#05 - FlamingYouth.de - Kultur.Musik.Magazin.

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KULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

AUSGABE # 05 JUNI 2011

GISBERT ZU KNYPHAUSEN CHUCKAMUCK TINO HANEKAMP FRANK SPILKER DARWIN DEEZ MOGWAI HERRENMAGAZIN BALTHAZAR BODI BILL U.V.A.

T U G R E E B M A G M I S U A R E D N O S IMMERGUT-SONDERAUSGABE 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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VORWORT Lieber Leser,

es folgt unser infantiles Festivaltagebuch vom diesjährigen Immergut-Festival im schönen Neustrelitz. Juliane, Silvia und Auto Rosina reisten Freitag früh von Hamburg ab, Sonntag nachmittag kamen Silvia und Rosina allein wieder in Hamburg an. Was dazwischen geschah – lies selbst.

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Begleitet hat uns als Tagebuch ein kitschiges rosa-lila-gestreiftes Buch mit einem Mops drauf, welches wir im Laufe des Festivals auf „Beschwerde-Mops“ tauften. Soll man doch all seine Sorgen und Wünsche in ein Tagebuch schreiben... und vor allem: Auch die tollen Sachen, die passiert sind. Die Fotos stammen von Silvia, welche an dieser Stelle ihren innigsten Dank an Kel, Sascha, Badi, Christoph, Mareike und deren Begleiter äußern möchte. Für Strom, Internethilfe, Bildbearbeitung, Adoptieren und überhaupt alles.

Die vorkommenden Fehler sind der Fehlkonstruktion des Beschwerde-Mopses an sich ohne Delete-Taste geschuldet. Wenn jemand einen Bericht findet, in dem häufiger das Wort „Mensch“ (Singular oder Plural: egal) vorkommt, als in diesem hier, dann bekommt er von mir eine Wundertüte. Viel Spaß beim Lesen, Rückblicken und Freuen:

Silvia und Juliane für FLAMING YOUTH.de

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ngekommen auf dem Festivalgelände – eingewiesen übrigens von sehr netten Sicherheitsmenschen; der eine hat sehr liebevoll ungefähr 10 Minuten versucht, mich in eine Parklücke einzuweisen, in die ich Rosina allerdings nicht nach seinen Wünschen hineinbugsieren konnte – Rosina ist neu und fühlt sich noch an, als wäre sie so groß wie ein Panzer. Der nette Mann blieb ruhig und ließ mich schließlich mit einem Meter Abstand zu den links und rechts daneben stehenden Autos parken. Sorry an diejenigen, die meinetwegen weiter zum Zeltplatz laufen mussten.

Wir bauten rasend schnell das Zelt auf und schleppten alle Dinge hinein, gerade rechtzeitig bevor der erste Regenschauer niederging. Langeweile setzte ein, die Zeltnachbarn redeten lauter als der Regen, der auf das Zeltdach prasselte, und ein Haken an der Decke des Zeltes regte zum Fantasieren an. Der Zeltplatz war am Freitag Nachmittag noch recht leer, so, dass Juliane und ich uns einen schönen freistehenden Platz aussuchen konnten. Auf dem Haus eines sehr großen Ameisenklans, wie man es bei Festivals nun mal so macht.

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enn es regnet, langweilt man sich manchmal so sehr, dass man die Zeit vergisst. Daher verpassten Juliane und ich mit Pauken und Trompeten gleich den ersten Festival-Act: Eine Lesung von Ariane Grundies, die über die Heimreise, diese seltsame Angelegenheit, und über Mecklenburg-Vorpommern ein Buch geschrieben hat. „Gebrauchsanweisung für Mecklenburg-Vorpommern und die Ostseebäder“ heißt es, und womöglich werden wir das Buch noch einmal daheim lesen. Oder auf das nächste Festival mitnehmen? Bücher und Festival gehen ja neuerdings gut zusammen.

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lso auf zu Gisbert zu Knyphausen, zweiter Act des Festivals, auf der Bühne vom Birkenhain. Regen vorbei, Gummistiefel an, gut auf den Beinen, schlecht in der Zeit? Denn Gisbert zu Knyphausen schallte uns schon entgegen, als wir das Festivalgelände betraten. Ein Blick auf die Uhr erklärte: Scheinbar hatte er früher angefangen. Na gut.

Gisbert zu Knyphausen startete seine Gesangskarriere zunächst als Mann mit Gitarre in kleinen Clubs und Kneipen, bis er sich dann zum ersten „richtigen“ Album (kannte man ihn doch zuvor nur von EPs und Gratis-Downloads) eine Band suchte und nun immer mit vielen anderen Menschen und Instrumenten unterwegs war. Dadurch wurden seine Songs kräftiger, lauter, druckvoller und weniger zerbrechlich. Was natürlich schön ist, aber halt auch anders. An diesem Immergut-Freitag kam Gisbert zu Knyphausen allerdings ohne Band und bot seine Songs allein mit Gitarre feil.

Eine Erinnerung an die gute alte Zeit, als ein Mann mit Gitarre noch ohne Band funktionierte und, vollkommen unproduziert und schlicht, ruhige, meist traurige Songs spielte. Das ist begeisterungswürdig, und die Menschen waren auch begeistert. Eine Gruppe Menschen hielt eine dieser Party-Girlanden hoch, die Wörter darstellen, in diesem Falle „Willkommen“ - sichtlich erfreut war Gisbert darüber. Ein wenig weniger hager wirkte er, strahlte, freute sich und unterhielt sich mit dem Publikum, als hätte er niemals das K6 auf Kampnagel ausverkauft, als wäre er niemals im ZDF-Morgenmagazin gewesen und als wäre alles noch genau so wie damals, als die Menschen nicht nach seinem Namen fragten, weil sie die Presseinfo nicht aufmerksam gelesen hatten, sondern schlichtweg, weil sie diesen Namen noch niemals gehört hatten. Es war erfrischend, Gisbert wieder einmal allein zu hören, dieses Zerbrechliche zurückzubekommen, den Wumms wegzulassen und dabei in den mittlerweile wieder hellen, sonnigen Himmel blicken zu dürfen. Danke!

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irekt nach Gisbert zu Knyphausen gab es am Birkenhain wieder eine Lesung: Tino Hanekamp, damaliger Besitzer der „Weltbühne“ in Hamburg, die vor einiger Zeit abgerissen wurde und nun Mitbegründer, Miteigentümer und Programmdirektor des im alten Bunker ansässigen Clubs „Uebel & Gefährlich“, hat ein Buch geschrieben, das „So was von da“ heißt. Man kann sich darüber streiten, ob man Lesungen bei Festivals gut oder ungut findet (ich persönlich bin da eher zwiegespalten), in jedem Falle fesselte Tino Hanekamp eine Menge Menschen, die sich seine Lesung anhörten. Jemand der schreiben kann, kann allerdings nicht gleichzeitig gut lesen – während viele Menschen ihre Bücher viel zu schnell und zu unbetont vortragen, las Tino Hanekamp eher ein bisschen so, wie man es in der ersten Klasse liest: Nach jedem Punkt eine Pause, in der man ein zweisilbiges Wort („Anne“, „Mama“) sagen kann, zum Fragezeichen die Stimme nach oben. Da wir nach der langen Autofahrt leider auch ein kleines Problem mit dem Stillstehen hatten, haben wir uns in der Zwischenzeit das Festival-Gelände angeschaut und festgestellt, dass Crépes doch eigentlich ein gutes und wahrscheinlich EHEC-freies Grundnahrungsmittel für drei Tage sein dürften und dass weiterhin ein Shirley Temple gut eine ganze Mahlzeit ersetzen kann. Zurück am Birkenhain fand man sich ein, als Sterne-Sänger Frank Spilker (nach Chuckamuck auf der Hauptbühne) dort auftauchte.

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huckamuck. Wir waren uns anfangs nicht sicher, wie man es aussprechen soll und sagten daher stets „Tschackamack“ mit einem gekünstelten Kichern dahinter – so, dass man es als ein spaßig-übertriebenes, gewolltes Falschaussprechen deuten könnten, sollte sich diese Band doch anders aussprechen. Gottseidank sagten die vier jungen Berliner es dann selbst so oder sehr ähnlich und das Kichern konnten wir uns in Zukunft sparen. Theoretisch. Denn Chuckamuck hatten die Fähigkeit, ihr Publikum von Anfang an zu verzaubern: Sie legten eine enorme Spielfreude an den Tag und strahlten über den ganzen Auftritt so sehr, dass das, was sie musikalisch darboten, im Grunde genommen fast egal war. Fast; denn auch musikalisch konnten sich Chuckamuck sehen lassen. Alles gewollt halbgar, beinahe roh, übertrieben rotzig und mit einer Attitüde, als gehörte ihnen die Welt: Die Frauen stehen halt drauf. Egal, wie alt. Darum wurde einfach den Auftritt über weiter gekichert. Rampensäue sind sie, posierten für die Fotografen, warfen sich gekonnt in den richtigen Momenten mit der Gitarre zu Boden – hätte dies bei nahezu allen anderen Künstlern aufgesetzt und albern gewirkt, so konnten Chuckamuck auf Grund ihrer jugendlichen Unverbrauchtheit damit punkten. Man sieht es ihnen nach, findet es statt arrogant und doof niedlich und lustig und wünscht sich, die eigenen Kinder würden später auch mal in so einer Band spielen. Eine schöne Eröffnung für die Waldbühne!

CHUCKAMUCK

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rank Spilker, der optisch an diesem Abend gut in einen Film von Tim Burton gepasst hätte, betrat allein die Bühne und kündigte an, dies sei eine Premiere: Er hätte sonst immer entweder mit Die Sterne gespielt, oder mit seinem Soloprojekt Frank Spilker Gruppe. Hier habe er nun vor, ganz allein mit seiner Gitarre Songs von Die Sterne zum Besten zu geben.

Das gelang ihm bis auf einige Schnitzer (die natürlich der Tatsache geschuldet waren, dass der Wind seine Notenblätter verwehte) sehr sehr gut, die Songs klangen natürlich in solch einer abgespeckten Besetzung teilweise vollkommen anders, aber doch wirklich gut. Vielen Sterne-Fans vor Ort hat er gerade dadurch eine Freude gemacht, viele alte Songs und B-Seiten zu spielen, die normalerweise bei Konzerten von Die Sterne nicht mehr häufig oder gar nicht zum Einsatz kommen. Auch einen neuen Song hatte er dabei, einen Song über Sommernächte und Gin. Seifenblasen, tanzende Menschen und endlich Sonnenschein. Aber.

Es ist schlechter Stil, in einem Artikel über einzelne Personen aus dem Publikum herzuziehen, das wissen wir wohl. In diesem Falle sei aber wenigstens die Dame erwähnt, die, nachdem Frank Spilker ankündigte, sich eine Trinkpause zu gönnen, zunächst lautstark auch etwas verlangte und dann, als sie sah, dass es sich um Mineralwasser handelte, minutenlang „H²O, nur im Klo“ skandierte. Das ist nicht.cool. Das restliche Publikum war eine Augenweide, hübsche Indie-Menschen mit glücklichen Gesichtern, die selbst die B-Seiten-Songs bis ins Details auswendig mitsingen konnten. So gehört sich das, so können das selbst Indie-Nazis gut finden. An die Dame: Bitte nicht mehr machen. Ist nicht schön.

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FRANK SPILKER

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tation 17 gibt es bereits seit einer langen Zeit. 20 Jahre oder so. Ihre Werke sind stets einzigartig und exzessiv. Jeder bringt sich so ein, wie er will und kann; so ergänzt sich eine große Menge an kleinen Dingen zu einem pompösen, interessanten Gesamtwerk. Gegensätze machen die Band stark, verschiedene Einflüsse verweben sich zu einem großen Ganzen, welches man besser nicht hätte planen können: Obwohl Improvisation und auch die kleinen Impulse, die jeder einzelne spontan empfindet und einbringt einen Großteil des Programms ausmachen, klingt es nie wie „einfach mal so dahin gespielt“. Station 17 sind großartig, schlimm genug, dass wir sie verpasst haben. Aber die Mücken waren hungrig und es half nichts, außer zum Zelt zu laufen und Autan zu verwenden. Warum nur hat diese tolle Band auch nur 25 Minuten bekommen? Nächstes Mal anders machen, bitte.

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hose Dancing Days wurden bereits vor ihrem Auftritt im festivaleigenen Radiosender alma gespielt, was zumindest uns dazu bewegte, uns diese bis dahin unbekannte Band anzusehen. Eine Frau, die gut singt, eine Hammondorgel, schöne Melodien – was konnte da noch schief gehen?

Naja. Sängerin Linnea sah toll aus, stilvoll gekleidet und mit einer unglaublichen Haarpracht. Neid, Neid, Neid. Jedoch schien mit dem Sound irgendetwas nicht so richtig zu stimmen, zumindest griff sich Linnea häufig ans Ohr und sang reeeelativ schief. Womöglich hat da irgendetwas nicht hingehauen, was sehr schade war, denn grundsätzlich sind Those Dancing Days eine tolle Band mit einer fantastischen Bühnenpräsenz. Es wird sich also zu Hause mal die Platte angehört... Direkt danach spielten im – leider völlig überfüllten Zelt – die Isländer Who Knew. Was man von draußen hören konnte, befand sich irgendwo im Bereich von Indie-New-WaveSphären-Kram und darf bei Gelegenheit auch genauer betrachtet werden.

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arwin Deez. Eine Indie-Folk-Band aus New York, deren Frontmann Darwin Deez Namensgeber ist. In Bezug auf Indie-Folk passte womöglich die Kleiderwahl der Band ganz gut, so fanden sich immerhin zwei merkwürdige Strick-Oberteile an Darwin Deez (der Band, nicht dem Mann, der hatte selbstverständlich nur eins an). Ihre Songs leiteten sie stets dadurch ein, dass alle ihre Instrumente niederlegten und sich in der Mitte der Bühne zu einer einleitenden Choreographie trafen, hinter der sich die Backstreet Boys und N’Sync gemeinsam verstecken könnten. Musiklisch ließen sich Darwin Deez vielleicht auch eher im funkigen, poppigen Bereich des Indie einordnen, denkt man doch bei Indie-Folk neuerdings eher an Bands wie Mumford & Sons – wo Mumford & Sons eher in die Hippie-60sEcke passen, machen Darwin Deez beim Disco-70sDance mit. Auch, wenn nach dem Auftritt außer dem Hit „Constellations“ nicht so viel in Erinnerung blieb, so waren Darwin Deez doch sehr unterhaltsam und irgendwie verschroben-liebenswert.

DARWIN DEEZ

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aRaRiot machen schönsten Indie-Pop. Mit Streichern. Und da ihre Songs auch manchmal vom Meer und der Se(e)hnsucht handeln, passten sie fantastisch auf das diesjährige Immergut Festival. Doch warum nur spielen all diese wundervollen Indie-Pop-Bands immer im Zelt? Wie bei den meisten Zelt-Konzerten war es auch bei RaRaRiot innerhalb kürzester Zeit nach dem Auftritt von Darwin Deez auf der Waldbühne gerammelt voll; die schlimmsten Momente sind immer die, wenn alle Leute rein- oder rausdrängen. Wir gingen uns irgendwo auf Höhe der Bar verloren und versuchten, wild winkend wieder zueinander zu finden. Nach minutenlangem Mit-den-Füßen-in-der-Luft-baumeln und Mit-den-Armen-rudern blieb uns leider nichts anderes übrig, als uns draußen auf der Wiese wiederzutreffen. Von dort aus hörten wir uns RaRaRiot an und bedauerten, das Gewusel nicht ausgehalten zu haben. Wir sind schwach. Mädchen, sozusagen. Denn: Schön klang das, wirklich sehr sehr schön. Das Elend von Festivals? Man sieht viele Bands, aber kaum eine ganz, und wenn, dann ist deren Auftritt zu kurz. Dennoch sind auch RaRaRiot eine der Bands, die wir mit nach Hause nehmen und im Augen behalten werden.

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NAGEL

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eider konnte ich niemanden finden, der mich für die Nagel-Lesung adoptieren wollte, also ging ich allein. Fanden sich ja genug andere Menschen ein, die, alle brav auf dem Boden sitzend, freundlich und aufmerksam dem Ex-Muff-PotterSänger dabei lauschten, wie er eine Szene aus seinem aktuellen Buch „Was kostet die Welt“ vorlas. Es handelte sich dabei um die Szene, in der Flo und Meise auf dem Fest sind, bei dem eine Top-40-Band spielt und Meise die Menschen um sich herum analysiert. Für einen Dialog zwischen Meise und Flo holte sich Nagel einen Freiwilligen aus dem Publikum auf die Bühne, der den Flo-Part (übrigens sehr gut!) las. Eine schöne Anekdote, die erzählt wurde, handelte von einem Menschen, dem bei einer Lesung ebenfalls diese Rolle übertragen wurde: Er habe, so Nagel, die ganze Zeit in der ersten Reihe gesessen und die Lesung im Buch synchron mitverfolgt. Als Nagel ihn auf die Bühne holte, behauptete er, kein Deutsch zu können – was sich als wahr herausstellte; dieser Herr war ein Spanier, der großer Muff-Potter-Fan war, und auf Grund dessen angefangen hatte, Deutsch zu lernen und die Nagel-Lesung nun sozusagen als vertiefenden Exkurs nutze. Die Nagel-Lesung beim Immergut verlief sehr unterhaltsam, auch, wenn es langsam an der Zeit wäre, dass Nagel ein neues Buch verfasst (oder vielleicht mal ein paar Kurzgeschichten, für die Festivals?), denn gefühlt ist er mit den gleichen Kapiteln bereits seit mindestens 3 Jahren unterwegs und neuer Stoff wäre angebracht.

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s galt, Zeit totzuschlagen bis zu einer Verabredung um 17 Uhr, in dieser Zeit sollte eigentlich Touchy Mob spielen, offensichtlich wurden aber die Slots von Touchy Mob und Jürgen Kuttner getauscht, denn nach Nagel erschien wieder ein Mann mit Buch auf der Bühne. Zeit, zu essen: Der Burgerstand, der auch in den letzten Jahren bereits vor Ort war, lieferte nach wie vor perfekte, leckere, sattmachende Burger (wenn auch leider keine vegetarischen) und der Crépe-Stand daneben machte für 3 Euro Crépes mit Käse. Ich habe in der Sonne gesessen, die ausnahmsweise einmal heraus kam, in einem Buch gelesen (ja, ich kann das selbst, dafür benötigt man nicht zwangsläufig jemanden, der es vorliest) und die Seele in einem weiteren Shirley Temple baumeln lassen. Danach traf ich mich mit einigen Freunden, bei denen ich mein Zelt aufstellen wollte: Ich wollte einfach nicht so allein mit meinem Zelt mitten auf dem Platz stehen, Menschen sind Rudeltiere und auch ich wünschte mir eine Gruppe, in der ich mich zur Ruhe betten konnte. Außerdem brauchte ich dringend jemanden, der mir die Berliner Weiße aufmacht. Durch die Umzugsaktion verpasste ich leider The Crookes, die vom Zeltplatz aus allerdings recht nett klangen, und fand mich erst zum Ende von Jason Colletts Singer-Songwriter-Auftritt wieder auf dem Festivalgelände ein.

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JASON COLLETT

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errenmagazin, eine Hamburger Band, spielten am frühen Abend des Samstags auf der Zeltbühne. Früher als lokaler Geheimtipp gehandelt, später dann als nationale Indie-Neuentdeckung unterwegs, spielen sie mittlerweile ausverkaufte Konzerte landesweit – dieser Auftritt beim Immergut-Festival schien dennoch etwas besonderes zu sein: Das Publikum freute sich unglaublich, konnte alle Songs mitsingen, reckte die Fäuste gen Zeltdach und schob die Crowdsurfer gen Bühne. Sänger Deniz Jaspersen strahlte über das ganze Gesicht, weit entfernt von cool, sehr nah dran an liebenswert. Sowohl die Songs des ersten Albums „Atzelgift“ als auch die neuen Songs von „Das wird alles einmal dir gehören“ wurden gespielt und kamen gut an, zum Song „Lilly Lametta“ kam Ex-Muff-Potter-Sänger Nagel dazu, um einen Gesangsteil zu übernehmen, wie er es auch auf der Platte getan hat. Für viele dürften Herrenmagazin einer der besten Auftritte des diesjährigen Festivals gewesen sein, jedenfalls hat diese dreiviertel Stunde sehr viel Spaß gemacht und das Publikum mit einem Lächeln in den restlichen Abend entlassen.

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N auch nicht.

ach Herrenmagazin spielten Balthazar auf der Waldbühne. Balthazar waren sehr nett für den Augenblick, sind aber meiner Wenigkeit nicht wirklich in Erinnerung geblieben. (Darf ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Shirley Temple ein alkoholfreier Cocktail ist?) Ich glaube, sie haben so etwas wie belgischen Indie-Pop gemacht; einer der Herren sah aus wie Karsten, ein Bekannter von mir. Nicht wirklich bemerkenswert, aber gestört haben sie

Waters hingegen, das Nachfolgeprojekt von Port O’Brien, haben danach die Zeltbühne gerockt; zuvor hatte ich noch nie von ihnen gehört, habe mich auch nie wirklich eingehend mit Port O’Brien beschäftigt, aber das, was ich hörte, gefiel mir sehr gut. Ich warte also darauf, dass Waters eine Platte machen, welche wohl auch demnächst kommen soll.

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BALTHAZAR

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ie Immergutseite hatte für den nächsten Act (Co-Headliner, Samstag um 22:10 Uhr) zunächst das Jane Fonda Trio angekündigt, dann wieder zurückgenommen, dann wieder angekündigt – da es sich zu Jane Fonda Trio (im Newsletter mit dem Nachsatz „ - die mit dem berühmten Video“ angekündigt) nichts ergooglen ließ, war schnell klar: Woohoo, Secret Act, eine Band, die nicht unter ihrem wirklichen Namen anreist.

Tja, wer reist also als Trio und häufig unter falschem Namen durchs Land? Richtig, Die Ärzte. Nicht. Dieses Gerücht wurde so erfolgreich einige Tage vor Festivalbeginn gestreut, dass die Immergut-Facebook-Seite von Diskussionen gefüllt wurde, Ärzte-Fans auf die Schnelle noch Tickets erwerben wollten und selbst der Ärzte-Fanclub zunächst bestätigte – und dann dementierte. Ebenso das Ärzte-Management. Das Raten ging also weiter. Am Festival angekommen, fand sich nun ein Timetable, an dem Jane Fonda Trio durchgestrichen und durch Holden Caulfield ersetzt worden war. Plietsche Menschen dürften nun den Hint verstanden haben: Jane Fonda, Workout-Videos, Holden Caulfield... (Ja, ich gestehe: Ich hatte einen Freund daheim, mit dem ich mich per SMS beratschlagte, wer es denn sei, und ER hat gewusst, wie die richtige Antwort lautet:) Bodi Bill?

Richtig. Bodi Bill, mir selbst vorher relativ unbekannt („Haben also mehrmals hintereinander in Berlin das Lido ausverkauft, machen eher so Electro-Kram, mal im Video gucken, ob die gut aussehen, aha, da haben sie Dinge auf dem Kopf, naja, man muss ja nicht jeden Hype mitmachen und überhaupt ist Electro nicht so meine Sache...“), haben überzeugt: Zwar erwarteten einen hier keine ausgeklügelten Melodielinien und mehrstimmigen Gesänge, aber Synthie-Töne mit Geige gemischt, Menschen mit Kostümen und ein Frontmann, der den Knochen schwenkt. Ich habe mich zwar nicht verliebt, aber sehr gut unterhalten gefühlt, und ein Secret Act hätte wirklich schlimmer sein können.

Nach Bodi Bill gab es im Zelt Retro Stefson, von vielen als DIE Immergut-Band des Jahres betitelt (und so auch in der Facebook-Umfrage abgestimmt), von mir leider verpasst, da der Magen knurrte – da ich nun ja leider allein als FY-Vertreterin unterwegs war, musste ich dem nachgeben und schaute meinen neuen Zeltnachbarn beim Grillen zu, während ich mir eine Ladung abgepackter Kekse und Schokoladencroissants genehmigte. Nichts hilft so gut gegen Einsamkeit wie Schokolade und krümelige Backwaren!

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BODI BILL

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ch habe seit Jahren ein Problem mit den Immergut-Headlinern. Genauer: Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann je eine Band Headliner war, die ich wirklich richtig, richtig gut fand – vorher oder hinter. Ich kenne viele Leute, die dEUS mögen, daher habe ich ab und an versucht, mich damit zu beschäftigen, zu verstehen, was sie daran mögen und es vielleicht auch gut zu finden. Gruppenzwang funktionierte leider nicht, und so stand ich auch beim Immergut etwas ratlos vor diesem SamstagsHauptact. Ja, das ist eine schöne Bühnenshow, schönes Licht, Musiker um ihre Instrumente gewickelt, ein Publikum, das sich freut. Hübsche Farben. Die Menschen fanden es gut, und so muss ich abschließend wohl sagen: Ich glaube, die haben das, unabhängig davon, ob ich sie mag oder nicht, sehr gut gemacht. (Auch das sage ich, in Ermangelung besserer Möglichkeiten, eigentlich über fast jeden Headliner... außer über die Lemonheads, denn da hatte ich mich furchtbar über „Frank Mills“ gefreut!) Danach gab es auf dem Birkenhain Hans Unstern & Band und Erobique, im Zelt Disco. Bei der Disco stellte ich fest, dass, egal, wie wohl ich mich beim Immergut generell fühlte, und egal, wie gut die gespielten Songs waren, ich kein Mensch bin (und nie sein werde), der sich traut, allein zu tanzen. Scheiß auf den ganzen „Dance like nobody’s watching“-Quatsch, das stimmt einfach nicht. Ich schaute mir also den Trubel an, freute mich vollkommen neidlos mit Menschen, die jemanden zum Tanzen und Knutschen finden konnten, schauet am Birkenhain auf Menschen, die auf einer fast stockdunklen Bühne komische Dinge zum Besten gaben und entschied mich gegen drei, meine nassen Füße ins Zelt zu bringen. Meine neuen Zeltnachbarn waren alle schon am schlafen. Zu den Klängen der Disco schlief ich ein und trotz Festival tatsächlich die ganze restliche Nacht durch.

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m Nachhinein, als ich wieder daheim bin, lese ich von Menschen, die sich über das diesjährige Immergut-Festival beschweren. Es kursieren Geschichten von massiven Polizei-Einsätzen, vielen randalierenden Betrunkenen, vermehrten Diebstählen auf den Zeltplätzen. Ich gestehe, dass ich eigentlich gar kein typischer Festivalgänger bin – ich stehe nicht sonderlich auf den Schweiß fremder Menschen im Gedränge, mag nicht an ungewaschene Menschen gepresst werden, habe Angst vor Betrunkenen Personen, die nah an der Schwelle zur Aggressivität gebaut sind, ich betrinke mich nicht gern maßlos und ertrage dadurch ein allgemeines im Rausch Agieren eher schlecht. Auch mag ich das Gefühl nicht, alle Sachen immer an mir haben zu müssen, damit mir nichts abhanden kommt, und den Gedanken, nicht im Dunkeln allein zur Toilette gehen zu können, ohne, dass mir etwas passiert, finde ich auch nicht besonders schön. All das habe ich, wie in den Jahren davor, auch bei diesem Immergut nicht erlebt – das schlimmste, was uns zugestoßen ist, ist, dass uns ein pinkfarbener Hase auf den Kopf fiel, als wir dabei waren, mit Linolschnitt Postkarten für unsere Lieben daheim zu schnitzen. Ich mag diese kleine heile Seifenblasenwelt und habe sie auch auf dem diesjährigen Immergut-Festival finden können. Wer weiß, vielleicht war ich einfach nur zur rechten Zeit am rechten Ort, vielleicht habe ich nur Glück gehabt, dass ich keine unangenehmen Erfahrungen gemacht habe – ich jedenfalls habe das Festival als sehr friedlich und schön empfunden, habe keine Mängel an den sichtbaren Sicherheitsmaßnahmen entdecken können und habe auch nur freundliche Security-Kräfte getroffen. Ich komme nächstes Jahr wieder, wie sieht es mit Dir aus?

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MPRESSUM & KONTAKT HERAUSGEBER/CHEFREDAKTION/LAYOUT: Marceese Trabus CHEFREDAKTION/LEKTORAT/MISTRESS OF COMMUNICATION: Silvia Maraun AUTORIN DIESER AUSGABE: Silvia Maraun begleitet von Juliane Nowak

FOTOGALLERIE: www.facebook.com/flamingyouth.de

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IMMERGUT-SONDERAUSGABE 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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AUSGABE # 06 am 15. Juli 2011 ONLINE (c) Alle Rechte vorbehalten. FLAMINGYOUTH.de 2002-2011 58 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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