Nachhaltigkeitsbericht 2014
Das Unternehmen
Die Gesellschaften der ALTANA AG entwickeln, produzieren und vertreiben hochwertige spezialisierte Chemieprodukte und begleitende Dienstleistungen. ALTANA ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe mit Sitz in Wesel mit einem internationalen Umsatzanteil von rund 86 Prozent. Die vier Geschäftsbereiche BYK Additives & Instruments, ECKART Effect Pigments, ELANTAS Electrical Insulation und ACTEGA Coatings & Sealants nehmen in ihren Zielmärkten hinsichtlich Qualität, Produktlösungskompetenz, Innovation und Service eine führende Position ein. ALTANA bietet innovative und umweltverträgliche Problemlösungen mit den dazu passenden Spezialprodukten für Lackhersteller, Lack- und Kunststoffverarbeiter, die Druck- und Kosmetikindustrie sowie für die Elektroindustrie an. Das Produktprogramm umfasst Additive, Speziallacke und -klebstoffe, Effektpigmente, Dichtungs- und Vergussmassen, Imprägniermittel sowie Prüf- und Messinstrumente. Die ALTANA Gruppe, die zur Beteiligungsgesellschaft SKion GmbH der stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Susanne Klatten gehört, verfügt derzeit über 49 Produktionsstätten und über 50 Service- und Forschungslaborstandorte weltweit. Konzernweit erwirtschafteten im Jahr 2014 über 6.000 Mitarbeiter einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro. Mit einer im Branchenvergleich hohen Ertragskraft gehört ALTANA zu den innovativsten sowie wachstums- und ertragsstärksten Chemieunternehmen weltweit.
Konzernkennzahlen 2014 Zahl der Mitarbeiter
2013
6.064
5.741
Mio. €
1.952
1.765
Mio. €
397
336
%
20,4
19,0
Forschungs- und Entwicklungsaufwand
Mio. €
114
109
Investitionen
Mio. €
90
94
t
643.592
533.770
Umsatz EBITDA EBITDA-Marge
Gesamtproduktion Bruttowertschöpfung Endprodukte
Mio. €
739
633
t
505
418.450
3,12
6,02
39
67
WAI 1 1 WAI 3
2
CO2 gesamt (Scope 1 + Scope 2) 3
t
219.165
147.602
m3
1.368.129
565.080
Ungefährlicher Abfall
t
9.302
6.286
Gefährlicher Abfall
t
18.711
18.487
Trinkwasser
1
2 3
Work Accident Indicator 1 (Zahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit von 1 Tag oder mehr pro 1 Mio. Arbeitsstunden) Work Accident Indicator 3 (Zahl der Ausfalltage durch Arbeitsunfälle pro 1 Mio. Arbeitsstunden) Scope 1: direkte Emissionen; Scope 2: indirekte Emissionen
Zum Bericht Mit dem vorliegenden „Nachhaltigkeitsbericht 2014“ informiert die ALTANA AG die Öffentlichkeit, ihre Mitarbeiter, Geschäftspartner sowie Behörden, Nichtregierungsorganisationen und alle weiteren Interessierten über die Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie hinsichtlich Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung. Die wirtschaftliche Entwicklung wird ausführlich im Geschäftsbericht 2014 dargestellt. Die in diesem Report genannten Fakten und Kennzahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2014, die Umweltkennzahlen auf den Zeitraum 1. Oktober 2013 bis 30. September 2014. Soweit nicht anders vermerkt, gelten die gemachten Aussagen für alle Geschäftsbereiche und für alle Tochtergesellschaften weltweit, die bereits im Jahr 2014 zu ALTANA gehörten. Die Berichterstattung orientiert sich an den inter-
nationalen Leitlinien G3 der Global Reporting Initiative (GRI) . Den Erfüllungsgrad der GRI -Indikatoren haben wir einer Eigenbewertung unterzogen und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Bericht zusammen mit dem Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht die Anforderungen der Anwendungsebene (Level) A erfüllt. Weiterführende Informationen zu den im Bericht vorgestellten Themen, zu weiteren Kennzahlen und zum GRI -Index bieten wir im Internet unter www.altana.de / nachhaltigkeit an. Der jährlich erscheinende Bericht ist zugleich Fortschrittsbericht des Global Compact. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf geschlechtsspezifische Doppelnennungen verzichtet und nur die kürzere, männliche Schreibweise (z. B. Mitarbeiter) gewählt. Selbstverständlich sind damit auch alle weiblichen Kollegen gemeint. Der Bericht erscheint in deutscher und englischer Sprache.
Auf einen Blick
Geschäftsbereiche und Produktportfolio
Lackadditive
Lackanwendungen
Primärisoliermaterialien
Materialien – Verpackungsindustrie
Kunststoffadditive
Grafische Industrie
Sekundärisoliermaterialien
Materialien – Grafische Industrie
Industrielle Anwendungen
Kosmetik und Personal Care
Elektronik und Technische Anwendungen
Fördertechnik Öl / Gas
Kunststoffindustrie
Mess- und Prüfinstrumente
Funktionale Anwendungen
ALTANA Wesentlichkeitsmatrix Die ALTANA Wesentlichkeitsmatrix zeigt alle Themen, die dieser Nachhaltigkeitsbericht behandelt. Sie macht auch deut-
lich, dass die Relevanz eines Themas intern oft anders eingestuft wird als extern. Gleichwohl sind alle Handlungsfelder für uns wichtig. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den Themen, die im rechten Feld der Matrix stehen (siehe Grafik).
Relevanz für unsere Stakeholder
ALTANA Wesentlichkeitsmatrix
Nachhaltige Wertschaffung für die Gesellschaft Innovative und nachhaltige Produktlösungen Gesellschaftliches Engagement Menschenrechte Biodiversität Klimaschutz in der Produktion Ressourceneffizienz / Abfall / Nachhaltigkeit in der Lieferkette Substitution fossiler Ressourcen VOC-Reduktion Arbeitsschutz Gesundheitsschutz Nachhaltige WertArbeitgeberattraktivität schaffung für Mitarbeiterentwicklung Unternehmen Mitarbeiterzufriedenheit
Relevanz für ALTANA
1
Produkte 15
Sicherheit 23
Umwelt 33
5 6 10 10 10 11 11 12 Lackadditive 12 Kunststoffadditive 13 Industrielle Anwendungen 13 13 Fördertechnik Öl / Gas 14 Mess- und Prüfinstrumente 14
33 34 38 38 40 41 41 42 42
Vorwort Management QUERDENKEN
Das Unternehmen Klimaschutz als Chance Akquisitionen Zertifizierte Managementsysteme Compliance Leitbild
LOKALE VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Fakten zum Umweltschutz Ressourcenverbrauch und Abfall Kundennähe und Klimaschutz Investitionen für den Klimaschutz Verbesserung der Entsorgung Senkung des Wasserverbrauchs Reduktion von Emissionen
Primärisoliermaterialien
43 Personal Materialien – Verpackungsindustrie Sekundärisoliermaterialien Materialien –VERMITTELN Grafische Industrie 44 ÜBERZEUGUNGEN Personal Kosmetik und Personal Care Elektronik und Technische Auszeichnungen 48 Unsere Mitarbeiter 43 Anwendungen Global Compact 48 Leistungsbeurteilungen Kunststoffindustrie Responsible Care und Chemie ³ 48 Globale Mitarbeiterbefragung Funktionale Anwendungen Gesellschaftliches Interessengruppen 48 Internationaler Austausch Engagement 51 49 Auswahl von Führungskräften 15 Produkte 49 Training von Führungskräften 16 WETTBEWERBSVORTEILE ERÖFFNEN 49 Vielfalt in der Gruppe 20 Nachhaltige Produktentwicklung 50 Ausbildung bei ALTANA 20 Emissionen reduzieren 50 Soziale Woche für Auszubildende ALTANA Wesentlichkeitsmatrix lich, dass die Relevanz eines Themas intern oft anders einge20 Klima schützen 50 Auszeichnungen stuft wird als extern. Gleichwohl sind alle Handlungsfelder für 21 Ressourcen schonen Die ALTANA Wesentlichkeitsmatrix zeigt alle Themen, die uns wichtig. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den 21 Alternativen zu gefährlichen Substanzen 51 Gesellschaftliches Engagement dieser Nachhaltigkeitsbericht behandelt. auch deutThemen, die 52 im rechtenNACHWUCHS Feld der Matrix stehen (siehe Grafik). 21 Richtlinien Sie undmacht ihre Auswirkungen FÖRDERN 22 Global Product Strategy 56 Bildungscoaching in Weseler Grundschule 56 Projektwochen mit dem „Haus der kleinen ALTANA Wesentlichkeitsmatrix 23 Sicherheit Forscher“ 24 SICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN 57 Berufsvorbereitende Unterstützung in der 28 Weltweite Sicherheitskultur Sekundarstufe I 28 ALTANA Sicherheitsindikatoren 57 Wettbewerbe für Schüler der Sekundarstufe II Nachhaltige Wertschaffungdes für Verhaltens die Gesellschaft 57 Innovative und nachhaltige Produktlösungen 29 Maßnahmen zur Verbesserung Bildungsprojekte außerhalb Deutschlands Gesellschaftliches Engagement 29 Technische Verbesserungen zur Sicherheit 58 Ehrenamtliches Engagement Menschenrechte 30 Geringe Zahl von Schadensereignissen 58 Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen Klimaschutz in der Produktion Biodiversität 31 Betriebliche Gesundheitsförderung Ressourceneffizienz / Abfall / Nachhaltigkeit in der Lieferkette 31 Sportangebote 62 Höhen und Tiefen fossiler Ressourcen Substitution 64 Programme / VOC-Reduktion Ziele 66 Fortschrittsmitteilungen zu Global Compact Arbeitsschutz Relevanz für unsere Stakeholder
Lackanwendungen ALTANA X Grafische Industrie Innovationsstrategie
Umwelt
Gesundheitsschutz Nachhaltige Wertschaffung für Unternehmen
Ansprechpartner Arbeitgeberattraktivität Mitarbeiterentwicklung Mitarbeiterzufriedenheit
Relevanz für ALTANA
Weitere Kennzahlen und den GRI-Index finden Sie im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht 2014 im Internet unter www.altana.de / nachhaltigkeit
Auf einen Blick
Geschäftsbereiche und Produktportfolio Management 5
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, als innovationsgetriebenes Unternehmen gehen bei ALTANA Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand. Deswegen unterstützen wir auch die Ziele der UN -Initiative Global Compact. Innovationen ermöglichen es uns, Produkte herzustellen, die weniger Ressourcen verbrauchen und unseren Kunden dabei helfen, selbst emissionsarm oder energieeffizient zu produzieren. Dabei arbeiten wir nicht nur intensiv mit unseren Kunden, sondern mit einer Vielzahl weiterer externer Partner zusammen. Denn Nachhaltigkeit wie Innovation erfordern, die Perspektive zu wechseln, um mehr zu sehen, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Einige dieser Menschen und Kooperationen stellen wir Ihnen in diesem Nachhaltigkeitsbericht vor. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Start-ups, Markenartikelhersteller, Feuerwehrleute, Politiker, Polarforscher und eine Schülerin, die einen Tag lang Chefin von ALTANA war. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie erweitern unseren Blick für unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse. Und sie helfen uns dabei, nachhaltig Wert zu schaffen – für unsere Kunden, Mitarbeiter, Eigentümer und das Umfeld, in dem sich ALTANA bewegt. Dafür und für die Bereitschaft, sich mit Text und Bild in diesen Nachhaltigkeitsbericht einzubringen, möchten wir uns bei unseren Partnern herzlich bedanken. Nachhaltigkeit lebt vor allem von der Veränderungsbereitschaft jedes Einzelnen. Deswegen bedanke ich mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ALTANA mit ihrem Engagement zu einem nachhaltigen Arbeitgeber, Geschäftspartner und Nachbarn machen. Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen
Dr. Matthias L. Wolfgruber Vorsitzender des Vorstands
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Vorwort
Dr. Matthias L. Wolfgruber, Vorsitzender des Vorstands, und Dr. Andreas Diez, Leiter Umwelt, Gesundheit und Sicherheit
„Nachhaltigkeit wie Innovation erfordern, die Perspektive zu wechseln, um mehr zu sehen, als auf den ersten Blick erkennbar ist.“
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, eine Entwicklung, die mich sehr freut, ist die deutliche Verbesserung bei der Arbeitssicherheit von 2013 auf 2014. Dies ist den vielen Maßnahmen und Anstrengungen in den Unternehmen der ALTANA Gruppe zu verdanken, die letztendlich zur Entwicklung einer Sicherheitskultur führen. Auch beim Umweltschutz wollen wir eine solche Kultur noch mehr „leben“. In diesem Zusammenhang ist unsere vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnliche Initiative zu sehen, zwei Mitarbeiter mit dem Polarforscher Robert Swan zu einer Expedition in die Antarktis zu entsenden. Der Plan, damit echte Botschafter für nachhaltiges Handeln zu gewinnen, ging auf. Nach ihrer Rückkehr haben sie sich dieser Aufgabe mit viel Engagement gewidmet und in internen und externen Vorträgen die Zuhörer begeistert und zu mehr Nachhaltigkeit motiviert. Unser Portfolio an umweltschonenden Produkten haben wir durch Zukäufe auch im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Eine im Jahr 2013 getätigte Akquisition zeichnet sich zwar durch eine sehr kurze und damit effiziente vorgelagerte Lieferkette aus, hat uns aber bei der Erreichung unserer selbst gesteckten, nur unsere eigenen Produktionsschritte betreffenden Umweltkennzahlen zunächst aus der Erfolgsspur gebracht. Wir werden diese Herausforderung annehmen und alles daran setzen, die festgelegten Umweltziele für die kommenden Jahre zu erreichen. Die ALTANA Gruppe setzt ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit konsequent fort. Wie dies gelingt und welche Menschen dazu beitragen, können Sie in diesem Bericht nachlesen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und vielleicht auch den einen oder anderen inspirierenden Perspektivwechsel für Ihr eigenes Umfeld.
Dr. Andreas Diez Leiter Umwelt, Gesundheit und Sicherheit
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Management ALTANA steht für nachhaltiges profitables Wachstum.
Die eingeführten Umweltmanagementsysteme, das Exzellenz-Programm ALTANA X , Akquisitionen, aber auch Forschungsinvestitionen in zukünftige Technologien unterstützen unseren Wachstumskurs.
6 10 10 10 11 11 12 12 13 13 13 14 14
QUERDENKEN
Das Unternehmen Klimaschutz als Chance Akquisitionen Zertifizierte Managementsysteme Compliance Leitbild ALTANA X
Innovationsstrategie Auszeichnungen Global Compact Responsible Care und Chemie ³ Interessengruppen
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Management
Querdenken:
Zukunftsmacher Die Partnerschaft mit der Landa-Gruppe eröffnet ALTANA den Zugang zur Speerspitze der Entwicklung im Digitaldruck – und damit zu einer besonders nachhaltigen Technologie.
Landa Digital Printing und ALTANA sind seit 2014 in einer strategischen Partnerschaft verbunden. Wir halten eine Minderheitsbeteiligung an dem jungen Unternehmen. Die von ALTANA eingebrachten Mittel werden für den letzten Entwicklungsschritt der Nanographic Printing ®-Technologie eingesetzt. Die Allianz ist bester Beweis dafür, wie ALTANA vorausschauend investiert, um die Position der Gruppe in zukunftsträchtigen und umweltfreundlichen Technologien auszubauen. Die Nanographic Printing-Technologie von Landa besteht aus drei Elementen: Landa Nanographic Printing ®-Druckmaschinen, wasserbasierten Landa NanoInk ®-Tinten und dem speziellen indirekten Druckverfahren. Winzige Tintentröpfchen werden auf ein beheiztes Förderband gesprüht. Das ultradünne Druckbild ist sofort trocken und kann auf jede Art von Papier oder Kunststoff transferiert werden, ohne in dieses Material einzudringen.
Während wasserbasierte Tinten bisher nur in Nischenmärkten wie Transpromo – also der Nutzung von Transaktionsdokumenten wie zum Beispiel Kontoauszügen als Werbefläche –, digital gedruckten Büchern und wenigen Bereichen des Verpackungsdrucks Anwendung finden, ist das Potenzial der Landa-Technologie für den kommerziellen Druck- und Verpackungsmarkt mit unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten dementsprechend groß. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein breites Anwendungsspektrum nutzbar zu machen und damit den Digitaldruck zu revolutionieren und das mit einem nachhaltigen Verfahren“, so Nir Zarmi, Chief Operating Officer bei Landa Digital Printing. Nanography bietet viele Umweltvorteile Nanography bietet eine Reihe von Umweltvorteilen. Der Landa Nanographic Printing-Prozess bringt dünne Druckbilder her-
„Der Digitaldruck ist ein entscheidender Markt der Zukunft. Als strategischer Partner der Landa-Gruppe erhält ALTANA Zugang zu einem innovativen und nachhaltigen Verfahren. Nanography hat das Potenzial, den Druckmarkt zu revolutionieren.“ Dr. Stefan Engel, ALTANA
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Management
QUERDENKEN:
ZukunftsMAcher DIE PARTNERSCHAFT MIT DER LANDA-GRUPPE ERöFFNET ALTANA DEN ZUGANG ZUR SPEERSPITZE DER ENTWICKLUNG IM DIGITALDRUCK – UND DAMIT ZU EINER BESoNDERS NACHHALTIGEN TECHNoLoGIE.
Landa Digital Printing und ALTANA sind seit 2014 in einer strategischen Partnerschaft verbunden. Wir halten eine Minderheitsbeteiligung an dem jungen Unternehmen. Die von ALTANA eingebrachten Mittel werden für den letzten Entwicklungsschritt der Nanographic Printing ®-Technologie eingesetzt. Die Allianz ist bester Beweis dafür, wie ALTANA vorausschauend investiert, um die Position der Gruppe in zukunftsträchtigen und umweltfreundlichen Technologien auszubauen. Die Nanographic Printing-Technologie von Landa besteht aus drei Elementen: Landa Nanographic Printing ®-Druckmaschinen, wasserbasierten Landa NanoInk®-Tinten und dem speziellen indirekten Druckverfahren. Winzige Tintentröpfchen werden auf ein beheiztes Förderband gesprüht. Das ultradünne Druckbild ist sofort trocken und kann auf jede Art von Papier oder Kunststoff transferiert werden, ohne in dieses Material einzudringen.
„WAS UNS MIT ALTANA VERBINDET? WIR TEILEN DIE GLEICHEN WERTE, ZUM BEISPIEL DIE LEIDENSCHAFT FÜR NACHHALTIGE INNoVATIWährend wasserbasierte TintenoNEN. bisher SIE TREIBT UNS AN.“ nur in Nischenmärkten wie Transpromo „Der Digitaldruck ist ein entscheidender Markt der nir ZArMi,– LAnDA-gruPPe Zukunft. Als strategischer Partner der Landa-Gruppe also der Nutzung von Transaktionsdokuerhält ALTANA Zugang zu einem innovativen und menten wie zum Beispiel Kontoauszügen nachhaltigen Verfahren. Nanography hat das Potenzial, als Werbefläche –, digital gedruckten den Druckmarkt zu revolutionieren.“ Büchern und wenigen Bereichen des VerDr. stefAn engeL, ALtAnA packungsdrucks Anwendung finden, ist das Potenzial der Landa-Technologie für den kommerziellen Druck- und Verpackungsmarkt mit unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten dementsprechend groß. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein breites Anwendungsspektrum nutzbar zu machen und damit den Digitaldruck zu revolutionieren und das mit einem nachhaltigen Verfahren“, so Nir Zarmi, Chief operating officer bei Landa Digital Printing. nanography bietet viele umweltvorteile Nanography bietet eine Reihe von Umweltvorteilen. Der Landa Nanographic Printing-Prozess bringt dünne Druckbilder her
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Management
vor, die im Vergleich zu herkömmlichen Druckverfahren mit weniger als der Hälfte des eingesetzten Materials auskommen. Zudem wird wasserbasierte Tinte verwendet, die nur umweltfreundliche Bestandteile enthält. Darüber hinaus fallen beim Digitaldruck gegenüber analogen Druckverfahren weniger Abfälle an. Denn die Technologie macht die Herstellung von Druckplatten endgültig überflüssig. Und es können punktgenau die gewünschten Mengen ohne überflüssige Exemplare aus Einrichtung oder Auslauf der Maschine produziert werden. „Kurzum: Das Nanographic Printing-Verfahren ist gut für den Planeten“, bringt Nir Zarmi von Landa die Vorteile auf den Punkt. Nachhaltige Technologien und Produkte haben bei ALTANA traditionell einen hohen Stellenwert. In allen Gesellschaften arbeiten wir daran, unser Portfolio entsprechend zu erweitern – zum Vorteil unserer Kunden. „Unsere Metallic-Druckfarben
beispielsweise sind umweltfreundlicher und wirtschaftlicher als die Folienkaschierung“, so Dr. Stefan Engel, Global Head of Digital Printing bei ECKART und damit einer der ALTANA Experten für die Kooperation mit Landa. „Unsere Produkte lassen sich exakt auf die gewünschten Stellen auftragen und vermeiden damit Abfall.“ Gleiches gilt für die Überdrucklacke von ACTEGA , die ebenfalls Folien ersetzen. Die Partnerschaft mit Landa erschließt weitere Zukunftspotenziale für unsere Lacke, Additive und Effektpigmente. Die Basis dafür bilden Werte wie Begeisterung für Neues, offenheit, Vertrauen und gegenseitige Wertschätzung, die beide Unternehmen teilen. Hinzu kommt das gemeinsame Verständnis von Verantwortung – da sind sich beide Partner einig. „Wir machen mehr als einfach nur unsere Arbeit“, sagt Dr. Engel. „Wir arbeiten an einer nachhaltigen Zukunft.“
Management
Bei der Nanographic Printing-Technologie ist die Farbschicht im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren extrem dünn. Sie beträgt 500 Nanometer – halb so viel wie beim offset-Druck.
Xerografie
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UV Inkjet-Druck
Inkjet-Druck mit wässrigen Tinten
Offset-Druck
Nanography-Technologie
Mikrometer
0,5
Papier
DAs DigitALe nAnOgrAPhic Printing-VerfAhren VoN LANDA SCHoNT RESSoURCEN. DIE DABEI VERWENDETEN TINTEN SIND WASSERBASIERT UND BENöTIGEN WENIGER PIGMENTE ALS HERKöMMLICHE DRUCKFARBEN.
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Das Unternehmen
Klimaschutz als Chance
Die ALTANA AG ist eine weltweit tätige Unternehmensgruppe. Sie entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige
Nachhaltiges Wirtschaften ist die Verbindung aus ökonomischer Effizienz mit Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie gesellschaftlicher Verantwortung. Dies ist die Grundlage
Spezialchemie. Dazu zählen Additive, Speziallacke und -klebstoffe, Effektpigmente, Dichtungs- und Vergussmassen, Imprägniermittel sowie Prüf- und Messinstrumente. Sitz der Gesellschaft ist Wesel. Im Jahr 2014 hat ALTANA den Vorstand erweitert und dabei die Aufgaben innerhalb des Gremiums neu verteilt. Zentrale Funktionen wie Unternehmensentwicklung, Innovationsmanagement und Personal gehören zum Aufgabengebiet des Vorstandsvorsitzenden, Dr. Matthias L. Wolfgruber. Martin Babilas verantwortet neben den Finanzen der Gruppe außerdem die Geschäftsbereiche ACTEGA Coatings & Sealants sowie ELANTAS Electrical Insulation, während Dr. Christoph Schlünken die Ressorts Umwelt & Sicherheit, ALTANA Excellence und die Geschäftsbereiche BYK Additives & Instruments sowie ECKART Effect Pigments betreut. Die vollständige Übersicht der Ressortverantwortung ist im Geschäftsbericht 2014 aufgelistet. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete die Gruppe mit einem Umsatz von 1.952 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 397 Mio. Euro. Der Umsatz verteilt sich ausgewogen auf alle Weltregionen. Detaillierte Informationen zu den Finanzdaten von ALTANA finden Sie in unserem Geschäftsbericht. Dort haben wir auch aufgelistet, welche öffentlichen und sozialen Zuwendungen die Unternehmen unserer Gruppe im Geschäftsjahr 2014 erhalten haben. Der Geschäftsbericht ist im Internet abrufbar unter www.altana.de / geschäftsbericht.
unseres Handelns bei ALTANA . Demzufolge achten wir bei der Weiterentwicklung unseres Portfolios darauf, unser Angebot an klimafreundlichen Innovationen kontinuierlich zu erweitern. Dies betrifft insbesondere die Entwicklung wasserbasierter Produkte, um die Emission von flüchtigen organischen Substanzen (VOC) zu reduzieren. Details dazu finden Sie im Kapitel Produkte. Gleichzeitig analysieren wir die möglichen finanziellen Risiken, die sich aus den Folgen des Klimawandels für unsere Gruppe ergeben. Sie entstehen vornehmlich durch steigende Energiepreise, aber auch durch steigende Preise für Rohstoffe aus fossilen Quellen, die wir für unsere Produktion benötigen. Von unseren Standorten ist nur einer von den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels betroffen. ELANTAS PDG liegt in der Nähe des Mississippi. Es ist nicht auszuschließen, dass in ferner Zukunft steigende Hochwasserpegel den Standort erreichen könnten.
Akquisitionen bereichern nachhaltiges Portfolio Neben der Produktentwicklung nutzt ALTANA Akquisitionen und Investitionen, um das Nachhaltigkeitsprofil der Gruppe gezielt auszubauen. 2014 dienten die Minderheitsbeteiligung an Landa Digital Printing, drei Akquisitionen sowie die Kooperation mit dem spanischen Technologiezentrum ITENE dazu. Der Erwerb von Technologien und kundenspezifischem Know-how von der niederländischen Royal DSM erweitert unser Portfolio um wasserbasierte Wachsemulsionen. Sie lassen sich vorwiegend bei der Herstellung von Verbundwerk-
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
stoffen für die Baubranche und für die Automobilindustrie verwenden. Das Geschäft hilft, die Palette der Additive von BYK im Bereich der Wachse kundenorientiert auszubauen. Mit der Übernahme der Unternehmen Premiata und Overlake und ihrer Zusammenführung in die neu gegründete ACTEGA do Brasil hat der Geschäftsbereich ACTEGA Coatings & Sealants erstmals eine Präsenz in Lateinamerika. Zu dem neuen Unternehmen gehören drei Produktionsstätten. Das Portfolio besteht nicht nur aus wasserbasierten und UV -härtenden Lacken, sondern auch aus Druckfarben und Lacken auf Basis nachwachsender Rohstoffe, wie beispielsweise Soja. Einen Teil dieser Produkte vertreibt das Unternehmen unter dem Markennamen „Ecolake“. Mit ITENE hat BYK eine Vereinbarung abgeschlossen, nach der BYK den Vertrieb neuer tonbasierter Additive für Biokunststoffe und für die Verpackungsindustrie übernimmt.
Zertifizierte Managementsysteme dienen Umweltzielen Die ALTANA Gruppe verfolgt das Ziel, die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit kontinuierlich zu reduzieren. Die Geschäftsführer der Gesellschaften verpflichten sich deshalb schriftlich, für entsprechende Verbesserungen in ihren Unternehmen zu sorgen. Um die Umweltauswirkungen zu ermitteln, setzen wir international anerkannte Managementsysteme ein. Es ist Aufgabe der einzelnen Gesellschaften, ihre Systeme zertifizieren zu lassen. Dies gilt auch für Unternehmen, die im Rahmen einer Übernahme in die Gruppe integriert werden. 2014 haben wir diesbezüglich weitere Fortschritte gemacht. ELANTAS Isolantes Elétricos do Brasil hat sein Umweltmanagement auf der Basis der ISO 14001 zertifizieren lassen. Darüber hinaus haben ELANTAS Beck in Hamburg und BYK -Chemie in Wesel – zusätzlich zur bereits bestehenden Umweltzertifizierung – ihr Energiemanagement auf der
Grundlage der ISO 50001 prüfen lassen. Für energieintensive Unternehmen ist dieses Zertifikat eine entscheidende Voraussetzung, um in Deutschland steuerliche Entlastungen beantragen zu können. Dies kann auch die partielle Befreiung von der Umlage betreffen, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorschreibt. Für die genannten Standorte ist dies nicht der Fall. Über die Vorteile eigener Energiemanagementsysteme gehen die Meinungen innerhalb der Gruppe auseinander. Die einen halten sie für ein sinnvolles Mittel, um Energieflüsse zu kontrollieren und die selbst gesetzten Ziele hinsichtlich der CO² -Reduktion zu erreichen. Ihrer Ansicht nach kann ein entsprechendes Zertifikat außerdem öffentlichkeitswirksam werden, zumal es auch in den Kundenbeziehungen zunehmend eine Rolle spielt. Immer mehr Unternehmen prüfen bei ihrer Lieferantenbewertung, ob ein zertifiziertes Energiemanagement vorhanden ist. Die anderen sehen – außer in den steuerlichen Vorteilen – keinen Zusatznutzen in einem eigens betriebenen Energiemanagement, weder für das Unternehmen selbst noch für seine Prozesse oder für das nachhaltige Wirtschaften insgesamt. Ihrer Ansicht nach bieten funktionierende Umweltmanagementsysteme eine ausreichende Palette von Werkzeugen, um Energieflüsse zu kontrollieren, die Effizienz zu steigern und die Umweltbilanz zu verbessern. ALTANA hält ein gut funktionierendes Umweltmanagement auch für das Thema Energie für geeignet.
Compliance: Schulungen und Workshops Seit 2008 verfügt ALTANA über ein umfassendes Compliance Management System (CMS) . Detaillierte Informationen dazu sowie zu den Führungs- und Verantwortungsstrukturen unserer Gruppe finden Sie unter www.altana.de / nachhaltigkeit. Unser Ziel ist es, dieses System kontinuierlich weiterzuentwickeln und an die Kriterien des in Deutschland gülti-
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
gen Prüfstandards IDW 980 anzupassen. Deshalb haben wir 2014 den Austausch mit externen Experten gesucht. Sie haben uns bestätigt, dass wir die richtige Systematik gewählt haben. Der ALTANA Verhaltenskodex, eine für alle Mitarbeiter und das Management weltweit verbindliche Richtlinie, ist Bestandteil des CMS . Er informiert über das richtige Verhalten bei Korruptionsversuchen und Vorteilsgewährung, bei Diskriminierung und Interessenkonflikten. Auf der Basis einer 2014 veröffentlichten Richtlinie „Corporate Guideline HR “ verpflichten sich überdies alle Gesellschaften, diese Regelungen einzuhalten. ELANTAS Beck India hat zusätzlich zum ALTANA Verhaltenskodex alle Mitarbeiter ausführlich über das 2013 in Indien in Kraft getretene Gesetz zur sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz informiert. Schulungen zum ALTANA Verhaltenskodex erfolgen seit 2010 elektronisch auf einer speziellen Online-Plattform. Neben deutschen, englischen und chinesischen Fassungen existiert seit 2014 auch eine italienische, mit deren Hilfe im vergangenen Jahr 270 Mitarbeiter geschult wurden. Speziell dem Thema Bestechung und Bestechlichkeit widmet sich das ausschließlich englischsprachige E-LearningProgramm, das 2014 entwickelt wurde. Damit haben wir 300 Führungskräfte geschult. Darüber hinaus haben wir 2014 unsere jährlich stattfindenden Controller-Treffen in den USA und China genutzt, um das Wissen der Teilnehmer zum Thema Compliance zu vertiefen. Bei beiden Veranstaltungen war dem Thema jeweils ein Tag mit Vorträgen und Workshops vorbehalten. Bei internen Audits prüfen wir zudem unsere Geschäftsprozesse auf mögliche Compliance-Risiken und legen gegebenenfalls Maßnahmen fest, um diese Risiken auszuräumen. 2014 haben wir 19 Audits dieser Art vorgenommen.
Film transportiert Leitbild „Wir wollen führend sein in allem, was wir tun“ – unter diesem Motto steht das Leitbild von ALTANA . Im vergangenen Jahr haben wir dazu den Film „We are ALTANA “ gedreht, in dem Mitarbeiter aus Deutschland, den USA , Italien, Indien und China zu Wort kommen. Er ist auf unserer Internetseite abrufbar. Die 36 Frauen und Männer stammen aus unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen, Produktionsmitarbeiter sind ebenso vertreten wie Geschäftsführer und Spezialisten. Einige von ihnen hatten bei der Einführung des Leitbilds 2011 in ihrer Gesellschaft bereits die Aufgabe des Leitbild-Botschafters übernommen. In kurzen Sequenzen erläutern die Mitarbeiter ihr persönliches Verständnis der Werte und Eigenschaften, die ALTANA charakterisieren. So entsteht ein Kaleidoskop unserer Gruppe, die sich durch Innovationsfreude und Kundenorientierung auszeichnet. Die Beteiligung am Film war freiwillig. Alle Mitarbeiter haben ohne Drehbuch vor der Kamera gesprochen. Das macht unseren Film besonders authentisch. Deswegen haben wir uns entschieden, einen Teil dieser Sequenzen auch für die neue Imagekampagne „ALTANA plus“ zu nutzen, die Anfang 2015 gestartet ist.
Nachhaltiges Wirtschaften mit ALTANA X Unser internes Programm ALTANA Excellence – kurz ALTANA X – läuft seit 2013. Es zielt darauf ab, Prozesse effizienter zu gestalten, um langfristig Kosten zu sparen. Von insgesamt 108 Projekten haben acht einen direkten Bezug zum nachhaltigen Wirtschaften. Einige Projekte verfolgen explizit das Ziel, den Material- oder Energieeinsatz zu optimieren, um Ressourcen zu schonen oder die Sicherheit zu verbessern. So haben wir zum Beispiel bei BYK am Standort Wesel dank
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
verbesserter Kesselreinigungsprozesse den Einsatz von Rohstoffen für Reinigungsmittel reduziert und damit auch deren Entsorgung überflüssig gemacht. Bei ACTEGA DS in Bremen sorgen Verbesserungen bei der Herstellung von Provalin für weniger Materialeinsatz und verringern gleichzeitig die Entsorgungskosten. Bei anderen Projekten ergeben sich die Nachhaltigkeitseffekte als Folge der beabsichtigten ökonomischen Prozessoptimierungen. Dies gilt zum Beispiel für ein Projekt von ELANTAS Beck in Hamburg, wo wir bei der Herstellung von Harzen dank effizienterer Produktionsprozesse Energie sparen. ECKART optimiert am Standort Wackersdorf die Verdüsung von Aluminium zu Pulver und wird dadurch ebenfalls weniger Energie verbrauchen.
die Kooperation mit externen Partnern. Dazu zählen in erster Linie unsere Kunden, aber auch andere Anbieter und wissenschaftliche Institute. Der Austausch von Wissen ist aus unserer Sicht entscheidend für zukünftige Innovationen. In diesem Zusammenhang beobachten wir auch die Entwicklung der Innovationskultur innerhalb der deutschen Industrie. So haben wir 2014 beim Marktforschungsinstitut Forsa schon zum zweiten Mal eine Studie in Auftrag gegeben, für die branchenübergreifend 250 Top-Entscheider und 250 Berufseinsteiger zu dem Thema befragt wurden. Ein Ergebnis des „Industrie-Innovationsindex 2014“ ist, dass die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland ihren Fokus auf interne Innovationsprogramme legen, sich aber noch nicht ausreichend nach außen öffnen.
Innovationsstrategie
Auszeichnungen
Nachhaltiges Wirtschaften beruht oft auf Innovationen. Mit rund sechs Prozent des Gesamtumsatzes investiert ALTANA diesbezüglich nicht nur mehr als in der Branche üblich. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser internes Innovationsmanagement so effizient wie möglich zu gestalten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Neuordnung der For-
Die deutsche Initiative „Land der Ideen“ hat 2014 den Wettbewerb „NRW -Wirtschaft im Wandel“ ausgeschrieben. Schirmherr war der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen. Eine Jury mit Vertretern aus Industrie, Verbänden und Politik wählte die Preisträger aus. ALTANA wurde für die erfolgreiche Transformation vom Mischkonzern zum reinen Spezialchemie-Anbieter ausgezeichnet.
schung & Entwicklung, die BYK 2014 umgesetzt hat. Sie dient dazu, eine internationale Innovationsstruktur mit Standorten in Deutschland, USA und Asien zu errichten. Dazu wurden Prozesse verändert und Aufgaben neu verteilt. Im Kern zielen die Veränderungen darauf ab, Innovationsprozesse bei BYK zu beschleunigen und die Forscher in die Lage zu versetzen, möglichst schnell auf die Bedürfnisse der Märkte reagieren zu können. Denn gerade bei der Entwicklung von umweltverträglichen, nachhaltigen oder VOC -freien Produkten erhalten wir wichtige Impulse von unseren Kunden. Unabhängig von unserem internen Engagement zum Thema Innovation pflegen wir auch den Austausch und
Global Compact in der Lieferkette Als Mitglied der weltweiten Global Compact Initiative der Vereinten Nationen haben wir uns dazu verpflichtet, deren Prinzipien in unserer Lieferkette umzusetzen. Den entsprechenden Verhaltenskodex teilen wir unseren Lieferanten unter anderem auf unserer Einkaufsplattform mit. Dort können sie die Selbstverpflichtung unterzeichnen. 480 Unternehmen haben dies seit 2010 getan; 2014 waren es 161. Bei
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Lieferantenbesuchen überzeugen wir uns im Rahmen von Audits davon, dass sie diese Selbstverpflichtungen einhalten. 2014 haben wir deshalb 21 Betriebe in Indien, Polen und in den USA auditiert.
Responsible Care und Chemie ³ Die weltweite Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie, Responsible Care, ist Grundlage unseres Handelns. Alle Geschäftsführer von ALTANA haben diese Selbstverpflichtung persönlich unterzeichnet und berichten auf dieser Grundlage jährlich an den Branchenverband der Chemischen Industrie (VCI) . Er verwendet diese Daten für seinen jährlichen Fortschrittsbericht zum Thema Responsible Care. In Deutschland setzt sich überdies die Nachhaltigkeitsinitiative Chemie ³ dafür ein, über die Ziele von Responsible Care hinaus Nachhaltigkeit voranzutreiben. Die Initiative wurde vom VCI gemeinsam mit der Gewerkschaft IGBCE und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAGV) gegründet. ALTANA unterstützt diese Initiative, da sie dem Leitbild unserer Gruppe entspricht. Wichtiger Bestandteil der Arbeit von Chemie ³ ist es, den Mitgliedern beispielhafte Lösungen und Ansätze für nachhaltiges Wirtschaften zu vermitteln. Dazu dient die Publikation „Good Practices“. Einer der ersten Berichte handelte von einer innovativen Dichtmasse, die unsere Gesellschaft ACTEGA DS entwickelt hat (siehe ALTANA Nachhaltigkeitsbericht 2013). Dank ihrer Hilfe können die Hersteller von Kronkorken beträchtliche Mengen an Stahl sparen.
Interessengruppen In unserer Kommunikation setzen wir auf den Dialog mit den unterschiedlichsten Interessengruppen. Dazu zählen Nachbarn, Vertreter der Lokalpolitik und der Medien, aber auch
Behörden, Verbände, Investoren, Kunden und Lieferanten. Der Austausch dient dazu, das Vertrauen in unsere Produkte und in die Sicherheit unserer Werke zu stärken. Wir ermitteln die für uns relevanten Interessengruppen zum einen auf der Basis unserer Erfahrung und des erkennbaren Kommunikationsbedarfs. Zum anderen analysieren wir, welche Gruppen möglicherweise besondere Erwartungen oder Befürchtungen gegenüber der chemischen Industrie hegen, und stimmen unsere Kommunikation entsprechend darauf ab. Unsere jährlich erscheinenden Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunikation mit Interessengruppen. Weiter zählen die Teilnahme an Verbandssitzungen oder anderen Veranstaltungen dazu. Auch der in Deutschland regelmäßig bundesweit veranstaltete „Tag der offenen Tür“ gehört in diesen Rahmen. Acht Standorte unserer Gruppe haben im September 2014 an diesem Aktionstag teilgenommen. Ingesamt kamen 8.000 Besucher, allein in Wesel 4.500. Die Gäste informierten sich über die Produkte, die wir herstellen, konnten Labore besichtigen und sich durch die Produktionshallen führen lassen. An manchen Standorten gab es für Kinder die Möglichkeit, bei speziell für sie entwickelten Experimenten erste Praxis-Erfahrungen zu sammeln. Jugendliche hatten die Gelegenheit, sich über die angebotenen Ausbildungsberufe zu informieren.
Produkte Wir wollen führend sein in allem, was wir tun. Dies trifft insbesondere auf unsere innovativen Produkte zu, die Ressourcen schonen und das Klima schützen. Dabei helfen wir unseren Kunden, selbst emissionsarm oder energieeffizient zu produzieren sowie die Sicherheit ihrer Produkte zu erhöhen, zum Beispiel mit unserer PVC freien und damit weichmacherfreien Verschlussdichtung für Glaskonserven.
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WETTBEWERBSVORTEILE ERÖFFNEN
Nachhaltige Produktentwicklung Emissionen reduzieren Klima schützen Ressourcen schonen Alternativen zu gefährlichen Substanzen Richtlinien und ihre Auswirkungen Global Product Strategy
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Produkte
Wettbewerbsvorteile eröffnen:
Bahnbrecher Gemeinsam mit Feinkost Dittmann hat ACTEGA DS eine Verpackungsinnovation auf den Markt gebracht: den PVC-freien Verschluss für Glaskonserven.
Weichmacher in PVC -Verschlüssen haben viele Nachteile: Sie können bei Kontakt mit fett- und ölhaltigen Lebensmitteln migrieren und so die Gesundheit der Verbraucher schädigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei der Entsorgung der Verpackung in der Müllverbrennung Dioxine entstehen. Als sich Timm Reichold, Geschäftsführer von Feinkost Dittmann, diese Fakten Mitte der Nullerjahre bewusst machte, war ihm sofort klar: Die in Gläsern verpackten Delikatessen seines Unternehmens benötigen Verschlüsse, die frei von PVC sind. Allerdings gab es solche Verschlüsse damals noch gar nicht. Was Reichold also brauchte, war ein innovativer Partner. Er fand ihn in ACTEGA DS . So begann vor zehn Jahren eine ungewöhnliche Dreierbeziehung, denn neben dem Feinkosthersteller und dem Dichtmassenspezialisten kam als Dritter der Verschlusshersteller Pano ins Boot. Die Kooperation hat Maß-
stäbe in der Lebensmittelverpackung gesetzt. Feinkost Dittmann, Marktführer für Delikatessen in Deutschland, war weltweit das erste Unternehmen seiner Branche, das PVC -freie Verschlüsse für seine Produkte einführte. „Als Familienbetrieb wollen wir unseren Kunden maximale Produktsicherheit garantieren“, erklärt Reichold seine Motivation. „Außerdem haben wir eine besondere Verantwortung, unsere Umwelt zu schützen.“ Möglich wurden die neuen Verschlüsse durch Provalin. Unter diesem Markennamen vertreibt ACTEGA DS thermoplastische Elastomere (TPE) , aus denen sich PVC - und damit weichmacherfreie Verschlussdichtungen für die Verschlüsse von Glaskonserven herstellen lassen. Verbraucher erkennen dies an der blauen Dichtung im Verschluss. Provalin eignet sich für die heiße genauso wie für die kalte Abfüllung von Lebens-
„Das oberste Ziel von ALTANA ist es, unseren Kunden mit unseren Produkten Wettbewerbsvorteile zu ermöglichen, damit sie in ihren Märkten einen Vorsprung haben. Besonders nachhaltig ist dieser Erfolg, wenn wir dieses Ziel mit Vorteilen für die Verbraucher und die Umwelt verbinden können. Dieser Anspruch hat sich in unserer Zusammenarbeit mit Feinkost Dittmann ausgezahlt. Sie ist ein wichtiger Meilenstein in der Weiterentwicklung unserer thermoplastischen Elastomere unter dem Markennamen Provalin.“ Wilfried Lassek, ACTEGA
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Produkte
WETTBEWERBSVoRTEILE ERöFFNEN:
BAhnBrecher GEMEINSAM MIT FEINKoST DITTMANN HAT ACTEGA DS EINE VERPACKUNGSINNoVATIoN AUF DEN MARKT GEBRACHT: DEN PVC-FREIEN VERSCHLUSS FÜR GLASKoNSERVEN.
Weichmacher in PVC -Verschlüssen haben viele Nachteile: Sie können bei Kontakt mit fett- und ölhaltigen Lebensmitteln migrieren und so die Gesundheit der Verbraucher schädigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass bei der Entsorgung der Verpackung in der Müllverbrennung Dioxine entstehen. Als sich Timm Reichold, Geschäftsführer von Feinkost Dittmann, diese Fakten Mitte der Nullerjahre bewusst machte, war ihm sofort klar: Die in Gläsern verpackten Delikatessen seines Unternehmens benötigen Verschlüsse, die frei von PVC sind. Allerdings gab es solche Verschlüsse damals noch gar nicht. Was Reichold also brauchte, war ein innovativer Partner. Er fand ihn in ACTEGA DS . So begann vor zehn Jahren eine ungewöhnliche Dreierbeziehung, denn neben dem Feinkosthersteller und dem Dichtmassenspezialisten kam als Dritter der Verschlusshersteller Pano ins Boot. Die Kooperation hat Maß-
„DANK ALTANA WERDEN WIR UNSERER VERANTWoRTUNG FÜR DIE KoNSUMENTEN GERECHT. MIT DEM PVC-FREIEN VERSCHLUSS GARANTIEREN WIR IHNEN MAXIMALE stäbe in der Lebensmittelverpackung gesetzt. Feinkost Dittmann, Marktführer „Das oberste Ziel von ALTANA ist es, unseren Kunden PRoDUKTSICHERHEIT.“ mit unseren Produkten Wettbewerbsvorteile zu erfür Delikatessen in Deutschland, war tiMM reichOLD, feinkOst DittMAnn möglichen, damit sie in ihren Märkten einen Vorsprung weltweit das erste Unternehmen seiner haben. Besonders nachhaltig ist dieser Erfolg, wenn Branche, das PVC -freie Verschlüsse für wir dieses Ziel mit Vorteilen für die Verbraucher und die Umwelt verbinden können. Dieser Anspruch seine Produkte einführte. „Als Familienbehat sich in unserer Zusammenarbeit mit Feinkost Ditttrieb wollen wir unseren Kunden maximann ausgezahlt. Sie ist ein wichtiger Meilenstein male Produktsicherheit garantieren“, erklärt in der Weiterentwicklung unserer thermoplastischen Elastomere unter dem Markennamen Provalin.“ Reichold seine Motivation. „Außerdem WiLfrieD LAssek, ActegA haben wir eine besondere Verantwortung, unsere Umwelt zu schützen.“
Möglich wurden die neuen Verschlüsse durch Provalin. Unter diesem Markennamen vertreibt ACTEGA DS thermoplastische Elastomere (TPE) , aus denen sich PVC - und damit weichmacherfreie Verschlussdichtungen für die Verschlüsse von Glaskonserven herstellen lassen. Verbraucher erkennen dies an der blauen Dichtung im Verschluss. Provalin eignet sich für die heiße genauso wie für die kalte Abfüllung von Lebens
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Produkte
mitteln. Außerdem hält es den unterschiedlich hohen Temperaturen beim Sterilisieren beziehungsweise Pasteurisieren stand. Nicht zuletzt ist sichergestellt, dass aus dem TPE auch über einen längeren Zeitraum keine unerwünschten Stoffe in die Lebensmittel migrieren. Deshalb ist Provalin ideal zur Verpackung öliger und fetthaltiger Lebensmittel wie Oliven oder Antipasti geeignet. Schon in den 1980er Jahren hatte ACTEGA DS die ersten PVC -freien Dichtmassen
auf den Markt gebracht, damals allerdings für Kronkorken. „Die Zusammenarbeit mit Feinkost Dittmann bot uns nun die Möglichkeit, unsere TPE -Entwicklung für die Anwendung in Vakuumdrehverschlüssen zu optimieren“, berichtet Wilfried Lassek, Geschäftsführer von ACTEGA DS . „Das war ein entscheidender Meilenstein unserer nachhaltigen Produktentwicklung.“
Dabei ging es nicht nur darum, dass sich Provalin unter den unterschiedlichen Produktionsbedingungen der verschiedenen Abfüllbetriebe bewährt. Auch die Haltbarkeit des Materials über einen Zeitraum von bis zu 36 Monaten musste sichergestellt werden. 86 Millionen Provalin-Verschlüsse 2014 Rund sechs Jahre benötigten die Entwicklungsarbeiten der Partner. 2011 kam die Premiere: die erste Antipasti-Konserve mit Provalin-Verschluss. Seither stellt Feinkost Dittmann nach und nach die Verschlüsse seines gesamten Sortiments auf die innovative Dichtmasse um. Dabei muss das Verfahren an unterschiedlichste Deckelgrößen angepasst werden. Dieser Prozess ist inzwischen fast abgeschlossen. 2014 hat der Feinkosthersteller bereits 86 Millionen Gläser mit der blauen Dichtung verschlossen.
Die Resonanz der Branche auf die Innovation war enorm. Die Fachwelt würdigte das Engagement der Partner mit dem „Deutschen Verpackungspreis 2011“. Auch die Verbraucher reagierten ausgesprochen positiv. Acht von zehn Konsumenten kaufen Feinkost, die mit der blauen Dichtung verschlossen ist, das ergab eine Untersuchung. „Damit bietet uns Provalin einen echten Wettbewerbsvorteil“, betont Reichold.
Produkte
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Unter dem Markennamen Provalin vertreibt ACTEGA DS thermoplastische Elastomere (TPE) , aus denen sich PVC - und damit weichmacherfreie Dichtungen für die Verschlüsse von Glaskonserven herstellen lassen. Verbraucher erkennen dies an der blauen Dichtung im Verschluss. 2014 hat Feinkost Dittmann bereits 86 Millionen Gläser mit dieser Dichtung verschlossen.
Provalin ist ideal zur Verpackung öliger und fetthaltiger Lebensmittel wie oliven oder Antipasti geeignet.
PrODukte sicherer MAchen: GEMEINSAM HABEN ACTEGA DS, FEINKoST DITTMANN UND EIN VERSCHLUSSHERSTELLER DIE ERSTE PVC-FREIE UND DAMIT WEICHMACHERFREIE VERSCHLUSSDICHTUNG FÜR GLASKoNSERVEN ENTWICKELT. DIE PRoDUKTINNoVATIoN KoMMT BEI DEN VERBRAUCHERN GUT AN.
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Nachhaltige Produktentwicklung bei ALTANA Die Nachhaltigkeit unserer Produkte ist zentraler Bestandteil unserer unternehmerischen Verantwortung. Ziel ist es, dass unsere Produkte möglichst geringe Emissionen erzeugen und möglichst wenige Ressourcen verbrauchen. Außerdem suchen wir – wo immer möglich – nach Alternativen für gesundheitsschädliche Stoffe. Ausgehend von diesen Zielen haben unsere Gesellschaften ihr jeweiliges Portfolio erfolgreich differenziert – so auch 2014. Mit dieser Innovationsstrategie gelingt es ihnen, neue Märkte oder neue Kundengruppen zu erschließen oder aber sich neue Technologien zunutze zu machen, die bislang bei ALTANA noch nicht verwendet wurden.
Emissionen reduzieren Unsere Produktstrategie zielt darauf ab, die Emissionen aus flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu verringern. Dies gelingt uns, indem wir unser Portfolio an wasserbasierten Lacken, Additiven, Beschichtungen und Pigmenten kontinuierlich erweitern. Eine für diese Strategie beispielhafte Neuentwicklung aus dem Berichtsjahr sind die wasserbasierten Druckfarben, die ACTEGA Colorchemie unter dem Namen ColorFlex auf den Markt gebracht hat. Sie sind für flexible Kunststoffverpackungen konzipiert, die für Lebensmittel verwendet werden. Insgesamt hat der Geschäftsbereich ACTEGA den Anteil der Produkte, die auf Wasser statt auf Lösemitteln basieren, auf ca. 55 Prozent gesteigert. Bei 106.000 Tonnen verkaufter Fertigware im Jahr 2014 ersetzten 35.000 Tonnen Wasser fossil-basierte Lösungsmittel. VOC -freie Lacke machten einen Anteil von ca. 86 Prozent aus.
Klima schützen Neben der Reduktion von VOC -Emissionen arbeiten wir daran, CO ²-Emissionen zu reduzieren. Dies ist auf mehreren
Wegen möglich. Erstens kann der Einsatz neuer Technologien in der Produktion dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu reduzieren. Zweitens können unsere Produkte auch unseren Kunden dabei helfen, Emissionen und Energieverbrauch zu senken. Im Kontext neuer Technologien eröffnet die in der Spezialchemie noch wenig genutzte Biotechnologie interessante Möglichkeiten. Erste Erfahrungen damit hat BYK -Chemie gesammelt. Sie hat bei einigen Produkten traditionelle Katalysatoren durch Enzyme ersetzt. Deren Nachhaltigkeit ist unbestritten, denn sie sind wasserbasiert, nicht toxisch und biologisch abbaubar. Da sie sich bei deutlich niedrigeren Temperaturen verarbeiten lassen, bieten sie überdies den Vorteil, während der Herstellung Energie einzusparen – und damit Emissionen zu reduzieren. Dank der niedrigen Temperaturen lassen sich außerdem Sekundärreaktionen, wie beispielsweise Farbveränderungen, vermeiden, die bei traditionellen Katalysatoren auftreten. Geht es darum, unsere Kunden bei der Herstellung klimafreundlicher Produkte zu unterstützen, so stellen eine Neuentwicklung unserer Gesellschaft ELANTAS Beck sowie
die Kooperation von BYK mit dem spanischen Technologiezentrum ITENE jeweils Meilensteine dar. Mit der in den USA bereits patentierten Produktgruppe co-Shield bietet ELANTAS erstmals ein wegweisendes Zweischicht-Konzept für Isolierbeschichtungen. Es verlängert die Lebensdauer von energieeffizienten, drehzahlgesteuerten Motoren. Die BYK Kooperation mit ITENE wird den Einsatz von klimafreundlichen Biokunststoffen auf Basis von Polymilchsäure (PLA) weltweit vorantreiben. Denn die aus dieser Zusammenarbeit hervorgehenden Additive verbessern unter anderem die mechanische Belastbarkeit sowie die thermische
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Beständigkeit der Verpackungsmaterialien, für die die Biokunststoffe genutzt werden.
Ressourcen schonen Der möglichst effiziente Verbrauch von Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Produktentwicklung. Auch 2014 haben richtungsweisende Neuentwicklungen unserer Gesellschaften dazu beigetragen, die Produkte unserer Kunden diesbezüglich zu verbessern. ELANTAS Beck India hat vier Produkte entwickelt, für die Öl aus den Schalen von Cashew-Nüssen verwendet wird. Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens sehen wir in dieser Innovation einen besonders bemerkenswerten Schritt. Sie zeigt, welche Potenziale sich durch die Verwertung von Pflanzenabfällen eröffnen. Ein neuer Haftvermittler von BYK , der Metallgrundierungen optimiert, verbessert die Korrosionsbeständigkeit der Metalle und trägt so zu ihrer Langlebigkeit bei. Svelon als neue, PVC -freie Dichtmasse, die ACTEGA DS in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen Dayton Systems Group entwickelt hat, ermöglicht es, Getränkedosen mit einem Drehverschluss zu versehen. Damit lassen sich diese bei Bedarf wieder verschließen – ein wichtiger Mehrwert für die Verbraucher. Ein wasserbasierter Codierlack von ACTEGA Terra erleichtert nicht nur den Druck von individuellen Kennzeichnungen, er macht ihn auch nachhaltiger, da er den Materialeinsatz reduziert.
neue Märkte. Dies gilt beispielsweise für Lasersafe von ECKART . Dieses erste schwermetallfreie Pigment eignet sich für die immer populärer werdende Lasermarkierung von Kunststoffen. Bei einer neuen Gruppe von Thixotropie-Additiven, die BYK auf den Markt gebracht hat, ist es gelungen, ohne den fortpflanzungsgefährdenden Stoff NMP (N-Methyl2-Pyrrolidon) auszukommen. Mit der Einführung einer neuen Lackserie unter dem Siegel ToySafe bietet ACTEGA Terra nicht nur Spielzeugherstellern Sicherheit. Auch die Hersteller von Lebensmittelverpackungen können sicher sein, dass diese Lacke keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten, wie zum Beispiel Bisphenol A, Benzophenon, Schwermetalle sowie Weichmacher. Der Erfolg der weichmacherfreien Dichtmasse Provalin hat ACTEGA DS darin bestärkt, dieses Portfolio auch auf andere Anwendungen auszuweiten. Damit hat sich das Unternehmen neue Märkte eröffnet. Zum einen hat es seine Provalin-Rezeptur so modifiziert, dass das Material keine Stoffe tierischen Ursprungs enthält (animal derived components, ADC ). Damit eignet sich Provalin nun auch zur Verpackung koscherer oder veganer Lebensmittel. Zum anderen bietet das Unternehmen mit ProvaMed ein transparentes, weichmacherfreies und migrationsarmes thermoplastisches Elastomer (TPE) an, das sich auch für die Sterilisationsverfahren in der Medizin und Pharmazie eignet. Es kann daher als Dichtung unter anderem für Spritzen und Infusionsbeutelverschlüsse genutzt werden.
Alternativen zu gefährlichen Substanzen
Richtlinien sowie ihre Auswirkungen auf ALTANA
Wo immer möglich und wirtschaftlich sinnvoll, ist ALTANA bestrebt, gesundheitsgefährdende Substanzen zu ersetzen. Mit dieser Strategie eröffnen unsere Gesellschaften oft auch
Der rechtliche Rahmen für unser unternehmerisches Handeln besteht aus nationalen Gesetzen und internationalen Richtlinien. Wir verfolgen die Entwicklung der uns betreffen-
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
den Vorhaben aufmerksam und beteiligen uns, etwa im Rahmen von Online-Befragungen der Gesetzgeber, an dem dadurch angestoßenen Prozess der Meinungsbildung. Die seit einigen Jahren diskutierte Einführung von Nanoregistern betrifft eine Reihe unserer Gesellschaften. Unserer Ansicht nach sind derartige Register nicht notwendig, da die Vorschriften der EU -weiten REACH -Verordnung ausreichen, um die jeweils verwendeten Nanomaterialien substanzspezifisch zu registrieren. Diese Auffassung haben wir auch bei der Internetkonsultation vertreten, zu der die EU unterschiedliche Stakeholder gebeten hatte. Sollte es dennoch zu einer Einführung von Nanoregistern kommen, so plädieren wir für eine EU -weite Institution, um den Verwaltungsaufwand für die betroffenen Unternehmen überschaubar zu halten. Auf die Einrichtung nationaler Register, wie derzeit in einigen europäischen Ländern geplant, sollte verzichtet werden, da sie den bürokratischen Aufwand in den Unternehmen erhöhen. An der von uns bereits in den Vorjahren geäußerten Kritik zur derzeit diskutierten Definition des Begriffes „Nano“ halten wir fest. Diese betrifft zwei Aspekte. Erstens ist die Definition so weit gefasst, dass sie nach Ansicht von Experten eine unnötige Ausweitung auf Pulver und normale Pigmente mit sich bringt. Zweitens ist sie nicht praxisnah, da sie sich auf die kleinsten Einzelteilchen (sogenannte Primärteilchen) bezieht. In der Regel verarbeitet man jedoch Agglomerate oder Aggregate, also eine Menge von Teilchen, die zusammengelagert sind. Schließlich weisen wir darauf hin, dass nach wie vor Messmethoden fehlen, um die Materialien mit vertretbarem Aufwand zu untersuchen. Die einzige Methode, mit der sich Primärteilchen identifizieren lassen, ist die teure Elektronenmikroskopie. Eine statistische Auswertung ihrer Ergebnisse ist kaum zumutbar. Die in Deutschland geplante Gesetzgebung zum hydraulischen Fracturing erschwert die Erprobung dieser unkonventionellen Gas- und Ölförderung. Dies bedauern wir, be-
grüßen aber gleichzeitig, dass Tests nicht völlig ausgeschlossen sein werden. Aus unserer Sicht ist das hydraulische Fracturing eine beherrschbare Technologie, die es uns in Deutschland auf dem Weg zur Energiewende ermöglichen kann, auf Kohle zu verzichten und dafür das umweltfreundlichere Erdgas zur Energieerzeugung einzusetzen. Die in der Öffentlichkeit vorwiegend diskutierten Risiken der Technologie beziehen sich auf den Schutz des Grundwassers. Deshalb plädieren wir für Transparenz. Alle Stoffe, die in den Fracturing-Flüssigkeiten enthalten sind, sollten veröffentlicht werden. Dies betrifft auch unsere Additive. Unser Ziel ist es, zu einem umweltverträglichen Fracturing beizutragen und entsprechend unkritische Produkte zu entwickeln. Deshalb ermitteln wir Daten, um die Auswirkungen unserer Additive auf die Umwelt zu bewerten.
Global Product Strategy ALTANA hat elf Substanzen unter der EU -weiten REACH -
Verordnung registriert. Entsprechend unserer Selbstverpflichtung im Rahmen der weltweiten Global Product Strategy (GPS) haben wir 2014 Informationen über zwei Substanzen auch dem Weltchemieverband ICCA zur Verfügung gestellt, der sie im Internet publiziert. Aus Gründen der Vertraulichkeit können wir weitere Informationen nicht veröffentlichen. Dies betrifft unsere Additive. Denn mit ihnen bringen wir keine Substanzen auf den Markt, sondern stellen eine Wirkung her. Für diesen Sonderfall haben die Chemieverbände noch keine Lösung gefunden.
Sicherheit ALTANA setzt auf eine einheitliche Sicherheitskultur.
Technische und organisatorische Maßnahmen tragen dazu bei, die Arbeitssicherheit zu erhöhen und das Thema fest im Bewusstsein der Belegschaft zu verankern. Vorrangiges Ziel ist, die Unfallzahlen zu senken. Wir arbeiten stetig daran, Gefahren zu minimieren und den Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter zu verbessern.
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SICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN
Weltweite Sicherheitskultur ALTANA Sicherheitsindikatoren Maßnahmen zur Verbesserung des Verhaltens Technische Verbesserungen zur Sicherheit Geringe Zahl von Schadensereignissen Betriebliche Gesundheitsförderung Sportangebote
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Sicherheit
Sicherheit gewährleisten:
BrandSchützer
Gemeinsame Trainings und spezielle Löschfahrzeuge machen die Zusammenarbeit zwischen BYK und der Feuerwehr am Standort Wesel aus.
In einem technisch sehr anspruchsvollen Umfeld spielt Sicherheit eine große Rolle. Dies gilt insbesondere für Chemiebetriebe. Deshalb pflegt BYK am Standort Wesel seit vielen Jahren eine intensive Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr. Diese Zusammenarbeit ist außergewöhnlich. Das wissen wir nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern das bestätigt uns auch Christoph Hegering, stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache in Wesel. Chemische Reaktionen benötigen hohe Temperaturen, manche Rohstoffe sind brennbar oder ätzend. Um den Schutz von Mitarbeitern, Nachbarn und Umwelt zu gewährleisten, schreiben die entsprechenden Gesetze und Auflagen detaillierte Sicherheitsmaßnahmen vor. Der Aufbau einer eigenen Werkfeuerwehr gehört ebenfalls dazu – dies gilt auch für BYK in Wesel.
Durch die Nähe unseres Werks zur Hauptfeuerwache haben wir allerdings die Erlaubnis der Bezirksregierung erhalten, auf eine eigene Werkfeuerwehr zu verzichten. Stattdessen unterstützen wir die städtische Feuerwehr unter anderem bei ihren regelmäßigen Spezialtrainings zum Bekämpfen von Industriebränden. Wir unterstützen außerdem bei der Anschaffung spezieller feuerwehrtechnischer Ausrüstung, die zur Brandbekämpfung in der Industrie und bei anderen Großbränden eingesetzt wird. Auf unserem Werksgelände schließlich stellen wir Spezialausrüstung zur Verfügung, die wir auch regelmäßig warten. Die Zusammenarbeit ist vielfältig. An oberster Stelle steht die Ausbildung der 70 hauptberuflichen und 200 aktiven freiwilligen Feuerwehrleute in Wesel. „Jeder hier muss in der Lage sein, einen Industriebrand zu bekämpfen“, betont Hegering. Diesem Zweck dienen die zweitägigen
„Gute Kooperation setzt Berechenbarkeit und Verlässlichkeit voraus. Unsere seit vielen Jahren währende Kooperation mit der Feuerwehr Wesel hat uns gegenseitig enorm geholfen, das Verständnis füreinander zu stärken. Wir haben gemeinsam gut funktionierende Strukturen aufgebaut, die uns im Ernstfall schnell und handlungsfähig machen.“ Klaus Hirle, BYK
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Sicherheit
SICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN:
BrAnDschütZer
GEMEINSAME TRAININGS UND SPEZIELLE LöSCHFAHRZEUGE MACHEN DIE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN BYK UND DER FEUERWEHR AM STANDoRT WESEL AUS.
In einem technisch sehr anspruchsvollen Umfeld spielt Sicherheit eine große Rolle. Dies gilt insbesondere für Chemiebetriebe. Deshalb pflegt BYK am Standort Wesel seit vielen Jahren eine intensive Kooperation mit der örtlichen Feuerwehr. Diese Zusammenarbeit ist außergewöhnlich. Das wissen wir nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern das bestätigt uns auch Christoph Hegering, stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache in Wesel. Chemische Reaktionen benötigen hohe Temperaturen, manche Rohstoffe sind brennbar oder ätzend. Um den Schutz von Mitarbeitern, Nachbarn und Umwelt zu gewährleisten, schreiben die entsprechenden Gesetze und Auflagen detaillierte Sicherheitsmaßnahmen vor. Der Aufbau einer eigenen Werkfeuerwehr gehört ebenfalls dazu – dies gilt auch für BYK in Wesel.
„ALTANA IST EIN PARTNER, MIT DEM WIR oFFEN UND EHRLICH REDEN KöNNEN. DESHALB WISSEN WIR, DASS DIE AUCH IM ERNSTFALL Durch die Nähe unseres Werks KoMMUNIKATIoN zur Hauptfeuerwache haben wir allerdings die „Gute Kooperation FUNKTIoNIEREN WIRD.“ setzt Berechenbarkeit und Verlässlichkeit voraus. Unsere seit vielen Jahren währenErlaubnis der BezirksregierungchristOPh erhalten, hegering, feuerWehr WeseL de Kooperation mit der Feuerwehr Wesel hat uns auf eine eigene Werkfeuerwehr zu vergegenseitig enorm geholfen, das Verständnis füreizichten. Stattdessen unterstützen wir die nander zu stärken. Wir haben gemeinsam gut funktionierende Strukturen aufgebaut, die uns im Ernstfall städtische Feuerwehr unter anderem bei schnell und handlungsfähig machen.“ ihren regelmäßigen Spezialtrainings zum kLAus hirLe, BYk Bekämpfen von Industriebränden. Wir unterstützen außerdem bei der Anschaffung spezieller feuerwehrtechnischer
Ausrüstung, die zur Brandbekämpfung in der Industrie und bei anderen Großbränden eingesetzt wird. Auf unserem Werksgelände schließlich stellen wir Spezialausrüstung zur Verfügung, die wir auch regelmäßig warten. Die Zusammenarbeit ist vielfältig. An oberster Stelle steht die Ausbildung der 70 hauptberuflichen und 200 aktiven freiwilligen Feuerwehrleute in Wesel. „Jeder hier muss in der Lage sein, einen Industriebrand riebrand zu bekämpfen“, betont Hegering. Diesem Zweck dienen die zweitägigen
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Sicherheit
Trainings auf dem Gelände des Rotterdam International Safety Center (RISC) , wo zweimal im Jahr Unfall-Szenarien durchgespielt werden, die auch bei BYK denkbar wären. Dazu zählen beispielsweise der Brand einer Pumpe oder der einer Abfüllanlage. Bei diesen von BYK finanzierten Trainings lernen die Feuerwehrleute, unter welchen Bedingungen sie entweder Wasser, Schaum oder Pulver zum Löschen einsetzen können und welche weiteren Rettungs- oder Sicherungsmaßnahmen sie ergreifen müssen. Parallel dazu lässt BYK eigene Mitarbeiter zu sogenannten Feuerwehrhelfern ausbilden. Pro Schicht müssen jeweils zwei Helfer zur Verfügung stehen. Im Ernstfall sollen sie die Wehr als „Scouts“ mit ihren Standortkenntnissen unterstützen beziehungsweise vorbereitende Arbeiten erledigen, wie zum Beispiel den Löschbrun-
nen auf dem Werksgelände in Betrieb nehmen. Dazu trainieren sie auch bei der Feuerwehr, unter anderem den Umgang mit Atemschutzgeräten. Vertieft wird dieses beiderseitige Trainingswissen durch regelmäßige gemeinsame Übungen und Ortsbegehungen auf dem Werksgelände von BYK . Gemeinsames Krisenmanagement Das allein reicht aber noch nicht für eine erfolgreiche Kooperation. „Entscheidend sind Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander“, so Hegering. „Gute Kooperation beruht darauf, dass die Partner berechenbar sind“, ergänzt Klaus Hirle, Leiter Arbeits- und Gesundheitsschutz bei BYK -Chemie. „Daraus wächst Vertrauen.“ Gemeinsame Nachbesprechungen der Führungskräfte, Analysen und vor allem die Bereitschaft auf beiden Seiten, Fehler offen anzusprechen und aus ihnen zu
lernen – das zusammen erst macht die Partnerschaft aus. „Im Ernstfall könnten wir heute deutlich schneller und besser reagieren als noch vor einigen Jahren“, da sind sich Hegering und Hirle einig. Dank der vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen mussten sie den Beweis für ihre Zuversicht noch nicht antreten.
Sicherheit
Das 18 Tonnen schwere Großtanklöschfahrzeug TLF 4000 eignet sich besonders für das Löschen von Großbränden. Es wurde mit finanzieller Unterstützung von BYK angeschafft. Der große Vorteil dieses Löschfahrzeugs: Es ist sofort einsatzbereit und kann mit seinem 4.500 Liter fassenden Tank und dem mitgeführten Schaummittel und Löschpulver den Brand umgehend bekämpfen.
Mit Hilfe einer Steuervorrichtung lässt sich der vorne am Fahrzeug angebrachte Wasser-Schaum-Monitor mit einer Leistung von 1.500 Litern pro Minute bedienen, und das sogar während des Fahrbetriebs. Gerade in den ersten Minuten, wenn die Schläuche vor ort erst noch mit dem vorhandenen Löschbrunnen bzw. Wasserhydranten verbunden werden müssen, können die Feuerwehrleute bereits mit dem Löschen beginnen.
BYk PfLegt AM stAnDOrt WeseL EINE INTENSIVE KooPERATIoN MIT DER öRTLICHEN FEUERWEHR. DAZU ZÄHLEN GEMEINSAME ÜBUNGEN IM WERK, BESoNDERE TRAININGS ZUR BEKÄMPFUNG VoN INDUSTRIEBRÄNDEN SoWIE DIE ANSCHAFFUNG SPEZIELLER FEUERWEHRTECHNISCHER AUSRÜSTUNG.
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Weltweit einheitliche Sicherheitskultur
WAI 2
Als Arbeitgeber obliegt ALTANA die Fürsorgepflicht, die über 6.000 Mitarbeiter vor Gefährdungen zu schützen und ihnen sichere Arbeitsplätze zu bieten. Die Grundlage für die technischen und organisatorischen Maßnahmen, die wir dazu ergreifen, bilden die Gesetze, die in der jeweiligen Region des Standorts gelten. Darüber hinaus haben wir eine einheitliche Sicherheitskultur entwickelt, die weltweit an allen Standorten gilt. Wir tragen mit den unterschiedlichsten Maßnahmen Sorge dafür, dass die Sicherheitskultur fest im Bewusstsein und im Verhalten der Mitarbeiter verankert ist.
2014
Ziel 2014: 4,0
2,58
2013
3,98
2012
4,67
2011
4,92
2010
6,23
2009
5,57
2008
7,52
2007
8,00 Erreicht 2007 – 2014: - 67 % (Ziel 2016: 2,1)
WAI 3
ALTANA Indikatoren für Arbeitssicherheit Mit dem Work Accident Indicator (WAI) ermitteln wir weltweit kontinuierlich unsere Daten zum Thema Arbeitssicherheit. Wir definieren damit auch für jedes Jahr Obergrenzen, um unser wichtigstes Ziel – die Reduktion von Arbeitsunfällen – zu errreichen. So konnten wir seit Beginn unserer Erhebung 2006 die Unfallzahlen schrittweise senken, wie die nebenstehenden Grafiken zeigen.
Ziel 2014: 65,0
2013
39,07 67,09
2012
76,25
2011
68,83
2010
98,56
2009
103,62
2008
158,81
2007
176,29 Erreicht 2007 – 2014: - 78 % (Ziel 2016: 50)
WAI 1
2014
2014
Ziel 2014: 6,0
3,12
2013
6,02
2012
7,29
2011
7,43
2010
7,73
2009
8,15
2008
11,68
2007
12,26 Erreicht 2007 – 2014: - 74 % (Ziel 2016: 3)
Dem Work Accident Indicator liegen drei Kategorien zugrunde: –W AI 1: Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit von einem Tag oder mehr pro eine Million Arbeitsstunden, – WAI 2: Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeit von mehr als drei Tagen pro eine Million Arbeitsstunden, – WAI 3: Anzahl der Ausfalltage durch Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden.
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Im Jahr 2014 hatten wir, wie auch in den Vorjahren, keinen tödlichen Unfall zu verzeichnen. Die Werte in allen drei Bereichen sind deutlich unter den von uns festgelegten Obergrenzen geblieben. In drei von vier Geschäftsbereichen haben wir bereits das Niveau erreicht, das wir für 2016 definiert hatten. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass es eine Reihe von Gesellschaften gibt, die bereits seit mehreren Jahren so sicher arbeiten, dass es überhaupt keine unfallbedingten Ausfallzeiten gibt. ECKART gelingt dies am US -Standort Schererville seit mehr als zehn Jahren, im chinesischen Zhuhai seit vier und am Standort Wackersdorf in Deutschland seit zwei Jahren. ELANTAS Beck India ist seit mehr als zehn Jahren unfallfrei. Die Mitarbeiter bei ACTEGA Foshan (China), ACTEGA Kelstar (USA) und ACTEGA Rhenacoat (Frankreich) arbeiten seit mehr als drei Jahren ohne unfallbedingte Ausfallzeiten. Dieser erfreuliche Fortschritt ist das Ergebnis der vielfältigen Sicherheitsmaßnahmen bei ALTANA . Dazu gehört auch der Austausch über Best-Practice-Modelle, den wir standortübergreifend pflegen.
India in Pimpri und Ankleshwar haben wir mit speziellen Audits sowie mit der Einführung von sogenannten „Safety Hunters“ die Mitarbeiter darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es für die Sicherheit ist, beispielsweise Werkzeuge und Geräte nach Gebrauch zu säubern und wieder an ihren Platz zu stellen. Sicherheitsbewusstsein und sicheres Verhalten waren auch Themen bei BYK am Standort Wesel. Dort haben Sicherheitsfachleute und Geschäftsführung mit Unterstützung eines externen Beraters ein Sicherheitsprogramm unter dem Namen „sIcher@BYK “ entwickelt. Es soll dazu beitragen, sicherheitsgerechtes Verhalten über alle Unternehmensbereiche und Hierarchieebenen hinweg offen anzusprechen. Regelmäßige Gefährdungsermittlungen am Arbeitsplatz – bei BYK als Jobsicherheitsanalysen bezeichnet –, dialogorientierte Unterweisungen sowie die anonymisierte Dokumentation von Arbeitsunfällen im Intranet sollen das Sicherheitsbewusstsein schärfen. In regelmäßigen Teambesprechungen entwickeln Vorgesetzte, Sicherheitsbeauftragte und Mitarbeiter gemeinsam Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitssicherheit.
Maßnahmen zur Verbesserung des Verhaltens
Technische Verbesserungen zur Sicherheit
Allen Erfolgen zum Trotz: Wir sind uns bewusst, dass wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. Gerade an den Standorten, die in der WAI -Statistik gut abgeschnitten haben, entstand beim Management der Eindruck, dass das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter im Alltag nachgelassen hat – eine menschlich nachvollziehbare Entwicklung. Am Standort Schererville mussten wir sogar feststellen, dass Beinah-Unfälle zugenommen haben. Deshalb bieten wir dort den Gabelstaplerfahrern spezielle Trainings an und überprüfen in monatlichen Sicherheitsbesprechungen mit den Mitarbeitern die Situation. Auch bei ELANTAS Beck
Neben dem Sicherheitsverhalten der Mitarbeiter überprüfen wir permanent, wie wir die technische Ausstattung unter ergonomischen Gesichtspunkten weiter verbessern und sicherer machen können. Im indischen Ankleshwar haben wir beispielsweise einen separaten Aufzugturm außerhalb des Produktionsgebäudes errichtet, der den bis dahin verwendeten Flaschenzug innerhalb des Gebäudes ersetzt. So können die Mitarbeiter die Rohstoffpaletten sicher transportieren. In Schererville erleichtern seit Neuestem sogenannte Scherentische das Stapeln von Paketen auf Paletten. Sie machen Bücken über-
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
flüssig, da die Tischplatte bei geringem Gewicht dank spezieller Federn in der Mechanik in Arbeitshöhe bleibt und erst mit zunehmendem Gewicht nach unten sinkt. ELANTAS hat am Standort Zhuhai eine neue Dosiermaschine installiert.
Behälter oder einer Wanne aufgefangen worden oder tatsächlich in die Umwelt (Wasser, Luft) gelangt ist. Aus unserer Sicht aber ist ein Schadensereignis nur dann „bedeutend“, wenn der Stoff tatsächlich in die Umwelt gelangt. Denn in
Die Maschine ersetzt die manuelle Zugabe von Pulvern, indem sie diese automatisch in die Reaktorkessel leitet. Das unterbindet nicht nur die Staubentwicklung, sondern verringert auch die Explosionsgefahr.
allen anderen Fällen haben die technischen Präventionsmaßnahmen der Anlagensicherheit gegriffen. Basierend auf dieser ALTANA spezifischen Definition haben wir 2014 vier bedeutende Schadensereignisse registrieren müssen. Am ECKART Standort im US -amerikanischen Louisville gelangte mit Aluminium belastetes Abwasser durch ein Leitungsleck in die Umwelt. Allerdings befand sich das Leck der Abwasserleitung nicht auf unserem Grundstück. Die Verunreinigung des Erdreichs durch das Metall konnte schnell behoben werden. Nachbarn kamen nicht zu Schaden.
Geringe Zahl von Schadensereignissen Feuer, Explosionen und Freisetzungen von Chemikalien stellen eine Gefahr für unsere Mitarbeiter und Nachbarn, für das Unternehmen und für die Umwelt dar. Unser Ziel ist, derartige Schadensereignisse grundsätzlich zu verhindern. Darauf basiert unsere Prozess- und Anlagensicherheit an allen Standorten weltweit. Im Einklang mit den Gesetzen der jeweiligen Region rüsten wir neue Produktionsanlagen grundsätzlich mit Wannen oder Auffangbecken aus, um zu verhindern, dass Chemikalien austreten können. Viele bestehende Anlagen sind entsprechend nachgerüstet. Verschließbare Abwasserleitungen und versiegelte Flächen tragen ebenfalls dazu bei, Freisetzungen in die Umwelt zu verhindern. Es ist für uns selbstverständlich, jedes relevante Schadensereignis zu registrieren, egal ob es sich in der Produktion oder im Lager, im Technikum oder im Labor ereignet hat. Dabei legen wir jedoch andere Definitionen für „bedeutende Schadensereignisse“ zugrunde als der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Deutschland. Der VCI stuft ein Schadensereignis als „bedeutend“ ein, wenn ein Feuer oder eine Explosion einen bestimmten Sach- oder Personenschaden verursacht hat oder sobald eine bestimmte Menge von Chemikalien ausgetreten ist. Je nach Stoff oder Gemisch variieren diese Mengen. Dies gilt unabhängig davon, ob die Chemikalie in einem speziellen
Anzahl der Ereignisse gemäß „Process Safety Incident“ (PSI) für 2014 / 2013 / 2012, bezogen auf eine Million Arbeitsstunden
2014 ¹
0,41
2014
1,14
2013
0,68
2012
0,46
¹ gemäß der ALTANA spezifischen Definition von bedeutenden Schadensereignissen
Anzahl der Ereignisse absolut für 2014 / 2013 / 2012/ 2011, unterschieden nach Feuer und Chemikalienfreisetzung
2014 ¹
3
2014
3
2013
1 8
1
5 2
2012
2 4
2011 Feuer
2
Freisetzung Chemikalien
¹ gemäß der ALTANA spezifischen Definition von bedeutenden Schadensereignissen
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Darüber hinaus haben sich zwei Verpuffungen ereignet: Am Standort von ACTEGA Rhenania in Grevenbroich führte eine vergessene Erdung zu einer kleinen Verpuffung, bei der ein Mitarbeiter leichte Verbrennungen erlitt. Bei ELANTAS Zhuhai kam es bei Reparaturarbeiten an einer Rohrleitung zu einer Verpuffung mit großer Stichflamme. Es wurde kein Mitarbeiter verletzt. Bei ECKART am Standort Hartenstein ereignete sich im Dezember 2014, während der Vermahlung von Pigmenten mit Lösemitteln, eine Explosion. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist beträchtlich. Die Ursachenanalyse war bei Redaktionsschluss dieses Berichts noch nicht abgeschlossen.
Betriebliche Gesundheitsförderung Traditionell legen wir bei ALTANA großen Wert auf vorbeugende Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, um damit krankheitsbedingte Fehlzeiten zu verringern und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu steigern. An den Standorten in Deutschland haben wir 2014 eine Krankenquote von 4,2 Prozent registriert. Vergleicht man diese Daten mit denen der chemischen Industrie hierzulande sowie mit denen, die der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) veröffentlicht, so liegen diese mit vier Prozent im selben Rahmen. In Deutschland tauschen sich Vertreter aller Gesellschaften regelmäßig über ihre jeweiligen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung aus und stellen so Best-Practice-Beispiele zur Verfügung. 2014 zählten folgende Maßnahmen dazu: Als erstes Unternehmen der Gruppe bietet BYK Mitarbeitern, die über 40 Jahre alt sind, einen umfassenden, kostenlosen Gesundheits-Check-up durch den Betriebsarzt. Die Resonanz ist ausgesprochen positiv. ECKART hat am Standort Wackersdorf mit einem neuen Modell für Schichtarbeiter
gute Erfahrungen gesammelt: Mitarbeiter über 50 wechseln in einem maximal dreitägigen Rhythmus. Diskutiert wird zudem ein betriebliches Wiedereingliederungsmanagement für Mitarbeiter, die krankheitsbedingt für mehr als sechs Wochen nicht arbeitsfähig sind. Sie sollten die Möglichkeit erhalten, bereits in der Krankheitsphase bestimmte Aufgaben zu übernehmen, wenn sie dies möchten und es den Genesungsprozess nicht beeinträchtigt. Voraussetzung sind medizinische Gutachten. An den beiden chinesischen Standorten von ELANTAS hat das Management eine Nichtraucher-Kampagne gestartet. Dabei begreifen sich die drei Top-Führungskräfte selbst als Vorbilder – sie haben das Rauchen aufgegeben. Als zweites haben sie ein Rauchverbot für das komplette Werksgelände erlassen und als dritte Maßnahme eine finanzielle Prämie für jeden Mitarbeiter ausgelobt, der mit dem Rauchen aufhört. Dazu muss der Mitarbeiter eine schriftliche Vereinbarung unterzeichnen. Wird er rückfällig, muss er den doppelten Betrag zurückerstatten.
Sportangebote Ein wichtiger Bestandteil unserer Präventionsstrategie sind die Sportmöglichkeiten, die immer mehr Gesellschaften ihren Mitarbeitern bieten, nicht selten direkt im Betrieb. Jüngstes Beispiel dafür ist der Standort Pimpri unserer Gesellschaft ELANTAS Beck India. Dort wurde im neuen Verwaltungsgebäude 2014 ein Fitness-Raum mit Geräten bestückt, während in einem nicht mehr benötigten Lagerraum ein Badmintonplatz eingerichtet wurde. Beim ersten Turnier haben sich Mitarbeiter und Management gleichermaßen beteiligt.
31
32
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Umwelt Umweltverträgliches Wirtschaften ist zentraler Bestandteil der unternehmerischen Strategie von ALTANA . Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch an allen Standorten und in allen Bereichen kontinuierlich zu senken, zum Beispiel mit speziellen Wärmeschränken und sparsamen Elektromotoren in unserer neuen Produktionsanlage im US -amerikanischen Wallingford. Auch in anderen umweltrelevanten Bereichen, beispielsweise beim Abfall, setzen wir diesen Anspruch um.
34 38 38 40 41 41 42 42
LOKALE VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
Fakten zum Umweltschutz Ressourcenverbrauch und Abfall Kundennähe und Klimaschutz Investitionen für den Klimaschutz Verbesserung der Entsorgung Senkung des Wasserverbrauchs Reduktion von Emissionen
34
Umwelt
Lokale Verantwortung übernehmen:
Klimaschützer BYK USA hat eine neue, hochmoderne Produktionsanlage in Wallingford errichtet, die höchste Anforderungen an den Umweltschutz erfüllt.
Wachstum und Nachhaltigkeit gehen bei uns Hand in Hand. Nichts könnte dies deutlicher illustrieren als das erweiterte Werk, das BYK USA 2014 in Wallingford eröffnet hat. Es ist die bisher größte Einzelinvestition von ALTANA außerhalb Deutschlands.
Bis 2016 schafft BYK USA außerdem etwa 40 neue, zum Teil hoch qualifizierte Arbeitsplätze in Wallingford. Die ersten 22 neuen Mitarbeiter, darunter Forscher und Entwickler, Ingenieure sowie Chemiewerker und Wartungstechniker, haben bereits 2014 ihre Tätigkeit aufgenommen.
Mit der neuen Produktionsstätte im US Bundesstaat Connecticut verdoppelt der Additivhersteller seine Kapazitäten in
„BYK USA hilft Connecticut, sich führend im industriellen Sektor in den USA zu
den USA und ist damit außerdem näher an unseren Kunden. Das Werk übernimmt die Herstellung von knapp 200 Produkten, die BYK USA bislang aus Europa importiert hat. „Dank der lokalen Produktion werden wir flexibler. Wir können schneller auf Anfragen reagieren. Gleichzeitig verringern wir unseren CO ²-Fußabdruck, weil Überseetransporte erheblich reduziert werden“, fasst Dirk Plas, Geschäftsführer BYK USA , die Vorteile zusammen.
positionieren, das stärkt auch unsere Position im globalen Wettbewerb“, betont Nancy Wyman, Vize-Gouverneurin des Bundesstaates Connecticut, der Subventionskredite für den Bau der Anlage zur Verfügung stellte. „Hier entstehen weitere attraktive, gut bezahlte neue Arbeitsplätze für die Arbeitnehmer in unserem Staat, und dies in einer Branche, deren Entgelte rund 30 Prozent über den jährlichen Durchschnittseinkommen liegen.“ Ein weiteres Plus ist der hohe Automatisierungsgrad der neuen Anlage, der als
„Mit unseren hochmodernen Anlagen überall auf der Welt wie zum Beispiel in Wallingford übernehmen wir Verantwortung für die Umwelt und unser Umfeld. Unsere Kunden reduzieren ihren CO -Fußabdruck. ² Und gleichzeitig schaffen wir für unsere Mitarbeiter und Nachbarn vor Ort ein gesundes Klima.“ Dirk Plas, Geschäftsführer BYK USA
34
Umwelt
LoKALE VERANTWoRTUNG ÜBERNEHMEN:
kLiMAschütZer BYK USA HAT EINE NEUE, HoCHMoDERNE PRoDUKTIoNSANLAGE IN WALLINGFoRD ERRICHTET, DIE HöCHSTE ANFoRDERUNGEN AN DEN UMWELTSCHUTZ ERFÜLLT.
Wachstum und Nachhaltigkeit gehen bei uns Hand in Hand. Nichts könnte dies deutlicher illustrieren als das erweiterte Werk, das BYK USA 2014 in Wallingford eröffnet hat. Es ist die bisher größte Einzelinvestition von ALTANA außerhalb Deutschlands. Mit der neuen Produktionsstätte im US Bundesstaat Connecticut verdoppelt der Additivhersteller seine Kapazitäten in den USA und ist damit außerdem näher an unseren Kunden. Das Werk übernimmt die Herstellung von knapp 200 Produkten, die BYK USA bislang aus Europa importiert hat. „Dank der lokalen Produktion werden wir flexibler. Wir können schneller auf Anfragen reagieren. Gleichzeitig verringern wir unseren Co ²-Fußabdruck, weil Überseetransporte erheblich reduziert werden“, fasst Dirk Plas, Geschäftsführer BYK USA , die Vorteile zusammen.
„BYK USA HILFT CoNNECTICUT, EINE FÜHRENDE RoLLE ALS INDUSTRIESTANDoRT EINZUNEHMEN. GESCHÄFTLICHE INTERESSEN GEHEN DABEI HAND IN HAND MIT UMWELTBis 2016 schafft BYK USA außerdem etwa 40 neue, zum Teil hoch qualifizierte Ar- UND„Mit unseren hochmodernen Anlagen überall auf der SCHUTZ NACHHALTIGKEIT.“ Welt wie zum Beispiel in Wallingford übernehmen beitsplätze in Wallingford. DienAncY ersten WYMAn, 22 ViZe-gOuVerneurin cOnnecticut wir Verantwortung für die Umwelt und unser Umfeld. neuen Mitarbeiter, darunter Forscher Unsere Kunden reduzieren ihren Co -Fußabdruck. ² und Entwickler, Ingenieure sowie ChemieUnd gleichzeitig schaffen wir für unsere Mitarbeiter und Nachbarn vor ort ein gesundes Klima.“ werker und Wartungstechniker, haben Dirk PLAs, geschäftsführer BYk usA bereits 2014 ihre Tätigkeit aufgenommen.
„BYK USA hilft Connecticut, sich führend im industriellen Sektor in den USA zu positionieren, das stärkt auch unsere Position im globalen Wettbewerb“, betont Nancy Wyman, Vize-Gouverneurin des Bundesstaates Connecticut, der Subventionskredite für den Bau der Anlage zur Verfügung stellte. „Hier entstehen weitere attraktive, gut bezahlte neue Arbeitsplätze für die Arbeitnehmer in unserem Staat, und dies in einer Branche, deren Entgelte rund 30 Prozent über den jährlichen Durchschnittseinkommen liegen.“ Ein weiteres Plus ist der hohe Automatisierungsgrad der neuen Anlage, der als
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Umwelt
Treiber für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz wirkt“, betont Plas. Für die Vize-Gouverneurin steht fest, dass „Arbeitssicherheit und Umweltschutz Schlüssel zu einer höheren Lebensqualität sind. Sie stellen einen wichtigen Faktor im Wirtschaftsklima des Bundesstaates dar“, so Wyman. Geschlossene Systeme reduzieren Emissionen Die Ausstattung des Werks nach dem aktuellen Stand der Technik umfasst beispielsweise geschlossene Systeme mit insgesamt 18 Tanks, aus denen die Rohstoffe direkt in die Produktionskessel geleitet werden. Dies reduziert die VOC Emissionen in der Abluft. Aufzüge dienen dazu, den Materialfluss zu optimieren. Neue Abfüllstationen erleichtern die Arbeitsabläufe und verhindern das Überlaufen der Produkte. Ein Auffangtank unterbindet im Fall von Schadensereignis-
sen die Freisetzung von Chemikalien in die Umwelt. Für gesunde Arbeitsbedingungen in der Produktion sorgt eine speziell konzipierte Lüftungsanlage, die außerdem dazu beiträgt, das Explosionsrisiko zu reduzieren. Hochleistungskühltürme sowie der Einsatz von speziellem Thermalöl zur Beheizung bzw. Kühlung der Reaktoren verbessern die Energieeffizienz des Standorts und tragen ebenfalls zur Reduzierung von Emissionen bei. Die Mehrzahl der Prozesse, die im Werk zuvor manuell erledigt werden mussten, sind nun automatisiert. Dies gilt auch für die gesamte Prozesskontrolle. Damit erreichen wir, dass es weniger Chargen gibt, die nicht spezifikationsgerecht sind. Das verbessert die Qualität und reduziert den Energieaufwand für die Aufarbeitung. Darüber hinaus senkt der auto-
matisierte Prozess das Risiko von Schadensereignissen.
Umwelt
Das nach dem aktuellen Stand der Technik ausgestattete Werk umfasst beispielsweise geschlossene Systeme, mit denen die Rohstoffe direkt in die Produktionskessel geleitet werden. Dies reduziert die Emissionen aus flüchtigen organischen Verbindungen (VoC) in der Abluft.
Hochleistungskühltürme sowie spezielles Thermalöl zur Beheizung bzw. Kühlung der Reaktoren verbessern die Energieeffizienz des Standorts und tragen zur Reduzierung von Emissionen bei.
Die hOchMODerne PrODuktiOnsAnLAge VOn BYk usA ERFÜLLT HöCHSTE ANFoRDERUNGEN AN DEN UMWELTSCHUTZ. DAZU TRÄGT DER HoHE AUToMATISIERUNGSGRAD DER ANLAGE BEI. GLEICHZEITIG SCHAFFEN WIR NEUE, QUALIFIZIERTE ARBEITSPLÄTZE.
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38
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Fakten zum Umweltschutz bei ALTANA Umweltschonendes Wirtschaften ist ein zentraler Bestandteil der Strategie von ALTANA . Deswegen hatten wir uns 2007 das Ziel gesetzt, den Energieverbrauch, bezogen auf die Bruttowertschöpfung, bis 2020 um 30 Prozent zu reduzieren. Unseren Wasserverbrauch und die bei der Herstellung unserer Produkte anfallenden Abfallmengen wollen wir ebenfalls verringern. Um den Fortschritt auf dem Weg zu diesen Zielen zu messen, haben wir Kennzahlen festgelegt und ermitteln jährlich die entsprechenden Daten. Aufgrund der Akquisitionen, die ALTANA 2013 realisiert hat, sind 2014 nicht nur die Mengen der von uns erzeugten Fertigwaren gestiegen. Auch der Energie- und Wasserverbrauch sowie die CO ²-Emissionen und die Mengen nicht
gefährlicher Abfälle sind gewachsen. Andererseits verfügen insbesondere die neuen Rheologieprodukte über deutliche Vorteile in der vorgelagerten Lieferkette. Sie bestehen aus nicht-fossilen Rohstoffen (Ton) und werden ohne weitere Zwischenfertigungsschritte verarbeitet. Da die Produktionsstätten in den USA in unmittelbarer Nähe zu den Minen liegen, in denen die Rohstoffe gewonnen werden, sind die Transportwege kurz. Alle diese Faktoren wirken sich positiv auf die Umweltbilanz der Lieferkette aus. 2014 hat ALTANA rund 505.000 Tonnen Fertigwaren
produziert. Gegenüber 2013 ist dies ein Anstieg um 86.000 Tonnen. Dazu haben unsere Gesellschaften insgesamt etwa 490.000 Tonnen Rohstoffe und zusätzlich Wasser benötigt. Den größten Anteil haben mit 400.000 Tonnen (ca. 82 Prozent) die fossilen Rohstoffe. Nicht fossile, nicht erneuerbare Rohstoffe (zum Beispiel Ton) machten rund 66.000 Tonnen aus, während sich die erneuerbaren Rohstoffe auf 23.000 Tonnen beliefen. Zusätzlich setzten wir etwa 44.000 Tonnen Wasser als Rohstoff ein. Bemerkenswert: Seit dem Start dieser Erhebung 2007 haben die Anteile der erneuerbaren
und anderer, nicht-fossiler Rohstoffe sowie des Wassers stetig zugenommen.
Ressourcenverbrauch und Abfall Die nebenstehende Tabelle der Umweltkennzahlen für 2007 – 2014 zeigt, wie sich der Energieverbrauch, die CO ²Emissionen sowie die Abfallmengen bei ALTANA zum einen im Vorjahresvergleich und zum anderen seit Beginn der Datenerhebung 2007 entwickelt haben. Als wachstumsorientiertes Unternehmen setzt ALTANA keine absoluten Kennzahlen ein, um das Unternehmenswachstum zu berücksichtigen. Stattdessen ermitteln wir absolute Daten zum Trinkwasserverbrauch, zu der Menge der CO ²-Emissionen insgesamt sowie zu den Mengen gefähr-
licher und ungefährlicher Abfälle. Diese setzen wir in Bezug zur Bruttowertschöpfung und leiten daraus für jedes Jahr Kennzahlen und Ziele ab. Betrachtet man nur die Gesellschaften, die auch schon vor 2013 zu ALTANA gehörten, wird deutlich, dass sie zum Teil sehr gute Fortschritte im nachhaltigen Wirtschaften erzielt haben. Diese Gesellschaften haben sowohl den Wasserund den Energieverbrauch als auch ihre Abfallmengen reduziert und damit die vorgegebenen Ziele erreicht. Betrachtet man die Kennzahlen aller ALTANA Gesell-
schaften einschließlich der neu hinzugekommenen, so wird deutlich, dass sich die Werte bei vier von sechs Kennzahlen 2014 erhöht haben (siehe Grafiken auf Seite 40). Die Ursache dafür ist die im Text weiter oben beschriebene Akquisition des Rheologiegeschäfts. Diese für ALTANA neue Technologie zeichnet sich durch geringere Umweltbelastungen in der Lieferkette aus, schlägt aber in der Produktion mit höherem Energieverbrauch und größeren Abfallmengen zu Buche.
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Umweltdaten ALTANA 2007 – 2014 2014
2013
2007
Produzierte Fertigware (t)
504.927,01
419.060,74
350.796,74
Erdgas (MWh)
404.129,91
211.006,29
169.034,91
17.730,72
24.508,01
39.588,06
0
0
0
258.143,59
204.566,12
198.416,30
in Mio. €
Öl Kohle Stromverbrauch (eingekauft) (MWh) Trinkwasser (m³)
1.368.129,91
562.887,23
737.125,90
Grund- / Oberflächenwasser (m³)
1.181.952,00
737.581,85
419.805,00
CO -Emissionen (t) ² gesamt
219.165,20
148.120,77
146.130,58
intern (Scope 1) ¹
91.486,62
51.985,27
47.084,22
extern (Scope 2) ²
127.678,58
96.135,51
99.046,35
direkt 4
12,37
6,26
0
indirekt 5
22,12
3,40
0
18.711,60
18.573,42
17.987,65
3.596,81
4.247,38
3.247,69
10.717,54
9.316,38
8.259,69
4.397,25
5.009,67
6.480,27
gesamt
9.302,54
6.214,16
8.717,44
Wiederverwertung
3.929,44
2.110,06
2.933,55
847,85
1.951,56
848,46
Beseitigung
4.525,25
2.152,54
4.935,43
Inerter Abfall (t)
CSB ³ (t)
Gefährlicher Abfall (t) gesamt Wiederverwertung Thermische Verwertung Beseitigung Ungefährlicher Abfall (t)
Thermische Verwertung
7.727,90
0
0
Ozon
0
0
0
Standorte in Nachbarschaft zu Naturschutzgebieten
1
1
0
¹ E missionen durch eigene Energieerzeugung, z. B. für Wärme ² Emission bei Dritten aufgrund eingekaufter Energie, z. B. Strom ³ Chemischer Sauerstoffbedarf: Belastung von Abwasser mit organischen Chemikalien 4 Einleitung nach Aufreinigung in Flüsse, Seen usw. 5 Einleitung in das öffentliche Abwassernetz und die entsprechenden Kläranlagen
Gleichwohl gehen wir davon aus, dass wir 2017 bzw. 2020 unsere für diesen Zeitpunkt vorgenommenen Umweltziele erreichen werden, indem wir in den kommenden Jahren ent-
sprechende Verbesserungsmaßnahmen ergreifen. Die einzige Ausnahme ist der Wasserverbrauch; ihn werden wir bis 2017 nicht in dem von uns angestrebten Maße senken können.
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40
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Trinkwasser (ohne Wasser als Rohstoff) bezogen auf
CO aus Energieverbrauch bezogen auf ² Bruttowertschöpfung
Bruttowertschöpfung in dm ³ / € 2014 ¹
in kg / € Ziel 2014: 1,0349
Ziel 2014: 0,2360
0,7820
2014 ¹
2014
1,8510
2014
0,2970
2013
0,8890
2013
0,2340
2012
1,0560
2012
0,2440
2007
1,5300
2007
0,3030
0,2329
¹D aten ohne die im Jahr 2013 akquirierten Unternehmen
¹ Daten ohne die im Jahr 2013 akquirierten Unternehmen
Gefährlicher Abfall bezogen auf Bruttowertschöpfung
Nicht gefährlicher Abfall bezogen auf Bruttowertschöpfung
in g / € 2014
in g / € Ziel 2014: 31,115
Ziel 2014: 11,9854
25,320
2014 ¹
2013
29,320
2014
2012
31,750
2013
9,8100
2007
37,330
2012
12,2300
2007
18,0900
7,9400 12,5900
¹ Daten ohne die im Jahr 2013 akquirierten Unternehmen
Gefährlicher Abfall zur Beseitigung bezogen auf Bruttowertschöpfung
Nicht gefährlicher Abfall zur Beseitigung bezogen auf Bruttowertschöpfung
in g / € 2014
in g / € Ziel 2014: 8,379
Ziel 2014: 5,4978
5,950
2014 ¹
2013
7,910
2014
6,1200
2012
8,550
2013
3,4000
2007
13,450
3,1400
2012
5,6100
2007
10,2400
¹ Daten ohne die im Jahr 2013 akquirierten Unternehmen
Nähe zu den Kunden verbessert Klimaschutz Mit der Eröffnung neuer Produktionsanlagen in den Regionen, z. B. den USA , sind wir noch besser als zuvor mit unseren Kunden und Märkten verbunden. Damit erhöhen wir unsere
Liefersicherheit und schaffen in den Regionen neue Arbeitsplätze, die wir nach unseren weltweit gleichen Sicherheitsstandards gestalten. Darüber hinaus trägt unsere Kundennähe auch zum Klimaschutz bei, weil sie Überseetransporte von Rohstoffen oder Fertigwaren überflüssig macht. Dadurch ent-
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
fallen der mit den Transporten verbundene Energieverbrauch sowie die daraus resultierenden CO ²-Emissionen. Die Dimensionen des Einsparpotenzials lassen sich an dem folgenden Beispiel zeigen. BYK stellt in Wallingford jetzt eine Reihe von Produkten für den nordamerikanischen Markt her, die bislang in Wesel produziert wurden. BYK USA hat 2014 noch 7.400 Tonnen an Fertigwaren und Zwischenprodukten aus Wesel importiert, und dies hat zu CO ²Emissionen in Höhe von rund 1.900 Tonnen geführt. Diese entfallen künftig.
Investitionen für den Klimaschutz Unsere Gesellschaften tragen auf unterschiedliche Weise dazu bei, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Damit leisten sie einen Beitrag zum Klimaschutz. Einige Beispiele neuer Investitionen an Standorten in den USA , den Niederlanden, in Indien, China und Deutschland verdeutlichen dies. ELANTAS PDG hat 2014 am Standort St. Louis das in den Jahren zuvor umfassend renovierte Laborgebäude vollständig in Betrieb genommen. Hinter der historischen Fassade verbirgt sich nun ein energieschonender Neubau mit isolierten Fenstern und Außenwänden sowie effizienter Lüftung und Beleuchtung. Am Standort Ankleshwar hat ELANTAS Beck India ein Projekt zur Wärmerückgewinnung abgeschlossen. Abgaswärme aus der Erhitzung des Thermalöls, das für die Produktion benötigt wird, wärmt jetzt die Rohstoffe in den Tanks vor. Damit lässt sich der Erdgasverbrauch in Ankleshwar um sieben Prozent reduzieren. Am Standort Pimpri hat die Gesellschaft verschiedene neue Pumpen installiert, unter anderem für das Thermalöl. Sie senken den Energieverbrauch. ECKART hat am US -Standort Schererville die Nachverbrennung zur Reinigung der Abluft erneuert. Die bei der Produktion entstehenden Lösemitteldämpfe brennen autotherm, das heißt ohne weitere Zuleitung von Erdgas. Dies senkt
den Energieverbrauch sowie CO²-Emissionen um je sieben Prozent. Am Standort Hartenstein hat das Unternehmen im Herbst mit dem Bau eines hocheffizienten Blockheizkraftwerks begonnen, dessen Energie ab Ende 2015 einerseits das Heizwasser für Büro- und Produktionsgebäude sowie das Thermalöl erhitzen, andererseits die Luft in den Kälteanlagen kühlen wird. Am Standort Zhuhai in China senken insgesamt 14 neue Zentrifugen den Energieverbrauch um 50 Prozent verglichen mit den alten Zentrifugen. In den Niederlanden trägt BYK -Cera mit der Beteiligung an der Initiative „Clean Tec Region“ ebenfalls dazu bei, die CO ²-Emissionen von ALTANA abzubauen. Am Standort Deventer hat das Unternehmen 2014 zur Stromerzeugung eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Ein neuer Dampfkessel in der Produktion wird in Verbindung mit weiteren Maßnahmen zur Einsparung von 22.500 Kubikmetern Erdgas beitragen. Außerdem hat BYK -Cera die Beleuchtung sowohl in Deventer als auch in Denekamp teilweise auf die effiziente LED -Technik umgestellt. Für die Fahrten zwischen den beiden Standorten steht den Mitarbeitern ein umweltfreundliches Fahrzeug mit Elektroantrieb zur Verfügung (BMW i3). Auch am Standort Wesel verfügt der Fuhrpark von BYK über zwei dieser Fahrzeuge. Darüber hinaus können Mitarbeiter, die das Anrecht auf einen Firmenwagen haben, seit 2014 das Automodell wählen. Es lässt sich unkompliziert an vier Ladestationen auf dem Betriebsgelände aufladen. Obwohl noch in der Startphase, weckt das Angebot reges Interesse. Die Mitarbeiter, die es nutzen, sind von den Vorteilen überzeugt.
Verbesserung der Entsorgung Um die zu entsorgende Wassermenge zu reduzieren, die bei der Reinigung von Produktions- oder Abfüllbehältern anfällt, hat ACTEGA an mehreren Standorten unterschiedliche
41
42
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Neuerungen umgesetzt; sie entstanden zum Teil im Rahmen unseres innerbetrieblichen Vorschlagwesens. Am Standort Lehrte installierte ACTEGA Terra beispielsweise spezielle Tanks, die die Wiederverwendung des Waschwassers ermöglichen. In den USA hat ACTEGA Kelstar dank Mehrfachver-
zu Pulver, optimieren, um noch feinere Pulverpartikel herzustellen. Dies wird den Energieverbrauch reduzieren. ELANTAS hat am Standort Zhuhai spezielle Kameras in Lager und Werkstätten eingebaut, mit denen sich Staubemissionen in Innenräumen messen und kontrollieren lassen.
wendung beziehungsweise mithilfe spezieller Drucksysteme die zu entsorgende Wassermenge um 15 Prozent reduziert. ACTEGA Rhenania wiederum hat ein spezielles Verfahren installiert, mit dem sich Lösemittel filtrieren lassen, die zur Reinigung von Mischbehältern eingesetzt werden. Dies ermöglicht die mehrfache Verwendung der Lösemittel.
Um die VOC -Emissionen zu absorbieren, hat das Unternehmen zwei Aktivkohlefilter installiert. Sie arbeiten leiser als die herkömmlichen Filter und sparen überdies Energie.
Senkung des Wasserverbrauchs ELANTAS Beck India hat im vergangenen Jahr eine Reihe von Investitionen getätigt, um den Wasserverbrauch an den beiden Standorten Pimpri und Ankleshwar deutlich zu reduzieren. Am Standort Pimpri hat das Unternehmen zum Beispiel die alte, leck gewordene Leitung für Löschwasser durch eine neue Druckleitung ersetzt. Am Standort Ankleshwar wird seit jüngstem Kühlwasser für Pumpen über einen Kreislauf in die Vorratstanks zurückgeführt, statt es in einem Durchlaufverfahren zu verbrauchen. Auch die Vakuumpumpen werden künftig mit diesem Verfahren gekühlt.
Reduktion von Emissionen ECKART hat am US -Standort Painesville schon in den Vor-
jahren beträchtlich investiert, um die bei der Verarbeitung von Kupfer entstehenden Staubemissionen zu mindern. Ziel ist es, die Kupferstaub-Emissionen langfristig auf ein Pfund (lbs) pro Jahr zu senken. 2014 hat das Unternehmen unter anderem mit dem Einbau eines Filters weitere Verbesserungen auf den Weg gebracht. Im nächsten Schritt wird es das Atomizing, das Versprühen von geschmolzenem Aluminium
Personal Unsere Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource. Deshalb fördert ALTANA ihre berufliche Entwicklung und bereitet sie auf Führungspositionen vor. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Rekrutierung von Nachwuchs-, Fach- und Führungskräften. Gemeinsam mit unseren Nachhaltigkeitsbotschaftern möchten wir das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Köpfen unserer Mitarbeiter verankern und stoßen dazu verschiedene Projekte, etwa zur Energieeinsparung, an.
44 48 48 48 48 49 49 49 50 50 50
ÜBERZEUGUNGEN VERMITTELN
Unsere Mitarbeiter Leistungsbeurteilungen Globale Mitarbeiterbefragung Internationaler Austausch Auswahl von Führungskräften Training von Führungskräften Vielfalt in der Gruppe Ausbildung bei ALTANA Soziale Woche für Auszubildende Auszeichnungen
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Personal
Überzeugungen vermitteln:
Nachhaltigkeitsbotschafter 2014 brachen zwei ALTANA Mitarbeiter gemeinsam mit Polarforscher Robert Swan, träger des britischen verdienstordens OBE (order of the british empire), zu einer Expedition in die Antarktis auf. Zurück kehrten sie als leidenschaftliche Vorkämpfer für Klimaschutz.
Theoretisches Wissen ist das eine, doch erst die persönliche Anschauung bewirkt ein wirklich tiefes Verständnis von Nachhaltigkeit. Diese Überzeugung teilen wir mit dem Polarforscher und Umweltschützer Robert Swan, OBE , früherer Sonderbotschafter für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen. Er erkundet den siebten Kontinent seit 1989 regelmäßig. 2014 haben wir es erstmals zwei ALTANA Mitarbeitern ermöglicht, an einer seiner Antarktis-Expeditionen teilzunehmen. Es brachen auf: Michela Michelotti, Qualitäts- und EHS -Managerin bei ELANTAS Italia, und Dr. Michael Bessel, Laborleiter bei BYK am Standort Wesel. Zurück kehrten zwei leidenschaftliche Botschafter für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nach einer stürmischen Überfahrt von Feuerland durch die Drake-Passage erlebten sie bei Gletscherwanderungen, Boots-
ausflügen und einmaligen Begegnungen mit Buckelwalen nicht allein den Zauber der Natur. Sie konnten auch die Auswirkungen des Klimawandels in Augenschein nehmen, denn sie haben die schmelzenden Gletscher selbst gesehen. Damit steht für die ALTANA Botschafter fest: „Die Antarktis muss als Naturreservat erhalten bleiben“, fordert Dr. Michael Bessel. Der Abbau der dort vorhandenen Rohstoffe müsse auch nach 2041 weiter verboten bleiben, wenn das entsprechende UN -Moratorium ausläuft. Und deshalb gehe es weltweit darum, Ressourcen zu schonen. Diese Ziele vertritt auch die von Swan gegründete Initiative „2041“. „Die Reise in die Antarktis hat uns bewusst gemacht, dass wir keine Zeit zu verlieren haben“, fasst Michela Michelotti ihre Erfahrungen zusammen. „Wenn wir im Einklang mit Natur und Umwelt leben wollen, müssen wir jetzt handeln. Jeder
„Die ALTANA Gruppe engagiert sich seit Jahren für den Klimaschutz, indem sie zum Beispiel ihr Energieund Umweltmanagement nach ISO 14001 zertifizieren lässt. Jetzt geht es darum, auch persönlich im Alltag Ressourcen zu schonen. Das ist einfacher, als man denkt – und es vermittelt ein befriedigendes Gefühl. Diese Botschaft tragen wir nicht nur ins Unternehmen, sondern auch nach außen, in Schulen zum Beispiel.“ Michela Michelotti, ELANTAS
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Personal
ÜBERZEUGUNGEN VERMITTELN:
nAchhALtigkeitsBOtschAfter 2014 BRACHEN ZWEI ALTANA MITARBEITER GEMEINSAM MIT PoLARFoRSCHER RoBERT SWAN, TRÄGER DES BRITISCHEN VERDIENSToRDENS oBE (oRDER oF THE BRITISH EMPIRE), ZU EINER EXPEDITIoN IN DIE ANTARKTIS AUF. ZURÜCK KEHRTEN SIE ALS LEIDENSCHAFTLICHE VoRKÄMPFER FÜR KLIMASCHUTZ. „ICH FREUE MICH, DASS AUCH ALTANA VERANTWoRTUNG FÜR DIE CHANCEN ZUKÜNFTIGER GENERATIoNEN ÜBERNIMMT UND ZUSAMMEN MIT DEN BoTSCHAFTERN Theoretisches Wissen ist das eine, doch ausflügen und einmaligen Begegnungen erst die persönliche Anschauung bewirkt mit Buckelwalen nicht allein den Zauber „Die engagiert sich seit Jahren für MENSCHEN ZU ALTANA MEHRGruppe NACHHALTIGKEIT den Klimaschutz, indem sie zum Beispiel ihr Energieein wirklich tiefes Verständnis von Nachder Natur. Sie konnten auch dieMoTIVIERT.“ Auswirhaltigkeit. Diese Überzeugung teilen wir mit dem Polarforscher und Umweltschützer Robert Swan, oBE , früherer Sonderbotschafter für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen. Er erkundet den siebten Kontinent seit 1989 regelmäßig. 2014 haben wir es erstmals zwei ALTANA Mitarbeitern ermöglicht, an einer seiner Antarktis-Expeditionen teilzunehmen. Es brachen auf: Michela Michelotti, Qualitäts- und EHS -Managerin bei ELANTAS Italia, und Dr. Michael Bessel, Laborleiter bei BYK am Standort Wesel. Zurück kehrten zwei leidenschaftliche Botschafter für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nach einer stürmischen Überfahrt von Feuerland durch die Drake-Passage erlebten sie bei Gletscherwanderungen, Boots-
und Umweltmanagement nach ISo 14001 zertifi-
kungen des Klimawandels in Augenschein rOBert sWAn, OBe, Der es initiAtiVe „2041“, zieren grünDer lässt. Jetzt geht darum, auch persönlich im nehmen, denn sie haben die schmelzenPOLArfOrscher unDRessourcen uMWeLtschütZer Alltag zu schonen. Das ist einfacher, als man denkt – und es vermittelt ein befriedigendes den Gletscher selbst gesehen. Damit steht für die ALTANA Botschafter fest: „Die Antarktis muss als Naturreservat erhalten bleiben“, fordert Dr. Michael Bessel. Der Abbau der dort vorhandenen Rohstoffe müsse auch nach 2041 weiter verboten bleiben, wenn das entsprechende UN -Moratorium ausläuft. Und deshalb gehe es weltweit darum, Ressourcen zu schonen. Diese Ziele vertritt auch die von Swan gegründete Initiative „2041“. „Die Reise in die Antarktis hat uns bewusst gemacht, dass wir keine Zeit zu verlieren haben“, fasst Michela Michelotti ihre Erfahrungen zusammen. „Wenn wir im Einklang mit Natur und Umwelt leben wollen, müssen wir jetzt handeln. Jeder
Gefühl. Diese Botschaft tragen wir nicht nur ins Unternehmen, sondern auch nach außen, in Schulen zum Beispiel.“ MicheLA MicheLOtti, eLAntAs
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kann zum globalen Ressourcenschutz beitragen, im Beruf, im privaten Alltag, überall.“ In ihren Vorträgen haben die beiden Kollegen seither beim ALTANA Global Management Meeting, in ihren jeweiligen Unternehmen, aber auch in ihrem lokalen Umfeld bei Schulen und Meinungsbildnern für einen besseren Klimaschutz geworben, der persönliches Handeln einschließt. Damit haben die beiden Botschafter Denkanstöße vermittelt, wie man im Alltag nachhaltig agieren kann. Darüber hinaus haben sie neue Projekte bei ALTANA angestoßen. Dazu zählen beispielsweise Trainings zum Thema Abfalltrennung oder Projekte zum Thema Energieeinsparung an den drei italienischen ELANTAS Standorten sowie eine Umfrage unter den Mitarbeitern bei BYK am Standort Wesel. Sie ergab: Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist bereits gut ausgeprägt, und die
Bereitschaft zu handeln ist ebenfalls vorhanden. Eine Frage der Kommunikation Dies beweist, dass das Engagement von ALTANA in den vergangenen Jahren Früchte trägt. „Viele ALTANA Gesellschaften sind nach ISO 14001 zertifiziert“, weiß Michela Michelotti. Das sei der beste Beleg dafür, dass ALTANA Klimaschutz und Ressourcenschonung ernst nimmt. „Die Expedition hat mir aber auch eine entscheidende neue Perspektive vermittelt: Nachhaltigkeit ist nicht zuletzt eine Frage der Kommunikation. Wer für sie wirbt, muss emotional überzeugen.“ Darin ist sie sich mit Robert Swan einig. „Wir haben die Chance, einen positiven Wandel herbeizuführen“, betont der ehemalige UN -Sonderbotschafter. „Jeder von uns muss aber erkennen, dass wir persönlich unser Handeln verändern müssen.“
Es sei falsch, so der Polarforscher weiter, zum Beispiel Energiesparen mit dem Verlust von Komfort oder gar mit Einschränkungen zu assoziieren, wie das in der Vergangenheit häufig getan wurde. „Tatsächlich hilft es uns allen zu überleben“, so Swan.
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In zahlreichen internen Vorträgen werben die beiden ALTANA Nachhaltigkeitsbotschafter Michela Michelotti und Dr. Michael Bessel für einen besseren Klimaschutz, der persönliches Handeln einschließt. Dazu haben sie verschiedene Projekte bei ALTANA angestoßen, zum Beispiel zu den Themen Abfalltrennung und Energieeinsparung an drei italienischen Standorten oder eine Nachhaltigkeitsumfrage unter den Mitarbeitern am Standort Wesel. Aber auch bei externen Veranstaltungen, etwa in Schulen und bei Meinungsbildnern, machen sie sich für den Klimaschutz stark.
Mit eigenen Augen konnten die beiden ALTANA Nachhaltigkeitsbotschafter die Auswirkungen des Klimawandels auf der von Robert Swan geleiteten Antarktisexpedition sehen und erleben. Die von Swan gegründete Initiative „2041“ setzt sich für den Schutz der Antarktis als Naturreservat ein. Der Abbau der dort vorhandenen Rohstoffe müsse auch über das im Jahr 2041 auslaufende UN -Moratorium verboten bleiben. Dies gelingt, indem weltweit die Ressourcen geschont werden. Jeder kann dazu beitragen.
nAchhALtigkeit in Den kÖPfen Der MitArBeiter VerAnkern UND DIE KoLLEGEN ZU MEHR NACHHALTIGKEIT MoTIVIEREN. DAFÜR SETZEN SICH DIE ALTANA NACHHALTIGKEITSBoTSCHAFTER IM UNTERNEHMEN, ABER AUCH AUSSERHALB – ZUM BEISPIEL IN SCHULEN – EIN.
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Unsere Mitarbeiter: die wichtigste Ressource
führen wir mindestens einmal jährlich. Alle drei Gesprächselemente zusammen ergeben den ALTANA Compassdialog.
Weltweit arbeiteten 2014 mehr als 6.000 Frauen und Männer in den ALTANA Gesellschaften. Mit ihren überdurchschnittlich hohen Qualifikationen und ihrem Engagement sind sie für uns als wissensgetriebenes Unternehmen die wichtigste Ressource. Um im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte zu bestehen, legen wir besonderen Wert auf unsere Unternehmenskultur. Die Kultur bei ALTANA ist geprägt von unserem Leitbild und den Werten Offenheit, Vertrauen, Handlungsspielraum und Wertschätzung. Wir fördern unsere Mitarbeiter bei ihrer beruflichen Entwicklung und unterstützen mit speziellen Präventionsmaßnahmen ihre Gesundheit. Gleichzeitig fordern wir von unseren Mitarbeitern, sich mit ihren Fähigkeiten engagiert im Unternehmen einzubringen.
Regelmäßige Dialoge zur Leistungsbeurteilung Eines der wichtigsten Instrumente, die ALTANA konzernweit im Bereich des Personalmanagements nutzt, sind die sogenannten Fortschrittsdialoge, die wir jedes Jahr mindestens einmal mit jedem Mitarbeiter persönlich führen. Sie dienen dazu, die Leistungen der Mitarbeiter zu beurteilen, und sind damit ein Baustein der Mitarbeiterentwicklung. Außerdem bilden sie die Basis für die individuellen Zielvereinbarungen, die wir ebenfalls jährlich mit unseren Mitarbeitern abschließen. In den Gesprächen werden auch Maßnahmen – beispielsweise die Bereitstellung geeigneter Arbeitsmittel – festgehalten, die das Arbeitsumfeld und die Arbeitsergebnisse weiter verbessern. Nicht bei allen Beschäftigten sehen es die Arbeitsverträge vor, dass sich die Zielvereinbarungen auf das Entgelt auswirken. Ist dies der Fall, so ergänzen wir den Zielvereinbarungsdialog um einen Zielerreichungsdialog. Auch diesen
Globale Mitarbeiterbefragung beweist Attraktivität Das zweite wichtige Instrument unseres Personalmanagements ist die globale Mitarbeiterbefragung, zu der wir alle drei Jahre alle Beschäftigten weltweit einladen. 2014 lag die Zahl der Teilnehmer erstmals deutlich über 4.000. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 77 Prozent. Diese Quote ist im Vergleich zu anderen Unternehmen herausragend. Die Ergebnisse der Befragung werten wir als Beweis dafür, dass ALTANA ein attraktiver Arbeitgeber ist. Dies zeigt sich unter anderem im Bekenntnis der Mitarbeiter zu unseren Werten. Mit 62 Prozent liegt diese Zustimmung nicht nur über dem Durchschnitt der globalen Chemiebranche (59 Prozent), sondern auch über dem allgemeinen Industriedurchschnitt (60 Prozent). Gleichwohl gibt es auch regionale Unterschiede. Diese führen wir jedoch auf eine Tradition und Kultur der Zurückhaltung in diesen Ländern zurück. Darüber hinaus zeigen uns die Ergebnisse künftige Handlungsfelder auf. Insbesondere geht es dabei darum, wie die Unternehmenskultur vor Ort gegebenenfalls noch besser gestaltet werden kann.
Internationaler Austausch Zwei Drittel unserer Mitarbeiter sind in Europa tätig, davon über 3.000 in Deutschland. In Amerika sind 1.348 beschäftigt und in Asien 751. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig der internationale Austausch in unserer Gruppe ist. Denn gut vernetzte Mitarbeiter, die ihr Wissen mit anderen im
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Unternehmen teilen, sind entscheidend für den Erfolg von ALTANA . Dafür stehen unsere Unternehmenswerte, wie etwa Offenheit. Deshalb unterstützen wir Mitarbeiter dabei, eine Zeitlang
Preiswürdiges Führungskräftetraining
in einem anderen Land und in einer anderen Gesellschaft zu arbeiten. Wir entsenden außerdem Fachkräfte projektbezogen in andere Gesellschaften, beispielsweise nach der Übernahme eines Unternehmens. Je nach Größe und Umfang des Projekts können die sogenannten Expatriates bis zu drei Jahre in einem anderen Land arbeiten. ALTANA hilft ihnen bei der Vorbereitung dieses Aufenthalts mit vielfältigen Beratungsleistungen und trägt während der Zeit mit weiteren Maßnahmen dazu bei, den Wechsel – auch für die Familien – möglichst unkompliziert zu gestalten. Seit Beginn dieser Maßnahmen haben 40 Mitarbeiter daran teilgenommen. 2014 waren zwölf Mitarbeiter unterwegs.
entwickelt haben. 2014 haben wir es neu als Pflichtschulung für alle Führungskräfte eingeführt, die nicht das Vorgängerprogramm absolviert hatten. Da das Training zwischen disziplinarischen und fachlichen Führungstätigkeiten unterscheidet, schulen wir die jeweiligen Zielgruppen getrennt. So können wir die Besonderheiten der fachlichen Führungskräfte besser berücksichtigen. Außerdem verbessert es die Möglichkeiten, innerhalb der jeweiligen Gruppe Netzwerke zu bilden. Jede Schulung umfasst vier Module, bestehend aus jeweils zwei Tagen, die in einem Zeitraum von sieben Monaten absolviert werden. Der deutsche Bundesverband für Trainer, Berater und Coaches e.V. (BDVT) hat das Programm mit dem Internationalen Deutschen Trainings-Preis in Bronze ausgezeichnet.
Auswahl von Führungskräften mithilfe von Online Assessment Gemäß unserem Anspruch „Wir wollen führend sein in allem, was wir tun“ legen wir bei der Einstellung neuer Führungskräfte Wert darauf, die Persönlichkeiten auszuwählen, die exakt zu uns passen. Um diesen Prozess weltweit einheitlich zu gestalten, haben wir 2014 ein für alle Gesellschaften verbindliches Online Assessment entwickelt, das alle Bewerber mit einem akademischen Abschluss sowie Interessenten für Führungspositionen absolvieren müssen. Das neue Instrument ist in allen für ALTANA relevanten Sprachen verfügbar. Das Assessment beruht auf standardisierten, wissenschaftlich validierten Fragen zu Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften. Es generiert automatisch ein Bewerberprofil mit Bezug zu den ALTANA Kompetenzen. Damit beschleunigt es das Auswahlverfahren insgesamt.
„FOKUS führen“ heißt ein spezielles Führungskräftetraining, das wir gemeinsam mit dem Anbieter Haufe Akademie
Vielfalt in der Gruppe Der Anteil der Frauen im Aufsichtsrat betrug im Berichtsjahr 25 Prozent. In den deutschen Gesellschaften bekleideten sie 21 Prozent der Führungspositionen. Diese Zahl liegt weiterhin unter dem Anteil der weiblichen Beschäftigten insgesamt. Sie machten 2014 fast 30 Prozent der Belegschaft aus. Aufgrund der unterschiedlichen Hierarchie- und Vertragsstrukturen in den ausländischen Gesellschaften ermitteln wir dort keine Frauenquote. Gleichwohl setzen wir unseren Gesellschaften unternehmensbezogene Ziele, die dazu dienen, die Zahl der Frauen in disziplinarischen Führungspositionen zu erhöhen. In Deutschland verfolgen wir mit der Initiative LEADING WOMEN @ALTANA weiterhin das Ziel, mehr Frauen in Füh-
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
rungspositionen zu bringen. Wie im Jahr zuvor haben wir deshalb auch 2014 entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen zu einem Workshop eingeladen – dieses Mal aus dem süddeutschen Raum. Thema war unter anderem die genderspezifische Kommunikation. 2015 wird darüber hinaus ein Mentorinnen-Netzwerk aktiviert, in dem weibliche Nachwuchskräfte von erfahrenen Mitarbeitern lernen können. 2014 hat es keinerlei Vorfälle gegeben, bei denen Mitarbeiter unserer Gesellschaft diskriminiert wurden.
Ausbildung bei ALTANA : Azubis machen einen Film 146 junge Frauen und Männer absolvierten im Berichtsjahr eine Ausbildung bei einer der deutschen ALTANA Gesellschaften. Je nach Standort bieten unsere Gesellschaften die unterschiedlichsten chemischen, technischen und kaufmännischen Lehrberufe an. Um auch künftig engagierte und qualifizierte junge Menschen für das Unternehmen zu gewinnen, haben wir Ende 2014 einen Film auf unserer Website veröffentlicht. Mit ihm tragen wir dem Bedürfnis der Jugendlichen nach authentischen, webbasierten Informationen Rechnung. Der Film thematisiert nicht die Inhalte der verschiedenen Berufe, sondern vielmehr, was unser Anspruch „Fördern und Fordern” für die Auszubildenden im Alltag bedeutet. Konzept und Drehbuch des zweiminütigen Films haben Auszubildende gemeinsam entwickelt. Auch die Darstellung der Charaktere haben junge Menschen aus unseren Gesellschaften übernommen.
Soziale Woche in der Ausbildung Als erste Gesellschaft hat ECKART am Standort Hartenstein eine freiwillige soziale Woche eingeführt. Sie ist Bestandteil der Ausbildung. Mit diesem Angebot will das Unterneh-
men die sozialen Kompetenzen der jungen Menschen stärken und zugleich Werte wie Offenheit und Wertschätzung fördern. Während der sozialen Woche haben die Auszubildenden die Möglichkeit, in einer Kindertagesstätte, einer Behinderten- oder Senioreneinrichtung, auf einem Bauernhof oder bei einem Wohlfahrtsverband zu arbeiten. Das Unternehmen begleitet den Einsatz mit Vorbereitungsund Feedback-Maßnahmen. 2014 haben acht Auszubildende dieses Angebot genutzt.
Auszeichnung für ELANTAS PDG Die regionale Mediengruppe St. Louis Post Dispatch im US Bundesstaat Missouri stellt jedes Jahr ein Ranking der besten Arbeitsplätze in der Region zusammen, das auf Befragungen der Arbeitnehmer beruht. Unser dort ansässiges Unternehmen ELANTAS PDG hat zum zweiten Mal in Folge in der Kategorie „mittlere Unternehmen“ die Bestnote unter den produzierenden Betrieben errungen. Die Gesellschaft wurde mit dem Titel „Top Workplace 2014“ ausgezeichnet.
Gesellschaftliches Engagement ALTANA unterstützt und fördert als „Good Corporate
Citizen“ gesellschaftliche Projekte mit dem Schwerpunkt Bildung, Wissenschaft und Forschung. Dabei berücksichtigen wir zur Stärkung unseres lokalen Umfelds und im Sinne guter Nachbarschaft besonders Initiativen in der Nähe unserer in- und ausländischen Standorte.
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NACHWUCHS FÖRDERN
Bildungscoaching in Weseler Grundschule Projektwochen mit dem „Haus der kleinen Forscher“ Berufsvorbereitende Unterstützung in der Sekundarstufe I Wettbewerbe für Schüler der Sekundarstufe II Bildungsprojekte außerhalb Deutschlands Ehrenamtliches Engagement Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen
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Gesellschaftliches Engagement
Nachwuchs fördern:
Unternehmer Für die Gymnasiastin Lea Weygardt erfüllte sich bei ALTANA der Wunsch, einen Tag lang Chefin eines groSSen Unternehmens zu sein. Möglich wurde dies durch die Schüleraktion „Chef für 1 Tag“.
Junge Menschen für Wirtschaftsthemen begeistern und den Arbeitstag eines Topmanagers für einen Tag miterleben und gestalten. Dafür steht die Schüleraktion „Chef für 1 Tag“, die ALTANA bereits zum zweiten Mal unterstützte. Denn eines der wichtigsten Ziele der Schüleraktion ist, Vorurteile und Distanz zwischen Schule und Wirtschaft abzubauen.
gewählt und zu einem zweitägigen ChefCasting eingeladen. Für die Schüler eine einmalige Chance, handelt es sich bei dem Casting doch um ein professionelles Management-Audit, das normalerweise nur Managern bei der Besetzung von Spitzenpositionen vorbehalten ist. Eine Expertenjury wählte unter den 208 teilnehmenden Schülern in einem mehrstufigen Auswahlverfahren zehn Finalisten
Ziel der Aktion ist auch, Jugendlichen auf
aus, die für einen Tag die Schulbank gegen den Chefsessel tauschten.
spielerische Art ein Fenster in die Zukunft zu öffnen, durch das sie erkennen, welche sogenannten Soft Skills in ihnen stecken. Diese werden in Schulzeugnissen nicht sichtbar, sind aber im späteren Berufsleben wichtige Fähigkeiten, die auch über eine Karriere entscheiden. Entscheidungen treffen und komplexe Prozesse managen Für die „Chef für 1 Tag“ Schüleraktion 2014 wurden dazu deutschlandweit zehn Schulklassen der Sekundarstufe II aus-
Für den Chefposten bei ALTANA qualifizierte sich die 18-jährige Gymnasiastin Lea Weygardt von der Marienschule Münster. Sie überzeugte die Jury in zahlreichen Tests und Interviews und lernte in einem Unternehmensplanspiel zusammen mit anderen Schülern kennen, wie in der Wirtschaft Entscheidungen getroffen und komplexe Prozesse gemanagt werden. Für die Finalistin galt es nun persönlich herauszufinden, wie es sein wird, für einen
„Bei ALTANA zu arbeiten ist spannend und eröffnet viele Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten – auch ohne Chemiestudium und außerhalb des Labors. Das ist aber vielen jungen Leuten nicht bewusst. Deswegen ist es so wichtig, direkt miteinander in Kontakt zu kommen. Davon können beide Seiten profitieren.“ DR. Matthias l. wolfgruber, altana
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Gesellschaftliches Engagement
NACHWUCHS FöRDERN:
unternehMer FÜR DIE GYMNASIASTIN LEA WEYGARDT ERFÜLLTE SICH BEI ALTANA DER WUNSCH, EINEN TAG LANG CHEFIN EINES GRoSSEN UNTERNEHMENS ZU SEIN. MöGLICH WURDE DIES DURCH DIE SCHÜLERAKTIoN „CHEF FÜR 1 TAG“.
Junge Menschen für Wirtschaftsthemen begeistern und den Arbeitstag eines Topmanagers für einen Tag miterleben und gestalten. Dafür steht die Schüleraktion „Chef für 1 Tag“, die ALTANA bereits zum zweiten Mal unterstützte. Denn eines der wichtigsten Ziele der Schüleraktion ist, Vorurteile und Distanz zwischen Schule und Wirtschaft abzubauen. Ziel der Aktion ist auch, Jugendlichen auf spielerische Art ein Fenster in die Zukunft zu öffnen, durch das sie erkennen, welche sogenannten Soft Skills in ihnen stecken. Diese werden in Schulzeugnissen nicht sichtbar, sind aber im späteren Berufsleben wichtige Fähigkeiten, die auch über eine Karriere entscheiden. entscheidungen treffen und komplexe Prozesse managen Für die „Chef für 1 Tag“ Schüleraktion 2014 wurden dazu deutschlandweit zehn Schulklassen der Sekundarstufe II aus-
„ICH HÄTTE NIE GEDACHT, DASS EIN CHEMIEUNTERNEHMEN WIE ALTANA So SPANNEND SEIN KANN. BEEINDRUCKT HAT MICH AUCH, WIE ChefVIELE EINZELNE ABTEILUNGEN ZUSAMgewählt und zu einem zweitägigen Casting eingeladen. Für die Schüler eine „BeiUND ALTANAWIE zu arbeiten spannend ALS und eröffnet MENARBEITEN MANist DABEI CHEF viele Entfaltungsund Entwicklungsmöglichkeiten – einmalige Chance, handelt es sich beiÜBERBLICK dem DEN BEHÄLT.“ auch ohne Chemiestudium und außerhalb des La-
Casting doch um ein professionelles LeA WeYgArDt,bors. „chefin tAg“jungen Leuten nicht bewusst. Das istfür aber1vielen Management-Audit, das normalerweise Deswegen ist es so wichtig, direkt miteinander in Kontakt zu kommen. Davon können beide Seiten nur Managern bei der Besetzung von profitieren.“ Spitzenpositionen vorbehalten ist. Eine ExDr. MAtthiAs L. WOLfgruBer, ALtAnA pertenjury wählte unter den 208 teilnehmenden Schülern in einem mehrstufigen Auswahlverfahren zehn Finalisten aus, die für einen Tag die Schulbank gegen den Chefsessel tauschten. Für den Chefposten bei ALTANA qualifizierte sich die 18-jährige Gymnasiastin Lea Weygardt von der Marienschule Münster. Sie überzeugte die Jury in zahlreichen Tests und Interviews und lernte in einem Unternehmensplanspiel zusammen mit anderen Schülern kennen, wie in der Wirtschaft Entscheidungen getroffen und komplexe Prozesse gemanagt werden. Für die Finalistin galt es nun persönlich herauszufinden, wie es sein wird, für einen
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Gesellschaftliches Engagement
Tag Chefin eines großen Unternehmens zu sein. Aber auch: Was ist dran am Mythos Manager? Und wie gehen Manager mit unternehmerischer und gesellschaftlicher Verantwortung um? Am 1. Dezember war es soweit. Vom Chauffeur gebracht und von ALTANA Chef Dr. Matthias L. Wolfgruber begrüßt, nahm sie an seiner Seite den Chefsessel ein und begann den Tagesablauf als „Chefin für 1 Tag“. Neben der Postbesprechung am Morgen standen weitere Besprechungen mit verschiedenen Abteilungsleitern auf der Agenda. Von Personalleiter Jörg Bauer erfuhr sie Näheres zur Führungskräfteentwicklung, und Annette Lampe, Leiterin der Personalentwicklung, berichtete ihr über das Mentoren-Programm im Rahmen des Frauennetzwerks. „Das Unternehmen ist innovations- und wissensgetrieben“, erklärte Wolfgruber der Chefin beim Rundgang durch das Laborgebäude. Zum Erfolg eines Unternehmens zähle
auch eine Unternehmenskultur, die den Menschen in den Fokus rücke. „Ich konnte jeden Mitarbeiter ansprechen und habe ein gutes Miteinander erlebt“, stellte Weygardt fest. Das bestätigen auch ihre Mitschülerinnen aus dem sozialwissenschaftlichen Leistungskurs, denen Dr. Wolfgruber bei seinem Besuch in der Marienschule in Münster Rede und Antwort stand. Dass Offenheit, Vertrauen und Wertschätzung gelebt werden, ist für Wolfgruber selbstverständlich. „Werte und Führungsleitlinien gelten bei ALTANA für jeden, weltweit, in allen Tochtergesellschaften.“ „Die Rolle eines Vorstands ist sehr anspruchsvoll und vielseitig, man muss ständig zwischen den Themenbereichen wechseln“, beschreibt Weygardt die Rolle von Vorstandschef Wolfgruber. Sie sei auch beeindruckt, wie viele einzelne Abteilungen zusammenarbeiten und wie man dabei als Chef den Überblick behalte.
„Ich hätte nie gedacht, dass ein Chemieunternehmen so spannend sein kann“, fasst die 18-Jährige ihre Eindrücke vom Tagesablauf als „Chefin für 1 Tag“ zusammen.
Gesellschaftliches Engagement
Durch den persönlichen Kontakt nehmen die Schüler Unternehmenslenker aus einer anderen Perspektive wahr. Eine Befragung unter den Teilnehmern der „Chef für 1 Tag“Aktion 2014 ergab: Fast zwei Drittel der Schüler konnten durch die persönlichen Eindrücke ein positiveres Bild von Unternehmen und Managern gewinnen.
Unter den 208 teilnehmenden Schülern der „Chef für 1 Tag“ Aktion 2014 wählte die Expertenjury zehn Finalisten aus, die für einen Tag die Schulbank gegen den Chefsessel tauschten. Lea Weygardt qualifizierte sich für den Chefposten bei ALTANA .
Persönliche Meinung über Manager und unternehmen (in Prozent)
Meine Meinung hat sich durch die Aktion positiv verändert.
urteil über den chef / die chefin (in Prozent)
Sympathisch. 65
Es war ein tolles Erlebnis, einen Top-Manager kennenzulernen.
78 Hohes Verantwortungsbewusstsein.
60 Habe jetzt ein realistisches Bild von Unternehmen und Managern.
75 Glaubwürdig.
53 Quelle: Chef für 1 Tag
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68 Kann Vorbild für junge Menschen sein. 57 Quelle: Chef für 1 Tag
VOrurteiLe unD DistAnZ ZWischen schuLe unD WirtschAft ABBAuen – DAS IST EINES DER WICHTIGSTEN ZIELE DER AKTIoN „CHEF FÜR 1 TAG“. VoN DEM PERSöNLICHEN KoNTAKT PRoFITIEREN BEIDE SEITEN. ALTANA BETEILIGTE SICH BEREITS ZUM ZWEITEN MAL AN DER SCHÜLERAKTIoN.
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Nachhaltigkeitsbericht 2014
Unser gesellschaftliches Engagement Wir möchten junge Menschen überall auf der Welt für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik begeistern. Deshalb steht die Förderung von Initiativen, die der Bildung, Wissenschaft und Forschung dienen, im Mittelpunkt unseres Engagements. Im Sinne guter Nachbarschaft wählen wir dazu bevorzugt Projekte in der Nähe unserer Standorte. Viele von ihnen fördern wir bereits seit mehreren Jahren.
Bildungscoaching in Weseler Grundschule Alle Kinder haben Potenziale, doch oft fehlen die Bedingungen, damit diese sich richtig entfalten können. An diesem Punkt setzt das sogenannte Bildungscoaching an, das ALTANA seit 2014 mit der gemeinnützigen Akademie Klausenhof und der Gemeinschaftsgrundschule GGS Innenstadt in Wesel verfolgt. Aufgabe des Projekts ist es, benachteiligte Kinder ab der zweiten Grundschulklasse individuell zu fördern, um ihnen bessere Bildungschancen zu eröffnen. Dies betrifft unter anderem Kinder mit Migrationshintergrund, aus bildungsfernen oder sozial belasteten Verhältnissen. ALTANA finanziert in diesem Zusammenhang für drei Jahre die Personal- und Sachkosten für eine sozialpädagogische Fachkraft. Ihre Aufgabe ist es, in Wesel Paten zu gewinnen, die die Kinder ehrenamtlich betreuen und begleiten. Dazu muss die Sozialpädagogin die Paten qualifizieren und anschließend ihre Tätigkeiten koordinieren. Für die Förderung in Frage kommen zum einen Kinder, die besondere ausbaufähige Talente besitzen. Zum anderen geht es darum, Kindern mit Defiziten zu helfen, diese abzubauen. Auf diese Weise soll die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Kinder unterstützt werden. Die ehrenamtlichen Mentoren fungieren dabei nicht als Nachhilfelehrer, sondern als persönliche Ansprechpartner.
Pro Woche verbringen sie außerhalb der Schulzeit zwei Stunden mit den Mädchen oder Jungen. In dieser Zeit begleiten sie die Kinder beispielsweise zum Musikunterricht, erkunden mit ihnen das Angebot der Stadtbibliothek oder machen Ausflüge in die Natur, die von den Kindern anschließend dokumentiert werden. Im ersten Jahr haben sich acht ehrenamtliche Mentoren beim Bildungscoaching engagiert. Ziel ist es, diese Zahl bis Ende 2015 auf 20 zu steigern.
Projektwochen mit dem „Haus der kleinen Forscher“ Unser Engagement in Kooperation mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hat bereits Tradition. 2014 hat BYK diese Nachwuchsförderung mit speziellen Projektwochen in zwei Weseler Grundschulen fortgesetzt, Unterstützung erhielten wir dabei von der DRK -Kindertagesstätte „Abenteuerland“. Wie in den Jahren zuvor standen die Projektwochen im März in den Schulen jahrgangsweise jeweils unter einem Leitthema. So beschäftigten sich die Kinder beispielsweise mit den Themen Sauberes Wasser, Bauen und Konstruieren. Ihre Projektergebnisse präsentierten die kleinen Forscher aus beiden Schulen bei einer Abschlussveranstaltung im April. Dazu hatte ALTANA auch Eltern und Lehrer ins Konferenzzentrum in Wesel eingeladen. Im Herbst besuchten die Kinder BYK und erforschten an drei Vormittagen mit praktischen Versuchen den Lotuseffekt. Ziel unseres Engagements ist es, das Interesse der Kinder an naturwissenschaftlichen Phänomenen zu wecken. Wir wollen ihre Kompetenz fördern, Probleme zu lösen, indem wir sie vom Kindergartenalter bis zur weiterführenden Schule kontinuierlich begleiten. Deshalb kümmern sich die BYK Schulbotschafter auch außerhalb der Projektwochen regelmäßig bei ihren Schulbesuchen um die Nachwuchs-Forscher.
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Berufsvorbereitende Unterstützung in der Sekundarstufe I Die Unterstützung von Schülern der Sekundarstufe I – beispielsweise durch Praktika – ist für die meisten ALTANA Gesellschaften in Deutschland gelebte Praxis. ACTEGA Rhenania hat dieses Engagement 2014 ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Grevenbroich unterstützte das Unternehmen erstmals vier Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse bei ihrer Facharbeit Deutsch. Aufgabe der Arbeit war es, die Methoden und Herausforderungen bei der Filtration von Farben und Lacken darzustellen. Die jungen Menschen verbrachten vier Tage im Unternehmen, um sich vor Ort zu informieren. Mitarbeiter von ACTEGA Rhenania prüften die anschließend erstellten Arbeiten auf fachliche Richtigkeit, ehe die Schüler sie in ihrer Schule einreichten. Die Ergebnisse der Facharbeit wurden außerdem schulintern auf einer Veranstaltung präsentiert. Dieses berufsvorbereitende Engagement wollen wir in den kommenden Jahren fortsetzen.
Wettbewerbe für Schüler der Sekundarstufe II Speziell an Schüler der Sekundarstufe II richtet sich unser Engagement im Rahmen der Wettbewerbe „Chef für 1 Tag“ sowie „Jugend gründet“. In beiden Fällen möchten wir junge Menschen dabei unterstützen, ihre unternehmerischen beziehungsweise Managementkompetenzen zu erproben. Für „Jugend gründet“ haben wir 2014 einen Sonderpreis Chemie ausgelobt. Organisator des Online-Wettbewerbs ist das Steinbeis-Innovationszentrum der Hochschule Pforzheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Der Wettbewerb soll Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren anregen, spielerisch alle Phasen einer Unter-
nehmensgründung zu durchlaufen. Dazu müssen sie als erstes einen Business-Plan entwickeln. Für Jugendliche, die 2014 eine Geschäftsidee aus dem Bereich Chemie eingereicht haben, eröffnet sich 2015 die Chance auf einen ganz besonderen Gewinn: Der Sonderpreis Chemie besteht aus einer Reise zu BYK USA in Wallingford. Dort können sich die Jugendlichen an einem unserer größten Forschungs- und Produktionsstandorte über Additive und Spezialchemie informieren.
Bildungsprojekte außerhalb Deutschlands Auch außerhalb Deutschlands unterstützt ALTANA Bildungsprojekte. Bestes Beispiel dafür ist unsere bereits seit mehreren Jahren währende Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein Passo Fundo e.V., Münster. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studenten in Brasilien finanziell zu fördern. Dazu vergibt er Stipendien an talentierte junge Menschen, die ihr Studium nicht selbst bezahlen können. Auch 2014 hat ALTANA mit insgesamt 7.500 Euro fünf Hochschulstipendien finanziert. Für die Stipendiaten ist diese Unterstützung an die Verpflichtung geknüpft, sich in einem sozialen Projekt zu engagieren. Seit 2013 kooperiert ALTANA mit der Kinderhilfe Nepal e.V., Mainz. Auch 2014 haben wir der gemeinnützigen Einrichtung Geld für das Mädchenheim Parizat Nestling Home in der Hauptstadt Kathmandu gespendet. Dort finden Töchter inhaftierter Eltern ein sicheres Zuhause, außerdem erhalten sie eine Schul- sowie eine Berufsausbildung. Mit unserer Spende in Höhe von 5.700 Euro hat der Verein die bereits 2010 errichtete Photovoltaik- und die thermische Solaranlage auf dem Neubau des Heims ausgebaut und erweitert. Damit wird das Mädchenheim unabhängig von der staatlichen Stromversorgung. Die Anlage erzeugt genug Strom, um Computer, Nähmaschinen und Reiskocher
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zu betreiben. Außerdem erwärmt sie Wasser. Wie wichtig diese Unabhängigkeit ist, zeigte sich zuletzt beim Erdbeben im April 2015: Gebäude und Solaranlage hielten dem Beben stand. So mussten die Mädchen sowie ihre Betreuer im Gegensatz zu vielen ihrer Landsleute weder auf warmes Wasser noch auf warme Mahlzeiten verzichten. Im Bezirk Mysore im Süden Indiens hat die Organisation Development through Education (DEED) ein Zentrum für Kinder eingerichtet, die aus den unterschiedlichsten Gründen noch keine Schule besucht haben. Sie können dort an einem dreijährigen Förderprogramm teilnehmen, um sich auf den Besuch einer Regelschule vorzubereiten. Während dieser Zeit leben sie auf dem DEED -Gelände. Durch Initiative eines deutschen Studenten, der in dem Zentrum ein mehrmonatiges Projekt absolvierte, entstand ein Kontakt zu ELANTAS Beck India. Das Unternehmen spendete Betten, Tische und Bänke im Wert von 3.000 Euro, mit denen das Zentrum seine Einrichtung modernisieren konnte.
Ehrenamtliches Engagement Neben unserem Engagement für Bildung und Forschung sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Dies tun wir unter anderem bei eigens organisierten Ehrenamtstagen. 2014 haben Mitarbeiter von BYK beispielsweise einen Tag im Rahmen ihres Global Sales Meetings genutzt, um den Garten des SOS Kinderdorfs in Düsseldorf zu pflegen. Die Einrichtung bietet Kindern und Jugendlichen Hilfen in schwierigen Lebenssituationen. 55 BYK Mitarbeiter aus Deutschland, Japan, den USA und China jäteten Unkraut, häckselten alte Sträucher und strichen Bänke. In den USA bietet unsere Gesellschaft ELANTAS PDG in St. Louis ihren Beschäftigten viele Möglichkeiten, sich persönlich oder mit einer Spende zu engagieren. Diese Ange-
bote nehmen die Mitarbeiter gerne wahr. Unter anderem können sie zu bestimmten Terminen Blut spenden. Außerdem gibt es über das Jahr verteilt unterschiedliche Gelegenheiten, gemeinnützigen Organisationen Kleider, Lebensmittel oder Geld zu schenken. Am St. Louis World Food Day im September halfen einige Kollegen fleißig beim Packen von Lebensmittelpaketen mit.
Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen Wie bereits im Kapitel Management berichtet, haben die ALTANA Gesellschaften in Deutschland 2014 wieder am bundesweiten „Tag der offenen Tür“ der Chemieindustrie teilgenommen. Traditionell spenden wir die dabei erzielten Einnahmen, beispielsweise aus dem Verkauf von Speisen und Getränken, für einen guten Zweck. In der Regel stocken die jeweiligen Unternehmen die Beträge auf, die sie eingenommen haben – so auch 2014. BYK hat beispielsweise 6.000 Euro an den Förderverein Kinderpalliativmedizin Löwenzahn & Pusteblume e.V. gespendet. Der Verein unterstützt die Arbeit des Kinderpalliativteams im Marien-Hospital, Wesel, das Kinder mit lebensverkürzenden, oft chronischen Krankheiten in der Region betreut und versorgt. ACTEGA Rhenania hat die Einnahmen vom „Tag der offenen Tür“ auf insgesamt 2.000 Euro aufgestockt. Je 1.000 Euro erhielten die Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung im Rhein-Kreis Neuss sowie die Grevenbroicher Tafel Existenzhilfe e.V. Sie hatte mit einem eigenen Stand die Besucher der Veranstaltung über ihre Hilfen für Menschen in Not informiert. Beide Einrichtungen hatte das Unternehmen auch schon 2011 unterstützt. Ein weiteres Beispiel ist die Weihnachtsspendenaktion von ECKART in Hartenstein. Bereits seit einigen Jahren verzichtet ECKART darauf, Kunden und Geschäftspartnern zu
Management Produkte Sicherheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement
Weihnachten Geschenke zu machen. Stattdessen nutzt das Unternehmen die vorgesehene Summe, um gemeinnützige Initiativen sowohl in der Region Franken wie auch überregional zu unterstützen. 2014 erhielten die Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach e.V. und die Ambulante Kinderhospizarbeit des Hospiz Teams Nürnberg e.V. je 10.000 Euro. Diese Summen sind nicht zweckgebunden; die Vereine können selbst entscheiden, welche Projekte sie damit realisieren möchten. Die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ erhielt zweckgebunden 10.000 Euro für ein Ebola-Hilfsprojekt sowie weitere 10.000 Euro für allgemeine Hilfsprojekte.
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Höhen und Tiefen Programme / Ziele Fortschrittsmitteilungen zu Global Compact
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Höhen
– A LTANA hat die Bruttowertschöpfung um 16,7 Prozent auf 763 Millionen Euro gesteigert. – Das nachhaltige Portfolio unserer Gesellschaften ist durch Akquisitionen sowie die Beteiligung an der Landa-Gruppe und durch eigene Entwicklungen weiter gewachsen. – A LTANA hat weitere Produkte auf den Markt gebracht, die Alternativen zu gefährlichen Stoffen bieten. Dazu zählen neue Thixotropie-Additive von BYK sowie das Pigment Lasersafe von ECKART . – Das neue Siegel ToySafe von ACTEGA Terra zeigt an, dass die mit ihm gekennzeichneten Lacke folgende Stoffe nicht enthalten: Bisphenol A, Benzophenon, Schwermetalle sowie Weichmacher. – Nach dem anhaltenden Erfolg der weichmacherfreien Dichtungsmasse Provalin bringt ACTEGA DS für medizinische und pharmazeutische Anwendungen ProvaMed auf den Markt. – A LTANA hat alle selbstgesetzten Ziele in Bezug auf Arbeitssicherheit erfüllt. Drei von vier Geschäftsbereichen haben sogar schon das erst für 2016 definierte Niveau erreicht. – Folgende Gesellschaften haben seit längerer Zeit keine unfallbedingten Ausfallzeiten verzeichnet: ECKART , Standort Schererville (elf Jahre), Standort Zhuhai (vier Jahre), Standort Wackersdorf
(zwei Jahre); ELANTAS Beck India (mehr als zehn Jahre); ACTEGA Foshan, ACTEGA Kelstar und ACTEGA Rhenacoat (jeweils drei Jahre).
– A LTANA hat mit den Gesellschaften, die schon vor 2013 zur Gruppe gehörten, die für 2014 gesetzten Umweltziele erreicht, zum Teil sogar übererfüllt. – Die neue Abluftverbrennung von ECKART am Standort Schererville reduziert den Erdgasverbrauch und damit die CO -Emissionen um je sieben Prozent. ² –B YK -Chemie, Wesel, und ELANTAS Beck, Hamburg, haben ihr Energiemanagement nach ISO 50001 zertifiziert.
– ELANTAS Isolantes Elétricos do Brasil hat sein Umweltmanagement nach ISO 140001 zertifiziert. – Weitere 161 Lieferanten haben sich auf unserer elektronischen Procurement-Plattform zu den Prinzipien der Global Compact-Initiative bekannt. – Speziell für Führungskräfte wurde ein englischsprachiges E-Learning-Programm zum Thema Korruption entwickelt und eingesetzt. – 2014 gab es keine Strafen wegen Verstößen gegen Rechtsnormen. – Zum „Tag der offenen Tür“ in Deutschland kamen 8.000 Besucher. – Das Angebot zur Beratung bei psychischer Belastung gilt nun auch für Mitarbeiter von ECKART in Deutschland. – B YK ermöglicht am Standort Wesel allen Mitarbeitern, die älter als 40 sind, einen umfassenden, kostenfreien Gesundheitscheck. – Immer mehr ALTANA Unternehmen bieten Sportangebote für ihre Mitarbeiter.
Höhen und Tiefen
Tiefen
– Im Berichtsjahr hatte ALTANA nach eigener Definition vier bedeutende Schadensereignisse zu verzeichnen, darunter drei Verpuffungen / Explosionen und eine Freisetzung von Chemikalien. Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt. Nach VCI -Definition belief sich die Zahl der bedeutenden Schadensereignisse auf elf. – 2014 musste ALTANA folgende Strafen zahlen: Wegen Verstößen gegen Umweltrecht 19.000 Euro, 6.000 Euro bzw. 1.500 Euro. Eine weitere Strafe in Höhe von 1.300 Euro bezog sich auf Produkte und Dienstleistungen. – Entgegen den ursprünglichen Plänen kann ECKART in Deutschland nur eine Anlage zur KraftWärme-Kopplung (KWK) realisieren. Grund dafür ist die durch die geänderte Rechtslage verschlechterte Wirtschaftlichkeit einer entsprechenden Investition. – Aufgrund einer Akquisition im Jahr 2013 sind die CO -Emissionen, der Wasserverbrauch und ² die Mengen ungefährlicher Abfälle, bezogen auf die Bruttowertschöpfung, teils erheblich gestiegen. – Unsere Einwände bezüglich der EU -Definition zum Begriff „Nano“ blieben ohne Erfolg. Dies wird die Hersteller von pulverförmigen Produkten erheblich belasten.
63
64
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Programme / Ziele
Wesentliche Managementinstrumente zur Leistungssteigerung sind das Messen von Kennzahlen, die Festlegung von Zielen, die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmenplänen sowie die Prüfung der Zielerreichung. Letztere ist Bestandteil der Zielbewertung für die variablen Gehaltsanteile des höheren Managements. Im Folgenden sind unsere Ziele bezüglich der Kennzahlen und wesentlicher Maßnahmen aufgeführt. In den einzelnen ALTANA Gesellschaften existieren im Rahmen der Managementsysteme detaillierte Maßnahmenpläne.
Management
Zertifizierung weiterer nicht zertifizierter Gesellschaften nach ISO 14001 oder ähnlichen Normen
fortlaufend
Zertifizierung des Energiemanagementsystems aller produzierenden Gesellschaften in Deutschland nach ISO 50001
Ende 2016
Zertifizierung weiterer Unternehmen in Deutschland nach ISO 50001
Ende 2015
„Tag der offenen Tür“ bei allen deutschen Gesellschaften
Sept. 2017
Zusammenfassende Sicherheitsberichte über die im Jahr 2018 zu registrierenden Substanzen zur Unterstützung der Global Product Strategy
Ende 2018
Fortsetzung der Kommunikation über die Anforderungen von ALTANA an die Zusammenarbeit mit Lieferanten im Rahmen von Lieferantenbesuchen und -audits (Global Compact)
fortlaufend
Weiterentwicklung des Kennzahlensystems nach GRI
fortlaufend
Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von ALTANA mit standardisierten Fragebögen
jährlich
Ableitung von Handlungsbedarf und Umsetzung von Maßnahmen aus der Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung
fortlaufend
Produkte
Ausbau der Entwicklung wasserbasierter Lacke, insbesondere bei ACTEGA
fortlaufend
Verwendung erneuerbarer Rohstoffe (ohne Quantifizierung)
fortlaufend
Einsatz weiterer Lebenszyklusanalysen (LCA)
fortlaufend
Entwicklung weiterer Additive und Pigmente für Wasserlacke
fortlaufend
Entwicklung weiterer VOC-reduzierter und / oder wasserbasierter Lacke
fortlaufend
Entwicklung von Produkten für Ressourceneffizienz
fortlaufend
Entwicklung von Produkten für Energieeffizienz
fortlaufend
Entwicklung weiterer Produkte mit FoodSafe-Siegel
fortlaufend
Sicherheit
WAI 1 unter 3 oder WAI 2 unter 2,1 Arbeitsunfällen pro eine Million Arbeitsstunden
Ende 2016
WAI 3 unter 50 Ausfalltagen pro eine Million Arbeitsstunden
Ende 2016
Reduzierung bedeutender Schadensfälle; langfristig null bedeutende Schadensfälle
fortlaufend
Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aus Best-Practice-Beispielen
Ende 2016
Programme / Ziele
Umwelt Reduktion spezifischer Umweltbelastungen (auf Bruttowertschöpfung bezogen):
CO -Emissionen ² CO -Emissionen ² Wasser: Ersatz der bisherigen Zielsetzung durch ein weltweites Wassermanagement
- 30 %
2007 – 2020
- 9 %
2012 – 2020
Gefährlicher Abfall
- 5 %
2012 – 2017
Ungefährlicher Abfall
- 5 %
2012 – 2017
Gefährlicher Abfall – zur Beseitigung
- 5 %
2012 – 2017
Ungefährlicher Abfall – zur Beseitigung
- 5 %
2012 – 2017
Ende 2016
Diverse Maßnahmen zur Wassereinsparung
fortlaufend
Diverse Maßnahmen zur Reduktion von Abfall
fortlaufend
Diverse Maßnahmen im Hinblick auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien
fortlaufend
Ersatz der Kraft-Wärme-Kopplung bei ELANTAS Italia in Ascoli
Ende 2015
Weiterer Ausbau Kraft-Wärme-Kopplung nach Machbarkeit
fortlaufend
Erneuerbare Energien: Prüfung auf Machbarkeit und verstärkter Einsatz
fortlaufend
Personal
Erhöhung des Frauenanteils bei Führungskräften
fortlaufend
Erfassung des Krankenstands zur Gesundheitsvorsorge weltweit
Ende 2016
Weitere Maßnahmen zur Etablierung des neuen Konzernleitbilds
fortlaufend
Compliance-Schulungen
fortlaufend
Weltweite Audits zu Compliance-relevanten Themen
fortlaufend
Weiterentwicklung der Gesundheitsmanagementsysteme
fortlaufend
Anonyme Beratung für Mitarbeiter deutschlandweit
Ende 2015
65
66
Nachhaltigkeitsbericht 2014
Fortschrittsmitteilungen zu Global Compact
Mit der Teilnahme an der UN -Initiative Global Compact verpflichten wir uns u. a. zur Wahrung der Menschenrechte, zur Schaffung sozialverträglicher Arbeitsbedingungen, zur Förderung des Umweltschutzes und zur Bekämpfung der Korruption.
Prinzip
Seite
Maßnahme
28 – 31
Gesundheitsmanagement, Kennzahlen, Arbeitssicherheit
13 – 14
Lieferantensuche, Lieferantenvereinbarungen, Prüfungen, Global Compact im Internet
NHB 2013, 14 – 15
Lieferantenvereinbarungen
11 – 12
Compliance-Managementsystem
11 – 12, 57
Compliance-Managementsystem, Unterstützung von Bildungsinitiativen
11 – 12
fairer Umgang, ComplianceManagementsystem, Schulungen, Befragungen
11, 64 – 65
Energie- und Umweltmanagementsystem, Ziele
33 – 42, 64 – 65
Prozessoptimierungen, technische Modernisierung, Programme und Ziele, Kennzahlen
15 – 21, 38 – 39
Produktinnovationen, Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Wasser
11 – 12
Schulungen, Audits und Kennzahlen
Menschenrechte Prinzip 1 Unterstützung und Achtung der internationalen Menschenrechte im eigenen Einflussbereich Prinzip 2 Sicherstellung, dass sich das eigene Unternehmen nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt Arbeitsnormen Prinzip 3 Wahrung der Vereinigungsfreiheit und wirksame Anerkennung des Rechts zu Kollektivverhandlungen Prinzip 4 Abschaffung jeder Art von Zwangsarbeit Prinzip 5 Abschaffung von Kinderarbeit Prinzip 6 Beseitigung von Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung Umweltschutz Prinzip 7 Unterstützung eines vorsorgenden Ansatzes im Umgang mit Umweltproblemen Prinzip 8 Ergreifung von Schritten zur Förderung eines verantwortungsvolleren Umgangs mit der Umwelt Prinzip 9 Hinwirkung auf die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien Korruptionsbekämpfung Prinzip 10 Eintreten gegen alle Arten der Korruption, einschließlich Erpressung und Bestechung
GRI-Index
GRIAnsprechpartner -Index (Auszug)
Der ALTANA Nachhaltigkeitsbericht 2014 orientiert sich an Andrea Neumann den internationalen Leitlinien G3 der Global Reporting Leiterin Unternehmenskommunikation Initiative . Die670 Kurzübersicht Tel +(GRI) 49 281 - 10900 listet den jeweiligen Status und Verweis der für ALTANA relevanten Indikatoren auf. Fax + 49 281 670 - 10999
Vollständig erfüllt
Teilweise erfüllt
Nicht erfüllt
A = Anhang Nachhaltigkeitsbericht 2014 U = Umschlag GB = ALTANA Geschäftsbericht 2014
press@altana.com GRI-Standard-Angabe Verweis Status Dr. Andreas Diez Leiter Umwelt, Gesundheit und Sicherheit 1. Tel Strategie und670 Analyse + 49 281 - 10600 1.1 Vorwort des Vorstands S. 1 Fax + 49 281 670 - 10649 1.2 Zentrale Nachhaltigkeitsauswirkungen, S.10, A Andreas.Diez@altana.com
4.
Unternehmensführung, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Führungsstruktur
2.
Organisationsprofil
4.2
A
2.1
Name des Unternehmens
Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden
2.2
Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen
U, GB, S. 35 – 39
4.3
Kontrollorgan bzw. unabhängige Mitglieder der Unternehmensführung
A
2.3
Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur
U, GB, S. 35 – 39
4.4
Mechanismen für Aktionärs- und Mitarbeiterempfehlungen an den Vorstand / Aufsichtsrat
A
2.4
Hauptsitz des Unternehmens
4.5
Länder mit Geschäftstätigkeitsschwerpunkt
Vorstandsvergütung von der Unternehmensleistung abhängig
A, GB, S. 69 – 70
2.5
4.6
Eigentümerstruktur
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten
A
2.6 2.7
Märkte
4.7
Größe des Unternehmens
Qualifikation der Leitungsgremien für Nachhaltigkeit
A
2.8 2.9
Signifikante Änderungen im Berichtszeitraum
S. 10
4.8
Leitbilder, Unternehmenswerte und Verhaltenskodizes
S. 13, 49 – 50
4.9
Verfahren auf Vorstands- / Aufsichtsratsebene zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung
GRI-Standard-Angabe
-risiken und -chancen
U
U U, GB, S. 44 – 45 U, GB, S. 69 GB, S. 35 – 38
2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum 3. 3.1 3.2 3.3 3.4
Berichtsparameter Berichtszeitraum
Impressum Datum des letzten Berichts Berichtszyklus
Herausgeber Ansprechpartner für Fragen zum Bericht AG ALTANA
3.5
Vorgehensweise zur Auswahl der Abelstr. 43, 46483 Wesel Berichtsinhalte
TelBerichtsgrenzen + 49 281 670 - 8 Fax + 49 281 670 3.7 Einschränkungen des- 10999 Berichtsumfangs 3.8 info@altana.com Joint Ventures, Tochterunternehmen, Outsourcing www.altana.de 3.6
3.9
U, GB
Datenerhebung
3.10 Änderungen bei der Darstellung von Umschlag lackiert mit TerraWet Informationen im Vergleich zu früheMattlack G 9 / 83 Velvet Touch-060, ren Berichten 3.11 Innenseiten Änderungen lackiert des Umfangs, Bemit der TerraGreen richtsgrenzen oder der Messmethoden
Mattlack G 5 / 75 matt auf Basis 3.12 GRI Content Index nachwachsender Rohstoffe, beides 3.13 Bestätigung durch externe Dritte Wasserlacke von ACTEGA Terra / formuliert mit Additiven von BYK.
U A
4.10 Verfahren zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistungen des Vorstands
U
4.11 Umsetzung des Vorsorgeprinzips
Gestaltung U 4.12 Unterstützung externer Initiativen 4.13 Mitgliedschaften in Verbänden und Heisters & Partner A Interessengruppen Büro für Kommunikationsdesign, Mainz U, A
S. 10 – 11, GB, S. 69
S. 12, A A
A S. 11, 22, A S. 13 – 14, A A
4.14 Einbezogene Stakeholdergruppen
S. 14
4.15 Auswahl der Stakeholder
S. 14
Fotografi e A 4.16 Ansätze für den Stakeholderdialog Brembeck, München S. 6,Robert A 4.17 Zentrale Themen der Stakeholder Eyal Izhar, Jerusalem (S. 7 – 8) 5. Leistungsindikatoren A
S. 14 U
Ökonomie
A Druck EC Managementansatz Eberl Print GmbH, Immenstadt EC1 Erwirtschafteter und verteilter Wert A
EC2
Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels
U, A
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
A
Verweis Status
A, GB, S. 35, 69 U, GB S. 10 GB, S. 103, 118 – 121
GRI-Index
GRI -Index (Auszug)
Der ALTANA Nachhaltigkeitsbericht 2014 orientiert sich an den internationalen Leitlinien G3 der Global Reporting Initiative (GRI) . Die Kurzübersicht listet den jeweiligen Status und Verweis der für ALTANA relevanten Indikatoren auf.
GRI-Standard-Angabe Strategie und Analyse
1.1
Vorwort des Vorstands
1.2
Zentrale Nachhaltigkeitsauswirkungen, -risiken und -chancen
2.
Organisationsprofil
2.1
Name des Unternehmens
2.2
Wichtigste Marken, Produkte und Dienstleistungen
U, GB, S. 35 – 39
2.3
Geschäftsbereiche und Unternehmensstruktur
U, GB, S. 35 – 39
2.4
Hauptsitz des Unternehmens
2.5
Länder mit Geschäftstätigkeitsschwerpunkt
2.6
Eigentümerstruktur
2.7
Märkte
2.8
Größe des Unternehmens
2.9
Signifikante Änderungen im Berichtszeitraum
Teilweise erfüllt
Nicht erfüllt
A = Anhang Nachhaltigkeitsbericht 2014 U = Umschlag GB = ALTANA Geschäftsbericht 2014
Verweis Status
1.
2.10 Auszeichnungen im Berichtszeitraum
Vollständig erfüllt
GRI-Standard-Angabe
Verweis Status
4.
Unternehmensführung, Verpflichtungen und Engagement
4.1
Führungsstruktur
4.2
Unabhängigkeit des Aufsichtsratsvorsitzenden
A
4.3
Kontrollorgan bzw. unabhängige Mitglieder der Unternehmensführung
A
4.4
Mechanismen für Aktionärs- und Mitarbeiterempfehlungen an den Vorstand / Aufsichtsrat
A
4.5
Vorstandsvergütung von der Unternehmensleistung abhängig
A, GB, S. 69 – 70
4.6
Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten
A
4.7
Qualifikation der Leitungsgremien für Nachhaltigkeit
A
S. 10
4.8
Leitbilder, Unternehmenswerte und Verhaltenskodizes
S. 13, 49 – 50
4.9
Verfahren auf Vorstands- / Aufsichtsratsebene zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung
S. 1 S.10, A
U
U U, GB, S. 44 – 45 U, GB, S. 69 GB, S. 35 – 38 U, GB
S. 10 – 11, GB, S. 69
S. 12, A A
3.
Berichtsparameter
3.1
Berichtszeitraum
U
3.2
Datum des letzten Berichts
A
4.10 Verfahren zur Beurteilung der Nachhaltigkeitsleistungen des Vorstands
3.3
Berichtszyklus
U
4.11 Umsetzung des Vorsorgeprinzips
S. 11, 22, A
3.4
Ansprechpartner für Fragen zum Bericht
U
4.12 Unterstützung externer Initiativen
S. 13 – 14, A
3.5
Vorgehensweise zur Auswahl der Berichtsinhalte
A
4.13 Mitgliedschaften in Verbänden und Interessengruppen
3.6
Berichtsgrenzen
3.7
Einschränkungen des Berichtsumfangs
3.8
Joint Ventures, Tochterunternehmen, Outsourcing
3.9
Datenerhebung
U, A A S. 6, A A
3.10 Änderungen bei der Darstellung von Informationen im Vergleich zu früheren Berichten
A
3.11 Änderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der Messmethoden 3.12 GRI Content Index 3.13 Bestätigung durch externe Dritte
A
4.14 Einbezogene Stakeholdergruppen
S. 14
4.15 Auswahl der Stakeholder
S. 14
4.16 Ansätze für den Stakeholderdialog
S. 14
4.17 Zentrale Themen der Stakeholder 5.
U
Leistungsindikatoren Ökonomie
EC
Managementansatz
EC1
Erwirtschafteter und verteilter Wert
A
EC2
Finanzielle Auswirkungen des Klimawandels
U, A
EC3
Betriebliche soziale Zuwendungen
A
A
A, GB, S. 35, 69 U, GB S. 10 GB, S. 103, 118 – 121
GRI-Standard-Angabe EC4
Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand
GB, S. 93
Ökologie EN
Managementansatz
EN1
Gewicht / Volumen der eingesetzten Materialien
S. 38, A
EN3
Direkter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen
S. 39, A
EN4
Indirekter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen
S. 39, A
EN5
Energieeinsparungen
EN8
Gesamter Wasserverbrauch nach Quellen
EN11 Flächennutzung in Schutzgebieten EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen EN19 Ozonschichtschädigende Substanzen nach Gewicht EN21 Abwassereinleitungen EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode EN23 Freisetzung von Schadstoffen nach Anzahl und Volumen EN28 Geldbußen / Sanktionen wegen Nichteinhaltung von Umweltauflagen
Managementansatz
LA7
Verletzungen, Abwesenheitsquote und Todesfälle
LA8
Risikokontrolle und Programme bzgl. schwerer Krankheiten
LA13 Zusammensetzung des oberen Managements und der Mitarbeiterstruktur (z. B. Alter / Geschlecht / Kultur)
S. 40 – 41, A S. 39, A
Managementansatz
S. 39, A
S. 39, A S. 39, A S. 39 – 40, A S. 30 S. 63, A
A S. 28 – 29, A S. 31, A S. 49 – 50, A
A
Gesellschaftliche / soziale Leistungsindikatoren SO
Managementansatz
Anteil / Anzahl der auf Korruption überprüften Geschäftsbereiche
SO3
Zur Prävention geschulte Mitarbeiter in Prozent
SO5
Positionen und Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen und Lobbying-Aktivitäten
SO8
Geldbußen / Sanktionen wegen Gesetzesverstößen
Verweis Status S. 12 S. 12, A S. 21 – 22
S. 62
Leistungsindikatoren zur Produktverantwortung PR
Managementansatz
PR9
Wesentliche Geldbußen für Gesetzesverstöße bzgl. der Nutzung von Produkten und Dienstleistungen
A S. 63, A
S. 39 – 40, A
Menschenrechtsleistungsindikatoren HR
SO2
A
Arbeitspraktiken & Menschenwürdige Beschäftigung LA
GRI-Standard-Angabe
Verweis Status
A
Unsere Erläuterungen und Kommentare zu sämtlichen GRIIndikatoren sind im Anhang zum Nachhaltigkeitsbericht enthalten. Diese Informationen bieten wir im Internet unter www.altana.de/gri-index an.
ALTANA AG
Abelstr. 43 46483 Wesel Tel + 49 281 670 - 10900 Fax + 49 281 670 - 10999 www.altana.de