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Die Welt ist zu einem Dorf geworden
Die Wissenstransferstelle WTT-FHS betreut jedes Jahr rund zehn internationale Praxisprojekte. Es gibt drei Programme: CPIM-International (Consulting Project International Management), JUSP (Joint USA Swiss Program) und JCSP (Joint Chinese Swiss Program). Prof. Peter Müller ist Leiter der WTT-FHS. Im Interview erzählt er, warum es diese Praxisprogramme braucht und wieso internationale Kompetenzen heute so wichtig sind.
Herr Müller, wieso braucht es internationale Praxisprojekte?
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Peter Müller: Alles wird internationaler. Mit der Technologisierung wird diese Kurve immer steiler. Die Welt ist zu einem Dorf geworden. Die Distanzen schrumpfen, egal ob man in Buchs oder San Francisco sitzt. Heute sind wir über die Technik miteinander verbunden. Das schafft neue Möglichkeiten, zum Beispiel im Online-Business. Deshalb sind alle Schweizer Unternehmen auf irgendeine Art und Weise mit internationalen Herausforderungen konfrontiert. Und dafür brauchen sie und ihre Mitarbeitenden internationale Kompetenzen. Diese erwerben unsere Studierenden in den Praxisprojekten live.
Aber eine Schweizer KMU, die nicht im Ausland tätig ist, braucht doch diese Kompetenz nicht. Auch nicht der Mitarbeiter, der nicht zum Arbeiten ins Ausland will.
Müller: Eben doch. Das KMU mag nicht international tätig sein, aber es kauft Produktionsteile oder Rohstoffe im Ausland. In manchen Branchen gibt es einen Fachkräftemangel. Da ist ein Unternehmen auf ausländische Mitarbeiter angewiesen. Diese arbeiten dann mit Schweizern zusammen. Ohne dass man den anderen und seine Kultur versteht, funktioniert das nicht.
Seit wann gibt es die internationalen Praxisprojekte? Und wieso gerade mit den USA und China?
Müller: Das erste US-Praxisprojekt fand 2003 statt, 2008 das erste chinesische. Damals kam dem US-Markt eine wichtige Bedeutung als Wachstumsmarkt zu. Das Gleiche galt später für China, ein gewaltiger, boomender Markt. Unsere Praxisprojekte sind reale Consulting-Projekte für die Unternehmen, keine Studytrips.
Das heisst?
Müller: Wir wollen in die Tiefe gehen. Die Organisation des Unternehmens spüren. Nur dann sehen wir die tatsächlichen Herausforderungen und können kundenspezifisch Marktforschung betreiben und Vertriebskonzepte entwickeln. Ein einfacher Besuch bleibt an der Oberfläche, das ist nicht nachhaltig. Auch aus Unternehmersicht.
Welche Unternehmen geben ein internationales Praxisprojekt in Auftrag? Sind das eher grosse Player?
Müller: Keineswegs. Natürlich gehören Unternehmen dazu, die beispielsweise über ihre Tochterfirma in den USA oder China wachsen wollen. Kleinere KMU wollen eher sondieren, welche Chancen diese Märkte bieten. Andere wiederum wollen schlicht mehr über die Märkte wissen. Auch kommen unsere Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen. (sxa)
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