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SILVEDES AG Terrassengestaltung mit Sichtachsen

ZWAR SIND DIE RAHMENBEDINGUNGEN AUF EINER TERRASSE ENGER GEFASST ALS IN EINEM GARTEN, TROTZDEM GELTEN ÄHNLICHE GESTALTERISCHE GRUNDSÄTZE. EINE UMSICHTIGE PLANUNG BILDET SICHTACHSEN, SCHAFFT EINE SPANNENDE RAUMAUFTEILUNG, VERHINDERT UNERWÜNSCHTE EINBLICKE UND BETONT DIE AUSSICHT.

VON TOBIAS FRANZKE

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Hohe Gräser trennen den Privatbereich dezent vom Rest der Terrasse ab und schaffen eine wohlige Atmosphäre.

Das Ziel einer guten Gestaltung besteht darin, einen Garten spannend zu inszenieren. Dies gelingt durch eine geschickte Unterteilung der vorhandenen Fläche in verschiedene Räume und durch die Schaffung von prägnanten Sichtachsen. Die Blickachse ist ein wichtiges strukturschaffendes Element, welches sich Gestalter von Barockgärten über alte englische Landschaftsgärten bis hin zu zeitgenössischen Neuanlagen seit jeher zu Nutze machen. Während die Achsen in herrschaftlichen Barockgärten häufig als Wegeverbindung gebildet sind, öffnen sich die Ausblicke auf markante Landschafts- oder Gestaltungselemente in englischen Gärten meist als reine Sichtverbindungen. Sowohl die Einteilung in «Gartenzimmer» als auch das Herausarbeiten der Sichtachsen kann dem heimischen Garten oder der eigenen Terrasse das besondere Etwas verleihen.

PFLANZEN ALS GLIEDERUNGSELEMENT Während der Gartenplaner vor allem die Gegebenheiten des Terrains und der darauf befindlichen Bauten in seine Überlegungen einbezieht, bewegt sich der Terrassengestalter innerhalb der strengen Vorgaben des architektonischen Rahmens, welcher die Aussenfläche bestimmt. Deshalb ist es umso wichtiger, dem Innenbereich der Attika- oder Terrassenwohnung grosse Beachtung zu schenken. Ergibt sich aus dem Wohnungsgrundriss eine räumliche Trennung von Wohn- und Schlafbereich,

so lässt sich diese möglicherweise im Aussenraum fortführen. Dadurch kann ein privater Bereich – beispielsweise zum Entspannen oder Sonnenbaden–elegant vom Rest der Terrasse getrennt werden. So ist beim Gang ins Freie nicht sofort die ganze Terrassenfläche einsehbar und die Spannung bleibt erhalten. Eine dezente Trennung kann Gäste unterbewusst davon abhalten, direkt in die Privatzone vor dem Schlafzimmer zu spazieren und dafür sorgen, dass sie sich ausschliesslich im «Gesellschaftsbereich» der Terrasse aufhalten.

Als Nächstes arbeitet der Planer die Position der Leitpflanzen anhand des Grundrisses heraus. Welche Blickwinkel ergeben sich beim Betreten der Wohnung? Eröffnet sich ein besonderer Ausblick vom Sofa aus? Wohin blicken die Bewohner oder die Gäste am Esstisch und wohin fällt der Blick beim Arbeiten in der Küche? Je nach architektonischer Vorgabe lassen sich in diesen Sichtachsen Leitpflanzen positionieren, welche einen Blickfang bieten und den Wohnraum optisch um die Terrassenfläche erweitern. Natürlich müssen diese Pflanzenpersönlichkeiten auch für die Nutzung des Aussenbereiches praktikabel und gefällig platziert sein – beispielsweise indem ein laubabwerfendes Gehölz im Sommer am Lieblingsplatz angenehmen Schatten spendet.

PRIVATSPHÄRE SCHAFFEN Die verdichtete Bauweise führt häufig dazu, dass in Teilbereichen der Terrasse mehr Privatsphäre wünschenswert wäre oder von einem unschönen Ausblick abgelenkt werden soll. Vielfach reicht es, den Blick mit einzelnen Elementen zu brechen. Nur selten ist ein kompletter Sichtschutz in heckenähnlicher Form notwendig. Beim Neubezug fühlen sich viele Wohnungseigentümer stark beobachtet oder «ausgestellt», sobald sie die Terrasse betreten. Da die Fläche noch völlig leer ist, drehen Passanten und Nachbarn unwillkürlich den Kopf ob der plötzlichen Bewegung in luftiger Höhe. Um diesen Effekt zu vermeiden, muss nicht gleich eine grüne Wand hochgezogen werden–einzelne Blickpunkte entschärfen die Situation deutlich, und den Terrassenbesitzern bleibt trotz gesteigerter Privatsphäre die Aussicht erhalten.

AUSBLICKE UNTERSTREICHEN Bei der Platzierung der Möbel ist die Blickrichtung besonders wichtig. Wird beispielsweise eine Lounge auf der Terrasse gewünscht, entsteht ein deutlich grosszügigeres Raumgefühl, wenn man anstatt auf das Gebäude in die Weite blickt. Oder der Essplatz: Häufig wird der Tisch im Aussenbereich bereits vom Architekten parallel zur Fassade eingezeichnet.

Blick auf Schloss Nymphenburg: grosszügige Sichtachsen im Städtebau.

Warum nicht den Tisch um 90 Grad drehen, wenn es die räumlichen Verhältnisse zulassen? Dadurch haben alle am Esstisch platzierten Personen einen schönen Ausblick, und der Aussenwohnraum gewinnt an Weitläufigkeit.

Mit einem findigen Gestalter, der bereits in der Anfangsphase der Planung Denkanstösse liefert, eröffnen sich völlig neue Optionen und spannende Möglichkeiten, welche die Eigentümer vielleicht gar nicht in Betracht gezogen hatten. Die Erfahrung aus vielen Projekten ermöglicht es, eine unbelebte Terrasse in einen stimmigen Aussenwohnraum zu verwandeln, in welchem die Bewohner jede freie Minute geniessen und sich erholen können. ■

SILVEDES AG Terrassengestaltung Bellevue CH-8311 Brütten Telefon +41 (0) 52 355 01 02 info@silvedes.ch

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