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Digitale Transformation – eine Herausforderung für Schule

Digitale Transformation – eine Herausforderung für Schule

Die zunehmend digitalisierte Welt verändert die Rahmenbedingungen, in denen wir leben und arbeiten grundlegend. Die zur erfolgreichen Partizipation am digitalen Wandel benötigten Kompetenzen betreffen nahezu jeden gesellschaftlichen Bereich. Die Schulen sind herausgefordert, die Veränderungen als ganzheitlichen Schulentwicklungsprozess anzugehen. Gedanken zur Schule im Zeitalter der digitalen Transformation und zur Rolle der Lehrpersonen in der Schule der Zukunft.

Von Claudia Fischer, Sibylle von Felten

Bottom–up statt Top-down: Die Schule der Zukunft braucht Gestaltungsfreiheit. Zentral ist eine wertschätzende, starke Führung, welche die Strategieentwicklung im digitalen Wandel vorantreibt, Verantwortung abgibt und Ressourcen für Spezialist*innen einplant. Spezialist*innen können zum Beispiel Pädagogische ICT-Supporter*innen sein, welche die Schulleitung in den Fragen der digitalen Transformation unterstützen und im Team die notwendigen Grundlagen schaffen, um ein Arbeiten mit digitalen Medien zu ermöglichen. So können auch die Kompetenzen der Schüler*innen gemäss Lehrplan 21 gestärkt und in Zukunft digitale Chancengleichheit gewährleistet werden.

Kreativ denken, konkret gestalten

Mit der Visionsarbeit steigt die Schule in den Prozess ein. Die kollaborative Erarbeitung einer Vision stellt die Weichen für eine Konzepterarbeitung und ist der Leitfaden dafür. In der Visions- und Strategieerarbeitung wird bewusst, wie die Entwicklung eines Medien- und Informatik-Konzepts in einen Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess integriert wird. Dabei kann es auch um eine Schule als «Zukunftswerkstatt» gehen.

«Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen», sagte einst der deutsche Aktions-Künstler Joseph Beuys.

Die Schule könnte also ein Ort werden, an dem kreatives, manchmal disruptives Denken eingeübt wird, an welchem die Lehrpersonen und Lernenden über Zukunft nachdenken, zum Beispiel über Digitale Entwicklungen und so auch Zukunft gemeinsam und konkret gestalten.

«Handys und Tablets sind die digitalen Schweizer Sackmesser des 21. Jahrhunderts.»

Ein Schritt in diese Richtung bietet imedias mit dem Projekt «Makerspace – making@school» an und fördert gemeinsam mit Schulleitungen und Lehrpersonen neue Lernräume in welchen projektartig, fächerübergreifend und kollaborativ gearbeitet wird.

Künftige Rollen der Lehrperson

Die Lehrpersonen werden zu Lernbegleiter*innen und Coaches für Schüler*innen. Die Wissensvermittlung ergibt sich durch Anfragen und Interessen von Schüler*innen zu kompetenz- und fächerübergreifenden Themen. Die Lehrperson weckt dabei Neugierde und Gestaltungslust und ermöglicht einen Flow, um auch individuellen Begabungen Raum zu geben. Sie regt kritisches Denken an, zum Beispiel auch im Umgang mit Informationen aus dem Internet (Fake News) und sucht gemeinsam kreative Lösungen mit den Schüler*innen. Sie fördert eine gesunde Fehlerkultur und verstärkt Lernerfolge durch Begeisterung.

Sie sucht Verbindungen von analogen und digitalen Inhalten und Werkzeugen und ermöglicht Kreativität und Querdenken. Es geht nicht länger darum, Wissen zu reproduzieren, denn es gilt Schüler*innen auf die

CLAUDIA FISCHER UND SIBYLLE VON FELTEN sind Co-Leiterinnen des Ressorts Digitale Medien und Informatik in Schule und Unterricht – imedias, PH FHNW DIE BERATUNGSSTELLE IMEDIAS BIETET ZUKUNFTSWERKSTÄTTEN Die Zusammenarbeit mit Schulleitungen und PICTS wird gefördert, um sie in ihrer Rolle als Change Agent im Prozess der digitalen Transformation zu stärken. Entsprechende Weiterbildungs- und Beratungsangebote werden entwickelt und ausgebracht. Dazu tragen auch die Vernetzung und die Bildung einer Community bei, in welcher man voneinander lernt und so die Betroffenen zu Beteiligten macht.

Die Weiterbildungs- und Beratungsangebote sollen durch Format und Inhalte der digitalen Transformation Rechnung tragen und hybride Formen annehmen. Dabei sollen die Präsenzveranstaltungen gestärkt durch Austausch untereinander und dem Hands-on mit Materialien dienen. Auch den Möglichkeiten von Learning-Communities soll nachgegangen werden. In den Weiterbildungssettings müssen die zukünftigen Rollen von Lehrpersonen, PICTS und Schulleitungen bedacht werden und in die Inhalte und Formate einfliessen und somit selbst als «Zukunftswerkstatt» agieren

www.imedias.ch

sich schnell wandelnde Zukunft vorzubereiten. Problemlösen, vernetztes Denken, Teamarbeit, Kollaboration, Co-Kreatives Gestalten sind gefragt. Es eröffnen sich mit der Entwicklung der digitalen Technologien vielfältige Chancen für die Entwicklung kollektiver und kreativer Intelligenz – deshalb macht es keinen Sinn den Gebrauch von Handys oder Social Media-Netzwerken zu verbieten. Im Gegenteil die Nutzung muss kritisch, kompetent und kreativ erfolgen können. Handys und Tablets sind die digitalen Schweizer Sackmesser des 21. Jahrhunderts.

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