Die Idee
DIE IDEE Ziel dieses Buches ist es, sowohl ambitionierte Rollstuhlsportler zu unterstützen, als auch alle interessierten Rollstuhlfahrer dafür zu begeistern, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Dabei ist es egal, ob du präventiv Überlastungen im Rollstuhl entgegenwirken oder gezielt deine Athletik verbessern möchtest. Trainer, Übungsleiter, aber auch Eltern und Partner möchte ich ermutigen und Ideen an die Hand geben, um im täglichen Training und Alltag unterstützend, motivierend und manchmal auch korrigierend Einfluss zu nehmen. Denn jedes Training ist nur so gut wie die tägliche Motivation, der passende Input und der Wille, dies nachhaltig umzusetzen. „Great things never came from comfort zones.“ (Neil Strauss, The Game, 2006) Das größte Problem in der athletischen Arbeit mit Rollstuhlfahrern sind die großen Unterschiede in ihren Möglichkeiten, Mobilität, Stabilität und Kraft zu generieren – je nach Trauma, Art und Höhe der Rückenmarksverletzung. Ich habe versucht, dem in drei Schritten Rechnung zu tragen: 1. Fast alle Übungen können in ihrer Grundform ohne Gewichte, Widerstände oder Ähnliches ausgeführt werden. 2. Auf isolierte Übungen der unteren Extremität habe ich bewusst verzichtet. Zum einen ist die Bandbreite der Einschränkungen so groß, dass die Qualität der Übungsausführung schnell leiden würde, zum anderen kann alleine durch die Ausgangsstellung „Stand“ ein guter Input auf die Beine gegeben und gleichzeitig die gesamte Strecker- bzw. Beugerkette aktiviert werden. 3. Durch das Prinzip der Progression und Regression findet sich für die meisten Übungen eine individuell durchführbare Trainingsform. Nicht immer wird dies funktionieren, manche der Trainingsinhalte sind sehr herausfordernd und jeder muss seinen eigenen Weg finden, diese zu meistern. Aber genau diese Herausforderung anzunehmen ist es, was aus einem Rollstuhlfahrer einen Rollstuhlsportler macht.
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Das Trainingsequipment besteht im Bereich der Kraftentwicklung aus Tubes (elastische Bänder mit unterschiedlichen Widerständen), Kurzhanteln oder Kettlebells. Für viele der Übungen brauchst du jedoch nur eine Matte oder einen weichen Untergrund und die eigene Motivation.
LE SE PR O
Im Kapitel Grundlagen werden die Anatomie und Physiologie der Wirbelsäule und Schulter, Verletzungen des Rückenmarks sowie Trainingsgrundlagen und -voraussetzungen erläutert sowie meine Philosophie von Training vorgestellt.
Haltung und Atmung widmet sich dem Grundproblem des Rollstuhlfahrers – der permanenten Beugung der Hüfte, mit der Folge einer Enge im Bauchraum, was zu
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