Social and Sustainable Design Workshop FH-Joanneum Graz

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FH-Joanneum Social And Sustainable Design November 27th, 2017 IND 2015


RIGHT TO

ACCESS TO

PRIVACY

PUBLIC SPACES

OMOTENASHI

THE SPIRIT OF SELFLESS HOSPITALITY

At the core of omotenashi is attentiveness to the needs of others. To be attentive means to read the atmosphere, sense the mood, and feel the invisible energy pervading an occasion. • hospitality shown, • good treatment, • simple service, • entertainment, • cool reception, • beauty. Keiichi Koyama

CHE & OTHERS AS AN ATTITUDE

If there is not coffee for everyone, there will be coffee for none. Ernesto Che Guevara

The everyday material under which people live actually create the way they see and understand the world. Karl Marx

No society can surely be flourishing and happy, of which the far greater part of the members are poor and miserable. Adam Smith

To remember simplified pictures is better than to forget accurate figures. Otto Neurath

Use what exists, to create what is to be. Soichiro Fukutake


WEIMAR DECLARATION

PARTICIPATE IN

SOCIAL LIFE

UNIVERSAL DESIGN – - places the main focus on people. - is not only a design topic. - is an interdisciplinary task. - is open to all users. - creates service systems. - is a process, not a standard. - promotes social inclusion. - deals with questions concerning the future. - is a mindset and a responsibility. - must be firmly anchored in the - education system, early and continually. - undertakes to enlighten the worlds - of politics and industry. - secures and promotes economic growth. Universal Design Institute, Weimar, November 2009

PRINCIPLES

ANOTHER APPROACH TO

UNIVERSAL DESIGN

TRIPLE DIAMONDS EXPLORE

MAKE

CHECK

British Design Council and IIID

1 Equitable use 2 Flexibility in use 3 Simple & intuitive 4 Perceptible Information 5 Tolerance for error 6 Low physical effort 7 Size and space for approach and use North Carolina State University

welcome@hi-pe.at

FÜR LEIWAND



Eva Bacher, Maximilian Thum, Alexander Foret, Michael Rizzi & Daniel Schwarz: Re:Ticket Babara Beit, Tamara Bijelic, Clarissa Kober, Lisa Krenn & Anna Roschker: Be My Guide Karin Kröpfl, Julia Mauch, Corina Sand, Kevin Bodner, Michael Suntinger & Jonathan Mandler: Hast Du Zeit Michael Fischer, Bettina Gumpl, Yasmin Janschitz, Johanna Kerschensteiner, Belinda Seelig & Beate Zunzer: Treffpunkt Pichler, Rauch, Brachmayr, Micheler, Lepuschitz, Arndorfer & Hauser Tischtennis Susanne Maier, Katharina Veit, Rosa Hirzer & Mirjam Neidlein: Wäscheleine Katharina Saurer, Barbara Aichinger, Valentina Gatterer, Daniel Kremser, Christoph Hofer, Matthias Mayr & Philipp Zotter Kamarama

Gruber, Gorke, Puntschart, Lielacher, Frühwirth, Walch & Diem: Wait For It


Social & Sustainable Design

Eva Bacher, Maximilian Thum, Alexander Foret, Michael Rizzi, Daniel Schwarz


Re:Ticket

Social & Sustainable Design

Eva Bacher, Maximilian Thum, Alexander Foret, Michael Rizzi, Daniel Schwarz



Re: Ticket

Einleitung Es hat sich in Graz etabliert, dass viele Fahrgäste der Straßenbahn beim Aussteigen ihre noch gültigen Fahrkarten auf den Ticketautomaten in der Straßenbahn oder an den Haltestellen liegen lassen, sodass die nächsten Fahrgäste darauf zurückgreifen können. Allerdings gehen die Tickets so oft verloren oder werden übersehen. Ganz im Sinne des zurzeit sehr beliebten „Social Hacking“ haben wir hierfür einen Lösungsansatz entwickelt.

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Re: Ticket

Produkt Re:Ticket ist ein Sticker in Kreditkartengröße, der an Automaten innerhalb und außerhalb der Straßenbahn angebracht werden kann, und in welchem die gebrauchten, aber noch gültigen Fahrkarten praktisch und gut sichtbar abgelegt werden können. Dadurch soll es einfacher werden, Tickets anderen zu überlassen, und gleichzeitig das allgemeine Bewusstsein gestärkt und mehr Menschen dazu ermutigt werden. Der Sticker selbst besteht je nach Ausführung und Produktionsmöglichkeit aus einfachem gefalteten Karton oder fester, mit Klammern zusammengehaltener transparenter Plastikfolie. In beiden Fällen soll sofort erkennbar sein, ob sich ein Ticket darin befindet oder nicht. Befestigt wird der sticker entweder mit einer rückseitigen Klebefläche oder einer dünnen Anstecknadel, die in den Zwischenräumen an der Seite des Automaten halt findet. Die Sticker werden im Öffentlichen Raum an freiwillige Straßenbahnfahrer vergeben, welche sie dann in Straßenbahnen und an Haltestellen im gesamten Stadtgebiet verteilen.

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Re: Ticket

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Re: Ticket

Problem Da die Aktion ohne Zustimmung der Straßenbahnbetreiber stattfindet, welche sich wünschen, dass man für jede Fahrt, egal wie kurz, den vollen Stundenpreis von 2,30€ bezahlt, besteht dass Risiko, dass dieser dagegen vorgehen wird. Das Weitergeben von Fahrkarten ist seitens des Betreibers leider, aber aus finanzieller Sicht auch verständlicherweise, nicht gerne gesehen. Allerdings lassen sich hier einige Gegenmaßnahmen treffen: Die Herstellung der Sticker ist günstig und einfach. Sie können billig und in großen Mengen Produziert und ausgegeben werden, sodass sie regelmäßig aufs neue verteilt werden können Alternative Befestigungsmethoden, zum Beispiel das Anhängen oder Anstecken anstatt des Festklebens können verwendet werden, um den Vorwurf des unberechtigten Plakatierens oder Vandalismus zu umgehen, da dadurch kein Schaden entsteht.

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Re: Ticket

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Re: Ticket

Argumentation Wir argumentieren mit effizienter Ressourcennutzung. Warum sollte man ein Ticket, welches offensichtlich für eine Stunde gültig ist, nur 10 Minuten lang verwenden und dann wegwerfen? Warum sollte ein 24-Stunden-Ticket nach 16 Stunden seine Gültigkeit verlieren? Fahrkarten sind nicht an den Namen des Käufers gebunden, daher gibt es auch keinen Grund, warum der Service für den Zeitraum der Gültigkeit nicht an eine andere Person übertragen werden könnte.

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Re: Ticket

Logo & Farben

Re:Ticket Design und Farbe lehnen sich absichtlich an das des Linienbetreibers Holding Graz an. Dadurch wird den Stickern ein “offizieller” Flair verliehen, welcher Aufmerksamkeit erregen und Legitimität vortäuschen soll. #96938c

#75ac2c

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Re: Ticket

Konzept

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Re: Ticket

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BE MY GUIDE Babara Beit, Tamara Bijelic, Clarissa Kober, Lisa Krenn, Anna Roschker


Die Idee Ein interaktiver Guide für Menschen die neu in Graz sind oder ihre eigene Stadt auf eine andere Weise erleben möchten. Wir haben eine App kreiert die den Nutzern, auf vier verschiedenen Touren die schönsten Seiten der steirichen Hauptstadt zeigt. Sie soll aber nicht nur informieren sondern Menschen zueinander bringen und neue Freundschaften schaffen.



Der Treffpunkt Unser Startpunkt ist der Erzherzog-Johann-Brunnen am Grazer Hauptplatz. Auf jeder Seite des Brunnens werden die Stiegen in einer unserer Tourfarben markiert. Hier ist der Treffpunkt wo sich Leute zu jeder Tages- und Nachtzeit treffen kĂśnnen. Bereits in Gruppen oder gerne auch alleine. Durch den gemeinsamen Treffpunkt lernt man leicht neue Leute kennen und kann erste Kontakte knĂźpfen.




Tourstart Vom Startpunkt aus kann man die unterschiedlichen Touren beginnen. Durch Markierungen am Boden wird man in die richtige Richtung gewiesen. Denen folgt man und erlebt somit nach und nach die unterschiedlichen Stationen der Tour. Auch Menschen die Be my Guide nicht kennen werden durch die farbigen Markierungen auf das Konzept aufmerksam gemacht. Dadurch wird eine viel breitere Zeilgruppe in das Projekt eingeschlossen.



Die App Mittels einer eigenen App kann man die Symbole der Orte scannen und somit nähere Informationen lesen. Mittels modernem Tracking werden die Symbole sofort erkannt und die Details abgerufen. Fßr jede Tour gibt es eine eigene Scanabteilung, wo man die verschiedenen Orte abrufen kann.


Die Infos Sobald man bei einer Station angekommen ist sieht man dort ein Symbol in der jeweiligen Farbe. Mit der App kann man dieses tracken und kommt dazu zu den Infos zu diesem Ort. Sollte man kein Smartphone besitzen kann man sich bei der Touristeninfo einen Guide in der jeweiligen Farbe holen und schon gehts los.




Tourende Jede Tour endet bei uns in einem Grazer Lokal wo sich die Teilnehmenden noch besser austauschen und die Zeit miteinander gemeinsam ausklingen lassen kĂśnnen. Somit hat man am Ende hoffentlich nicht nur viele neue Dinge Ăźber Graz sondern auch neue Freunde kennengelernt.


HAST DU ZEIT?

Ein Projekt der Volkshilfe


EINLEITUNG Heutzutage wird es in unserer Gesellschaft immer schwerer, soziale Kontakte aufzubauen. Eine negative Auswirkung der sozialen Medien ist die zunehmende Isolation trotz virtueller Kontakte. Junge Familien brauchen Unterstützung bei der Betreuung der Kinder, ältere Menschen sehnen sich nach Bezugspersonen und zwischenmenschlicher Nähe. Aber auch junge Menschen ziehen aufgrund der Ausbildung oder Arbeit weg aus der Heimat und suchen neue Freunde. So sollen Personen, die Hilfe benötigen, sich gegenseitig un-

terstützen. Gemeinsam statt einsam. Dieses Konzept steht für alle Interessierten zur Verfügung, unabhängig von Wohnort, Alter, Geschlecht, Herkunft und Religion.


SO EINFACH GEHTS:


Wir wollen eine neue Perspektive schaffen, um das soziale Leben zu verbessern und das auf Non-Profit Basis. unsere Lösung: Wir wollen eine Plattform aufbauen, für die sich Interessierte anmelden können und so andere Mitglieder kennenlernen. Die Reihenfolge vom Anmelden bis hin zum idealerweise regelmäßigen Treffen läuft so ab: 1. ANMELDUNG: Die Personen können sich über Website, App oder Postweg für eine Kontaktaufnahme anmelden. Es werden Flyer an für die Zielgruppen relevanten

Orte ausgeteilt oder ausgelegt. Die Interessierten werden daraufhin von der Vermittlungsstelle kontaktiert. Es wird daraufhin ein Termin für ein Kennenlerngespräch mit der Vermittlungsstelle vereinbart. 2. GESPRÄCH BEI STELLE: Hierbei wird „Hast du Zeit?“ den Interessierten vorgestellt und die Vermittlung kann diese währenddessen besser kennenlernen. So kann vorab eingeschätzt werden, ob Dienstleistung und Interessent zueinander passen. Es werden Interessen und Vorstellungen ermittelt und Rahmenbedingungen werden festgelegt.


3. PERSONEN MATCHEN: Nach dem Eintrag in das „Hast du Zeit?“ System werden passende „Matches“ generiert. Interessierte können sich die Profile der in Frage kommenden Matches anzeigen und ein Infoblatt mit Kontaktdaten ausdrucken lassen. Die Matches werden über die Vermittlung kontaktiert, um einen ersten Kennenlerntermin zu vereinbaren. 4. KONTAKTAUFNAHME ERSTES TREFFEN: Das Treffen findet auf Wunsch mit oder ohne Vermittler statt. Weitere Schritte werden von den Nutzern der Sozialleistung selbstständig vereinbart. Die

Vermittlung bleibt weiterhin zuständig für Fragen, Beschwerden und Anliegen der Nutzer. 5. INDIVIDUELLE WEITERE KONTAKTAUFNAHME: Wenn die Chemie stimmt, wird so eine Freundschaft mit regelmäßigen Treffen auf freiwilliger Basis aufgebaut. Man ist nicht verpflichtet, sich weiterhin mit den vermittelten Personen zu treffen.


6. BEWERTUNG: Um andere Hilfesuchende bei der Auswahl der geeigneten Partner zu unterstützen, sollten Bewertungen abgegeben werden. Diese beziehen sich nicht direkt auf die Match-Personen, sondern auf die Kommunikation zwischen den beiden Parteien. Es muss klar signalisiert werden, dass nicht die Person selbst bewertet wird. Das Bewertungssystem läuft über eine Punktebewertung, in der Personen, die zufrieden sind, einen Punkt vergeben. Waren sie unzufrieden, wird kein Punkt vergeben. Auf dem Profil jedes Nutzers ist angeführt, wie viele Treffen insgesamt bisher stattgefunden haben.

Weiters ist es möglich, auf Grillfeiern, Spieleabenden, Wanderausflügen oder Feiern andere „Hast du Zeit?“ Nutzer kennenzulernen. Bei Anlauf des Projektes wird dieses Konzept an bestimmten Orten (z.B. Bezirk, Wohnhaus, …) durchgeführt. Bei Erfolg kann dieses weiter ausgeweitet werden. „Hast du Zeit?“ finanziert sich über Spenden und läuft über die Hilfsorganisation Volkshilfe.


PERSONA 1: Elfi, weiblich, 68 Jahre seit kurzen verwitwet keine Kinder und einzige Schwester schon vor Jahren verstorben erst neu in eine Wohnung gezogen, weil sie das Haus verkaufen musste PERSONA 2: Sabine, weiblich, 32 Kind: Jonas (4 Jahre, geht nur halbtags in den Kindergarten) Alleinerziehend arbeitet in der Gastronomie, muss oft spontan einspringen Eltern wohnen im Ausland Freunde sind berufstätig und spontan keine Zeit SZENARIO: Die 68-jährige Pensionistin Elfi wohnt seit kurzem in einer kleinen Wohnsiedlung in Graz, Eggenberg. Vor ein paar Monaten ist ihr geliebter Mann tragischerweise verstorben und muss sich nun alleine durchs Leben schlagen. Er hinterließ ihr das gemeinsame Haus, dass sie aus finanziellen Gründen leider verkaufen musste. Sie hatten keine Kinder und auch ihre einzige Schwester ist schon vor Jahren verstorben. Oft fühlt sie sich einsam, weil sie hier niemanden kennt, und bei den vielen Nachbarn schnell den Überblick verliert.

Eines Tages, zurück vom Einkaufen, erblickt Elfi einen bunten Flyer, der auf ihrer Wohnungstür klebt. „Hast du Zeit?“ - ein Projekt von der Volkshilfe, die ihr die Möglichkeit bietet sich um einen „LeihenkelIn“ zu kümmern. Nicht lange überlegt Elfi, wählt die Nummer und vereinbart einen Termin. Zwei Tage später erhält sie einen Anruf. Die 32-jährige Sabine, ist alleinerziehend und arbeitet als Kellnerin in der Gastronomie. Da sie oft spontan für ihre Kollegen eine Schicht übernehmen sollte, braucht sie eine Betreuung für ihren 3-jährigen Sohn, Jonas. Ihre Eltern wohnen leider im Ausland und ihre Freunde sind tagsüber berufstätig. Durch eine enge Freundin hat Sabine von dem Volkshilfe- Projekt „Hast du Zeit?“ erfahren. Sabine googelt das Projekt und meldet sich sofort auf der dafür vorgesehenen Plattform an. Nach wenigen Tagen, bekommt sie einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Volkshilfe, die eine passende Leihoma für Jonas gefunden hat. Die Volkshilfe vereinbart ein Treffen zwischen Elfi, Sabine und Jonas. Elfi und Jonas verstehen sich von Anfang an sehr gut miteinander und bauen sofort ein Vertrauen zueinander auf. Sabine ist sehr begeistert und vereinbart einen zweiten Termin mit Elfi, bei dem sie Jonas für eine Stunde zum spielen vorbeibringt, umso das Vertrauen zwischen den beiden zu stärken.


Karin Krรถpfl, Julia Mauch, Corina Sand Kevin Bodner, Michael Suntinger, Jonathan Mandler IND15


TREFFPUNKT

Mach die Freizeit zur Freu-Zeit SOZIALE PLATTFORM ZUR FREIZEITGESTALTUNG UND INKLUSION

Social- & Sustainable Design, FH Joanneum IND 15 Michael Fischer, Bettina Gumpl, Yasmin Janschitz, Johanna Kerschensteiner, Belinda Seelig, Beate Zunzer


DAS PROBLEM Ein freier Nachmittag. Viele Ideen schwirren im Kopf herum, was man unternehmen kann, aber keiner der Freunde und Bekannten haben Zeit. Oder man ist neu in einer Stadt und man hat erst wenig Bekanntschaften oder vielleicht gibt es sogar niemanden mehr, mit dem man seine Freizeit verbringen kann. Soziale Medien und diverse Apps machen es zwar leichter, seinen Freundeskreis zu erweitern. Jedoch konzentrieren diese sich meistens auf ein jüngeres Publikum und werden daher seltener von weniger technik-affinen oder älteren Personen genutzt. Besonders für Menschen im höheren Alter ist es eine große Hürde, digitale Medien zu verwenden - sei es die komplizierte, nicht

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barrierefreie Bedienung oder schlicht die Angst vor den neuen Technologien. Was für Jugendliche, die ausschließlich im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind als völlig logisch erscheint, ist für andere Menschen schier unbegreiflich. Darüber hinaus, dauert es auch auf Plattformen wie Facebook wesentlich länger, mit Personen in Kontakt zu treten und konkrete Pläne zu schmieden. Wenn man also zum Beispiel gerade Lust hat eine Runde spazieren zu gehen, ist es schwierig kurzfristig jemanden zu finden. Was fehlt ist eine Plattform, auf der man seine freie Zeit eintragen kann und sich spontan mit anderen Personen verbinden kann, die ebenfalls Zeit haben.

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DER TREFFPUNKT ist die Lösung

Durch die App bzw. Website sollten fremde Personen miteinander verbunden werden, indem sie Ihre Hobbys und Interessen angeben. Zusätzlich kann man Zeitpunkte und Uhrzeiten festlegen, zu denen man verschiedene Aktivitäten geplant hat. Auf der Plattform ist es möglich, eine gewisse Anzahl an Personen einzuladen, daran teilzunehmen. Dadurch sollen fremde Personen in Kontakt treten und neue Bekanntschaften und Freundschaften schließen. Auch der älteren Generation sollen ausreichend Möglichkeiten geboten werden, dieses Konzept zu nutzen und aktiv am 3 | Treffpunkt

sozialen Leben teilzunehmen, gerade wenn Ehepartner oder Freunde verstorben sind oder wenig Familienglieder da sind oder zu weit weg wohnen und somit öfter einsam sind. Simples, barrierefreies Design soll die Furcht vor dem Digitalen nehmen. Darüber hinaus wird über klassische Kommunikationskanäle, wie etwa einer Hotline oder traditioneller Werbung, Hilfe angeboten beziehungsweise die Plattform überhaupt beworben.

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MOODBOARD

Ein kleiner visueller Eindruck von der Treffpunkt-Welt

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TOUCHPOINTS Damit die App bzw. das Onlineportal die Menschen zusammenführen kann muss erst darauf aufmerksam gemacht werden. Neben Anzeigen und Links auf den sozialen Medien, wie Facebook, wird auch auf analoge Medien zurückgegriffen. Flyer und Poster an sozialen Treffpunkten, wie etwa beim Arzt, im Supermarkt, im Café oder auch über soziale Organisationen, wie etwa der Mobilen Wohnbetreuung. So soll sichergestellt werden, dass nicht nur technikaffine Menschen Zugang zu diesem Netzwerk und somit zu vielen potentiellen Freunden erhalten. 1. APP/WEBSITE Erst einmal darauf aufmerksam geworden kann man sich über App oder Website ein Profil mit Kontaktdaten und Hobbies erstellen. Durch ein simples Design (siehe Screedesign auf den den folgenden Seiten) kann man sich einfach zurechtfinden

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2. HOTLINE Stehen einem weder Smartphone noch Computer zur Verfügung, erreicht man die Zentrale leicht über die Hotline. Hier kann man sich einfach telefonisch anmelden, Hobbies und Wünsche bekannt geben und Termine vereinbaren. Außerdem kann man sich in eine Liste eintragen lassen. Über diese wird man benachrichtigt, wenn ein Gleichgesinnter Gesellschaft sucht. 3. TREFFPUNKT Nach einer Anmeldung ist einer der ersten Schritte ein erstes Zusammenkommen der “Neuen” in der Community. „Der Treffpunkt“ wirkt nicht nur als erstes Kennenlernen sondern auch als Anlaufstation, um gemeinsam die App bzw. die Website kennenzulernen. Ein Computerkurs unter Freunden.

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PERSONA 1 MARKUS MÜLLER Alter: 29 Beruf: Elektriker Hobbies: Joggen, Fußball, Volleyball, Kino gehen Markus ist 29 Jahre alt und arbeitet seit einem Jahr selbstständig als Elektriker. Sein Beruf raubt ihm sehr viel Energie und er hat nicht mehr viel Zeit seine sozialen Kontakte zu pflegen. Er geht jeden Sonntag in der Früh joggen und schaut auch gerne einmal zur Entspannung einen Film im Kino. Wenn er Zeit hat liebt er es auch ein ausgiebiges Frühstück beim Bäcker um die Ecke zu genießen. PROBLEM Es ist Sonntag in der Früh und Markus zieht sich seine Sportkleidung an um seine wöchentliche Runde zu joggen. Er schreibt noch schnell seinem Kumpel, dass sie sich wie immer an der Ecke vor dem Haus treffen. Kurz darauf klingelt sein Handy. Sein Kumpel Paul sagt schon wieder ab, jetzt schon das 3te Mal in Folge. Markus ist niedergeschmettert und hat keine Lust alleine seine Runde zu laufen, da bleibt er lieber daheim und schaut noch eine Folge seiner Lieblingsserie.

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LÖSUNG Er schaltet den Computer ein und beschließt noch schnell sein Facebook Profil zu checken. Da sieht er eine Werbeanzeige, „Treffpunkt“, steht da in fetten Buchstaben geschrieben. Er klickt auf den Link und erfährt, dass man hier mit fremden Leuten in Kontakt treten kann um mit ihnen Dinge zu unternehmen. Neugierig geworden denkt er nicht lange darüber nach und erstellt ein Profil. Er schreibt, dass er gerne in 15 Minuten Joggen gehen würde und gibt einen Treffpunkt an. Sofort poppen 2 Personen auf welche mit joggen wollen. Er bestätigt und macht sich auf den Weg.

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PERSONA 2 HANNELORE SCHNEIDER Alter: 76 Beruf: Pensionistin Hobbys: Stricken, Spazieren gehen, Karten Spielen, Einkaufsbummel PROBLEM Hannelore ist Pensionistin und lebt am Rande der Stadt. Ihre 3 Enkelkinder besuchen sie regelmäßig, doch da ihre Kinder und Enkelkinder des Jobs wegen wegziehen mussten, sieht sie diese nur an Wochenenden oder Feiertagen. Da ihr Mann vor einigen Jahren verstorben ist, muss sie ihren Alltag leider alleine bestreiten und wünscht sich des Öfteren, einige Aktivitäten mit Gleichgesinnten zu teilen und mit anderen in Kontakt zu treten und sich zu unterhalten. LÖSUNG Durch eine Anzeige in der Tageszeitung ist sie auf die Plattform „Treffpunkt“ gestoßen und möchte sich über die genannte Hotline darüber informieren. Sie ruft dort an und ihr wird erklärt, dass es sich hierbei um eine App bzw. Website handelt. Nachdem sie weder Smartphone noch Laptop besitzt, wird ihr angeboten, einen Computerkurs in ihrer Nähe zu besuchen, an dem ihr die Grundsätze der Nutzung eines Computers bzw. Smartphones sowie auch der Umgang mit der App/der Webseite erklärt wird. Als Alternative hat sie die Möglichkeit sich in eine Telefonliste eintragen zu lassen. Dafür muss sie nur einmalig einen ausführlichen Fragebogen beant7 | Treffpunkt

worten (Aktivitäten, freie Zeiten, Entfernung, etc.) und wird danach automatisch per Telefon benachrichtigt, wenn es etwas in ihrer Nähe gibt, was ihren Interessen entspricht und kann daran teilnehmen. Hannelore entscheidet sich für den Computerkurs. Sie möchte sich mehr mit neuen Medien beschäftigen, allein schon wegen ihrer Enkelkinder. Außerdem hofft sie, im Kurs schon einige neue Bekanntschaften zu machen und mit Menschen ihrer Altersgruppe in Kontakt zu kommen und gemeinsam Neues zu lernen. Ein erster Schritt in ihr neues Leben.

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SCREENDESIGN Die App soll es ermöglichen, Menschen zusammenzuführen, die gerne die gleichen Aktivitäten machen möchten, aber damit bisher alleine sind. Auf der Startseite findet man eine einfache Einleitung zur Handhabung der App. So können sich auch alle zurechtfinden, die nicht so gut mit technischen Dingen sind. Die Hotline ist jederzeit erreichbar, um bei Fragen mit dem Kundenservice verbunden zu werden. Im Menü hat man die Wahl zwischen Profil, Aktivitätensuche, Umfeldanalyse, Zeitpunktbestimmung oder zurück zur Startseite. Unter dem Menüpunkt “Profil” kann man die wichtigsten eigenen Daten eingeben. Dazu zählen Name, Alter, Kontaktdaten und Aktivitäten, die man gerne machen möchte. Man kann auch ein Bild hinzufügen, wenn man möchte und jederzeit Änderungen vornehmen. In der App lässt sich nach Aktivitäten, nach Personen, Zeitpunkten oder auch nach dem Ort suchen, um Gleichgesinnte zu finden. Im Aktivitätenmenü gibt es bereits vorge-

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fertigte Freizeitaktivitäten, die zur Orientierung oder Ideenfindung gedacht sind. Man kann auch selber Aktivitäten hinzufügen, falls es dich gewünschte noch nicht geben sollte. Wenn man sich eine ausgesucht hat, klickt man darauf und nun werden Personen angezeigt, die diese Aktivität auch gerne machen. Dort kann man sich nun jemanden auswählen und sich dessen Profil anzeigen lassen. Da kann man sich dann entweder über die App selber in Verbindung setzen oder einfach über die angegebene Telefonnummer anrufen. Dafür kann man im Profil sogar extra Zeiten eintragen, in denen man unter der Telefonnummer erreichbar ist. Wenn einem die Aktivität egal ist, sondern nur der Tag oder die Uhrzeit entscheidend ist, kann man auch danach suchen. Einfach Tag, Monat und Uhrzeit eingeben oder nach Aktivitäten suchen, die gerade eben stattfinden oder es gleich tun. Man kann auch einfach nach Personen in seinem Umfeld suchen, indem man diesen Punkt im Menü wählt und sich so Profile anzeigen lassen, die vielleicht relevant sind.

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SCREENDESIGN

EINLEITUNG

UMWELTANALYSE 9 | Treffpunkt

MENÜ

ZEITPUNKTBESTIMMUNG Social- & Sustainable Design


SCREENDESIGN

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PROFIL

GEPLANTE AKTIVITÄTEN

AKTIVTÄTENSUCHE

AKTVITÄTENANSICHT Social- & Sustainable Design


TISCHTENNIS


UNIVERSAL DESIGN Ausgangspunkt Viele Menschen bleiben zuhause und schotten sich von der Außenwelt ab. Sie unternehmen und interagieren immer weniger miteinander. Das kann mehrere Gründe haben: Bequemlichkeit, exzessiver Medienkonsum aber auch die Angst vor Ablehnung. Dies führt dazu, dass sich diese Menschen voneinander isolieren und sich folglich einsam fühlen. Oder aber sie sind für Ausbildung oder Beruf in eine andere Stadt gezogen und kennen dort noch niemanden. Sie wollen andere Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen, wissen aber nicht wie. Idee Eine Lösung für dieses Problem wäre es, kleine Plätze im öffentlichen Raum zu gestalten, die zur Interaktion untereinander anregen, die Leute dazu ermutigen, wieder nach draußen zu gehen. Jeder dieser Plätze bietet eine Aktivität an. So gibt es beispielsweise jeweils einen Platz nur zum Fußball spielen, tanzen oder Schach spielen. Jeder Platz ist mit einem Schild gekennzeichnet. Tischtennis als Beispiel Im Folgenden zeigen wir euch, wie die Umsetzung dieser Idee in der Realität aussehen würde. Hierfür haben wir als Beispiel Tischtennis als Aktivität genommen. IND 15 | Arndorfer Stefanie, Brachmeier Björn, Hauser Alisa, Lepuschitz Verena, Micheler Paul, Pichler Patrick, Rauch Alexander






Jeder hat sie zur VerfĂźgung aber nicht jeder darf sie nutzen


IND15 | Universal Design Susanne Maier - Katharina Veit Rosa Hirzer - Mirjam Neidlein


Das Stadtbild.


Kalifornien

In Kalifornien darf nun allerorts Wäsche auf einer Leine zum Trocknen aufgehängt werden. Der Gouverneur des USWestküstenstaats, Jerry Brown, hat das Gesetz 1448 unterzeichnet, das Hausbesitzervereinen das Recht abspricht, Wäscheleinen zu verbieten. Bedarf für das zunächst seltsam an. "Es ist tatsächlich ein ernstes Problem. Nun sind Wäscheleinen im Garten kein Kündigungsgrund mehr. Laut "Sacramento Bee" unterzeichnete Brown das Gesetz kommentarlos. Das Gesetz definiert dem Bericht zufolge klar, was als Wäscheleine gilt: nur Schnüre, Seile oder Drähte. Einfach so irgendwo darf man seine Wäsche also auch in Zukunft nicht hinhängen.

Italien

Die Wäscheleine gehört in Italien zum Straßenbild, Der Luftzug durch die Straßen und Kanäle lässt die Wäsche rasch und umweltfreundlich trocknen. Wahrscheinlich fördert es sogar die Kommunikation mit den Bewohnern des Nachbarhauses gegenüber. Vielleicht hat es nur pragmatische Gründe. Die stilbewussten Italiener würden jedenfalls nichts machen, wenn es auch optisch nicht zum Straßenbild passen würde. (Unter-)Wäsche quer über die Straße zum Trocknen. Es scheint, als hätten die Menschen in Italien keine Scheu ihre (Unter-)Wäsche quer über die Straße zum Trocknen hängen zu lassen.


Luftsteuer Es gibt bzw. gab im Hochsteuerland Österreich schon einige seltsame Steuern - die Kreditvertragsgebühr (bis 2010) oder die noch immer geltende Werbesteuer seien hier nur beispielsweise erwähnt. Die Krönung ist allerdings eindeutig der Begriff Luftsteuer. Auch wenn man hier anmerken muss, dass dieser Begriff eher dem Volksmund entspringt: Diese Abgabe bezeichnet nämlich die Gebrauchsabgabe. Diese Gebrauchsabgabe ist eine Abgabe an die jeweilige Gemeinde für die (temporäre) Benützung öffentlichen Raumes (z.b. Grundstücke, Verkehrsflächen, etc.). Dazu zählen ab und an auch Plätze bzw. Räume, welche sich ein paar Zentimeter oder Meter über dem Boden befinden - auch daraus resultiert auch der Name Luftsteuer. Die Einhebung dieser Gebühren bzw. Abgaben variiert je nach Anlass und wird regional auch sehr unterschiedlich gehandhabt. Was im kleinen Dorf niemanden interessiert, kann in Wien zur klassischen Frage führen "Haum's dafia a Gnehmigung?" ("haben Sie dafür eine Bewilligung"). Das kann natürlich auch umgekehrt ablaufen - denn auch im Dorf gibt es so manche Feindseeligkeit. Der Volkszorn über die manchmal seltsam anmutende Abgabepflicht sowie so mancher ziemlich passender Anlassfall gebar daraufhin für die Gebrauchsabgabe das geniale Wort "Luftsteuer".


Hier einige Fälle, bei welchen ebenfalls Gebrauchsabgaben eingehoben werden: Aufstellung von Werbetafeln, Hinweisschildern, uvm Veranstaltungen, Musikkonzerte etc. auf öffentlichen Verkehrsflächen Schanigärten auf öffentlichen Flächen Lichtreklamen, Werbeanlagen ohne Baubewilligung Baustofflagerungen, Gerüste, Container oder Kräne auf öffentlichen Verkehrsflächen


Ein Konzept von Katharina Saurer, Barbara Aichinger, Valentina Gatterer, Daniel Kremser, Christoph Hofer, Matthias Mayr, Philipp Zotter


DAS PROBLEM Die Anzahl der Tage, an denen wir Bohrmaschine, Handmixer und Co. brauchen, ist für viele Menschen überschaubar. Für viele ist es in der heutigen Zeit viel kostensparender, sich Haushaltsgeräte oder Werkzeuge nur bei Bedarf zu borgen. Was fehlt ist ein System, das der Bevölkerung den Zugang zu Werkzeug und Co. erleichtert und zugleich dem entgegenwirkt, sich Dinge zuzulegen, die dann so gut wie nie gebraucht werden.


DIE LÖSUNG Eine App, die die Möglichkeit bietet, innerhalb eines Wohnhauses bzw. der Nachbarschaft nach Gebrauchsgegenständen zu fragen bzw. die eigenen anzubieten. Die Übergabe der Objekte erfolgt über eine Box, die sich im Stiegenhaus befindet. Andere Nutzer können anhand der Anfragen entscheiden, ob sie ihr Eigentum dem anderen Benutzer borgen können/möchten.



ÜBER KAMARAMA Kamarama ist für iOS und Android kostenlos in in den jeweiligen Stores verfügbar und lässt sich im in wenigen Sekunden installieren. Beim ersten Start wird der Benutzer aufgefordert, ein Profil mit Namen und Adresse anzulegen. Direkt im Anschluss ist für ihn ersichtlich, wer bzw. wieviele die App im Haushalt bzw. in der Nachbarschaft schon nutzen und er hat zusätzlich die Möglichkeit, Nachbarn einzuladen. Damit ist die Konfiguration abgeschlossen. Direkt beim Start der App sieht der Benutzer nun alle Gesuche, sortiert nach den neusten



Beiträgen. Mit einer simplen Wischgeste hat er nun die Möglichkeit, die gesuchten Objekte – sofern er sie denn selbst besitzt – anzubieten. Ebenfalls besteht die Option, nach Objekten, die selbst benötigt werden, zu fragen. Bei einer Übereinstimmung bekommt er eine Benachrichtigung auf sein Smartphone. Nun haben die beiden Anwender zwei Optionen. Entweder sie einigen sich mittels integriertem Chat auf ein persönliches Treffen oder der Besitzer des Objektes nutzt den KamaCube für die Übergabe.











WAIT FOR IT ... Gruber,

Gorke,

Puntschart,

Lielacher,

FrĂźhwirth,

Walch,

Diem


Vorwort

Der Schwerpunkt des Workshops der Lehrveranstaltung Social Design wurde auf Universal Design gelegt. Dabei wurden drei Hauptpunkte besprochen: Recht auf Privatsphäre, Zugang zu öffentlichen Plätzen und Teilnahme am Sozialen Geschehen. Unter rücksichtnahme dieser Punkte überlegten wir uns, welche Plätze in Graz in dieser Hinsicht noch verbesserungsbedürftigt sind. Dabei legten wir unseren Fokus auf den Grazer Hauptbahnhof. Der Bahnhof ist eine Plattform für Personen mit den unterschiedlichsten Intetionen: Sie dient einerseits den Passagieren der angebotenen Verkehrmitteln (Wartezeit, Umsteigen, kleine Besorgungen machen), Bürgen die lediglich die dortigen Geschäfte und Einrichtungen nutzen wollen oder den Bahnhof als Treffpunkt in Gebrauch nehmen und jenen die den Bahnhof zum Verweilen heranziehen. Im Folgenden werden unsere Eindrücke, Ideen und Lösungsvorschläge zum Problemknotenpunkt Bahnhof beschrieben.


Inhaltsverzeichnis

Aufgabenstellung Problematik Erfahrungsberichte Lรถsungsvorschlag Zusammenfassung


Aufgabenstellung

„Universal Design“ beschäftigt sich mit den Fragen nach einem Recht auf Privatsphäre, Zugang zu öffentlichen Räumen und Partizipationsmöglichkeiten in sozialen Kontexten. Wie stellen sich diese Fragen in Graz, welche Lösungsvorschläge können gefunden werden? Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung gilt es mindestens einem dieser Bereiche näher zu beleuchten, Problematiken aufzudecken und mit nachhaltigen Interventionen zu reagieren. Lösungsvorschläge werden in Form eines Booklets festgehalten.


Problematik

ungenütze Flächen


Öffentlicher Raum Hauptbahnhof Graz. Wie öffentlich ist der Bahnhof und was sind meine Optionen, wenn ich mehrere Stunden Wartezeit/Freizeit in einer Stadt habe. Gibt es ein öffentliches Klo und steht Wasser zur Verfügung? Kann ich mich in sicherer Umgebung ausruhen, ohne belästigt zu werden? Gibt es Plätze an Bahnhöfen, in welchen ich mich mehrere Stunden (und nicht nur 1,5h vor und nach Abfahrt) sicher und privat aufhalten kann? Unsere Zielgruppe besteht aus Kunden der ÖBB denen ein sicherer und angenehmer Ort zum Warten geschaffen werden soll, und das rund um die Uhr. Da der Bahnhof nicht nur von ÖBB Kunden benutzt wird und Menschen aus unterschiedenen Gründen diesen aufsuchen, ist es wichtig die Zielgruppe für unseren Raum genau zu definieren. An größeren Bahnhöfen der Österreichischen Bundesbahnen gibt es derzeit schon ein ähnliches Konzept eines Aufenthaltsraumes, jedoch nur für Besitzer eines Tickets der ersten Klasse. Allerdings ist ein sicher und angenehmer Warteraum unserer Meinung nach ein Recht das allen Menschen, unabhängig welcher Gesellschaftsschicht sie angehören, zusteht und sollte daher von der ÖBB gesichert werden. Da die Problemstellung am Hauptbahnhof sehr offensichtlich ist, besteht Handlungsbedarf in genau in diesem Bereich. Zutritt zu Wait for it haben nur Leute mit gültigem ÖBB Ticket, egal welcher Klasse, im Zeitraum von 24 Stunden bevor Zugabfahrt bis zum Zeitpunkt wo der Zug den Bahnhof verlässt, daher werden Zugverspätungen ebenso wie Zugausfälle berücksichtigt. Auch für Pendler die zum Beispiel eine Monats-, Wochen-, oder Jahreskarte besitzen ist Der Zutritt zu Wait for it natürlich gestattet.


Erfahrungsbericht

Erfahrungen am Hauptbahnhof Graz von 14:00-15:00 an einem Montag: Bei Betreten des Bahnhofs kommen uns drei Securitys entgegen. Mit Leuchtwesten ausgestattet strahlen sie gleichzeitig ein Sicherheits und Unsicherheitsgefühl aus. Securitys vermitteln immer, das es überhaupt nötig ist, die Menschen zu schützen. Die Straßenbahnhaltestelle beim Grazer Hauptbahnhof befindet sich geschützt unterirdisch. Ab dem Aussteigen befindet man sich in einem Überwachungssystem. Der ganze Bahnhof wird videoüberwacht. Die Haltestelle ist sehr modern und geräumig und nach oben schnell geöffnet. Dadurch ist es trotz des vermeintlichen Schutzes recht kalt und zügig. Über den großen, weitläufigen Europaplatz geht es in den Bahnhof hinein. Der Platz bietet an vielen Stellen Überdachung, jedoch keinerlei Schutz von der Seite. Sowohl am Vorplatz als auch im Bahnhofsinneren sind verschiedene, gesellschaftliche Schichten unterwegs. Pendler, die den Service der ÖBB nützen, Anrainer, die ihren Einkauf erledigen. Genauso aber auch andere Schichten, die das Bahnhofsgelände als Treffpunkt oder Verweilort nützen. Wir wollten als eine der ersten Fragen klären, wie lange der Bahnhof überhaupt offen hat, ob es Möglichkeiten gibt nächtens dort zu verweilen. Nach längerem Suchen finden wir wieder die drei Securitys, die wohl gemeinsam Runden drehen und daher nicht immer an Ort und Stelle sind.


Wir fragen höflich, wie die Öffnungszeiten des Bahnhofs sind und erfahren auf unhöfliche Art und Weise, dass der Bahnhof von 04:00 – 00:15 Uhr offen ist. Als Nachsatz des Securitys kommt dann noch:”Steht aber eh draußen.” Der Bahnhofsinformation-Schalter konnte uns davor keine Auskunft geben. Wir wollen das überprüfen und finden beim Nebeneingang eine Tafel mit den Öffnungszeiten und einer Sicherheit-Hotline. Außerdem hängt auf mehreren Stellen im Bahnhofsgelände die Hausordnung aus. Toiletten gibt es, wie auf jeden Bahnhof der ÖBB nur gegen Bezahlung von € 0,50. Selbst Händewaschen oder Wasserflasche auffüllen, würden nur gegen Bezahlung gehen. Diese Toiletten befinden sich an versteckten Orten, wo Übergriffe möglicherweise gar nicht gleich gesehen werden. Diese sind durch die Absperrung davor nicht einladend und vermitteln wenig Sicherheitsgefühl. Steckdosen sind in der heutigen Zeit viel gesucht, aber am Bahnhof Mangelware. Uns fällt auf, dass es nur sehr wenige Sitzgelegenheit im Bahnhofsinneren gibt und diese von Armlehnen getrennt werden. Wenn man daher über einen längeren Zeitraum auf den nächsten Zug warten müsste, könnte man mit viel Glück einen Sitzplatz ergattern, wobei einige von Dauerbewohnern besetzt sind. Als Pendler möchte man aber wahrscheinlich nicht neben diesen Platz nehmen. Es gibt viele Möglichkeiten für mehr Sitz- und Verweilgelegenheiten zu sorgen. Die Fotos sollen diese konkret aufzeigen. Allerdings bieten diese keine Lösung für die Problematik der Obdachlosen, die den Bahnhof als warmen Verweilort nützen. Während wir im Kreis stehen und überlegen, welche Gegebenheiten des Bahnhofs wir noch anschauen und recherieren wollen, kommen wir in eine konfuse Situation: Ein etwa 30jähriger Mann ruft uns als 7-köpfige Mädelsgruppe beim Vorbeigehen zu: “Hey, ihr Pussis.” Nachdem wir uns umdrehen: “Ja, genau.”



Lösungsvorschlag

Nach ausgiebiger Investigation und örtlichen Befragungen kamen wir zu dem Schluss, dass den Kunden der ÖBB ein sicherer Ort, an dem Grundbedürfnisse gedeckt werden, zusteht. Mit dem Vorbild Flughafen schwebte uns dabei ein geschützter, zum Verweilen einladender Ort, vor, an dem Zugpassagiere in erster Linie Sitz- und Liegemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Der Warteraum ist rund um die Uhr geöffnet und kann mit gültiger Fahrkarte kostenlos bis 24 Stunden vor dem Zeitpunkt der Zugabfahrt genutzt werden. Um die Sicherheit der Kunden zu garantieren, wird ein Betreuungsorgan präsent sein. Des weiteren bietet die „Wait for it“ Plattform schutz vor Kälte, Stromanschlüsse, Workspace, saubere gut ausgestattete Sanitäre Anlagen, Spieleecke für Kinder ,Wasserspender und Snackautomaten.



Zusammenfassung

„Wait for it!“ bildet das Resumé vorangegangener Reflexion und Intervention im öffentlichen Raum und liefert ein realisierbares Konzept für ein komfortableres Reiseerlebnis für die ÖBB Kundschaft.


Quickstep to Universal Design Martin Foessleitner

13:00 -13:30 Welcome und Intro 13:30 - 14:15 Exploration im Feld 14:15 - 14:30 Thema definieren 14:30 - 15:45 Prototyp machen 15:45 - 16:30 Testen im Feld 16:30 - 17:15 Vorbereitung Präsentation und Doku 17:15 - 18:00 Hollywoodshow und Reflexion

FH Joanneum Institut of Design & Communication Information Design / Exhibition Design / Communication, Media, Sound and Interaction Design


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