FCG VIDA Magazin Herbst 2017

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FCG magazin

P.b.b. 12Z039354M Verlagsort 1020 Wien

VIDA

Herbst 2017

Dritte Piste muss kommen Richterspruch ein Sieg der Vernunft

Reallรถhne stagnieren Wirtschaftswachstum wird nicht genutzt


Im Fokus 3. Piste: Ein Sieg der Vernunft

Der Stopp der 3. Piste am Flughafen Schwechat wurde vom Verfassungsgericht aufgehoben.

„Das ist eine Entscheidung für den Wirtschaftsstandort, ein Sieg für die ArbeitnehmerInnen“, so FCG vida Bundesvorsitzender KR Christian Gruber.

„Umweltschutz ist uns sehr wichtig. Dennoch wird es nicht weniger Flugverkehr geben, wenn die Piste nicht errichtet wird. Profitieren werden nur andere davon. Daher ist es zu begrüßen, wenn Arbeitsplätze und Wertschöpfung bei uns bleiben!“, ergänzt Bundesgeschäftsführer Friedrich Pöltl.

AUVA kein Spielball!

Laut Minister Drozda soll die Entgeltfortzahlung für in Kleinunternehmen erkrankte Personen bereits ab dem vierten Krankenstandstag vollständig von der AUVA übernommen werden. Im Mittelpunkt der AUVA stehen aber die Unfallprävention und die Unfallheilbehandlung! Wir meinen: Wenn der AUVA immer mehr finanzielle Lasten auferlegt werden, bleibt für ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr genug Geld.

Reallöhne stagnieren

Zwar wächst die Wirtschaft wieder, die Reallöhne in Europa steigen aber kaum. In 10 EU-Staaten – auch in Österreich – liegt das Reallohnniveau noch immer unterhalb des Niveaus des Krisenjahrs 2009. Das zeigt eine Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Parallel zur Stagnation der Reallöhne, ist auch die Lohnquote in Österreich geringfügig zurückgegangen. Sie misst den Anteil der Arbeitseinkommen am gesamten Volkseinkommen. Die Lohnerhöhungen der letzten Jahre waren also vollständig durch Preisund Produktivitätssteigerungen gedeckt.


Unterwegs

Besuch in Rom

Die FCG vida besuchte Rom. Vlnr: Alfred Gajdosik, Botschafter Stv. Elisabeth Schrammel, BGF Friedrich Pöltl und BV Dr. Norbert Schnedl

Ausflug in die Wachau

Der Betriebsratsausflug der Hotelbeschäftigten des "MB Hotelbetrieb" führte die Teilnehmer in die schöne Wachau.

Nachgedacht

auf Kosten der Arbeitnehmer Bundesvorsitzender KR Christian Gruber über einen Sieg der Vernunft Da wurde vieles falsch gemacht - und zum Glück rechtzeitig korrigiert. Der Verfassungsgerichtshof hat das Erkenntnis des Verwaltungsgerichts gegen die dritte Piste am Flughafen Schwechat als verfassungswidrig aufgehoben. Das ist wichtig: Wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich. Wichtig für die Zukunft des Flughafens. Wichtig für die Beschäftigten vor Ort.

Umweltschutz ist ebenso wichtig. Aber ein Verbot hätte die Umwelt zu 0% geschützt die Flugzeuge fliegen ohnedies über Österreich und würden dann vielleicht im nahen Ausland landen - und dort Arbeitsplätze schaffen. Daher danke für das Urteil.

Dein

Christian Gruber


Bieterkampf tobt Harte Bandagen unter Konkurrenten

Karlheinz Eigentler

Siemens hat eine einstweilige Verfügung erwirkt. gleis.Daher läuft oder lief seit Monaten eine AusIm Hintergrund tobt der Kampf gegen Bombardier schreibung für die Reisezüge – acht für den Tag-, 13 für den Nachtverkehr. Eigentlich wollen Siemens und Bombardier ihre Verkehrssparten fusionieren. Doch obwohl die Klar, dass sich Siemens und Bombardier ordentlich in Gespräche weit fortgeschritten sein sollen, wurden Stellung brachten. Doch vorerst haben die Deutschen Beschlüsse in den letzten Wochen verschoben. einen Etappensieg errungen. Das BundesverwalMöglicherweise sind Bedenken der Kartellhüter tungsgericht hat einem Einspruch von Siemens betreffend die neue Marktkonzentration das Problem gegen die Ausschreibung stattgegeben. – genau lässt sich das derzeit nicht sagen. Mit einer einstweiligen Verfügung ist die Einreichfrist für Angebote, die bis 19. August lief, vom Tisch. Wie Fix ist hingegen: Solange die Deutschen und die es weitergeht, ist vorerst unklar, zumal in der Sache Kanadier Rivalen sind, wird mit harten Bandagen selbst nicht entschieden wurde. Die Bahn habe die gekämpft. Auch in Österreich, wo sich die beiden verlangten Unterlagen bei Gericht eingereicht. Konzerne bei Bahnaufträgen regelmäßig in die Quere kommen. Das gilt klarerweise auch für den dicksten Bedenken wegen Qualität Fisch, der derzeit in heimischen Gewässern schwimmt: Die ÖBB will 21 Reisezüge beschaffen, Grund der einstweiligen Verfügung sollen mehrere die insbesondere im Italien-Verkehr benötigt werden. Spezifikationen in der Ausschreibung gewesen sein, die Bombardier bevorzugt hätten, wie Insider meinen. Die mehrere Hundert Millionen Euro schwere VerDarunter beispielsweise die Festigkeit der Wagen gabe ist aus zwei Gründen dringlich: Einerseits will und die Frage der Qualität zugelieferter Komponendie ÖBB nach der Übernahme des Nachtzugten. Siemens soll – salopp gesagt – angesichts der geschäfts von der Deutschen Bahn den Takt nach ÖBB-Spezifikationen Bedenken bei der Sicherheit Venedig, Bologna, Verona und Mailand erhöhen. der Züge angemeldet haben, ist zu hören. Im HinterAndererseits fahren die bestehenden Eurocitygrund geht es um tausende Jobs in Österreich. Allein Wagons nicht zuletzt wegen verschärfter BrandSiemens beschäftigt in Wien und Graz 2200 Leute in schutzbestimmungen in Italien in Richtung Abstellder Verkehrssparte.


Mit Klage abgeblitzt

Die Westbahn, der Konkurrent der ÖBB, hatte gegen die Direktvergabe von rund 7,1 Millionen Bahnkilometer in Tirol Beschwerde eingelegt.

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte den Auftrag. Um viel Geld geht es nicht nur, sondern auch um die Bemühungen des privaten Bahnanbieters Westbahn im Regionalverkehr in Tirol Fuß zu fassen. Um im Regionalverkehr Aufträge zu bekommen, muss die Westbahn in die Auftragsvergabe kommen. Doch hier setzt die öffentliche Hand auf Direktvergaben wie zuletzt Ende Mai 2017 in Tirol. Sehr zum Ärgernis der Westbahnmanager. Infrastrukturministerium, Land Tirol und Tiroler Verkehrsverbund haben rund 7,1 Mio. Bahnkilometer ab dem Jahr 2020 für zehn Jahre an die ÖBB vergeben. Für die Westbahn ein nicht zu akzeptierender Vorgang, deshalb wurde beim Verwaltungsgerichtshof Einspruch erhoben

Einmal mehr war die Berufung nicht von Erfolg gekrönt. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Auftragsvergabe bestätigt. Das Verwaltungsgericht weist in seiner Entscheidung darauf hin, dass Direktvergaben nach nationalen Recht dann nicht generell untersagt sind, wenn es sich um öffentliche Dienstleistungsaufträge im Eisenbahnverkehr handelt. Hinweis: Bitte unterstütze mit deiner Unterschrift die vida Aktion "Sag ja zur Bahn in Rot Weiß Rot"

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FCG-Sensationssieg Souverän gewonnene BR-Wahl bei der BVA

Betriebsratsvorsitzender Florian Kahl

„Das haben sich die FCG-Kandidaten auch wirklich ehrlich verdient“, sind Thomas Rasch und Fritz Pöltl von der FCG-ÖAAB-Fraktion in der AK-Wien felsenfest überzeugt.

Das Team um den Betriebsratsvorsitzenden Florian Kahl und dem Betriebsgruppenobmann Andreas Nidetzky hat 11 der 14 zu vergebenden Mandat für die „Liste 1 FCG…für euch aktiv“ gewinnen können. Mit einem derartig sensationellen Ergebnis hat die

EU - Aktuell

FCG-Fraktion Betriebratsgeschichte geschrieben, meint Thomas Rasch. Mit vier Mandaten (plus 2) ist das FCG-Team auch bei den Arbeitern überaus erfolgreich gewesen.

Der FSG ist hier heuer gar nicht mehr angetreten. „Ein großartiger Wahlerfolg für eine großartige Arbeit!“ lobt Fritz Pöltl das gesamte Team, dem die BVA-Belegschaft bei einer Wahlbeteiligung von 86,54 % ein derart hohes Vertrauen geschenkt hat.

Europäische Konzerne sollen verpflichtet werden, ihre wirtschaftlichen Aktivitäten in jedem einzelnen Land offenzulegen.

Dies ist ein erster Schritt, um für mehr Steuergerechtigkeit zu sorgen. Nationale Unternehmen zahlen ungleich mehr Steuern, als multinationale Konzerne.

Alfred Gajdosik Foto: Paul Sturm


Gegen Arbeitnehmer? AK darf nicht geschwächt werden

Als ernsthaften Anschlag auf die Arbeitnehmer bezeichnen Vertreter der FCG-ÖAAB-Fraktion der AKWien die bei den Sommergesprächen einmal mehr ausgeführten arbeitnehmerfeindlichen Forderungen von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern abzuschaffen und die Kammerbeiträge zu halbieren.

„Die Forderung ist ein Anschlag auf unser gut funktionierenden Lohn- und Sozialsystem in der Sozialpartnerschaft“, erklärt der FCG-Landesvorsitzende Thomas Rasch. Wiens FCG-Landesgeschäftsführer Fritz Pöltl: „Der absurde und billige Wahl-Gag der Freiheitlichen würde die schwer erkämpften Rechte der ArbeitnehmerInnen praktisch in Luft auflösen.“

Ohne Pflichtmitgliedschaft könnten nämlich flächendeckende Kollektivverträge in einzelnen Branchen

leicht ausgehebelt werden. Arbeitnehmer könnten dann nur noch hoffen, fair bezahlt zu werden. Ohne die solidarische Unterstützung, die Beratung und die Rechtshilfe aus Mitteln der Kammerbeiträge, würde auch niemand mehr den ArbeitnehmerInnen beistehen, um ihre Rechte gegen unfaire Arbeitgeber auch durchsetzen zu können.

Erreicht werde dies jedenfalls nur von einer starken und finanziell gesicherten Arbeiterkammer, die so für ihre Mitglieder erfolgreich unterwegs sein kann. Die unüberlegte und wahltaktisch populistische Forderung würde Arbeitnehmer nämlich massiv schädigen.

Fritz Pöltl:„Wer die AK derart schwächt, der tritt die Interessen von ArbeitnehmerInnen mit Füßen und müsste daher für sie unwählbar sein!“

www.fcg-vida.at


Schönen Herbst! Impressum

Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Verband Christlicher Arbeitnehmer in Verkehr, Touristik und Persönlicher Dienste | Hersteller: FCG/vida | Alle: 1020 Wien, Johann-Böhm-Pl. 1, Tel.: 01/534 44 79481 Redaktion: Friedrich Pöltl

Offenlegung

Offenlegung der Besitzverhältnisse gemäß Mediengesetz § 25 (2): FCG/vida-Bundesvorstand: Christian Gruber, Karl Merstik, Norbert Bauer, Edith Stimpfl, Reinhard Carpentari, Manfred Frcena, Harald Reigl, Brigitte Wimmer, Thomas Faulhuber, Friedrich Pöltl, Elisabeth Manninger, Johann Perkhofer, Karl-Heinz Eigentler, Alfred Gajdosik, Robert Zettl, Siegfried Türtscher, Andreas Gollner, Barbara Schröding Blattlinie nach § 25 (4): Vertretung der Interessen der österreichischen ArbeitnehmerInnen entsprechend den Grundsätzen und Zielen des FCG-Grundsatzprogramms.


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