#04 - FlamingYouth.de - Kultur.Musik.Magazin.

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FLAMINGYOUTH www.flamingyouth.de

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KULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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AUSGABE # 04 JUNI 2011

BLACKMAIL Heart of Blackmail?

LIVEDABEI

SUSANNE SUNDFØR

Fleet Foxes, K reisky, Anika, Maike Rosa Vogel, Kreidle r

Von der phantastischen Reise zu sich selbst

OKKERVIL RIVER

“We need a myth: Okkervil River zu ‘I am very far’”

PLUS: M185 - RETRO STEFSON - TOM VEK - ANDREAS DORAU - KOPFPILOT Gastautor: DER HERR POLARIS Verlosung: UHRWERK ORANGE JUNI 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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FLAMINGYOUTH

VORWORT

04 KULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

Lieber Leser, wir haben die Zeit, in der wir keinen Salat essen durften, gut genutzt, um daheim zu bleiben und uns Platten für Dich anzuhören: Andreas Dorau, Kopfpilot, Retro Stefson, Tom Vek und einige andere haben wir uns für Dich vorgenommen. Trotz der Komplikationen sind wir todesmutig auch für Dich unterwegs gewesen: Blackmail, Maike Rosa Vogel, Fleet Foxes, um nur einige zu nennen, haben wir für Dich angesehen und Dir darüber berichtet. Wir wünschen Dir einen schönen Juni und viel Spaß mit dieser Ausgabe, über Feedback an leserbrief@flamingyouth.de freuen wir uns - wie immer! (Und wer diese Mailadresse verwendet, um uns Band-Newsletter oder Werbung zu senden, wird im nächsten Leben eine Schabe.)

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Viele Grüße Titelfoto: Blackmail © Andreas Hornoff

Silvia für FY.

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INHALT AUSGABE # 04 JUNI 2011

Seite 04 SUSANNE SUNDFØR - VON DER PHANTASTISCHEN REISE ZU SICH SELBST Seite 07 TOM VEK - THE LOST COWBOY IST ZURÜCK Seite 08 BLACKMAIL - HEART OF BLACKMAIL? Seite 10 M185 - WIEN, TOKYO, NEW YORK Seite 11 RETRO STEFSON - “GENRE: TROPICAL/ROCK/ETHNO/POPCORN” Seite 12 FLEET FOXES - DEM HIMMEL SEI DANK Seite 15 OKKERVIL RIVER - STEIN IM MAGEN. Seite 16 OKKERVIL RIVER - “WE NEED A MYTH: OKKERVIL RIVER ZU ‘I AM VERY FAR’ Seite 19 ANDREAS DORAU - MAG ABER NICH’ ERWACHSEN WERDEN! Seite 20 KREIDLER - ANTI-SOMMER MIT DEN MENSCHMASCHINEN Seite 22 DER HERR POLARIS - DER REST IST HOBBY. TOURTAGEBUCH. Seite 25 VERLOSUNG: UHRWERK ORANGE WIRD 40 Seite 26 MAIKE ROSA VOGEL - DIE SPICE GIRLS DER INDIE-QUEENS Seite 28 ”SEATTLE SAYS HI.” Seite 30 KOPFPILOT - ECHTHEIT, MENSCHLICHKEIT, UNPERFEKTHEIT? Seite 31 KREISKY - FUCHTELN, FAUCHEN, FLUCHEN Seite 32 ZWEI DRUMMER IN EINER BAND, WAS SOLL DAS DENN? Seite 34 ANIKA - JUNG, BLOND, GENIAL, INTENSIV, IKONENHAFT, MINIMALISTISCH Seite 36 FOTOSTRECKE: MELT! 2010 / “I HATE NEON” Seite 46 LIVEDABEI - TERMINE Seite 51 IMPRESSUM & KONTAKT

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Foto © Stian Andersen

VON DER PH

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HANTASTISCHEN REISE ZU SICH SELBST

Willkommen im Märchen von Liebe und Tod. Willkommen im “Bordell” von SUSANNE SUNDFØR. von Cornelia Filipov

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s war einmal ein kleines Mädchen, irgendwo in einer verträumten Hafenstadt an der windigen Südwestküste Norwegens. Früh zog es sich zurück in die Welt der Worte und Töne. Susanne tauchte ein in die Bücher und zog sich zurück mit den Kassetten ihres Vaters. Darauf zu hören waren vor allem Cat Stevens und a-ha (später schließt sich dieser Kreis, als Susanne eine von vier Gewinnerinnen des Förderpreises ist, den die Synthiepop-Ikonen letztes Jahr für aufstrebende norwegische Musiker ausgelobt haben). Einige Jahre später: das junge Mädchen lernte Klavier spielen. Zäumte das Pferd von hinten auf und komponierte erste Lieder, bevor es richtig Noten lesen konnte. Die heimische Tageszeitung schrieb über Susanne und ihre Musik: “Norwegens andere junge Künstler müssen weinen, wenn sie Susanne Sundør hören - so weit ist sie ihnen voraus!” Recht sollten sie behalten, die übeschwänglichen Stimmen der Kritiker. Und nun soll auch die Welt von Susanne Sundfør erfahren. Heute, mit 25 Jahren, veröffentlicht sie ihr drittes Album. Und doch ist “The Brothel” die erste Platte, mit der sich Susanne Sundfør international vorstellt.

Denn Zuhause in Norwegen ist Sundfør bereits preisgekrönt. Den norwegischen Grammy erhielt sie schon 2008 für den Vorgänger “Take One”. Auch “The Brothel” ist nominiert. Das dritte Werk - während dessen Entstehung Susanne so tief zum Grund ihrer Musik hinabtauchte wie nie zuvor. Tiefgründig ist es natürlich geworden. Und exotisch. Und ambient. Und natürlich gilt es, viele Instrumente zu entdecken auf dem Album, das laut Künstlerin eigentlich “eine sehr elektronische Platte” werden sollte. Nicht ganz so natürlich: die meisten spielt Susanne Sundfør selbst. Durch die Zusammenarbeit mit dem Produzenten Lars Horntveth (Jaga Jazzist, The National Bank) kamen Streicher, die Bassklarinette oder das Vibraphon hinzu. So wird auf “The Brothel” eine Atmosphäre erzeugt, die sowohl warm als auch industrial klingt. Kalte Klänge aus dem Rechner verschmelzen mit arabischen Harmonien („Turkish Delight’“), und hymnische Kirchenchoräle („Father Father“) schließen das Album. Aber nicht die Tür zu diesem magischen Ort. Auf “Knight Of Noir” singt die Musikerin: “I can’t go back again and lock the door”. Willkommen im Freudenhaus von Susanne Sundfør - wo einem der Zugang nie verwehrt wird.

SUSANNE SUNDFØR “The Brothel” [Grönland/Rough Trade]

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TOP 5

FASHION MOVIES von Simone Bauer

Und damit sind weder Arte-Dokus über Sonia Rykiel oder Karl Lagerfeld - obwohl diese sehr gut sind - noch Filme wie “Zoolander” gemeint. Ich spreche von den Filmen, die die Mädchen ihrer Generation geprägt haben. Sie mögen ein wenig stumpfsinnig sein, doch schaffen es durch ihre Mode und Marken - ganze Charaktere und Storylines zu erschaffen. 1. “Clueless - Was sonst?” Die Königinnen der Neunziger trugen karierte Schuluniformen in allen Farben und stöckelten auf Lackschühchen durch Beverly Hills. 2. “Girls Club” Im Original heißt der Film “Mean Girls” und war Lindsay Lohans wohl größter Erfolg. Lindsays Figur möchte zu den Plastics gehören, Mädchen, die beliebt sind, blond und dünn (unter anderen mit Amanda Seyfried in der Rolle als Blödchen) und die sich für jeden Tag Moderegeln überlegt haben. 3. “Sex and the City” Bevor mit dem zweiten Teil der Mythos der Serie entgültig zerstört wurde, zeigte uns dieser Film nochmal, warum wir Carrie und Co. so sehr lieben. Alleine die Brautkleidsequenzen lassen jedes Mädchenmodeherz höher schlagen. 4. “The Clique” Sie mögen erst 12 sein, doch die Viererclique mit u.a. Bridgit Mendler weiß, was in ist und was out ist, noch bevor es die Teen Vogue weiß. 5. “Fashion Girl – Der Pate trägt Prada” Die Story ist an den Haaren herbei gezogen, doch Kaley Couco schafft es mit Witz und Modebewusstsein, nicht nur die Mafia auszustechen, sondern auch eine Klamottenfirma zu retten.

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BOOTBOOHOOK WIRD 4!

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as von tapeterecords initiierte BootBooHook-Festival wird 4! Und es findet dies Jahr zum ersten Mal an drei Tagen statt: Freitag, 19.8., bis Sonntag, 21.8. - auch das LineUp braucht sich in diesem Jahr noch viel weniger zu verstecken als in den vergangenen Jahren: Art Brut, Wir sind Helden, Sophie Hunger, Get Well Soon, Thees Uhlmann & Band, Die Goldenen Zitronen, Bonaparte, Moritz Krämer, Samba und Tusq, um nur einige zu nennen, werden an diesen drei Tagen das Gelände rund ums Faust in Hannover bespielen. Erstmalig findet im Rahmen des Bootboohook ein Kurzfilmfestival statt. Auf unserer Facebookseite werden wir Euch regelmäßig über die dort auftretenden Bands informieren, mit Videos und Anspieltipps versorgen und Euch stets über alles auf dem Laufenden halten. www.facebook.com/flamingyouth.de Silvia Maraun


TOM VEK

THE LOST COWBOY IST ZURÜCK

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von Cornelia Filipov

ulti-Instrumentalist zu sein und dann auch noch aus London, das ist nicht das schlechteste, das einem passieren kann. Wenn man sich dann auch noch fünf Jahren nach der Veröffentlichung des Debüts mit einem Album wie „Leisure Seizure“ zurück meldet, hat man grundsätzlich nichts falsch gemacht. Abgesehen vielleicht von der Wahl des Coverartworks. Jedoch: nichts auf und um „Leisure Seizure“ passiert ohne Grund. Und das Coverartwork allein sagt in diesem Fall zum Glück so gar nichts über die Musik aus. Die Brille auf dem Cover kann höchstens als Warnung für Leute mit Sehschwäche und/oder ausgeprägtem Style-Drang gedeutet werden. Denn Obacht! Während des Genuss von “Leisure Seizure” will man tanzen. Gerne auch wild. Und da geht ja schon mal was zu Bruch. Während man Vek’s Debüt im Sinne des Sounds noch getrost spontan nennen kann, hört man mit dem ersten Ton von „Leisure Seizure“: hier waren Herz, Kopf, die Liebe zum Detail und Perfektion am Werk. Die drei Jahre Aufstellung und folgenden zwei Jahre musikalischen Outputs tragen Früchte. Dieses Album kann alles. Gegensätze nebeneinander stellen, als gehörten sie von nun an untrennbar zusammen. Verblüffende Nebeneinanderstellungen schon im Albumtitel. Erst Recht in den einzelnen Kompositionen und ihrer optischen Darstellung. Vek’s bruchstückhafte, zerhackte Beat Rock Sounds sind beherbergt im gegensätzlich schlichten und präzisen Artwork. „WE DO NOTHING“ - VEK DOES EVERYTHING Einem Grundsatz blieb sich der Brite allerdings treu und setze ihn weiter fort: der Idee eines “multi-facettenreichen Individuums“, das die gesamte Kontrolle über das kreative Schaffen in der Hand behält. Was man auf „Leisure Seizure“ hört, ist 100 % Tom Vek. Meist beginnt alles mit einem ungewöhnlichen Geräusch oder einer disharmonischen Aufnahme. Ab diesem Startpunkt entwickelt Vek die Songs. Sounds, die nirgends hineinzupassen haben oder sich von anderen musikalischen Bewegungen etwas leihen müssen. Als multi-talentierter Solokünstler zu arbeiten, bedeutet schließlich, nicht in der Pflicht zu stehen, ein Instrument nur dann zu nutzen, wenn es absolut notwendig ist. Oder die Freiheit zu besitzen, einfach mal den eigenen Song anzumoderieren, dann aber von einer blonden jungen Dame performen zu lassen. Zu sehen im aktuellenVideo zum Song „A Chore“. Wer sich nun bereit fühlt, sich selbst an einer Karaoke-Version zu versuchen, kann dies tun. Tom Vek bietet den Soundtrack. Im Monat Juni ist er für zwei Termine in Deutschland: TOM VEK live 24.06. Berlin – Comet Club 25.06. Köln – Studio 672

TOM VEK „Leisure Seizure“ (Island Records / Cooperative Music) JUNI 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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HEART OF BLACKMAIL?

Foto © Andreas Hornoff

von Silvia Maraun

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ch bin kein Freund von lauter Musik und auch nicht von Songs mit langen Instrumental-Teilen. Daher habe ich Blackmail bisher eher am Rande wahr-genommen: Ich sah sie auf einem Festival und fand den Auftritt amüsant, auch auf Grund der Bühnenpräsenz und der offensichtlichen Bad-Boy-Aura, die diese Band stets ausstrahlte. Versehentlich geriet ich mal in ein Gespräch mit Aydo Abay,

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welches mich verstört und ein wenig ängstlich zurückließ. Zuletzt hörte man davon, dass sich Blackmail 2008 von Aydo Abay getrennt hatten, danach gab es lange Zeit nichts, Blackmail galten inoffiziell als aufgelöst. Das nächste Mal hörte ich von Blackmail Anfang 2011, als mir mitgeteilt wurde, dass Blackmail einen neuen Sänger hätten. Mathias Reetz hieße der. Öh, what the fuck?


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ückblende: Es ist grob geschätzte 5 Jahre her, damals hatte Jörg Tresp von devilduck Records noch seinen regelmäßigen „About Songs“Abend im Grünen Jäger in Hamburg. Es spielten in der Regel ruhige Bands jenseits des RockPop, leise Töne, ausdrücklich nicht zum Tanzen gedacht. Eines Abends also stand dort ein junger Typ auf der Bühne, allein mit Gitarre, und coverte gerade Rihannas „Umbrella“. Später kaufte ich seine EP namens „Feels like falling“, weil ich ihn zauberhaft fand und wenn nicht ihn, dann seine Musik mit nach Hause nehmen wollte. Noch ein wenig später ließ ich für ein Konzert von ihm ein Konzert der Weakerthans sausen. 2009 erschien sein erstes Album, aus dem EinMann-mit-Gitarre-Projekt war inzwischen eine Band geworden. The Heart of Horror. Immernoch ruhige Töne, bisschen mehr Pop als früher, berührende Texte und zauberhafte Melodien. Wie kam nun also das Heart of Horror Mathias Reetz zu Blackmail und wie genau geht das zusammen? Wie das passiert ist, kann ich nicht sagen. Über das Zusammengehen war ich zunächst skeptisch: Eine Stimme, die ich liebe mit einer Band, die mich – pardon – langweilt. Ein Mensch, der ein wenig so aussieht, als würde er selbst die hässlichste Spinne lieber am haarigen Bein nehmen und vorsichtig nach draußen setzen, als ihr ein Leid anzutun, in einer Band mit Menschen, die ein wenig so aussehen, als würden sie mindestens eine gefährliche Waffe im Kofferraum haben. Hm.

Hört man nun das aktuelle Blackmail-Werk „Anima Now!“ im Vergleich zu früheren Werken, liegen Mathias Reetz und Aydo Abay stimmlich erstaunlich nah beieinander. Ein ähnlicher Gesangsstil, eine ähnliche Stimmlage – vorstellbar ist, dass Mathias Reetz auch die älteren Songs live gut rüberbringen kann. Aber wie nehmen das die alteingesessenen Blackmail-Anhänger auf? Und wie ist es mit der Bühnenpräsenz? Getestet habe ich das im Hamburger Molotow am 20. Mai 2011. Zunächst ist die Stimmung in der Tat skeptisch, ich schnappe Gesprächsfetzen auf, die nicht gerade positiv anmuten. Als die Band die Bühne betritt, wird sogar ein bisschen gelacht: Mathias Reetz wirkt so viel kleiner, so viel jünger als seine bärtigen Bandkollegen, selbst seine Gitarre macht den Eindruck einer Kindergitarre. Bereits nach wenigen Songs aber kann ich sehen, wie sich die skeptischen Gesichter um mich herum aufhellen, mitsingen, bewundernd die Mundwinkel verziehen: Mathias Reetz scheint es zu schaffen – und er scheint selbst auch von Song zu Song lockerer zu werden, mehr aus sich herauszukommen, zu zeigen, was in ihm steckt. „Hätte ich dem nicht zugetraut“, sagt ein großer dicker Mann neben mir und ich muss ein bisschen lachen. Ein schönes Konzert ist es, es werden Zugaben gespielt, die Stimmung ist ausgelassen. Ich gehe nach Hause mit der Motivation, mich über diese schrägen Umwege nun doch einmal mit der Blackmail-Diskografie beschäftigen zu mögen und freue mich, dass das Heart of Horror auch in dieser anderen Welt gut aufgehoben und angekommen ist.

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Was auf dem Debut “Transformers” (2009) und der voran gegangenen Instrumental-EP als verspieltes, verschrobenes - der Wiener würde sagen: lässiges Understatement daherkam, vervollständigen M185 nun zu einer dauerhaften Formel. Und die klingt irgendwie vertraut, verlockend zeitlos und schwer zu verorten. Wenn schon der Bandname weiter Rätsel aufgibt,

nehmen M185 im treibenden “The City And The Beat” diesmal freundlicherweise eine verschachtelte Selbstverortung vor: “Exploding plastic in a silver dream. I see John, Sterling, Mo and Lou. Saturating the factory.” Wer diesen Pfaden folgt, wird auch zu schätzen wissen, wie die fünf Mittdreißiger ihr Gespür für Noise- und PopArrangements ausleben, so dass vielschichtiger Krach entsteht, wie es im weitesten Sinne unlängst A Place To Bury Strangers vorexerziert haben. Dazu gibt es penible, vielschichtige Riff- und Surrounding-Arbeit und als quasi Alleinstellungsmerkmal einen Storytelling-Gesang, der mehr beschwört als singt. Im ViceMagazine – geschätzt für ätzende Zerisse – beklagt ein Rezensent der Platte “zu viel Sho-GazerRock”, freut sich aber über das “schmucke Pop-Bonbonniere” in Form der vorab veröffentlichten Radio-Single “Space Bum Rocket Kid”. Tatsächlich bedarf es etwas Zuneigung zum Format Album, um für “Let The Light In” nicht

gleich falsche Schubladen bereit zu stellen. Laut und leise liegen hier dicht beieinander. Einem Herzschlag gleich wechseln sich sphärisch-ausufernde und sonnig-beschwipste Songs ab. Nicht unangenehm derweil: Es fehlt fast zur Gänze die IntelektuellenAttitüde, die die ebenfalls mit Wien verbundenen Ja, Panik und Kreisky so sehr auskosten. M185, so scheint es, wären mit Bukowski am Tresen eines schummrigen Clubs auch schon ganz glücklich. Ob in Wien, Tokyo oder New York.

M185 Let The Light In [Speed Of Light]

M185

WIEN, TOKYO, NEW YORK von Bernd Skischally 10 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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Foto © Martin Stöbich

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rontal smiled das vergilbte Gesicht einer Blondine - halb kess, halb debil - vom PlattenCover und im Inneren der Hülle, könnte man sagen, malträtieren verrückte Bläser tanzende Gitarren. M185, Indie-Sound-Frickler und gerade Everybody’s Darling in ihrer Heimatstadt Wien, melden mit ihrem zweiten Longplayer “Let The Light In” etwas eindringlicher internationale Ambitionen an.


RETRO STEFSON

“GENRE: TROPICAL/ROCK/ETHNO/POPCORN” von Silvia Maraun

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enkt man an Island, denkt man automatisch

an sphärische, elegische, schwere oder extrem ungewöhnliche Klänge, wie man sie von Björk oder Sigur Rós kennt. Retro Stefson klingen nicht nach Island, sondern nach einer Mischung aus Afrika, Karibik, Großstadtdisco und Popcornmaschine. 2006 schließen sich die sieben Musiker zusammen, die sich seit Kindertagen kennen: Unnsteinn Manuel Stefánsson und sein Bruder Logi Pedro

Stefánsson gründen mit fünf Mitschülern Retro Stefson, zu diesem Zeitpunkt sind sie alle zwischen 14 und 16 Jahren alt. Im selben Jahr spielen sie erste große Festivals, Touren danach ein Jahr lang durch Island und erspielen sich einen Ruf als großartige, außergewöhnliche Live-Band. 2008 erscheint durchweg positiv aufgenommen - ihr Debüt-Album “Montana” in Island, 2010 der Nachfolger “Kimbabwe”, den wir nun ein Jahr später dank der Adoption von Retro Stefson durch Vertigo/ Universal auch in Deutschland in den Händen halten können. Erfrischend anders und vielseitig ist Retro Stefsons Stilmix, der sich wohl als Indie-Pop mit Electro-Einschlag und einem

ganzen Haufen Stilzitaten bezeichnen lässt: Discobeats treffen auf tropische Klänge, Hooklines finden Afrobeat, Ethno tanzt sich durch Rockpassagen weg und am Ende windet sich alles zusammen zu einem festen Strang unterschiedlicher Einflüsse, die eine Platte ergeben, wie sie fröhlicher und abwechslungsreicher kaum sein könnte. Retro Stefson geben sich derzeit auf vielen europäischen Festivals die Ehre, und neben einer fantastischen Live-Show haben sie den Soundtrack für unseren Sommer (und, weil es nicht langweilig wird, wahrscheinlich auch für die nächsten 5 - 10) mitgebracht.

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DEM HIMMEL SEI DANK

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ach wochenlanger Dürreperiode lagen nun sehr viele, sehr schwere und sehr graue Wolken am Himmel und warteten nur darauf, sich endlich über der Welt zu entleeren. Die Autobahn in Richtung München war an diesem Abend wie leergefegt, als wären alle lieber zu Hause geblieben um sich nicht mit der drohenden Sintflut anzulegen. Kurz bevor ich mich in der Sicherheit der näher kommenden Metropole wähnen könnte, musste ich die Autobahn verlassen und mich zwischen Wald und Wiesen – mitten durch die Natur – auf die Suche nach der Kleinstadt Dachau machen, die sich an diesem Abend wie ein kleines allseits bekanntes gallisches Dorf präsentierte; unantastbar

Text & Foto von Daniel Buchhauser für den Rest der Welt. Dort angekommen, machte ich mich auf, den Stadtkern zu erkunden um die Eröffnung des jährlichen Dachauer Musiksommers nicht zu verpassen. Wie gesagt, ich befand mich in Dachau, mitten im Nirgendwo; doch dort hatte man es geschafft ein musikalisches Highlight des diesjährigen Freiluftmusikgenusses zu veranstalten. Der Blues wehte durch die Stadt, umhüllt von einem zarten Windhauch, der der Vorbote eines gewaltigen Regenschauers werden sollte. Exakt um 20 Uhr betraten dann jedoch die Fleet Foxes die Bühne. Es begann zu regnen. Naja und als Robin Pecknold, seines Zeichens Sänger und Songwriter der Fleet Foxes mit himmlischer Stimme begann, gegen den Regen und den Wind anzusingen, war es, als würde sich die Natur diesen sechs jungen Männern geschlagen geben. Es klarte auf und einem wundervollen Konzert sollte nichts mehr im Wege stehen. Die Fleet Foxes spielten nun in

einem fast zwei stündigen Set alles, was man sich als Fan auch nur im Entferntesten wünschen könnte. Dabei kam es mir vor als hätten sie nichts anderes im Kopf als an diesem Abend, nachdem sie tausende Kilometer hinter sich gebracht hatten und wahrscheinlich auch noch vor sich haben, diese kleine Stadt und die staunende Menge in den Bann ihrer Musik zu ziehen. Sie präsentierten ihre Lieder in beeindruckender Authentizität und konnten so dem vor ein paar Wochen erschienenen Album “Helplessness Blues” den letzten Schliff nahe zur Perfektion verleihen. Als sich das Konzert dem Ende zuneigte, bedankte sich Pecknold artig bei den sehr zahlreich erschienenen Zuschauern und auch, als wäre es abgemacht gewesen, in Richtung Himmel, damit er sein Wasser erst dann über die Welt vergoss, als die Fleet Foxes geendet hatten und es zuließen. Und, oh Wunder, genau so verhielt es sich.

FLEET FOXES Dachauer Musiksommer 26.05.2011

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ENDLICH BESCHWERDEFREI: NEUES ALBUM VON PETERLICHT IM HERBST.

B LDer U KICKende T G R Sondereinwurf ÄTSCHE “Wenn ich den Martin Schneider weiter aufstelle, glauben die Leute am Ende wirklich noch, ich sei schwul.” (Friedel Rausch)

PeterLICHT veröffentlicht im Herbst nach gefühlten 20 Jahren mal wieder ein neues Album: “Das Ende der Beschwerde” soll es heißen, und darum soll es dann auch gehen. Von PeterLICHT gibt es übrigens offiziell kein einziges Foto oder Video, wo man ihn erkennen kann, es lohnt sich also, nach Live-Terminen Ausschau zu halten, wenn man ihm mal ins Gesicht schauen möchte. Silvia Maraun

TOP 5

LIEBLINGS-BANDANATRÄGER

von Bernd Skischally

1. Axel Rose (Guns’n’Roses) 2. Ice-T (Body Count) 3. Mike Muir (Suicidal Tendencies) 4. Captain Jack Sparrow 5. Tupac Shakur

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STEIN IM MAGEN.

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kkervil River sind eine IndieRock-Band aus Austin, Texas. Ihren Namen, um das gleich vorweg zu nehmen, haben sie aus einer Shortstory der russischen Autorin Tatyana Tolstaya. „I am very far“ ist ihr mittlerweile sechstes Album in 13 Jahren Bandgeschichte. Ihre Alben sind in der Regel voller thematisch gebündelter Songs (wenn auch nicht in allen Fällen gleichzusetzen mit Konzeptalben), herausstehender Lyrics und aufwändiger Instrumentierung. Sie werden von Fans und Kritikern gleichermaßen geschätzt. Besonders hochgelobt wurde Ihr 2004er Album „Black Sheep Boy“. Nun, im Jahre 2011, erscheint „I am very far“ und fährt mit der im Folk-Bereich eher ungewöhnlichen Besetzung durch zwei Schlagzeuge auf. Es finden sich zwar auf „I am very far“ auch einige klassisch instrumentierte Folk-Songs, aber der Großteil zeichnet sich durch ein erstaunliches Volumen und eine Orientierung am Rhythmus aus, anstelle des bekannten Motivs „Die Musik folgt der Melodielinie der Stimme“. Gewöhnungsbedürftig ist das, selbstver-

von Silvia Maraun

ständlich, auch rein stimmungstechnisch: „I am very far“ wirkt schwerer als das, was man von Okkervil River kennt, Leichtigkeit sucht man hier vergebens, es drückt auf die Stimmung, liegt wie ein Stein im Magen. Große Klänge, große Geschütze.

Wege. Ich gestehe, ich bin gespannt darauf, was die nächste Platte bringen mag, ob sie weiter in diese Richtung geht, oder ob sie wieder folkiger wird. Solange werden „I am very far“ und ich leider nicht die allerbesten Freunde.

Ich bin kein Freund von Bombast im Folk und auch kein Freund von schweren Klängen, erinnern sie mich doch immer an den Impressionismus von Debussy, der mir stets leichte Übelkeit und Ohrensausen machte. „I am very far“ ist sicherlich Geschmackssache und Okkervil River betreten neue

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“WE NEED A MYTH: OKKERVIL RIVER ZU ‘I AM VERY FAR’ Anlässlich des Releases von Okkervil Rivers neuem Album „I Am Very Far“ hatte Silvia die Möglichkeit, für FLAMING YOUTH.de ein paar kurze Eindrücke vom Sänger und Kopf der Band, Will Sheff, per Email einzuholen.

PLEASE DESCRIBE YOUR SIX FAVOURITE MOMENTS REGARDING YOUR NEW RECORD „I AM VERY FAR“.

1. RECORDING “THE VALLEY.” “The Valley” was one of the very first songs we recorded for „I Am Very Far“. We rehearsed it the night before and everything about it sounded all wrong. I was worried it wasn’t going to work as a recording and I felt (or imagined) that the other bandmembers were skeptical about the song. When we went in to record it, we built a take out of just bass, drums, acoustic guitar, and piano. It immediately sounded great, like a finished song. At that moment, I had a wonderful feeling that the whole record was going to be incredibly fun to make and that “The Valley” was going to be the first song. 2. THE IMPROVISATIONAL SECTION IN “THE RISE.” „I Am Very Far“ ends with three or four minutes of improvisation, the tail end of the song “The Rise.” As with “The Valley,” this was a difficult-seeming song that came into focus surprisingly quickly during recording. We sort of built the improvisational section so that each instrument - two pianos, two electric guitars, bass, and drums - would slowly

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start to break away from the arrangement and go into a kind of free playing, slowly and one-by-one, and that be the end there would be a kind of harmonic chaos going on, like a thunderstorm. Playing the piece, it felt exactly like that, completely freeing and get completely comfortable, supported by everyone else in the band. 3. THE VOCAL CHORUS ON “YOUR PAST LIFE AS A BLAST.” “Your Past Life as a Blast” builds to the repeated line “No one is going to stop me from loving my brother,” and I knew I wanted every guy in the band plus a bunch of my other male friends to sing along with it. We recorded the “Your Past Life as a Blast” chorus (the track we recorded it onto got labeled “Tender Men”) in a very large Austin studio called Cacophony Recorders, with one mic close to us and one mic all the way on the other side of the cavernous space, on the second floor. The feeling recording the background vocals were just as fun as they feel on the record, this very silly/sincere brotherhood moment.


4. THE CASSETTE SOLO In “Piratess,” I knew I wanted some kind of solo but every single “guitar solo” idea we tried sounded stupid, like this meaningless “blazin’ guitar solo!” approach, kind of more macho than the song was asking for. Finally, I had the idea of taking a cassette boombox and “playing” it like an instrument, fastforwarding and rewinding rhythmically. It was a strangely tricky thing to do because if the rhythm was too on the cassette solo actually sounded like turntables (if you think about it, it’s the same principle) which made the song sound more conventional than I’d hoped for - I had to deliberately go for something more chaotic. After the solo had been recorded, I asked Brian Cassidy to transcribe the solo onto sheet music - including all the natural pitch-bends that a cassette just automatically makes when being fastforwarded - and double it on electric guitar. 5. THE GIANT VERSION OF THE BAND For the songs “Rider,” “Wake and Be Fine,” and “We Need a Myth” (as well as another unreleased song), I assembled a giant version of Okkervil River with two drummers, two pianos, two bassists, and seven guitarists, with everybody playing the same thing in the same room. Because the band was so

huge, everything was kept simple and built around quarternote or eight-note unisons. These sessions were intensely difficult and intensely rewarding. If anyone made the slightest mistake or was even a little “off” with their tempo, the whole take was ruined. It took about 10-12 hours to get a single song recorded, and by the end all the individuality and excitement had been beaten out of us and we played like one giant unified machine. It was probably the hardest performance any of us have had to give musically, and incredibly rewarding for that reason. 6. THE BACKUP GIRLS On each record, I take a couple of recording techniques that I traditionally think are cheesy or silly and try to use them in a way I think is really cool. On this record, those elements were lots of prominent tuba, these kind of sentimentally mellow woodwinds (Justin and I joke that the sound is “80’s Pastoral,” I kind of drew the inspiration from the music for the movie Watership Down), and especially girl backup singers. These singers were my voice teacher Joy Askew, Beth Wawerna from Bird of Youth, and the solo artist Nicole Atkins. They did some wonderful girl-group style harmonies on “Hanging From

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OKKERVIL RIVER a Hit,” some really cool abstract improvised vocalizations on the end of “The Rise,” and a very quiet but very effective surging vocal pad that pops up in “Rider.” I also had Beth sing almost duet-like harmonies with me on “Hanging From a Hit” and on “Lay of the Last Survivor” we layered 3 takes of Beth on top of each other singing the harmonies with me, in this wonderful part that reminds me a lot of a Christine McVie harmony, this kind of muted sorrowful blankness.

DO YOU REMEMBER A SPECIAL EXPERIENCE THAT HAS CREATED A STRONG BOND BETWEEN YOU GUYS AS A BAND? Touring of any kind draws people together. You sit in a cramped van for nine hours, fourteen hours, twenty hours. You bunk together in hotel rooms. You share breakfasts together in the morning. You get held up and interrogated at customs. You miss flights and grab consolation drinks at the airport bar. You get drunk and humiliate yourself. You laugh your ass off at a joke you would never find funny if you hadn’t slipped into this weird insular world populated only by your traveling companions. There are too many experiences to name. Silvia Maraun

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MELT! MELDET VOLL Die Indie-Electro-Kids werden immer schneller: So früh wie noch nie melden die Macher des Melt!-Festivals, das vom 15. bis 17. Juli zum 14. Mal im Bagger-Paradies Ferropolis stattfinden wird: “Sold out”. Zu Gute halten muss man dem hippen Feste, dass auch dieses Jahr die Kartenzahl auf 20.000 beschränkt wurde und somit nicht gnadenlos auf Expansion gesetzt wird, was der Festivalstimmung auf dem inselartigen Gelände an einem See, der früher Bergwerk war, auf jeden Fall gut tut. Wer schnell genug war und ein Ticket besitzt, darf sich dieses Jahr unter anderem auf folgende Acts freuen: Pulp, Paul Kalkbrenner, Digitalism, DAF, Bodi Bill, The Streets, Beady Eye, Boys Noize, Robyn, The Drums, Atari Teenage Riot, Modeselektor... Zur Steigerung der Vorfreude auf den neonfarbenen Krawall-undRemmidemmi-Wahnsinn gewähren wir euch in dieser Ausgabe auf Seite 36 einen kleinen Backstage-Einblick, entstanden beim Melt! 2010. Bernd Skischally


MAG ABER NICH’ ERWACHSEN WERDEN!

von Juliane Nowak

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Andreas Dorau-Todesmelodien iebevoll arrangierte Stücke voll alltäglicher Weisheit ohne Belehrungen. Ein genauer Beobachter der Gesellschaften, der Kritik übt ohne herab zu schauen. Gleichsam erwachsen geworden, aber immer noch erkennbar ist, dass er nicht erwachsen werden will. Die Arrangements sind ausgeklügelt und fein aber leichtfüssig und ironisch. Das Xylophon in „Edelstein“ wirkt ob der Thematik schon beinahe sarkastisch. Sarkasmus bezeichnet beißenden Spott, Dorau knabbert aber nur. Sorgsam inspiziert er hier krude Neuerungen in der Trauerkultur. Genauer nimmt er die Möglichkeit, sich nach dem Einäschern zum Diamanten pressen zu lassen, aufs Korn. Es swingt und klingt. Ist kitschig und wundersam. Es ist altmodisch und witzig aber nicht albern, was er da komponierte. Die latent nervige Stimme trägt nur zur Stimmung des Albums bei. Es ringt einem nach dem Kichern ein hörbares Schlucken ab. Mag jetzt wie damals als naives Kind von 16 Jahren ohne Geld nach Berlin fahren, mit der Bummelbahn und mich dort ziellos treiben lassen bis die Beine aufgeben. Ganz ungeplant ist diese Assoziation sicher nicht, denn auf dem Cover findet man ja „The Catcher In The Rye“, eines der Bücher für den Weg in Richtung Adoleszenz schlechthin. Oh! Momentchen noch. Ach, hört doch mal! Da ist sogar eine Tuba. Ist das eine Tuba?

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KREIDLER

ANTI-SOMMER MIT DEN MENSCHMASCHINEN

Live @ Festsaal Kreuzberg, Berlin Sonntag, 22.05.2011

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Text & Foto von Bernd Skischally

Scheußlich, dieses Ethno-Gedudel“, kommentiert mir ein anderer Gast ins Ohr, nachdem die spanisch-französischen Wahlberliner Los Massieras fertig waren. Ich hatte die meiste Zeit versucht, am Kunstnebel und den wandartig in den Vordergrund gerückten Percussions vorbei zu fotografieren, da war der musikalische Mehrwert dieses Papageien-Haufens im Hippie-Bandana-Mexikaner-RockerhemdOutfit schon fast wieder vergessen. Nicht scheußlich, aber zumindest belanglos. Als die furchtbar hippe Bande inklusive hot chicks dann mit Laptop- und Rollkoffer durch den halb gefüllten Festsaal Kreuzberg zieht, um irgendetwas nicht zu verpassen, sind Kreidler bereits da: Die Blicke starr, die Ohren leicht betäubt. Andreas Reihse, Hochkonzentrierter am leuchtenden Aluminium-MacBookPro, steht in seinem grauen Outfit da wie ein DDR-Fan als Hipster-Hitler-Vorgängermodell. Großartiges Motiv. Nicht weniger der geübt roboter-tapsige Gitarrero Alexander Paulick oder KettenraucherSynthie-Frickler Detlef Weinreich, nur Schlagzeuger Thomas Klein geht dahinter

etwas unter. Geschickt ausgeleuchtet wie hier sind die Menschmaschinen der Düsseldorfer Kraut-Electronic-Marke Kreidler im 17. Jahr ihres Bestehens auf jeden Fall immer noch eine Show für sich. Musikalisch de facto die Minimal-Ursuppe, handgerührt – und nur stellenweise bekömmlich und tanzbar. Dass selbst ein eigener Spex-Tour-Blog nicht hilft, in Berlin für volles Haus zu sorgen, wundert ein wenig. Zumal die im März veröffentlichte Platte „Tank“ – deren Tracks fast alle gespielt werden – ein weiteres spannendes, kleines Meisterwerk im Kosmos der Düsseldorfer darstellt. Die Stimmung dann auch eher verhalten. „Müssen morgen ja alle raus zur Arbeit. Vor allem in Berlin“, kommentiert Detlef Weinreich dazu gelangweilt zwischen Kippe fünf und sechs. Nach knapp eineinhalb Stunden und zwei zaghaft erklatschten Zugaben bin ich wirklich nicht böse, den Tatort verpasst zu haben – noch besser hätte sich dieses düstere, komplett instrumentale Anti-Sommer-Konzert aber sicher zu sehr später Stunde in einer langen Freitagnacht gemacht

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DER REST IST HOBBY “Kopf zwischen Sternen” Der Herr Polaris, Bruno Tenschert, hat für uns ein Tourtagebuch geschrieben.

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or ein paar Jahren war ich Sänger der Band „Die Herren Polaris“. Eine klassische Besetzung mit Schlagzeug, Tasten, Bass, Gesang. Wir hatten nur Hits und gemeinsame Visionen: Mit dem einen Lebensinhalt Musik wollten wir viel unterwegs sein, im besten Fall mit der blumigen Vorstellung, eine Zeit lang davon leben zu können. Bei der letzten Tour der Herren Polaris sind wir mit 35 € im Plus nach Hause gekommen. Unterwegs hing durchgehend eine CD im Player: „Lieder vom Ende des Kapitalismus“ - das Stück „Kopf zwischen Sternen“ auf Dauer-Rotation. Was man laut PeterLicht mit dem Kopf zwischen den Sternen aber nicht kann, ist „mehrere Leben führen“: Seit dieser Tour also, die begleitet war von diesem Kopf-zwischenSternen-Stück, sind ein paar Jahre die Autobahn runter und „mehrere“ Leben einzelner Bandmitglieder bewegen sich heute in popkultureller Rente. Die Band bezahlt halt nicht die Miete und die treue Realität erinnert uns immer wieder: Der Rest ist Hobby! So wurde die Band vorübergehend realitätsgeschrumpft auf das Soloprojekt „Der Herr Polaris“ und eine längere musikalische Pause wurde eingelegt. Etwas Konzentration auf die tägliche Arbeit sowie ein Ausflug in eine Post-Punk-Band waren notwendig für das neue Musikgefühl: „Freizeitvergnügen“

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Eine Weber-C-Fraktur im linken Bein und Zeit zum Zeit totschlagen trieben mich im letzten Jahr wieder zurück an die gute alte Gitarre; so konnten die ersten Stücke für meine Soloplatte entstehen. Der Titel „drehen&wenden“ beschreibt mein Gehirn und meine Knochen in sämtliche Richtungen. Nach einem Winterurlaub bei Simon Frontzek im Radio BuelleBrueck Studio in Berlin und einem Frühjahrsurlaub bei Michi Kamm im Lovebox Studio in Augsburg, schenkte mir der neue Mai dieses Jahr wieder einmal ein paar schöne Tage Realitätsausblendung-Deluxe. Es ging auf die erste Solo-Kurztour in die Schweiz und durch Deutschland, um die neuen Stücke zu präsentieren und um auf die geplante Plattentaufe im Herbst aufmerksam zu machen. Dieses Mal war keine wahnsinns Rock`n`Roll-Tour geplant, bei der man mit seinen Bandkollegen einen kleinen Bus anmietet, Massen an Alkohol zu sich nimmt und sich über wichtige Männerthemen austauscht. Vielmehr war diese Tour als Reise gedacht. Freunde besuchen, die in Veranstaltungsnähe wohnen, viel schlafen, wieder Zeit totschlagen mit Kaffee und Lektüre und dann noch die Städte ankucken in denen man gespielt hat. Im Gepäck war mein Reiserucksack gefüllt mit einer Kamera, der guten alten Gitarre und viel Musik zum Autofahren. Allerdings habe ich PeterLicht diesmal zu Hause vergessen.


Mittwoch, 4. Mai 2011 Erste Station war das Parterre in Basel. Ein wunderbarer Club im Herzen der Stadt, beheimatet in einem alten Backsteinhaus auf dem alten Kasernengelände, liebevoll eingerichtet mit einem sehr aufgeschlossenen Publikum. Es wurde ein Singer-Songwriter-Abend mit vielen tollen Künstlern veranstaltet. Der erste Abend in der Schweiz war für mich ein super Tourauftakt mit lauschendem und sehr interessiertem Publikum in einer wunderfeinen Location. Einziger Wermutstropfen: Halsweh – aber man ist ja auch immer ein bisschen Diva... also zu folgender Songempfehlung Ingwertee und Gelomyrtol eingeworfen: C. Gibbs - „Medicine Bag“ Bei einem Künstler des Abends bin ich dann noch selber hängen geblieben: „Seismo Graf“, ein Blues-Singer-Songwriter mit schweizerdeutschen Texten, der sein Leben einem Vintageladen gewidmet hat. Neben seinen Songschreiberqualitäten verkauft er richtig tolle, alte Gitarren. Wer auf Vintagegitarren, -Lampen, -Klamotten und -Kunst abfährt sollte daher mal in Basel im Riehenring 68 vorbeifahren.

Donnerstag, 5. Mai 2011 Wie bereits erwähnt, bestand diesmal mein kleines Tourabenteuer nicht im Partywahnsinn, sondern vielmehr darin, einfach unterwegs zu sein. Und zwar ohne Navigationsgerät oder Straßenkarte. Ok, ich hab vorher bei Googlemaps die Wegbeschreibung abgeschrieben und habe es einfach verbucht, mir rechtzeitig ein Navi zu besorgen. Ein iPhone besitze ich auch nicht und so habe ich tatsächlich viel von den Städten gesehen und Wege erfragen können, ja: müssen, was im stressigen Stadtverkehr dann aber doch den einen oder anderen Schweißausbruch verursacht hat. Lebensretter und Musikempfehlung zum Ruhig bleiben: Erik Enocksson – „Skinnskatteberg“ Am nächsten Tag fuhr mich mein Auto weiter auf das zweite Konzert nach St. Gallen in ein feines Kaffee namens „La Buenda Onda“. Ein süffiger Rotwein und die gute Welle haben mich an diesem Abend zum Glück mitgetragen. Es war ein lauschiges, schönes Konzert, diesmal ohne Bühne, komplett akustisch im Herzen der Zuhörer, ich

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BRUNO TENSCHERT AKA DER HERR POLARIS

mittendrin quasi im Schaufenster. Die Veranstalter und Besucher hatten dieses schöne Idealismusglühen in den Augen, das sie mir schenkten. Die Leute dort lieben Konzerte und Musik. Größenordnung egal. Nach mehr altem Rotwein und einem kleinen Pastisgetränkeunfall bei Michi, dem Veranstalter, war etwas Erholung am Bodensee notwendig. Freitag, 6. Mai 2011 Am Freitag führte mich die kleine Reise dann weiter in den Hirsch nach Lindenberg. Kurz erklärt: Ein wahnsinnig sympathischer Laden, der so aussieht, als hätte man Kreuzberg mitten in ein beschauliches Dorf im Ostallgäu gezimmert. Ich spielte dort zusammen mit Jonas Hermes als meiner Stütze am Kontrabass. Leider war nicht wirklich viel los, aber es war mal wieder ein Abend, den ich nicht alleine auf der Bühne zubrachte. Wir spielten vor dem Künstler Nikolas Sturm. Ebenfalls ein deutscher Singer-Songwriter mit tollen Texten und guten Melodien, der anscheinend auch mehrere Leben führt. Songempfehlung meinerseits ist seine Nummer mit dem Titel „Schiffbruch“ Samstag/Sonntag, 7./8. Mai 2011 Nach einem „Kurzstopp“ zuhause in meinem Lieblingscafé „Viktor“ (siehe Zeit totschlagen mit Café und Lektüre) hieß es dann am Samstag letzte Station Würzburg. Ein „Day-Off“ in Schwarzach auf dem Land bei meiner besten alten Freundin war für zwischendurch noch angesagt. Ein Wochenende also mit Barfuss im Grass laufen, Füße kühlen in klaren Bächen und gemütlichem Bierkonsum.

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Sonntags ging es dann, natürlich wieder ohne Straßenkarte, weiter ins sonnige Würzburg zum letzten Konzertabend. Nach einigen Rundfahrten durch die Stadt und mehreren Wegbefragungen fand ich schließlich ins Café „Wunschlos Glücklich“. Ein Wohlfühlladen in Würzburgs Altstadt. Stilsicher und sehr geschmackvoll eingerichtet, war der Laden zum Konzertbeginn wunschlos glücklich randvoll. Ein sehr schönes und großartiges Publikum, das mich als Chor zum Ende des Konzertabends in einen meiner schönsten Tourabschlüsse begleitet hat. Vielen Dank euch allen, die mich auf der Tour begleitet und unterstützt haben! Plattenempfehlung zum Tourabschluss, ganz eigennützig: Der Herr Polaris – „drehen & wenden“ Die Plattentaufe ist zwar erst im Herbst, weil der Herr Produzent Michi Kamm und ich noch Zeit zum Feinschliff brauchen, aber es wird eine wunderfeine, schöne Platte werden – bei dem Titel eh klar, auf Vinyl. Wer jetzt schon Höreindrücke genießen mag oder Studiodokumentationen betrachten möchte kann einfach mal auf meinem Blog vorbeischauen. www.derherrpolaris.tumblr.com


VERLOSUNG

UHRWERK ORANGE WIRD 40 JAHRE ALT.

Beim Filmfestival in Cannes und im New Yorker Museum of Modern Art gab es unlängst Sondervorführungen des digital restaurierten Films: Uhrwerk Orange, der Stanley-Kubrick-Klassiker mit Malcolm McDowell in der Hauptrolle, wird 40 Jahre alt. Zeitgleich würdigt WHV Kubrick durch die Veröffentlichung der 8-Disc-Sonderedition „Stanley Kubrick: Visionary Filmmaker Collection“ – erstmals werden sieben Filme in einer 8-Disc-Collection auf Blu- ray angeboten. In der Collection enthalten sind der Film und die Specials aus der Uhrwerk Orange 40th Anniversary Edition, die erstmals auf Blu-ray veröffentlichten Lolita und Barry Lyndon sowie die Spielfilme 2001 – Odyssee im Weltraum, Shining, Full Metal Jacket und Eyes Wide Shut. Die Blu-ray Collection erscheint in einem festen Sammelschuber inklusive eines 36-seitigen Hardcover- Buchs. Anlässlich der Veröffentlichung verlosen wir eine Blu-Ray-Disc von „Uhrwerk Orange“ - wer als erstes seine Postanschrift an news@flamingyouth.de mailt, bekommt das gute Stück. Viel Erfolg! Silvia Maraun

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DIE SPICE GIRLS DER INDIE-QUEENS von Silvia Maraun

Foto © maikerosavogel.com

MAIKE ROSA VOGEL kehrt im Hamburger Molotow ein. Ein Ort, wo sie als junges Mädchen herumgehangen hat, in der Hoffnung, eine ihrer Lieblingsbands zu treffen – und sich dann, als das passiert nicht traute, ein Gespräch anzufangen. So erzählt sie es, und eine Menge Mädchen im Publikum bekommen den verklärten „Ja, kenne ich, ich traue mich auch nie“-Blick.

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ventuell ist Maike Rosa Vogel so etwas wie die Spice Girls der Indie-Queens. Damals prägten die Spice Girls eine ganze Generation Mädchen, die durch deren Musik einen Weg gefunden haben, sich selbst neu zu definieren, ein neues Lebens- und Selbstwertgefühl zu entwickeln und einen Platz in der Welt zu finden, an dem sie sagen können: Hier bin ich und hier gehöre ich hin. Blendet man aus, dass es sich dabei um etwas sehr Unauthentisches, weil zur guten Vermarktung produziertes handelt, kann man das, was Maike Rosa Vogel macht, wenigstens ein bisschen damit vergleichen:

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Maike Rosa Vogel macht Songs, die ausdrücken, wie sich viele Mädchen in der Welt fühlen: Irgendwie ein wenig verloren, nicht wirklich wohl im eigenen Körper, eine Masse von Regeln und Idealvorstellungen und einer Maschinerie unterworfen, der sie nicht gerecht werden können. Nicht gerecht werden wollen, weil die eigene Person, der eigene Körper und die eigenen Gefühle sich ungern einem Dogma unterordnen. Das Streben nach Perfektion und nach dem, was „sich gehört“ und was „gut und richtig ist“, wird uns in die Wiege gelegt: Wir sollen Karriere machen, eine gute monogame Beziehung führen, einen ordentlichen Haushalt haben, Kinder bekommen, nebenbei sportlich sein, uns gesund ernähren und am besten eine solide Größe 34 tragen. Das hat weniger mit der Unterwerfung der Frau oder dem klassischen Frauenbild zu tun, als mit einer Welt, in der Menschen einfach ans Limit gehen müssen, um nur ein „ausreichend“ zu erreichen. Wir reden von Time-Management, der optimalen Atttention-Span, Freizeitstress und Quality Time. Was ist die richtige Art, die Zeit zu verbringen? Die, die uns glücklich macht, oder eher die, die irgendeinen vermeintlich qualitativ hochwertigen Output hervorbringt? Effektivität und Produktivität stehen auf der Liste der wichtigen Worte derzeit weit oben. Dass es in all dem eine große Menge an Gefühlen gibt, die nicht immer ins Bild passen, wird gern außer Acht gelassen, missverstanden oder als verwirrte Seele interpretiert. Maike Rosa Vogel drückt aus, dass es im Leben nicht darum geht, den emotionalen Vorgaben von irgendwem gerecht zu werden, den Idealen einer Welt zu genügen, in der man eigentlich gar nicht wirklich lebt, dass die eigene Welt, die eigenen Gefühle und das Verhältnis zum eigenen Körper viel komplexer sind, als es uns vorgelebt wird. Mir persönlich haben die Songs von Maike Rosa Vogel einen

Soundtrack zu einer Zeit geschrieben, in der ich im Leben irgendwo ankomme, jemand geworden bin, und häufig damit konfrontiert werde, dass mein Umfeld es aus irgendeinem Grund nicht so empfindet: Wann werde ich erwachsen, wann schaffe ich mir eine adäquate Altersvorsorge an, wann will ich heiraten? All das ist mir nicht wichtig, und als ich das erste Mal Maike Rosa Vogel hörte, dachte ich: Gut, dass endlich mal jemand Songs darüber macht, was wirklich wichtig ist. „Menschen werden nicht geliebt, weil sie schön sind, sondern weil sie eine eigene Welt in sich tragen und je größer diese Welt ist, umso mehr wird man sie lieben.“ Der Fakt, dass ich damit nicht allein bin, spiegelt sich auch an diesem Abend im Molotow wieder: Menschen aller Altersklassen lauschen aufmerksam, finden Maike Rosa Vogel offensichtlich sympathisch, können sich mit dem identifizieren, was sie singt. Dabei handelt es sich – selbstverständlich – nicht nur um Frauen, und ich möchte Maike Rosa Vogel auch weniger als Meilenstein in der Geschichte der neuen Emanzipation der Indie-Mädchen darstellen: Viel mehr geht es darum, dass wir alle einfach alles ein bisschen mehr lieben sollten. Keine Mauern um uns herum aufbauen, mutiger sein, Menschen mehr lieben, uns selbst mehr lieben, auch zulassen, dass wir mal traurig sind und nicht einfach funktionieren wollen. Dass auch Scheitern und Versagen dazu gehören, und dass das vollkommen in Ordnung ist. Dass es Menschen gibt, die unser Leben verändern, verbessern können, wenn wir sie nur mit offenen Armen, ohne Angst, empfangen wollen. Wenn Maike Rosa Vogel an diesem Abend nur die Welt von ein Paar Menschen größer und weiter gemacht hat, dann ist diese Welt ein bisschen besser geworden. http://www.maikerosavogel.com/

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“SEATTLE SAYS HI.”

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eattle steht auf meiner “Places to see before you die”-Liste ganz weit oben: Die Wiege des Grunge, die Stadt, in der Kurt Cobain sich das Leben nahm, Geburtstort von Jimi Hendrix und Judy Collins, Heimat von Pearl Jam, Modest Mouse, Band of Horses, Sunny Day Real Estate, Soundgarden und Fleet Foxes, derzeitiger Wohnort von Dave Matthews, Home of Sub Pop und KEXP und das Nest, in dem Death Cab For Cutie und The Head And The Heart groß wurden.

jeder Menge Erwartungshaltung seitens der Fans. Ich für meinen Teil war nach “Plans” ausgestiegen (dem Album Nummer 5, dem, das an “Transatlanticism” niemals heran kommen konnte aber dennoch irgendwie nett war), denn mit “Narrow Stairs” habe ich nichts anfangen können. Zu wenig catchy, zu wenig für’s Herz. Und dann noch den Song zum “Twilight”-Film machen? Tschüß, Death Cab. Tschüß, grummeliger Ben Gibbard. Deine Version von “Thriller” wird mir immer in guter Erinnerung bleiben.

Death Cab For Cutie haben gerade ihr siebstes Album “Codes and Keys” veröffentlicht, begleitet von einer Foto-Schnitzeljagd und

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von Silvia Maraun

Abgeschrieben hatte ich sie, habe nicht weiter verfolgt, was die Band gemacht hat und im Grunde hat mich das neue Album “Codes and Keys” auch nicht wirklich interessiert. Es war der Gruppenzwang, der mich dazu trieb, mich damit zu befassen: Plötzlich hatten es alle gehört, alle fragten mich, wie ich es finde, alle sagten, es wäre “ganz schön” - also: Raus auf die Straße, in den Regen, ab in den Plattenladen, “Codes and Keys” ungehört gekauft. Und? Ja, Ihr alle, Ihr habt recht: “Codes and Keys” scheint wieder ein wenig heruntergeschraubt im Vergleich zu “Narrow Stairs”,


wieder mehr Death Cab, wirkt vertrauter, umschmeichelnder, wiegt mich wieder tröstend im Arm, so wie Death Cab es früher immer taten. Besonders der Titeltrack ist sehr gelungen, “Stay Young, go dancing” könnte das neue “Tätowier’s-Dir-auf-den-Oberschenkel” werden; auch “You are a Tourist” ist extrem schön. Es sein also auch die Skeptiker und Musik-Nazis aufgefordert, sich “Codes and Keys” anzuhören und möglichst auch eines der Death-Cab-For-CutieKonzerte zu besuchen, denn Death Cab haben Besuch mitgebracht. The Head And The Heart, ebenfalls eine in Seattle angesiedelte Band, haben gerade aktuell ihr Debüt-Album namens “The Head and the Heart” veröffentlicht, und treten damit in die Fußstapfen von Mumford and Sons und The Decemberists: Würde man die beiden mischen und eine noch größere Prise Folk und Liebe hinzufügen, hätte man etwas, was The Head And The Heart nahe käme. “Cats & Dogs”, “Rivers & Roads” und “Ghosts” werfe ich mal so als Anspieltipps in den Raum, aber das komplette Album ist sehr rund und lässt sich wunderbar anhören - im Grunde in jeder Lebenslage, denn die Songs sind so schön und leicht, dass sie so wohl zum Einschlafen als auch zum Tanzen funktionieren. The Head And The Heart sind mit Death Cab For Cutie auf Tour, und zwar hier: 26.06. München - Muffathalle 27.06. Berlin - Astra 29.06. Hamburg - Docks

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KOPFPILOT

ECHTHEIT, MENSCHLICHKEIT, UNPERFEKTHEIT? von Silvia Maraun

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nlängst flatterte mir die EP „Kinder der Zeit“ von Kopfpilot auf den Tisch. „Getrieben von Phantasie, gemartert von Schlaflosigkeit“, verrät der Infotext – ich habe Phantasie, zu viel davon (gerade in Zeiten atomarer Krisen und tödlicher Seuchen), und ebenso zu viel Schlaflosigkeit. Nur getrieben und gemartert fühle ich mich nicht. Ich lebe einfach damit. Bei Kopfpilot lösen Phantasie und Schlaflosigkeit den Wunsch nach Echtheit, Menschlichkeit und Unperfektheit aus – ist Unperfektheit automatisch echt? Ist Menschlichkeit unperfekt? Wie auch immer, Fragen werfen sie auf, die Düsseldorfer, und wecken damit natürlich Interesse. „Kinder der Zeit“ wurde im Sommer 2010 in Eigenregie aufgenommen und enthält fünf autobiographische Songs des Sängers und Songschreibers Michael Lübeck, was ich mutig finde, denn normalerweise halten sich Songschreiber immer eher 30 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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vage in Bezug darauf, wie viel von den Songs selbst erlebt, wie viel aufgeschnappt und umgesetzt und wie viel frei erfunden ist. Kopfpilot klingen sehr jung, nicht, weil sie musikalisch unerfahren wirken oder ihre Texte naiv-kindlich wären; eher haben sie den Charme einer Musik, die junge Leute begeistern und mitreißen kann, wie es einst beispielsweise Revolverheld taten. Gefällig, mag man das nennen, ich glaube, dass es kaum jemanden gibt, der Kopfpilot als anstrengend oder unschön bezeichnen würde. Meine Frage bleibt: Kann ich mich verlieben? Ich fürchte, nein. Zwar finde auch ich kein Ungefallen an „Kinder der Zeit“, aber die Songs brauchen zu lange, um emotional bei mir anzukommen, verwenden eine andere Sprache als die, die mein Herz spricht und spielen mir zu wenig mit den Worten. Womöglich habe ich mich mit zu viel abgefunden, bin zu kritisch, zu ausdrucksfixiert und es ist ein Problem, dass Phantasie und Schlaflosigkeit mir nicht zusetzen – vielleicht kann ich gerade deswegen keinen rechten Zugang zu „Kinder der Zeit“ finden. Es tut mir leid.


KREISKY

FUCHTELN, FAUCHEN, FLUCHEN

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ive @ NBI / Berlin Donnerstag, 26.11.2011 In den Feuilletons wird heftig diskutiert: Verkörpern Kreisky, die „übel-

launigste Band des Universums“ (Die Presse), nun zusammen mit anderen deutschsprachigen Bands wie Ja, Panik oder 1000 Robota eine „stumpfe Anti-Haltung“ oder gar „plumpe, pubertäre Wut“ – wie in der Süddeutschen Zeitung behauptet wird? Oder gilt, was die ZEIT als Antwort darauf und unter dem Slogan „Indierock-Debatte – Wie Pose zum Statement wird“ veröffentlicht hat: Die „Konsumkritik“ besagter „Wutbürger des Indierocks“, heißt es da wohlwollend, „ist die Atomkritik der Nachkriegszeit ist die Nationalismuskritik der Vorkriegszeit ist die

von Bernd Skischally

Militarismuskritik der Kaiserzeit ist die Feudalkritik der Bismarckzeit“. Kreisky-Sänger Franz Adrian Wenzl steht nach dem Soundcheck im Berliner NBI vor der Tür des Clubs und schüttelt den Kopf: „Schon irgendwie an den Haaren herbei gezogen, diese Diskussion.“ Seine drei Bandkollegen schmunzeln amüsiert. „Natürlich

die Allstar-Combo Them Crooked Vultures breit machte. Wenzl sägt dazu immer wieder mit seiner alten Elektro-Orgel mittenrein und verstärkt damit die akustische Horrorfilm-Stimmung vieler Stücke. In Sachen Performance steht der Sänger seinen Auftritten in den Promovideos in nichts nach. Wenzl schreit seine Texte heraus. Wenzl fuchtelt bedrohlich mit dem Zeigefinger. Wenzl rudert mit den Armen. Wenzl leidet mit – und wenn ihm die doch recht kleine Bühne gar nicht mehr ausreicht, singt er auch schon mal aus dem Zuschauerraum in Richtung seiner Band. Das alles stiftet in der Tat Unruhe, zumal die Wortwahl überdeutlich ausfällt: „Wir sind alle Kannibalen, wir sind alle keine Menschen mehr“, faucht Wenzl in „Vandalen“ und in „Ihr Hunde, lasst mich los“ vom frisch veröffentlichten Album „Trouble“ singt er wütend: „Ich will gar nicht so viel wissen, ich bin zugeschissen genug.“ Dass zu den harten Rhythmen, die schön, wenn jetzt alle über uns eigentlich nur einmal kurz vom reden. Aber die meisten kapieren zarten „Menschen brauchen Linoch nicht mal, dass der Franz ebe“ unterbrochen werden, keine auf der Bühne in verschiedene punkige Pogolaune aufkommt, Rollen schlüpft“, sagt Gitarrist liegt vielleicht am gehobenen AlMartin Offenhuber. Zwei Stunden ter der Berliner Zuschauer. Oder später tritt das Quartett aus Wien aber daran, dass man sich bei vor knapp hundert Leuten an die Kreisky auch leicht inmitten einer Instrumente. Die hochgewachäußerst intensiv vorgetragenen senen Herren tragen dunkle AnTheater-Tragödie wähnt, zu der züge und es ist wirklich Schluss man lieber konzentriert zuhört mit lustig. Der Sound ballert trotz und glotzt und nicht selbst herum eher kleiner PA brachial aus den tobt. In jedem Fall: Ein SpeBoxen und häufig erinnert dieses ktakel, das so gar nicht schlecht bedrohliche, manchmal auch gelaunt macht. Im Gegenteil: Es penetrant anmutende instrumen- wäscht eher rein – vom Dreck da tale Gerüst an die Spielwiese des draußen. Robotrock, auf der sich zuletzt JUNI 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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ZWEI DRUMMER IN EINER BAND, WAS SOLL DAS DENN?

von Gunter vom Berg

„Warum legen Schlagzeuger immer ihre Sticks aufs Armaturenbrett? – Damit sie auch auf den Behinderten-Parkplätzen parken dürfen.“

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ugegeben, der ist nicht unbedingt der Knaller, aber er zeigt, wie „renommiert“ die Gilde der Schlagwerker in Musikerkreisen ist. Der Resident-Drummer der Muppet-Show-Band wurde nicht ohne Grund durch ein haariges, zappeliges am Schlagzeug angekettetes Monster (genannt „Tier“) dargestellt, das nur durch gutturale Laute und sein rabiates Schlagzeugspiel kommunizierte. Irgendwas ist aber immer dran an Klischees, oder? Drummer sind wie die Torwarte im Fußball. Sie werden ganz hinten platziert und fristen ein Eigenbrödlerdasein. Aber der kleinste Fehler kann die Veranstaltung zum Desaster werden lassen. Ähnlich wie der Goalkeeper, hält der Drummer hinten den Kasten zusammen. Macht er seine Arbeit gut, fällt es im Grunde nicht auf, greift er daneben, ist das Schlamassel komplett. Die Herren Drummer (die wenigen Damen lassen wir jetzt mal weg), sind ein ganz spezielles

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Völkchen. Augenzwinkernd gelten Sie als geistig eher limitiert und unberechenbar, aber verzichten kann man nicht auf sie. Sie sind die (unruhige) Seele des Geschäfts. Ein satter Schlagzeugsound trägt eben zur Faszination der Sparte Rock bei. In den Siebzigern, hatte man im Studio die Drums gern technisch gedoppelt, um noch mehr Drive in die teilweisen simplen Werke zu bringen. Als Beispiel seien Suzy Quatro, Hello, Bay City Rollers und Sweet genannt. Aber nur Gary Glitter brachte zwei Drummer auch auf die Bühne. Das sah sehr imposant aus und ging zwar in die Beine, aber besonders elegant klang das bei der Glitter-Band nicht. Da waren die legendären Grateful Dead von einem ganz anderen Kaliber. Mit Bill Kreutzmann und Mickey Hart thronten zwei Kollegen (immerhin von 1967 bis 1995) hinter ihren Gerätschaften, die eher filigran handwerkten. Besonders gut kam das bei den langen Stücken wie „Dark Star“ zum tragen, was live schon mal dreißig Minuten dauern konnte. Da konnten beide Drummer ihre unterschiedliche Rhythmusauffassungen (Kreutzmann kam vom Rock, Hart vom Rythm & Blues) wunderbar aus-

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spielen und trotzdem zusammenbringen. Kein Auftritt war wie der andere und das war auch den Taktgebern zu verdanken. Seit 1969 bis zum heutigen Tag trommeln Butch Trucks und „Jaimoe“ Johansen gemeinsam bei den Allman Brothers. Während Butch auf vielen Stücken gern den 4/4 Takt unterlegt, schlägt „Jaimoe“ wie ein Jazzer die Felle. Besonders auf den Instrumentalstücken wie das semijazzige „In Memory of Elizabeth Reid“ (das live gerne mal 15 gloriose Minuten dauert) und „Jessica“ können sie voll ihr Potenzial ausspielen. Aktuell hat sich noch ein Percus-


sionist in ihre Mitte gestellt, sodass der ohnehin dichte Rhythmusteppich keine Löcher aufweist. Heute kann man unbesorgt einem jüngeren Publikum empfehlen - auch wegen des satten und virtuosen Gitarrensounds - sich diese Band live zu Gemüte zu ziehen. Im Frühjahr 1970 ging Joe Cocker für 56 Tage auf eine Amerikatour, die als „Mad Dog & Englishmen“ Legendenstatus erreichte. Neben einem zehnköpfigen Chor waren elf Instrumentalisten aus der allerersten Profimusikerreihe dabei, darunter drei Drummer und zwei Percussionisten. Stücke wie „She Came in Thru the Bathroom

Window“ , „Cry me a River“ oder „The Letter” gewannen durch den massiven Schlagwerkereinsatz an Drive und Faszination. Wer auf dichten und quirligen Trommelsound steht, wird auch sonst bestens bedient. Und: das Repertoire ist sozusagen eine Best-ofRock-Compilation jener Zeit. Joe Cocker lief hier auf der Bühne zu Höchstform auf. Allerdings gilt diese erfolgreich verfilmte Tournee, stressbedingt als sein Einstieg in eine langjährige Drogenkarriere, die er heute längst hinter sich gelassen hat. Die Doobie Brothers wuchteten auch zwei Schlagzeuge auf die Bühne. Im Laufe der Jahre wandelte sich Ihr Sound vom kernigen Westcoast-Rock (1972: „Listen to the Music“, „Long train running“) zum

Popsoul (1979: „What a fool believes“) wieder zurück zur Westküste (1989: „ The Doctor“). Der kräftige doppelte Drumsound mit unterschiedlicher Besetzung an den Fellen und Zymbeln blieb aber immer erhalten. Formationen mit zwei Schlagzeugern sind auch heute Exoten, schade, schade. Immerhin benötigen die Instrumente viel Platz auf der Bühne und eine aufwändigere Logistik. Bei größeren Tourneeprojekten kommt zwar hin und wieder die doppelte Besetzung zum Einsatz, aber in der Regel wird dem Schlagzeuger bestenfalls ein Percussionist als Unterstützung zur Seite gestellt. Einer noch: Treffen sich zwei Trommler. Der eine: „Hab mir letztens ´nen Duden jekooft.“ Der andere: „Und…. , wie klingt er?“

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ANIKA

JUNG, BLOND, GENIAL, INTENSIV, IKONENHAFT, MINIMALISTISCH

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nur selten lächelnd – dann aber mit verschmitztem, wenn man so will auch leicht glamourösem Augenaufschlag. Ganz so, als kokettiere sie mit den immer wieder kehrenden Vergleichen mit VelvetUnderground-Muse Nico. nika, the golden one. Die Beinah magisch scheint twentysomething EnglänAnika mit ihrer fantastderin mit deutschen Wurisch tighten, vierköpfigen zeln und dem Adelsschlag Backing-Band verbunden von Portishead-Mastermind – und auch irgendwie mit Geoff Barrow. Der schickt dem gebannt lauschendem seine Entdeckung zwar Publikum. Dabei hat das ohne sich, dafür mit den singende Mädchen bisher beiden Mitstreitern seiner gerade mal eine Platte und experimentellen Zweitband eigentlich auch nur ein Beak> auf Tour. Anika selbst Motiv. Dieses zerzauste spricht den ganzen Abend Foto einer blonden Mähne kein Wort. Warum auch, auf dem Plattencover. singt sie doch genug und Sieht man, wie variabel zwar nicht nur selbstgeund doch unverkennbar dichtetes Liedgut, sondern sie ihre von New-Wave, wie auf ihrem entrückten Postrock und Dub-VersatzAlbumdebut vor allem bis stücken getragenen Songs ins letzte Detail einverleibte live interpretiert, hält sie und verfremdete Coververden Vergleichen mühelos sionen von Heroen wie Bob stand. Geniale Intensität Dylan („Masters Of War“) und ikonenhafter Minioder Yoko Ono (“Yang malismus. Beth Gibbons Yang“). Mit eindringlicher und Nico. Dass Anika erste Gestik, starrem Blick und Gehversuche im politischen

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Journalismus hinter sich hat und dann auch noch die Großen covert, werten manche Kritiker bereits als aussagekräftig genug, um dem jungen Talent große Ambitionen nachzusagen. Fürs Erste felsenfest bewiesen ist nach dieser LiveDarbietung, dass hinter Anika mehr steckt als ein clever arrangiertes Konzept einer auf elektronische Effekte angewiesenen Sängerin. Was genau, wird sich zeigen. Dass sie die nachdrücklich geforderten Zugabe erst verweigert und wenige Minuten später dann plaudernd, mit einem Pils in der Hand im Saal steht, macht sie ganz sicher nicht unsympathischer.

Live @ Festsaal Kreuzberg, Berlin Dienstag, 24.05.2011


Text & Foto von Bernd Skischally

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“I HATE NEON” Melt! Festival/Ferropolis Juli 2010 von Bernd Skischally

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LIVEDABEI DIE AERONAUTEN 25.06. Hannover, Festival [Festival Theaterformen] TORI AMOS 10.10. Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle) 11.10. Berlin, Tempodrom 25.10. Wien (A), Stadthalle 26.10. Frankfurt, Alte Oper 28.10. Antwerpen (B), Queen Elizabeth Hall 29.10. Brüssel (B), Bozar 31.10. Essen, Philharmonie AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD 13.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] AN HORSE 18.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 19.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] ARCADE FIRE 18.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 19.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] ARCHITECTURE IN HELSINKI 11.07. Heidelberg, Karlstorbahnhof 12.07. Frankfurt, Brotfabrik 13.07. München, 59 to 1 17.07. Gräfenhainichen-Dessau, Ferropolis [Melt! Festival] 23.07. Düsseldorf, Galopprennbahn [Open Source Festival] ARCHIVE 28.08. Winterthur (CH) , Festival [Winterthurer Musikfestwochen] ARCTIC MONKEYS 18.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 19.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 20.06. Berlin, Admiralspalast 22.06. Köln, E-Werk 01.07. Werchter (B), Haachtse Steenweg [Rock Werchter] 02.07. Roskilde (DK), Festivalgelände [Roskilde Festival] THE ARK 02.09. Hamburg, Knust 03.09. Berlin, Festsaal Kreuzberg OLAFUR ARNALDS 01.07. Duisburg, Landschaftspark [Traumzeit Festival] 02.07. Freiburg, Festivalgelände Mundenhof [Zeltmusikfestival] 24.07. Berlin, Roter Salon 25.07. Berlin, Roter Salon 28.07. Luzern (CH), KKL [Blue Balls Festival 11] Art Brut 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] KRISTOFER ASTRÖM 22.06. Lübeck, Riders Café 23.06. Marburg, KFZ 24.06. Aachen, Musikbunker 25.06. Münster, Gleis 22 BEADY EYE 16.07. Gräfenhainichen-Dessau, Ferropolis [Melt! Festival] 23.08. Bochum, Kemnader See [Zeltfestival Ruhr] BEAT! BEAT! BEAT! 01.07. Augsburg, City [Modular Festival] 02.07. Lingen, Am alten AKW [Abifestival Lingen] 13.07. Feldkirch (A), Altes Hallenbad / ReichenfeldPark [Poolbar Festival] 14.07. Wien (A), Arena [Grand Hotel Wien] 06.08. Trebur, Festivalgelände am Freibad Trebur

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[Trebur Open Air] 06.08. Freising, Vöttinger Weiher [Prima Leben und Stereo Festival] BEATSTEAKS 01.07. Roskilde (DK) , Festivalgelände [Roskilde Festival] 02.07. Dresden, Elbufer 03.07. St. Gallen (CH), Sittertobel [Open Air St. Gallen] 15.07. Bern (CH), Gurten [Gurten Festival] 01.09. Leipzig, Conne Island 02.09. Wiesen (A), Festivalgelände [Two Days A Week] 03.09. Hamburg, Trabrennbahn am Volkspark [Hamburger Kultursommer] 28.09. Erlangen, E-Werk 30.09. Lausanne (CH) , Les Docks 05.11. Offenbach, Stadthalle 07.11. Osnabrück, Osnabrückhalle 08.11. Lübeck, Musik und Kongresshalle 11.11. Trier, Messeparkhalle 12.11. Siegen, Siegerlandhalle 14.11. Oldenburg, Kongresshalle 15.11. Rostock, Stadthalle 17.11. Zwickau, Stadthalle 19.11. Freiburg, Zäpfle Club 22.11. Heilbronn, Harmonie 23.11. Würzburg, S. Oliver Arena 27.11. Fürth, Stadthalle 29.11. Magdeburg, Stadthalle 30.11. Cottbus, Messehallen 02.12. Köln, Palladium 03.12. Göttingen, Lokhalle 05.12. Braunschweig, Stadthalle 07.12. Essen, Grugahalle 10.12. Berlin, Max-Schmeling-Halle BERND BEGEMANN 15.09. Neuburg/Donau, Rob’s Bar 17.09. Karlsruhe, Jubez 17.11. Lüneburg, Salon Hansen 03.12. Gießen, Jokus 09.02. Oldenburg, Polyester GUS BLACK 01.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof 02.11. Stuttgart, Universum 03.11. Dresden, Beatpol 04.11. Köln, Blue Shell 05.11. Münster, Gleis 22 06.11. München, Ampere 07.11. Hamburg, Knust 08.11. Berlin, Lido BLACKMAIL 06.08. Horb, Festplatz im Neckartal [Mini-RockFestival] 13.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] 13.10. Schaffhausen (CH) , Kammgarn BLINK 182 18.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park, abgesagt [Southside Festival] 19.06. Scheeßel, Eichenring, abgesagt [Hurricane Festival] 25.06. Essen, Grugahalle 26.06. Frankfurt, Festhalle 30.06. Berlin, Zitadelle Spandau BODI BILL 01.07. Augsburg, City [Modular Festival] 17.07. Gräfenhainichen-Dessau, Ferropolis [Melt! Festival] 22.07. Rüsselsheim, Festung [Phono Pop Festival] 23.07. Diepholz, Bürgerpark [Appletree Garden Festival] 06.08. Freising, Vöttinger Weiher [Prima Leben und Stereo Festival] 12.08. Rees-Haldern, Alter Reitplatz [Haldern Pop Festival] 13.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival]

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BOMBAY BICYCLE CLUB 15.06. Frankfurt, Batschkapp 16.06. Berlin, Lido 17.06. Köln, Luxor BONAPARTE 14.07. Freiburg, Festivalgelände Mundenhof [Zeltmusikfestival] 23.07. Bad Doberan, Ostseerennbahn [Searock] 30.07. Dortmund, Westfalenpark [Juicy Beats] 12.08. Saalburg, Festivalgelände am Wetteraweg / Bleilochtalsperre [SonneMondSterne Festival] 13.08. Eschwege, Festplatz am Werdchen [Open Flair] 14.08. Zofingen (CH), Heitere-Platz [Heitere Open Air] 27.08. Konstanz, Bodensee-Stadion [Rock am See Konstanz] BON IVER 30.10. Köln, E-Werk 01.11. Berlin, C-Halle 06.11. Hamburg, Docks BOXHAMSTERS 29.07. Hamburg, Knust 30.07. Klingendorf, Festivalgelände [Force Attack Open Air] BRATZE 30.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] BRIGHT EYES 19.06. Berlin, C-Halle 21.06. Köln, E-Werk 02.07. Roskilde (DK) , Festivalgelände [Roskilde Festival] BRITISH SEA POWER 09.10. Köln, Luxor 10.10. Berlin, Lido 11.10. München, 59 to 1 CAKE 05.07. Zürich (CH) , X-tra 08.07. Köln, Essigfabrik 11.11. Weissenhäuser Strand, Ostsee-Ferienpark [Rolling Stone Weekender] CHUCKAMUCK 22.06. Köln, Studio 672 01.07. Roskilde (DK) , Festivalgelände [Roskilde Festival] 13.07. Berlin, Badeschiff 30.07. St. Leonhard, Club Leonhard [Kuahgartn Open Air] 12.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] 27.08. Leipzig, Conne Island 22.09. Hamburg, Reeperbahn [Reeperbahn Festival] CLICKCLICKDECKER 08.07. Mainz, Universität 30.07. Dortmund, Westfalenpark [Juicy Beats] 06.09. Bochum, Bahnhof Langendreer 07.09. Göttingen, Apex 08.09. Wiesbaden, Spiegelsaal 09.09. München, Kranhalle 11.09. Magdeburg, Café Central 12.09. Köln, Subway 13.09. Künzelsau, Kino Prestige 14.09. Jena, Rosenkeller 15.09. Erlangen, E-Werk 16.09. Bielefeld, JZ Kamp 17.09. Potsdam, Waschhaus DEATH CAB FOR CUTIE 26.06. München, Muffathalle 27.06. Berlin, Astra Kulturhaus 29.06. Hamburg, Docks ELEMENT OF CRIME 24.06. Hamburg, Stadtpark Freilichtbühne


25.06. Karlsruhe, Tollhaus 26.06. München, Olympiapark-Süd [Tollwood Festival] 20.08. Berlin, Zitadelle Spandau 25.08. Mainz, Kuz 26.08. Osnabrück, Rosenhof 27.08. Bonn, Museumsplatz 28.08. Wuppertal, Waldbühne

24.09. Frankfurt, Batschkapp 25.09. München, Backstage 27.09. Stuttgart, Universum 28.09. Bochum, Zeche 29.09. Berlin, Lido

FINDUS 20.10. Bremen, Lagerhaus 21.10. Münster, Amp

GHOST OF TOM JOAD 01.07. Mainz, Schick & Schön 02.07. Augsburg, City [Modular Festival] 22.07. Cuxhaven, Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz [Deichbrand Festival]

WILLIAM FITZSIMMONS 17.06. Dortmund, Konzerthaus 18.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 19.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 21.06. München, Olympiastadion 26.06. Köln, Gloria 28.06. Berlin, Lido 01.07. Wien (A) , Wuk 02.07. Nürnberg, K4 03.07. Frankfurt, Mousonturm 08.07. Leipzig, Zentraltheater FLEET FOXES 12.08. Rees-Haldern, Alter Reitplatz [Haldern Pop Festival] FOALS 02.07. Roskilde (DK) , Festivalgelände [Roskilde Festival] FOTOS 17.06. Berlin, Magnet Club 25.06. Bayreuth, Universität 01.07. Augsburg, City [Modular Festival] 07.07. Hamburg, Universität Hamburg [Campus Open Air Hamburg] 24.07. Cuxhaven, Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz [Deichbrand Festival] 29.07. Elend/Oberharz, Gieseckenbleek [Rocken Am Brocken] FRANK SPILKER GRUPPE 10.06. Hamburg, Uebel & Gefährlich / Dachgarten FRISKA VILJOR 02.07. Bonn, Rheinauen [Rheinkultur] 06.08. Horb, Festplatz im Neckartal [MiniRock-Festival] FUTURE ISLANDS 30.06. Lärz, Kulturkosmosgelände [Fusion Festival] 01.07. Dresden, Beatpol 13.07. Wien (A) , Arena 16.07. Graz (A) , Forum Keller 17.07. München, Feierwerk 18.07. Esslingen, Jugendhaus Komma 19.07. Berlin, (tba) 20.07. Chemnitz, Beta Bar 21.07. Köln, Sonic Ballroom 22.07. Rüsselsheim, Festung [Phono Pop Festival] 23.07.Diepholz, Bürgerpark [Appletree Garden Festival] THE GASLIGHT ANTHEM 07.06. Hamburg, Docks 13.06. Landgraaf (NL) , Megaland [Pink Pop Festival] 20.06. Rostock, Mau Club 22.06. Berlin, Astra Kulturhaus 24.06. Prag (CZ) , Vystaviste Incheba Expo-Park [Prag City Festival] 28.06. Dresden, Alter Schlachthof 29.06. Hannover, Capitol 01.07. Werchter (B) , Haachtse Steenweg [Rock Werchter] THE GET UP KIDS 22.09. Köln, Luxor

[Area 4 Festival] 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival]

GET WELL SOON 19.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival]

THE GO! TEAM 29.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] HERRENMAGAZIN 24.06. Hamburg, Uebel & Gefährlich / Dachgarten 02.07. Lingen, Am alten AKW [Abifestival Lingen] 23.07. Rüsselsheim, Festung [Phono Pop Festival] 24.07. München, Backstage 29.07. Elend/Oberharz, Gieseckenbleek [Rocken Am Brocken] 30.07.Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] 06.08. Magdeburg, Stadtpark [Rock im Stadtpark] 26.08. Flensburg, Kühlhaus [Seaside Rendezvous - Flensburg Open Air] 26.08. Wiesbaden, Kulturpark am Schlachthof [Folklore im Garten] 24.09. Hamburg, Reeperbahn [Reeperbahn Festival] THE HIVES 18.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 19.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 24.06. Prag (CZ) , Vystaviste Incheba Expo-Park [Prag City Festival] 01.07. Werchter (B) , Haachtse Steenweg [Rock Werchter] HOT WATER MUSIC 06.08. Horb, Festplatz im Neckartal [MiniRock-Festival] HUNDREDS 03.07. Duisburg, Landschaftspark [Traumzeit Festival] 22.07. Rüsselsheim, Festung [Phono Pop Festival] 23.07. Diepholz, Bürgerpark [Appletree Garden Festival] 05.08. Jena, Kulturarena 12.08.Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] JA, PANIK 30.07. St. Leonhard, Club Leonhard [Kuahgartn Open Air] 20.08. Dresden, Sektor Evolution [La Pampa Festival] JACK BEAUREGARD 16.06. Dresden, Thalia-Kino 17.06. Karlsruhe, Kohi 18.06. Düsseldorf, Forum Freies Theater 25.06. Köln, Festival [c/o pop Festival] 02.07. Augsburg, City [Modular Festival] 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 03.10. Hannover, Sing Sing 04.10. Nürnberg, Matahari Bar 06.10. Passau, X-Point Halle JIMMY EAT WORLD 19.06. Frankfurt, Batschkapp 19.08. Lüdinghausen, Flugplatz Borkenberge

JUPITER JONES 17.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 19.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 02.07. Bonn, Rheinauen [Rheinkultur] 06.08. Anröchte, Vorplatz Bürgerhaus [Big Day Out] 13.08. Eschwege, Festplatz am Werdchen [Open Flair] 14.08. Rothenburg, Eiswiese [Taubertal Festival] 13.10. Lingen, Alter Schlachthof 14.10. Bremen, Schlachthof 15.10. Lahnstein, Stadthalle 16.10. Bielefeld, JZ Kamp 18.10. Mainz, Kuz 19.10. Würzburg, Posthalle 20.10. Wien (A) , B 72 21.10. Augsburg, Kantine 23.10. Dortmund, FZW 27.10. Kiel, Max 28.10. Dresden, Beatpol 29.10. Karlsruhe, Substage 30.10. Erlangen, E-Werk 02.11. Leipzig, Werk 2 03.11. Münster, Skaters Palace 04.11. München, Backstage 05.11. Kaiserslautern, Kammgarn 06.11. Braunschweig, Meier Music Hall 18.11. Berlin, Astra Kulturhaus 19.11. Hamburg, Große Freiheit KAISER CHIEFS 01.07. Werchter (B) , Haachtse Steenweg [Rock Werchter] KAKKMADDAFAKKA 06.08. Freising, Vöttinger Weiher [Prima Leben und Stereo Festival] KAPELLE PETRA 18.06. Münster, Hafen [Hafenfest] 05.08. Ochtendung, Kulturhalle 06.08. Beelen, Fliesen Hartmann [Krach am Bach] 12.08. Brake, Stadion [Waterquake] 20.08. Stemwede, Festivalgelände KETTCAR 13.07. Feldkirch (A) , Altes Hallenbad / Reichenfeld-Park [Poolbar Festival] 14.07. Wien (A) , Arena [Grand Hotel Wien] 15.07. Eching, Echinger See [Sonnenrot Festival] 22.07. Bad Doberan, Ostseerennbahn [Searock] 23.07. Cuxhaven, Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz [Deichbrand Festival] KILIANS 06.08. Freising, Vöttinger Weiher [Prima Leben und Stereo Festival] NILS KOPPRUCH 02.07. Bonn, Rheinauen [Rheinkultur] THE KOOKS 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] MORITZ KRÄMER 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival) PETERLICHT 24.06. Berlin, Akademie der Künste MADSEN 30.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] 19.08. Lüdinghausen, Flugplatz Borkenberge [Area 4 Festival] 20.08. Kaiserslautern, Kammgarn

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02.09. Wiesen (A), Festivalgelände [Two Days A Week] MANDO DIAO 04.10. München, Zenith 07.10. Oberhausen, König-Pilsener-Arena 08.10. Frankfurt, Jahrhunderthalle MEXICAN ELVIS 23.06. Freiburg, The Great Räng Teng Teng THE NAKED AND FAMOUS 11.09. München, Backstage 14.09. Frankfurt, Sankt Peter 15.09. Bielefeld, Ringlokschuppen 16.09. Dortmund, FZW 17.09. Köln, Live Music Hall THE NATIONAL 02.07. St. Gallen (CH) , Sittertobel [Open Air St. Gallen] 19.08. Lüdinghausen, Flugplatz Borkenberge [Area 4 Festival] 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] TIM NEUHAUS 23.07. Diepholz, Bürgerpark [Appletree Garden Festival] NOAH & THE WHALE 13.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] OWL CITY 27.09. München, Theaterfabrik 30.09. Berlin, Postbahnhof 01.10. Köln, Gloria 02.10. Hamburg, Grünspan THE PAINS OF BEING PURE AT HEART 29.06. München, Backstage 04.07. Dresden, Groove Station 05.07. Berlin, Postbahnhof 07.07. Dortmund, FZW 09.07. Köln, Luxor 13.07. Bremen, Lagerhaus PORTISHEAD 18.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 19.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 01.07. Werchter (B) , Haachtse Steenweg [Rock Werchter] RISE AGAINST 12.08. Rothenburg, Eiswiese [Taubertal Festival] 13.08. Düsseldorf, Philipshalle 14.08. Eschwege, Festplatz am Werdchen [Open Flair] 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] CHRISTIANE RÖSINGER 09.06. Berlin, Kulturbrauerei 20.06. Nürnberg, Muz Club 21.06. Frankfurt, Brotfabrik 22.06. Mainz, Kammerspiele 23.06. Hannover, Schauspielhaus 02.09.Dresden, Societätstheater [Sound Of Bronkow Festival] SAMBA 06.08. Friedland/Oder-Spree, Burg [Jenseits von Millionen Festival] 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] SIR SIMON BATTLE 05.08. Friedland/Oder-Spree, Burg [Jenseits von Millionen Festival] 07.08. München, Theatron im Olympiapark 20.10. Dresden, Thalia-Kino SLUT 16.07. Eching, Echinger See [Sonnenrot Festival] THE SOUNDS 18.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 19.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival]

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STATION 17 15.07. Breitenbach/Fulda, Burg Herzberg [Burg Herzberg Festival] 30.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] 12.08. Hamburg, Festivalgelände Wilhelmsburg [Dockville Festival] 22.09. Hamburg, Reeperbahn [Reeperbahn Festival] 09.10. Wien (A) , Arena DIE STERNE 18.06. Zürich (CH) , Theaterhaus Gessnerallee 27.08. Leipzig, Conne Island THE STREETS 16.07. Gräfenhainichen-Dessau, Ferropolis [Melt! Festival] 19.08. Hamburg, Kampnagel THE TALLEST MAN ON EARTH 02.07. Roskilde (DK) , Festivalgelände [Roskilde Festival] THE THERMALS 29.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] 30.07. Dortmund, Westfalenpark [Juicy Beats] 05.08. Freising, Vöttinger Weiher [Prima Leben und Stereo Festival] 07.08. Stuttgart, Universum 08.08. Heidelberg, Halle 01 13.08. Feldkirch (A) , Altes Hallenbad / Reichenfeld-Park [Poolbar Festival] FRANK TURNER 20.06. Lindau, Club Vaudeville 23.06. Hamburg, Docks 26.06. Hamburg, Docks 27.06. Hamburg, Docks 30.07. Großenfehn, Festivalgelände [Omas Teich Festival] 13.08. Püttlingen, Festivalgelände Herchenbach [Rocco Del Schlacko] TUSQ 25.06. Osnabrück, Universität 02.07. Lingen, Am alten AKW [Abifestival Lingen] 04.08. München, Backstage 13.08. Oberhausen, Olgapark [Olgas Rock] 19.08. Stemwede, Ilweder Wäldchen [Stemweder Open Air] 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] THEES UHLMANN & BAND 14.07. Wien (A) , Arena [Grand Hotel Wien] 19.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 20.08. Lüdinghausen, Flugplatz Borkenberge [Area 4 Festival] 21.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 27.08. Wiesbaden, Kulturpark am Schlachthof [Folklore im Garten] 12.10. Erlangen, E-Werk 14.10. München, Muffathalle 16.10. Stuttgart, LKA Longhorn 18.10. Freiburg, Jazzhaus 19.10. Zürich (CH) , Abart 21.10. Jena, Kassablanca 22.10. Rostock, Mau Club 23.10. Magdeburg, Moritzhof 25.10. Köln, Bürgerhaus Stollwerck 26.10. Bremen, Schlachthof 27.10. Lingen, Alter Schlachthof 29.10. Hamburg, Grünspan 30.10. Berlin, Postbahnhof 12.11. Weissenhäuser Strand, Ostsee-Ferienpark [Rolling Stone Weekender] MAIKE ROSA VOGEL 24.06. Hamburg, Stadtpark Freilichtbühne 25.06. Karlsruhe, Tollhaus 26.06. München, Olympiapark-Süd [Tollwood Festival] 20.08. Berlin, Zitadelle Spandau 25.08. Mainz, Kuz 26.08. Osnabrück, Rosenhof 27.08. Bonn, Museumsplatz 28.08. Wuppertal, Waldbühne

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THE WEAKERTHANS 22.06. Wiesen (A) , Ottakringer Arena 28.06. Hamburg, Grünspan 29.06. Berlin, Lido 30.06. Bielefeld, JZ Kamp 01.07. Dornstadt, Am Stöckenweiher [Obstwiesenfestival] 01.07. Köln, Underground 01.07. Dornstadt, Am Stöckenweiher [Obstwiesenfestival] 02.07. Duisburg, Landschaftspark [Traumzeit Festival] 03.07. Feldkirch (A) , Altes Hallenbad / Reichenfeld-Park [Poolbar Festival] YOUNG REBEL SET 15.06. Potsdam, Waschhaus 16.06. Düsseldorf, Zakk 18.06. Neuhausen ob Eck, Take-Off Park [Southside Festival] 19.06. Scheeßel, Eichenring [Hurricane Festival] 24.06. Berlin, Magnet Club 14.07. Wien (A) , Arena [Grand Hotel Wien] GISBERT ZU KNYPHAUSEN 21.07. Eltville, Weingut Zu Knyphausen 30.07. Dortmund, Westfalenpark [Juicy Beats]


“ACH, JAMES...”

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DISTANZIERUNG EXTERNER LINKS

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it Urteil vom 12.03.1998 - 312 0 85/98 “Haftung für Links” - hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Anbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das Landgericht - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.

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IMPRESSUM & KONTAKT HERAUSGEBER/CHEFREDAKTION/LAYOUT: Marceese Trabus CHEFREDAKTION/LEKTORAT/MISTRESS OF COMMUNICATION: Silvia Maraun AUTOREN DIESER AUSGABE: Silvia Maraun, Daniel Buchhauser, Bernd Skischally, Cornelia Filipov, Gunter vom Berg, Simone Bauer, Juliane Nowak Gastautor: Der Herr Polaris

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KONTAKT: Feedback: leserbrief@flamingyouth.de Labels, Agenturen, Bands bitte an: news@flamingyouth.de Anzeigenannahme: anzeige@flamingyouth.de Allgemeine Anfragen bitte an: info@flamingyouth.de

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DE N O S UT G R E M

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I e i d f te au h c A #05

! E B A AUSG

AUSGABE # 06 am 15. Juli 2011 ONLINE

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JUNI 2011


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