Full Court Baketball Magazine 13-04

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SPORTMEDIENVERLAG

Nr. 04/2013

Finales duell: Die Oberwart Gunners (Bild: Darnell Hinson) fordern den BC Vienna (Stjepan Stazic, Nr. 4).

NBA

Shooting-Star Stephen Curry

Ray Allens Dreierrekord geknackt

Fehlschlag

AB O

Jet zt

sic he rn !

Erstmals seit 2001 Semifinale ohne OÖ

Wie Gmunden & Wels wieder in die Erfolgsspur wollen

Showdown

BC Zepter Vienna schaltet Kapfenberg Bulls aus

Gunners überraschen Titelverteidiger Dukes Klosterneuburg

Foto: Filippovits

Offizielles

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ABL

und

ÖBV

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Das österreichische Basketball-Magazin


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Editorial

Inhalt

4 Fotoflash

Rotweißrote Szenen aus Andorra und Halbfinal-Action aus der ABL.

8 Hot Curry!

Dreierspezialist Stephen Curry ist die Lang­ streckenrakete der ­Golden State Warriors.

10 Neue Optionen

Rotweißrote Wurzeln: die zwei Newcomer Jessica Franz und Jonathan Dielacher im Fokus des ÖBV.

V wie v ictory: Raoul Korner hat mit seinen EiffelTowers Den Bosch zwar den Meistertitel aus dem Vorjahr nicht

editorial

verteidigen können (1:3 im Semifinale gegen Leeuwarden), aber trotzdem hat der Wiener mit dem niederländischen Pokal und der Auszeichnung „Coach of the Year“ zwei weitere Trophäen für seine private Erfolgsvitrine abgestaubt.

Liebe Basketball-Freunde!

chade! „Game over, Season over!“, lautete die Facebook-Statusmeldung von ­Österreichs erfolgreichstem Basketballexport Raoul Korner nach der 76:93-Niederlage seiner EiffelTowers im Halbfinale der Dutch Basketball League (DBL). Denn damit scheiterte der Titelverteidiger und aktuelle Pokalsieger frühzeitig im Kampf um die Meisterschaft. Thomas Schreiner und Anton Maresch, zwei weitere Exportschlager, sorgen dafür mit Andorra für Furore. Sie spielen um den Aufstieg in die spanische Top-Liga und stehen jeweils mit einem Bein im Finale.

Manfred Schlitzer, Chef­ redakteur und Herausgeber

Impressum: Medieninhaber & Verleger: SMV SportMedienVerlag OG (Schlitzer/Oberzeller), Kölgengasse 43, 1110 Wien, Tel.: 0043/1/347 05 44, office@sportmedienverlag.at Herausgeber: Manfred Schlitzer & Tobias Oberzeller Chefredaktion: Manfred Schlitzer Redaktion: Drazen Kanazir, Annika Pansy, Stefan Prager, Christian Reichel, Helmut Salzwimmer, Ernst Weiss, Michael Weiß, Melissa Fabian Korrektur: Rupert Höttinger Grafik: NBP/©KAISA Fotos: ABL-Fotopool, Reuters Druck: Gutenberg Druck GmbH Anzeigenleitung/Marketing: Tobias Oberzeller (tobias.oberzeller@sportmedienverlag.at); © 2011 by SMV SportMedienVerlag OG, 3. Jahrgang ­Hinweis: Zugunsten einer besseren Lesbarkeit wurde auf die geschlechterspezifisch korrekte Anrede verzichtet. Selbstverständlich sollen nicht nur FULL COURT-Leser, sondern auch -Leserinnen angesprochen werden.

Full Court 04/2013

16 Positionscheck 20 Fehlschlag

Erstmals seit 2001 fand das ABL-Semifinale ohne OÖ-Teams statt. FULL COURT fragt nach den Gründen.

22 Ligareform

D ie zweite Liga wächst mit der ­Admiral Bundesliga zusammen.

24 Shorties

Euroleague Final Four, ­Nachwuchschampions und die ­Rollstuhlmeisterschaft. Fotos: Christian Aarts (1), Reuters (1), GRC (1), Kienesberger (1)

Helmut Salzwimmer, ­r edaktionelle Leitung

Und Drazen Kanazir hat sich während einer Familienfeier in Deutschland mit dem Macher von „Germanys Reality Check“ zum Streetball-Interview getroffen. Viel Spaß wünscht das FC-Team!

Alle Infos zum ABL-Finale zwischen BC Vienna und Oberwart Gunners. FC-Experte Markus Pargfrieder ­erklärt die Position des Centers.

S

Zuwachs bekommen die rotweißroten Nationalteams durch Einbürgerungen und Doppelstaatsbürger: Neo-Österreicher Enis Murati bekam bereits die Ein­ berufung von Coach Werner Sallomon zugeschickt. Jonathan Dielacher hat noch nicht entschieden, ob er für Deutschland oder Österreich spielt. Und im fernen Kanada hat Nationalteamexperte Ernst Weiss einen College-Star mit rotweißroten Wurzeln an der Universität von Calgary aufgetan: Jessica Franz soll die ÖBVLadys bei der Mini-EM-Titelverteidigung 2014 unterstützen.

12 Finale total!

26 Serienchampion

Damenmeister SVS Post schielt nach der siebenten Meisterschaft in Serie auf europäische Erfolge.

28 Reality Check

FULL COURT sprach mit Mbimba Jon ­Mavinga, dem Gründer von „Germanys Reality Check“.

34 Resultate & Termine

It’s Play-off-Time: die Ergebnisse aus ABL und NBA. 3


Foto

Flash

Austroduo auf Au Die rotweißroten Exportschlager Thomas Schreiner (Nr. 25) und Anton Maresch (Nr. 8) stehen mit ihrem Klub River Andorra in den Aufstiegs-Play-offs der zweiten spanischen Liga. Den direkten Weg in die Topliga ACB verpassten sie durch eine Niederlage gegen den härtesten Konkurrenten Burgos in der letzten Runde – damit waren Platz eins und der Direktaufstieg dahin. Aktuell rittert der Austroklub mit Cáceres CB um den Einzug ins Play-off-Finale. Stand in der „Best of Five“-Serie: 2:0 für Andorra. Foto: Martin Imatgo 4

Full Court 04/2013


o ufstiegskurs! Full Court 04/2013

5


Im Showdown der Halbfinalserie mussten sich die Kapfenberger Bullen (Bild: Giovonne Woods, Nr. 7, im Duell mit Ian Boylan) mit 68:79 geschlagen geben. In den ersten drei Vierteln lagen die Steirer auf Finalkurs, im letzten Abschnitt setzten sich die Wiener in der eigenen Halle durch und stehen im Endspiel!

Endstation 6

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Fotos: Krakora (1), Filippovits (1)

Foto

Flash


Die Dukes aus Klosterneuburg, Topteam der Hauptrunde, vermasselten im entscheidenden fünften Spiel gegen die Oberwart Gunners den Finaleinzug. Der Grund für die 64:69-Niederlage war die mehr als mäßige Wurfausbeute: Nur 14 von 34 Zweiern und 6 von 16 Dreiern fanden ihr Ziel (im Bild: Curtis Bobb).

Semifinale! Full Court 04/2013

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NBA

Stephen Curry Viele NBA-Experten gestehen ­Stephen Curry schon jetzt den Titel „Bester Shooter aller Zeiten“ zu.

Hot Curry! D

ie Zahl 272 ist eine jener, die aus der NBA-Saison 2012/13 in Erinnerung bleiben werden. Am 17. April, im letzten Spiel der Regular Season bei den Portland Trail Blazers, versenkte Stephen Curry, der Point Guard der Golden State Warriors, vier seiner elf Versuche von jenseits der Dreierlinie und schrieb damit Geschichte. Vor dem Spiel hielt Curry bei 268 Dreiern in der Saison und war damit um einen hinter dem Allzeitrekord von Ray Allen aus der Saison 2005/06. Nach knapp fünf Minuten im Spiel gegen Portland hatte Curry den Rekord eingestellt, Mitte des zweiten Viertels 8

versenkte er Nummer 270, zwei weitere folgten noch. Dass Curry derzeit der beste Shooter der Liga ist, bezweifelt kaum jemand, viele gestehen dem 25-Jährigen schon jetzt den Titel „Bester Shooter aller Zeiten“ zu oder zumindest das Potenzial dazu. Curry ist jedenfalls auf der Bühne der ganz Großen angekommen. Er versenkte in der abgelaufenen Saison nicht nur die meisten Dreier, sondern tat dies auch noch mit ­einer nie da gewesenen Präzision. Der bisherige Rekordhalter Ray Allen brauchte für seine 269 Treffer um 53 Versuche mehr als Curry für

seine 272. In den Top 10 der meisten Dreier in einer Saison ist Currys Quote von 45,3 Prozent die höchste – mit über einem Prozentpunkt Vorsprung. Über 45 Prozent von jenseits der Dreierlinie – das schaffen nur die wenigsten und meist sind es Rollenspieler, Spezialisten, die in den Ecken auf ihre Gelegenheiten warten. Diese Catch-and-shoot-Situationen, in denen sich der Spieler schon zum Wurf bereit macht, bevor er den Ball bekommt, schlagen sich auch in den Statistiken nieder: Durchschnittlich 85,5 Prozent der Dreier aller NBA-Teams ist in der vergangenen Saison ein Assist vorausgegangen. Bei Curry ist das anders: Nur 61,4 Prozent seiner Dreier waren „assisted“. Der Rest ist das, was Curry einzigartig macht. Full Court 04/2013

Foto: Reuters

Dass die Golden State Warriors zu den letzten acht Teams in den NBAPlayoffs gehören würden, hätte vor der aktuellen Saison wohl niemand gedacht. Der Grund dafür trägt einen Namen: Stephen Curry. Text: Michael Weiß


Die meisten Dreier pro Saison Spieler Team GSW Stephen Curry Ray Allen Seattle Orlando Dennis Scott George McCloud Dallas Jason Richardson Charlotte Peja Stojakovic Sacramento Mookie Blaylock Atlanta Peja Stojakovic New Orleans Ray Allen Milwaukee Reggie Miller Indiana

Saison 2012/13 2005/06 1995/96* 1995/96* 2007/08 2003/04 1995/96* 2007/08 2001/02 1996/97*

Spiele 3PM 78 272 78 269 82 267 79 257 82 243 81 240 81 231 77 231 69 229 81 229

* Die Dreierlinie war von 1994 bis 1997 6,70 Meter vom Korb entfernt. Heute beträgt die Distanz in der NBA 7,24 Meter.

3PA 600 653 628 678 599 554 623 524 528 536

3P% 45,3% 41,2% 42,5% 37,9% 40,6% 43,3% 37,1% 44,1% 43,4% 42,7%

vor der Saison zugetraut, in der starken Western Conference in die Playoffs einzuziehen. Am Ende war es der sechste Platz und in der ersten Playoff-Runde wurden die favorisierten Denver Nuggets nach sechs Spielen nach Hause geschickt. Die zweite Runde startete Curry mit 44 Punkten in Spiel eins gegen die San Antonio Spurs, die allerdings nach doppelter Overtime gewannen. Zum Redaktionsschluss von FCP stand die Serie 2:2, ungeachtet des Ausgangs hat Curry jedenfalls auch in den Playoffs seine Duftmarke gesetzt. ●

Wichtiger sind für Curry wie für jeden anderen Spieler aber ohnehin die sportlichen Leistungen. Und mit denen kann er zufrieden sein. Neben dem Dreierrekord ­lieferte Curry einige der besten Shooting-Performances der Saison ab, allen voran sein 54-Punkte-Highlight im Madison Square Garden Ende Februar, bei dem er 11 von 13 Dreierversuchen versenkte.

Wardell Stephen Curry II

Noch wichtiger allerdings ist der Erfolg seines Teams: Kaum jemand hatte den Golden State Warriors Full Court 04/2013

e d o c n i e Gutsch ourt Fullc

Quelle: NBA

Curry ist kein Spot-up-Shooter wie die meisten anderen legendä­ ren Scharfschützen der NBA-Geschichte, er ist ein Point Guard, ein Playmaker, ein unglaublicher BallHandler und vor allem ein Meister darin, seinen Wurf auch gegen mehrere oder größere Verteidiger loszuwerden. Insgesamt führte das in der abgelaufenen Saison zu 22,9 Punkten, 6,9 Assists, 4 Rebounds und 1,6 Steals pro Spiel. Dass Curry bei der Wahl der All-Stars im Februar übergangen wurde, ist wohl einer der schlimmsten „Snubs“ in der Geschichte des Showevents.

Geboren am: Geburtsort: NBA-Draft:

erren - e!* H f u a 10% chuh s r e d n i und K

14. März 1988 Akron, Ohio (USA) 2009, 7. Pick, GSW

Wurfstatistiken 2012/13: Regular Sesaon (78 Spiele): Dreier 272/600 Fieldgoals 626/1388 Freiwürfe 689/765 Postseason (10 Spiele): Dreier 39/91 Fieldgoals 88/196 Freiwürfe 35/38

* gültig bis 30.6.2013

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Fotos: ratiopharm akademie (1), University of Calgary (1)

Nationalteam

Doppelstaatsbürger Jonathan Dielacher (Nr. 5) spielt für die ratiopharm akademie aus Ulm in der deutschen Nachwuchs Basketball Bundesliga.

Neue Optionen für Österreich Doppelstaatsbürger Jonathan Die­ lacher (18) steht bei den Burschen im Fokus des ÖBV. Die Damen könnten mit der Austrokanadierin Jessica Franz (22) eine „Bomben­ verstärkung“ erhalten. Text: Ernst Weiss 10

Full Court 04/2013


M

it 16,1 Punkten und 8,4 Rebounds pro Spiel wartete Jessica Franz in ihrer letzten Saison für die University of Calgary auf. Noch in diesem Frühjahr wird sie mit den ÖBV-Damen trainieren und somit erstmals europäische Basketball-Luft schnuppern. Weil ihr Coach Damian Jennings wusste, dass Franz im Sommer vergangenen Jahres auch den ­österreichischen Pass erhalten hat, informierte er Marlies Kiefer. Die Badnerin, inzwischen Assistant Coach des Damen-Nationalteams, spielte zwei Saisonen lang unter dem Waliser für die University of Wales Institute Cardiff (UWIC). Der seither anhaltende Kontakt könnte sich nun als Volltreffer für den ÖBV erweisen. Die 22-jährige Flügelspielerin sei „voll motiviert und freut sich auf Österreich“, berichtete Kiefer im Gespräch mit FULL COURT. Eine Entscheidung, wo sie ihre Karriere fortsetzt, hat Franz noch nicht getroffen. Die 1,83 Meter große Austrokanadierin könnte jedenfalls eine echte Verstärkung für die ÖBV-Damen sein, wenn 2014 der Titel bei der „EM der kleinen Länder“ verteidigt werden soll. In ihrem Abschiedsspiel für die „Dinos“ aus Calgary imponierte sie mit 19 Punkten und 23 Rebounds. Bei den Burschen findet sich mit Jonathan Dielacher ein Deutsch­ österreicher im erweiterten Kader des U-18-Nationalteams, das im Juli bei der B-EM in Strumica/MKD antritt. Der 1,85 Meter große Point Guard spielt für die ratiopharm akademie aus Ulm in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL), einem richtungsweisenden Projekt des DBB, der BBL und der AG 2. Basketball Bundesliga Herren (2. BBH), das seit Full Court 04/2013

Jessica Franz (University of Calgary) soll 2014 für das Damen-Nationalteam auf dem Parkett stehen.

2006/07 besteht. Dielacher erntet immer wieder gute Kritiken. Nun könnte der 18-Jährige zu einer Verstärkung für die ÖBV-Nachwuchsauswahl werden. Schlechter schaut es hingegen mit den Ambitionen von Jurica Blazevic (18) aus, den Österreich-Dress überzustreifen. Der offensivstarke Flügelspieler der Arkadia Traiskirchen ­Lions tendiert nach Kroatien. Laut Auskunft aus dem ÖBV hat er bereits den Sprung in erweiterte Nachwuchs­ kader, aber bisher nie in eine Auswahl selbst geschafft. Der Verband habe sich „frühzeitig um ihn bemüht und mehrfach angefragt“, das Talent für Rotweißrot zu gewinnen, aber ebenso „mehrfach Absagen“ erhalten. Blazevic sei bei U-14- und U-15Auswahlcamps dabei gewesen, dann aber nicht zur U-16-EM gekommen, weil er vonseiten Kroatiens eingeladen war, so das ÖBV-Statement. Weil Blazevic aber bisher weder für eine offizielle österreichische noch kroatische Auswahl gespielt hat, bleibt er vorerst zumindest laut Re­ glement für beide Seiten verfügbar. Die Tür zum ÖBV, der die weitere Entwicklung abwarten will, ist für den 18-Jährigen jedenfalls nicht geschlossen. ●

Anfang April startete die NADA Austria ihre neue Präventions-Kampagne, die sich speziell an die neue Sportgeneration richtet. Langfristiges Ziel ist die Unterstützung der jungen Sportlerinnen und Sportler bei der selbstbewussten Entscheidung gegen Doping. Neben einer Informationsoffensive mit Newsletter, Social Media Aktionen und Anzeigenschaltungen ist der direkte Kontakt zu den Jugendlichen ein besonders wichtiger Schwerpunkt. Zusätzlich zu den bereits seit einigen Jahren durchgeführten Vorträgen und Schulungen sowie der 2011 eingeführten Info-Tour, wird die NADA Austria im kommenden Schuljahr 2013/2014 ein großangelegtes Schulprojekt starten, dessen erklärtes Ziel es ist, alle Schülerinnen und Schüler in den Schulen für Leistungssportler einmal jährlich direkt zu erreichen. Jede Schülerin und jeder Schüler soll bestmöglich über die Gefahren und Risiken von Doping und Medikamentenmissbrauch, über die Rechte und Pflichten in den Anti-Doping Bestimmungen sowie über Dopingfallen, Versuchungssituationen und Handlungsalternativen Bescheid wissen und sich aus eigener, reflektierter Entscheidung gegen Doping und Medikamentenmissbrauch entscheiden. Um auch die sportinteressierte Öffentlichkeit zu erreichen, ist der Slogan der Kampagne in Kooperation mit dem ÖBV und dem ÖVV auf den Trikots der Basketball- und Volleyball-Schiedsrichter zu sehen. Wie die Schiedsrichter auf die Befolgung der Spielregeln achten, so überwachen die NADA Austria die Einhaltung der Anti-Doping Regeln. www.nada.at www.saubere-zeiten.at www.facebook.com/sauberezeiten


Bundesliga

ABL-Finale Im Endspiel stehen sich der BC ­Vienna (Benedikt Danek, Nr. 9) und die Oberwart Gunners (Seamus Boxley, Nr. 16) gegenüber.

Aufwurf zum gr

W

as beide Teams auf jeden Fall eint, ist die mentale Power: Sowohl der BC Zepter Vienna (gegen Kapfenberg) als auch die Redwell Gunners Oberwart (gegen Titelverteidiger Klosterneuburg) lagen in ihrer Halbfinalserie jeweils bereits 1:2 zurück – um am Ende doch noch den Turnaround zu schaffen. Und nun ein Finalduell zu bestreiten, das vor Saisonbeginn nicht zu erwarten war. Was zum einen auf die Bundeshauptstädter zurückzuführen ist: „Vor der ersten Runde hätte nicht eine Person auch nur einen Cent auf unseren Finaleinzug gesetzt“, ist

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Vienna-Manager Petar Stazic überzeugt. „Der Klub steckte vor drei Jahren im Nichts fest. Wir starteten mit dem Motto ‚Wien wird Basketball‘. Headcoach Andrea Maghelli formte den Mitläufer zum Titelkandidaten, entfachte in der Bundeshauptstadt eine neue Begeisterung. Stazic: „Heute können wir bereits sagen: Wien ist Basketball.“ Ein Umstand, dem der Klub in der ­Finalserie Rechnung trägt: „Wir stocken mittels Zusatztribünen das Fassungsvermögen in der Stadthalle von 600 auf 1100 Besucher auf.“ Tristesse pur überwog im Dezember in Oberwart: Nach einem

völlig misslungenen Saisonstart nahmen die Gunners am Legionärssektor einen Dreifachwechsel vor – das Trio erwies sich als Glücksgriff. Darnell Hinson, Richard Chaney Jr. und Seamus Boxley führten die Gunners auf die Erfolgsstraße zurück und nun ins Finale. „Oberwart musste im Weih­ nachtsabverkauf zugreifen. Dass die Rechnung dermaßen aufging, ist einfach irre“, bestätigt auch SkyExperte Markus Pargfrieder. Ein Umstand, der auch den Manager der Oberwarter stolz macht: „Wir sind total happy nach solch einer schwierigen Saison“, sagt AnFull Court Press 04/2013

Fotos: Filippovits (2), Krakora (1), Steflitsch (1)

Die ABL fiebert der Finalserie 2013 entgegen: Sowohl der BC Zepter Vienna als auch die Redwell Oberwart Gunners blicken auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück. Sky-Experte Markus Pargfrieder legt sich vorm ersten Spiel am Donnerstag fest: „Vienna siegt mit 3:1.“


dreas Leitner, betont aber: „Ich tappe nun nicht in die Euphorie-Falle. Wir waren schon oft im Finale, ­haben dort aber nur selten gewonnen.“ In bisher sechs Finalserien gingen die Gunners nur einmal (2011) als Sieger hervor. Unter Headcoach Tom Johnson, der seine erste Saison in der ABL absolviert, soll nun der zweite Streich gelingen: „Wir sind zusammen gewachsen, haben die Schwierigkeiten der Vergangenheit großartig gemeistert. Ich erwarte eine großartige Finalserie“, sagt der 44-jährige Kanadier. Mit Boxley (Oberwart) und Ryan Richards (Vienna) stehen sich in der Finalserie 2013 zwei dominante Figuren gegenüber. Pargfrieder will das Endspiel aber keinesfalls auf diese zwei Akteure reduziert sehen: „Da kommt es auch aufs Duell Danek gegen Ochsenhofer an oder wie

Die abl-finalisten 2013 BC Zepter Vienna Finalteilnahmen (0): – ABL-Meister im Team (2): Ian Boylan (2007 und 2010 mit Allianz Swans Gmunden) Stjepan Stazic (1997 mit UKJ SÜBA St. Pölten) ABL-Finalerfahrung im Team (35 Einsätze): Ian Boylan (13 Einsätze – 8 S – 5 N – 199 Pts) Shawn Ray (8 Einsätze – 2 S – 6 N – 79 Pts) Stjepan Stazic (5 Einsätze – 3 S – 2 N – 60 Pts) Tomislav Gaspar (9 Einsätze – 1 S – 8 N – 6 Pts) (alle Daten aus dem Basketball-Guide von Ernst Weiss)

es den Wienern gelingt, Hinson zu neutralisieren. Diese Aufgabe wird wohl auf Boylan oder Ray zukommen.“ In puncto Rotation und Kaderpuffer sieht der Experte bei den

Redwell Gunners Oberwart Finalteilnahmen (6): 1997, 1998, 2005, 2007, 2008, 2011 (Meister), Finalbilanz 8 S – 17 N ABL-Meister im Team (5): Hannes Artner, Erik Frühwirth, Jason Johnson, Lukas Linzer, Hannes Ochsenhofer (alle 2011 mit Oberwart Gunners) ABL-Finalerfahrung im Team (56 Einsätze): Jason Johnson (16 Einsätze – 5 S – 11 N – 151 Pts) Hannes Ochsenhofer (16 Einsätze – 5 S – 11 N – 98 Pts) Hannes Artner (16 Einsätze – 5 S – 11 N – 64 Pts) David Jandl (3 Einsätze – 0 S – 3 N – 31 Pts) Erik Frühwirth (5 Einsätze – 3 S – 2 N – 8 Pts) Wienern Vorteile: „Wenn sich bei Oberwart einer aus dem Trio Boxley, Hinson oder Johnson wehtut, wird es sehr schwierig.“ Der Faktor Erfahrung sorgte schon im Vorfeld

oßen Showdown! Ein gewichtiger Faktor im Oberwarter Spiel ist Legionär Darnell Hinson.

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Bundesliga

ABL-Finale Mit BC Viennas Ryan Richards (Nr. 8) und Oberwarts Seamus Boxley stehen sich in der Finalserie 2013 zwei dominante Figuren gegenüber.

des großen Showdowns für einen verbalen Schlagabtausch: „Ich sehe bei Oberwart mehr Routine“, ließ Stazic ausrichten. Was Leitner so nicht stehen lassen will: „Im Team von Vienna steckt nicht weniger Abgebrühtheit und genauso viel Routine wie bei uns. Für uns spricht vielleicht, dass unsere Spieler über die größere Erfahrung in Finalserien verfügen.“ In den Saisonduellen führen die Wiener mit 4:1, was für Pargfrieder keine Aussagekraft hat: „Die ersten zwei Wiener Siege sind vernachlässigbar, weil Oberwart in einer anderen Besetzung agierte und im zweiten Spiel gerade mitten im Boxley soll trotz Gehirnerschütterung in der Finalserie auflaufen.

Umbau steckte. Außerdem sehen wir nun in den Play-offs einen anderen Basketball. Da wird taktisch wesentlich konzentrierter agiert, fehlt es an flüssigen Aktionen.“ Bleibt noch die Personalsituation zu klären: Wien warf ohne Maurice Pearson Kapfenberg aus dem Bewerb. Der Center ist zumindest für den Start der Finalserie fraglich: „Wir hoffen, dass er spätestens zum dritten Spiel fit sein wird“, sagt Stazic. Pargfrieder wirft ein: „Ich weiß nicht, ob das ausschließlich ein Vorteil ist. Vienna hat im Semi­ finale ohne Pearson besser gespielt. Richards blühte im Halbfinale bei 30, 35 Minuten Einsatzzeit richtig-

gehend auf.“ Bei den Gunners sorgte Seamus Boxley in Spiel fünf in Klosterneuburg für eine Schrecksekunde, prallte mit dem Kopf auf dem Hallenboden auf. Leitner gab aber tags darauf Entwarnung: „Seamus erlitt eine Gehirnerschütterung. Ich denke aber schon, dass er für die Finalserie fit sein wird.“ Unterm Strich sieht Experte Markus Pargfrieder die Wiener im Vorteil: „Vienna gewinnt die Finalserie mit 3:1. Weil ich noch immer darauf warte, dass Oberwart die Luft ausgeht. Sie können kaum noch besser spielen“, glaubt der Experte und ergänzt: „Vorm Viertel­ finale sah ich Risse im Team der Wiener Streithanseln. Woher jetzt die Homogenität kommt, weiß ich nicht, aber sie ist ein weiteres Plus in diesem Finale.“ ●

DIREKTE SAISONBILANZ Oberwart – Vienna 88:78 (H1) Vienna – Oberwart 81:65 (H1) Vienna – Oberwart 75:50 (GD) Oberwart – Vienna 52:71 (GD)

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Chicagoooooh! Jetzt mit Austrian und Full Court eine sportliche Reise nach Chicago gewinnen.

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Für Mona Kreil geht der Traum, ein NBA-Spiel live in Chicago erleben zu können, in Erfüllung.

Die Freundin des Traiskirchner ABL-Spielers Tobias Stadelmann ist die erste von 8 glücklichen Gewinnern, die im Herbst 2013 ein Heimspiel der Chicago Bulls im United Center erleben werden. Austrian Airlines verloste in der April-Ausgabe von Full Court unter allen Lesern, die wussten, wann der Erstflug von Austrian Airlines nach Chicago stattfand, eine

07.03.13 15:16

Die Austrian Airlines-NBA-Reise umfasst folgende Leistungen: • Direktflug für zwei Personen mit Austrian Airlines in der Economy Class von Wien nach Chicago (IL) und retour

Reise in die „Windy City“. Die Konkurenz war groß, denn hunderte Basketball-Fans wollten gewinnen. „Mit dem Gewinn dieser Reise habe ich endlich die Möglichkeit, die beste Basketball-Liga der Welt hautnah zu erleben!“, freut sich Mona. Allerdings ist die Freude getrübt, denn ihr Freund wird in der heimischen Liga im Einsatz sein. „Aber vielleicht bekommt er ja von seinem Team frei und kann mitfliegen!“

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Taktik

Positionscheck

SKY-Experte Markus Pargfrieder Im zweiten Teil des Positionschecks steht der Center im Mittelpunkt. Wer waren die besten und wohin entwickelt sich diese bedeutsame Position? Und wo stehen Österreichs Center im internationalen Vergleich?

Foto: Krakora

Viennas Ryan Richards steht für die moderne, die neue Auffassung eines Inside-Spielers.

Die Männer im Zentrum 16

Full Court 04/2013


E

r ist der Größte! Und wenn er einmal nicht „der Größte“ ist, dann ist er mit Sicherheit „der Schwerste“. Der Center ist eine traditionell sehr ­bedeutsame Position im Basketball. Früher nannte man ihn noch „Pivot“, also den Dreh- und Angelpunkt einer Mannschaft, offensiv wie defensiv. Er ist „der“ Mann unter dem Korb. Ein klassisches Beispiel für Ersteren sind wohl Kareem Abdul-Jabbar oder Wilt „The Stilt“ Chamberlain, während für Letzteren wohl am ehesten Bill Russell in den Sinn kommt. Unter den All-Time Greats der NBA finden sich viele Center, was zusammen mit ihren vielen gewonnenen Titeln ihre Bedeutung in diesem Sport nochmals unterstreicht. Was zeichnet also einen guten Center aus? Abgesehen von der Körpergröße und der physischen Präsenz braucht es scheinbar oft nicht viel, verdankt ja nicht zuletzt diesen Spielern Basketball immer noch den Ruf, der Sport großer Menschen zu sein. Und irgendwie stimmt es ja auch. „You can’t teach height!“ ist eine basketballerische Bauernregel, die immer noch ihre Gültigkeit hat. Vereine auf der ganzen Welt suchen nach 2,10-Meter-Riesen, die gerade halt noch geradeaus laufen können, und das in einem möglichst jungen Alter. Den Rest kann man ihnen schon beibringen, scheinen sich viele Vereinsverantwortliche zu denken. Für welche Liga es dann tatsächlich reicht, das wird dann anhand anderer ­Talente für diesen Sport bestimmt. Aber sogar in der NBA werden die GMs immer noch irrational, wenn es um die Aussicht auf einen richtigen Center geht. Die einen (Portland Trail Blazers) verzichten auf Kevin Durant, um einen immer verletzen Greg Oden zu draften, und zerreiben dann mehrere Jahre ihren Verein. Immer in der Hoffnung, dass er doch noch sein Potenzial ausschöpft. Andere wiederum traden einen „beinahe All-Star Level Guard“ für einen Center, der zu ­diesem Zeitpunkt auf der Verletztenliste steht und gerüchteweise ans Aufhören denkt (Monta Ellis für Andrew Bogut). Zwei Jahre später sieht man dann aus wie ein Genie, wenn dieser Andrew Bogut auf einmal in den Playoffs groß aufspielt, siehe Runde 1 der NBAPlayoffs 2013. Die Position ist aber dennoch ein Full Court 04/2013

Höhenflug. Das dreistufige Chin Min Pflegeprogramm steigert die Ausdauerleistung und reduziert die Verletzungsgefahr. Verloren gegangene Energie wird zurückgewonnen und müde Muskeln werden mit Frische und Energie versorgt. Chin Min therapiert Sportverletzungen wie Muskelkater, etc. und führt eine rasche Regeneration herbei. chin-min@styx.at • www.chin-min.com

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Taktik

Positionscheck

Dank seiner Größe von 220 ­Zentimetern ist Martin Kohlmaier ­defensiv ein wichtiger Faktor.

Fotos: Filippovits (2)

­ enig vom Aussterben bedroht, w wurde sie doch nicht zuletzt in der NBA sogar offiziell vom All-Star Roster gestrichen. Im modernen Basketball greifen Coaches immer öfter zur Variante „Small Ball“ und haben gern 5 Shooter auf dem Feld. Ein Power Forward ist oft in der Lage, einen Center so halbwegs zu kontrollieren, während es umgekehrt oft anders aussieht, weil ja viele Power Forwards mittlerweile bis zur 3-Punkte-Linie hinaus gefährlich sind. Es war ­sogar schon zu beobachten, dass LeBron James einen Center verteidigt, aber umgekehrt ist das schlichtweg unvorstellbar. Und wie sieht das nun in der heimischen ABL aus? Vor einigen Jahren gab es hier ein Exemplar, dass sich recht gut als österreichische Variante eines Dwight Howard beschreiben lässt: Mike Frazier, kräftig wie kein anderer in der Liga, athletisch, defensiv dominant. In der Offensive im Grunde technisch sehr limitiert, aber aufgrund seiner Athletik und Größe auch immer für Punkte gut und meist beim Ballkontakt von zwei Gegenspielern umringt. Ach ja, 18

und beide grässlich anzusehen von der Freiwurflinie. In der Saison 2012/13 hat kein Team ein derartig plakatives Beispiel aufzubieten. Einer, der nie dorthin gehen muss, wo’s wehtut, ist der Schwan Dan Oppland. Er ist ja ohnehin schon dort. Von der physischen Präsenz und Dominanz her war er zwar heuer weit von der Vorjahresform entfernt, aber er war neben Jason „JJ“ Johnson heuer immer noch einer der körperlichsten Spieler der Liga. Der größte, den wir haben, ist immer noch Martin Kohlmaier, aber an dem sind halt leider auch schon mehrere Coaches verzweifelt, weil er eben lieber aus ein paar Meter Entfernung mit dem Gesicht zum Korb spielt. Kein Trainer will eigentlich Martin Dreier werfen sehen, dennoch kommt es immer wieder vor. Defensiv ist und bleibt er aber fast 2,20 Meter groß, und das irritiert die Gegner nun mal beim Werfen. Das extremste Beispiel für die Unterschiede auf dieser Position liefern aber zwei andere: Ramiz Suljanovic und Ryan Richards. Der eine steht seit Jahren für Konstanz,

soliden und schnörkellosen Basketball, ein Paradebeispiel für die osteuropäische Centerschule. Der andere steht für die moderne, die neue Auffassung eines Inside-Spielers: Fadeaway-3-Punkte-Würfe, fancy Dribblings und eben ein sportliches Überraschungsei in jedem Spiel. Vielleicht bekommen wir ja heuer im Finale sogar den direkten Vergleich präsentiert, Old School vs. New School. Das Finale wird zeigen, welche Auffassung sich durchsetzen kann. ●

Ein Paradebeispiel für die osteuropäische Centerschule: Ramiz Suljanovic (Dukes).

Full Court 04/2013


Die bärenstarken Vans von Ford sind los. Ob zum Training oder zum nächsten Spiel – für Baseball-Freunde gibt es keine bessere Möglichkeit um zum Playground zu kommen als den Ford Tourneo Custom. Der flinke Multivan von Ford bietet bis zu 9 Personen bequem Platz und besticht durch größtmögliche Sicherheit – seine 5 Sterne im EuroNCAP-Test sind in dieser Klasse ein

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Bundesliga

Gmunden & Wels Neo-Österreicher Enis Murati (Mitte) will mit seinen Gmunden Swans in der nächsten Saison wieder auf der Erfolgswelle schwimmen, trotz Einsparungen.

Historischer Tiefstand In Gmunden und Wels gab es heuer wenig zu lachen. Wie die beiden oberösterreichischen Top-Teams wieder in die Erfolgsspur finden wollen und warum bei den Schwänen gespart, aber in Wels investiert wird. Text: Manfred Schlitzer

M

Fotos: Kiemesberger, G. Leitenberger

an muss in den österreichischen Basketball-Annalen ziemlich weit zurückblättern, bis man auf ein Meisterschafts-Halbfinale ohne oberösterreichische Beteiligung stößt. Was heuer der Fall war, ereignete sich zuletzt im Jahre 2001. Da holte sich Kapfenberg gegen Wörthersee den Meister­ titel, im Semifinale mussten Fürstenfeld und Wien die Segel streichen. Seither standen die Gmunden Swans neunmal im Finale, zweimal schafften sie es zumindest in die Vorschlussrunde. Wels darf immerhin auf zwei Finale und zwei Semifinale stolz sein. Heuer kam für die beiden erfolgsverwöhnten Teams bereits in der ersten Playoff-Runde das Aus. 20

„Ich sehe das als kein besonders gravierendes Ereignis“, wiegelt Harry Stelzer, Boss der Gmundner Schwäne, ab. „Die Meisterschaft war heuer so ausgeglichen wie noch nie. Und wir haben unsere Chancen bereits in der Regular Season verpasst. Im Viertelfinale hatte dann die Oberwarter gegen uns ­Heimvorteil, sonst hätten wir sie vielleicht geschlagen.“ Dennoch stehen in Gmunden gravierende Änderungen an. Nach aktuellem Stand der Dinge werden die Swans in der Off-Season ihr komplettes Legionärskontingent austauschen. „Auch bei Dan Oppland und Reggie Arnold stehen die Zeichen auf Abschied“, sagt Stelzer. „Das PreisLeistungs-Verhältnis stimmt nicht mehr.“ Außerdem wollen die Swans

mit nur drei amerikanischen Gastarbeitern (für die Positionen 1, 3 und 5) in die nächste Saison gehen. Stelzer: „Wir haben mit der U 18 und U 16 jeweils den Vizemeistertitel geholt. Aus die-

OÖ-Bilanz 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Gmunden Wels VF (8. Platz) 2. Liga SF (7. Platz) 2. Liga Finale (2. Platz) 2. Liga Finale (2. Platz) SF (5. Platz) Finale (Meister) VF (5. Platz) Finale (Meister) Finale (2. Platz) Finale (Meister) VF (5. Platz) SF (3. Platz) VF (6. Platz) Finale (2. Platz) Finale (Meister) Finale (Meister) VF (4. Platz) Finale (2. Platz) VF (7. Platz) Finale (2. Platz) SF (4. Platz) VF (5. Platz) VF (7. Platz) Full Court Press 04/2013


sem Reservoir sollte einiges nach­ kommen.“ Zudem bekam Enis Murati kürzlich die österreichische Staatsbürgerschaft. Unabhängig davon werden sich die Gmundner Anhänger auf ein kostengünstigeres Team einstellen und zudem auf Publikumsliebling und ­Urgestein Peter Hütter (Karriereende) verzichten müssen. „Unsere gesamte Region ist wirtschaftlich angeschlagen“, sagt Stelzer. „Da müssen auch wir kleinere Brötchen backen.“ Eine Kampfansage kommt dafür von den Basketballern des Lokalrivalen Wels. „So eine Saison wie heuer darf es bei uns nie mehr geben“, beschwört Davor Lamesic sich und die Seinen. „Dass wir nicht die Hauptrunde 1 erreicht haben, war wie ein Schlag in die Magengrube.“ Dafür war unter anderem die schwere Verletzung verantwortlich, die sich Lamesic im Spiel beim regierenden Meister Klosterneu-

burg zugezogen hatte. „Ein Riss des Syndesmosebandes“, erinnert sich Lamesic mit Schaudern. „Man wusste eine Zeitlang gar nicht, was da passiert war, und dann dauerte die Heilung irrsinnig lange.“ Auch die Mühen der H2 liegen Lamesic, der von Wels eben mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet wurde, noch im Magen: „Es fällt dort oft schwer, sich zu motivieren, auch wenn man das unbedingt vermeiden möchte. Das Unterbewusstsein spielt einem da so manchen Streich.“ Dass die jungen Wilden Romed Vieider und Erwin Zulic beim Klub bleiben, stimmt nicht nur Lamesic ­optimistisch. Einige Impulse erwartet man sich in Wels auch von Neo-Coach Philip Dejworek. Der ehemalige Forward (spielte unter anderem am College in Portland) gewann zuletzt in Dänemark mit den Bakken Bears zwei Meistertitel und den Cup.

„Er gilt absolut nicht als Players Coach“, weiß Lamesic und stellt sich auf eine strengere Gangart beim Training ein. „Aber mit dem neuen Coach und vier, fünf starken Legionären sollte es bei uns steil bergauf gehen.“ ● Davor Lamesic (rechts) unterschrieb in Wels einen Vierjahresvertrag und will nie mehr in der H2 spielen.


2. Bundesliga

Mattersburg Rocks

Die Rocks besiegten die Basket Flames in der Finalserie souverän mit 2:0.

Aus zwei mach eins In Liga 2 setzte sich Titelverteidiger Mattersburg durch. Viel wichtiger aber ist die Aufnahme des Unterhauses in die ABL. Text: Annika Pansy, Fotos: Michael Filippovits

W

ährend die Playoffs in der höchsten Spielklasse in ihre heiße Phase gehen, hat die zweite Liga schon ihren neuen (alten) Meister gekürt: Die Mattersburg Rocks besiegten die Basket Flames souverän mit 2:0 (78:61 und 87:69)! Und nachdem sich die Spieler in ihre wohlverdiente Sommerpause verabschiedet haben, sind die Funktionäre in den nächsten Wochen

Rock Wolfgang Träger (Nr. 8) im Duell mit der Nummer zehn der Basket Flames, Lukas Böck. 22

intensiv gefordert. Grund dafür ist die Rückkehr der zweithöchsten Spielklasse unter das Dach der ­Admiral Bundesliga, die sowohl sportliche als auch organisatorische Neuerungen bringen wird. Laut neuem Modus muss am Ende der Saison 2013/14 ein ABL-Klub absteigen, damit wird die Top-Liga auf zehn Vereine reduziert. In der zweiten Liga rittern dann zwölf Teams 2014/15 um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Dieser Schritt hin zur ABL war ein Wunsch, der auch seitens des ÖBV immer ausdrücklich betont wurde, verrät Andreas Gschiel, der Obmann der Mattersburg Rocks. Für ihn ist es sehr wichtig, dass der Koppelungsprozess langsam und in einem geordneten Rahmen voll­ zogen wird, denn: „Die Gefahr ist eventuell schon da, dass die Liga ein bisschen auseinanderdriftet, weil

einige professioneller agieren als andere, mehr Möglichkeiten haben, sowohl finanzieller als auch organisatorischer Natur.“ Den leistungsmäßigen Unterschied zwischen ABL und zweiter Liga sieht Gschiel weniger problematisch: „Über eine ganze Saison hinweg ist der Unterschied sicher noch eine Klasse. Das soll aber auch so sein, weil sich die zweite Liga als Ausbildungsliga etablieren soll.“ ABL-Präsident Mag. Karl Schweitzer ist sicher: „Beide Bewerbe werden sportlich wertvoller, da es in Zukunft ja regelmäßig Auf- und Absteiger geben wird.“ Außerdem ist die Fusion für Schweitzer auch ein wichtiger Schritt, „um das Niveau der zweiten Liga wieder an die erste Liga heranzuführen“. Man darf gespannt sein, wie sich die Liga in den kommenden Saisonen ent­ wickeln wird. ● Full Court 04/2013


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Diverses

Shorties

Bundesschulcup Mit Favoritensiegen hat der Basketball-Schulcup 2013 in Wels geendet.

Fotos: Roman Zagler (1), Sitting Bulls (1), Basket2000 (1), Timberwolves (1), Bundesschulcup (1), Vienna Paladins (1)

B

ei den Burschen setzte sich zum dritten Mal nacheinander Oberösterreich (BG/BRG Gmunden) durch. Bei den Mädchen gewann Wien (BG/BRG 3 Boerhaave­ gasse). Die Bronzemedaille ging ­jeweils an Kärnten (NMS Radenthein bzw. Stiftsgymnasium St. Paul). Das EndDie Gmundner Schüler (rot) setzspiel der ten sich knapp gegen Wien durch. Burschen bot Spannung pur bis zum Schluss, hatte das Team aus Gmunden gegen Wien (Bernoulligymnasium) nur denkbar mit 30:28 die Nase vorne. Als MVP wurde Niklas Deutsch vom Siegerteam ausgezeichnet. Einen klareren Ausgang nahm das Finale der Mädchen, in dem die Wiener Auswahl dem Gegner aus Salzburg (Musisches Gymnasium) beim 43:17 letztlich keine Chance ließ. Zoe Sonvilla vom neuen Bundessieger wurde zur MVP gekürt. ● Basket2000-Schulturnier Erfolgreiche Kinderarbeit Basketball wird Wien – oder besser gesagt: Basketball ist Wien! Dieses Gefühl bekam man, als in der Rundturnhalle Steigenteschgasse acht Volksschulen, rund 200 aktive Kids, beim Basket2000Schulturnier um sportliche Meriten spielten. Präsident Zeljko Racic war wie die prominenten Besucher Stjepan Stazic und Gemeinderat Peko Baxant sehr zufrieden.

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Pero Antic war einer der Helden beim neuerlichen EuroleagueTriumph von Olympiakos Piräus.

Olympiakos verteidigt Krone Europas FULL COURT war live beim Euroleague Final Four in London.

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lympiakos Piräus trägt ein weiteres Jahr die Basketball-Krone Europas. Der Titelverteidiger setzte sich im Euroleague-Finale in London gegen Real Madrid 100:88 (37:41) durch. Die Griechen triumphierten damit nach 1997 und 2012 zum dritten Mal in der Königsklasse. Es war ein durchaus verrücktes Endspiel vor 15.169 ZuschauJohann-Karall-Gedenkturnier Rocks-Sieg beim Heimturnier Am Tag der Arbeit fand in der Mattersburger Sporthalle das Johann-Karall-Gedenkturnier statt. Der Event steht ganz im Zeichen der verstorbenen burgenländischen Basketball-­ Legende Johann Karall (1934– 2008), langjähriger Teamspieler, mehrfacher Meister, Nationalteamtrainer und von 1990 bis 2005 Präsident des Burgenländischen Basketballverbandes. Den Titel und damit den Wanderpokal

ern in „The O2“ an der Themse, in dem zunächst Real dominierte. 27:10 für die „Königlichen“ hieß es nach zehn Minuten. Doch die „Roten“ verstärkten ihre Defensive und schlugen rasch zurück. Im Schlussviertel (39:27) spielte der Titelverteidiger den Gegner dann klar an die Wand und setzte sich sogar noch deutlich durch. Das Spiel um Platz 3 gewann ZSKA Moskau gegen den FC Barcelona hauchdünn 74:73 (35:35). ● sicherten sich als schlechte Gastgeber die ­Mattersburg Rocks vor Jennersdorf. Filipino Basketball League Paladins räumen ab Die FBW-Saison 3 ist Geschichte und die Vienna Paladins holten sich den Titel. Außerdem durften sich die „Big Orange“ über insgesamt zwölf individuelle Awards freuen. Unter anderem wurden JayJay

Full Court Press 04/2013


Rollies

Nachwuchsmeisterschaft Traiskirchen und die Timberwolves stellen die Champions in der U 21 bzw. U 18. ine Machtdemonstration lieferte das mit Bundesligaspielern gespickte LZ NÖ Süd beim MU-21-Final-Four-Turnier in Traiskirchen ab. Es setzte sich im Semifinale mit 111:78 gegen Fürstenfeld durch, im Finale besiegte es Oberwart nach einem Blitzstart (23:2) klar mit 91:67. Die MU 18 DC Timberwolves krönten eine „perfect season“ mit zwölf Siegen ohne Niederlage. Beim Final Four in Gmunden untermauerten sie ihren Favoritenstatus und gewannen sowohl Semifina-

le (76:55 gegen LZ NÖ Süd) als auch Finale (74:59 gegen Gmunden) souverän. MVP des Final Four wurde Jakob Pöltl, der Riese der Timberwolves. In der Klasse MU 16 setzten sich in ­Oberwart die Gastgeber (67:59 gegen Gmunden) durch. Bei den Mädchen spielen im Final Four in Klosterneuburg (25./26. Mai) Gratkorn gegen die WAT 3 Capricorns sowie die Gast­ geberinnen gegen Vienna 87. Bei den U-14-Burschen spielen in Kapfenberg (1./2. Juni) die DC Timberwolves ­gegen die Capricorns sowie Gmunden gegen die Jungbullen. ●

Das LZ NÖ Süd dominierte das MU-21-Final-Four.

Klare Sache in der MU 18: Timberwolves gegen Gmunden.

E

Villanueva (MVP), Chris Rabitsch (Rookie of the Year), Ray Singca (Best Guard) und Phil Gärtner (Best Forward) ausgezeichnet. Gewinnspiel Glücklicher gewinner Pascal Kostrubiek freut sich über das Game „Star Wars: The Old Republic“ inklusive Laserschwert. Der 15-Jährige spielt bei den Vienna Vikings als Right Tackle.

Full Court Press 04/2013

Die Sitting Bulls sind wieder regierender österreichischer Meister.

I

m Final Four in der Sportwelt NÖ beendeten die Klosterneuburger die Saison ungeschlagen und setzten sich gegen Hobit Brno im Finale souverän mit 74:35 durch. Zuvor siegten die Bulls im Halbfinale gegen die F l i n k Stones mit 57:37, Brünn kam Der Saison-Topscorer im Allmit einem Star-Team: Ondra Pliska. 60:45-Erfolg über den RSV Salzburg ins Endspiel. Um den dritten Platz ritterten die Flink Stones und RSV Salzburg. Da hatten die Steirer mit 45:38 das bessere Ende für sich. Erstmals wurde auch ein All-StarTeam der Saison ausgezeichnet, in das Ondra Pliska (zugleich Top­ scorer der Saison) von den Sitting Bulls, Frantisek Sindelar (Hobit Brno), Felix Karl, Christian Scherling (beide RSV Basket Salzburg 2) und Markus Theissl (Flink Stones) gewählt wurden. ●

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Damen

Flying Foxes SVS Post Die Flying Foxes feierten ihre sechste erfolgreiche Titelverteidigung.

Schielen nach Europa Der Rekordchampion Flying Foxes holt sich auch 2012/13 den AWBL-Titel. Jetzt sucht der Klub international nach Herausforderungen. Text: Annika Pansy, Fotos: Christoph Erler

D

em Serienmeister der AWBL, den Flying Foxes SVS Post, ist in dieser Saison zusätzlich zum ­siebenten Meisterschaftsgewinn in Serie auch wieder eine „Perfect Season“ gelungen. Mittlerweile halten die Wienerinnen bei 40 hin­ tereinander gewonnenen Meister­ schaftsspielen und sind somit in der AWBL seit 27. November 2011 ungeschlagen.

Ceira Ricketts (l.) wurde zur Season-MVP gekürt. 26

Nachdem die Wienerinnen in der heimischen Liga seit Jahren konkurrenzlos an der Spitze liegen, nimmt Sportdirektorin Helga Ste­ ger für die nächste Saison interna­ tionale Erfolge ins Visier: „Das Ziel ist es nicht, sich mit österreichi­ schen Mannschaften zu messen, sondern in der europäischen Mit­ telklasse Fuß fassen zu können.“ Die Herausforderung ist aller­ dings härter, als man glauben möchte: Im Vergleich zu Österreich weht auf der europäischen Bühne, vor allem was die Härte betrifft, ein völlig anderer Wind. Ein Handicap für die Wienerinnen. „Wir brau­ chen immer eine Halbzeit, um uns auf die internationale Spielweise einzustellen“, erklärt Steger. Ein weiteres Problem in puncto Europacup ist der hohe finanzielle Mehraufwand, den man zusätzlich zum Meisterschaftsbetrieb stem­ men muss. Die oberste Füchsin

wünscht sich, dass innerhalb der AWBL in allen Mannschaften das Niveau steigen würde. „Die Vereine müssten mehr Geld in den Damen­ basketball investieren, um auch ­international konkurrenzfähig zu sein“, weiß Steger. Und ganz ne­ benbei würde eine ausgeglichene, stärkere Liga die Spannung stei­ gern und damit mehr Zuschauer in die Hallen locken. ●

Vertragsverlängerung: Jana Lichnerova bleibt in Wien. Full Court 04/2013


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In Österreichs Spitzensport macht sich seit einigen Jahren ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl breit. Sportlerinnen und Sportler aller Disziplinen, ob Sommer- oder Wintersport, ob Teamplayer oder Einzelathlet, ob Superstar oder talentierte Nachwuchshoffnung, stehen füreinander ein. Sie alle sind im TEAM ROT-WEISS-ROT vereint und können sich auch für andere Sportarten begeistern.

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ie 1,84 Meter große Volleyball-Nationalspielerin Srna Markovic jongliert in ihrem Alltag mit Training und Schulunterricht. Vier- bis fünfmal die Woche trainiert die serbischstämmige Volley-

ballerin im Budocenter im 10. Wiener Gemeindebezirk. Das Wochenende ist für Spiele reserviert. Markovic sieht das gelassen, denn die Angriffsspielerin des SVS Post hat bereits im zarten Alter von sieben mit dem Volleyball angefangen. Mit dreizehn hat sie ihr erstes Bundesligaspiel im Team volley16wien gespielt: „Das war eine wichtige Erfahrung, ich konnte mich stark entwickeln. Man wird mit den älteren und stärkeren Spielerinnen schnell besser.“ Schade

4 Damenfootball Millionen Spitzensportförderung jährlich unterscheidet sich von istdem derdesHerren. TEAM kaum ROT-WEISS-ROT der Name Spitzensportförderungssystems des Bundes. Dieses Team „Sie spielen vielleicht etwas wewird gegenwärtig von und den besten 450 mehr Sportniger aggressiv haben lerinnen und Sportlern (ca. 330 Sommer und Laufspielzüge, abergebildet. die Das Regeln 120 Winter) der Republik TEAM sind die gleichen“, ROT-WEISS-ROT wird vom erzählt Bund mit Frickey, rund vier Millionen Euro pro Jahr unterstützt. Das TEAM ein ehemaliger Spieler der RaiffeiROT-WEISS-ROT hat es sich zur Aufgabe gemacht, sen Vikings. die Leistungsfähigkeit der besten österreichischen Athletinnen und Athleten zu optimieren und durch gezielte Maßnahmen das Trainingsumfeld zu verbessern.“

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Srna Markovic ist erfolgreich mit SVS Post in der österreichischen und mitteleuropäischen Liga unterwegs.

­ ndet­die­mittlerweile­16-Jährge­ fi nur, dass ihr für ihre zweite große Leidenschaft, die Violine, nur noch wenig Zeit bleibt. Die aktuelle Saison verlief in der Bundesliga und der MEL (Mitteleuropäische Liga) für sie sehr erfolgreich. Wermutstropfen der Saison ist allerdings die gescheiterte Qualifikation­für­die­Volleyball-Europameisterschaft 2013, bei der die Österreicherinnen gegen Aserbaidschan und Weißrussland unterlegen sind. Für die Zukunft hält sich das Volleyball-Ass alle Optionen offen und hat auch Ziele außerhalb des Profisports.­Biotechnologie­zu­studieren und später in der Forschung zu arbeiten ist eines davon.


Streetball

Reality Check Auch die Show kommt beim GRC nicht zu kurz. „Wir wollen einfach, dass man Spaß beim Turnier hat“, meint Turnierchef Mbimba Jon Mavinga.

It’s not the Man, it’s the Movement FULL COURT sprach mit Mbimba Jon Mavinga, dem Gründer und Gesicht des Events „Germanys Reality Check“, über sein Lieblingsprojekt und Streetball im Allgemeinen. Text: Drazen Kanazir, Fotos: GRC

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eit Jahren begeistert „Germanys Reality Check“ die BasketballSzene im In- und Ausland mit hochklassiger Hoop-Action und einem coolen Rahmenprogramm. FULL COURT: Wie hat es mit dem GRC angefangen? Mbimba Jon Mavinga: Am Anfang stand das Konzept „Team Jons Session“. Die Idee war ein eigenes Streetball-Team. Wir waren überall in Deutschland unterwegs. Irgendwann dachten wir, lass uns eine eigene Sache machen. Einer der ersten Events war 2001 „Mitternachtsbasketball“. 2006 gab es die erste Auf­ lage von Germanys Reality Check. 28

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Medien? Der Kontakt ist schlecht. Die Medien machen einfach zu wenig für die Szene. Ich kritisiere das ganz offen, denn Basketball besteht nicht nur aus Profiligen. Basketball fängt im Kleinen an, als Freizeitsport. Es ist wichtig, die Szene zu pushen, damit sorgt man für guten Nachwuchs in den Vereinen. Es braucht Fanatiker wie mich. Es geht dabei nicht um einzelne Personen, deswegen trage ich die Maske. Mein Motto: „It’s not the man, it’s the movement.“ Warum ist das GRC ein 5 x 5- und

kein 1-on-1-Turnier geworden? Weil wir die Profis haben wollten. Sie sollen als Vorbilder für die Szene fungieren und es ist einfach schwer, diese Spieler zu einem 1-on-1 zu locken. Vom 5 x 5 werden einfach mehr Menschen angesprochen und so wird es auch überall gespielt. Gibt es noch etwas, was du am Event verändern würdest? Wenn überhaupt, dann würde ich die Kapazität der Halle auf­ stocken. Aber so eine Halle mit ­Betonboden gibt es in Europa nicht noch mal. Vielleicht sollte es noch internationaler werden, z. B. mit acht deutschen und acht internationalen Teams. Das sind mögliche Veränderungen, über die ich irgendwann nachdenken könnte. Full Court 04/2013


Wie kam eigentlich der Kontakt mit Österreich und Markus Carr zustande, der den GRC in Wien veranstaltet? Ich kenne Markus schon lange als krassen Spieler aus der österreichischen Liga. Ich war selber noch nie in Wien. Als ich mit meinem Partner Snipes überlegt habe, wen man dort aus der Szene mit ins Boot ­holen kann, sind wir auf Markus gekommen. Wir haben ihm das Konzept vorgeschlagen und es versucht. Mich freut es sehr, dass der GRC in Wien so gut ankommt. Das Wiener Team war top vorbereitet. Wie seht es eigentlkich mit deinen Basketball-Skills aus? Ich bin jetzt 35 Jahre alt, davon habe ich 20 Jahre lang Basketball gespielt: in Paris in der zweihöchsten Liga und in Deutschland noch etwas Regionalliga gezockt. Später war mir

wichtig, meine Fitness zu halten und den Kontakt zur Szene nicht zu verlieren. Basketball hat nie aufgehört, ein Teil meines Lebens zu sein, davon kann ich mich einfach nicht trennen. Wie wichtig ist die Show bei deinen Streetball-Events? Die Leute sollen sich bei uns frei und wohlfühlen. Sie sollen ihre Emotionen zeigen dürfen, etwa bei einem Dunk im Spiel abgehen. Es kann mal sein, dass ein Zuschauer aufsteht und durch die Halle geht. So etwas hat man in der Bundes­ liga nicht. Wir wollen einfach, dass man Spaß beim Turnier hat. Ich will auch, dass es so bleibt. Und dieses Jahr wird die Show noch bombiger. Es wird vom ersten bis zum letzten Moment etwas geboten werden.

Was bedeutet für dich Streetball? Schwierig, Streetball ist für mich ein großer Begriff und spontan ­fallen mir folgende Begriffe ein: Kultur, Lifestyle, Respekt, Bildung, Menschen jeder Hautfarbe und Religion, Musik und Competition. Es sind einfach viele Dinge, die Streetball ausmachen. ●

„Beim GRC geht es nicht um einzelne ­Personen, deswegen trage ich die Maske.“

Chicagoooooh! Fliegen Sie mit Austrian Airlines nach Chicago und genießen Sie ausgezeichnetes österreichisches Service.

Full Court Press 04/2013

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Streetball

Shorties

Champions hinter Gittern!

Die Käfigmeisterschaft ist bereits in vollem Gang, die ersten Finalteilnehmer stehen fest.

D

ie ersten beiden Termine sind optimal gelaufen und die ­Käfige haben gebrannt. Zum Auftakt gewann am Margaretengürtel das Team Community Center C.C. vor dem Team Anna. Auf der verregneten zweiten Station beim Kaiserwasser im 22. Bezirk si-

cherten sich die Vienna Dragonwarriors den Sieg in der U 16, „Die Schönen und FUBU das Biest“ setzten sich in der offenen Klasse durch. Diese vier Teams haben sich damit für das große Finale auf der Sportinsel beim Donauinselfest am 21. Juni (ab 14.00 Uhr) einen Startplatz gesichert. Am 18. Mai geht es mit dem Streetballturnier im Schönbornpark weiter (Anmeldung von 9.30 bis 10.30 Uhr). ●

Mehr Infos und Termine auf www.kaefigmeister.at

Auftakt zur 3 x 3-Tour! Österreichs neue 3x3Tour startet am Samstag in Wiener Neustadt.

Foto: Bluedvils

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Das Ziel: ein Platz beim Challenger in Lugano.

n diesem Jahr findet zum ersten Mal die „Austrian 3 x 3 Basketball Tour“ statt, eine Kooperation mit sechs Partnerturnieren in insgesamt sechs Bundesländern. Das Ziel: 3 x 3-Basketball soll einen hohen Stellenwert erreichen und laut FIBA in der Folge spätestens 2020 olympisch werden. Der

Auftakt zur Austrotour steigt am 18. Mai in Wr. Neustadt, der Gesamtsieger der Serie fährt zum internationalen FIBA-Challenger nach Lugano (SUI) am 10. August. Der dortige Sieger bekommt neben einem tollen Preisgeld auch die Möglichkeit, im FIBA-World Tour-Qualifier in Lausanne um einen Platz beim FIBA-World Tour-Finale in Istanbul mitzuspielen. Dort geht’s dann um die Krone des Streetball-Weltmeisters. ●

,,Doin’ it in the park“ Die Doku über Streetball in New York ist ein Muss für jeden Freiluftfan. Text: Drazen Kanazir

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er Rucker und GOAT Park sind nur zwei von über 700 Freicourts im Basketballmekka New York City, die zum Dribbeln und Werfen einladen. Die Dokumentation ,,Doin’ it in the park“ von Bobbito Garcia und Kevin Couliau bietet die Chance, die

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Wurzeln des Streetballs zu entdecken. Was dieses Werk so sehenswert macht, ist, dass zum einen die Macher des Films beim Zocken zu beobachten sind, zum anderen ist alles enthalten, was den Sport ­ausmacht: Musik, Trash-Talk und Geschichten von New Yorks Streetball-Legenden. Für nur 9,99 Dollar (7,86 Euro) kann man sich diese wirklich empfehlenswerten Minuten auf buy.doinitinthepark. com herunterladen. ●

,,Doin’ it in the park“ von Bobbito Garcia und Kevin Couliau. Full Court 04/2013



MOTORSPORT

HeavyMetal!

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Unser Testpilot Dominik Kraihamer (22) startete im Kartsport und in der FIA-GT3-EM. Derzeit ist er im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und in der Endurance-WM in der Klasse LMP1 unterwegs. Für uns fuhr er gemeinsam mit Lukas Rigele, Outfield Catcher der Vienna Homerunners, die HARLEY-DAVIDSON FLS Softail® Slim.

s ist schon ein gewaltiges Stück ­Motorrad, das einen im neuen Harley-Davidson-Store in Strasshof in den klassischen Farben Schwarz und Chrom empfängt. Der Sound ist trotz originaler Auspuffanlage und Katalysator mächtig und irgendwie liegt einem die Softail von Anfang an gut in der Hand.

Für den Netzwerktechniker Lukas Rigele stellt die HD eine neue Motor­ raderfahrung dar, denn seine bisherige Motorradkarriere spielte sich eher in ­geduckten Gefilden ab. „Als Outfielder sind im Baseball Schnelligkeit und Zusammenarbeit mit meinen Teamkollegen gefragt. Motorradfahren ist ein per-

Technische Daten Motor: Hubraum: Leistung: Drehmoment: Vmax: Getriebe Leergewicht: Preis:

2-Zyl.-4-T-45°-V-Twin 1690 ccm 58 kW/79 PS 132 Nm/3250 U/m 195 km/h 6-Gang, Zahnriemen 318 kg ab € 22.495,–

fekter Ausgleich dafür, denn da bin ich allein unterwegs und kann beim Cruisen die Landschaft genießen.“

Als Farben stehen zur Auswahl: Vivid Black, Big Blue Pearl, Ember Red Sunglo und Black Denim.

Das Fahrwerk der Softail hat einen Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen mit einer 41-mm-Telegabel an der Front ­sowie zwei Federbeinen mit einstell­ barer Federbasis am Heck. Der flache 31-Grad-Lenkkopfwinkel und der daraus resultierende Nachlauf von 147 mm gepaart mit einem Radstand von 1635 mm ermöglichen einen stabilen Geradeauslauf. Damit die Fuhre zum Stehen kommt, gibt es vorne und hinten 292 mm große, gelochte Bremsscheiben mit 4-Kolben- (VA) bzw. 2-Kolben-Fest­ sätteln, die über ein serienmäßiges ABS geregelt werden.

Natürlich bleiben die Standard-Features nicht der Weisheit letzter Schluss, dafür gibt’s einfach zu viele verlockende Zubehörprodukte, die aus jeder Harley-Davidson ein individuelles Motorrad werden lasssen, das Vorlieben und Geschmack des Besitzers darstellt. Hier sind der Fantasie und Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Für Lukas bleibt die Softail derzeit noch ein Traum, der sich wohl erst im Laufe seiner beruf­ lichen Etablierung erfüllen wird – doch Sportler brauchen Ziele!

Ab Werk ist die FLS mit einem Security System (Wegfahrsperre und Alarmanlage), einer Keyless-Fernbedienung, Restreichweitenanzeige, Fahrertrittbrettern, Schaltwippe, selbstrückstellenden Blinkern und einer Warnblinkanlage ausgestattet.


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in Nr. 04/20

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ÖBV und ABL von Par tn erma gazi n

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Die Oberwart Gun Darnell Hinson ner s (Bild: ) fordern den BC Vienna (Stj epan Stazic, Nr. 4).

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ABL & NBA

Resultate & Termine

ABL-PLAY-OFFS 2013 FINALE

BC Zepter Vienna

0:0

Termine: Donnerstag, 16.5., Sonntag, 19.5.,

19:30 Uhr (Wien)

19:30 Uhr (Wien)

Redwell Gunners Oberwart

Donnerstag, 23.5., 19:30 Uhr (Oberwart)

Samstag, 25.5., 19:00 Uhr (Oberwart)

Mittwoch, 29.5. (alle live auf SKY) 19:30 Uhr (Wien)

HALBFINALE

Redwell Gunners Oberwart (4) Xion Dukes Klosterneuburg (1)

3 2

BC Zepter Vienna (2) ece bulls Kapfenberg (3)

3 2

VIERTELFINALE

Xion Dukes Klosterneuburg (1) Raiffeisen Fürstenfeld Panthers (8) Redwell Gunners Oberwart (4) Allianz Swans Gmunden (5)

3 0 3 1

BC Zepter Vienna (2) WBC Raiffeisen Wels (7) ece bulls Kapfenberg (3) magnofit Güssinger Knights (6)

3 1 3 2

Fürstenfeld (Janou Rubin, Mi., gegen Curtis Xxxxxx xxxxxxxx xxxxxx xxxxxx Bobb, r., und Kevin Payton) hatte gegen xxxxxxxx Titelverteidiger Klosterneuburg keine Chance.

Das Duell Kapfenberg (Joey Shaw, Mi.) gegen Güssing (Matthias Klepeisz, r.) wurde erst in Spiel fünf entschieden.

NBA-PLAY-OFFS Western Conference

Eastern Conference Conference Semifinals

Memphis Grizzlies (5) Oklahoma City Thunder (1) San Antonio Spurs (2) Golden State Warriors (6)

2 1 2 2

Miami Heat (1) Chicago Bulls (5) Indiana Pacers (3) New York Knicks (2)

2 1 2 1

34

Oklahoma City Thunder (1) Houston Rockets (8) Memphis Grizzlies (5) Los Angeles Clippers (4) Golden State Warriors (6) Denver Nuggets (3) San Antonio Spurs (2) Los Angeles Lakers (7)

4 2 4 2 4 2 4 0

Miami Heat (1) Milwaukee Bucks (8) Chicago Bulls (5) Brooklyn Nets (4) Indiana Pacers (3) Atlanta Hawks (6) New York Knicks (2) Boston Celtics (7)

4 0 4 3 4 2 4 2

Full Court 04/2013

Fotos: Filippovits (1), Novak (1)

First Round


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