei Klassen herbeiführte.
sierung – veröffentlichte Papst Leo XIII
Christgewerkschafter stehen und wofür
Soziale Ungerechtigkeit kam zum Vor-
am 15. Mai 1891 die erste Sozialenzyk-
wir uns einsetzen soll noch bekannter wer-
schein, die Menschenwürde und Grund-
lika „Rerum Novarum“. Im heurigen Jahr
den, besonders in diesem Jubiläumsjahr.
rechte gingen verloren. Als Antwort auf
2011 feiert auch die FCG ihr 60-jähriges
Autorin: Luzia Janoch
Lois Weinberger Sozialpolitiker mit Seltenheitswert Am 17. März vor 50 Jahren musste
und schließlich in den Todestrakt des Wie-
Angestelltenbundes (ÖAAB), Mitbegrün-
sich der ÖGB von einem Mitbegründer des
ner Landesgerichts, wo er nur knapp dem
der der Österreichischen Volkspartei (ÖVP)
Österreichischen
Gewerkschaftsbundes
Tod durch Henkershand entging. Doch
und Vizepräsident des neu ins Leben ge-
verabschieden. An diesem Tag verstarb mit
das konnte seinen Willen nicht brechen.
rufenen Gewerkschaftsbundes (ÖGB). In
Lois Weinberger, der sich schon in frühen
Nur drei Wochen nach seiner Freilassung
dieser Funktion - und als Unterstaatssekre-
Jahren der christlichen Arbeiterbewegung
wurde Weinberger Obmann des neu ge-
tär im Sozialministerium - trug Weinberger
angeschlossen hatte, eine außergewöhnli-
gründeten Österreichischen Arbeiter- und
maßgeblich zum gewerkschaftlichen und
che Persönlichkeit. Bereits 1934 war Wein-
sozialpolitischen Aufbau Österreichs bei.
berger zum Obmann der Gewerkschaft in
Später forcierte er als Vizebürgermeister
den Geld-, Kredit-, und Versicherungsinsti-
Wiens und amtsführender Stadtrat für
tuten gewählt worden.
Gesundheitswesen den Wiederaufbau der Wiener Spitäler. Lois Weinberger hatte
Nach dem Einmarsch der deutschen Trup-
eine klare Vorstellung von sozialer Gerech-
pen von 1938 musste er die christliche Gewerkschaft im Untergrund führen. Weil er stets für ein freies Österreich eintrat, wurde Weinberger verhaftet, kam zuerst in Gestapo-Haft, dann ins KZ Mauthausen,
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tigkeit, nahm sich der Probleme der Men© ÖGB-Bildarchiv
Lois Weinberger, Johann Böhm und Gottlieb Fiala (v.l.n.r.) gründeten im April 1945 den ÖGB.
schen an und trat stets konsequent für seine Überzeugung ein. Autorin: Judith Kormann
Marktplatz für ökosoziale Produkte und Dienstleistungen
„
“
Ökosoziale Produkte und Dienstleistungen sind dadurch gekennzeichnet, dass bei ihrer Herstellung bzw. Erbringung soziale, ökologische und ökonomische Kriterien gleichwertig Berücksichtigung finden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit steht dabei im Vordergrund.
Dieses – von der Europäischen Union und dem Land NÖ geförderte – Projekt hat zum Ziel, jene Betriebe bekannter zu machen, die bei ihrer „nachhhaltigen Art des Wirtschaftens“ neben ökonomischen auch soziale und ökologische Kriterien gleichwertig berücksichtigen. Einerseits erfahren diese Betriebe Unterstützung
und werden ermutigt, diesen zukunftsweisenden Weg fortzusetzen, andererseits bietet die Veröffentlichung auf der Homepage auch Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, anhand dieser Kriterien jene Betriebe in ihrer Region bevorzugt auszuwählen, die sich zur ÖKOSOZIALEN WIRTSCHAFT bekennen.
Nähere Informationen unter
www.oekosozialer-marktplatz.at
Layout: Markus Angelus Gjecaj, Fotos: Markus Gjecaj, Sandra Elhanafi
Wir in Balance ... 100 Jahre Frauentag
Wir haben in den vergangenen
zur
100 Jahren vieles erreicht, aber es gibt
lichkeit wird, füllt die
noch etliches zu tun bis Frauen und Män-
Aufgabenlisten
ner in allen Lebensbereichen gleiche Chan-
Politik für die nächs-
cen und somit eine gelebte Gleichberechti-
ten Jahre.
Selbstverständder
gung haben. Vom allgemeinen Wahlrecht Eine zukunftsorien-
einkommensabhängigen
Kinderbetreu-
tierte Personalpolitik
ungsgeld haben die Frauenpolitikerinnen
legt den Fokus auf
der letzten 100 Jahre viel Überzeigungs-
Väter und fördert
arbeit bei den Männern geleistet und hier
dadurch eine chan-
Wesentliches für die Frauen erreicht, aber
cengleiche Teilhabe
das Ziel ist noch in weiter Ferne.
von Frauen und Männern im Berufs- und
erreichen müssen, ist ein gesellschaftliches
Privatleben. Die Vereinbarkeit von Familie
und politisches Umdenken und dazu kön-
Gelebte Partnerschaftlichkeit in Beruf und
und Beruf soll damit nicht mehr primär Sa-
nen alle Menschen einen Beitrag leisten.
Familie, Gender-Mainstreaming das zur
che der Frauen sein.
© ÖGB-Bildarchiv
über das Mutterschutzgesetz bis hin zum
1920 gingen zahlreichen Frauen für ihre Rechte auf die Straße.
Autorin: Monika Gabriel
Selbstverständlichkeit geworden ist, eine Frauenquote als Selbstverpflichtung der Un-
Müssen wir dafür bis zum 200. Frauentag
ternehmen bis hin dazu, dass Väterkarenz
warten? Eigentlich nicht, denn was wir
IMPRESSUM Medieninhaber: Zentralverband der christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Österreichs, Laudongasse 16, 1080 Wien | Herausgeber und Verleger: Fraktion Christlicher Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im ÖGB | Chefredaktion: Anneliese RothleitnerReinisch, MSc | Beide: 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1, Tel.: 01/53 4 44/39288, www.fcg.at | Hersteller und Adressenverwaltung: FCG-Organisationsbüro, 1080 Wien, Laudongasse 16, Tel.: 01/401 43-300, E-Mail: borgref@fcg.at
OFFENLEGUNG Offenlegung der Besitzverhältnisse gemäß Mediengesetz § 25 (2): FCG-Bundesvorstand: Dr. Norbert Schnedl, Thomas Buder, Monika Gabriel, Alfred Gajdosik, Dr. Wilhelm Gloss, Alfred Schöls, Walter Zwiauer, Andreas Gjecaj, Sabine Lukse, Richard Dragosits, Franz Gosch, Franz Haberl, Günther Trausznitz, MMag. Elisabeth Brunner, Irmtraud Fian, Dr. Hans Freiler, Leopold Keiblinger, Wolfgang Pischinger, Mag. Dr. Eckehard Quin, Hannes Taborsky, Franz Fischer, Verena Steinlechner-Graziadei, Edith Stimpfl, Karl Kapplmüller, Karl Wakolbinger, Sandra Walbaum, Ing. Otto Vanura, Maria Etl, Sieglinde Schörgmayer, Karin Zeisel, Klaus Platzer, Manfred Wiedner, Patrick C. Bauer, Elisabeth Kratschmer, Fritz Neugebauer, Dr. Karin Petter, Friedrich Pöltl, Anneliese Rothleitner-Reinisch, Otto Aiglsperger, Harald Schwarzbauer, Peter Schuhböck, Caroline Hungerländer, Annemarie Adlassnig, Günter Benischek, Peter Rieder, Anna-Maria Feldbaumer, Franz Hemm, Wilhelm Oss, Maria Bloderer, Hans Gansberger, Christine Gubitzer, Johann Hable, Mag. Barbara Hollomey, Dr. Gerlinde Marek, Peter Maschat, Walter Riegler, Mag. Franz Spiesmeier, Mag. Melitta Schubert, Wilhelm Waldner, Mag. Barbara Wiesinger-Arthold, Bettina Zopf, Ursula Pratter, Kurt Obermülner, Heinz Fiedler, Josef Strauß, Karl Schützenhofer, Heidemarie Frühauf, Gerhard Seiz, Christian Höllerbauer, Ing. Thomas Kopp, Ing. Gottfried Zehetleitner, Josef Brungraber, Gerhard Glatz, Reinhard Scheibein, Rudolf Unger, Friedrich Löffler, Doris Pfeiffer, Judith Roth, Christian Kohl, Perrine Palombo, Christine Boller, Peter Kouba, Andreas Hochegger, Michael Krall, Edgar Mayer, Gerhard Seier, Johann Siller, Erwin Lang, Anton Pertl, Mag. David Bergsmann, Bernhard Ederer, Oskar Gattermann, Peter Ottmann, Mag. Angelika Nocker, Mag. Martin Pohnitzer, Werner Salzburger, Ing. Erich Amerer, Dr. Monika Fraissl, Alfred Luger, Michael SchediwyKlusek, Mag. Regina Bauer-Albrecht, Mag. Herbert Böhm, KarlHeinz Eigentler, Andreas Gollner, Heinz Wessely, Anton Halusa, Mag. Michaela Puhm, Wolfgang Zuser, Sigrid Hausknecht, MMag. DDr. Josef Zemanek, Ing. Andreas Freistetter | Blattlinie nach § 25 (4): Vertretung der Interessen der österreichischen Arbeitnehmer entsprechend den Grundsätzen und Zielen des FCGGrundsatzprogramms (kostenlos erhältlich im FCG-Bundessekretariat, 1020 Wien, Johann-Böhm-Platz 1).