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KULTUR.MUSIK.MAGAZIN. AUSGABE # 07 AUGUST 2011

LOCAS IN LOVE

Ich habe das System durchschaut und es ist am Ende: School is out!

JOSH OTTUM

Bitte nicht wรถrtlich nehmen

MELT!-FESTIVAL 2011

FY auf Weltto urnee: LANZAROTE

Nr. 14: Hurra! Look! Dance!

PLUS: THE HORRIBLE CROWES + THE HEAD AND THE HEART + DEATH CAB FOR CUTIE + MISS LI NOEL GALLAGHER + NAZCA LINES + KRAFTWERK AUGUST 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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FLAMINGYOUTH

VORWORT

07 KULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

Lieber Leser, hier unsere August-Ausgabe: das Cover hat Stefanie Schrank für uns gemacht, www.stefanieschrank.com, und außerdem Teil der Locas in Love, mit denen wir für Dich ein Interview gemacht haben. Wie früher in der Bravo findest Du das Originalbild in der Mitte als Poster.

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Wir wünschen einen schönen RestSommer und melden uns im September wieder! Silvia für FY

Titelfoto: Copyright Katja Ruge / Design: Stefanie Schrank www.stefanieschrank.com

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INHALT AUSGABE # 07 AUGUST 2011

Seite 04 THE HORRIBLE CROWES - GASLIGHT ANTHEMS‘ BRIAN FALLON NICHT ALLEIN AUF SOLOPFADEN Seite 05 NAZCA LINES - WALK THE LINE Seite 06 JOSH OTTUM - BITTE NICHT WÖRTLICH NEHMEN Seite 08 LOCAS IN LOVE - ICH HABE DAS SYSTEM DURCHSCHAUT UND ES IST AM ENDE: SCHOOL IS OUT! Seite 13 BERLIN FESTIVAL - NACH DEM CHAOS: LINE UP SPANNENDER DENN JE Seite 14 KRAFTWERK - FEIERN OKTOBERFEST IN 3D Seite 14 NOEL GALLAGHER - BIG BROTHER SCHLÄGT ZURÜCK Seite 15 THE HEAD AND THE HEART + DEATH CAB FOR CUTIE - THE ATLANTIC WAS BORN TO DAY AND I WILL TELL YOU HOW: THE CLOUDS ABOVE OPENED UP AND LET IT OUT Seite 18 MELT!-FESTIVAL 2011 – REMINDER - NR. 14: HURRA! LOOK! DANCE! Seite 23 MISS LI - „BEATS & BRUISES“ - INHALT VS. VERPACKUNG Seite 24 FY AUF WELTTOURNEE: LANZAROTE Seite 33 IMPRESSUM & KONTAKT Seite 34 LIVEDABEI - TERMINE Seite 37 TAYLOR MOMSEN - IS THIS A FASHION STATEMENT OR IS THIS A DEATH WISH?

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GASLIG HT ANTHEMS ‘ BRIAN FALLON NICHT ALLEIN AUF SOLOP FADEN

Am 06.0 9. album “ 2011 erscheint Els das Deb ütHorrible ie” von The Crowes . Die Ban d, die a u s Gasligh t-A Frontma nthemn Brian Fa und des sen Freu llon nd Ian Perkins be stand w steht, entäh jährigen rend der letztW The Gas orldtour von lig der Perk ht Anthem, bei ins mit a n Bord war. Die beiden schriebe die erste n n unterwe Songs also gs im Tour . Unter anderem bus, im Hotel u sogar in nd einem j apanisc Badezim hen mer kur z nach d em Erd beben. „Ian und ich hatt e nach un n dieses ser R setzen u en Auftritten in itual, uns nd uns g den Bus egensei zu zuspiele tig Albe n. Ich h n vorabe ihm Whigs n die Afgh äh an vey, und er gebracht un d er mir eines Ta PJ Harg Wir soll ten gena es dachten wir un u so etw as mach s: en!“,

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erklärt F all sich die on. In diesem S i zwei de n Produ nne holten (Dropki zent ck Boot um Murphys, Chuc en Ted Hutt k Ragan ihre Son ) ins g Ergebni s wird m s aufzunehme n it . Das lich sog ar den l größter Wahrsc e h i eind light-An them-Fa enschaftlichste n Gasn „Die So ngs sind positiv überrasc hen s eh Hymnen für einsa r düster; Sie sin . d wie Fallon fo me Men schen“, rt. „Es is fährt t ein ech einen se ter eli Hang de schen Zusamm Trip durch en m der erho Wahnsinn zu v bruch, der fften Erl erfallen ösung.“ und

The Hor rib werden le Crowes einige K onzerte spielen um das A lb promote n, wobe um zu iB Fallon je tzt scho rian n ve spricht d ass die A rtmosphäre d ort im s tarken Widersp ruch zu de Gasligh t-Anthem r von -G stehen w ird. „Ich igs b in diese r Band k in e ine andere Pers nur eine on, es ist an von dem dere Seite , was ic h liebe“, f asst Fall on hinzu, d zusamm a en und fügt The Gas ss seine Bandk oll lig das Albu ht Anthem vorb egen von eikamen m mit e in rible Cr owes ist zuspielen. The um Ho den gequälte s, aber o noch sein eige rnes ft Wir war ten gesp auch schönes Biest. annt au das Bea f die Be st. a u ty und Daniel B uchhau ser


NAZCA LINES „Hyperventilation” (Stressed Sumo Records / New Music Distribution)

WALK THE LINE

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urden vor hunderten Jahren die weltbekannten Nazca-Linien noch mit den Füßen in den peruanischen Wüstenboden gescharrt, sind es heute die Laser der digitalen Studiotechnik, die die Songs der gleichnamigen Seattler Band in die Speichermedien brutzeln. Dass den Hörer hier kein weltmusikalisches Panflöten-Gepuste, sondern noisigster Gitarrenrock erwartet, macht das völlig übersteuerte Gitarren-Intro zu Beginn von „Hyperventilation” deutlich. Der so anfänglich aufgewirbelte Dreck wird sich auch in den kommenden 40 Minuten nicht mehr legen. Und das bedeutet nicht, dass die von Matt Bayles, u.a. Produzent von Mastodon, ISIS und Russian Circles, geschliffene Produktion nicht lupenrein

von Bastian Ernicke

wäre, nein, hier besinnen sich vier Musiker auf die Zeiten, als Hardcore noch durch musikalische Innovation, zeitlose Melodien und eine kompromisslosen Grundhaltung beeindruckte. Hier wird echte Wut in treibende Beats, noisige Gitarren-Hooks, donnernde Bass-Linien und bissige Worte transformiert. Und das dermaßen messerscharf, dass die zehn Tracks definitiv bleibende Spuren in den Cortex kratzen. Dieser Vorgang führt beim Zuhörer wiederum dazu, dass nach der letzten Piano-Coda erneut der Startknopf gedrückt und die Plattensammlung nach den alten Fugazi-Alben abgescannt wird. Bleibt abzuwarten, ob diese Nazca Lines ähnlich nachhaltig wie die namensgebenden peruanischen Scharrbilder sein werden. Hören ihnen nur genügend Menschen zu, ist das nicht ganz auszuschließen. AUGUST 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /

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von Vesna Filipov

JOSH OTTUM

BITTE NICHT WÖRTLICH NEHMEN DER MANN ZWISCHEN BANALEM UND GENIALEM

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Foto (c) Christopher-Kasey Breneman

änner mit und ohne Bart, mit oder ohne kariertem Hemd aber immer ausgestattet mit einer Gitarre in der Hand und einer Stimme, die es ihnen erlaubt, zu ihren Melodien zu singen, gab es wohl schon immer. Doch gerade in letzter Zeit scheinen sie wieder hoch im Kurs zu stehen.Nicht nur beim weiblichen Publikum. Josh Ottum ist einer von ihnen. Und ist es vielleicht doch nicht. Denn was auffällt: nichts ist besonders auffällig an diesem Herrn. Was auch die Erklärung dafür liefern mag, dass man sich beim Hören von „Watch TV“ verwundert fragt: „Was? Das ist bereits die zweite Platte?“

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JOSH OTTUM “Watch TV” (Tapete Records)

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anze drei Jahre arbeitet der in Seattle geborene Mann konstant an diesem Werk. Was wir nun zu hören bekommen, ist die leuchtende „Spitze des Eisbergs“, die auch schon das Plattencover ziert. Josh nimmt uns mit auf seine Reise durch die Klänge, mit denen er experimentierte, zu den Orten, an denen er verweilte und sich mit sich selbst konfrontiert sah. Dass dabei intime Momente entstehen ist klar. Josh hatte sich während der Entstehung der neuen Songs bewusst darauf konzentriert und sich für eingängige Melodien im Kontrast zu komplizierten Arrangements entschieden. So klingen die ersten Songs wie der Opener ‘Goin’ Gone’ und ‘Work On A Feeling’ fast schon leicht und unbeschwert. Das wunderbare ‘Fool In The Night‘ kommt gar mit programmierten Parts daher und lässt fühlen wie der strahlende Held eines Computerspiels, der all die „lovely people“ davor retten kann, „fools in the

19.08.11 | Hannover - BootBooHook Festival @ Faust 23.08.11 | Erlangen - E-Werk 24.08.11 | Berlin - Badeschiff 26.08.11 | Rostock - Mau 27.08.11 | Bremen - Überseefestival 28.08.11 | Düsseldorf - Brause 29.08.11 | Stuttgart - Schocken 30.08.11 | Mainz - Schon Schön 31.08.11 | Bielefeld - Verve 01.09.11 | Oberhausen - Druckluft 02.09.11 | Aachen - Raststätte

night“ zu werden. Nach ‘Storm In The Summertime’, der zweiten Hälfte des Albums, verliert sich diese Unbeschwertheit dann leider ein wenig in Nichtigkeiten und könnte auch als Fahrstuhlmusik im Hintergrund laufen, ohne dass man sich näher mit ihr beschäftigen möchte. Angenehm sie zu hören, mehr aber auch nicht. Dieses Gefühl und der Wille „Watch TV“ wieder mehr Aufmerksam zu schenken und sich nicht nur berieseln zu lassen, wie man es eben gerne macht, wenn man in die Röhre schaut, ändert sich mit dem letzten Drittel. Erneute Glanzstücke sind die letzten beiden Songs. Namentlich ‘Sittin’ Over There’ und ‘My First Love’. Gerade jetzt im Sommer sollte man viel lieber „Watch TV“ hören als der Aufforderung wörtlich zu nehmen, ihr nachzukommen und vor der Glotze sitzen. Gerne auch live – denn Josh Ottum tourt im Spätsommer ausgiebig durch Deutschland:

03.09.11 | Köln - Die Wohngemeinschaft 09.09.11 | Konstanz - KuLa 12.09.11 | München - Südstadt 15.09.11 | Jena - Kulturbahnhof 16.09.11 | Kassel - ARM 17.09.11 | Schwäbisch Hall - Schwerpunkt Glück 18.09.11 | Heidelberg - Häll 19.09.11 | Bayreuth - Glashaus 20.09.11 | Dresden - Thalia Kino 21.09.11 | Kiel - Schaubude 22.09.11 | Hamburg - Reeperbahnfestival

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von Silvia Maraun

LOCAS IN LOVE MIT FY IM GESPRÄCH ÜBER „LEMMING“

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ocas in Love, deren Bandname den Love&Rockets-Comics der Hernandez-Brüder entnommen ist, kommen aus Köln, sind in der Stammbesetzung zu dritt (Stefanie Schrank, die übrigens das wunderschöne Cover dieser Ausgabe für uns gemacht hat, Björn Sonnenberg, Jan Niklas Jansen) und haben mit „Lemming“ gerade ihr viertes Album veröffentlicht. Experten bezeichnen ihre Musik als eine Mischung aus Krautrock und Indie-Pop mit Einflüssen aus [insert beliebige Musikrichtung]. Auch, wenn Locas in Love stets eine sehr vielseitige Band gewesen sind, geht „Lemming“ noch einmal in eine andere Richtung, als es ihr zweites Album „Saurus“ getan hat: Über das wie und warum stehen uns Björn Sonnenberg und Jan Niklas Jansen in einem Chat-Interview Rede und Antwort.

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Foto (c) Katja Ruge

ICH HABE DAS SYSTEM DURCHSCHAUT UND ES IST AM ENDE: SCHOOL IS OUT!


Silvia: Im Gespräch mit Freunden ist mir zunächst einmal aufgefallen, dass alle die “Lemming” als direkten Nachfolger der “Saurus” ansehen, weil sie alles dazwischen nicht in dem Sinne als “Album” werten. (Anmerkung für den Leser: Zwischen „Lemming“ und „Saurus“ veröffentlichten sie ein Winter-Album namens „Winter“, die „Avocado EP“ und die „Locas in Love Mini-Series #2“ und „#3“) Wie empfindet ihr das selbst, denkt ihr in “Projekten” im Sinne von “Album” oder “EP”, oder sind es “einfach nur Songs”, die dann eben auf einem Tonträger zusammenkommen, egal, in welcher Länge und unter welchem Konzept? Niklas: Eigentlich war es von Anfang an immer so, dass wir mit einem bestimmten Ziel Stücke geschrieben und aufgenommen haben. Wie stark das von einem Konzept geprägt war, war sicherlich immer unterschiedlich, aber es ging immer darum, ein zusammenhängendes Etwas zu erschaffen. Im Falle von „What Matters Is The Poem“ war das Projekt, unser Debüt-Album zu machen, bei „Saurus“ ging es darum, alles, was wir in jenem Prozess gelernt hatten, umzusetzen und „Lemming“ baut wiederum auf viele Erfahrungen auf, die wir bei „Saurus“ gemacht haben. „Winter“ hingegen hatte ein ganz strenges inhaltliches und musikalisches Konzept, aber hatte wenig mit dieser Gesamtentwicklung zu tun. Björn: (und die „Avocado EP“ war ja ohnehin eine Sammlung von Resten) Silvia: Das heißt, dass die Stücke auch jeweils zeitnah an dem entstanden sind, wo sie dann später auch veröffentlicht wurden.

Björn: Sag mal, was du denkst. Silvia: Ich fand “Es ist alles wirklich so schlimm wie es scheint” und „Una Questa“ eher in Richtung „Saurus“. “Ist das Blut?” und “Lemming” fand ich neuer, weil sie eine andere Atmosphäre haben als das, was ich auf den anderen Platten gefühlt habe. Björn: Ah, das ist ja was. „Es ist alles wirklich so schlimm wie es scheint“ und „Una Questa“ sind die beiden Songs, die wir im Studio am stärksten umgearbeitet haben, damit sie eben NICHT klingen wie Sachen, die wir schon gemacht haben. „Es ist alles wirklich so schlimm wie es scheint“ klang vorher ein wenig wie „Egal wie weit“ auf „Saurus“, „Questa“ ein wenig wie „To get things straight“. Dann haben wir sie verändert, um sie zu ent-folken. Niklas: Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass zum Beispiel „Lemming“ ganz exemplarisch dafür ist, wie wir für diese Platte in den letzten Wochen vor dem Studio gearbeitet haben. Björn: Ich kann es schwer sagen. Ich könnte mir vorstellen, dass all unsere Stücke eben immer nach allem anderen klingen, was wir gemacht haben, einfach weil wir - so glaube ich - einen relativ eigenständigen Sound haben. Und ob das nun mehr so oder so arrangiert oder produziert ist... sind es eben immer wir. Da wir im Sound und unseren Themen Dinge haben, die sich von Anfang bis jetzt immer durchziehen, ist natürlich auch automatisch immer eine Verbindung von allem da.

Niklas: Zeitnah ist dabei immer relativ. Wir nehmen uns IMMER vor, dass das nächste Album schneller passieren wird, aber: Ja, ein Album ist auch immer das Ende eines bestimmten Zeitabschnittes.

Niklas: Die Stücke auf der A-Seite von „Avocado“ scheren ja auch aus dieser Kontinuität etwas aus.

Silvia: Ich frage das, weil ich normalerweise gern als Einstieg die Frage stelle, welche Stücke auf dem Album am neuesten sind und welche die ältesten, weil man als Hörer ja gern meint, Stücke zu erkennen, die näher an den “alten” Songs sind oder eher in eine andere, ganz neue Richtung gehen.

Björn: Ich selber empfinde ihn als untypisch für uns, ja. So wie ich auch „Das große Hochwasser von 2009“ oder „Schieß’ doch Bulle“ als untypisch empfinde

Niklas: Oh, glaubst Du das bei „Lemming“ zu erkennen? Das würde mich interessieren.

Silvia: Empfindet ihr denn „Lemming“, den Song, selbst als etwas ganz Neues?

Niklas: Ich finde eben, dass er neben „vs Kong“ für eine Arbeitsweise steht, die ganz wichtig war für das Album, und die auch geprägt hat, wie die “typischeren” Songs arrangiert wurden. Björn: Es ist ein verhältnismäßig straighter Rock-

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song, glaube ich. Und ich glaube, dass wir davon nicht so viele haben. Und dann wiederum, das stimmt ebenfalls, Niklas, ist diese Straightness, was oft als ‘Krautrock’ beschrieben wird, bei all den Texten, die gerade erscheinen über uns, etwas, was in ganz vielen Songs drin ist. Mal eher breitgezogen, mal so komprimiert wie im Lemming-Song. Silvia: Ich habe bei anderen deutschsprachigen Bands die Erfahrung gemacht, dass ab einem bestimmten Alter der Bandmitglieder die Themen stark wechseln oder komplett ersetzt werden. Was sich bei euch über Jahre immer wieder findet, ist diese „Seele-retten-Banküberfälle-machenmit-dem-geklauten-Auto-abhauen“-Thematik. Steckt da eine bestimmte Art Sehnsucht oder ein Drang, Traum hinter, der mit dem Alter bleibt? Björn: Was das Altern angeht... ich stelle an mir selber fest, dass ich mich ähnlich fühle wie schon mit 16, 20 oder 25. Nicht in allem, das wäre natürlich schlimm und auch nichts Gutes, aber z.B. habe ich noch immer dieselbe Abscheu vor bestimmten Dingen wie schon immer. Meine Wut nimmt nicht ab, im Gegenteil, die wird eigentlich immer nur größer. Aber zugleich auch immer gerichteter, fokussierter. Ich warte selber auf Dinge wie Altersmilde, -gelassenheit oder -weisheit, aber das stellt sich nicht ein. Meine Feindbilder werden immer klarer, aber ich empfinde dennoch so, wie ich immer empfunden habe ihnen gegenüber. Und ähnlich ist es dann, nur eben andersrum, bei den Dingen, die mir etwas bedeuten, die ich gerne habe. Silvia: Mit dem Altern geht es mir genauso, aber ich sehe es eben in der Musik nicht widergespiegelt, wenn ich eine Band über viele Jahre sehr mag; dann ist da meist ein Album, was perfekt in mein Leben passt, und danach driftet es dann auseinander. Niklas: Es ist ja auch einfach nicht so häufig, dass Bands ganz lange zusammen bleiben UND sich gleichzeitig zu einem selber entwickeln. Das ist bei mir ganz ähnlich, ja. Björn: Niklas, wie empfindest du als Ältester in der Band? Lässt dein Drängen nach? Niklas: Nein, ganz um Gegenteil. Muff Potter sangen ja in etwa, dass man mit 15 den Namen vom Feind kennt und dann langsam vergisst. Es 10 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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gibt Bands, die sich auf so eine altersmilde “Gereiftheit” hin entwickeln, was mir manchmal gefällt und manchmal rein gar nicht. Aber all das kann ich bei mir selber nicht empfinden, also das Nachlassen an Dringlichkeit. Björn: Ich habe auch Bands, deren Entwicklung gut mit meiner zusammenpasst. Und welche, mit denen ich mich auseinanderlebe. Dasselbe kann ich aber auch über Freunde und Bekannte sagen und Verwandte. Niklas: Viel eher ist es ja so, dass durch Verpflichtungen wie Geld verdienen müssen das Wissen, dass man die Dinge, die falsch sind, als solche benennen muss, ja noch viel dringlicher wird. Und auch der Wunsch, Freiräume zu schaffen, die nach eigenen Regeln funktionieren. Björn: In „Monkey“ heißt es als erste Zeile: „Es hört nicht auf dass ich besessen bin.“ Und als letzte Zeile: „so bleibe ich für immer besessen von allem, was ich herumtrage.“ Das ist bei den meisten Menschen nicht so, aber bei uns dreien, die wir trotz all unserer Unterschiede in bestimmten Punkten zusammenfinden, ist es so. Uns verbindet... eine Besessenheit. Und eine Freude. Und das läuft bei unserer Musik immer mit. Wie ein zusätzliches Instrument. Niklas: Mh, ja. auch wenn diese Verbundenheit durch Wahn jetzt nicht als Gesamtheilmittel für eine glücklichere Gesellschaft gelten mag. Björn: Wahn ist, so glaube ich, auch weder das einzige noch das hauptsächliche Feature unserer Gruppe. Silvia: Ich habe eine Lieblingzeile auf der „Lemming“-Platte. Und zwar ist das “Abwarten, Magie oder Gewalt helfen in Wirklichkeit auch nicht gegen alles.” Geht es euch auch so, dass ihr bei euren eigenen Platten Lieblingszeilen habt? Niklas: Es gibt auf jeden Fall instrumentale Momente die genau so sind. Also zum Beispiel die Stelle, wo „vs Kong“ langsamer wird, habe ich tagelang auf dem iPod gehört und mich immer wieder drüber gefreut. Dabei verschwimmt das Gefühl, das selber gemacht zu haben völlig. Was ich mit das Schönste an dem Gefühl finde. Es passiert dieses, naja, Ding, wo die Musik ein Eigenleben entwickelt. Das sind die besten Momente.


Niklas: Das bringt nur auch Gefahren mit sich, diese Art des Schreibens. Jedenfalls schien es mir bei manchen Bands und Künstlern so, wenn sich mit genau diesem Ansatz spürbar größerer Erfolg entwickelte, in die Falle gerieten, zu glauben, dass alles, was ihnen einfällt, auch allgemeingültig wäre. Oder eben umgekehrt, dass das so

so losgelöst empfinden, dass ich da Parolen drin finde, die ich in Schulbänke ritzen wollte. Das geht vermutlich nicht wenn man es selber geschrieben hat, weil es dann nie abstrakt genug ist, nie kontextfrei genug. Ich fände es, glaube ich, auch zu eitel, wenn ich bei einem unserer eigenen Texte denken würde ‘Mensch, das hamwa geil auf den Punkt gebracht’. Das widerspräche auch unserem Ansatz... weil wir ja versuchen, ganz extrem WAHRHAFT zu schreiben, aber nicht auf Allgemeingültigkeit hin zu schreiben... Eric Pfeil hat in seinem tollen Text zu unserem Album sinngemäß erklärt, dass unsere Texte so sehr persönlich sind, dass sie dadurch allgemeingültig werden.

entwickelte von Menschen als allgemeingültig empfunden wurde, mit denen sie rein gar nichts zu tun haben wollten. Ab dem Punkt ist man natürlich besser dran, wenn man “We built this city on Rock & Roll” schreibt.

Foto (c) Katja Ruge

Björn: Ich empfinde wie Niklas, es gibt Songs oder Teile von Songs, wo ich beim Proben geradezu aufgeregt bin, wenn sie endlich kommen. Oder beim Konzert, wo ich dann schon vorfreudig bin und denke: oh, das gefällt dann auch bestimmt den Leuten, weil die Stelle so gut ist. Aber meine/unsere eigenen Texte... kann ich nicht

Silvia: Mögt ihr erzählen, wie die Reihenfolge der Songs auf dem Album zustande gekommen ist, oder findet ihr das eine langweilige Frage? Niklas: Es ist gar keine langweilige Frage. Nur die Antwort ist nicht sehr spannend: Weil es dieses Mal so schmerzfrei wie noch nie funktionierte. Wir wussten wie viele Stücke auf das Album sollen: Es sollten eine gute A und B Seite sein (also

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nicht nur auf CD und mp3 hin gedacht). Und da blieb diese Reihenfolge bald als einzig logische übrig. Björn: Dass z.B. „Manifest“ diese Mittelstellung hat, fiel mir erst auf, als ich in einem Interview danach gefragt wurde. Ich fand dann, dass es Sinn macht. Aber so ist unsere Band ja auch. Oder Musik überhaupt: ganz vieles sind Zufälle, lucky accidents, Dinge, die sich von alleine so ergeben und dann scheinen, als seien sie genau richtig so. Silvia: Ich habe „Lemming“ als wütender empfunden als die vorherigen Werke. Aber auch in einer Form optimistischer. Ist es das, was ihr selbst auch seht? In Eurer persönlichen Entwicklung über den Entstehungsprozess des Albums, vielleicht? Björn: Es würde zumindest genau zu dem passen, was ich vorher mal übers Älterwerden und wie sich Wut und Liebe verändern, gesagt habe. Wichtig wäre eben, zunächst mal festzustellen, wie du es eben getan hast, dass sowohl Wut als auch Zuversichtlichkeit auf einem sehr hohen und gleich hohen Level sind und sich nicht gegenseitig ausschließen sondern im Gegenteil, sich vielleicht auch gegenseitig bedingen oder beeinflussen.

Niklas: Björn, wollen wir aufteilen und jeder fünf einstecken? Björn: Ok. Monks: “Black Monk Time” Niklas: Bill Wells & Aidan Moffat – “Everything’s Getting Older” Björn: Pulp: “This is Hardcore” Niklas: EMA – “Past Life Martyred Saints” Björn: Velvet Underground: “White Light/White Heat” Niklas: Teenage Fanclub – “Songs From Northern Britain” Björn: Patti Smith: “Horses”. Ein super Song wäre auch: „Blank Generation“ von Richard Hell, den finde ich so toll. Niklas: Modern Lovers – “Live” Björn: All Girl Summer Fun Band Niklas: Ramones – „Ramones“ (hui, ganz viele New York Platten haben wir) Björn: Die erste Television, „Marquee Moon“. Toll zum Fahren!

Silvia: Ich habe bei den vorherigen Platten, speziell bei der „Saurus“, viel hineingehört, was ein “gemeinsam untergehen” für mich symbolisiert hat. Björn: Das gibt es auch nach wie vor, ja Silvia: Bei der “Lemming” wendet es sich für mich eher in eine andere Richtung, vielleicht ein “gemeinsam durchkommen”. Niklas: Ja, ich finde beim Hören auch, dass die Haltung von „Saurus“ eher ist, das Schlimmste was passieren kann in Kauf zu nehmen. Aber dass Lemming klingt, als sei schon mehr von dem Schlimmsten passiert, aber man nimmt es trotzdem in Kauf. Silvia: Zum Abschluss: Wenn ich mich jetzt in mein Auto setze um einen längeren Roadtrip zu unternehmen und ihr würdet mir ein Carepaket packen, welche Platten wären drin?

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Augen zu, Augen zu, halt den Atem an Regen fällt vom Himmel, mach die Lichter aus Die Schatten der Dinge und was übrig bleibt Nimm eine Jacke mit, wir müssen los. Wir fahren und ich träume, dass wir nebeneinandersitzen und fahren. (Road Movie)


NACH DEM CHAOS: LINE UP SPANNENDER DENN JE Da half der ganze Style nichts, es ging einfach einiges in die Hose beim letzten Mal Berlin Festival. Die Akustik im halboffenen Hangar des alten Westberliner Tempelhof-Flughafens entpuppte sich 2010 wiederholt als echtes Ärgernis, spürbares Organisationschaos führte außerdem zu nervigen Wartezeiten an den Absperrungen und letztlich sogar zum Abbruch der Konzerte mitten in der eigentlich endlosen Nacht. Fairerweise wurden die abgesagten Konzerte von u.a. Fat Boy Slim einige Monate später in Clubs nachgeholt. Zum nächsten Anlauf am 9. und 10. September darf man trotzdem gespannt sein, ob aus Fehlern gelernt wurde und wie geschmeidig das eigentlich als hippes Aushängestadt von Europas Lieblingspartymetropole gedachte Festival daherkommt. Das Line Up, ja das Line Up, das bleibt fett, der Hauptstadt absolut angemessen und ist sogar spannender denn je. Da trifft die langerwartete Reunion der Hamburger (Absoluten) Beginner auf

die Präsentation von Primal Screams legendärem Future-Hippie-Album “Screamadelica” und ganz frisch bestätigt: Oldschool-Eastcost-Rapper Puplic Enemy. Mit Suede, Wire, Deus, Boy George und Kruder & Dorfmeister sind zudem genreübergreifend weitere Legenden im Programm. Für genügend sexy Freshness sorgen dagegen unter anderem Boys Noize, Aloe Blacc, Santigold, die Battles, Odd Future Wolf Gang Kill Them All und James Blake. Geheimtipps? Auch die gibt’s reichlich, etwa die Psychedelic-Rocker The Black Angeles oder Noise-Meniacs Health. Ziemlich extravagant auch: Ab Mitternacht zieht das komplette Festival - das wieder als Hauptattraktion der so genannten Berlin Music Week gedacht ist - diesmal um, denn das Programm endet dann am Flughafen Tempelhof und wird im Nachbarbezirk Kreuzberg in der Arena bis zum Morgen fortgesetzt. Chaos vorprogrammiert? Ach, wagen wir Optimismus, die gastierenden Acts versprechen einen großen Sommerausklang. Das komplette Line Up sowie alle Infos zum Fest unter www. berlinfestival.de, die bereits am 7. September startende Berlin Music Week mit zahlreichen weiteren Konzerten und Events informiert unter www. berlin-music-week.de Bernd Skischally

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KRAFTWERK FEIERN OKTOBERFEST IN 3D Kraftwerk erklären München im Herbst offenbar zu ihrer persönlichen Hauptstadt. Nicht nur, dass die Elektronic-Urväter im Münchner Kunstbau Lenbachhaus eine 3D-Videoausstellung (15. Oktober bis 13. November) eröffnen, sie spielen auch zwei ihrer seltenen Live-Konzerte in der bayerischen Metropole. Am 12. und 13. Oktober präsentieren die Düsseldorfer ihre aktuelle 3D-Show exklusiv in der Alten Kongresshalle in München. Wer diese Zeilen liest und noch kein Ticket hat, muss allerdings kreativ sein. Beide Konzerte sind bereits restlos ausverkauft. Bernd Skischally

NOEL GALLAGHER

BIG BROTHER SCHLÄGT ZURÜCK Aufregende Zeiten für treue Oasis-Fans: Liam und der Rest der übergroßen Britrock-Legende nölen und touren sich seit dem Ausstieg von Noel als Beady Eye die Seele aus dem Leib, nun hat endlich auch der ältere Gallagher seine Comeback-Pläne preis gegeben. Wie es sich für einen RockstarGitarristen und Songschreiber gebührt, der nur mit den Allergrößten wie Dylan, Lennon, Weller & Co verglichen wird, geschah dies natürlich mit viel Tamm-Tamm. Auf einer Presse-Konferenz in London nahm Noel Gallagher in schwarzer Lederjacke vor einem riesigen roten Vorhang Platz und verkündete gewohnt gewitzt und charmant, in den kommenden Monaten gleich zwei Alben veröffentlichen zu wollen. Eines mit offenem Musikerkreis, der sogleich den vielsagenden Titel “The High Flying Birds” tragen soll, und eines zusammen mit den britischen Elektronic-Pionieren Garry Cobain und Brian Dougans, die in den 90ern als The Future Sound Of London für Underground-Furore sorgten und mittlerweile vor allem unter dem schwurbeligen Pseudonym Amorphous Androgynous musizieren und remixen. Kaum war alles gesagt, flogen - natürlich - erstmal die Fetzen zwischen den Gebrüdern Gallagher, die seit dem Oasis-Split nicht mehr miteinander sprechen. So dienten vor allem Twitter und der für jeden Skandal dankbare NME als Förderbänder für Schimpfsalven, die man albern finden kann, die aber auch irgendwie die große Geschichte dieses Brüderpaars unterhaltsam fortschreiben. Fakt bleibt: Am 21. August erscheint mit “The Death Of You And Me” die erste Single, am 17. Oktober dann das Album von Noel Gallagher And The High Flying Birds. Die Tracklist und viele weitere Details zum Noel-Comeback lassen sich nachlesen unter www.noelgallagher.com Bernd Skischally 14 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.

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THE HEAD AND THE HEART MIT DEATH CAB FOR CUTIE LIVE @DOCKS, HAMBURG – 29.06.2011

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leich zwei Bands aus Seattle an einem Abend: Für die Tour zum neuen Album „Codes and Keys“ haben Death Cab for Cutie die Band The Head and the Heart mitgebracht.

The Head and the Heart haben gerade ihr DebütAlbum mit dem Titel „The Head and the Heart“ herausgebracht, welches sich irgendwo zwischen Mumford & Sons und The Decemberists ansiedelt. Live überzeugen The Head and the Heart sogar noch mehr als auf dem Album, kann man doch der Band ansehen, wie viel Spaß sie auf der Bühne hat, was sich natürlich auch auf das Publikum überträgt. Leider bekommen The Head and the Heart

als Supportband nur exakt 30 Minuten Programm zugestanden, enden also gerade dort, wo sie das Publikum richtig gepackt haben. Schade.

Fotos: theheadandtheheart.com

THE ATLANTIC WAS BORN TODAY AND I WILL TELL YOU HOW: THE CLOUDS ABOVE OPENED UP AND LET IT OUT.

Death Cab for Cutie beweisen danach in einer fast zweistündigen Show, dass sich „Codes and Keys“ auch live fabelhaft ins Gesamtwerk einfügt, dass sie noch immer eine tolle, wenn auch fast zu professionelle Live-Band sind und dass es gelingt, das Publikum sowohl mit ganz alten als auch mit ganz neuen Songs zu begeistern. Ein gelungener Abend, der mit einem riesigen Regenschauer auf dem Nachhauseweg endete. Silvia Maraun

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NR. 14: HURRA! LOOK! DANCE! MELT!-FESTIVAL 2011 – REMINDER

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von Bernd Skischally


Foto (c) Copyright Stephan Flad

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s scheint, als hätte das Melt!-Festival seine Midlife Crisis gemeistert. Groß war der Groll der einstigen Stammgäste, als 2007 und 2008 bis zu 25.000 Besucher die knapp bemessene Halbinsel mit den riesigen Braunkohlebaggern regelrecht überrollten und es zu Massengedränge und anderen Unannehmlichkeiten kam. Unter anderem dank unpassendem BrauseSponsoring war dann auch von einer „Kirmeswerdung“ dieses doch so undergroundigen Festivals die Rede.

Die Veranstalter zeigten sich reläutert, das Ticketkontingent bleibt seitdem auf 20.000 begrenzt. Nicht wirklich familiär, aber noch klein genug für das Angebot. 2011, zur 14. Ausgabe, bewegen sich nun androgyne Stoffbeutelträger mit Stirnbändern und ihre tanzenden Glitzer-Freundinnen recht entspannt und dauerglücklich übers Festivalgelände im alten Bergwerk Ferropolis in Sachsen-Anhalt. Passend zur Zielgruppe, die Aufschläge für Bio-Produkte routiniert berappt, arbeiten die Festivalmacher weiter kontinuierlich am grünen Image und somit am Wohlfühlfaktor. Ziel ist, das Melt! mindestens so ökologisch verträglich da stehen zu lassen wie die hippiesken Megafestivals Glastonbury und Roskilde. Schon jetzt reist ein Drittel der Besucher aus dem Ausland an. Wohl nicht nur wegen der Bands. Das Melt! hat sich zu einem Gesamtkunstwerk aus Architektur, Lichtspektakel, Öko-Lifestyle, 3.0-Vermarktung und Zeitgeist-Musikkultur entwickelt.

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MELT!-FESTIVAL 2011 – REMINDER

bühnen. Davon unbeirrt stolziert Swans-Headmaster Michael Gira mit fetter Zigarre und Cowboy-Hut backstage umher und liefert – um diesen Anmaßungen gerecht zu werden – dann auch eine Performance mit massig Verve und destruktiver Energie. „Viel zu anstrengend, keine Festival-Band!“, urteilt MotorFM- und ZDFkultur-Moderatorin Silke Super und liegt damit genau falsch. Gut, dass wenigstens die Melt!-Booker nicht dieser um sich greifenden Harmoniesucht erliegen. Ich und ein paar hundert andere, die vor der Bühne staunen wie drei Songs 60 Minuten dauern können, finden: Verstörung bildet. Und alte Bands neu verstehen sowieso.

Wer erst am Freitag anreist, hat zwar auch noch nicht geschwitzt, verpasst aber trotzdem den Wie oft an diesem obligatorischen Sprung in Wochenende, verpasse den riesigen angrenzenich leider vielversprechden See: Wind sorgt für ende Konzerte im Introgenügend Abkühlung. Als Zelt, etwa Noah & The es an der Bühne, die eine Wale, Iron And Wine und Woche früher Splash!die Crystal Fighters. Auf Superstars wie Cypress der großen Bühne folgen Hill und Public Enemy auf die ambitionierten beherbergte, richtig losund durchaus freshen geht, können sich dafür neuseeländischen Wahlgleich jede Menge Zusberliner The Naked And chauer für We Have Band Famous die – irgendwie und Everything Everything mit Ansage – enttäuschenerwärmen. Außer halbtalden da trögen The Drums. entierten Indie-Beats und Dann – es ist 0:30 Uhr – Hurra-Looks bleibt da Tanzmäuschen Robyn. Die aber weiter nichts beCrowd zeigt sich erst jetzt SWANS merkenswert. Anders bei zum ersten Mal in voller Swans, der einzigen RockStärke auf der Freifläche Band an diesem ersten Tag der Mainstage. Dass und den Stufen zwischen den Baggern. Melt! liebt diese Band seit den Achtzigern als Noise-Vorreiter bunt, das weiß man. Und bunt kann die überstylte, gilt, sowohl von Sonic Youth als auch von Portishüpffreudige kleine Frau auf Plateauschuhen nunhead als wichtiger Einfluss genannt wird, juckt die mal sehr gut. Zwar etwas langatmig und eben doch meisten Zuschauer dann wiederum nicht. Die wid- nicht Michael Jackson, aber die Hauptsache eh: We men sich lieber anderer Kost auf den vier Nebendance to the beat.

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Foto (c) Stephan Flad

M

usikalisch ist diesmal bereits das Donnerstagsprogramm clever arrangiert. Die überschüssige Energie des Anreisetags, der sonst eher dazu dient, sich auf dem Campingplatz bis zum get no abzuschießen, wird hier bereits musikalisch aufgefangen. Zuständig dafür: Audiolith, das Party-Label der Stunde, mit Frittenbude und Egotronic live. Prolltum – strategisch in Bahnen gelenkt.


Foto (c) Bernd Skischally

Getreu diesem Motto geht’s weiter. Super-DJ und Chef-Poser Paul Kalkbrenner lässt den Minimal bollern. Nicht wenige empfinden sein aufgepushtes Gewinke und sein überbreites Grinsen hinterm Knöpfchen-Pult als etwas too much für das gut tanzbare, aber genau genommen eher unambitionierte Set, das er auffährt. Zu den markdurchdringenden Beats gibt’s nette Projektionen, die Vergleiche mit britischen DJ-Kalibern wie den Chemical Brothers dann aber auch wieder nicht ganz stand halten. Ob Paule die Nase des Abends ist, bleibt derweil offen. Ins Druffi-Rennen wirft sich definitiv auch noch Housemeister, der erst ein brachial-geniales DJ-Brett an der Strandbühne spielt und dann ordentlich angeturnt auf der Hauptbühne erscheint, um zum letzten Act mitzutanzen: Boys Noize. Mit ihm und einigen anderen Homies von Alexander Boys Noize Ridha tanzen bis weit nach Sonnenaufgang tausende vor der Bühne und erleben eines der aufregendsten DJ-Sets des Festivals. Dazu vier Meter hohe Rauchsäulen auf Knopfdruck.

liner-Set, zu dem sich 20.000 in den Armen lagen. Nun hört vielleicht noch ein Drittel der Melt!is zu. Die sichtlich fitten Britrocker nehmen es sportlich, Liam bedankt sich artig unterm Mega- Pony hervor und schon pocht es im Geiste wieder fortdauernd „Baby, comeoonnn and fock ya all“. Es bleibt britisch, doch nun sind wieder alle bei der Stange, denn Mike Skinner alias The Streets hatte bereits im Voraus angekündigt, nach dem Melt! keine Festivals spielen und überhaupt sein Projekt im Plural beenden zu wollen. Wehmütig geht es dennoch nicht zu. Der smarte und bescheidene Skinner spielt mit einer kleinen, tighten Band im Rücken ein denkbar großes, berührendes Bestof-Konzert und holt sich spielerisch die Sympathie-Krone von der bouncenden Masse ab. Blindet by the lights ist danach so ziemlich alles (auch diejenigen, die bei den hervorragend konditionierten Altmeistern Console, Atari Teenage Riot und DAF nicht fehlen wollten), und doch geht es euphorisch vor der Mainstage weiter. Auch die Editors und die Kurz geschlafen, wunderbar big und beschon ist wieder abends rauschend aufspielenden und seltsame Kerle wie Digitalism zeigen sich in BOYS NOIZE Andreas Dorau und PatHochform, nur verblassen rick Wolf nerven zum da die Erinnerungen bereWachwerden. Abermals und ungewollt gegen den its. Die Dichte an mehr oder weniger gleichzeitig Trend begeistere ich mich erst als Ex-Oasis in Form stattfindenen Musikhöhepunkten ist dem Overkill von Beady Eye die Bühne betreten. Erst zwei Jahre nahe. Doch besser so als anders. Zum Abschluss zuvor lieferten Liam Gallagher & Co. an gleicher der Mainstagenacht stürzt sich die zierliche SänStelle zusammen mit big brother Noel ein Headgerin der Crystal Castles gegen 4 Uhr morgens erst

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mutig ins immer noch üppig vorhandene Publikum und flüchtet dann deutlich vor Setende mit einer Flasche Jack Daniels in der Hand von der Bühne in den Umkleideraum. „Das Publikum war fuckin‘ zu lahm heute“, sagt der Tourmanager gelangweilt und blickt in den Sonnenaufgang. Ich habe beidseitiges Verständnis nach dem Abend und verzichte abermals gut gelaunt auf Zugabe in Form von Modeselektor oder dem Sleeplessfloor.

Foto (c) Geert Schäfer

Der letzte Tag des Melt! steht spätestens seit Björk traditionell im Zeichen der ganz großen Bandverpflichtung. Nach Oasis und Massive Attack in den Vorjahren übernehmen diesmal die zurück gekehrten Pulp. Den elendig verregneten Nachmittag versüßen die Errors, José Gonzales, die Cold War Kids und Bodi Bill. Und dann heißt es: Üppige Instrumentierung, noch üppigeres Lichtspektakel und Bühne frei für the Godfahther of Hornbrille, Jarvis Cocker. Der Cord-Dandy und seine Band brillieren wie erwartet akustisch

und auch am Körpereinsatz lässt es Cocker wirklich nicht mangeln. Er springt von Monitor zu Monitor, vögelt zum Höhepunkt sogar pantomimisch die nackte und schon wieder verdammt frische Luft. Staunend und verharrend angesichts der Magie des Gesamtspektakels entgeht dann auch niemandem, wie sich „Common People“, „Disco 2000“ und „This Is Hardcore“ als gut abgehangene, schon fast wieder vergessene Hits präsentieren. Ein schönes Konzert. Die Gemini Stage nebenan kontert das mit den Beatmaniacs Chase & Status allerdings auch wieder gut. Wer dann nicht gleich zur Aftershow-Party huscht, schließt düster mit Junip oder geht ins Zelt. 3 Tage. Midlife Crises? Gedächtnislücken? Zeitraffer? Yes, we can dance to the beat!

PULP

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von Silvia Maraun

MISS LI

I

„BEATS & BRUISES“ INHALT VS. VERPACKUNG

n Schweden hat sie ihre ersten drei Studioalbum heraus. Musikalisch homogener Alben innerhalb eines guten Jahres als die vorherigen Werke, steht auch hier veröffentlicht, erst danach trat sie in der Spaß an der Musik im Gegensatz zu den Deutschland wirklich in Erscheinung: Texten: Traurige, teils tragische Geschichten „Miss Li“ erschien im Jahre 2008 und erzählt Miss Li, mitunter so persönlich, dass war eine Art Best-Of ihrer ersten drei es physische Schmerzen verursacht. Platten (und für uns also neu, da wir die ersten drei Platten hier ja gar nicht bekommen Wer „Beats & Bruises“ als ein fröhliches hatten...). 2009 folgte dann „Dancing the Popalbum wahrnehmen möchte, sollte es whole way home“ und nun, mehr als 2 Jahre also möglichst vermeiden, sich näher mit den später, „Beats & Bruises“. textlichen Inhalten zu befassen, sondern sich lediglich auf die musikalische Verpackung Miss Li heißt im Alltag Linda Carlson konzentrieren. und stammt aus Borlänge in Schweden. Aus der breiten Masse der Pop-Sängerinnen-mitKlavier-dazu tat sie sich schon immer hervor, in dem sie eine eigene Mischung aus Jazz, Pop, Soul und Blues produzierte. Mit nicht mal 30 Jahren bringt sie nun bereits ihr 5. Foto (c) devilduckrecords.de

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FY AUF WELTTOURNEE: LANZAROTE Auf Lanzarote gibt es keine Glühwürmchen. Generell gibt es auf Lanzarote nicht “viel”, die Insel ist klein und karg, aber auf eine extrem bizarre Art wunderschön. Es gibt dort kaum Regen, daher ist nichts grün, die Vegetation besteht hauptsächlich aus Kakteen und einzelnen Palmen; die komplette Insel ist aus schwarzem Stein, Asche- und Lavabergen und großen Vulkanen. Es fühlt sich an, als würde man permanent von einer Science-Fiction-Filmkulisse in die nächste geraten. Lanzarote hat, wenn es bedeckt ist, sicher eine große Anziehungskraft auf die Emo-Kinder vom Hauptbahnhof: Schwarze Steine überall, kein Sandstrand, nur Asche, kein Sonnenstrahl spiegelt sich im Atlantik und alles ist ein einziges grau in grau. Wenn die Sonne rauskommt, ist es aber doch recht warm: Der Juli bietet mitt- bis endzwanziger Gradzahlen, der Wind sorgt dafür, dass man sich einen Sonnenbrand holen kann, ohne es überhaupt als heiß empfunden zu haben. Innerhalb von 2 Tagen und mit 20 Euro Benzingeld kann man die komplette Insel mit einem Mietwagen mehr als ein Mal umrunden, dabei kann man unglaublich viel Manrique angeschauen (ein Künstler, der auf Lanzarote eine Art Architektur-Diktatur geführt hat; dem es aber zu verdanken ist, dass es dort nur Hotel-Bungalow-Anlagen und keine Hochhäuser gibt und der dafür gesorgt hat, dass die Insel nicht verdreckt), eine kotzgrüne Lagune besuchen, schwarze Strände ablaufen, Berge erklimmen und in Fischrestaurants Pasta essen. Nicht empfehlenswert ist allerdings der Besuch im Timanfaya Visitor- & Education-Center. Da ist es leider stinklangweilig. (Und geh bloß nicht mit in den Keller!) von Silvia Maraun

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LIVEDABEI TORI AMOS 10.10. Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle) 11.10. Berlin, Tempodrom 25.10. Wien (A), Stadthalle 26.10. Frankfurt, Alte Oper 28.10. Antwerpen (B), Queen Elizabeth Hall 29.10. Brüssel (B), Bozar 31.10. Essen, Philharmonie ANAJO 06.10. Passau, X-Point Halle [Tapete Label Nacht] 27.10. Stuttgart, Merlin 28.10. Schrobenhausen, Cantona Club 03.11. Wien, Chelsea 05.11. Schnaitsee, Club Leonhard ARCHITECTURE IN HELSINKI 11.10. Münster, Gleis 22 12.10. Berlin, Lido 13.10. Schorndorf, Manufaktur ARCHIVE 28.08. Winterthur (CH) , Festival [Winterthurer Musikfestwochen] ARCTIC MONKEYS 28.08. München, Coubertinplatz (Im Olympiapark) [Energy in the Park]

07.12. Essen, Grugahalle 10.12. Berlin, Max-Schmeling-Halle BERND BEGEMANN 15.09. Neuburg/Donau, Rob’s Bar 17.09. Karlsruhe, Jubez 17.11. Lüneburg, Salon Hansen 03.12. Gießen, Jokus 09.02. Oldenburg, Polyester BOOTS ELECTRIC Eingeweihte dürfen sich freuen: EODM-Dude Jesse Hughes bringt uns sein neuesten Partykracherbaby zum Vorkosten für ein Konzert nach Berlin. Yeah! 13.09. Berlin, Lido GUS BLACK 01.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof 02.11. Stuttgart, Universum 03.11. Dresden, Beatpol 04.11. Köln, Blue Shell 05.11. Münster, Gleis 22 06.11. München, Ampere 07.11. Hamburg, Knust 08.11. Berlin, Lido

THE ARK 02.09. Hamburg, Knust 03.09. Berlin, Festsaal Kreuzberg

BEADY EYE Big Brother Noel Gallagher steht mit seinem SoloWerk in den Startlöchern und lill’ Bro Liam und der Rest der alten Band bekommen nicht genug vom Touren. Nach einem Vorgeschmack in Hamburg und Köln sind vier weitere Termine bestätigt. Mehr Oasis war selten. 23.08. Bochum, Zeltfestival Ruhr 10.10. München, Tonhalle 14.10. Berlin, Columbiahalle 19.10. Offenbach am Main, Stadthalle BEATSTEAKS 01.09. Leipzig, Conne Island 02.09. Wiesen (A), Two Days A Week 03.09. Hamburg, Trabrennbahn am Volkspark [Hamburger Kultursommer] 28.09. Erlangen, E-Werk 30.09. Lausanne (CH) , Les Docks 05.11. Offenbach, Stadthalle 07.11. Osnabrück, Osnabrückhalle 08.11. Lübeck, Musik und Kongresshalle 11.11. Trier, Messeparkhalle 12.11. Siegen, Siegerlandhalle 14.11. Oldenburg, Kongresshalle 15.11. Rostock, Stadthalle 17.11. Zwickau, Stadthalle 19.11. Freiburg, Zäpfle Club 22.11. Heilbronn, Harmonie 23.11. Würzburg, S. Oliver Arena 27.11. Fürth, Stadthalle 29.11. Magdeburg, Stadthalle 30.11. Cottbus, Messehallen 02.12. Köln, Palladium 03.12. Göttingen, Lokhalle 05.12. Braunschweig, Stadthalle

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CASPER 20.08. Wirges, Festivalpark [Spack! Festival] 08.09. Augsburg, Capitol 10.09. Berlin, Berlin Festival 01.10. Heidelberg, Halle 02 02.10. Aachen, Musikbunker 04.10. Gießen, MUK 05.10. Stuttgart, Röhre 06.10. Zürich, Abart 07.10. Basel, Sommercasino 08.10. Augsburg, Musikkantine 10.10. Freiburg, Jazzhaus 11.10. Frankfurt, Batschkapp 12.10. Bielefeld, JZ Kamp 14.10. Hamburg, Uebel&Gefährlich 15.10. Potsdam, Lindenpark 18.10. Dortmund, FZW 19.10. Erfurt, Centrum 20.10. Leipzig, Conne Island 21.10. Dresden, Scheune 22.10. Wien, Szene 23.10. Nürnberg, Hirsch 25.10. Lübeck, Riders Café 26.10. Hannover, Musikzentrum 27.10. Kassel, Musiktheater 28.10. Bremen, Schlachthof 29.10. Köln, Underground 30.10. Duisburg, Hundertmeister 31.10. Münster, Skaters Palace CHUCKAMUCK 12.08. Hamburg, Dockville Festival 27.08. Leipzig, Conne Island 22.09. Hamburg, Reeperbahn Festival

ART BRUT 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 08.09. Frankfurt, Nachtleben 09.09. München, Atomic Café 10.09. Leipzig, Conne Island 11.09. Erlangen, E-Werk 12.09. Stuttgart, Schocken 13.09. Krefeld, Kulturfabrik 14.09. Osnabrück, Kleine Freiheit 15.09. Bremen, Tower ATARI TEENAGE RIOT 12.10. Berlin, Astra Kulturhaus 13.10. Leipzig, Werk 2 14.10. Cottbus, Jugendkulturzentrum Glad-House

[Rolling Stone Weekender]

B

LACKMAIL 01.10. Düsseldorf, Zakk 02.10. Osnabrück, Kleine Freiheit 03.10. Oberhausen, Druckluft 04.10. Hannover, Musikzentrum 05.10. Frankfurt, Batschkapp 06.10. Potsdam, Lindenpark 07.10. Dresden, Beatpol 08.10. Erfurt, Gewerkschaftshaus 09.10. Karlsruhe, Substage 10.10. Stuttgart, Röhre 11.10. Tuttlingen, Rittergarten 12.10. Fribourg, Fri-Son 13.10. Schaffhausen, Kammgarn 14.10. Vorchdorf, Kitzmantelfabrik 15.10. Wien, Szene 16.10. Schrobenhausen, Cantona Club BONAPARTE 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 27.08. Konstanz, Rock am See 13.11. Bern, Dachstock BON IVER 30.10. Köln, E-Werk 01.11. Berlin, C-Halle 06.11. Hamburg, Docks BRATZE 30.07. Großenfehn, [Omas Teich Festival] BRITISH SEA POWER 09.10. Köln, Luxor 10.10. Berlin, Lido 11.10. München, 59 to 1 CAKE 11.11. Weissenhäuser Strand, Ostsee-Ferienpark

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CLICKCLICKDECKER 06.09. Bochum, Bahnhof Langendreer 07.09. Göttingen, Apex 08.09. Wiesbaden, Spiegelsaal 09.09. München, Kranhalle 11.09. Magdeburg, Café Central 12.09. Köln, Subway 13.09. Künzelsau, Kino Prestige 14.09. Jena, Rosenkeller 15.09. Erlangen, E-Werk 16.09. Bielefeld, JZ Kamp 17.09. Potsdam, Waschhaus THE DUKE SPIRIT Pünktlich zum am 23. September erscheinen dritten Album “Bruiser” touren The Duke Spirit ausgiebig durch Deutschland. Und Frontfrau Liela Moss wird einmal mehr ihren Ruf als Englands coolste Rocksirene nach P.J. Harvey zu verteidigen wissen. 24.09. Hamburg, Reeperbahn Festival 25.09. Berlin, Lido 27.09. Hannover, Capitol 28.09. Köln, Luxor 30.09. München, 59:1 01.10. Stuttgart, Universum ELBOW Auf den Festival-Bühnen schaffen es Elbow auch diesen Sommer ein ums andere Mal, die Sonne herbei zu brummen. Schön, dass es sie im Winter zurück in unsere Clubs zieht. Auf dass uns warm ums Herz wird. 07.11. Köln, Live Music Hall 08.11. München, Tonhalle 10.11. Berlin, Huxley’s Neue Welt (mit HOWLING BELLS) ELEMENT OF CRIME 20.08. Berlin, Zitadelle Spandau 25.08. Mainz, Kuz 26.08. Osnabrück, Rosenhof 27.08. Bonn, Museumsplatz 28.08. Wuppertal, Waldbühne FINDUS 20.10. Bremen, Lagerhaus 21.10. Münster, Amp


FRISKA VILJOR 20.08. Lüdinghausen, Area 4 Festival 28.08. Wiesbaden, Folklore im Garten 14.09. Aachen, Musikbunker 15.09. Heidelberg, Karlstorbahnhof 16.09. Konstanz, Kulturladen 17.09. Freiburg, Jazzhaus 19.09. Magdeburg, Projekt 7 20.09. Leipzig, Conne Island 21.09. Cottbus, Bebel Club 22.09. Hamburg, Reeperbahn Festival 23.09. Neubrandenburg THE GET UP KIDS 22.09. Köln, Luxor 24.09. Frankfurt, Batschkapp 25.09. München, Backstage 27.09. Stuttgart, Universum 28.09. Bochum, Zeche 29.09. Berlin, Lido

02.11. Leipzig, Werk 2 03.11. Münster, Skaters Palace 04.11. München, Backstage 05.11. Kaiserslautern, Kammgarn 06.11. Braunschweig, Meier Music Hall 18.11. Berlin, Astra Kulturhaus 19.11. Hamburg, Große Freiheit

29.09. Aachen, Musikbunker 30.09. Saarbrücken, Staatstheater Sparte 4 01.10. Schorndorf, Manufaktur 02.10. Dachau, Kultur-Schranne 03.10. Erlangen, E-Werk 04.10. Erfurt, Museumskeller 17.10. Berlin, Heimathafen

KANTE + ALAN METZGER Eigentlich verdingen sich Kante ja seit einer Weile als Theatermusiker in Berlin und spielen den Live-Soundtrack zu “Der gute Mensch von Sezuan”. Für ein exklusiven Konzert schmeißen sie nun aber doch die Rock-Verstärker an und bringen als Special-Guest Alan Metzger aus Düsseldorf mit. 04.09. Festsaal Kreuzberg

GET WELL SOON 19.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] HARA-KEE-REES 25.08. Hamburg, MS Hedi HERRENMAGAZIN 23.09. Hamburg, Reeperbahn Festival 24.09. Wismar, Universität 21.10. Potsdam, Waschhaus 22.10. Bayreuth, Kneipenfestival 16.11. Osnabrück, Kleine Freiheit 17.11. Ilmenau, BD Club 18.11. Eisenach, Schlachthof 19.11. Annaberg, Alte Brauerei HOT WATER MUSIC 17.08. Steyr, Röda 18.08. Winterthur, Winterthurer Musikfestwochen 19.08. Lüdinghausen, Area 4 Festival 20.08. Schweinfurt, Stattbahnhof 21.08. Großpösna, Highfield Festival HUNDREDS 22.07. Rüsselsheim, [Phono Pop Festival] 23.07. Diepholz, [Appletree Garden Festival] 05.08. Jena, Kulturarena 12.08.Hamburg, [Dockville Festival] THE ICARUS LINE Die zuletzt sehr raren The Icarus Line aus L.A. touren zu ihrem neuen Album “Wildlife” immerhin auf ein exklusives Berlin-Konzert vorbei. 05.10. Berlin - Magnet Club

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ITTY, DAISY & LEWIS Diese drei talentierten und stylischen Geschwister spielen Gipsy-Rock’n’Roll seit frühester Kindheit und ernten dank einer Platte mit viel Pop-Appeal und Hit-Potential gerade die Früchte ihres Fleißes. Hoch den Rock! 16.09. Berlin, Columbiahalle 17.09. Hamburg, Große Freiheit 36 18.09. Köln, Essigfabrik 20.09. Darmstadt, Centralstation 21.09. Stuttgart, LKA-Longhorn 24.09. München, Kesselhaus THE KOOKS 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival]

JA, PANIK 30.07. St. Leonhard, [Kuahgartn Open Air] 20.08. Dresden, La Pampa Festival JACK BEAUREGARD 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 03.10. Hannover, Sing Sing 04.10. Nürnberg, Matahari Bar 06.10. Passau, X-Point Halle JIMMY EAT WORLD 19.08. Lüdinghausen, [Area 4 Festival] 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] JUPITER JONES 13.10. Lingen, Alter Schlachthof 14.10. Bremen, Schlachthof 15.10. Lahnstein, Stadthalle 16.10. Bielefeld, JZ Kamp 18.10. Mainz, Kuz 19.10. Würzburg, Posthalle 20.10. Wien (A) , B 72 21.10. Augsburg, Kantine 23.10. Dortmund, FZW 27.10. Kiel, Max 28.10. Dresden, Beatpol 29.10. Karlsruhe, Substage 30.10. Erlangen, E-Werk

M

ORITZ KRÄMER 19.08. Schorndorf, Manufaktur 20.08. Hannover, Faust Bootboohook Festival 03.09. Dresden, Sound Of Bronkow

Festival 24.09. Hamburg, Reeperbahn Festival 26.09. Oldenburg, Seelig 27.09. Bielefeld, Falkendom 28.09. Düsseldorf, Forum Freies Theater

M

ADISON VIOLET 05.10. Wendelstein, Jegelscheune 07.10. Barmstedt, Humburg-Haus 08.10. Bordesholm, Savoy-Kino 09.10. Isernhagen,

Bluesgarage 11.10. Oberhausen, Ebertbad 12.10. Frelsdorf, Bostelmanns Saal 13.10. Aschaffenburg, Colossaal 14.10. Netphen-Deuz, Altes Feuerwehrhaus 15.10. Olsberg, Altes Kino 16.10. Kassel, Schlachthof 18.10. Hamburg, Stage Club (Neue Flora) 19.10. Halle, Objekt 5 20.10. Berlin, nbi 21.10. Groß Schönebeck, ImmanualKirche 22.10. Singwitz, Kesselhaus 24.10. Kolbermoor, Kesselhaus 25.10. Waldkraiburg, Haus der Kultur 26.10. Pratteln, Gallery F 27.10. Solothurn, Altes Spital 28.10. Frauenfeld, Eisenwerk 29.10. Murten, Hotel Murten 30.10. Wawern, Synagoge 31.10. Karlsruhe, Jubez 02.11. Ansbach, Kammerspiele 03.11. Lorsch, Rex 04.11. Köln, Kulturkirche 05.11. Geislingen, Rätschenmühle 09.11. St. Pölten, Cinema Paradiso 10.11. Ried, Kik 12.11. Vorchdorf, Kitzmantelfabrik 13.11. Bleiburg, Altes Brauhaus 15.11. Lienz, Ummi Gummi MADSEN 19.08. Lüdinghausen, [Area 4 Festival] 20.08. Kaiserslautern, Kammgarn 02.09. Wiesen (A), Festivalgelände [Two Days A Week] MANDO DIAO 04.10. München, Zenith 07.10. Oberhausen, König-Pilsener-Arena 08.10. Frankfurt, Jahrhunderthalle MOTORPSYCHO 16.10. Hannover, Musikzentrum

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LIVEDABEI 18.10. Osnabrück, Rosenhof THE NAKED AND FAMOUS 11.09. München, Backstage 14.09. Frankfurt, Sankt Peter 15.09. Bielefeld, Ringlokschuppen 16.09. Dortmund, FZW 17.09. Köln, Live Music Hall

13.10. München, Feierwerk 14.10. Wien, Arena 17.10. Stuttgart, Zwölfzehn 18.10. Schweinfurt, Stattbahnhof 19.10. Leipzig, Conne Island 20.10. Bremen, Tower 21.10. Hannover, Faust 24.10. Berlin, Festsaal Kreuzberg

THE NATIONAL 19.08. Lüdinghausen, Area 4 Festival 20.08. Großpösna, Highfield Festival OWL CITY 27.09. München, Theaterfabrik 30.09. Berlin, Postbahnhof 01.10. Köln, Gloria 02.10. Hamburg, Grünspan PEER 17.09. Berlin, Kesselhaus 27.10. Berlin, Magnet Club 06.11. München, Die Bank 09.11. Köln, Blue Shell 10.11. Bochum, Zeche 12.11. Hamburg, Molotow 25.11. Erfurt, Engelsburg

T

HE SCREAMING FEMALES 18.09. Köln, Tsunami 19.09. Berlin, West Germany

SIR SIMON BATTLE 20.10. Dresden, Thalia-Kino STATION 17 22.09. Hamburg, Reeperbahn Festival 09.10. Wien (A) , Arena DIE STERNE 27.08. Leipzig, Conne Island

R 02.09. 10.09. 11.09. 15.09. 16.09. 17.09. 22.09. 23.09. 24.09. 30.09. 01.10. 07.10. 14.10. 15.10. 21.10. 28.10. 04.11.

ADIO DEAD ONES Die Berliner Punks und Beatsteaks-Kumpels rumpeln den Herbst über im Zickzack durch die Lande und des Nachbars Lande. Prost Jungs! 01.09. Castrop Rauxel, Bahia de Cochinos Düsseldorf, AK 47 Breitbrunn, Heilig Länder Rock Festival Solothurm (CH), Kopfmehl Plzen (CZ) Budweis (CZ), Velbloud Teplice (CZ), Bozak Praha (CZ), Cross Club München, 59:1 Karlsruhe, Alte Hackerei Bonn, Bla Duisburg, Djäzz Erfurt, AJZ Banane Oberhausen, Druckluft Saarbrücken, Garage Club Dülmen, Alte Spinnerei St. Gallen, Jugendkulturraum Flon Rostock, Mau Club

RISE AGAINST 20.08. Großpösna, Magdeborner Halbinsel am Störmthaler See [Highfield Festival] CHRISTIANE RÖSINGER 02.09.Dresden, Societätstheater [Sound Of Bronkow Festival] SAMBA 20.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] SAMIAM 04.10. Köln, Underground 06.10. Dortmund, FZW 07.10. Hamburg, Knust 08.10. Lingen, Alter Schlachthof 09.10. Wiesbaden, Schlachthof 11.10. Trier, Exhaus 12.10. Basel, Sommercasino

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THE STREETS 19.08. Hamburg, Kampnagel TUSQ 19.08. Stemwede, Stemweder Open Air 20.08. Großpösna, Highfield Festival THE VACCINES 19.10. Hamburg, Knust 20.10. Berlin, Lido 25.10. Köln, Luxor MAIKE ROSA VOGEL 20.08. Berlin, Zitadelle Spandau 25.08. Mainz, Kuz 26.08. Osnabrück, Rosenhof 27.08. Bonn, Museumsplatz 28.08. Wuppertal, Waldbühne

T

HEES UHLMANN 20.08. Lüdinghausen, Area 4 Festival 21.08. Hannover, Faust [Bootboohook Festival] 27.08. Wiesbaden, Folklore im Garten 12.10. Erlangen, E-Werk 14.10. München, Muffathalle 16.10. Stuttgart, LKA Longhorn 18.10. Freiburg, Jazzhaus 19.10. Zürich, Abart 21.10. Jena, Kassablanca 22.10. Rostock, Mau Club 23.10. Magdeburg, Moritzhof 25.10. Köln, Bürgerhaus Stollwerck 26.10. Bremen, Schlachthof 27.10. Lingen, Alter Schlachthof 29.10. Hamburg, Grünspan AUGUST 2011


IS THIS A FASHION STATEMENT OR IS THIS A DEATH WISH? von Simone Bauer Die Modewelt atmete hörbar auf, als Taylor Momsen, Frontfrau der Rocker The Pretty Reckless, im kleinen Rosafarbenen auf dem rosa Teppich erschien. Hatte das ehemalige “Gossip Girl”Sternchen ihre Liebe für Kajalstifte endlich aufgegeben? Kehrte sie von der dunklen Seite der Macht zurück? Das Aufatmen verwandelte sich nur Tage später in ein schweres Seufzen, als Taylor Momsen bei einem Konzert in London in Anwesenheit der eigenen Mutter auf der Bühne ihre mit Klebestreifen abgedeckte Brust präsentierte. Sicher, man möchte den Modemädchen gerne auf die Schulter klopfen und sagen: “Ja, aber bei all diesen schrecklichen Leder-Nieten-Strapsen-Plattforms-BHs, das war immerhin ein tolles Outfit!” Nur leider wäre das gelogen. Das ist ein wenig wie der Mischa-Barton-Effekt: Da ist dieses It-Girl und sie hat einen echt guten Style. Sie ist auch erfolgreich in einer Fernsehserie und etabliert sogar einen frechen Look (bei Mischa waren es Boho-Hüte, bei Taylor schwarz-weifl-gestreifte Shirts). Aber dann gerät sie auf die schiefe Bahn (bei Mischa waren es wohl einige Substanzen, bei Taylor der Rock’n’Roll). Und nur weil sie einmal nicht dieser trashigen Linie treu ist, soll das dann gleich gut sein? Es ist ein formloser Sack in zartrosè, kombiniert mit weißen Stiefeletten! Das könnte Cindy aus Marzahn besser! Zugegeben, ihre blonden Löckchen sind zauberhaft aber fake. Und Kindchen, so wirst du die CourtneyLove-Vergleiche nie los. Denn erinnert sich denn keiner mehr an ihre Versace-Phase und wie da alle aufgeatmet haben? Quelle des Fotos: Getty Image

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sonne.

AUSGABE # 08 am 15. September 2011 ONLINE

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