FLAMINGYOUTH www.flamingyouth.de
KULTUR.MUSIK.MAGAZIN.
AUSGABE # 02 APRIL 2011
LIVEDABEI
Kyuss Lives!, Ju piter Jones, In-Flight Safety , Francesco Wilking & Ba nd, Mork’s Medicine, Dis co Ensemble, Beatsteaks, Tri ggerfinger, Tim Neuhaus
MAIKE ROSA VOGEL Die Zeit des Rosa Vogels
PEARL JAM
Vs. & Vitalogy Re-Release
FOO FIGHTERS
Wasting Light oder Wasting Time?
PETE DOHERTY
Des Schockrockers neue Skandale
PLUS: FRISKA VILJOR - SVEN REGENER - PAUL SIMON - WILLIAM FITZSIMMONS - DxBxSx - NOAH AND THE WHALE - BEADY EYE - GREEN DAY - THE HUMAN LEAGUE - FY-ARCHIV: TOOL, ADAM GREEN FLAMINGYOUTH ADOPTIERT: CLICKCLICKDECKER alias KEVIN HAMANN APRIL 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /
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„Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben.” (Maxim Gorki)
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VORWORT
Wie peinlich auf einer Skala von 1 – 10 ist es eigentlich, sich als Pressevertreter nach einem Konzert ein Poster signieren zu lassen? Und wie peinlich auf einer Skala von 1 – 10 ist es, wenn man, so der Protagonist des Abends italienische Ansagen macht, errötet und sich wünscht, man wäre Dame im 18. Jahrhundert und hätte einen Fächer zum Frischluftwedeln? Anyway. Lieber Leser: Es ist April, das ist schon halfway to Sommer, fast schon Festival-Saison, fast schon Freibad, und ich habe nachts immer noch die Heizung an. Du hältst in Deinen Händen die zweite Ausgabe unseres digitalen Magazins, und ich werde, bevor die dritte Ausgabe erscheint, 30. Davor aber kannst Du noch unsere SaschaKrokowski-Titelstory über Maike Rosa Vogel und ihr zweites Album „Unvollkommen“ lesen; entdecken, was unser Gastautor clickclickdecker so im Kopf hat, Dich über unsere aktuellen Platten und Tourdaten informieren – beispielsweise über die neue Friska Viljor, die Bastian uns zur Platte des Monats geschrieben hat, die neue Foo Fighters, die Pearl Jam Deluxe Edition, Noah And The Whale oder Alinas vergangenes Beatsteaks-Konzert – und in diesem Jahr Dein erstes Eis essen, das erste Mal den Grill anschmeißen oder das erste Mal im Biergarten ohne Wolldecke sitzen. Erste Einnahme Cetirizin inklusive.
FLAMINGYOUTH
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Titelfoto: Maike Rosa Vogel © Joe Dilworth
Hab eine schöne Zeit und viel Spaß beim Lesen – bis zum Mai! Silvia für das gesamte Team FLAMING YOUTH
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NEUIGKEITEN Seite 06
MUSIK-/KULTUR-NEWS
Okkervil River, Eddie Vedder, Sir Simon, Art Brut, Samavayo, Superpunk, u.a.
TITELTHEMA Seite 10
MAIKE ROSA VOGEL
Als die riesengroßen Element of Crime im Winter die mittelgroßen deutschen Konzerthallen bespielten, verzauberte die noch nicht ganz so große Maike Rosa Vogel im Vorprogramm, einzig „bewaffnet“ mit einer Gitarre und einer Mundharmonika, die Zuschauer. Am 8. April erschien mit „Unvollkommen“ ihr zweites Album. FLAMING YOUTH stellt euch die Berlinerin ein bisschen genauer vor.
REVIEWS Seite 18
FOO FIGHTERS
“Wasting Light oder Wasting Time?” Dave Grohl aka HansDampf-in-allen-Gassen, einer der begnadetsten Schlagzeuger unserer Zeit und eine Frontsau vor dem Herren, veröffentlicht mit seinen groß gewordenen Foo Fighters das siebte Studioalbum „Wasting Light“. Grohl beweist hiermit Konsequenz oder einfach nur Stillstand?
Seite 22
PEARL JAM
Pearl Jam feiern ihr 20-jähriges Bandjubiläum mit remasterten Versionen ihrer Studioalben von 1993 und 1994. Die vorliegende „Vs. & Vitalogy 3 CD Deluxe Edition bietet neben bereits erwähnten Studioalben auch einen dritten Silberling, eine Live-CD. FLAMING YOUTH hat sich damit beschäftigt.
BELICHTUNGSZEIT Seite 48
“MAYBE SO, MAYBE NO”
Fotostrecke von Stüdyo Berlin / Waldemar Brzezinski
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APRIL 2011
INHALT
EINBLICKE Seite 58
Seite 60
FY Adoptiert im April:
CLICKCLICKDECKER
FLAMING YOUTH HIGH 5 Top 5 of Whatever
Seite 74
WIN
Deep Sea Diver, David Lemaitre, Aquatic Life Expedition
Seite 75 Präzise genau entwickelte Tonfolgen und Audioergüsse, die, ungefragt im Unterbewusstsein eingepflanzt, den Alltag bestimmen, beherrschen und beschmutzen.
SUCK MY KIEZ
Kreuzberg61: Mustafa’s Gemüse Kebap, Vanille & Marille
Seite 44
PETE DOHERTY
Des Schockrockers neue Skandale
REVIEWS Seite 15
DIE PLATTE DES MONATS
“Thank you for the MUSIC!” Friska Viljor - “The Beginning Of The Beginning Of The End”
Seite 14
AKTUELLE REVIEWS
William Fitzsimmons, Moon Duo, Paul Simon, DxBxSx, Simon And Garfunkel, Alexi Murdoch, The Naked And Famous, Green Day, Beady Eye, Noah And The Whale
Seite 26 & 35
FUCK YEAH, INTERVIEWS
Seite 36
HÖRBUCH Sven Regener liest: „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“
Seite 38
REWIND
“That’s Live” Die Must-Have Konzert- und Tour-Tonträger
Architecture in Helsinki - Moment Bends The Human League - Credo City Light Thief - Laviine
Seite 43
Seite 30
Seite 46
SHORTSHOTS
Scams, Imaginary Cities, Neon Trees, u.a.
BERLINMUSIKER Imago FY-ARCHIV: APRIL 2006 Tonträger-Reviews: Tool, Adam Green
LIVEDABEI Seite 62
Seite 76
KONZERTREVIEWS
AKTUELLE TERMINE
In-Flight Safety, Kyuss Lives!, Jupiter Jones, Tim Neuhaus, Mork’s Medicine, Beatsteaks, Disco Ensemble, Triggerfinger, Francesco Wilking & Band
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NEUIGKEITEN SIR SIMON Am 06.05. gibt es die zweite Langspielplatte von Sir Simon (ehemals Battle). Vorne zu hören: Simons gezupfte Halbakustische und seine Melodien. Dahinter brodelt es, warten die Schichten auf ihren Einsatz, zuerst verhalten, dann bisweilen opulent. Auf “Goodnight, Dear Mind...” finden sich die persönlichen Sachen, die sich traurig anfühlen und von Herzen
ART BRUT Neues von Art Brut: am 20. Mai kehrt Eddie Argos mit Art Brut zurück, das neue Werk wird “Brilliant! Tragic!” heißen. Jasper darf darauf auf 2 Saiten ein Gitarrensolo spielen. Eddie Argos weiter: “Und ich bin jetzt auch sexier.” Davon kann man sich bei Bedarf selbst überzeugen: 25.05. Köln, Blue Shell 26.05. Berlin, Levee-Club 28.05. Hamburg, Molotow sm
kommen. Schon jetzt schön: Ein Cover mit Lampe. sm Live: 06.05. Hamburg, Michelle Records (akustisch) 07.05. Berlin, Ramones-Museum (akustisch) 03.06. Regensburg, W1 04.06. Frankfurt, Yellowstage 08.06. Oberhausen, Druckluft 09.06. Hamburg, Zentrale 10.06. Berlin, HBC OKKERVIL RIVER Am 06.05. werden Okkervil River ihr neues Album “I Am Very Far” bei JAGJAGUWAR veröffentlichen. Der Nachfolger des 2008 erschienenen “The Stand Ins” beinhaltet 11 neue Songs, produziert und arrangiert von Frontmann Will Sheff in Austin, New York City und Conneticut. sm
KIM FRANK Am 6. Mai veröffentlicht tapete das Hörbuch zum im Rowohlt Verlag erscheinenden Debutroman des ehemaligen ECHT-Sängers Kim Frank. Kim Frank wird außerdem Anfang Mai auf Lesereise unterwegs sein, und zwar hier: 10.5. Bremen, Schwankhalle - 11.5. Köln, Kleines Underground - 12.5. Hannover, NDR Sendesaal - 13.5. Berlin, Michelberger Hotel - 14.5. Lüneburg, Salon Hansen - 15.5. Hamburg, Knust sm
GUESS THE SONG? Und so ist er Gerade wie sie sagte, dass er sein sollte Wir beide vergessen die Brise Meistens Und so ist sie Das kältere Wasser Die Gebläsetochter Die Pupille in der Ablehnung Ich kann meine Augen nicht entfernen
?
Lösung auf Seite 79
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STARS SPIELEN SUPERPUNK – OH, DIESER SOUND. Superpunk haben sich über Jahre einen festen Platz in den Herzen der Indie-Menschlein erspielt. Dass ihre Musik nicht nur bei den Fans von Superpunk, sondern auch bei anderen Künstlern und Interpreten gut ankommt, beweist der Sampler „Oh, dieser Sound – Stars spielen Superpunk“, welcher am 06.05.2011 erscheinen wird und auf dem verschiedene Künstler (z.B. Fettes Brot, Madsen, Egotronic, Die Sterne, Tele, Station 17, Anajo, Die Aeronauten und Jasmin Wagner) Superpunk-Songs interpretieren. Im Mai gibt es außerdem eine Superpunk-und-Gäste-Tour: 18. Mai Berlin, Lido 19. Mai München, 59:1 20. Mai Liechtenstein, MorgenLand-Festival 21. Mai Offenbach, Hafen 2 27. Mai Essen, Zeche Carl 28. Mai Bremen, Lagerhaus 01. Juni Hamburg, Café Keese sm
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NEUIGKEITEN EDDIE VEDDER Der Pearl-Jam-Frontmann wird am 27. Mai sein erstes „richtiges“ Solo-Album veröffentlichen. Nachdem er 2007 den Soundtrack für Sean Penns „Into the wild“ einspielte, folgen nun 16 neue Solo-Tracks mit dem Titel „Ukulele Songs“. Darauf zu finden sind neben klassischen Vedder-Kompositionen auf der Ukulele auch einige Coversongs unter anderem eine Kollaboration mit Cat Power. Die erste Single-Auskopplung „Longing to belong“ gibt es als Pre-Listening und sie weckt durchaus Interesse am Album. Hier die komplette Trackliste: 1. Can’t Keep - 2. Sleeping by Myself - 3. Without You - 4. More Than You Know - 5. Goodbye - 6. Broken Heart - 7. Satellite - 8. Longing to Belong - 9. Hey Fahkah - 10. You’re True - 11. Light Today - 12. Sleepless Nights (featuring Glen Hansard) - 13. Once in Awhile - 14. Waving Palms - 15. Tonight You Belong to Me (featuring Cat Power) - 16. Dream a Little Dream. Dem nicht genug: Mit der Live-DVD „Water on the road“ bringt uns Eddie Vedder sein 2008er SoloProgramm auch noch auf die heimischen Screens. Die 24 Songs beinhalten neben „Into the wild“-Tracks auch einige Pearl-Jam-Songs wie „Around the bend“, „I’m open“ und „Unthought known“. Das genaue Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest, wohl aber die Trackliste: 1. The Canyon - 2. Sometimes 3. Trouble - 4. Around the Bend - 5. Girl From the North Country - 6. Guaranteed - 7. Setting Forth 8. Far Behind - 9. No Ceiling - 10. Rise - 11. Golden State - 12. Society - 13. Forever Young - 14. Ed Piano (Instrumental) - 15. I’m Open - 16. Man of the Hour - 17. Driftin’ - 18. No More - 19. You’re True 20. Ukulele Interlude (Instrumental) - 21. Unthought Known - 22. Arc - 23. Hard Sun - 24. The Canyon (reprise). Für Pearl-Jam-Fans ist 2011 ein gutes Jahr, denn sogar Gerüchte um ein neues Studio-Album der Band sind im Umlauf. Wir halten Euch auf dem Laufenden. mt KREISKY Wiens lauteste und schlecht gelaunteste Band legt zwei Jahre nach “Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld” am 29. April ein drittes Album vor - und das verkündet “Trouble”. Zu Pop-Stars werden die leidenschaftlichen Anzugträger auch damit nicht avancieren, so viel lässt ihre erste Single “Scheiße, Schauspieler” schon mal erahnen. “Was zählt, ist nur mehr laute, ekstatische, eigenermächtigte Kreisky-Musik. Rest der Welt, geh scheißen. Weil: Brave Bands kommen vielleicht in den Pop-Himmel, aber die Kreisky-Boys kommen überall hin!”, so sehen sie es selbst. Renommierte Mitstreiter haben die Wiener im Hamburger Label “Buback” (Goldene Zitronen, Jan Delay) gefunden, das “Trouble” in Deutschland promoten wird. bsk
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SAMAVAYO „Es muss rocken! Verdammt rocken!“ Das haben sich die vier Berliner Ex-Stoner um Frontmann Behrang Alavi vor ihrem dritten Studioalbum auf die Flagge geschrieben. Auf Setalight Records, dem Label des Bassisten Andreas Voland, wird das „Cosmic Knockout“ betitelte Werk am 27. Mai veröffentlicht. Damit planen Samavayo eine Art Befreiungsschlag. 2008 spielten sie sämtliche Festivals der Republik, gewannen die Coca-Cola Soundwave und rockten zum Tag der deutschen Einheit vor 700.000 Besuchern (!) vor dem Brandenburger Tor. Fortan wurden Samavayo immer mit dem Limonaden-Mogul in Verbindung gebracht und ihr Sound als „Fuel“ bezeichnet. Das alles soll sich nun ändern. Mit „One Million Things“ haben sie 2010 einen Kracher von Rockalbum abgeliefert und mit „Wait“ einen grandiosen Hit geschrieben. Sicher wird „Cosmic Knockout“, das sie komplett im Proberaum aufgenommen haben um den ehrlichen Straßen-Sound zurückzugewinnen, dem in nichts nachstehen. Watch out! mt MUSICIANS SUPPORTING TSUNAMI DISASTER RELIEF Die Katastrophe in Japan hat die Welt erschüttert - die Bilder über zerstörte Häuser, Städte und die Reaktorkatastrophe in Fukushima lassen keinen unberührt. Jetzt wird es Zeit zu helfen. Deshalb haben sich Arctic Rodeo Recordings mit den USKollegen von Parrot on a porch Recordings zusammengetan und eine Compilation zusammengestellt, deren Erlös zu 100% an Relief International weitergegeben wird. COMPassion heißt das Ergebnis und vertreten sind unter anderem Vs. Rome, Jonah Matranga und In The Pines. Ab 12. April kann man das Werk kaufen und somit sofort helfen. Wer schnell ist, wird belohnt - bei sofortigem Kauf gibt es die ersten 7 Songs umsonst. ab Weitere Infos zum Album findet ihr unter http://parrotonaporch.bandcamp.com/ album/compassion und wissenwertes zu der Hilfsorganisation Relief International unter folgendem Link: http://www.ri.org
B LDer U KICKende T G R Sondereinwurf ÄTSCHE MATTHIAS SAMMER: “Das nächste Spiel ist immer das nächste”
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TITELTHEMA
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MAIKE ROSA VOGEL DIE ZEIT DES ROSA VOGELS von Sascha Krokowski
ALS DIE RIESENGROSSEN ELEMENT OF CRIME IM WINTER DIE MITTELGROSSEN DEUTSCHEN KONZERTHALLEN BESPIELTEN, VERZAUBERTE DIE NOCH NICHT GANZ SO GROSSE MAIKE ROSA VOGEL IM VORPROGRAMM, EINZIG „BEWAFFNET“ MIT EINER GITARRE UND EINER MUNDHARMONIKA, DIE ZUSCHAUER. AM 8. APRIL ERSCHEINT MIT „UNVOLLKOMMEN“ IHR ZWEITES ALBUM. FLAMING YOUTH STELLT EUCH DIE BERLINERIN EIN BISSCHEN GENAUER VOR.
“
Ich hab eigentlich das Gefühl, dass es jetzt genau meine Zeit ist“, betont Maike Rosa Vogel im elektronischen Pressekit (sprich: ein Youtube-Video mit Interview und Musik) zu ihrem neuen Album. Wenn man mitbekommt, wie Sven Regener, Sänger von Element of Crime und einer der ganz großen Künstler unserer Zeit, die 33-Jährige mit funkelnden Augen und viel Stolz in seiner Stimme vor ihren Auftritten ankündigt, dann kommt man nicht mehr umhin, ihr dies zu glauben. Lange hat Maike Rosa Vogel auf den Zeitpunkt hingearbeitet, selbst im Rampenlicht zu stehen. „Streng genommen mach ich immer schon Musik.“ Mit 14 Jahren, dem Alter, in dem sich die Sängerin das Gitarrespielen selbst beibringt, gründet sie auch gleich ihre erste Band. „Aber ich war auch schon vorher nicht davon abzubringen, Musik zu machen“, gibt Maike lachend zu. Viele Bands und Projekte kommen und gehen, vom Punk entwickelt sich der Sound langsam in Richtung Elektro. Mit Michl Bridge bastelt sie im Jahr 2000 unter dem Namen „Me Shell Resounds“ am düsteren Electronica-Album „My Private Loveparade“.
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TITELTHEMA Geschichte ist, so bleibt die Freundschaft unter den beiden Ausnahmekünstlern bestehen: Nachdem Maike auf dem ersten „Get Well Soon“-Silberling im Hintergrund säuselte, revanchierte sich Konstantin Gropper auf ihrem ersten Album „Golden“, welches Ende 2008 erschien, mit dem Einsatz seiner Violine. Die Musik auf „Golden“ bezeichnet die Wahl-Berlinerin gerne als „Elektrofolk“: Eine ruhige Gitarre und Maikes mädchenhafte Stimme treffen nicht selten auf leichte Synthieklänge, ruhige Beats und leicht nervöses Pluckern. Dass Björk neben
Tocotronic und Bright Eyes zu ihren Lieblingskünstlern gehört, hört man hier an einigen Stellen durchaus heraus. Auch das neue Album soll ursprünglich diesen Weg fortführen: Die meisten Songs sind bereits aufgenommen, als Sven Regener ihr eine Idee unterbreitet, „für die ich sehr schnell zu begeistern war. Wir haben uns einfach gesagt, dass wir ein Album haben wollen, das live genau so klingt wie auf Platte. Wir wollten ‘back to the roots’.“ Gesagt, getan: Im Hansa Tonstudio produziert der Maestro der Melancholie Maikes Songs aufs Neue. Unterstützung bekommt sie hier u.a. von
Fotos: © Joe Dilworth
Vier Jahre später schreibt sich Maike Rosa Vogel in Mannheim an der Popakademie Baden-Württemberg ein, wo sie „Get Well Soon“-Mastermind Konstantin Gropper kennenlernt und mit ihm gemeinsam das Projekt „The Grand Mirage“ ins Leben ruft. „Es war ursprünglich eher ein Mittel zum Zweck. Die Leute wollten gerne, dass man mit vielen Musikern zusammen arbeitet, und wir waren halt beide eher so die Eigenbrötler und haben uns daher selbst zusammengeschlossen“, gibt Maike Rosa Vogel zu. Doch auch, wenn „The Grand Mirage“ nach zwei EPs schnell wieder
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MAIKE ROSA VOGEL UNVOLLKOMMEN [Our Choice/Roughtrade]
www.maikerosavogel.com
Richard Pappik (Percussion), Christian Komorowski (Geige) und Sven Regener (Trompete, Flügelhorn) höchst persönlich, so dass drei Fünftel von Element of Crime an „Unvollkommen“ mitwirken, aber stets im Hintergrund bleiben. Es entstehen überwiegend One-TakeAufnahmen der Lieder. „Wenn wir uns sagten, wir nehmen ein Lied noch einmal auf, haben wir die alte Spur auch immer sofort weggeschmissen“, erklärt Maike. Dass Authentizität dabei wichtiger ist als Perfektion, zeigt sich beispielsweise am Ende des Lieds „Deine Haut“, wo sich Maike Rosa Vogel leicht im Text verhaspelt und darüber selbst ein bisschen
lachen muss. Unvollkommen einfach raus, wie sie da sind“. halt – aber auch sehr sympath- Zweifelsohne scheint Maike isch. Rosa Vogel auf ihrem zweiten Album endgültig musikalisch In den elf neuen Liedern dort angekommen zu sein, wo Maikes geht es – wie schon bei sie hingehört. „Ich war auch ihrem ersten Album – in erster schon mal da, wo ich jetzt bin. Linie natürlich auch wieder Es ist nur nicht veröffentlicht um das große L. sowie um Ge- und bekannt geworden“, gibt fühle und Gedanken, die drum die 33-Jährige zu. Könnte sie herum kreisen. Doch gibt es also doch noch einmal zu den auf „Unvollkommen“ auch Elektrobeats zurückkehren? politische und sozialkritische „Es macht schon unheimlich Ansätze, wie beispielsweise Spaß, was ich jetzt mache. im beschwingten sechsminüti- Gerade, weil es so alleine ist. gen „Faule Menschen“ oder Denn Punk- und Elektromusik aber dem mit Mundharmonika hat immer einen Plan und ist versüßten „Die Mauern kamen daher viel unspontaner“, finlangsam“. Diese Entwicklung det Maike Rosa Vogel, ehe sie sei aber unbewusst passiert. dann doch noch hinzufügt: „Ich haue die Lieder immer „Aber wer weiß?“
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REVIEWS
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THANK YOU FOR THE MUSIC!
APRIL
FRISKA VILJOR
THE BEGINNING OF THE BEGINNING OF THE END
INDIE FOLK ROCK
[Tapete]
D
er Frühling ist da. Das flatternde Fluggetier zwitschert uns allmorgendlich aus den Federn, die Sonnenstrahlen erhellen die wintergegerbten Gemüter und das Bierchen kann endlich wieder unter freiem Himmel gekippt werden. Fehlt da noch was? Und ob! Um die warme Jahreszeit zünftig begrüßen zu können, bedarf es noch einer Handvoll Ohrwürmer und einheizender Rhythmen. Kleiner Tipp gefällig? Friska Viljor aus der eher kühlen Klimazone Schwedens lassen mit ihrem vierten Album „The Beginning Of The Beginning Of The End“ eine äußerst wohlige Frühlingsbrise aus den Lautsprechern wehen. Geschrieben haben die beiden trinkfesten Nord männer die darauf enthaltenen elf Songs im strengen Winter 2010. Folglich brechen die mal folkig,
HHHHHHHHII
mal rockend swingenden Pop-Perlen allzu gern aus ihren mit zarter Melancholie eingefärbten Schalen. So betonen Friska Viljor ihre positiven Botschaften, im Gegensatz zu ihren zurückliegenden Alben, nun umso vehementer mit äußerst lebensbejahenden Singweisen. Bereits nach dem ersten Album-Kontakt bleiben die mit allerlei volkstümlichen Klangerzeugern wie Ukulele, Mandoline, Glockenspiel, Akkordeon, Trompete und Kalimba instrumentierten zuckersüßen Melodien fest im Ohr kleben. Mit diesem Album kommt garantiert jeder Sonnenanbeter unbeschadet in den nächsten Herbst. Bastian Ernicke www.friskaviljor.net
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Foto © Concord Music
REVIEWS
PAUL SIMON
SONGWRITER/FOLK
SO BEAUTIFUL OR SO WHAT
HHHHHHHHII
[Universal]
B
ereits mit 13 Jahren schrieb der jüdischstämmige Paul Simon seinen ersten eigenen Song: „The girl for me“. Jetzt mit fast 70 Jahren veröffentlicht die bessere Hälfte von Simon & Garfunkel mit „So beautiful or so what“ ein neues Studio-Album. Und zwar ein ziemlich gutes.
Slide-Gitarren, Flöten, Handclaps. Es gibt viel zu entdecken in den 10 Tracks der neuen LP. Über allem thront natürlich der Geschichtenerzähler Simon, der, wie in „The Afterlife“, vom Leben nach dem Tod erzählt und auch hier nie verbittert klingt: „Buddah and Moses and all those noses, from narrow to flat, had to stand in the line...“
Weltweit boomt ja seit geraumer Zeit der Folk; entspanntes, meist von bärtigen Singer/ Songwritern gespieltes Liedgut, vorgetragen auf einer akustischen Gitarre. Textlich werden meist Probleme thematisiert; mal politisch, mal persönlich. Paul Simon macht das nun schon seit knappen sechs Dekaden! Er hat alle Höhen und Tiefen des Business mitgemacht: endlose Auszeichnungen und Ehrungen hat er erhalten, selbst Morddrohungen gab es einst und vor 20 Jahren gab er ein Gratiskonzert im New Yorker Centralpark vor 750.000 Zuschauern. Gelebtes Leben, für wahr. Und so klingt das neue Werk des in Queens/New York groß gewordenen Songschreibers. Gut arrangierte Songs, die vielschichtig instrumentiert sind: Mundharmonika, Streicher, verschiedene percussive Instrumente, A-Cappella-Einlagen,
Paul Simon schlägt die Brücke zwischen jung und alt und verbindet mit „So beautiful or so what“ Generationen; vorausgesetzt die Nu-Hippies trauen sich einem alten Mann zuzuhören. Marceese Trabus
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APRIL 2011
www.paulsimon.com
WILLIAM FITZSIMMONS
MOON DUO
THE NAKED AND FAMOUS
Gold in the shadow [Grönland/Roughtrade]
Mazes [Souterrain Transmissions]
Passive Me, Aggressive You [Fiction/Universal]
THERAPEUTISCHES SONGWRITING
SPACE-ROCK
INDIE-ELECTRO-POP-DISCO
Nach den beiden EPs „Killing Time“ (2009) und „Escape“ (2010) liefern Ripley Johnson und Sanae Yamada aka Moon Duo nun ihr erstes Full-LengthAlbum „Mazes“ ab.
The Naked and Famous sind vier Jungs und eine Dame aus Auckland. In Neuseeland schaffte es ihre Single „Young Blood” direkt auf Platz 1 der Charts, nachfolgend das Album „Passive Me, Aggressive You“ ebenfalls.
William Fitzsimmons ist Songwriter und Psychotherapeut. “Gold in the Shadow” ist sein viertes Album. Während sein vorheriges Album “The Sparrow and the Crow“ die schmerzvolle Zeit vom Ende seiner Ehe behandelt und laut Aussage von William Fitzsimmons dem Hörer das Gefühl geben soll, sich „wie Scheiße“ zu fühlen, ist „Gold in the Shadow“ der Soundtrack zur psychischen Wiederbelebung und Aussöhnung und sozusagen „Balsam“ für den Hörer. „Gold in the Shadow“ ist eine ruhige Platte mit schönen Melodien, sie umarmt, tröstet und wiegt in den Schlaf. Besonders schön: Die Gastauftritte von Leigh Nash, der unverkennbaren Stimme von Sixpence none the richer. (Was hat die eigentlich die ganze Zeit gemacht?) Fazit: Man sollte sich nicht von William Fitzsimmons Bart abschrecken lassen (welcher neuerdings mit Beinahe-Glatze noch unheimlicher anmutet als zuvor mit Wollmütze auf dem Kopf), denn „Gold in the Shadow“ ist eine wirklich schöne Platte. Silvia Maraun HHHHHHHHII
Wie bei einem Soundtrack zu einem Science-Fiction-Film aus den Siebzigern, wird der Hörer in die Weiten des Universums entführt. HallEffekte werden ausgereizt, Phaser und Flanger aufgedreht und tranceartige Loops produziert. Das Mond-Pärchen aus San Francisco/Kalifornien macht spacigen Progressive-Rock, der bluesinfiziert ist und mit modernem Electro-Gewaber aufgepusht wird. Da kommt auch die Hammond B-3 nicht unangebracht. Ob bei den Aufnahmen Drogen im Spiel waren, kann man nur spekulieren. Klanglich kommt jedenfalls genau der blumige Hippie-Sound raus, den man kitschigerweise aus San Francisco zu erwarten scheint. So klingt Rock’n’Roll im neuen Jahrzehnt, vierzig Jahre nach Woodstock. Immer noch fett und das beruhigt ungemein. Marceese Trabus HHHHHHHHII
The Naked and Famous kann man zusammenfassend als eine Band aus Schul- und Studienfreunden bezeichnen, die mit ihrem Debütalbum gleich den großen Wurf geschafft hat: Immer häufiger werden sie in einem Atemzug mit Empire of the Sun und MGMT genannt und sollten es somit in den Synthie-Dance-Olymp schaffen können. Bleibt nicht viel mehr zu sagen als: Schöne Platte, sehr eingängig, sehr straight, sehr tanzbar. Silvia Maraun HHHHHHHHII
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REVIEWS
FOO FIGHTERS
Foto © Steve Gullick
WASTING LIGHT ODER WASTING TIME?
DAVE GROHL AKA HANS-DAMPF-IN-ALLEN-GASSEN, EINER DER BEGNADETSTEN SCHLAGZEUGER UNSERER ZEIT UND EINE FRONTSAU VOR DEM HERREN, VERÖFFENTLICHT MIT SEINEN GROSS GEWORDENEN FOO FIGHTERS DAS SIEBTE STUDIOALBUM „WASTING LIGHT“. GROHL BEWEIST HIERMIT KONSEQUENZ ODER EINFACH NUR STILLSTAND?
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APRIL 2011
A
ufgenommen wurde in Grohls heimischer Garage in Kalifornien und zwar komplett analog und ohne Computer-Schnickschnack. Selbst „Nevermind“-Produzent Butch Vig konnte nach zwanzig Jahren wieder ins Boot geholt werden, um die Aufnahmen zu überwachen.
Mainstream-Rock für die Massen; wobei man gar nicht so genau hinhören muss. Das ist radiokompatibles Songwriting mit Ohrwurm-Hooklines und Sing-a-long-Refrains. Seichter Weichspüler-PowerPop. Dass oben genannter Butch Vig Drummer bei Garbage ist und unter anderem Green Days „21st Century Breakdown“ produziert hat, spricht sicher Wie schon bei „One By One“ (2002) nahm für sein Geschick, was allerdings mit dreckigem Grohl die Erfahrungen beziehungsweise die Ein- Garagen-Rock nicht in Verbindung zu bringen ist. flüsse seines Vorgänger-Projekts mit ins neue FooDave Grohl liefert das nächste Foo-FightersFighters-Album. Damals saß er hinter dem Drumkit für die Aufnahmen von „Songs For The Deaf“ der Album, nicht mehr und nicht weniger. „Wasting Queens Of The Stone Age. Diesmal waren es Them Light“ ist schlicht frei von Überraschungen oder Crooked Vultures mit ihrem brachialen Debüt unerwarteten Wendungen; es wird sicher einige (2009), ebenfalls ein Projekt mit Josh Homme. Die Singles in den Charts etablieren können und Stahärteste Foo-Fighters-Scheibe wurde also angekün- dien und Festivals zum kochen bringen. Mission digt. Sicher, „Wasting Light“ hat harte Momente erledigt. wie etwa bei „White Limo“, dem vielleicht heftig- Marceese Trabus sten Song der Rock-Kombo. Aber wenn man genau hinhört, liefert Dave Grohl wieder klassischen
FOO FIGHTERS WASTING LIGHT [RCA]
POWER-POP HHHHHIIIII
DISKOGRAPHIE “Foo Fighters” (1995) “The Colour And The Shape” (1997) “There Is Nothing Left To Lose” (1999) “One By One” (2002) “In Your Honour” (2005) “Echoes, Silence, Patience and Grace” (2007) “Wasting Light” (2011) www.foofighters.com APRIL 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /
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REVIEWS
PANDORAS BOX
MARITIME
GLASVEGAS
Monomeet [Noisolution/Indigo]
Human Hearts [Grand Hotel van Cleef/Indigo]
/// Euphoric \\\ Heartbreak [Smi Col/Universal]
AMERICANA-INDIE-ELEKTRO-POP
FLOOD-FLOOD
Ich gönn’ es jeder Band, dass sie sich im Laufe ihrer Zeit weiterentwickelt, häufig ist das etwas sehr Gutes und Positives. Bei Maritime bin ich aber unsicher. Ich hab’ das Album „Glass Floor“ abgöttisch geliebt und würde es stets mit unter meine 10 Auf-die-Inselmitnehm-Platten wählen.
„/// Euphoric \\\ Heartbreak“ ist das zweite Album der schottischen Band Glasvegas und kommt 3 Jahre nach ihrem Debüt-Album „Glasvegas“.
SPACE-POP-NEO-CLASSIC Das Zweitwerk „Monomeet“ der aus Süddeutschland stammenden Pandoras Box steht zwar bereits seit einigen Tagen in den Auslagen der Plattenläden, doch soll dieses Album auch bei FLAMING YOUTH nicht unerwähnt bleiben! Bereits mit ihrem Free-DownloadDebüt-Album „Barriers“ konnten Pandoras Box die Netzstrukturen deutscher Musikgemütlichkeit ordentlich durcheinander wirbeln. Mit „Monomeet“ erobert das Quintett nun Radiosender um Radiosender und hat mit ihren äußerst apart und kunstvoll gestrickten Arrangements und einem schier undurchdringlichen Instrumentenpark offensichtlich den richtigen Ton zur richtigen Zeit getroffen. Pandoras Box kämpfen mit „Monomeet“ nun um die oberen Plätze und dürfen wohl bald gegen die Teams von Notwist, Radiohead und Co. antreten. Bastian Ernicke HHHHHHHIII
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Selten habe ich wieder so schöne Melodien mit so einer fröhlichen Attitüde auf einem ernsthaften Album finden können. Seitdem hoffe ich bei jeder Maritime-Platte, dass die noch mal sowas schaffen; mittlerweile halte ich das vierte Album „Human Hearts“ in der Hand und bin schon wieder etwas traurig. Ja, das ist alles einen Schritt weiter als auf „Heresy and the Hotel Choir“ (von dem ich übrigens „Guns of Navarone“ ganz fantastisch fand, den Rest eher so la-la). Auf „Human Hearts“ ist definitiv „Black Bones“ mein „Guns of Navarone“, der Rest lässt den Funken nicht so recht überspringen. „Human Hearts“ ist nicht schlecht, als Gesamtwerk ist sie sogar recht gut, aber ich schätze, sie benötigt mehr Durchgänge als mir meine Deadline gelassen hat, mehr damit verknüpfte Erinnerungen, als ein „Allein-daheim-hören-weilsonst-noch-keiner-die-Platte-kennt“ erlaubt. Vorübergehende 6 von 10 Sternen von mir mit dem Vorhaben, die endgültige Bewertung der Platte auf in ein paar Monaten zu verschieben. Silvia Maraun HHHHHHIIII
APRIL 2011
Für ihr zweites Kind haben sie sich die Produzenten-Legende Flood an Bord geholt, während ihr Debüt vom Sänger James Allen gemeinsam mit Rich Costey (u.a. Muse, Franz Ferdinand) produziert wurde. Flood zeichnet unter anderem für die Editors, Depeche Mode und Placebo verantwortlich. Ich weiß nicht, ob es nur an der Produktion liegt, aber ich mag das Ergebnis leider nicht – ich bin kein Fan der gedrückten Atmosphäre und kann mich daher für den düsteren WaveUnterton von „/// Euphoric \\\ Heartbreak“ nicht begeistern. „Glasvegas“ hab ich sehr gemocht, gerade weil sie unterschwellig etwas sehr Druckvolles, Positives hatte, ebenso die „A Snowflake fell“-EP – schade. Silvia Maraun HHHIIIIIII
GREEN DAY
ALEXI MURDOCH
FELIX WICKMAN
Awesome As F**k [Warner Music Group]
Towards The Sun [CitySlang/Universal]
Whatever Her Sins [Waggle-Daggle/Broken Silence]
POWER-POP
STIMMUNGSVERSTÄRKENDER SINGER-SONGWRITER-POP
EXPERIMENTAL-POP
Als Green Day vor 22 Jahren starteten, konnte man ihre Musik durchaus als Punk-Rock bezeichnen. Mit ihrem dritten Album „Dookie“ gelang ihnen 1994 der weltweite Durchbruch. Green Day machten Punk-Rock salonfähig und stadion-kompatibel. Mit ihrem mittlerweile achten Studio-Album „21st Century Breakdown“, welches rund um den Globus über 3,5 Millionen Mal über die Ladentheken ging, enterten Sänger und Gitarrist Billie Joe Armstrong, Bassist Mike Dirnt und Schlagzeuger Tre Cool wieder die Nummer Eins der amerikanischen Billboard-Charts. Von Punk ist also keine Spur mehr. Green Day schnitten alle Konzerte ihrer „21st Century Breakdown“-Tour 2009/2010 mit und suchten sich die besten Takes heraus, um das nun veröffentlichte Live-Album „Awesome as F**k“ mit 17 Songs auszustatten. Sämtliche Hits ihrer Karriere geben sich die Klinke in die Hand: „Know your enemy“, „When I come around“, „American Idiot“, „Holiday“, „Wake me up when september ends“ und „Good Riddance“. Die ganze Palette an Radiound MTV-Krachern zielgruppengerecht mit sportlichen und schönen bunten Fotos verziert. Obendrein gibt es das Spektakel auch als Bonus-DVD unter dem Titel „Live in Japan“. Green Day auf der Bühne sind sicher unterhaltsam, auf digitalen Datenträgern jedoch will der Funke nicht recht zünden. Marceese Trabus HHHHHIIIII
Irgendwie klingt ja alles, was Alexi Murdoch von sich gibt, ziemlich gleich. Allerdings ziemlich gleich toll. Außerdem klingt Alexi Murdoch immerhin nur wie Alexi Murdoch und hat sich eine unnachahmliche Eigenheit im Bereich des Singer-Songwriter-Pop bewahrt. Der Halb-Grieche-Halb-Schotte wurde in London geboren, wuchs in Schottland, Griechenland und Frankreich auf und fiel zuerst auf, weil er Songs zu der TV-Serie „The O.C.“ beisteuerte. Wer sich daraufhin daran machte, Alexi Murdochs Discographie abzuarbeiten und bis heute dran geblieben ist, dürfte nicht enttäuscht sein: Alexi Murdoch macht wunderschöne Pop-Songs, die fragil wie kaum andere auffindbare Songs sind, und die, ebenfalls wie kaum eine andere Art Song, dazu in der Lage sind, sich der eigenen Stimmung anzupassen und diese zu verstärken.
Durch düstere aufkratzende Klangwelten schickt uns der Schwede Felix Wickman mit seinem zweiten SoloAlbum „Whatever Her Sins“, das dieser Tage auf Waggle-Daggle Records veröffentlicht wurde. Der Songwriter bedient sich dabei an elektronischen Elementen ohne an Lebendigkeit zu verlieren, denn das komplette Album wurde live im Studio in Stockholm aufgenommen. Wenn Wickman seine Kopfstimme einsetzt schießt einem kurzzeitig das Gesicht eines Thom Yorke durch das Bild. Auch weil er ebenfalls melancholisches, verzweifeltes aber auch episches in seinen sechs Songs erschafft. „Whatever Her Sins“ ist schwere Kost, gerade weil es so leidenschaftlich und intensiv geworden ist. Wenn er am Ende der Stücke den experimentellen Noise-Faktor bis an äußerste ausreizt, kann es schon mal etwas spooky werden. Marceese Trabus HHHHHHIIII
Als erstes beschwört Alexi Murdoch allerdings stets das Bild eines auf der Wiese in der Sonne liegenden Menschen herauf, der entweder sehr glücklich oder sehr traurig oder auch sehr neutral gestimmt ist. Dahingehend passt der Titel des neuen Albums, wenn auch anders gemeint, sehr gut: „Towards the Sun“. Silvia Maraun HHHHHHHIII
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PEARL JAM
Vs. & Vitalogy 3 CD Deluxe Edition
Foto © Danny Clinch
[Epic/Sony]
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DAS SCHWERE LOS DES ZWEITEN ALBUMS MEISTERTEN PEARL JAM 1993 MIT BRAVOUR. MITTE OKTOBER STIEG „VS.“ IN DIE US-CHARTS VON NULL AUF EINS EIN UND HATTE IN DER ERSTEN WOCHE FAST EINE MILLION KOPIEN VERKAUFT; SO VIELE WIE KEIN ALBUM ZUVOR. HEUTE IST „VS.“ ALS ABSOLUTER MEILENSTEIN ZU WERTEN UND FÜR VIELE PJ-FANS GILT „VS.“ ALS DIE BESTE PLATTE DES QUINTETTS AUS SEATTLE.
N
ach dem durchschlagenden Erfolg von „Ten“ (1991) und den dazugehörigen Hit-Singles „Alive“, „Even Flow“ und „Jeremy“ entschlossen sich Eddie Vedder und Co. keine Video-Clips mehr zu drehen und keine Interviews zu geben, um den Hype etwas herunterzuschrauben. Pearl Jam wollten den Fokus mehr auf ihre Musik lenken, als auf ihre Personen und ihr Privatleben. Folglich verschwanden PJ etwas von der Bildfläche, zumindest gab es keinen medialen Overkill. Die Fans dankten es ihnen und Pearl Jam erspielten sich in den folgenden zwei Dekaden den Ruf als eine der besten Livebands überhaupt. Ihre Setlisten variieren jeden Abend und somit wurde quasi jeder Track jedes Albums zu einem Evergreen der Band. Liest man sich die Trackliste ihres zweiten Albums „Vs.“ durch, wird einem das umso bewusster: „Go“, „Animal“, „Daughter“, „Rearviewmirror“, „Indifference“, „W.M.A.“ und natürlich „Elderly woman behind the counter in a small town“. Auf „Vs.“ befinden sich Pearl Jam auf einem absoluten Höhenflug
und liefern 1993 ein MustHave-Album der modernen Gitarrenmusik. Bereits ein Jahr später veröffentlichen Pearl Jam mit „Vitalogy“ eine derbe Rock-Scheibe, die das Zeug hat, sogar „Vs.“ den Rang abzulaufen. Der Eröffnungssong „Last Exit“ zieht brachial nach vorne und mit „Spin the black circle“ geht der Reigen an dreckigen Garagen-Krachern übergangslos weiter. Frontmann Eddie Vedder singt und brüllt sich wahrlich die Seele aus dem Leib. „Vitalogy“ stellt seine bis dato beste Gesangsleistung dar, vielleicht sogar seine beste überhaupt. Ohne jede Einschränkung muss man PJs drittes Album empfehlen. Mit Songs, wie dem tonnenschweren und intensiven „Nothingman“, dem unglaublich mitreißenden „Corduroy“ und dem grandiosen „Better Man“, liefert „Vitalogy“ drei der besten Songs der Band überhaupt. Auch hier erlebt man die Grunge-Ikonen auf dem Höhepunkt ihres Schaffens.
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HHHHHHHHHH
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APRIL 2011
Foto © Danny Clinch
P
earl Jam feiern ihr 20-jähriges Bandjubiläum mit remasterten Versionen ihrer Studioalben von 1993 und 1994. Die vorliegende „Vs. & Vitalogy 3 CD Deluxe Edition (Featuring Live At The Orpheum, Boston)“, bietet neben bereits erwähnten Studioalben, auch einen dritten Silberling, eine Live-CD. Aufgenommen am Ende ihrer gefeierten „Vs.Tour“, am 12. April 1994 in Boston, spielen Vedder, Gossard, McCready, Ament und Abbruzzese 16 Songs ihrer ersten drei Alben und zwei Coversongs. Vom Opener „Oceans“ über „Even flow“, „Rats“, „Release“, „Tremor Christ“ und dem NeilYoung-Song „Fuckin Up“ bis hin zum abschließenden „Elderly Woman“; auch hier: Pearl Jam auf dem Peak ihrer wilden Jahre. Die Studioalben „Vs.“ und „Vitalogy“ wurden um jeweils drei Bonustracks erweitert: einer Demo-Version von „Nothingman“, alternativen Takes von „Corduroy“ und „Better Man“, dem Victoria-WilliamsCover und -Duett „Crazy Mary“, dem unveröffentlichten „Cready Stomp“ und dem akustischen „Hold on“. Die „Deluxe Edition“ ist eigentlich nur etwas für Sammler und Die-Hard-Fans der Band. Es bietet zwar einen raren Live-Mitschnitt; aber der geneigte Fan hat längst unzählige Bootlegs im Regal. Die beiden Studioalben wurden komplett remastered, was insbesondere bei Aufnahmen aus den Neunzigern kaum notwendig ist, und im Allgemeinen nur selten Sinn macht. Daher ist dieser ReRelease eher Neueinsteigern zu empfehlen. Wer „Vs.“ und „Vitalogy“ noch nicht sein eigen nennen kann und auf Formate wie Box-Sets steht (die nicht in klassische CD-Regale passen), muss hier unbedingt zugreifen. Zwei der Besten Alben der Neunziger und die dazugehörige Live-CD einer der erfolgreichsten und begnadetsten Bands überhaupt. Marceese Trabus
DISKOGRAPHIE “Ten” (1991) “Vs.” (1993) “Vitalogy” (1994) “Merkin Ball ep.” (1995) “No Code” (1996) “Yield” (1998) “Live on two legs” (1998) “Binaural” (2000) “Riot Act” (2002) “Lost dogs” (2003) “Rearviewmirror” (2004) “Pearl Jam” (2006) “Backspacer” (2009) “Live on ten legs” (2011) www.pearljam.com
Foto © Baron Von Flux
DxBxSx ZUGRIFF
[Elektrohasch]
H
ey Matze, wie jeht’s dir? Immer noch „Hartz IV oder Superstar“ oder is noch „Der Zaun“ um dein Domizil jezogen? „Sorry“, dass ick so lange nischt von mir hören lassen habe. „Du“, „Ich brenne“ darauf wat Neuet von dir zu hörn. Von mir jibt’s nich viel zu erzählen, außer dass mich letztens ne „Wachschutzsau“ fast dranjekriecht hätte, und dass „Die Ex Von Otto“ jetzt die Neue von Tim is. Dann haben die Bulln bei mir irrtümlich die Tür einjelatscht und irgendwas von „Zugriff“ jebrüllt. Echt Panne! Ansonsten jeht’s abends immer in meene Stammkneipe. Da darfste noch rochen, also stehn hier die Zeichen och weiter uff „Rauchwehr“! Ick hab da jestern übrijens ne krasse Combo jesehn. Echter „New Beat“. Die hießen Drive By Shooting und schreiben sich DxBxSx. So‘n Gebräu aus Ton-Steine-Scherben-Texten und StonerMugge. Richtig derbe und voll uff die Zwölf.
STONER-PUNK
HHHHHHHHII
Ey, die drei Typen rechnen in ihren Songs mit dem janzen Nervkram ab! Vor allem mit den hippen und nervigen Schickimickis hier in Berlin. Denkste eigentlich och immer noch „Berlin is sooo geil“? Dann komm mal „Ziemlich bald“ wieder rum und dann jehn wa zusammen uff de Piste. „Weeste Bescheed“! „Liebesgrüsse aus Neukölln“, deine Kleene. Bastian Ernicke
www.dxbxsx.de www.elektrohasch.de
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FUCK YEAH, INTERVIEWS!
CITY LIGHT THIEF - “LAVIIN” CITY LIGHT THIEF - Laviin [Wall of Sound/Roughtrade]
re en? Wä l h e f p Em hören? r mich und e t fü ich heu es was ? n e d , warum ochmal am a r j r K e n p b n a o e P w ht n öre), Vielleic ine Stimh rzugt h ese : c i o a a d i v f v e n a l i j i b e S t enn me , ja. : Es gib derzeit ug für w n i , b n e h r Juliane pace-Genres. n ic hö sst tend ge ys sser pa cht so icht wü on Musik. ung be irren M das deine für n ni m re n eher mich. tv ä r e t n A w s n n e e a i s o d s e i W d m An für lbum? es eine e Nerauglich enschen t s g a a geht t i l dieses A , schwierig. l d D a auf eM Oh ürde si ell mal n aus den rde es n ü w h w c h Silvia: s c h I auf c i a heinl nn m als len, die hen als r h e e f d p n en, we Wahrsc ce ungefähr m o v e v sik ste h spa ständig d. ere Mu glaube, r t i r bei my / hawaiianisc ä w Boxen h t z ich h geran f eite an h, denn ity Light Thie „tropisc urchgehen. S c i d C t “ s s l a e tet i / meta dass, w n, machen si ntest du betrach on h ö c K s e i : t h s e c i s rde uten Real ich, Julian da ma DIR wü inen 5 Attrib voll, glaube , – 3 r t t s e t i u o b g P a m es sie f ke sehr odic liebe latte au nn ich ? e „Mel n, wie k“ c P e c t h e o e i e R s d d r / n e h was wi k v de be ic re / Pun ) aufrei fehlen, Hardco all emp er eher den (Nerven t, aggressiv, F . Lau ,w , oder so Silvia: schätze eren, tiefsinengend ? r t s n a n stig nen sik bissche chmackssache feingei st du ei funa H lag Mu City s : h e e c S n G n e a i k n g n l r e e Ju w tte sta nig mit zur Pla s? Auch t, dürfte enig g ä r t r asst da ckssache“ Zugang eich es nicht e P v a gl ef ein w haben. Geschm mmen kein ght Thi den, ob rzugter Musik i „ L zen vo eno schmer bist mal n e g a dein be genaug s Attribut ist? M nn, Du irkliche stil ist? n. Ich hab s sei de chtig wütend w E Jei t. mä er, al Silvia: ie imm wieder dann vielleich w gern m d z n n a U g : n, it? ram früher Juliane auf we bel: Faz , eamo-K r r i c w S l e o es so Em Tromm hmal hören ;-) von ist a d , t t i r t noc e ö h w c l i n a geh e N l i m oo me t t noch ielleich nitiv wieder nicht so edenfalls nich v efi t (j ören, d entfern weit wie von h en so meil er-Songwriterng dem Si 26 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.
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FUCK YEAH, INTERVIEWS!
THE HUMAN LEAGUE - “CREDO”
eague uman L H . n e t wel st d nicht. n t würde i ig u h m c o s t i W k gleiSilvia: er ja zu chelt, dass er atte ver usik l P ä e l i e d b t Du man r und icht M as has hrer wa iel (muss n iane, w e l l n k Ju e e i i : s h d a u c i v u M ja Silv ls D ll ist er bsch artet, a sein...)? uss nicht genere ü Du erw ung zur Platte h d n :M u k ib Juliane n? Passt mir zu slee enommen Beschre ast? sei stg h Musik um ern n aber, Roxy e kam gelesen roßes! Ich gendwi alogr de I G r : ! e e t e u w u h n g g c a u a i z au Le Jul tan An ist eben ftwerk Human e, ir spon m n, Musik a r mochte on sehr gern K zu den Sin inen d n h n i c s U e . s r ! ä n k Eno er ke imme x sage h eida dies inter sich e ls man ni en mic r i a e b s d s r a b i u a h h c D e r m i u d ozess h as ging h schon d in Reifepr Silvia: W m Hören durc leich ke t, gentlich egleitet und g n o i h e c b it s. hat, s ber gu erstes b Kindhe in Club m nt.......a ind? n f h n p e a z o r n d K h o u r Ja den ffte v späte as. W war z : Ich ho andle oiled“ n wir d st auch e e B s n s g a i a n . l l i g u e J n i h as „B indei p bezeichbis 3 es ufso ein D t. Das l W 1 e ? i i d p e e s i i L Be erte Anla nn es nterbew htig, da um Lied cht, de i das ohne i h b n c A i s . n Total u e c i in E rigkeit vielsch net ja e legt wird, schwie e ich langsam war so schon allein. ge rd o e ist ja Schale vier wu rangegangdas Intr fesselnd, er Platt hne d i o e v b o t s r s abe s ech ob de röse o isch Das ist ssetexte ch ur Gek anden. hypnot nn e n r e i P n w e n d b e e n a en irge nd da t vorh d dan damen dei? Ach... nkel. U Me“ nd. Un Scheibe n u e t u d F ü d w n t n u e ich die rses Wi ou Wan , e d Y e v t n l ’t e E l n R o u o z w p g. r „D Po Ahnun al meh habe e abtgarde- r m n n t i a h e v c k i A n so ute to ist Dein e k s h a a f t h s W r c : s E it Silvia zit? hören. bei meinem hoher K ie gute Art. ndes Fa es e ß h d e c i n i f l r r u h m t e a sc ich aber hatte ten H , leich ne: Ich al, dass eschätz seur onische ang der a g i k l r a u l h J r e s e D is es fter m Conno eilte G schon ö scht war und Musik- t echauffiert. gelangw Einfach herrtäu ch n in. ich ent ber später regelre amals ja live Sänger schlage n n a a d d t s nd es dann s mochte. Der ha wie da , lich. U 10 Jahren auf n e m e l t n om h das Tei e so wenigs u h mitbek g c i a die nac ressetext lässt ’ e b L e n hi man rP Also sc nach hinten i mit Hu dwas haben und de es handle z n n a e n en mal g ür zeh war. Irg errschaften verlaut in Album, in rank. F te die h H c e S ä n , n m g n e d die sich u Roxy r möch rstande m man re. Ode teilung das lsch ve ohl, e a h f h a J k c a r l d e e w ftw nab te w und Kra Da war romotio diesem Text n dach ocoder. a P m Music . e ach rk=V ge fänd skepDing n er haben? Kraftwe sind schon Anklän s a w t ed e i ie on nun w Aber d r als das. Die ind s ich sch s a d eh enn weit m tisch. D .Hausnumelten n es W ffen, . . e . f . f . a t n s h o n c s sch ha , Kü zu ersc langioniere K mern. P den. en g e L r, e l .Hallo? THE HUMAN LEAGUE - Credo Also.... ry mag r e [Wall of Sound/Roughtrade] Bryan F n e d n fi man n will, wie ma t is einigen
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Fotos © Steve Gullick
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BEADY EYE
DIFFERENT GEAR, STILL SPEEDING
GALLAGHER-BRITROCK HHHHHHHHHI
[Indigo]
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asis ist tot - und es geht weiter. Irgendwann mit einer Jahrhunderte überdauernden Noel-Gallagher-SongwriterPlatte, jetzt und hier schon mit der neuen Liam-Ich-tret-euch-Pennern-allen-in-den-ArschBand. Wer das langweilig findet, sollte zu FreeJazz weiterziehen. Die Up-to-date-Indie-Rocker, deren Aufmerksamkeitsspanne meist gerade mal für Random auf ihrem MP3-Player ausreicht, waren natürlich schnell mit einem süffisanten Grinsen dabei: “Stadthallentauglicher Bistro-Rock”, kanzelte “Intro” “Different Gear, Still Speeding” ab und knipste das mittlerweile auch schon vergilbte Neon-Licht an. Nun, ob man auf diesen Zug nun aufspringt oder nicht, an Rockstar-Role-Model Liam Gallagher kommt auch 2011 niemand vorbei und so hält es selbst die “Zeit” für angebracht, “Beady Eye” eine Seite lang als Beispiel für die schwindende gesellschaftliche Brisanz von Rockmusik durchzuanalysieren. „Fucking Scheißdreck“, schimpfte Liam erst neulich, als er so etwas zu Ohren bekam. „Jeder weiß, wer Liam Gallagher ist, und ich werde niemanden zwingen, unser Zeug anzuhören.“ Dass er ohne Noel, dafür mit Gem Archer, Andy Bell und Chris Sharrock ein würdiges Oasis-Album hinbekommen würde, wer hätte das
2000, also nach seiner ersten veröffentlichten Eigenkomposition, eigentlich für möglich gehalten? Eben. Nicht mal Oasis-Ultras. Und jetzt kommt der Mann mit einer vor wohltönenden SixtiesReferenzen und liebevoll inszenierten Selbstzitaten (“Baby coooomeee onnnn” oder “Come on, Come on”) nur so strotzenden Scheibe daher, die auch noch so supercool aussieht, wie alles, was die Oasis-Designer zuletzt vollbracht haben. Ich rate deshalb wahrhaftig: Ab ins Plattenregal damit und huschhusch zu Ebay, um noch ein unverschämt teures Ticket für die ausverkauften Beady-Eye-Club-Konzerte zu ergattern. The hype will never end, my friend. Und irgendwann heißt Lemmy Liam. Bernd Skischally
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SHORT SHOTS NEON TREES – Habits [Island/Universal]
MOBYLETTES – Immer schlimmer [Tapete/Indigo]
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ie US-Amerikaner fahren mit ausgefeiltem Songwriting vor. Liefern somit viel Pop, sehr viel Pop. So balancieren sie mehr oder weniger zwischen den Killers und den Kings of Leon hin und her ohne sich dreckig zu machen. „Post-Punk-Soul-Pop-Rock“ fabriziere man, ließ Neon-Trees-Sänger Tyler Glenn in einem Interview verlauten. Genau, ist irgendwie alles dabei. Für jeden etwas; bloß nicht anecken. Marceese Trabus LONG DISTANCE CALLING – Long Distance Calling [Superball Music/Emi]
er glaubt, dass „Mobylettes“ so sehr nach All-Girl-60s-Band klingt, dass sich dahinter eigentlich nur dicke Metaller mit vorhersehbarem Humor verstecken können, irrt: Mobylettes schaffen es tatsächlich, den originalen All-Girl-60s-Band-Sound einzufangen. „Immer schlimmer“ ist ein schöner Schlag gegen den Pop-Einheitsbrei der letzten Jahre – und gar nicht so neu, wie man denken könnte: Bereits vor gut 10 Jahren waren die Mobylettes am Start, brachten derzeit drei Alben heraus und danach lange Zeit nichts. Nun sind die Hamburg-Bahrenfelder zurück, und wir wünschen viel Spaß beim Wieder- oder Neuentdecken. Silvia Maraun
HHHHIIIIII
M
it dem dritten, selbstbetitelten Album bieten die fünf Münsteraner einmal mehr instrumentalen Progressive Rock. Exklusiv für eingefleischte Liebhaber diese Genres. Marceese Trabus SCAMS – Rewriting Fiction [DevilDuck Records/Indigo] HHHHHHIIII
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er nordenglische Vierer nennt Michael Jackson und Marvin Gaye als Inspirationsquellen, die zwölf Songs ihres Debüts „Rewriting Fiction“ versprühen dann auch unmittelbar Disco-Pop. Um die moderne Indie-Komponente erweitert, bieten die Scams aber auch vorsichtigen Post-Punk. Immer einen Beat pro Minute mehr, sodass es einen förmlich von der Couch oder der Bar auf die Tanzfläche zieht. Marceese Trabus THE PAINS OF BEING PURE AT HEART – Belong [Pias/Roughtrade] HHHHHHHIII
“
Belong” ist das zweite Album von The Pains of Being Pure at Heart und unterscheidet sich vom 2009er Debüt-Album “The Pains of Being Pure at Heart” gefühlt hauptsächlich in der Produktion: Irgendwie ist das alles etwas konkreter geworden, ausgereifter, klarer im Sound. Ein schönes Indie-Pop-Album ist das geworden, der große Anspieltipp ist „Heart in your Heartbreak“. Silvia Maraun
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IMAGINARY CITIES – Temporary Residents [Grand Hotel van Cleef/Indigo] HHHHHHHHHI
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maginary Cities kommen aus Winnipeg, und jeder, der die Weakerthans liebt, wird anderen Bands aus Winnipeg positiv-bevorurteilt entgegen sehen. Imaginary Cities haben alle Positiv-Vorurteile verdient, denn Imaginary Cities sind die wohl souligste IndiePop-Band, die wir je gehört haben. Den Kern der Band bilden Marti Sarbit als Sängerin/Pianistin und Rusty Matyas, der alles Sonstige beiträgt. Auf Tour gehen sie zu fünft, um den Sound der Aufnahmen auch live umsetzen zu können. Wir vergeben hier 9 von 10 Sternen: 4 für den Soul, 4 für den Pop und einen extra für die Tatsache, dass die Hauptakteure es in ihren Namen so fantastisch schaffen, Ys und Is auseinander zu halten. Silvia Maraun
NOAH AND THE WHALE
FOLK-POP
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LAST NIGHT ON EARTH [Cooperative/Universal]
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as diesjährige Frühlingsalbum ist geboren! Name des Wonneproppens ist „Last Night On Earth“, klingt zwar ein bisschen deprimierend, ist aber zuckerperlensüß, sommerregenerfrischend und wundersam wild. Die stolzen Eltern tragen den Namen Noah And The Whale; eine Band aus London – wie sollte es auch fast schon anders sein – die mit diesem Moped ihr drittes Album kredenzen. Zehn abwechslungsreiche Knüller erwecken auch die letzten Endorphine endlich aus dem Winterschlaf. So eröffnet „Life Is Life“ mit einem Synthie-Intro und zieht auch die Hörer mit in das Boot, die bei dem Titel erst einmal „Na Na Nanana“ im Kopf hatten. Besser und fluffiger – ein Wort das sehr zu der Platte passt – allerdings ist der zweite Track „Tonights The Kind Of Night“. Und so überschlagen sich die grandiosen Songs, die nur dann eine kurze Unterbrechung finden, wenn „Paradise Stars“ aufziehen und mit einem melancholisch
anmutenden Klavierzwischenspiel die Flöhe im Bauch ein wenig zur Besinnung bringen. Nichts desto trotz, der Frühling darf mit dieser Scheibe gnadenlos gefeiert werden. Spitze ist es, mit anzuhören, wie sich das Leben des Frontmans Charlie Fink scheinbar wieder in bessere Bahnen begeben hat: Die alte Wunde Liebe ist geschlossen, Zeit ist ins Land gegangen und ein fröhlicheres, wacheres Album als noch der Vorgänger „The First Days Of Spring“ ist entstanden. Außerdem darf man sich freuen, dass eine Band wie Noah And The Whale – angeschwemmt in einem Folk-Band-Hype par excellence – über das Folkige hinaus gewachsen sind, sich an poppigere Songs heranwagen und trotzdem rein gar nichts von ihrem unverwechselbaren Charme eingebüßt haben. Jessica Lehmann
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Foto © Dennis Dirksen
REVIEWS
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CLICKCLICKDECKER
„DU ICH WIR BEIDE ZU DEN FLIEGENDEN BAUTEN“ (LIVE)
ART CLICK UND OLIVER GARFUNKEL HHHHHHHHHH
[Audiolith/Broken Silence]
„Wenn ich mir meine eigene Plattensammlung anschaue, dann finde ich ganze zwei Live-Alben darin. Warum also sollte ich selbst eines veröffentlichen? Als dann aber Anfang 2009 eine Anfrage vom Reeperbahn Festival kam, ob ich nicht ein Konzert in den Fliegenden Bauten geben möchte welches vom NDR mitgeschnitten würde, kam mir der Gedanke diese Chance zu nutzen. Es müsste ein besonderes Konzert sein - aber für Streicher habe ich nichts übrig, für einen Kinderchor nicht die Geduld und ein Musical kam auch nicht in Frage. Also rief ich meinen treuen Gefährten Oliver Stangl an und erzählte ihm von der Idee. So entwickelten wir zusammen das Programm für den Abend. Nur wir zwei auf der Bühne. Er an vielen Instrumenten und ich an der alten Gitarre. Und es entstand etwas Direktes und Tragendes. Viele Lieder sind Interpretationen geworden, Interpretationen von sich selbst. Als dann der Abend kam, das Zirkuszelt der Fliegenden Bauten bis zum Anschlag gefüllt war und wir nach unserem ersten Lied den Applaus tranken, war uns beiden klar, dass wir alles richtig gemacht haben. Dieser Konzertabend war für mich eines der wichtigsten und bewegendsten Erlebnisse meiner Künstlerkarriere. Und ich wollte für jeden, der nicht dabei sein konnte, die Möglichkeit schaffen, diesen für mich besonderen Moment mit mir zu teilen. Deshalb dieses Album.“ (Kevin Hamann)
D
en Worten von Kevin Hamann alias clickclickdecker ist fast gar nichts hinzuzufügen.
Die Frage, ob ein Live-Album nötig ist, steht immer im Raum, die Umsetzung mit Streichern und Kinderchor ist zwar jedes Mal schön, aber mittlerweile auch nicht mehr neu. (Ein Musical hingegen hätte ich persönlich sehr reizvoll gefunden, macht das mal jemand für mich?) So hat sich clickclickdecker für eine personell simplifizierte Fassung seiner sonstigen Live-Ausstattung entschieden und geht mit Gitarrist (und hier Multi-Instrumentalist) Oliver Stangl allein auf die Bühne. Tatsächlich ist die Umsetzung der Songs irrsinnig interessant und schön geworden. Gerade als Hamburger kennt man clickclickdecker lange, hat viele der Songs schon häufig gehört in unterschiedlicher Besetzung und Instrumentierung und sich einiger Songs sogar ein wenig überhört - „Du ich wir beide zu den Fliegenden Bauten“ bringt neuen Wind in die Diskographie von clickclickdecker und darf sich in Anbetracht der vielen „Ich mache ein besonderes LiveAlbum“-Umsetzungen aus den letzten Jahren ganz weit oben einordnen. Silvia Maraun
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Foto © Fabian Moehrke
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SAMBA
DIE EKSTASE DER MÖWEN [tapete/Indigo]
“
Es ist bezeichnend, dass selbst in einem Film wie „Findet Nemo“, in dem fast alle Tiere positiv und klar identifizierbar dargestellt sind, die Möwen als einzige diese anonyme, unsympathische Masse bilden, die, die immer nur „Meins! Meins! Meins!“ schreit. Vielleicht ist der Schwarm aber auch gut.“ so Knut Stenert, Sänger und Steuermann von Samba. Weiter: „Ich mag die Biedermeierlichkeit, mit der die Menschen sich bei einem Film wie „Avatar“ im Multiplexkino ihre 3D-Plastikbrillen aufsetzen, aus riesigen Cola-Eimern trinken und sich von dem im Film propagierten Konzept der Nachhaltigkeit und der Verschmelzung mit der Natur hinreißen lassen. Inkonsequent, aber schön und beruhigend. So, wie sich alle im Internet gegenseitig hinterherrecherchieren, mit Payback-Karten ihre Einkäufe dokumentieren, um dann Hausfassaden zu pixeln und auf die „Spionageautos“ von Google einzudreschen.“ Damit bleibt inhaltlich eigentlich nicht viel mehr zu „Die Ekstase der Möwen“ zu sagen, außer vielleicht zusammenfassend anzumerken, dass es hier ausdrücklich nicht um die Mode der heutigen Zeit geht, sich dadurch auszuzeichnen, dass man irgendeine Sa34 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.
APRIL 2011
KEIN INDIE-ROCK MEHR
HHHHHHHHHI
che auf der Welt, in der Politik, in der Wirtschaft, in der Bildung oder im persönlichen Umfeld besonders hasst und seine Wut möglichst eloquent in sozialen Netzwerken äußert. Musikalisch ist „Die Ekstase der Möwen“ weiter von Indie-Rock entfernt, als es Samba je zuvor gewesen sind – vieles ist elektronisch geworden, eher in extravaganteren Sparten wie den Swing abgerutscht, aber die netten Backgroundchöre dürfen wir behalten. Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sich eine Band innerhalb von sieben Alben verändern und weiterentwickeln kann, ohne an Qualität oder Originalität zu verlieren. Knut Stenert hat übrigens noch die gleiche merkwürdig raue, schräg-sexuelle Attitüde in der Stimme wie eh und je. Kann sich ja auch nicht alles ändern. Gut so. Silvia Maraun
www.samba-pop.de
FUCK YEAH, INTERVIEWS!
ARCHITECTURE IN HELSINKI – „MOMENT BENDS“ S wie Sunist Dein gefällt sie Dir, was
Silvia: Wie erster Eindruck? etwas ich sie zugegeben nd fa st Er : ne lia Ju n, g wohl aber dara langweilig. Das la rama D e r das ganz groß dass ich sonst nu dPlatte ist halt irgen gewohnt bin. Die t. e ich ja sonst nich wie sonnig. Kenn ls Pu finden sich ja Hauptsächlich be ner Sammlung. aderöffner in mei atteneinen eigenen Pl Silvia: Wenn Du ter ), toll wäre das? un laden hättest (wie di u e erung würdest D welcher Beschild ”)? (abgesehen von “A Platte einordnen
.
Traum Juliane: Wäre ein beams.
st Du diese Platte Silvia: Wem würde arum? empfehlen und w n er , meinem Ex. Den Juliane: Ich glaube g zu fhören, Neil Youn sollte langsam au hören. as änan der Platte etw Silvia: Wenn Du wäre es? dern könntest, was ie er. Es passt irgendw Juliane: Das Cov frischend. nicht. Es ist zu er
ARCHITECTURE IN HELSINKI – Moment Bends [Cooperative Music/Universal]
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HÖRBUCH SVEN REGENER liest:
„MEINE JAHRE MIT HAMBURG-HEINER. LOGBÜCHER“ (4 CDs im sogenannten „Multi-Jewel-Case“) [tacheles/Roofmusic/Indigo]
I
ch bin eigentlich kein großer Fan von Hörbüchern. Das liegt daran, dass ich schneller lesen kann als hören. Zeit ist so wertvoll heutzutage. Außerdem höre ich Hörbücher gern im Bett und schlafe dabei immer ein. Dennoch, oder gerade deswegen, hat mir „Meine Jahre mit Hamburg-Heiner. Logbücher“ von Sven Regener sehr gut gefallen. Dieses Hörbuch ist episodenhaft erzählt, daher gibt es keine Probleme, wenn mal ein Kapitel verschlafen oder versehentlich geskippt wird... aber von Anfang an: Sven Regener, Sänger der Band Element of Crime und Verfasser der HerrLehmann-Bücher, hat gebloggt. Über einen Zeitraum von 5 Jahren veröffentlichte Sven Regener im Auftrag unterschiedlicher Plattformen und Magazine unterschiedliche Logbücher. Diese beschreiben stets klar begrenzte Zeiträume, beispielsweise die Zeit vor Veröffentlichung des Albums „Mittelpunkt der Welt“, eine Tour mit der Band Element of Crime oder Sven Regeners Vorbereitungen auf die und Reise hin zur Buchmesse. Stets im Dialog steht Sven Regener mit seinem Freund Hamburg-Heiner, der mit Rat, Kritik oder simplem Quark immer an seiner Seite/ seinem Telefon ist. Nicht alle Menschen die gute Bücher verfassen, können diese auch gut lesen – häufig wird
zu schnell gelesen, undeutlich gesprochen, unverständlich betont; die wenigsten Autoren sind nun mal ausgebildete Sprecher und holen sich daher für eine Hörbuchfassung ihrer Romane meist bekannte Synchronsprecher oder Schauspieler hinzu. Dass Sven Regener selbst liest, macht Sinn: Zu sehr ist im Kopf der Menschen sein sprachlicher Ausdruck mit seiner Stimme verbunden. So reicht es doch bereits, einen geschriebenen Text von ihm zu lesen, um dabei seine Stimme vor dem inneren Ohr zu haben. Zwingend nötig ist es, dass Sven Regener selbst die Worte „schlimm“, „schön“ oder „Quark“ sagt (und das tut er im Laufe des Hörbuchs häufig), denn kein anderer könnte diese Begriffe so sinnstiftend sagen wie er. Es war eine wichtige und gute Idee, diese unglaublich tiefsinnigen, witzigen und unterhaltsamen Blogeinträge aus der Welt des Internets heraus in den runden, abgeschlossenen Kosmos eines (Hör-)Buchs zu stellen. Wir sind angehalten, in unserer Besprechung die im Verlag Galiani Berlin erschienene Buchausgabe, ISBN 978-3-86971-035-8, www. galiani.de, zu erwähnen – dies sei hiermit getan. Silvia Maraun HHHHHHHHII
www.svenregener.de Fotocredits: Charlotte Goltermann
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REVIEWS
SIMON AND GARFUNKEL BRIDGE OVER TROUBLED WATER
FOLK-POP
HHHHHHHIII
[Columbia/Sony]
K
urz nach Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums „Bridge over troubled water“, welches in den ersten drei Wochen 1,7 Millionen Exemplare verkauft und zehn Wochen die Pole-Position der US-Billboard-Charts vereinnahmt, geben Simon and Garfunkel ihre Trennung bekannt. Ein Jahr später erntet ihr letzter Release sechs Grammy Awards, unter anderem für das Album des Jahres; der Titeltrack wird beste Single des Jahres, bester Song des Jahres und bester zeitgenössischer Song des Jahres. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Ohne Frage schrieben Paul Simon und Art Garfunkel mit diesem Album Musikgeschichte, so verwundert es kaum, dass „Bridge over troubled water“ einmal mehr wiederveröffentlicht wird. Dieses Mal ist es die „40th Anniversary Edition“, die uns zusammen mit einem Live-Mitschnitt der 1969er Tour dieses klassische Album schmackhaft machen soll. Jeder kennt die Mega-Schmonzette
„Bridge over troubled water“, selbst Elvis Presley, Aretha Franklin, Willie Nelson und Johnny Cash konnten sich Neuinterpretationen des Hits nicht verkneifen; auch das stampfende „Cecilia“ oder die Geschichte von „The Boxer“ hat man schon zur Genüge gehört. So sind es die eher unbekannten Songs, die das Album interessant machen. Die herrlich wippenden, zwischen Beatles und Beach Boys angesiedelten „Baby Driver“ und „Why don’t you write me“ unterstreichen die SongwritingQualitäten des jungen Paul Simon. Die Bonus-CD „Live 1969“ bietet bisher unveröffentlichte Mitschnitte diverser Abende und wurde im November ’69 aufgenommen. Startend mit dem wundervollen „Homeward Bound“ sind neben den späteren Hits der „Bridge“-Platte von 1970 auch „Mrs. Robinson“ und das unvermeidliche „The sound of silence“ vertreten. Marceese Trabus
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REVIEWS „THAT’S LIVE“
DIE MUST-HAVE KONZERT- UND TOUR-TONTRÄGER von Gunter Vom Berg
L
ivealben. Sie sind nicht jedermanns Geschmack, denn die Konzert-Atmosphäre kommt nicht immer so zum Tragen, wie man es von einem Live-Gig kennt. Heute gibt es ja von fast jedem Act einen Mitschnitt auf DVD und Blue Ray, doch sein wir mal ehrlich, dies kommt einem direkten Live-Erlebnis nur bedingt nah. In den Urzeiten der Aufzeichnung von Konzerterlebnissen, gab es TV (z.B. Rockpalast), Kinofilme (z.B. „Woodstock“, „The Last Waltz“, „Stop Making Sense“), aber für die meisten kam das Live-Erlebnis via Schallplatte oder CD. Da versuchte man, das Konzerterlebnis „nacherlebbar zu machen“. Manchmal klappte das sehr gut. Hier sind einige positive (und „gut abgehangene”) Beispiele:
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1968, JOHNNY CASH „At Folsom Prison”
„When I was just a baby my mama told me. Son, always be a good boy, don’t ever play with guns. But I shot a man in Reno just to watch him die When I hear that whistle blowing, I hang my head and cry” („Folsom Prison Blues”) Ein Knast-Konzert wie es authentischer nicht sein kann. Hier ist nicht nur die Musik interessant und fesselnd, sondern auch die Zwischentöne, die Interaktion mit dem Publikum. Cash war bei seinem groß angelegtem Gefängnisbesuch in absoluter Hochform, seine sarkastischen Kommentare, die schlüpfrigen Witze und seine Kritik am System wurden unzensiert mitgeschnitten (keine Pups oder Pieps). Ich muss zugeben, dass ich nicht immer ein großer Cash-Fan war, dazu gab es zu viele peinliche Auftritte und Einlassungen in der Zwischenzeit, aber nach den „American Recordings“, hatte „The Man In Black“ auch viele Fans jüngeren Datums auf seine Seite gezogen. Ob er nur allein mit akustischer Gitarre oder mit der fantastischen Band im Rücken 1968 seine Songs zum Allerbesten gibt, die Atmosphäre ist fast magisch. June Carter scheint auch viel Spaß bei den schweren Jungs zu haben: „We got married in a fever, hotter than a pepper sprout“. Wer Cash in seinen späten Jahren mochte, wird auch „Hinter Gittern“ mit viel Freude zuhören, denn hier ist alles versammelt was ihn ausmachte: Folk, Rock’n‘Roll, Blues und natürlich C&W, aber deftig abgeschmeckt in der Knastküche von Folsom Prison. Mahlzeit.
1970, ROLLING STONES „Get Yer YaYa’s Out!“
Aufgenommen 1969 in den USA, gilt dieses Album als bestes Live-Werk der Stones. Trotz einer Nachbearbeitung im Studio in London, klingen die Songs roh und ungeschliffen. Von der Gigantomanie späterer Tourneen sind sie hier noch Lichtjahre entfernt und Ian Stuart am Piano ist der einzige „Gastmusiker“. Nach dem fulminanten Starthüpfer von „Jumping Jack Flash“, wird mit „Carol“ Chuck Berry, eines ihrer Vorbilder, eindrucksvoll und treibend geehrt. Ihre Liebe zum Blues mit drei Beispielen, erfährt durch dem neunminütigen „Midnight Rambler“ den Höhepunkt dieses Albums. Brian-Jones-Nachfolger Mick Taylor legt ein beeindruckendes Solo hin und Mick Jagger bläst sich auf der Mouthharp die Seele aus dem Leib. Großartig auch die Version von „ Sympathy for the devil“. Harte Gitarrenriffs und der Verzicht auf das Markenzeichen dieses Klassikers, den markanten „Huhu“Chor, zeigen, dass ein Song mit Substanz auch in einer abgespeckten Instrumentierung an Qualität noch gewinnen kann. Insgesamt eine geschmackssicher zusammengestellte Setlist aus Hits und weniger bekannten Songs, die fesselt und auch nach über 40 Jahren immer wieder zum Neuentdecken einlädt.
große Ire Ende 1973 auf eine dreimonatige Tour in die Staaten und GB mitgenommen. Die Mischung aus Soul, Rock, Jazz und Blues, klingt immer noch erstaunlich frisch. Der Titel des Albums ist die Schlusszeile aus „Into the mystic“, das natürlich hier auch vertreten ist und zeigt, wie gern der Meister seine Stücke umarrangiert und neuinterpretiert. Eigenbrötler, der er nun mal ist, ließ er keine StudioNachbearbeitung (z.B. Overdubs) zu. Hier sind einige Songs enthalten, die er erstmals und hier einmalig veröffentlichte. Ein Höhepunkt ist „I Believe To My Soul“, eine wunderbare Ray-Charles-Komposition, die vorgetragen mit Kraft und Intensität, Morrisons stimmliche Qualitäten herausstellt. Wie zeitlos „Van The Man“ ist, bewies er mit der Neuauflage seines Meisterwerks „Astral Weeks“ von 1969, das er 2009 „Live At The Hollywood Bowl“ (quasi zum 40jährigen Jubiläum) auf die Bühne brachte. Die Instrumentierung ist vergleichbar mit „It’s Too Late“: eine Streichergruppe mit zwei Violinistinnen, die schon 1974 dabei waren und einem Bläsersatz. Bassist David Hayes (1969 „Astral Weeks” und 1974 „It’s too late”) zupfte auch 2009 beim „Remake“ den Bass (war auch hier wieder dabei). Reizvolle Vergleiche bieten die Songs „Listen To The Lion“ und „Cyprus Avenue“. Wer „Astral Weeks“ nicht im Original kennt, macht mit der 40 Jahre späteren Konzertveröffentlichung nichts falsch, denn Van Morrison ist auch hier auf der Höhe seines Könnens. Aber Live-Referenz ist und bleibt „It’s too late to stop now“.
1974, VAN MORRISON „It’s too late to stop now”
Fragt mich jemand nach der ultimativen Liveplatte, dann ist es diese. Eine elfköpfige Band - „The Caledonia Soul Orchestra“ - inklusive Bläser und Streicher (was damals auf Tourneen neu und ein Wagnis war) hat der kleine
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REVIEWS 1974, BOB DYLAN AND THE BAND „Before The Flood”
Von “His Bobness” stehen ja einige konzertante Beispiele zur Auswahl. Am gelungensten erscheint mir aber dieses Live-Doppelalbum, das er zusammen mit The Band zu Gehör brachte. Reizvoll auch wegen der Dreiteilung: mal Bob mit The Band, mal ohne - nur mit Klampfe und Mundharmonika - und mal nur The Band. Da zeigt sich dann eindrucksvoll, dass die gesanglichen Stärken klar auf Seiten der Band liegen, was aber niemanden so richtig überraschen wird. „The Night They Drove Old Dixie Down”, kennt man hier zu Lande in der schmalzigen Version einer deutschen Schlagersängerin. Im Original (geschrieben von Bandgitarristen Robbie Robertson), zeigt sich die wahre Qualität dieses Songs. Die Dylanklassiker „It Ain’t Me Babe“, „All Along The Watchtower“ und “Like A Rolling Stone” kommen hier in energiegeladenen Versionen aus den Boxen. Wer überzeugt werden soll, dass Bob Dylan richtig gut abgehen kann, muss mit „Before The Flood“ konfrontiert werden.
1976, BOB SEGER & THE SILVER BULLET BAND „Live Bullet”
Er gilt als der Mainstreamer unter den Rockern. Das liegt an seinen zahlreichen Balladen, die später in die Charts kletterten. Tatsächlich ging es aber bei Seger-Konzerten kernig zur Sache. „Live Bullet“ ist der (damals) in Vinyl gepresste Beweis. Es fängt auch gleich munter an: „Nutbush City Limits“, degradiert die Originalversion von Frau Turner zu einem zahmen Geschnurre mit Synthiegequäke. Hier ersetzt das Saxophon die nervige Elektronik. In Rock-Discotheken war die Seger-Version jahrelang der Knaller. Van Morrisons „I’ve Been Working“ kommt als treibende Funknummer daher. Stillsitzen ist nicht! Wer sich fragt, woher sich Raphael Ravenscroft die Inspiration für sein markantes Saxophon-Solo in Gerry Raffertys „Baker Street“ holte, der wird bei „Turn The Page“ die Antwort bekommen: Alto Reed (ja, so nennt er sich) schraubt seine Kanne in luftige Höhen und Seger sitzt am E-Piano und sinniert: „On a long and lonesome highway , East of Omaha, You can listen to the engine, Moanin’ out his one note song”. Ein Stück, das immer wieder unter die Haut geht. Die Coverversion von Metallica, so ansprechend sie auch ist, kommt da nicht ran. Dann folgt die letzte halbe Stunde dieses Mitschnitts und die ist reine aufregende Energie in Hardrock und Rock’n‘Roll. „Katmandu“ und „Get Out Of Denver“ gehen besonders in die Kniekehlen. Großes Kino…
1976, PETER FRAMPTON „Frampton Comes Alive“
Dieses Werk ist ein Phänomen. Kein Studioalbum des Briten Peter Frampton kann es mit dem sensationellen Erfolg dieses, bei einer USA-Tour mitgeschnittenen Live-Doppelalbums aufnehmen. Ein engelsgesichtiger Lockenkopf steht auf der Bühne, spielt eine solide Gitarre und schmeichelt mit kehligem Gesang. Nichts Spektakuläres, sollte man meinen. Doch die Atmosphäre ist dicht und die Spielfreude spürbar. Der Klang erstaunt durch Transparenz, immerhin ist das 35 Jahre her. Höhepunkt ist der 14-minütige Abschluss “Do You Feel Like We Do”. Im Ohr bleibt die Talk-Box- Einlage und der hypnotisch anmutende Bassgroove. Jahrelang ein „Lazy DJ Favourite“ auf den Rock-Dancefloors. Peter Frampton kann für sich beanspruchen, ein Heer von Mädels anhaltend für knackigere (ähäm) Rocktöne interessiert zu haben. Den Erfolg von „Comes Alive“ konnte er allerdings nie mehr annähernd wiederholen, sozusagen ein „One-LP-Hit-Wonder“.
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1978, GRAHAM PARKER & THE RUMOUR „The Parkerilla”
Graham... wer? Genau. Er gilt als Kritikerliebling. Das große Publikum konnte er gerade mal streifen. Unglaublich. Verfügt er doch über eine raue, ausdrucksvolle Stimme, ist ein solider Gitarrist und ein überdurchschnittlich begabter Komponist. Seine wahren Qualitäten wurden besonders auf der Bühne hörbar. Das lag natürlich auch an der exzellenten Backingband The Rumour, hervorgegangen aus der Pubrock-Kultband „Brinsley Schwarz“, die mit gitarrenbetontem Bluesrock und einer Mischung aus Soul und Rhythm & Blues die Basis für seine Performance legte. Hier wurde eine vierköpfige Bläsersektion hinzugenommen, die dem kraftvollen Fundament noch ordentlich Druck obendrauf setzt. Einen Song jetzt hervorzuheben ist unnötig. Jeder Einzelne bewegt sich hier auf hohem Niveau. Ein kleiner Wermutstropfen: Es handelt sich hier um ein dreiseitiges Vinylwerk, die vierte Seite ist praktisch eine Maxi-Single (3 min 51 sec) mit einer neu arrangierten Studioversion von „Don’t Ask Me Questions“. Da wäre sicher noch Luft für weitere Songs gewesen.
1978, BOB MARLEY & THE WAILERS „Babylon By Bus”
Das ist die Platte für Rock-Fans, die nicht so richtig auf Reggae stehen. Und doch sind alle Reggae-Komponenten drin: Dub, Ska und etwas Rocksteady. Das dichte Zusammenspiel von zeitweise drei Gitarristen und zwei Keyboardern schafft eine fast orchestrale Atmosphäre. Bass, Schlagzeug und Perkussion bilden einen komplexen und treibenden Rhythmusteppich. Magisch. Dazu kommen dann das Charisma und die Stimme Marleys. Es ist immer noch faszinierend. Die Songs klingen auch 2011 unverbraucht und fesselnd. Hervorgehoben sein hier: „Punky Reggae Party“, „Lively Up Yourself“, „Rebel Music”, „War/No More Trouble“, „Is This Love” und der unverwüstliche Discotheken-Knaller „Jamming”. Aber egal: Es gibt so gut wie keinen Durchhänger. In der Vinyl-Originalversion erfreut das liebevoll gestaltete Papp-Cover für die einzelnen Scheiben mit eingezeichnetem Tourverlauf.
1979, ERIC CLAPTON „Just one night“
Es ist Dezember 1979 in Tokio. Im Budokan gibt sich „Slowhand“ EC die Ehre. Diesmal hat er nur eine vierköpfige Band als Begleitung (u.a. Albert Lee als zweiten Gitarristen und Chris Stainton an den Keyboards). Mehr braucht es auch nicht. Das Programm setzt sich weitgehend aus den Highlights des Studiomaterials der Veröffentlichungen zwischen 1976 und 1979 zusammen. Es startet rollend mit „Tulsa Time“, beruhigt gleich wieder durch „Early In The Morning“, geht dann mit „Lay Down Sally“ sofort wieder in die Beine und nimmt mit dem wirklich heulend schönen „Wonderful Tonight“ das Gute-Nacht-Lied vorweg. Dieses Auf und Ab macht Sinn, zeigt es doch alle Facetten des Meisters, der relaxt sein Instrument bedient. Kein Wunsch bleibt offen und bei „Cocaine“, in einer wunderbar mit solistischen Glanzleistungen ausgewalzten Version, gibt es kurz vor Schluss den Höhepunkt. Albert Lee darf vorher noch mit dem entspannt gerockten Dire-Straits-Song „Setting Me Up„ ans Mikro. Und auch ansonsten zeigt die Band, das weder angezogene Handbremsen oder Volldampffahrten für sie offene Baustellen sind. Die Aufnahmequalität ist einfach überragend und gilt auch heute noch als Referenz für Live-Performances. Daumen hoch. Unbedingt.
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REVIEWS 1977-1981, TALKING HEADS „The Name Of This Band Is Talking Heads”
Nicht „Stop Making Sense”, Jonathan Demmes Konzertfilmmitschnitt von 1984 ist die Live-Empfehlung, sondern dieses Werk von 1981. Hier wird die reizvolle Entwicklung von der sparsamen New-WaveBand zum quirligen Worldbeat-Orchestra gezeigt. Die ersten fünf Songs in der Vinylversion sind aus einem Radiokonzert von 1977 in Quartettbesetzung. Hier war ihre Musik noch scheinbar einfach und schnörkellos, aber eindringlich und fesselnd. Der exzellente „Psycho Killer“ ist immer noch im Ohr. Eine Stiländerung trat dann ab 1979 ein, mit der Hinwendung zur schwarzen Musik. Das konnte man dann nur mit einer erweiterten Formation aus drittem Gitarristen, zweitem Bassisten, Extra Keyboarder, Perkussionisten und Chorsängerinnen stemmen. Die Discomusik für Intellektuelle, ohne die Punkwurzeln der 70er zu verleugnen. Stampfende, pluckernde Rhythmen treffen auf David Byrnes weinerlich anmutendes Organ: „And you may find yourself living in a shotgun shack, And you may find yourself in another part of the world, And you may find yourself behind the wheel of a large automobile, And you may find yourself in a beautiful house, with a beautiful wife, And you may ask yourself-Well...How did I get here?” Auf den glasklaren und dynamischen Sound dieser Aufnahmen, muss bei dieser Perfektionistenband jetzt nicht wirklich hingewiesen werden.
1986, JOE JACKSON „Big World“
Das ist ein Livealbum, jawoll: Keine Overdubs, keine sonstige Nachbearbeitung, was auch nicht möglich war. Denn es handelte sich bei dem Aufnahmegerät um eine Zweispurtonbandmaschine. Was da aus den Boxen kommt, ist ein ehrlicher klarer Sound mit rockigen Einflüssen. Das geladene Publikum im Roundabout Theatre New York wurde gebeten, sich ruhig zu verhalten und vor allem nicht zu klatschen. Das fiel schwer bei dem erstklassigen und damals neuen Songmaterial und einer gut aufeinander eingespielten kleinen Band (g, b, dr) unter Führung des Pianisten Joe Jackson, die noch durch einen vierköpfigen „Extra Background Choir“ verstärkt wurde. Die Songs von „Wild West“ über „(It’s A) Big World“, „Shanghai Sky“, „Tango Atlantico“ bis „Hometown“ bieten eine 60-minütige Reise durch das Universum des eigenwilligen Briten (und derzeitigem Kreuzberger) in New York. Auch hier klebt das Etikett „zeitlos“ drauf. Apropos eigenwillig: Die Vinylausgabe wurde zwar als Doppel-LP aufgelegt, aber die vierte Seite wird auch nach 25 Jahren bei normaler Beanspruchung, keine Kratzer aufweisen: sie blieb nämlich leer.
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IMAGO – Imago [NaXaB 2011]
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ie ein Insekt, das einem sein Gift direkt in die Adern injiziert, gelangt das Debüt von Imago über die Gehörgänge ins Blut des Hörers. Ein großartiges Album, das die ehemaligen Still Born komplett selbst produziert haben. Nachdem unter altem Namen bereits drei Alben erschienen waren, wurde diese Trilogie abgeschlossen – und mit dem neuen Namen Imago ein sehr gelungener Neustart hingelegt. Das selbstbetitelte Album der Berliner hat die aufwändige Optik von vergilbten Blättern der Insektenkunde mit Nachtfalter-, Mückenund Käferdarstellungen. Das paart sich mit den mystischen, manchmal düsteren Songs, die mit eindringlicher Vehemenz und auch Aggressivität wie Insekten den Hörer umschwirren. Besonders die dicken Gitarrenwände erzeugen eine Wucht, die durch rhythmisch perfektes Zusammenspiel mit Drums und Bass viel Energie erzeugt. Dabei wird eher auf schwere Grooves gesetzt, als auf stumpfe Uffta-UfftaRhythmik. Das lässt den trockenen Stonerrock-Riffs viel Platz, sich brachial zu entfalten. Dazu die mal geschriene, mal gesungene, häufig fast gesprochene Stimme von Frontmann und Gitarrist Bast – sehr fette 60 Minuten Musik, die Imago mit nur drei Musikern uns da schenken. Das geht in die Venen wie Insektengift! www.imagoband.com Matthias Priller
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EINBLICKE
DES SCHOCKROCKERS NEUE SKANDALE Der Oberpf채lzer neigt zu einer ausgewachsenen Skandalhungrigkeit, wenn es um Prominente geht. Sei es Nicolas Cage, der sich eine Burg in der bayerischen Provinz gekauft (und diese dann wieder verkauft hat) oder Thomas Gottschalks Frau, die in einer oberpf채lzischen Kleinstadt geboren (aber nicht aufgewachsen) ist. Pete Doherty verspricht allerdings noch viel mehr von dem Stoff, aus dem Skandale gemacht werden. Von Simone Bauer
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in Film, der in Regensburg gedreht wird, reicht noch nicht aus, um völlig auszuflippen. Immerhin entstehen hier schon immer verschiedene Krimis, beispielsweise mit Anke Engelke. Jane Birkins Tochter Charlotte Gainsbourg ist für die Hauptstadt der Oberpfalz auch noch nicht aufregend genug. Wäre da nicht Pete Doherty, der in “Bekenntnisse eines jungen Zeitgenossen” sein Schauspieldebüt gibt. Erst lief alles wenig spektakulär ab: Pete nächtigte im Achatz Plaza Hotel am Domplatz, war immer pünktlich und schrieb brav Autogramme. Gedreht wurde hauptsächlich in Sünching, abgeschirmt von den Paparrazis.
Musikladen “Shadilac” eingestiegen sein. Der 32jährige soll eine Gitarre und eine Schallplatte gestohlen haben ñ die Zeitungen titelten allerdings auch, dass es ein Doppelgänger gewesen sein könnte. Wenig später tauchte die Gitarre wieder auf und Doherty konnte sich dank einer vorausgehenden ausgiebigen Kneipentour an nichts mehr erinnern.
Nun droht ihm eine Haftstrafe, da Pete schon mehrfach vorbestraft ist. Rücksicht auf die Dreharbeiten wird trotzdem genommen. Bleibt die Frage, wie kalkuliert dieser medienwirksame Stunt gewesen war. Schickt man denn dem Babyshambles-Sänger keinen AufDann kam Leben in die Sache: Am 8. passer mit? Und warum ist es für alle anderen März soll er zusammen mit Filmkollege Au- so schlimm, während sich der “Shadilac”-Begust Diehl des Nachts in den Regensburger sitzer über die Publicity freut?
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Was war eigentlich vor 5 Jahr APRIL 2006
INTERVIEWS: Virginia Jetzt! TONTRÄGER: Knallhart (O.S.T.), The Like, The Zico Chain, Pink Mou Vicodin, The Quill, They Live By Night, The Zutons, Randale, Cosmic Casino, Robbers On High St
TOOL
10.000 DAYS [Zomba / Sony BMG] VÖ | 28-04-2006
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ie kann man objektiv über ein Album schreiben, bei dem man schon nach den ersten Tönen in heißeres Kreischen übergehen will? Richtig, ist nicht möglich. TOOL sind einfach göttlich und ihre Musik scheint zeitlos zu sein, oder wie ein Freund von mir sagte, “TOOL ist”. Wenn es so etwas wie die beste Band der Welt geben sollte, dann gehört TOOL definitiv dazu. Seit ihrer letzten Veröffentlichung, “Lateralus”, sind ganze fünf Jahre vergangen. In fünf Jahren passiert eine ganze Menge! Und auch wenn man es schon fast nicht mehr geglaubt hat oder zumindest sehnsüchtig erwartet und vielleicht sogar heimlich des Nachts zum lieben Gott gebetet hat, TOOL sind wieder da. Und das warten hat sich gelohnt: noch fetteres, organisches GitarrenRiffing, überirdische Sounds, ein Schlagzeuger, der in einem seiner vorigen Leben wahrscheinlich eine indische Gottheit mit acht Armen war und zusammen mit dem Bassisten Schachtellabyrinthe der Extraklasse zusammen zaubert. Nicht zu vergessen, der markante, experimentelle Gesang von Maynard James Keenan, der uns mit seinen philosophischen und kritischen Texten noch die nächsten Jahre geistig begleiten wird. Ja, auch mit “10.000 Days” brechen TOOL wieder musikalische Grenzen: wahre Rockopern, d.h. elf Minuten Songs mit wechselnden Gefühlen, sphärisch, mystisch und kaum ein gerader Takt auf dem Album. Das ist purer Unterricht für Musiker und eine wahre Emotionslawine für Alle, die Musik mögen.
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Dazu das ausgefallene Artwork mit der extravaganten Verpackung, inklusive der zwei eingebauten Lupen, ja, Lupen! Und diese Lupen haben nach genauerem Betrachten auch einen Sinn. Sie verwandeln das Artwork in ein 3D Kino. Jedes Bandmitglied wird in einem Raum vorgestellt und Tunnelblick-Mandalas lassen sich erkennen. Alleine dafür lohnt es sich schon, die CD im Laden zu kaufen. Richtig, im Laden kaufen, manche von euch kennen diesen Weg der Musikbeschaffung vielleicht noch. In den Lieblingsplattenladen seines Vertrauens gehen, mit dem Typen hinter der Theke schnacken und sich den neusten und geilsten Scheiß zeigen lassen. Ich schweife ab. Auch wenn es eigentlich nur vier Kopien (für jedes Bandmitglied eine) gab, erschien “10.000 Days” schon Wochen vor dem offiziellen Release Datum (28.4.2006) in einschlägigen Downloadforen. Schade, aber gleichzeitig zeigt es auch, wie beliebt und begehrt diese Band ist. Trotzdem, kauft euch das Album, die Musik und alles drum herum ist es wert. Nun gut, ich fürchte ganz objektiv konnte ich “10.000 Days” nicht bewerten, nur soviel: TOOL sind natürlich TOOL geblieben und haben sich darüber hinaus experimentell und musikalisch weiter entwickelt. Auch auf die einzelnen Songs bin ich nicht näher eingegangen, aus dem einfachen Grund, weil ein TOOL Album ein Eins ist und als solches auch unvoreingenommen gehört werden sollte, zumindest das erste Mal. Genießt es! Andreas Voland
HHHHHHH
ren los?
Archiv
untaintops, Adam Green, The Stuff, Calexico, Montys Loco, Boy Omega, The Organ, Fish, Morrissey, Anderson, Cowboys On Dope, treet, Dimi, Cat Sun Flower, Sinbeats, Universal Mind, Quasi, Tool KONZERTBERICHTE: Cameran, Katharina Franck
ADAM GREEN
JACKET FULL OF DANGER [Rough Trade] VÖ | 10-03-2006
A
dam Green klingt wie Jim Morrison, Elvis und Nick Cave, schreibt amazon.de. Quatsch, sage ich, Adam Green klingt wie Adam Green. Und das spricht doch eigentlich für sich. “Jacket Full Of Danger” ist das vierte Album von Adam Green, und wieder liegt - genau wie zwischen Album Nr. 2, “Friends Of Mine”, und Nr. 3, “Gemstones” - nur ein knappes Jahr zwischen dem letzten und dem neuen Album. Lässt das Raum für Veränderung, für Entwicklung? Wird “Jacket Full Of Danger” ein eigenständiges Werk sein, oder wird es lediglich eine abgeschmackte Fortsetzung seiner Vorgängers werden?
che Songs wie `Hey Dude` oder `Nat King Cole`, und in dem wundervollen Kunstwerk `C-Birds` treffen die oben angesprochenen Streicher auf einen beinahe mystischen Chorgesang (welcher später in `White Women` wieder aufgegriffen wird), geführt von Adams hier sehr tief und geschult klingender Stimme. Wieder zitiert Adam Green sich auf “Jacket Full Of Danger” häufig selbst, und es sind viele Anspielungen auf andere Songs des Albums und seine Vorgänger zu finden. “ADAM GREEN is God” kann man auf Buttons an Menschen in einschlägigen Locations lesen. Das kann man fast so unterschreiben, liefert er doch auch mit seinem neuen Album wieder ein interessantes, sehr vielseitiges und musikalisch sowie gesanglich sehr ausgereiftes Werk. Wer die Adam Green-Collection zu Hause hat, kann “Jacket Full Of Danger” ohne Skrupel hinzufügen, und auch für Adam Green-Nichtkenner ist es sicherlich ein spannender Einstieg in eine Musikwelt abseits von Mainstream und dem gewöhnlichen Klangbrei des IndieGenres. Silvia Maraun
“Jacket Full Of Danger” vermisst an vielen Enden die eingängigen Popklänge von “Gemstones”. Dafür finden wir die Streicherarrangements von “Friends Of Mine” wieder. “Jacket Full Of Danger” hat nicht so viele offensichtlich vulgäre Ausdrücke wie “Gemstones”. Dafür wird Drogenkonsum sehr aufdringlich und unmissverständlich propagiert. Und “Jacket Full Of Danger” hat ein unglaubliches Spektrum an Klangwelten und unterHHHHHHI schiedlichen Impressionen eingefangen. Da gibt es Songs, die sofort nach Adam Green klingen - `Pay The Toll`, der Opener des Albums zum Beispiel, `Vultures` und `Party Line`. Ganz zu schweigen von `Hollywood Bowl`- klingt so sehr nach `Crackhouse Blues`, dass man sich erst fragen mag, ob man das falsche Album in den CD-Player gelegt hat. Es gibt “härtere”, aufdringli-
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“MAYBE SO, MAYBE NO” von Waldemar Brzezinski
STÜDYO BERLIN
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Foto © Dennis Dirksen
EINBLICKE
ADOPTIERT IM APRIL: CLICKCLICKDECKER alias KEVIN HAMANN
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PRÄZISE GENAU ENTWICKELTE TONFOLGEN UND AUDIOERGÜSSE, DIE, UNGEFRAGT IM UNTERBEWUSSTSEIN EINGEPFLANZT, DEN ALLTAG BESTIMMEN, BEHERRSCHEN UND BESCHMUTZEN: Hier meine persönlichen Highlights.
CHARTMUSIK: Immer wiederkehrendes Baukastenprinzip. Meist zwei Akkorde in Abfolge und immer gleichem Aufbau. Ekelige Stücke wie z.B. “Human” von den Killers, “Spinner” von Revolverheld oder viele viele andere die man wie ein Magnetscheider anzieht, im Kopf behält und nicht mehr los wird, bis sie vom nächsten Müll aus der Konserve übertrumpft werden. Grauenvoll und oft mit viel Scham verbunden. Gilt nicht für Musik mit Haaren.
SUPERMARKTLADENDSCHINGIS: Egal welcher Markt, solange sie Durchsagen und Einkaufbeschallung haben. Wie oft habe ich mich schon selber dabei erwischt, dass ich beim Suchen nach dem Tilsiter unbewusst die Supermarktmelodie mitpfiff, mich dann umschaute, um zu kontrollieren, dass auch wirklich niemand etwas davon mitbekommen hatte und mich dann heimlich zur Wursttheke weiterschlich. Igitt.
WINDOWS HOCH UND HERUNTERFAHRMELODIE (oder wie auch immer das heisst): Kennt jeder, kann jeder mit einem Computer verbinden. Sicher eine der meistverbreiteten Kompositionen auf dem Erdball. Wie viel Microsoft wohl dafür gezahlt hat, würde mich interessieren. Dazu fällt mir ein: Als wir letztes Jahr in Russland unterwegs wa-ren, spielten wir einen Abend mit einer Neo-Goth-Industrial-Rock Band. Diese hatten wahnsinnig viele Instrumente, aus denen auch viele viele und noch mehr Kabel hingen. Diese Schläuche kamen nur leider nirgends an und endeten im Nichts. Die Gruppe war ganz gut, klang unglaublich müllig, waren totale Poser, aber unterhaltsam. Am Schluss ihres Sets hörte man über die Boxen nur irre laut die Windowsabmeldemelodie und alle mussten laut Lachen! Zumindest Wir.
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FYHIGHFIVE
FLAMINGYO TOP 5 EPISODEN THE MIGHTY BOOSH sb 1. “Party”. Weil es eine süße Kussszene am Schluss gibt und die Outfits in dieser Folge unschlagbar sind. 2. “Tundra”. Wegen dem Dialog: “Wind, my only friend...” - “I hate you!” 3. “Journey To The Centre Of The Punk”. Einfach weil. 4. “The Legend Of Old Greg”. Do you love me? 5. “Crimp”. Weil wir alle manchmal einen guten Crimp brauchen. Und weil in dieser Episode “Future Sailors” Songpremiere hat. Die 5 BUEcher die definitiv Rock N Roll sind jn 1. Jack Kerouac „On The Road“ 2. William S. Burroughs „Naked Lunch“ 3. Chuck Palahniuk „Fight Club“ 4. Hunter S.Thompson „The Rum Diary“ 5. Rio Reiser „König von Deutschland“ (Autobiografie) DIE 5 BESTEN MIND-GAME-MOVIES jn 1. „Lost Highway“ (David Lynch) 2. „Naked Lunch“ (David Cronenberg) 3. „Tokyo“ (Joon-ho Bong, Leos Carax, Michel Gondry) 4. „I Woke Up Early The Day I Died“ (Airs Iliopulos) 5. „Requiem For A Dream“ (Darren Aronofsky) DIE 5 BESTEN SONGS DER SMITHS jn 1. „There Is A Light That Never Goes Out“ 2. „The Headmaster Ritual“ 3. „That Joke Isn’t Funny Anymore“ 4. „Barbarism Begins At Home“ (“7Version) 5.„Please, Please, Please, Let Me Get What I Want“ DIE 5 SONGS DIE DIR DAS LEBEN RETTETEN jn 1. The Smiths „There Is A Light That Never Goes Out“ 2. Radiohead „Knives Out“ 3. Leonard Cohen „First We Take Manhattan“ 4. Nathan Fake „Stops“ 5. Einstürzende Neubauten „Seele Brennt“ DIE 5 SONGS FUER EIN MIXTAPE jn 1. Joy Division„Transmission“ 2. The Calico Wall „I’m A Living Sickness“ 3. Get Well Soon „If This Hat Is Missing I’ve Gone Hunting“ 4.The Arcade Fire „My Body Is A Cage“ 5. David Lynch & John Neff „Pretty Fifties“ („Mullholland Drive“-OST)
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OUTHHIGH5 TOP 5 LIVE-CLUBS IN BERLIN be 1. Schokoladen (www.schokoladen-mitte.de) 2. SO 36 (http://so36.de) 3. Festsaal Kreuzberg (www.festsaal-kreuzberg.de) 4. Lido (www.lido-berlin.de) 5. Wild At Heart (www.wildatheartberlin.de) TOP 5 - DER FEUCHTESTEN KONZERTE vf 1. Monitonix - 2010 im West Germany Berlin. 2. Deftones - 2001 in München 3. Final Prayer - 2009 im Wild at Heart in Berlin 4. Beach House - im Lido 2010 5. alle Konzerte auf dem Melt-Festival 2010 - dank Baggersee! TOP 5 - SINGLES DES MONATS vf 1. Beatsteaks - Cheap Comments 2. Bodi Bill - Brand New Carpet 3. I blame Coco feat. Robyn - Caesar 4. Mogwai - San Pedro 5. Prinz Pi - Du bist
TOP 5 - PLATTENCOVER MIT HUND vf 1. Weezer - “Ratitude” 2. Beck - “Odelay” 3. Dinosaur Jr. - “Whatever’s cool with me” 4. Beastie Boys - “Some old Bullshit” 5. Blur - “Parklife” Top 5 Konzert-DVDs bsk 1. The Rolling Stones - “Gimme Shelter” 2. Black Rebel Motorcycle Club - “Live” 3. Pink Floyd - “Live at Pompeii” 4. Oasis - “Definitely Maybe” 5. Life Of Agony - “River Runs Red Again” 5 Top-Songzeilen UEber Menschen sm 1. „Bei all den Spacken war nie ein Mensch dabei“ (Der Don & Daniel) 2. „Any Chimp can play human for a day, use his opposable thumbs to iron his uniform“ (Rilo Kiley) 3. „People are like songs, it’s true. Some seem dull at first but then they grow on you“ (Hello Saferide) 4. „Menschen werden nicht geliebt weil sie schön sind, sondern weil sie eine eigene Welt in sich tragen.“ (Maike Rosa Vogel) 5. „Überall Idioten, man muss sich einfach nur mal umsehen.“ (Virginia Jetzt!)
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Foto © Waggle-Daggle Records
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IN-FLIGHT SAFETY Live @ Molotow Hamburg Donnerstag, 24.03.2011
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erade in diesem Jahr haben In-Flight Safety aus Halifax, Nova Scotia in Kanada ihr akutelles, drittes Album “We are an Empire, my Dear” veröffentlicht und bewegen sich derzeit auf dem alten Kontinent, um auch dort ihren angenehmen, souveränen IndiePop zu verbreiten. Im Hamburger Molotow klappt dies schon mal gut, auch wenn die Umstände nicht die besten sind: Es ist ein Donnerstag Abend, oben drüber in der Bar spielen Agent Side Grinder und In-Flight Safety beginnen ihren Auftritt relativ spät. Den-
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noch schaffen sie es, im Laufe des Auftritts die Zuschauermenge zu vervielfachen: Was vor 20 Leuten begann, endet vor einem gut gefüllten, glücklichen Raum. In-Flight Safety sind weit entfernt von dem, was man als Stylo-Band bezeichnet, vielmehr wirken die Herren recht bodenständig, sympathisch und auf eine gute Art “greifbar”. Da dürfen ruhig die Gesichtszüge entgleisen, da darf der hohe Ton mal leicht daneben gehen, denn nach wenigen Minuten haben In-Flight Safety ihr Publikum so gut in der Hand, dass selbst die kühlen Nordlichter mitklatschen und -singen. Respekt, das schafft man hier nicht so häufig! Live ein wenig entgleisender, weni-
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ger sauber als auf den Platten, liefern In-Flight Safety einen souveränen, gelungen Auftritt ab, und Hamburg darf hoffen, die Kanadier bald wieder einmal begrüßen zu dürfen. Vielleicht zum Reeperbahnfestival im kommenden September? Wir würden uns freuen! Silvia Maraun HHHHHHHHII
MORK’S MEDICINE Live @ Café Zapata Berlin Donnerstag, 24.03.2011
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er gebürtige Norweger Yngve aka Mork’s Medicine ist grandios. Wo auch immer er spielt, immer wieder fragen die Leute begeistert: Wer ist das? So auch an diesem milden Abend im Café Zapata auf der Touri-Meile in der Oranienburger Strasse in Berlin-Mitte.
nicht im Geringsten schadet. Er loopt seine eigenen Backingvocals und seine eigene Rhythmusgitarre, singt dazu Zweit- und Drittstimme und spielt Melodien auf der Sechssaitigen. Selten hat ein Mann mit einer Akustik-Gitarre so viel Klangflächen und Stimmungen aufbauen können. Selbst nach mehrfachen Konzertbesuchen in den letzten Jahren übertreibt man nicht, wenn man sagt: Es war immer der Hammer! Immer! Und immer kommen Leute und fragen: Wer zum Teufel ist dieser krasse Typ? Marceese Trabus HHHHHHHHHI
www.morksmedicine.com
Foto © Mork´s Medicine
Der eher zurückhaltend wirkende Yngve sitzt auf einem Stuhl, trägt ein Baseball-Cap, spielt seine Akustik-Gitarre und bedient eine Loop-Station: Ein elektronisches Gerät, mit dem man etwa 16 Takte (oder mehr)
aufnehmen kann und da drüber dann Overdubs spielen und singen und/oder ebenfalls aufnehmen kann. Ein höllisches Spielzeug! Wenn man damit umgehen kann. Mork’s Medicine gibt uns eine Lehrstunde. Aber nicht nur, dass er die Loop-Station unter Kontrolle hat; er ist ein begnadeter Gitarrist und ein ausgezeichneter Sänger. Das eigentlich Verblüffende ist, dass er es schafft, sowohl Musiker als auch Nicht-Musiker zu fesseln. Sein filigranes Picking auf der Gitarre; wie er handwerkliche Fertigkeiten - die man geradezu meisterhaft nennen kann - mit gefühlvollem Spiel und auffallender Leichtigkeit präsentiert, ist schlicht der Wahnsinn. Erstaunlich ist, dass das dem Songwriting
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LIVEDABEI FRANCESCO WILKING & BAND Live @ HausIII&70 Mittwoch, 30.03.2011
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rancesco Wilking ist der Sänger von Tele und hat im Januar sein erstes Solo-Album „Die Zukunft liegt im Schlaf“ herausgebracht. „Die Zukunft liegt im Schlaf“ ist von sehr vielen unterschiedlichen Musikstilen geprägt, so finden sich beispielsweise recht prominent typische Country-Elemente und vereinzelt Anleihen an den Bossa Nova neben relativ klassischem Singer-Songwritertum. Francesco Wilking war bereits im letzten Jahr in Hamburg und hat Teile seiner Solo-Songs auf der Dachterrasse des Uebel&Gefährlich vorgestellt. Umso interessanter war es jetzt, zu sehen, wie das Ganze – nach der doch recht großen Differenz zwischen der ausgefallen instrumentierten Umsetzung auf dem Album und der Umsetzung Mann-mit-Gitarre – mit einer richtigen Live-Band aussehen würde und ob es gravierende Unterschiede zwischen Tele als Band (die live sehr durch die Präsenz von Francesco Wilking lebt) und Francesco Wilking & Band geben würde. Denn dieser Direktvergleich bleibt irgendwie nicht aus, auch, wenn er sich vielleicht zunächst nur im Hinterkopf abspielt.
Francesco Wilkings Band besteht aus einem Kontrabassisten, einem Gitarristen, einem Schlagzeuger und einem Multi-Tasteninstrumentalisten, wobei durch Wechsel der Instrumente neben Keyboards und Gitarre auch Banjo, Mundharmonika, Plastikbecher und ein Harmonium zum Einsatz kommen. Es macht den Eindruck, dass diese Band bereits seit Geburt an zusammenspielt oder wenigstens aus lauter wirklich perfekten Musikern besteht, denn musikalisch ist das Dargebotene wirklich sehr genau im Zusammenspiel, gut akzentuiert und auf den Punkt gespielt. Was vielen Bands mit der Zeit abhanden kommt, scheint hier gerade im höchsten Blütenstand: Die Band hat Spaß und bringt das, was sie von sich gibt, mit glaubwürdiger Leidenschaft und Spielfreude dem Publikum nahe. So sehr, dass selbst das immer wieder gefürchtete kühl-norddeutsche Publikum reagiert: Es wird gesungen. Gespielt werden die Songs des Albums, aber auch erstaunlich viel anderes Material, welches nicht darauf vertreten ist, was dem großen Fundus an Songs geschuldet sein mag, dass Francesco Wilking bereits seit Jahren angesammelt hat und wovon es nicht alle aufs Album geschafft haben. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle der Song „Augusta“, im Original von dem brasilianischen Songwriter Tom Zé, den Francesco Wilking im Rahmen seiner Möglichkeiten übersetzt und neu interpretiert hat - dazu gehört auch das phänomenalste Plastikbechersolo der Weltgeschichte. Ein sehr sehr schöner Abend und das Fazit, dass Veränderungen nicht schwarz-weiß mit „besser oder schlechter als“ bewertet werden müssen oder sollen, sondern dass eine Veränderung auch einfach mal für sich stehen kann: Das hier hat Hand und Fuß, Seele und Herz, Witz und Verstand, macht glücklich und Gänsehaut. Danke, Francesco Wilking & Band. Silvia Maraun HHHHHHHHHH
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Foto © Frank Eidel APRIL 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /
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Die Berliner C-Halle ist also rappelvoll mit Bärtigen, Langhaarigen, Alt-Hippies und dem üblichen Rockvolk; zu geschätzten 96% männlich. Als Support darf man die hervorragenden Waxy empfangen, die aber leider viel zu kurz spielen. Durch ihren Organisten wird man ordentlich in die 60s-Sound-Ecke gepresst und auch sonst bestechen Waxy durch Abwechslungs- und Ideenreichtum. Fantastisch.
Bereits vergangenes Jahr wurde das Wiedererwachen der 1996 aufgelösten Band gefeiert, als John „The Voice“ Garcia unter dem Titel „Garcia plays Kyuss“ durch den alten Kontinent tourte. Dieses Jahr sind die Originalmitglieder Nick Oliveri (Bass) und Brant Bjork (Drums) dazu gestoßen und der Andrang auf die Tickets explodierte förmlich.
Dann ist es soweit. Als Aushilfsgitarrist Bruno Fevery das Riff zu „Gardenia“ beginnt, wird erstens klar, dass der Sound beim Headliner um einige Dezibel angehoben wurde und zum anderen, dass jeder Besucher heiß auf die so lange vermissten Songs der Wüstensöhne ist. Man bedenke, dass das letzte der insgesamt vier Kyuss-Alben, „And the circus leaves the town“, mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel hat und somit jedes Lied am heutigen Abend ein Klassiker ist. Dementsprechend wird die Band
KYUSS LIVES!
Live @ C-Halle Berlin Mittwoch, 16.03.2011 yuss sind eine der einflussreichsten Bands der letzten zwanzig Jahre, soweit darf man sich wohl vorwagen. Seit Wochen sind die Konzerte ihrer aktuellen Europa-Tournee ausverkauft. Der einzige Wermutstropfen ist natürlich, dass Gitarren-Guru Josh Homme der Reunion fernbleibt.
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Foto © kyusslives.com
abgefeiert. Der Hit „One inch man“ wird schon als drittes gespielt, was einfach nur zeigt, dass Bjork, Garcia und Oliveri aus einem schier endlosen Pool aus Krachern schöpfen können. Ein grandioses „Supa Scoopa and Mighty Scoop“, ein brachiales „Thumb“, ein göttlich treibendes „Odyssey“, „Fatso Forgotso“, „El Rodeo“, „Hurricane“, „100°“, „Molten Universe“ ... Kyuss Lives!; ihr erweiterter Bandname ist Programm. Brant Bjork, der ja in der PostKyuss-Zeit eher als Gitarrist und Sänger aktiv war, gibt hier den lässigsten Drummer und Basser Nick, der in den Anfangstagen der Queens Of The Stone Age durch Aggro-Ausflüge auffiel oder weil er splitternackt auf der Bühne herum stolzierte, präsentiert sich an diesem Abend eher seriös und zurückhaltend. Wohingegen John Garcia sichtlich glücklich ist und einmal mehr Erinnerungen an Janis Joplin aufleben lässt. Die unlösbare Aufgabe Josh Homme an der Gitarre zu ersetzen, hat Bruno Fevery.
Der Teufel sitzt im Detail, denn es sieht ja nun mal so aus: Bruno spielt originalgetreu jedes Riff, jedes Lick, ja sogar jedes Gitarren-Solo nach. Wenn er auch nur einmal ein winziges Detail anders als Josh auf der CD spielt, sagt man sofort: „Er hat‘s nicht richtig drauf.“ Und hätte Homme komplette Melodien anders gespielt, würde man sagen: „Josh ist Gott!“ Und unter diesen Voraussetzungen hat er es wahrlich hervorragend gemeistert. Als letzte von drei Zugaben kommt endlich „Green Machine“. Ohne Worte! Aber seien wir ehrlich. Wäre Josh Homme dabei gewesen, und wäre es die wahrhaftige und komplette Reunion von Kyuss gewesen: Es wäre zu krass! So sieht’s einfach mal aus. Und so war es ein ganz großes Konzert. Marceese Trabus HHHHHHHHHI
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LIVEDABEI JUPITER JONES
Das Konzert von Jupiter Jones im Hamburger Uebel&Gefährlich ist ausverkauft – mit mehr als 800 Leuten. Das ist viel. Und es ist voll. Es mischt sich auf der einen Seite der Prototyp „Jupiter-Jones-Fan von Beginn an“ mit dem Prototyp „Ich mag den Radiosong und schaue mir deswegen das Konzert an“ auf der anderen Seite. Es macht auch den Anschein, als wolle es die Band beiden Seiten recht machen: Wo sich langsame Songs bei Jupiter Jones sonst stets eher hinten im Zugabenblock befanden und der Rest des Konzerts von Pogo, Schweiß und in die Luft gereckten Fäusten gezeichnet war, findet sich heute ein großer Mittelteil mit eher langsamen bis mittelschnellen Nummern, jedoch umrahmt von den schnelleren, härteren Nummern. Beides wird von jeweils einer Hälfte Publikum mit skeptischem Blick beäugt, alles in allem scheint die Stimmung aber zufrieden: Zwar wirken die Witze und Zwiesprachen mit dem Publikum von Sänger Nicholas Müller vor 800 Menschen etwas verloren (schließlich hört man spätestens ab Reihe 23 nur noch die eine Seite der Dialoge...), aber es wird gruppenübergreifend mitgeklatscht und mitgesungen. Objektiv betrachtet ist dies auch ein wirklich herausragendes Konzert: Nie waren Jupiter Jones besser aufgestellt, stimmiger und soundtechnisch ausgereifter. Nach drei, vier Zugaben endet das Konzert, und Jupiter Jones dürfen im Saal Autogramme geben. Ein bisschen ist es, als hätte man sich von seiner Jugendliebe getrennt und schaut ihr zu, wie sie in die weite Welt geht: Ich wünsche Dir Glück, Erfolg und alle Liebe, die sich finden lässt. Ich gönne Dir all das, was Du erreicht hast von ganzem Herzen und freue mich mit Dir und für Dich, dass Du all das erleben darfst. Aber etwas traurig bin ich trotzdem, weil Du nicht mehr mir allein gehörst und um der alten Zeiten willen. Nie mehr wird es so intensiv sein, wie es war, als wir jung waren. Silvia Maraun HHHHHHHIII 68 / FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN.
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Foto vom Jahresabschluß 2010 © sendusty.com
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MS von Mama: „Habe heute Jupiter Jones im Radio gehört, die magst du doch so?!?!“ Es handelte sich dabei um die aktuelle Single „Still“, welche sehr poppig und balladesk daher kommt und sowohl die Herzen mancher Mütter als auch die der Fraktion Juli/Silbermond-Anhänger verzaubert hat.
NIE MEHR WIRD ES SO INTENSIV SEIN, WIE ES WAR, ALS WIR JUNG WAREN.
Live@Uebel&Gefährlich Hamburg Donnerstag, 17.03.2011
TIM NEUHAUS
Live @ Molotow Hamburg Freitag, 18.03.2011
O
k, ok – ich nehme alles zurück: Tim Neuhaus und seine Band The Cabaret sind der beste Beweis dafür, dass eine Live-Performance festgelegte Meinungen lockern kann.
Sein Debüt-Album „The Cabaret“ mutet sehr rein an, sehr wenig eckig, und driftet damit schnell ins Genre „Berieselungsmusik“ ab. Live allerdings zeigt sich Tim Neuhaus als charmanter, witziger, bodenständiger Typ, der mit Band The Cabaret souverän die Songs seines Albums performt und noch einige neue Stücke obendrauf setzt. Das ist solide, und mehr noch: Das ist sympathisch. Es hakt sich dort fest, wo die Platte vorbeischlidderte. Hier finden sich Ohrwürmer, kristallisieren sich Hits heraus, welche man vor dem heimischen Plattenspieler nicht als solche erkannt hatte. Das Schrägste daran ist: Hört man sich die Platte nach dem Konzert noch einmal an, findet man sie plötzlich toll! Zwar hat man nicht immer die Möglichkeit, einen Künstler auch gleich live zu sehen, bevor man sich ein Urteil über eine Platte macht (und manchmal ist man nach einer Live-Performance ja auch enttäuscht, weil man die Platte viel toller fand als das Konzert), im Falle Tim Neuhaus scheint es aber zwingend erforderlich, nicht nur die akustische Dimension zu haben, sondern auch das ganze Drumherum. Ein sehr schönes, lustiges und angenehmes Konzert und Tim Neuhaus und Band auf jeden Fall weiterempfehlbar. Silvia Maraun HHHHHHHHII
Foto © Andreas Hornoff
„JAJA, SORRY...“
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YA BO E K A H „S
FLAMING YOUTH wä re nicht hier, wenn Ihr uns nicht lesen würdet. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle auch ma l bedanken! Und damit sich das au ch nicht ändert, brauch en wir von Euch Reaktio Gratulationen und Blum nen, Kritik, Änderungsv en. orschläge
,
Schreibt uns doch bitte Leserbriefe, wie Euch da s neue Magazin und die Wir freuen uns tierisch Artikel und Themen ge darauf, die hier in der fallen haben. nächsten Ausgabe zu ve röffentlichen! Also ab geht die Luzie : leserbrief@flamingyouth .de
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OODY“
TRIGGERFINGER
Live @ Comet Club Berlin Sonntag, 03.04.2011
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ine Show, die weiß, was Show meint. Songs mit Magie. Ansagen, die Zeit und Raum vergessen lassen. Überraschungsmomente. Laute, dreckige Verstärker. Ein perfektes Konzert braucht mindestens das. Belgiens Geheimtipp Triggerfinger hatten im Berliner Comet Club mindestens alles dabei. Fünf vielsagende Songs vergehen, bis Frontmann Ruben Block mit tiefbrummender Stimme urteilt: „This is a good place to be. To play. This is a good place to hang up, shake ya boody and have a drink.“ Die Quintessenz des Rock’n’Roll möchte man meinen. Sieht man die Verkrampftheit mancher Bands, die sich noch keinen graumelierten Überbart leisten können wie Block, dann muss man grinsen. Muss man ohnehin oft bei Triggerfinger. Zum Schreien komisch steht Bassist Paul Van Bruystegem da, im schwarzen Anzug mit viel zu kurzer Krawatte und schwarzer Fliegerbrille, als eine Mischung aus torkelndem Riesenbaby und Chris Goss. Drummer Mario Goossens hingegen gibt zwischen den Stücken den mechanisch schwingenden Stick-Dirigenten. Im Rücken einen tiefroten Las-Vegas-Vorhang. Und das auf einer der kleinsten Club-Stages, die Berlin zu bieten hat. Doch Größe ist, wir wissen, relativ. In Belgien füllen Triggerfinger längst größte Hallen und ihr musikalisches Selbstbewusstsein ist deshalb reich gesegnet, weil sie genau wie die Landskollegen Millionaire einen beinah spürbaren Draht in die kalifornische Wüste haben. Dort, zwischen Vegas und Hollywood, klingen Verstärker ja seit Jahrzehnten besonders heiß. Ihr neues Album „All This Dancin’ Around“ entstand deshalb unter Palmen im legendären Sound City Studio in L.A.. Nah dran an der Geschichte also und dank Ruben Blocks Stimme, die hoch wie Muse, tief wie Mark Lanegan und gewichtig wie Nick Cave kann und das gerne ausreizt, wird der Comet Club dann tatsächlich zum abgeschirmten Raumschiff. Man trinkt und raucht, man zuckt und klatscht und grinst. Köstlich. Gefährlich. Zwingend. Nach 13 Bandjahren für 2011 mein Newcomer des Jahres. Bernd Skischally HHHHHHHHHI
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LIVEDABEI Die Beatsteaks warten dann mit einer abwechslungsreichen Setlist auf, welche überraschend viele ältere Songs enthält. Besonders stechen dabei die Lieder „Mietzi‘s Song“ und „What‘s coming over you“ hervor. Diese werden zur Abwechslung akustisch gespielt. Beeindruckend ist an diesem Abend vor allem aber die unbändige Spielfreude der Band, die teilweise für chaotische Momente sorgt. So kommt es zum Beispiel bei einer Aktion, bei der die Zuschauer sich hinsetzen sollen, zu Panik in der Masse. Andere Zuschauer geben schon weit vorher auf und lassen sich von den Security-Männern aus dem Publikum angeln. Doch die überhitzte Stimmung bringt auch Positives mit sich: So lässt es sich Sänger Arnim nicht nehmen, einen Salto ins Publikum zu machen. Gleich darauf hüpft er wieder vergnügt über die BEATSTEAKS Bühne. Erfreulicherweise ist er nicht der Einzige Live @ Jahrhunderthalle Frankfurt der Band, der an diesem Abend eine beachtMittwoch, 09.03.2011 liche Ausdauer zur Schau stellt. Auch die anderen Beatsteaks scheinen gut in Form zu sein. ach viel zu langer Pause kehrt die Ber- So lassen es sich die Berliner nicht nehmen, liner Band am 9. März endlich nach nach einer ersten auch noch eine zweite Zugabe Frankfurt zurück. Sie überzeugt in der zu spielen. Jahrhunderthalle mit einer überragenden LiveShow. Nach knappen zwei Stunden wird dann mit „I don’t care as long as you sing“ das letzte Lied Ein buntgemischtes Publikum erwartet mit angestimmt. Die schaurige Gänsehautwirkung Spannung den Auftritt in der ausverkauften Jahr- dieses Liedes, die Heiserkeit vom lauten Mithunderthalle. Darunter stechen hie und da auch grölen und der leider unumgängliche Tinnitus Imitatoren des Sängers Arnim Teutoburg-Weiß halten jedoch um einiges länger. hervor. In Anlehnung an ihr Vorbild kombinie- Alina Fischer ren sie mutig Knickerbocker mit Kniestrümp- HHHHHHHHII fen. Auch Groupies sind an diesem Abend mit von der Partie: Mit der T-Shirt-Aufschrift „Frau Teutoburg-Weiß“ stellen sie ihre Zukunftspläne öffentlich zur Schau. Doch auch solche seltsam anmutenden Liebesbeweise haben sich die fünf Berliner redlich verdient. Schon vor dem Auftritt der Band gewinnt Bassist Torsten Scholz erneut Sympathiepunkte: Indem er sich als Fan der Vorgruppe „Kraftklub“ outet, haben diese selbstverständlich beim Publikum gleich einen Stein im Brett und werden dementsprechend tanzend und jubelnd vom Publikum empfangen.
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WIEDERSEHEN M
ACHT FREUDE
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Live @ Stone Düsseldorf Freitag 01.04.2011
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Düsisco Ensemble rocken das Stone in tz auf seldorf - und verteidigen ihren Pla terRit der Bühne. “Ausverkauft!” - der ers für die, die schlag für jede Band. Und besond werden. Dass noch als Geheimtipp gehandelt in Düsseldorf die Show im Stone am 01. April co Ensemble ausverkauft ist, wurde auch von Dis erken verkünschon stolz in den sozialen Netzw det. Und so recht können sie es auch nicht glauben, als sie vor den jubelnden Massen stehen. Die hintersten Winkel sind belegt und der Gang zur Bar kann einen schon den Platz kosten.
Doch bevor Disco Ensemble ihren Fans gegenübertreten, lassen sie Team Stereo den Vortritt. Die deutsche Band ist zwar noch nicht unter Vertrag, jedoch spielen sie gradlinigen, massen ko mp ati ble n en Weg ebRock, der dem Hauptact einen gut sik doch nicht net. Ob diesem allerdings die Mu geduld war: so gefallen hat, oder ob es die Un plötzlich die Kurz vor Ende des Auftritts beginnen der Bass weg. Abbauarbeiten - und plötzlich ist t - ob da die Team Stereo scheint genauso irritier n gelitten hat deutsch-finnische Kommunikatio ogen wurde oder einfach der falsche Stecker gez - wir werden es nie erfahren.
auf der Bühne Gebrauch machen. Denn auch Koivisto hetzt geht es wild zu, Sänger Miikka meißt Wasservon einer Ecke in die andere, sch ten Reihen mit flaschen um und beglückt die ers Kopftätscheln und Handschlägen.
Foto © Lasse Lindfors
DISCO ENSEMBLE
eternal Flame/ men. “Pitch blank cloud”, “Semi gespielt, dazUndo” und “Protector” werden dem zweiten wischen mischen sich Stücke aus agic RecoverAlbum “First Aid Kit” und von “M Platz gesucht ies”. Wer sich an der Seite einen zerts glückhatte, konnte sich während des Kon nnliche Publilich schätzen – vor allem das mä Song zu pogen kum beginnt zu jedem passenden p, jeden, der - und Disco Ensemble geben den Tip und zu ihnen hingefallen ist, wiederaufzuheben rden sich dann auf die Bühne zu tragen - sie wü Leider (oder schon um denjenigen kümmern. zum Glück…) muss keiner davon
n ist dann Nach elf Songs und vier Zugabe wohl der ein Schluss. Alle sind glücklich, wobei dem ersten Aloder andere treue Fan Stücke aus super. Kiitos! bum vermisst hat. Trotzdem wars co Dis n dan Gegen viertel vor zehn betreten nika Bolten rgiegeladen An ene , sch rmi Stü ne. Büh die ble Ensem HHHHHHHHII n me om gek te Leu le vie wie und selig darüber, ersten Songs, sind. Als Dank geht es gleich an die Album stamdie hauptsächlich vom aktuellen APRIL 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /
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DEEP SEA DIVER – DAVID LEMAITRE – AQUATIC LIFE EXPEDITION
Unlängst präsentierte Dir FLAMING YOUTH die Aquatic Life Expedition Tour 2011 mit den Ausnahmetalenten Deep Sea Diver und David Lemaitre. Zeit, beide ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen:
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avid Lemaitre wurde in La Paz in Bolivien geboren und wuchst mit dem melancholischen Liedgut des südamerikanischen Hochlands auf. Ein weiterer früher Einfluss war die Psychelic der amerikanischen 70er Jahre, die er aus Papas Plattensammlung aufnahm. Schon diese beiden Gegensätze deuten an, wie David Lemaitres musikalische Einflüsse zustande kommen: Er saugt die unterschiedlichsten Stilrichtungen auf und macht am Ende etwas ganz Eigenes daraus: Es hat musikalisch keine eindeutig nachvollziehbare Linie, dennoch hat David Lemaitre es geschafft, seinen Songs einen unverkennbaren Stempel aufzudrücken. Seine erste EP „Valediction“ ist im Herbst 2010 erschienen und drückt genau diese Vielseitigkeit und Stilsicherheit aus.
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eep Sea Diver, bürgerlicher Name (so hieß es früher in der Bravo an den Starkarten immer, oder?) Niklas Kramer. Er kommt aus Göttingen und hat im letzten Jahr seine erste EP „Repatriate“ veröffentlicht. „Repatriate“ scheint auch gleich zu vermitteln, warum Deep Sea Diver ein sehr passendes Pseudonym ist: Eine Mischung aus Low-Fi-Pop, Country und Indie, stets kontrastreich dargeboten und in der Tat zum eintauchen wie geschaffen. Diese Musik verschlingt, umhüllt und lässt verstummen. Hoffnung und Melancholie geben sich die Hand, mal gewinnt die eine die Oberhand, mal die andere.
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Wir verlosen von beiden EPs jeweils zwei Exemplare. Schreib‘ eine Mail mit dem Betreff „Wassermusik“ an news@flamingyouth.de und teile uns mit, was Wasser und Musik für Dich gemeinsam haben. Die zwei schönsten Einsendungen gewinnen. Einsendeschluss ist der 29.04., in der Mail muss Dein voller Name und Deine Postanschrift enthalten sein, pro Haushalt ist nur eine Einsendung zur Teilnahme zugelassen und professionelle Gewinnspielseiten sind nicht berechtigt, diese Verlosung zu veröffentlichen. Viel Erfolg! Silvia Maraun
SUCK MY KIEZ
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von Susan Riedel
MUSTAFA’S GEMÜSE KEBAP
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Mustafa-Döner, bester Döner!“ Was vor drei Jahren ein paar Kreuzberger Teenies ganz selbstverständlich im Viktoriapark sangen, weiß mittlerweile die gesamte Lonely-Planet-Gemeinschaft. Schon lange ist die winzige Dönerbude am U-Bahnhof Mehringdamm – in unmittelbarer Nachbarschaft zum stadtbekannten Curry-36-Imbiss – kein Geheimtipp mehr. Und tatsächlich: dort gibt es die besten Chicken- und Gemüsedöner sowie die fantastischsten Dürüm der Welt. Mindestens. Immer wieder unfassbar lecker. Trotz Akkord-Döner-Arbeit unschlagbar souveräne Verkäufer. Zum Kotzen lange Wartezeiten, die man lächelnd erträgt. Was will man mehr? Ach ja, nur hier, exklusiv für die FLAMING-YOUTH-Gemeinde: gegen halb zwölf am Mittag muss man noch nicht mal anstehen. Mustafa’s Gemüse Kebap Mehringdamm 32 – 10961 Berlin www.mustafas.de VANILLE & MARILLE
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s gibt Menschen – meist Kinder – die lieben Eis in jeder Form. Dann gibt es die, die gern ihre Lieblingssorte essen – oft Schoko oder Nuss – dieser aber auch unbedingt treu bleiben. Und es gibt tatsächlich auch Eismuffel – die essen noch nicht einmal i m Hochsommer ein Eis. Für ALL DIESE und ALLE ANDEREN gibt es Vanille & Marille. Einen kleinen aber mehr als feinen Eisladen in der Hagelberger Straße 1 im Bergmannkiez. Das im Hinterhof hergestellte Eis macht aus uns allen Kinder, die einfach nur viel mehr wollen. Man hört immer wieder von Verrückten, die kreuz und quer durch Deutschland fahren wegen einer Kugel Caramel Beurre salé oder Café Noir oder Prosecco-Minze oder Wildblaubeere oder Sizilianische Pistazie oder Weiße Schokolade mit Orange und Ingwer … Leider beginnt auch hier die Eissaison erst im März und endet jeden Oktober.
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Eismanufaktur Vanille & Marille Hagelberger Straße 1 – 10965 Berlin www.vanille-marille.de
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LIVEDABEI
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NAJO Mit “Drei” haben Anajo gerade ihr (Überraschung:) drittes Album veröffentlicht und sind damit bereits seit Anfang März auf ausgeprägter Deutschlandund Österreichtour. Nachdem das zweite Album “Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?” ein wenig lahm daher kam, darf “Drei” wieder mit eingängigen Melodien, ein bisschen Plastikpop und intelligenten Texten begeistern - nach wie vor sind Anajo auf der Bühne übrigens extrem sympathisch und unterhaltsam. www.anajo.de 15.04. Klagenfurt (A), Stereo Club 16.04. Steyr (A), Röda
B
EADY EYE “Sold out” in jeweils vier Stunden für die ersten Deutschland-Gigs von Beady Eye musste man schnell sein. Aber wen wundert das, denn wer in den vergangenen Jahren Oasis in den großen Arenen erlebt hat, weiß um die konstante Bestform von Liam & Co. Dass Noel nun sein eigenes Süppchen kocht, stört echte Fans wohl nicht weiter. Pause von “Don’t Look Back In Anger” ist ja auch mal schön. 30.05. Hamburg, Große Freiheit BEATSTEAKS Die wohl beste Liveband des Landes auf dem diesjährigen “Boombox”-Siegeszug. www.beatsteaks.org 03.06. Nürburg, Rock Am Ring 10.06. Berlin, Wuhlheide 11.06. Berlin, Wuhlheide (sold out) BODI BILL 25.04. Berlin Lido 26.04. Berlin Lido 27.04. Berlin Lido (Sold out) 28.04. Berlin Lido (Sold out) 29.04. Erlangen E-Werk 30.04. Frankfurt Mousonturm (Sould out) 01.05. Frankfurt Mousonturm 04.05. Erfurt Stadtgarten 05.05. Leipzig Conne Island 06.05. Dresden Showboxx 07.05. München Feierwerk 09.05. Wien- Fluc Mensa 10.05. Heidelberg- Karlstorbahnhof 11.05. Zürich- Zukunft 12.05. Köln- Gebäude 9 13.05. Bremen- Lagerhaus 14.05. Hamburg- Übel & Gefährlich
C
ARGO CITY www.myspace.com/cargocity 26.04. Hannover, Café Glocksee 27.04. Braunschweig, Luke 6 28.04. Bremen, MS Treue 29.04. Düsseldorf, Pretty Vacant 30.04. Münster, Amp 01.05. Regensburg, Heimat 02.05. Innsbruck (A), Weekenders Club 04.05. München, 59 to 1 05.05. Biberach, Abdera 06.05. Freiburg, KTS 07.05. Wiesbaden, Kreativfabrik 08.05. Bensheim, PiPaPo 10.05. Potsdam, Waschhaus 11.05. Hamburg, Haus 73 12.05. Leipzig, Werk 2
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13.05. Berlin, nbi 14.05. Plauen, Club Zooma 17.05. Frankfurt, Nachtleben CLICKCLICKDECKER www.clickclickdecker.de 24.04. Hamburg, Knust 13.05. Husum, Speicher 14.05. Kiel, Weltruf
D
ANKO JONES Der Kanadische Dreier ist seit jeher eine Live-Granate und bedarf hier keiner weiteren Worte. Aktuelles Album “Below The Belt”. 19.04. Kiel, Max 20.04. Aschaffenburg, Colossaal 21.04. Augsburg, Musikkantine DEAD MEADOW Die Gitarrenwelten und psychedelische Wunderwolken von Dead Meadow verschönern uns nun auch wieder live das Leben. 14.04. Duisburg, Steinbruch 10.05. Berlin, Festsaal Kreuzberg DEATH CAB FOR CUTIE www.deathcabforcutie.com 26.06. München, Muffathalle 27.06. Berlin, Astra Kulturhaus 29.06. Hamburg, Docks DJ SHADOW 2010 begeisterte der Stilclash-Profi DJ Shadow mit einem Best-Of-Set und stylo Visuals die Indie-Electro-Jünger auf dem melt!Festival. Nun kehrt er für fünf Shows zurück, um deutsche Club-Bühnen zu entern. 14.05. Mannheim, Alte Feuerwache 15.05. Hamburg, Übel & Gefährlich 19.05. Berlin, Astra Kulturhaus 20.05. München, Muffathalle 21.05. Köln, Live Music Hall
17.03. Wien (A), Burgtheater 26.05. Aarau (CH), Pferderennbahn 24.06. Hamburg, Stadtpark Freilichtbühne 25.06. Berlin, Zitadelle Spandau 26.06. München, Olympiapark-Süd
F
INDUS www.myspace.com/findusmusik 07.05. Kiel, Alte Meierei 19.05. Oberhausen, Druckluft 21.05. Bayreuth, Glashaus FOO FIGHTERS www.foofighters.com 17.06. Neuhausen, Southside Festival 18.06. Berlin, Wuhlheide 19.06. Scheeßel, Hurricane Festival FRISKA VILJOR www.friskaviljor.net 26.04. Hannover, Musikzentrum 27.04. Münster, Sputnikhalle 28.04. Köln, Luxor 29.04. Karlsruhe, Substage 02.05. Frankfurt, Batschkapp 03.05. München, Feierwerk 04.05. Erlangen, E-Werk 05.05. Berlin, Lido FUTURE FLUXUS Wegweisender Frickel Rock aus Berlin. Mit Mitgliedern von Ter Haar und Kate Mosh! 29.04. Chemnitz, Atomino w/jagoda 30.04. Potsdam, Kuze w/jagoda 02.06. Hamburg, Astra Stube w/jagoda 03.06. Magdeburg, Heizwerk w/jagoda 04.06. Dresden, AZ Conni w/jagoda
G
ASLIGHT ANTHEM, THE gaslightanthem.com 03.06. Nürnberg, Rock Im Park 05.06. Nürburg, Rock Am Ring 06.06. Dresden, Alter Schlachthof 07.06. Hamburg, Docks 22.06. Berlin, Wuhlheide 28.06. Dresden, Alter Schlachthof 29.06. Hannover, Capitol GET WELL SOON www.youwillgetwellsoon.com 21.05. Mannheim, Maimarktgelände 19.08. Hannover, Bootboohook Festival
E
ARTHBEND Earthbend beweisen, dass guter GrooveRock nicht nur unter der sengenden Sonne Kaliforniens entstehen kann, sondern auch die ostdeutsche Provinz genug Fundament bietet, um breitbeinige Rocksongs zu schreiben. Dass die Drei in diesem Jahr die unvergleichlichen Masters Of Reality auf ihrer Deutschland-Tour supporten, lässt wohl keine Zweifel mehr an den musikalischen Qualitäten von Earthbend aufkommen. 15.06. Köln, Underground w/ Masters Of Reality 21.06. Berlin, SO36 w/ Masters Of Reality 22.06. Hamburg, Knust w/ Masters Of Reality ELEMENT OF CRIME www.element-of-crime.de
APRIL 2011
GISBERT ZU KNYPHAUSEN www.myspace.de/gisbertzuknyphausen 11.06. Beverungen, Glitterhouse-Garten
H
ERRENMAGAZIN www.herrenmusik.de 02.07. Lingen, Abi-Festival Lingen 30.07. Großenfehn, Omas Teich Festival 06.08. Magdeburg, Rock im Stadtpark HOME OF THE LAME www.homeofthelame.com 27.04. Berlin, Privatclub 28.04. Hamburg, Grüner Jäger 29.04. Siegen, Vortex 30.04. Oberhausen, Druckluft
J
A, PANIK www.ja-panik.com 29.05. Hamburg, Uebel&Gefährlich 30.05. Köln, Gebäude 9
31.05. Offenbach, Hafen 2 01.06. München, Feierwerk 02.06. St. Gallen (CH), Palace
durch Europa. Zuletzt im Double mit den befreundeten The Cult, bald schon im Alleingang. Das Leben ist zu kurz, um da fern zu bleiben.
JINGO DE LUNCH Jingo De Lunch! 24.04. Berlin, Monster Bash (u.a. Descendents, NoFx, Thursday, Millencollin)
K
APELLE PETRA www.kapellepetra.de 18.06. Münster, Hafenfest 05.08. Ochtendung, Kulturhalle 06.08. Beelen, Krach am Bach 12.08. Brake, Stadion [Waterquake] KINGS OF LEON Der Familienclan Followill ist wieder im Lande um das neue Album “Come Around Sundown” zu promoten. Neben dem Mega-Festvals Rock im Park und Rock am Ring, spielen sie auch eine HeadlinerShow in der Berliner Waldbühne. 03.06. Nürnberg, Rock im Park 04.06. Nürburg, Rock am Ring 14.06. Berlin, Waldbühne
KREISKY Derbe und cool wie es nur Wiener sein können sind Kreisky und, da sie live in der Lage sind, Zerstörungswut und Intellektualität in Perfektion zu verbinden, sollte man hier mal genauer hinschauen. 18.05. Wien, WUK (mit M185) 21.05. Karlsruhe, Kohi 24.05. Köln, Underground 25.05. Hamburg, Molotow 26.05. Berlin, NBI 27.05. München, 59:1
L
IWA, TOM www.tomliwa.de 16.04. Wawern, Synagoge 26.04. Ludwigshafen, Das Haus 27.04. Frankfurt, Das Bett 29.04. Neubrandenburg, Mixtape Club
M
ANDO DIAO Die hübschen Schweden waren in letzter Zeit mit ihrem “MTV Unplugged - Above and beyond” durchaus präsent. Nun gibt es die Acoustic-Geschichte auch Open Air zu begutachten. www.mando-diao.com 16.04. Zermatt (CH), Zermatt Unplugged 02.06. Berlin, Zitadelle Spandau 03.06. Nürburg, Rock Am Ring 05.06. Nürnberg, Rock Im Park MASTERS OF REALITY Nach verhaltensmäßig kurzer Abwesenheit tourt Chris Goss mit seiner alles erklärenden fuckin’ famosen Band wieder
15.06. Köln, Underground 21.05. Berlin, SO36 22.06. Hamburg, Knust MIKROBOY www.mikroboy.com 21.05. Mannheim, Maimarktgelände
21.05. Mannheim , Maifeld Derby 16.07. Eching, Sonnenrot Festival STATION 17 www.station17.net 15.04. Bremen (D) , Lila Eule 16.04. Aachen (D) , AZ 17.04. Detmold, Alte Pauline 18.04. Wiesbaden, Schlachthof 19.04. Fulda, Museumskeller 20.04. Saarbrücken, Staatstheater Sparte 4 21.04. Esslingen, Komma 22.04. Zürich (CH) , Zukunft 23.04. Hamburg, Uebel&Gefährlich 18.05. Frankfurt, Das Bett 20.05. Husum, Speicher 21.05. Ihrhove, Limit 28.05. Neustrelitz, Immergut Festival 15.07. Breitenbach/Fulda, Burg Herzberg Festival STREETS, THE www.the-streets.co.uk 16.07. Gräfenhainichen, Melt! Festival
N
ATIONAL, THE www.americanmary.com 02.07. St. Gallen (CH), Open Air St. Gallen 20.08.Großpösna (D) , Highfield Festival
SYSTEM OF A DOWN Selten hat eine derart brachiale MetalBand solche Massen gezogen. Nach diversen Solo-Ausflügen werden nun wieder die dicken Festivals bespielt und eine einzige Solo-Headliner-Show; natürlich in der Hauptstadt des Rock`n`Roll. 03.06. Nürnberg, Rock im Park 04.06. Nürburg, Rock am Ring 12.06. Nickelsdorf (A), Novarock 15.06. Berlin, Wuhlheide
T NAVEL Drückender Bluesrock aus der Schweiz. Hier dürfen nicht nur schwarze Rebellen und Biker, sondern auch Jesus und Mary Chain die Fäuste in Luft recken. 19.03. Berlin, Magnet / Motor FM Party 24.03. CH - Neuchâtel, Case a Chocs (m4music opening night) 02.04. CH - Basel, BScene Clubfestival 22.04. CH - Aarau, Flösserplatz 29.04. CH - Luzern, Sedel 04.05. CH - Stans, Stanser Musiktage 09.-11.06. CH - Interlaken, Greenfield 06.08. Schleichingen, Rock the Hüdde 20.08. CH - Zug, t.b.a
ALLEST MAN ON EARTH, THE www.myspace.com/thetallestmanonearth 17.05. Hamburg, Uebel&Gefährlich 22.05. Köln, Essigfabrik 23.05. Berlin, Postbahnhof 24.05. München, Muffathalle TAHITI 80 www.tahiti80.com 02.05. Wien (A), Chelsea 03.05. München, Ampere 04.05. Köln, Studio 672 05.05. Heidelberg, Karlstorbahnhof 06.05. Berlin, Comet Club 07.05. Hamburg, Indra
PETER LICHT www.peterlicht.de 22.05. Hannover, Junges Schauspiel
THE THERMALS www.thethermals.com 15.04. Frankfurt, Sinkkasten 16.04. Dresden, Beatpol 17.04. Berlin, Lido 19.04. Hamburg, Knust
ORTISHEAD www.portishead.co.uk 18.06. Neuhausen, Southside Festival 19.06. Scheeßel, Hurricane Festival
P
TURBOSTAAT www.turbostaat.de 29.07. Großefehn, Omas Teich Festival 20.08. Großpösna, Highfield Festival
S
TWO DOOR CINEMA CLUB www.myspace.com/twodoorcinemaclub 17.06. Neuhausen, Southside Festival 19.06. Scheeßel, Hurricane Festival
AMBA www.samba-pop.de 20.08. Hannover, Bootboohook Festival SLUT www.slut-music.de
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LME Hartnäckige Ohrwürmer fressen sich ganz langsam durch brachialen Noise Rock.
APRIL 2011 FLAMINGYOUTHKULTUR.MUSIK.MAGAZIN. /
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LIVEDATES 29.04. Hamburg, Droneburg Festival 26.05. Kiel, Schaubude
W
HITE LIES www.whitelies.com 03.06. Nürburg, Rock am Ring 05.06. Nürnberg, Rock im Park
die Hallen voll. Als coole Edelpraline unter den Schockrockern gastiert er neben dem Zwillingsfestival Rock am Ring/Rock im Park ganze zwei weitere Male bei uns. 06.06. Oberhausen, Turbinenhalle 07.06. Berlin, Astra Kulturhau
WE ARE SCIENTISTS www.wearescientists.com 03.06. Nürburg, Rock am Ring 05.06. Nürnberg, Rock im Park WILHELM TELL ME www.wilhelmtellme.com 15.04. Münster, Amp 24.04. Buchloe, Hirsch 25.04. Augsburg, Ostwerk
FESTIVAL-VORSCHAU
WIR SIND HELDEN www.wirsindhelden.de 25.06. Köln, Tanzbrunnen 30.06. Wien (A), Arena 01.07. München, Tollwood Festival 22.07. Jena, Kulturarena 23.07. Clam (A), Burg Clam 06.08. Magdeburg, Rock im Stadtpark 25.08. Bochum, Zeltfestival Ruhr 26.08. Hamburg, Trabrennbahn am Volkspark 02.09. Leipzig, Parkbühne im Clara Zetkin Park 03.09. Berlin, Postbahnhof [Die Neuen Deutsch-Poeten] THE WOMBATS Mit “Moving to New York” erspielten sich The Wombats einen Platz am Indie-Olymp. Und auch die neuen Singles “Tokyo (Vampires & Wolfes)” sowie “Jump into the Fog” dürfen sich bei folgenden Terminen auf der Bühne bewähren: www.thewombats.co.uk 16.04. Köln, Live Music Hall 17.04. Offenbach, Capitol 18.04. Berlin, Astra Kulturhaus 20.04. Hamburg, Docks 21.04. München, Backstube Werk 18.06. Neuhausen, Southside Festival 19.06. Scheeßel, Hurricane Festival
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OUNG REBEL SET www.youngrebelset.co.uk 10.06. Beverungen, Glitterhouse-Garten Grüner Weg [Orange Blossom Special]
(irgendwann kommt auch der Sommer...)
Save the Date: ABIFESTIVAL LINGEN 01.07. – 02.07.2011 bisher bestätigt: Herrenmagazin, H.Gich.T, Beat! Beat! Beat!, Mikrokosmos23.
TOP 5 KONZERTE IM APRIL
Simone Bauer 1. IAMX ist auf Glittertour 2. Bands’n’Books #9 im Münchner Muffatcafé (20.4.) mit VERONIKA DRÄXLER, die fantastische Kurzgeschichten lesen wird, und den fabelhaften BECQUERELS 3. ROCKO SCHAMONI auf Lesetour mit seinem neuen Buch “Tag der offenen Türen” 4. BIG TIME RUSH kommen zu einem exklusiven Konzert nach München! Ja, das ist die Boyband von Nickelodeon, aber Russell Brand hat sie mit einem Gastauftritt vor kurzem salonfähig gemacht (21.4.) 5. Wer keine Lust auf Big Time Rush hat: THE WOMBATS spielen zeitgleich. Let’s dance to Joy Devision!
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OMBIE, ROB Der Quasi-Ziehsohn von Alice Cooper und ältere Bruder von Marilyn Manson blutet uns endlich mal wieder recht schön
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APRIL 2011
IMMERGUT FESTIVAL 27.05. – 28.05.2011 bisher bestätigt: Mogwai, Darwin Deez, Hans Unstern, Retro Stefson, Who Knew, Station 17, Ra Ra Riot, Frank Spilker, Tino Hanekamp, Touchy Mob. ORANGE BLOSSOM SPECIAL 10.06. – 12.06. bisher bestätigt: The C-Types, Gisbert zu Knyphausen, Madison Violet, Young Rebel Set, Miraculous Mule. BOOTBOOHOOK FESTIVAL 19.08. – 21.08. bisher bestätigt: Get Well Soon, Frittenbude, New Young Pony Club, Kreidler, Christian Kjellvander, Samba
Was vom Tage übrig blieb... Top 10 Singles April 1991 1. Roxette – Joyride 2. Bee Gees – Secret Love 3. C & C Music Factory – Gonna make you sweat 4. Dr. Alban – No Coke 5. Seal – Crazy 6. The Simpsons – Do the Bartman 7. KLF – 3 A.M. Eternal 8. The Farm – All Together Now 9. Time To Time – 10 kleine Negerlein 10. Chris Isaak – Wicked Game
Top 10 Singles April 2001 1. Crazy Town – Butterfly 2. Wheatus – Teenage Dirtbag 3. Michael Mittermeier vs. Guano Babes – Kumba Yo! 4. Brandy feat. Ray J. - Another Day in Paradise 5. Shaggy – It wasn’t me 6. Safri Duo – Played-a-live 7. Sylver – Turn the Tide 8. No Angels – Daylight in your eyes 9. Glashaus – Liebe ist 10. Joe - Stutter
15.04.1966 - Geburtstag von Samantha Fox 16.04.1923 - Geburtstag von Henri Mancini 21.04.1947 - Geburtstag von Iggy Pop 21.04.2003 - Todestag von Nina Simone 25.04.1945 - Geburtstag von Björn Ulavaeus 06.05.1945 - Geburtstag von Bob Seger 06.05.1992 - Todestag von Marlene Dietrich Am 18.04.1991 kommt Tim Burtons “Edward mit den Scherenhänden” in die deutschen Kinos Am 03.05.2001 kommt Cameron Crowes “Almost Famous” in die deutschen Kinos Am 26.04. ist der Namenstag von Anaklet, Trudbert und Ratbert.
i aber... April oder Ma im t h ic n r R ! a w Es war z RLICH WA R E H O O SO WEIL ES rtelfinale WM 2010, Vie N 4:0 -ARGENTINIE D N A L H C S T DEU
Lösung GUESS THE SONG? Damien Rice “The Blower’s Daughter”
Top 10 Singles April 1981 1. Visage – Fade to Grey 2. Joe Dolce – Shaddap You Face 3. Robert Palmer – Looking for Clues 4. Stars on 45 – Stars on 45 5. Phil Collins – In the Air Tonight 6. Jona Lewie – Stop the Cavalry 7. John Lennon - Woman 8. Queen – Flash 9. Secret Service – Ye-Si-Ca 10. Ottawan – Hands Up
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Vorschau: Für Mai haben wir bisher: Neue Platten von Ja, Panik, Fleet Foxes, Kreisky, An Horse und Blackmail. Konzertberichte von The Coral live in Dresden, Wombats live in Köln und Kreisky. Eine Kurzbesprechung der Kreator-Biografie (Buch). Okkervil River als Gastautoren (wahrscheinlich) und ein Festivalspecial.
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istanzierung externer Links: Mit Urteil vom 12.03.1998 - 312 0 85/98 “Haftung für Links” - hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Anbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das Landgericht - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. “Hiermit distanzieren wir uns ausdrücklich von allen Inhalten aller extern gelinkten Seiten auf dieser website (www.flamingyouth.de inklusive aller Unterseiten). Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Website angebrachten externen Links.”
“
Wir verwenden ausschließlich Fotos aus den frei verfügbaren Pressefotos von Labels und Agenturen, mit denen wir zusammen arbeiten; Fotografen versuchen wir zu nennen - sollte dennoch ein Foto hier zu finden sein, an welchem Du die Rechte hast und/oder welches wir nicht benutzen dürfen, werden wir das Foto nach einem kurzen Hinweis per Mail an info@flamingyouth.de asap entfernen.”
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