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Gesundheitsdienstleister unter Pandemiebedingungen
Kompetenz, Vertrauen und persönliche Bindung Therapie und Training im Lockdown
Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff
Die Corona-Krise wird die Branche nachhaltig verändern und stellt den Zweiten Gesundheitsmarkt vor neue Herausforderungen. medical fitness and healthcare hat Gesundheitsdienstleister gefragt, zu welchen Schwierigkeiten die Schließungen geführt haben, welche Lösungen geplant sind und welche Chancen sich jetzt bieten.
Trotz der Warnungen von Medizinern und Wissenschaftlern sowie der wiederholten Appelle des DSSV e.V. an die Politik blieben neben den Fitnessstudios auch die Medical-Fitness-Bereiche der Physiotherapiepraxen einschließlich der Präventionsangebote während des ersten und des zweiten Lockdowns geschlossen. Das führte nicht
nur zu körperlichen Defiziten bei den Mitgliedern, sondern traf auch die Gesundheitsdienstleister mit Selbstzahlerbereich finanziell schwer. Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit geschickt werden, die finanziellen Hilfen des Staates kamen nur schleppend oder gar nicht an.
Mitgliederschwund und Loyalität
Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“, erstellt durch den DSSV e.V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), zeigen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Fitnesswirtschaft: Nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums (Zuwachs von zwei Millionen Mitgliedern zwischen 2015 und 2019) sank die Zahl der Mitglieder in Fitness- und Gesundheitsanlagen von 11,66 Millionen in 2019 auf 10,31 Millionen im Jahr 2020. Der Rückgang lässt sich auf höhere Kündigungszahlen und auf fehlende Neuverträge zurückführen.
Das Physiotherapeutennetzwerk Physio Aktiv stellte bei den Physiotherapiepraxen mit Trainingsbereich im Gegensatz zur Fitnessbranche eine signifikant geringere Kündigungsquote der Mitglieder fest. Statt der für klassische Studios erwarteten 20 bis 30 Prozent kündigten bisher nur 15,9 Prozent der Mitglieder. Diese verhalten sich den Praxen gegenüber vermutlich weiterhin besonders loyal, da sie auf die Qualität des medizinisch betreuten Trainings vertrauen, während gleichzeitig das Bewusstsein für das gesundheitsorientierte Training und die negativen Folgen von Bewegungsmangel gewachsen ist.
Klassische Therapieangebote möglich
Im Gegensatz zu den Fitnessstudios konnten Physiotherapeuten in den Bereichen Rehabilitation und Therapie unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen Stück für Stück wieder in den „Normalbetrieb“ zurückkehren. Aufgrund der hohen Hygienestandards in den Praxen fühlten sich die Patienten dort schnell wieder sicher. Im Therapie- und Rehabereich zeigte sich, dass auch unter Pandemiebedingungen eine hochwertige und zielgerichtete Betreuung von Trainierenden gewährleistet ist. Viele Therapieangebote waren auch im zweiten Lockdown stark nachgefragt und die Termine ausgebucht.
Körperliche Beschwerden im Wandel
Pandemiebedingte Einschränkungen zur Eindämmung von COVID-19 beeinflussen den Lebensstil und das Gesundheitsverhalten immernoch. Durch die Arbeit im Homeoffice entfällt für viele Menschen sogar der Arbeitsweg zu Fuß oder per Rad, passives Dauersitzen nimmt zu. Bereits nach wenigen Wochen körperlicher Inaktivität verschlechtern sich die Gesundheitswerte und das Risiko zu erkranken steigt.
In den Physiotherapiepraxen veränderten sich im Vergleich zu vergangenen Jahren die behandelten Krankheitsbilder. Durch den Wegfall von Wintersportmöglichkeiten, wie z.B. Skifahren, den Ausfall des Trainings sowie das Verbot von Spielen u.a. im Amateursport (Fuß-, Basket- oder Handball) geht der Anteil von Patienten mit akut-traumatischen Sportverletzungen, beispielsweise Knie- oder Sprunggelenk, zurück. Behandelt werden derzeit vermehrt chronisch-degenerative Beschwerden, die durch die Arbeit im Homeoffice, Fehlhaltungen am provisorischen Arbeitsplatz, Bewegungsmangel und den fehlenden Ausgleich durch Fitnesstraining zunehmen. Häufige Symptome sind dabei Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen.
Therapeuten berichten auch davon, dass sich Untrainierte beim Laufen oder Radfahren ohne professionelle Anleitung überfordern und verletzen. Die psychische Belastung des letzten Jahres trägt außerdem dazu bei, dass Patienten sich unwohl fühlen und Verspannungen entwickeln. Umso wichtiger war und ist der individuelle Umgang und Austausch mit den Patienten, sowohl vor Ort als auch zunehmend über digitale Tools.
Digitale Tools ergänzen manuelle Therapie
Das erzwungene Kontaktverbot während der Pandemie zeigt, wie sehr Menschen als soziale Wesen auf den Austausch untereinander angewiesen sind. Gerade bei langfristigen Heilungsprozessen und dem Umgang mit Schmerzen sind das Vertrauen in den behandelnden Therapeuten und die persönliche Bindung wesentliche Komponenten, die zur Genesung beitragen.
Neben der persönlichen, meist manuellen Behandlung der Kunden und Patienten in der Therapie bieten hybride Angebote die Möglichkeit, unabhängig von festen Räumlichkeiten und umfangreich ausgestatteten Praxisräumen zu therapieren und zu unterstützen. Eine Eins-zu-eins-Betreuung kann auch digital erfolgen. Insofern wirkt die Pandemie als ein Beschleuniger für die Digitalisierung, die auf lange Sicht auch die Ausbildung und das Berufsbild der Physiotherapeuten verändern könnte.
Neues Bewusstsein für Gesundheit
Medical-Fitness-Bereiche, Fitnessstudios und Sportvereine sind seit über einem halben Jahr in den meisten Bundesländern geschlossen. Gleichzeitig ist das Bewusstsein für körperliche Fitness, Wohlbefinden und Prävention durch Bewegung stärker in den Fokus der Menschen gerückt. Das ist eine echte Chance – wenn Medical-Fitness-Anbieter Gesundheitstraining als ernstzunehmende Präventionsmaßnahme unter qualifizierter Anleitung positionieren und damit endlich auch die Öffentlichkeit und vor allem auch die Politik abholen können.
Herausforderungen und Lösungen
medical fitness and healthcare hat mehrere Gesundheitsdienstleister nach ihren persönlichen Erfahrungen während der Lockdown-Phasen befragt.
Prof. Dr. med. Oliver Tobolski, ärztlicher Direktor, Gründer und Inhaber der sportmedizinischen Praxisklinik Sporthomedic in Köln, Rüdiger Loy, Geschäftsbereichsleiter Rehabilitation & Medical Fitness der ORTEMA GmbH in Markgröningen sowie Thilo Stumpf, Marc Wisner und Wolf Harwath, Management des Therapeutennetzwerkes Physio Aktiv, schildern ihre Herausforderungen und Lösungsansätze unter Pandemiebedingungen.
Auszug aus der Literaturliste
DSSV e.V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2021). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021. Hamburg: Hrsg.
Prof. Dr. med. Oliver Tobolski „Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben.“
Prof. Dr. med. Oliver Tobolski
Als Facharzt für Chirurgie, Sportmedizin und Chirotherapie ist Prof. Dr. med. Oliver Tobolski ärztlicher Direktor, Gründer und Inhaber von Sporthomedic. Die in Köln ansässige sportmedizinische Praxisklinik mit neun Fachärzten ist offizielles Medizinzentrum des Olympiastützpunktes Rheinland (www.sporthomedic.de). Darüber hinaus ist Prof. Tobolski Gründer und Geschäftsführer von Sporthomedic – Zentrum für Bewegungsanalyse in Köln. Er ist Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Verbandsarzt des Tennisvereins Mittelrhein (TVM) sowie Turnierarzt der ATP (Association of Tennis Professionals) World Tour. Der Fokus von Prof. Dr. med. Oliver Tobolski liegt auf der Sportmedizin und Sporttraumatologie mit besonderer Expertise in arthroskopischer Chirurgie sowie der sportorthopädischen Behandlung von Knorpelschäden. Sein Credo lautet: Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben.
mfhc: Inwieweit haben sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf den Betrieb Ihrer Praxis ausgewirkt?
Prof. Dr. med. Oliver Tobolski: Der Lockdown hat sich intensiv auf die gesamte Praxis ausgewirkt. Der Mannschafts- und Individualsport ist in den ersten Monaten des Lockdowns und insbesondere im Herbst und Winter 2020/21 komplett eingebrochen. Wir haben deshalb deutlich weniger Sportverletzungen in der Praxis gesehen. Darüber hinaus mussten wir aufgrund eines Corona-Falls die Praxis für 14 Tage schließen, sodass der Betrieb in der ersten Phase des Lockdowns massiv eingeschränkt war.
Wie haben Sie als Unternehmer auf diese Situation reagiert?
Tatsächlich musste man zunächst seine eigenen Erfahrungen machen. Wir haben durch die Schließung der Praxis genügend Zeit gehabt, ein ausgereiftes Hygienekonzept zu entwickeln und auch nachhaltig zu installieren. Nach Wiedereröffnung der Praxis im April 2020 waren wir dann in der Lage, durch Schichtdienst, Hygienemaßnahmen und eine besondere Ablauforganisation den Praxisbetrieb bis zum heutigen Tag uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.
Inwiefern haben sich in der Zeit des Lockdowns der Kontakt zu und die Kommunikation mit Ihren Patienten in der Praxis verändert?
Anfangs waren die Patienten – genauso wie wir – unsicher: Was ist sinnvoll und was überflüssig? Die Patientenzahlen sind zunächst zurückgegangen. Im weiteren Verlauf hatten die Patienten dann aber doch durch unser Hygienekonzept und auch durch die Notwendigkeit einer Behandlung genügend Vertrauen, um sich in unserer Praxis vorzustellen.
In welchem Maß haben digitale Tools in Ihrem Unternehmen durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen?
Wir haben in dieser Zeit erstmals eine Videosprechstunde eingerichtet, über die sich die Patienten melden und beraten lassen konnten. In der Orthopädie ist es allerdings nicht ganz so einfach, weil ein erkranktes Gelenk, ein erkrankter Rücken oder eine beeinträchtigte Weichteilstruktur eigentlich immer händisch untersucht werden muss, sodass die
Möglichkeit, digitale Tools zu nutzen, nicht immer die beste Lösung war.
Der lange harte Lockdown hat viele Trainierende körperlich deutlich zurückgeworfen und zahlreiche negative Begleiterscheinungen mit sich gebracht. Welche Beschwerden oder sogar Krankheitsbilder haben die Zeit der Schließungen für Sie besonders geprägt?
Das waren zum einen Verkürzungen von Muskelgruppen, die durch langes Sitzen im Homeoffice überbeansprucht wurden, zum anderen Überlastungssyndrome bei Menschen, die nach längerer Zeit wieder intensiv mit Sport angefangen haben, insbesondere mit Laufen. Wir haben deutlich mehr Rückenschmerzpatienten und auch Patienten mit Knie- oder Fußbeschwerden, die mit dem Joggen angefangen und anfangs dann sehr übertrieben haben.
Gab es Ihrer Erfahrung nach eine auffällige Zunahme von chronisch-degenerativen oder akut-traumatischen Befunden?
Die Zunahme von chronisch-degenerativen Erkrankungen spielt sicherlich die wichtigere Rolle: Verkürzungen der hüftübergreifenden Strukturen, Überlastungen der Unterarmmuskulatur durch permanentes Benutzen einer Tastatur, aber auch Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule durch lange Zwangshaltungen an unbequemen Tischen im Homeoffice haben eine wichtige Rolle gespielt.
Akut-traumatische Befunde haben wir deutlich weniger gesehen, weil Wintersport in diesem Jahr so gut wie nicht stattgefunden hat. Normalerweise behandeln wir in den Monaten November bis Februar extrem viele Knie- und Sprunggelenks- oder Schulterverletzungen.
Schmerzen nehmen sicherlich auch zu, wenn die Psyche leidet. Diese Erfahrung haben wir tatsächlich auch im Lockdown gemacht: Die Menschen leiden mehr unter Beschwerden, weil sie sich im Lockdown grundsätzlich unsicher und unwohl fühlen.
Welche Lösungen wünschen Sie sich, damit solche und vergleichbare Fälle in Zukunft vermieden werden können?
Hier gilt aus meiner Sicht der Leitspruch unserer Praxis: „Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung.“ Wir sollten im Hinterkopf behalten, dass eine dosierte Bewegung sinnvoll ist und insbesondere auch in diesen psychisch herausfordernden Zeiten eines Lockdowns eine dosierte Bewegung – möglichst an der frischen Luft – das ein oder andere Problem in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Ich wünsche mir, dass sich die Menschen regelmäßig Zeit für Bewegung nehmen und mehr auf ihren Körper achten.
Mit welchen wesentlichen, pandemiebedingten Veränderungen werden sich Medical-Fitness-Anbieter sowie auch Physiotherapeuten aus Ihrer Sicht in Zukunft dauerhaft auseinandersetzen müssen?
Ich glaube, dass der Anspruch des Patienten an seine Mobilität wachsen wird. Hygiene wird eine wichtige Rolle spielen, wahrscheinlich auch die Möglichkeit, digital mit Therapeuten in Verbindung treten zu können. Von daher ist die Kombination aus Qualität, Sauberkeit und auch menschlicher Zuwendung für Medical-Fitness-Anbieter sicherlich der Schlüssel zum Erfolg.
Können sich Ihrer Einschätzung nach aus diesen zunächst erzwungenen Veränderungen für Medical- Fitness-Anbieter auf der einen sowie Physiotherapeuten auf der anderen Seite auch neue Chancen entwickeln? Wenn ja, welche?
Ja. Ich glaube, dass diejenigen im Vorteil sind, die bereits vor der Krise ein tragfähiges Konzept hatten, was Hygiene und Qualitätsmanagement betrifft. Wir sollten uns immer vor Augen führen, dass wir mit Menschen arbeiten und die Qualität der Behandlung und der Therapie im absoluten Vordergrund stehen sollte. Wenn also Pathways und Qualitätsleitlinien schon vor der Pandemie bestanden haben, wird es viel einfacher sein, diese auch nach der Pandemie mit Leben zu füllen.
Rechnen Sie in den kommenden Monaten aufgrund des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins und der Sensibilisierung innerhalb der Bevölkerung mit einer zunehmenden Nachfrage nach gesundheitsorientiertem Fitnesstraining?
Ja. Ich rechne damit. Durch die lange Schließung von Fitnessstudios oder Sportvereinen sind körperliche Fitness und Wohlbefinden sicherlich noch mehr in den Fokus der Menschen gerückt. Diejenigen, die vor dem Lockdown keinen Sport gemacht haben, haben es schwer, sich zu motivieren und den richtigen Sport für sich zu entdecken. Deswegen glaube ich, dass die Menschen nach der Krise durch das gestiegene Bewusstsein noch mehr Wert auf Medical Fitness legen werden.
Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Pandemie langfristig auf Ihre Therapieleistungen und auch auf die Positionierung Ihres Unternehmens?
Wir haben durch die Pandemie keine „Federn“ lassen müssen. Wir haben, wie oben angeführt, auch weiterhin auf Qualität und Kundenorientierung Wert gelegt. Wir waren auch in dieser schwierigen Zeit für unsere Patienten da und haben uns die Mühe gemacht, Menschen in Bewegung zu bringen oder in Bewegung zu halten. Daher glaube ich, dass wir weiterhin als qualitätsbewusster Anbieter im Gesundheitssport wahrgenommen werden – insbesondere auch, weil wir an unseren Themen weiterarbeiten werden.
Haben Sie für den Betrieb Ihrer Praxis unter Pandemiebedingungen neue Konzepte entwickelt oder Ihr Angebot erweitert, um neue Zielgruppen anzusprechen? Welche Maßnahmen haben dabei für Sie Priorität?
Tatsächlich haben wir im Rahmen unserer Bewegungsanalyse neue Trainingsangebote dahingehend entwickelt, dass Patienten mit Einschränkungen des Bewegungssystems eine Eins-zu-eins-Betreuung auch digital erhalten können. Durch die Implementierung dieser neuartigen Therapiemaßnahme –ein Biofeedback-Training, neuromuskuläre Aktivierung etc. –konnten wir zunächst notgedrungen neue Konzepte entwickeln, die gut angekommen sind und die wir auch weiterhin anbieten werden.
Rüdiger Loy, ORTEMA GmbH, Rehabilitation & Medical Fitness „Es geht um die persönliche Betreuung von Menschen!“
Rüdiger Loy
Rüdiger Loy (Jahrgang 1971) ist Diplom-Sportwissenschaftler und seit 1994 im Fitnessbereich tätig, zunächst als Trainer, sportlicher Leiter, Studioleiter, später als geschäftsführender Gesellschafter. Er absolvierte ein berufsbegleitendes Fernstudium der Wirtschaftswissenschaften, Abschluss Diplom-Kaufmann. Seit 2004 ist er Geschäftsbereichsleiter Rehabilitation & Medical Fitness der ORTEMA GmbH, die mit rund 270 Mitarbeitern in den Geschäftsbereichen Orthopädie-Technik, Sport-Protection, Rehabilitation & Therapie sowie Medical Fitness & Gesundheit eine hundertprozentige Tochter der Orthopädischen Klinik Markgröningen ist. Im Bereich Medical Fitness & Gesundheit betreuen rund 40 Mitarbeiter auf insgesamt 1.500 Quadratmetern die Kunden auf der Trainingsfläche, in Präventionskursen, mit Angeboten zur Leistungsdiagnostik und zu „Return to Sports“ sowie zahlreiche Unternehmen der Region als Partner im BGM.
mfhc: Inwieweit haben sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einerseits auf den Betrieb Ihres Trainingsbereiches und andererseits auf den Betrieb Ihrer Praxis ausgewirkt?
Rüdiger Loy: Unser Medical-Fitness-Bereich, einschließlich der Präventionsangebote, befindet sich – wie alle anderen Fitnessstudios auch – seit November im zweiten Lockdown. In Erwartung der angekündigten Novemberhilfen haben wir seitdem die Abbuchungen der Beiträge ausgesetzt, während diese im ersten Lockdown weiterliefen. Da wir als Gesamtunternehmen nicht das staatlich festgelegte Mindestquorum der Umsatzausfälle erreichen, erhalten wir leider keinerlei Unterstützung aus den November- und Überbrückungshilfen.
Eine COVID-19-Infektion eines Rehamitarbeiters gleich zu Beginn der Pandemie hat dann noch zur zweiwöchigen Schließung der ambulanten Reha geführt. 80 Rehapatienten und 25 Mitarbeiter mussten in Quarantäne geschickt werden.
Nach dieser Phase konnten wir im Bereich Rehabilitation und Therapie jedoch unseren Betrieb langsam wieder zum vollen Umfang zurückführen. Ein umfassendes, an klinischen Vorgaben orientiertes Hygienekonzept und sehr hohe Sicherheitsstandards – alle Mitarbeiter und Patienten müssen in der Therapie eine FFP2-Maske tragen – haben dazu beigetragen, dass wir ohne weitere Absonderungen oder Schließungen durch die bisherige Pandemie gekommen sind.
Wie haben Sie als Unternehmer auf diese Situation reagiert?
Seit Mitte März 2020 sind etwa rund zehn Prozent unserer 170 Vollzeitkräfte in Kurzarbeit. Alles in allem ist das Gesamtunternehmen in 2020 mit einem „hellblauen Auge“ davongekommen. Allerdings sehen wir fürs laufende Jahr weiterhin große Umsatzrisiken und setzen weiter in bestimmten Bereichen auf Kurzarbeit.
Durch die erhöhten Hygiene- und Sicherheitsauflagen entstehen jedoch am Standort in Zusammenarbeit mit der Klinik viele zusätzliche Aufgaben, sodass wir vor allem unseren Mitarbeitern aus dem Fitnessbereich alternative Einsatzmöglichkeiten bieten können, z.B. bei den erweiterten Zugangskontrollen und in unserer Antigen-Schnelltest-Stelle für Mitarbeiter.
der Praxis sowie Ihren Kunden und Mitgliedern des Trainingsbereiches verändert?
Die Kommunikation mit den Patienten der Praxis klappt unverändert gut. Die Hygieneregelungen werden weniger als Belastung empfunden, sondern sehr gut akzeptiert. Unsere Patienten und Kunden fühlen sich zu Recht sicher bei uns. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen – wir sind in der Therapie komplett ausgebucht.
Anders ist das bei unseren Fitnesskunden. Über unsere Online-Kurse hinaus beschränkt sich der Kontakt auf das Telefon oder E-Mails.
In welchem Maß haben digitale Tools in Ihrem Unternehmen durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen?
Wir haben schon Ende 2019 entschieden, eine App für die teletherapeutische Nachsorge anzuschaffen und dafür bereits Anfang 2020 – noch vor der Pandemie – eine Zulassung der Rentenversicherungsträger erhalten.
Unsere Mitgliederverwaltungssoftware Centercom konnten wir im ersten Lockdown um ein Online-Buchungsportal erweitern. Dadurch waren wir in der Lage, nach Wiedereröffnung einen reibungslosen Trainingsbetrieb mit Anmeldung und Beschränkung der Teilnehmerzahl umsetzen zu können. Inzwischen haben wir dieses Tool um die Centercom-App erweitert, sodass mit der nächsten Wiedereröffnung alle Kunden auch per App Kurse und Trainingsslots buchen können.
Wir bieten unseren Kunden Online-Kurse, aktuell zehn pro Woche, die auch ordentlich genutzt werden, und haben Übungsvideos über unsere Website zur Verfügung gestellt.
Der lange Lockdown hat viele Trainierende körperlich zurückgeworfen und zahlreiche negative Begleiterscheinungen mit sich gebracht. Welche Beschwerden oder sogar Krankheitsbilder haben die Zeit der Schließungen für Sie besonders geprägt?
Aufgrund unserer Anbindung an die orthopädische Klinik haben wir einen Schwerpunkt auf operativ zu versorgenden Verletzungen. Dort zeigt sich deutlich, dass im Bereich der Sportverletzungen vor allem Knieverletzungen (Meniskus, Kreuzband, Seitenbänder) stark zurückgegangen sind, weil Freizeitsportarten wie Fußball, Handball, Basketball oder Eishockey lockdown-bedingt kaum stattfinden.
Deutlich häufiger geworden sind Verletzungen durch Fahrradstürze (Ellbogen, Schulter). Handverletzungen bleiben auf einem hohen Niveau.
Welche Lösungen wünschen Sie sich, damit vergleichbare Fälle in Zukunft vermieden werden können?
In unserem Therapie- und Rehabereich zeigt sich, dass es auch unter Pandemiebedingungen möglich ist, eine hochwertige und zielgerichtete Betreuung von Trainierenden zu gewährleisten. Dazu müssen Termine mit den Trainierenden festgelegt, Kapazitäten gesteuert sowie Trainingsinhalte definiert werden. Und es muss ein passendes Abrechnungsmodell gegeben sein. Unter diesen Voraussetzungen wäre es jederzeit möglich, auch präventives Training zur Gesunderhaltung anzubieten. Die damit einhergehenden Einschränkungen und die Hygienemaßnahmen werden jedoch von Patienten eher akzeptiert als von Gesundheitssportlern. Müssen wir nicht die grundsätzliche Ausrichtung unserer Branche ändern bzw. an ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und der Politik arbeiten? Dort herrscht noch immer der Eindruck vor, dass die Menschen im Fitnessstudio ihrem Freizeitvergnügen nachgehen und es wird nicht als ernstzunehmendes Gesundheitstraining angesehen. Die Fitnessbranche hat es in den vergangenen 20 Jahren nicht verstanden, sich für alle erkennbar als Gesundheitsanbieter zu positionieren.
Erst letzte Woche habe ich in einer (ernstzunehmenden) Fitnessfachzeitschrift einen Artikel über ein neues MedicalFitness-Konzept gelesen. Die dort angegebene Zielgruppe sind Kunden mit Gelenkbeschwerden, Osteoporose, Arthrose und Rheuma. Ein wichtiger Hinweis war, dass die Personalkosten im Konzept so gering wie möglich gehalten werden: Ein Clubmanager, ein Auszubildender und zwei Aushilfen wären ausreichend! Dies ist aus meiner Sicht ein erneuter Beweis dafür, dass noch nicht verstanden wird, worum es im Gesundheitsbereich geht: um qualifizierte, wertschätzende und ernsthafte Ansprache und vor allem persönliche Betreuung von Menschen. Wer dabei mehr in Geräte und Ausstattung investiert als in qualifiziertes Personal, wird keinen nachhaltigen Erfolg haben können.
Können sich Ihrer Einschätzung nach aus diesen zunächst erzwungenen Veränderungen für MedicalFitness-Anbieter auf der einen sowie Physiotherapeuten auf der anderen Seite auch neue Chancen entwickeln? Wenn ja, welche?
Ja, die Chancen sind auf jeden Fall da. Inwiefern sich die Trainingswirklichkeit durch die Pandemie ändern wird, muss sich erst noch zeigen. Digitale Angebote, die ein ortsunabhängiges Training ermöglichen, gehören zukünftig zwingend dazu. Dabei muss aber sichergestellt sein, dass der Trainierende nicht sich selbst überlassen bleibt, sondern gezielt betreut wird. Hybride Trainingskonzepte, evtl. als Personal Training oder Online-Trainingsangebote, bei denen der Kunde jederzeit teilnehmen kann, sowie individuelle und betreute Trainingspläne per App, halte ich in Zukunft für möglich.
Die oben beschriebene Positionierung bietet die Chance, auch ohne Angebote auf Rezept zukünftig besser als systemrelevanter Gesundheitsanbieter wahrgenommen zu werden.
Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Pandemie langfristig auf Ihre Therapieleistungen, Ihr Trainingsangebot und auch auf die Positionierung Ihres Unternehmens?
Zunächst einmal ist es gerade in so einer Krise wichtig zu sehen, dass die Therapie und die Rehabilitation als systemrelevant angesehen und anerkannt wurden. Dies stärkt den Sektor und bildet auch berufspolitisch die Möglichkeit, in Zukunft noch mehr zu erreichen, auch was eine angemessene Vergütung der Leistungen und damit eine dementsprechende Entlohnung der Therapeuten angeht.
Hinsichtlich der veränderten Angebote wirkt die Pandemie auf der einen Seite als Beschleuniger für sowieso notwendige Anpassungen bzw. für Digitalisierungsmöglichkeiten. Auf der anderen Seite zeigt sie uns, dass wir soziale Wesen sind, die auf den Kontakt und Austausch mit anderen Menschen angewiesen sind. Auch dies ist eine wichtige Erkenntnis, die nachhaltig für unsere persönlichen Dienstleistungen spricht.
Marc Wisner, Wolf Harwath und Thilo Stumpf, Management Physio Aktiv „Medical-Fitness-Anbieter werden in Zukunft eine zentrale Rolle spielen!“
Wolf Harwath
gehört zu den führenden Trainingsexperten der deutschsprachigen Fitness- und Gesundheitsbranche. Der gelernte Physiotherapeut und Unternehmer hat seit seinem Antritt als Geschäftsführer der milon Holding zum 1. Januar 2020 maßgeblich zur Reorganisation des deutschlandweit größten Netzwerkes für Physiotherapiepraxen mit Selbstzahlerbereich beigetragen.
Marc Wisner
Marc Wisner hat in über zehn Jahren mehr als 750 Physiotherapiepraxen auf ihrem Weg in den zweiten Gesundheitsmarkt begleitet. Dank dieser Erfahrung als anerkannter Strategieberater ist er für den jüngst verabschiedeten Expansionskurs des Physio Aktiv Netzwerkes verantwortlich.
Thilo Stumpf
Thilo Stumpf ist mit über zehn Jahren Erfahrung im Marketing bei milon das Gesicht des Netzwerkes Physio Aktiv und Impulsgeber auf regionalen Netzwerktreffen wie dem großen Kongress in Göttingen. Gemeinsam mit Professor Dr. Klaus Baum setzte er die große Physio Aktiv Rücken- und Arthrose-Studie erfolgreich um.
mfhc: Inwieweit haben sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einerseits auf den Betrieb der Trainingsbereiche des Netzwerkes und andererseits auf den Betrieb der Praxen ausgewirkt?
Marc Wisner: Im Laufe der vergangenen Monate haben wir im täglichen Austausch mit unseren Partnern und im Rahmen einer groß angelegten Online-Befragung folgende Ersteindrücke gesammelt: 1. Im Gegensatz zur Fitnessbranche sehen wir in Physiotherapiepraxen mit Trainingsbereich eine signifikant geringere Kündigungsquote von Mitgliedern. In Zahlen ausgedrückt sind das 15,9 Prozent im Vergleich zu den geschätzten 20 bis 30 Prozent Mitgliederverlusten in den Fitnessstudios. Wir vermuten sehr stark, dass dies unter anderem an der Wahrnehmung der Physiotherapiepraxis als Ort des medizinisch betreuten Trainings mit entsprechendem Hygienekonzept liegt. Daraus resultiert eine höhere Loyalität. 2. Wir stellen darüber hinaus ein neu gewonnenes Bewusstsein für den Ersten Gesundheitsmarkt und einen sehr großen Beratungsbedarf bei unseren Partnern hinsichtlich der
MED-zugelassenen milon- und five-Geräteserien fest.
Wie haben die Netzwerkpartner als Unternehmer auf diese Situation reagiert?
Thilo Stumpf: Durch ein gesteigertes Informationsbedürfnis zu Themen wie Wirtschaftlichkeit, Steuer- und Personalrecht sowie zu prozessrelevanten Fragen rund um die Trainingsorganisation. Für uns als Dachorganisation bestand die Herausforderung darin, tagesaktuell Informationen aus 16 Bundesländern aufzubereiten und sie allen Partnern in unserem dafür ins Leben gerufenen Physio-Aktiv-Forum sowie in speziellen Newslettern und Webinaren zur Verfügung zu stellen.
Unsere Partner beschäftigt seit Beginn der Pandemie die zentrale Fragestellung für jeden Physiounternehmer mit Trainingsbereich: Wie lange ziehe ich trotz Schließung Mitgliedsbeiträge ein und kompensiere die Aufwände, die für das Mitglied entstanden sind? Ein Zwischenergebnis der Online-Umfrage von Physio Aktiv hat ergeben, dass ca. 50 Prozent der Partner die Beiträge ihrer Mitglieder gar nicht oder maximal weitere zwei Monate nach Beginn des Lockdowns eingezogen haben.
Abseits dieser Fakten registrieren wir bei unseren Partnern ein ausgeprägtes Bewusstsein für ein gesundheitsorientiertes Training und die negativen Folgen von Bewegungsarmut.
In welchem Maß haben digitale Tools in den Partnerbetrieben durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen?
Wolf Harwath: Aufgrund der Hygienebestimmungen waren unsere Partner gezwungen, sehr kurzfristig digitale Tools in Form von Patienten- und/oder Mitgliederverwaltungssystemen für die Trainingstaktung zu implementieren. Hier hat sich „die Spreu vom Weizen“ getrennt, weil die Praxen durch jahrelange Aufbauarbeit ihren digitalen Dialog den gegebenen Verhältnissen schnell und effizient anpassen konnten.
Unsere Transpondertechnologie erlaubt seit jeher kontaktfreies Training und auch Onboarding durch den milonizer. Das speziell für die Bedürfnisse in der Corona-Pandemie entwickelte Therapiemodul Isokinetik für das isokinetische Training ermöglicht es, individuell auf den Trainierenden angepasste Belastungen automatisch anzuwenden. Körperbereiche, die Schmerzen hervorrufen, können auf diese Weise mit weniger Widerstand belastet werden, während gesunde Körperpartien nicht geschont, sondern richtig trainiert werden. „Schmerzkunden“ können dadurch früh abgeholt und wieder sicher in ein regelmäßiges Training begleitet werden.
Für die seit Mai letzten Jahres laufende CoNFINE Studie haben die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, milon und Physio Aktiv zusammengearbeitet. Was wurde in der Studie untersucht und liegen schon Ergebnisse vor?
Thilo Stumpf: Die Studie wurde seinerzeit im ersten Lockdown initiiert, um nach der Wiederaufnahme des Trainings über einen Zeitraum von sechs Monaten die negativen Auswirkungen von Bewegungslosigkeit in 405 deutschlandweit verteilten Physiotherapiepraxen zu untersuchen. Die Übermittlung der Daten aus der milon Cloud zu wissenschaftlichen Zwecken und die Auswertung durch das Institut verlaufen perfekt. Dass dies unter Berücksichtigung höchster DSGVO-Standards erfolgt, sei am Rande erwähnt.
Die Abteilung Geriatrie des Departments für Versorgungsforschung der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg wollte den negativen Effekten der coronabedingten Zwangspause wissenschaftlich auf den Grund gehen. Dazu untersuchen die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. med. Tania Zieschang und Dr. Jessica Koschate zwei Gruppen: Menschen im Alter ab 60 Jahren und eine Vergleichsgruppe mit Personen von 45 bis 59 Jahre. Von großer Bedeutung für die Studie ist die Dokumentationsfähigkeit der internetbasierten Daten. Die Wissenschaftler können rückwirkend auf objektive Messungen vor der coronabedingten Trainingspause zurückgreifen und diese mit den Werten nach Wiederbeginn des Trainings vergleichen. Der Umfang und die Tiefe der Trainingsdaten von milon versetzt sie in die Lage, in bisher nicht gekannter Präzision die Fallzahlen von Menschen über und unter 60 Jahren auszuwerten.
Basierend auf den Erkenntnissen aus der nationalen Untersuchung plant die Abteilung Geriatrie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg nun, die Studie um einen internationalen Vergleich zu erweitern, da der Lockdown in einzelnen Ländern des europäischen Auslands sehr unterschiedlich gehandhabt wurde.
Wir erwarten von den Ergebnissen ab 2022 weitreichende Erkenntnisse für die Öffentlichkeitsarbeit, von der die gesamte Fitness- und Gesundheitsbranche profitiert.
Mit welchen wesentlichen pandemiebedingten Veränderungen werden sich Medical-Fitness-Anbieter sowie auch Physiotherapeuten in Zukunft dauerhaft auseinandersetzen müssen?
Marc Wisner: Wir sind der festen Überzeugung, dass gerade die Schnittstellenkompetenz der Physiotherapiepraxen ein wesentlicher Baustein zur Erschließung breiterer Bevölkerungsschichten als Zielgruppen für ein gesundheitsorientiertes Training sein wird.
Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Arthrose, Rückenschmerzen, Adipositas, Diabetes und psychische Leiden werden auch in Zukunft dramatisch zunehmen. Hier kommen die Medical-Fitness-Anbieter ins Spiel, die in Zukunft eine noch zentralere Rolle spielen werden. Gefragt sind maßgeschneiderte Trainingskonzepte mit neuen, zum Teil vollautomatisierten Programmen für die Behandlung individueller Problemfelder.
Für Fitness- und Therapieanbieter eröffnet sich in der aktuellen Situation also die einmalige Chance, ihren Kunden das Beste aus beiden Welten bieten zu können.
Haben Sie für den Restart des Trainingsbetriebes oder auch für den Betrieb der Praxis unter Pandemiebedingungen neue Konzepte entwickelt oder das Angebot erweitert, um neue Zielgruppen anzusprechen? Welche Maßnahmen haben dabei für Sie und die Netzwerkpartner Priorität?
Wolf Harwath: Die vielen Monate ohne Training haben Spuren in unserem Körper hinterlassen. Der Bedarf an Therapie und Fitness hat sich geändert. Wir müssen neue Wege gehen! Eine elementare Rolle spielt dabei die Kombination aus faszialer Stimulation sowie Kraft- und Beweglichkeitstraining, die wir bei der Entwicklung aktueller Trainingsmodule bereits berücksichtigen. Auf der Basis des heutigen Wissensstands entwickeln unsere Experten derzeit neue Schulungsformate, Trainingsabläufe, Vorträge, Leitfäden und auch Trainings- und Therapiemodule, die auf sportwissenschaftlichen und therapeutischen Grundlagen sowie jahrelangen Erfahrungswerten basieren.
Dieses Wissen zu unseren neuen Themenwelten teilen wir natürlich mit unseren Partnern – auf diesem Verständnis fußt unsere jahrzehntelange Netzwerkarbeit!