ÖPNV-Geschäftsbericht 2013
(Veröffentlichter Gesamtbericht nach Art. 7 VO (EG) 1370 / 2007)
Inhalt
Vorwort
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Garantiert mobil! - Das Ziel im Fokus! Moderner ÖPNV ohne IT? Unmöglich! RMV-Mobilitätszentrale Wir beraten Sie gerne Hinweismanagement Kritik, die uns voranbringt ÖPNV im Blick! Kommunikation & Marketing Prävention 2.0 - Einen Schritt weiter! Flexible Qualitätsstandards für individuelle Schulbildung Leistungsangebot erfolgreiche Produktpalette
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Amtlicher Teil Einleitungsteil Dokumentationsteil Ergebnisrechung
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Risiken
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Ausblick
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Impressum: Herausgeber Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH Hulster Straße 2 64720 Michelstadt Tel.: 0 60 61 - 97 99 -0 Fax: 0 60 61 - 97 99 - 10 www.odenwaldmobil.de Verantwortlich: Peter Krämer, Geschäftsbereichsleiter Nahverkehr, Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH Redaktion, Satz und Gestaltung: Stefan Reinhardt M.A., OREG Fotos: (c) OREG
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Vorwort Das zurückliegende Geschäftsjahr hat sichtbare Spuren im Geschäftsbereich Nahverkehr der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH hinterlassen. Auffälligstes Merkmal ist zweifellos die Einführung eines neuen Corporate Designs für den gesamten Odenwaldkreis und seine Tochtergesellschaften, zu denen auch die OREG und somit auch der Geschäftsbereich Nahverkehr zählt. Seit Juni 2013 finden wir uns im neuen, gemeinsamen Außenauftritt des Odenwaldkreises wieder. Neben augenscheinlichen Veränderungen hatten und haben wir auch mit mannigfaltigen Problemen zu kämpfen. Eine verschärfte Haushaltslage auf allen Ebenen und die damit verbundenen Sparzwänge machen auch vor dem öffentlichen Personennahverkehr nicht Halt. Steigende Energiekosten, die die Betriebskosten förmlich explodieren lassen und rückläufige Schülerzahlen im Odenwaldkreis, die mit einem demografischen Wandel innerhalb unserer Gesellschaft einhergehen, sind nur zwei der Probleme, denen wir uns tagtäglich stellen. Denn auch 2013 konnten wir das ÖPNVAngebot im Odenwaldkreis konstant sein. Unser innovatives und mittlerweile deutschlandweit beachtetes Mobilitätskonzept „Garantiert mobil!“ biegt langsam aber sicher auf die Zielgerade ein und soll, im Rahmen einer Pilotanwendung, 2015 im nördlichen Odenwaldkreis an den Start gehen. Doch bis dahin warten noch eine Menge Arbeit und die eine oder andere Hürde auf uns und unsere Projektpartner, mit denen wir in engem Kontakt stehen, um mit „Garantiert mobil!“ einen großen Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität im Odenwaldkreis gehen zu können. Allen düsteren Zukunftsprognosen zum Trotz werden wir nicht den Kopf in den Sand stecken, im Stillstand verharren und das Vorhandene verwalten, sondern weiterhin aktiv und positiv die Zukunft nach unseren gemeinsamen Vorstellungen, Ideen und Wünschen und zum besten für den ÖPNV im Odenwaldkreis gestalten! Den nachstehenden Geschäftsbericht 2013 empfehlen wir Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit. Peter Krämer
Leiter des Geschäftsbereichs Nahverkehr
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Garantiert mobil! Das Ziel im Fokus! Der öffentliche Personennahverkehr sieht sich in ländlichen Regionen aktuell immer neuen Herausforderungen und Problemen gegenüber. Durch den demographische Wandel und steigende Betriebskosten ist der Linienverkehr in seiner traditionellen Form nicht mehr ausreichend, um flächendeckend ein attraktives Mobilitätsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen. Mit dem vollkommen neuen Mobilitätskonzept „Garantiert mobil!“ wird die OREG im Laufe des Jahres 2015 ein innovatives Pilotprojekt im nördlichen Teil des Odenwaldes starten, dessen ambitioniertes Ziel es sein wird, den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Nach einer Vielzahl von intensiven Gesprächen zwischen allen an dem Projekt beteiligten wurde im Jahr 2013 das Umsetzungskonzept in seiner finalen Fassung fertig gestellt und auf Fachebene weiter vorangebracht. Das Versprechen einer Mobilitätsgarantie, welche es ermöglicht, innerhalb von 30 Minuten von einer Ortschaft in das nächstgelegene Zentrum zu gelangen, ist anspruchsvoll und benötigt zahlreiche Partner, die sich dieser Herausforderung gemeinsam stellen. Gelingen soll das in Zusammenarbeit mit den lokalen Verkehrs- und Taxiunternehmen, die
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bereits frühzeitig ihr Interesse an dem Projekt bekundet haben. Eine vertragliche Fixierung dieser Zusammenarbeit ist für das Jahr 2014 fest eingeplant. Für die angestrebte Umsetzung dieses Projekts werden aber auch überregionale Partner benötigt. So steht die OREG in engem Kontakt mit dem Nordhessischen Verkehrsverbund NVV, der mit „Mobilfalt“ ein ähnliches Projekt an den Start gebracht hat und mit den gemachten Erfahrungen hilfreiche Hinweise im Hinblick auf die Umsetzung des Pilotprojekts „Garantiert mobil!“ liefern kann. Ebenso unterstützt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) das Vorhaben der OREG in den unterschiedlichsten Teilbereichen, die inhaltlich in diversen Facharbeitskreisen diskutiert wurden und auch zukünftig noch werden. Auch auf politischer Seite erhält das Projekt parteiübergreifenden Zuspruch: In mehreren Sitzungen der Fachausschüsse wurde das Projekt detailliert vorgestellt und bekam dabei durchweg positives Feedback. Die parteiübergreifende Rückendeckung stärkt die OREG auch weiterhin in ihrem Bestreben, mit „Garantiert mobil!“ den nächsten Schritt hin zu einem zukunftssicheren ÖPNV im Oden-
waldkreis zu gehen. Doch nicht nur auf lokaler, sondern auch auf Bundesebene erfreut sich das Projekt zunehmender Bekanntheit und stößt in Fachkreisen auf reges Interesse. „Garantiert mobil!“ wird immer stärker als ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept für ländliche Regionen wahrgenommen. Mit diesem positiven Zwischenstand wird die
OREG die Umsetzung des Projekts weiter vorantreiben und versuchen, möglichst schnell erste Erfolge zu erzielen. Der aktuelle Sachstand des Mobilitätskonzeptes „Garantiert mobil!“ steht auf dem Mobilitätsportal www.odenwaldmobil.de zur Ansicht bereit.
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Moderner ÖPNV ohne IT? Unmöglich! Um Ihren Fahrgästen einen noch höheren Komfort zu bieten, setzen OREG und Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH auf moderne Technik in der Infrastruktur. Die im Jahr 2011 stattgefundene Umrüstung aller Fahrzeuge im Odenwaldkreis mit Fahrscheindruckern der neuesten Generation war ein großer und wichtiger Schritt für den ÖPNV in einem Flächenlandkreis wie dem Odenwald. Diese moderne Infrastrukturtechnik ermöglicht eine kontinuierliche Weiterentwicklung der einzelnen Module. Das Ziel ist es, diese beiden Module im Sinne des Fahrgastes weiterzuentwickeln, zu optimieren und seine Reisekette durchgehend zu begleiten, um die Mobilität jedes einzelnen zu unterstützen. Hierzu ist in den verschiedensten Bereichen eine kontinuierliche Fortbildung innerhalb der zukunftsweisenden Branche ÖPNV nötig, denn die Entwicklungen der Schriften und Schnittstellenbeschreibungen des Verbands der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) sind einer steten Veränderung unterworfen und erfordern eine turnusmäßige Überarbeitung der Kommunikationskanäle.
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2013 wurden an folgenden Teilprojekten Optimierungen und Anpassungen vorgenommen: eTicketing RheinMain – elektronischer Fahrschein Die Verarbeitung von Aktions- und Sperrlisten gemäß der VDV-Kernapplikation und den spezifischen Anforderungen des eTicket RheinMain wurde auf allen Kontrollgeräten im Fronteinstiegsbereich der Busse vollständig realisiert. So können alle vertrieblichen und administrativen Vorteile des elektronischen Fahrscheins in der Praxis umgesetzt werden. Des Weiteren wurde die Anzeige für den Fahrer optimiert, so kann dieser schneller und leichter die Gültigkeit des Fahrscheins prüfen. Auch die Geschwindigkeit der Prüfung wurde nochmals verbessert.
Elektronische Fahrplanauskunft Fahrgäste können nun unter www.rmv.de die aktuelle Fahrplanlage Ihres Busses im Odenwaldkreis verfolgen. Dort werden Ihnen eventuell auftretende Verspätungen, sowie die Pünktlichkeit der Busse angezeigt. OREG als Technik-Dienstleister auch ausserhalb des Odenwaldkreises 2013 wurden die Rahmenbedingungen für die
Ausweitung der Dienstleistungen rund um die Bordrechner-Systeme gelegt. Die OREG wird in Zukunft für Verkehrsunternehmen auch ausserhalb des Kreisgebiets als Dienstleister im Bereich von Bordrechner-Systeme auftreten. Die Leistungen schließen die komplette Pflege, Administration, Betrieb und das Abrechnungsverfahren der Verkaufs- und Kontrollgeräte ein. Das System der zentralen Administration hat sich im Odenwaldkreis seit Jahren bewährt.
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RMV-Mobilitätszentrale Wir beraten Sie gerne! Die RMV-Mobilitätszentrale Michelstadt befindet sich auch in ihrem 8. Geschäftsjahr weiterhin auf Erfolgskurs. Längst hat sich die RMV-Mobilitätszentrale Michelstadt als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um den öffentlichen Personennahverkehr im gesamten Odenwaldkreis etabliert. Ihr Einzugsgebiet erstreckt auf einen Umkreis von über 40 Kilometern und reicht damit über die Kreisgrenzen hinaus. Kunden schätzen die fachkundige und kompetente Beratung des Serviceteams zu schätzen! Mit fast 16.000 zahlenden Kunden stellte die RMV-Mobilitätszentrale 2013 auch einen neuen Besucherrekord auf (2012: 15.500)! Das ergibt eine durchschnittliche Besucherzahl von 53 Kunden pro Tag! Hinzu kommen noch zahlreiche Kunden, die lediglich Fahrplan- oder Tarifinformationen oder eine fachgerechte Beratung wünschen. Denn eine fachgerechte und kompetente Beratung ist die fundierte Basis einer jeden Reise. Für diesen hohen Qualitätsanspruch nahmen die Mitarbeiterinnen an regelmäßigen Fortbildungen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und der Deutschen Bahn AG teil.
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Neben dem gesamten RMV-Fahrkartenportfolio ist in der RMV-Mobilitätszentrale Michelstadt auch das gesamte Fahrkartensortiment der Deutschen Bahn AG erhältlich – hinzu kommen noch ausgewählte Ticketangebote des angrenzenden Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN). Daneben ist die Mobiz auch als Ameropa-Agentur ein ausgezeichneter Ansprechpartner für sämtliche Reiseangebote der DB-Tochter. Ausgesuchte Eintrittskarten für zahlreiche Veranstaltungen in der Region runden das Ticketangebot ab.
600.000 500.000 400.000
2006 2007 2008
300.000
2009 2010 2011
200.000
2012 2013
100.000 0
RMV / VRN
DB
sonstiges
Umsätze der RMV-Mobilitätszentrale Michelstadt RMV / VRN = Verbundfahrkarten DB = Verkäufe als DB-Agentur Sonstiges = I.W. Eintrittskarten, Merchendising-Produkte
Hinweismanagement Kritik, die uns voranbringt! Zufriedene Fahrgäste und ein reibungsloser Betriebsablauf sind der Anspruch im lokalen ÖPNV des Odenwaldkreises! Dafür setzen sich der Geschäftsbereich Nahverkehr und die Odenwälder Verkehrsbetriebe täglich aufs Neue ein!
Die RMV-Mobilitätszentrale im Bahnhof Michelstadt sowie das Kiosk im Bahnhofsgebäude Erbach sind seit dem 01. Mai 2012 ausgewiesene Verleihstationen des bundesweit führenden Pedelec-Anbieters Movelo und ergänzen das Netz der Pedelec-Verleihstationen im Odenwaldkreis. Beide Stationen werden vom Geschäftsbereich Nahverkehr der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH betrieben. In der RMV-Mobilitätszentrale Michelstadt sowie dem Bahnhof Erbach stehen während der Saison zwischen Anfang April und Ende Oktober jeweils zwei Pedelecs der Swiss-FLYERComfort-Serie zur Ausleihe bereit.
Sollte dennoch einmal etwas nicht reibungslos funktionieren, setzen die Verantwortlichen alles daran, dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das Feedback der Kunden ist dabei unerlässlich: Hinweise, Anregungen oder Kritik tragen stets dazu bei, etwaige Schwachpunkte schnell und gezielt aufzudecken und zu beheben. Daher arbeitet der Geschäftsbereich Nahverkehr eng mit den Odenwälder Verkehrsbetrieben an einer kontinuierlichen Optimierung der gesamten Betriebsabläufe. Das förmliche Hinweismanagement ist für den Fahrgast ein deutliches Zeichen, dass seine Anliegen ernst genommen und kurzfristig bearbeitet werden. Im Kalenderjahr 2013 wurden insgesamt 234 Hinweise, Anregungen und Beschwerden bearbeitet und damit deutlich weniger als im Vorjahr, wo es insgesamt 318 Fälle zu bearbeiten gab.
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Den ÖPNV im Blick Kommunikation & Marketing Der öffentliche Auftritt des Geschäftsbereichs Nahverkehr erfuhr im Jahr 2013 die augenscheinlich gravierendste Veränderung. im Rahmen der Einführung eines neuen Standortmarketingkonzepts wurde der gesamte Außenauftritt der Kreisverwaltung und der kreiseigenen Gesellschaften neu gestaltet. Seit Juni 2013 erscheinen sämtliche Printmedien des Geschäftsbereichs Nahverkehr im neuen einheitlichen Corporate Design des Odenwaldkreises.
Sonderverkehre zum Erbacher Wiesenmarkt 2013 www.odenwaldkreis.de
Linie 50: Erbach - Lauerbach - Schönnen - Ebersberg - Marbach Hetzbach - Beerfelden Montag bis Freitag
Haltestelle Landratsamt
19.07. / 22.07. / 23.07.
16:05, 16:49, 17:05, 17:40, 18:13, 18:53, 19:53,
24.07. / 25.07. / 26.07
* nur freitags
ÖPNV-Sonderfahrpläne im neuen, einheitlichen 20:48, 22:23*, 00:23* Corporate Design des Odenwaldkreises. Samstag und Sonntag Haltestelle Landratsamt 20.07. / 21.07. / 27.07. / 28.07.
14:37, 15:37, 16:37, 17:37, 18:37, 19:37, 19:53*, 20:48*, 22:23*, 00:23*
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* nur samstags
Mittwoch und Freitag
Haltestelle Post (Postseite)
19.07. / 24.07. / 26.07.
20:15, 21:15, 22:15, 23:15, 23:45. 00:15, 00:45, 01:15, 01:45, 02:15
Samstag und Sonntag
Haltestelle Post (Postseite)
20.07. / 21.07. / 27.07. / 28.07.
20:15, 21:15, 22:15, 23:15, 23:45. 00:15, 00:45,
Im diesen Zuge wurde auch das erfolgreiche Kundenmagazin „odenwaldmobil.de“, welches im vierwöchigen Turnus im Odenwaldkreis und daran angrenzenden Kommunen mit einer Auflage von 64.500 Exemplaren erschien, nach 85 Ausgaben eingestellt. Stattdessen erfolgte eine Beteiligung am gemeinsamen Standortmagazin. Trotz des Wegfalls des bisherigen Aushängeschilds der ÖPNV-Außendarstellung bleibt das Ziel aller zu budgetierenden Marketingaufwendungen nach wie vor die messbare Steigerung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverehr im Odenwaldkreis. Der Marketingplan hat ein jährliches Budgetvolumen von rd. 90 T€ und wird über Betriebsumlagen der Verkehrsunternehmen finanziert. Davon nehmen die Erstellung des RMV-Fahrplanbuchs 14 „Odenwaldkreis sowie weitere Produkt- und Sonderfahrpläne etwa 40 T€ in Anspruch. Der Geschäftsbereich Nahverkehr versorgt die lokalen, regionalen und überregionalen Medienvertreter im Rahmen seiner tagesaktuellen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit allen wichtigen ÖPNV-relevanten Themen. Neben den „klassischen“ Pressemitteilungen, von denen die OREG im zurückliegenden
entwickelten sich im Geschäftsjahr 2013 weiterhin positiv. Die Homepage verzeichnete in den zwölf Monaten bei rund 132.000 Besuchern (2011: 120.000) rund 430.000 Seitenaufrufe! Odenwaldmobil.de hat sich damit als zentrale Informationsplattform für den lokalen ÖPNV im Odenwaldkreis weiter etabliert.
Im Juni 2013 erschien die 85. und letzte Ausgabe des ÖPNV-Kundenmagazins odenwaldmobil.de
Geschäftsjahr rund 80 Meldungen an die Presse versandte, spielen die Sozialen Netzwerke wie Twitter und Facebook mittlerweile eine feste Rolle in der Pressearbeit. Aus diesem Anlass hat die OREG auch einen Mitarbeiter zum VDV-zertifizierten SocialMedia-Manager fortbilden lassen. Die direkte Kundenkommunikation soll zukünftig noch intensiver betrieben und, im Rahmen der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit, weiter ausgebaut werden. Insbesondere bei Betriebsstörungen und witterungsbedingten Fahrtausfällen zahlt sich die schnelle und direkte Kommunikation der Sozialen Netzwerke aus. Die Besuchszahlen der Homepage www.odenwaldmobil.de
Neben den jährlich wiederkehrenden Marketingaktionen zur Steigerung der Fahrgastzahlen im Bereich des CityBusVerkehres in Erbach und Michelstadt und diversen NaTourBus-Werbemaßnahmen, schaltete die OREG erstmals Kino-Werbung für den BurgenBus in Höchst. Auch zu den Sonderverkehren, anlässlich der Volksfeste in Michelstadt, Beerfelden und Erbach, war die OREG öffentlichkeitswirksam aktiv. Neu hinzu kam das OREG-Engagement beim „Sound of the Forest“-Musikfestival am Marbachstausee. Nach dem Erfolg im Vorjahr war die OREG 2013 erneut Premiumsponsor einer dreitägigen Veranstaltung im Bikepark Beerfelden – der Bikepark Beerfelden ist mittlerweile fester Kooperations- und Werbepartner der OREG, da zahlreiche Biker den NaTourBus zur An- und Abreise nutzen. Eine Anpassung erfuhr die beliebte NaTourBonus-Card, welche inhaltlich überarbeitet und um weitere Angebote ergänzt wurde – 2013 zählten u.a. die Odenwaldtherme, der Bikepark Beerfelden und die beiden Erbacher Museen zu den Partnern.
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Prävention 2.0 Einen Schritt weiter Verkehrssicherheit genießt bei der OREG seit Jahren einen hohen Stellenwert im Rahmen ihrer Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit. Hauptaugenmerk liegt hier beim Schülerverkehr, der mit über 80 Prozent den mit Abstand größten Fahrgastanteil im Odenwaldkreis stellt. Seit nunmehr 10 Jahren engagiert sich die OREG in diesem Bereich und stellt seit 2010 einen eigenen Fachtrainer für Präventionsarbeit. Kreisweite Aushängeschilder sind die beiden Präventionsprojekte OREG-BusSchule sowie die RMV-Bus&Bahnbegleiter-Ausbildung. Beide Projekte erfuhren im Vorjahr eine tiefgreifende Überarbeitung der jeweiligen Ausbildungsabläufe und Inhalte. Besonders die für Grundschulen konzipierte OREG-BusSchule wurde völlig neu im Odenwaldkreis aufgestellt: Dank der Unterstützung des Staatlichen Schulamtes in Heppenheim nehmen seit dem Schuljahr 2013/14 alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend und damit hessenweit einzigartig(!) an diesem kostenlosen, 90-minütigen Sicherheitstraining für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 4 teil. Durchgeführt wird die kostenlose OREGBusSchule durch die Kreisverkehrswacht Odenwald e.V. mit Unterstützung durch
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Odenwälder Verkehrsbetriebe. Ziel der Übungseinheit ist es, alle Odenwälder Schülerinnen und Schüler für die Gefahren,
die auf ihrem Schulweg lauern können, zu sensibilisieren und ihnen mehr Sicherheit zu geben. Inhaltliche Schwerpunkte sind daher u.a. eine Gefahrenbremsung, eine Übungseinheit zum „Toten Winkel“ sowie das sichere Verhalten an Haltestellen. Als Dankeschön für ihre Teilnahme erhalten alle Schüler eine eigene Urkunde, auf welcher nochmals die wichtigsten Sicherheitsregeln zusammengefasst sind. Ebenfalls neu konzipiert wurde zum Schuljahreswechsel auch die RMVBus&Bahnbegleiter-Ausbildung. In enger Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Odenwald und den Odenwälder Verkehrsbetrieben bildet die OREG seit 2004 engagierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 an Schulen mit Sekundarstufe I zu ehrenamtlichen RMVBus&Bahnbegleitern aus. Neu ist u.a. die Implementierung interaktiver Module in die Ausbildung. Leitgedanke des RMV-Bus&BahnbegleiterProjektes ist nach wie vor, die zunehmende Gewalt unter den Schülern auf dem Weg zur Schule einzudämmen und die zunehmenden Fälle von Vandalismus und Sachbeschädigungen an Fahrzeugen und Haltestellenausstattungen zu verringern.
Im zurückliegenden Jahr nahmen die OberzentSchule Beerfelden, die Ernst-Göbel-Schule in Höchst, die Georg-Ackermann-Schule in Rai-Breitenbach sowie die Georg-August-ZinnSchule in Reichelsheim mit insgesamt rund 100 Schülerinnen und Schülern an der Ausbildung teil.
Dazu bildet die OREG durch einen eigenen Fachtrainer freiwillige Schüler in einer dreitägigen Intensivausbildung mittels praxisnaher Rollenspielarbeit aus.
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Flexible Qualitätsstandards für individuelle Schulbildung Der Schülerverkehr bildet, wie in vielen ländlichen Regionen, auch im Odenwaldkreis mit rund 80% das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs. Verringerte Schülerzahlen und geänderte Schülerströme bedingen eine Anpassung von Umfang und Art der Beförderung. Die Schülerbeförderungsstandards, die Bestandteil des lokalen Nahverkehrsplanes sind, regeln die Organisation des Schülerverkehrs. War in der Vergangenheit der Schulbesuch noch überwiegend auf die nächstgelegenen Schulen bezogen, so hat sich dies durch eine mittlerweile heterogene Schullandschaft deutlich geändert. Durch die Umwandlung von seitherigen Haupt- und Realschulen in eine integrierte Gesamtschulform, werden unter Berücksichtigung des § 161 Hessisches Schulgesetz auch weiter entfernt liegende Schulen damit zur zuständigen Schule, was eine entsprechende Nachfrage und somit auch einen Beförderungsauftrag an die OREG nach sich zieht. Selbst das Vorhandensein gleicher Schulformen ist kein Kriterium mehr dafür, dass Schüler innerhalb historisch gewachsener „Schulbezirke“ verbleiben. Als Beispiel sei hier der Erbacher Stadtteil Ebersberg genannt, aus dem nur noch ein Schüler an
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der ursprünglichen Schule am Sportpark in Erbach angemeldet ist, während mittlerweile 13 Schüler an die Oberzentschule Beerfelden abgegeben wurden. Beförderungstechnisch stellen solche Veränderungen die Fahrplanplanungen vor eine große Aufgabe. So gilt es, durch geschickte Verknüpfungspunkte bei bereits bestehenden Verkehren, neue Verbindungen zu schaffen, um z.B. die Lützelbacher und Breuberger Orts-/ Stadtteile an die Gesamtschule in Bad König anzubinden. Gleichzeitig wurde wegen der verringerten Schülerzahl überprüft, ob Verkehre ausgedünnt werden können oder ggfl. der Einsatz eines kleineren Fahrzeuges ausreicht. Schwerpunkt dieser Überprüfung war im laufenden Jahr der Bereich Oberzent, wo eine direkte Verkehrsverbindung zwischen Eberbach bzw. Hirschhorn und Rothenberg zugunsten einer vorhandenen Umsteigeverbindung über Beerfelden eventuell aufgegeben werden könnte. Durch die für Deckenerneuerungsarbeiten fällige und avisierte Sperrung der betreffenden Kreisstraße zwischen Rothenberg und Beerfelden, wurde diese Maßnahme zunächst zurückgestellt und ist nach Abschluss der Bauarbeiten unter Berücksichtigung der dann aktuellen Schülerzahlen neu zu bewerten.
Während die Nachfrage nach dem Besuch von Schulen außerhalb des Odenwaldkreises kontinuierlich und bereichsweise auch stark zurückgeht, haben sich die Schülerströme innerhalb des Odenwaldkreises trotz auch hier rückgängiger Zahlen in den letzten Jahren weitergehend stabilisiert. Die eingesetzten Fahrzeuge werden weitestgehend auch mittelfristig in bestehendem Umfang benötigt werden. Ungeachtet der leicht rückgängigen Entwicklung der Schülerzahlen innerhalb des Kreisgebietes besteht auch weiterhin ein ungebremstes Interesse von Schülern aus dem benachbarten Kreis Bergstraße nach Besuch der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim, so dass das seit dem Jahre 2012 eingesetzte Verstärkerfahrzeug ab Winterkasten weiterhin zum Einsatz kommen musste. Die Neuausschreibung der Regionalbuslinien 30 (Reichelsheim – Erbach) und 693 (Fürth – Reinheim) hat dazu geführt, dass ab Dezember 2013 ein lokal ansässiges Verkehrsunternehmen in diesem Bereich keine Subunternehmerleistungen mehr erbringt. In diesem Zuge haben sich die Verbindungen aus Teilen des Gersprenztales zu den Schulstandorten in Rimbach und GroßBieberau punktuell verschlechtert, da die in der Vergangenheit vorhandenen Synergieeffekte aus der Verknüpfung von lokalem und regionalem Verkehr damit entfielen. Da es sich bei der Linie 693 um eine regionale Buslinie handelt, die direkt dem RMV untersteht, sind die Einflussmöglichkeiten der OREG beschränkt. Der Anteil der Fahrschüler (= Schüler mit
einem Erstattungsanspruch gegenüber dem Odenwaldkreis als Schulweg-Kostenträger) lag im Schuljahr 2010 / 11 nach stetigen Rückgängen in den Vorjahren bei rund 5.500 Schülern. Die eingetretene Abwärtsbewegung in der Anzahl der Fahrschüler hat sich – wenn auch nicht in gleicher Maße - fortgesetzt, so dass aktuell nur noch rund 5.000 Schüler einen Anspruch auf Fahrtkostenübernahme besitzen. Als Fazit dieser Entwicklung kann man feststellen, dass sich zwar die Anzahl der Fahrschüler stetig verringert, diese dann aber weitere und differierende Schulwege zur zuständigen Schule unternehmen. Dieser Umstand erschwert erheblich eine Reduzierung der Kosten für die Schülerbeförderung.
Generell wurde die Schülerbeförderung auch im Jahr 2013 wieder durch teilweise längerfristige Baumaßnahmen lokal eingeschränkt. Stellvertretend sei hier die Sperrung der Ortsdurchfahrt Etzen-Gesäß genannt, die einen kostenintensiven Umweg über das Brombachtal verursachte.
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Leistungsangebot erfolgreiche Produktpalette Nach jahrelanger Vorplanung begannen im September 2013 die Bauarbeiten für einen neuen, modernen zentralen Omnibusbahnhof auf dem Areal des Bahnhofs in Höchst, was für den lokalen Busverkehr der Linien 20, 21, 22 und 23 teils während der Baumaßnahmen gravierende Folgen hatte: durch das Bedienen einer erforderlichen Ersatzhaltestelle kam es öfter zu Problemen bei Anschlussverbindungen zwischen Bus und Odenwald-Bahn. ÖPNV-Sonderverkehre Auch im Jahr 2013 wurden die angebotenen Sonderverkehre zum Bienenmarkt, Pferdemarkt, Wiesenmarkt und zu dem Michelstädter Kneipenfestival „Nightgroove“ sehr gut in Anspruch genommen. Hinzu kam ein Sonderverkehr zum Neustadt-Treffen in Breuberg. Für das Odenwälder Musikfestival „Sound of the Forest“ wurde ebenfalls mit dem RMV ein KombiTicket umgesetzt, welches RMV-weite Gültigkeit besaß. Die OREG lanciert seit Jahren zielgruppenorientierte und produktspezifische Marketingmaßnahmen, was als ein Grund für die positiven Fahrgastzahlen gesehen werden kann.
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Freizeitverkehre im Odenwaldkreis Der Rückblick auf die NaTourBus-Saison zwischen April und Ende Oktober fällt witterungsbedingt durchwachsen aus. Im Jahr 2013 nutzten insgesamt 24.447 Fahrgäste die Wochenend- und Freizeitverkehre im Odenwaldkreis. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Rückgang von ca. 2.350 Fahrgästen. Der Rückgang der Fahrgastzahlen ist dem verhaltenen Wetter im Sommer 2013 geschuldet. Positiv stimmte dagegen die Entwicklung des Burgenbusses im nördlichen Kreisgebiet. Hier sind die Nutzerzahlen auf 3222 Fahrgäste gestiegen (2012: 1599 Fahrgäste). Dies ist auf die Ende 2012 geänderte Linienführung zurückzuführen, welche aufgrund einer umfangreichen Analyse erfolgte, die aufzeigte, dass der Großteil der Fahrgäste zwischen Neustadt und Höchst unterwegs war. RufBus-Verkehre Bedarfsorientierte „RufBus“-Verkehre gibt es flächendeckend im gesamten Odenwaldkreis. Eine RufBus-Leistung unterscheidet sich von der regulären Linienverkehrsfahrt nur dadurch, dass der Fahrtwunsch vor der fahrplanmäßigen Abfahrt in der RufBus-
Zentrale anzumelden ist. Nur dann entsteht für das Verkehrsunternehmen eine Betriebsund Beförderungspflicht gegenüber den angemeldeten Fahrgästen. Nicht angemeldete Fahrgäste werden dennoch im Rahmen der bereitstehenden Kapazitäten befördert. Der Vorteil gegenüber der herkömmlichen Linienfahrt besteht darin, dass variable Kosten für den ÖPNV-Aufgabenträger nur anfallen, wenn tatsächlich eine Bestellung vorliegt Von den im Jahr 2013 angebotenen 246.553 Fahrplanfahrten (2012: 260.511) waren 62.011 Fahrten (= 24 %) anmeldepflichtig (2012: 64.010 Fahrten). Im Jahr 2013 wurden mit den 10 RufBusFahrzeugen 68.633 Fahrgäste (2012: 76.468 Fahrgäste) befördert. Die Anzahl der RufBusBestellungen lag im Zeitraum Januar bis Dezember 2013 bei 45.232 und damit unter dem Stand von 2012 (48.533 Bestellungen). Die Fahrtgewohnheiten am Wochenende haben im Berichtsjahr 2013 sind rückläufig. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen nahm die RufBus-Zentrale insgesamt 8.649 Bestellungen entgegen (2012: 9.685), was 14.161 RufBusFahrgästen (2012: 14.652) entsprach. Positiv ist hierbei, das pro Anmeldung mehr Fahrgäste befördert wurden. Baumaßnahmen
waren die Vollsperrungen der Kreisstraßen 50 „Steinbach-Steinbuch, 51 Rohrbach – UnterOstern und 47 Hüttenthal – Güttersbach. Im September wurde dann mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt in Hassenroth K116 begonnen, der sich bis über den Jahreswechsel hinzieht. Die Beeinträchtigungen beim Ausbau des Bahnhofs Höchst gingen ebenfalls über das Berichtsjahr hinaus. Haltestellenausstattung In 2013 wurde der vierte Bauabschnitt zur Erneuerung der Haltestellenausstattung in Lützelbach realisiert. In der Gemeinde Lützelbach wurden insgesamt 28 Haltestellenschilder in den Ortsteilen LützelWiebelsbach, Haingrund und Seckmauern erneuert. Neue Haltestellen wurden im Bereich des CityBus-Verkehrs in Erbach und Michelstadt geschaffen: fortan bedienen die CityBusse der Linie 1+2 den gleichnamigen Haltepunkt am „Haus der Energie“. Die Linie 3+4 stoppt seither an dem neuen Halt „Hochstraße“ in Erbach. Insgesamt wurden nun seit 2009 insgesamt 119 Haltestellenschilder auf den neuesten Stand gebracht, womit die Odenwälder Verkehrsbetriebe inzwischen 75.000 Euro investierten.
Insgesamt behinderten 115 Baumaßnahmen und 61 Veranstaltungen mal mehr mal weniger den ÖPNV in 2013. Schwerpunkte
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Amtlicher Teil
Gesamtbericht nach Art. 7 Abs. 1 VO (EG) 1370 / 2007 „Jede zuständige Behörde macht einmal jährlich einen Gesamtbericht über die in ihrem Zuständigkeitsbereich fallenden gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen, die ausgewählten Betreiber eines öffentlichen Dienstes sowie die diesen Betreibern gewährten Ausgleichsleistungen und ausschließlichen Rechte öffentlich zugänglich“
I. Einleitungsteil Der Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH obliegt als Aufgabenträgerorganisation nach § 6 Abs. 1 Hess. ÖPNV-G die Planung, Organisation und Koordination des straßengebundenen ÖPNV im Odenwaldkreis. Sie ist „zuständige Behörde“ im Sinne der VO (EG) 1370 / 2007 und schließt mit Verkehrsunternehmen Vereinbarungen über das Erbringen von Nahverkehrs-leistungen nach § 9 Hess. ÖPNV-G. Die Qualität der zu erbringenden Nahverkehrsleistung bestimmt sich nach dem Nahverkehrsplan 2012 des Odenwaldkreises.
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II. Dokumentationsteil 1.
Betreiberbezogene Angaben
1.1
Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH a) Aufstellung von Art und Umfang ausschließlicher Rechte Der Betreiber war im Berichtszeitraum Inhaber folgender Liniengenehmigungen nach § 42 PBefG:
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Linie
Relation
Laufzeit der Genehmigung
von - nach
20
über
1007
innerhalb der Stadt Bad König
1011
Reichelsheim - Fränkisch Crumbach
1012
Brensbach
1013
Reichelsheim - Kainsbach
12.12.2015
1014
Reichelsheim - Ostertal
12.12.2015
1015
Reichelsheim - Winterkasten
15.12.2019
1020
Höchst - Mömlingen
15.12.2019
1021
Höchst - Lützelbach
15.12.2019
1022
Höchst - Seckmauern
15.12.2019
1023
Höchst - Hassenroth
15.12.2019
1024
Höchst - Hetschbach
15.12.2019
1025
Bad König - Momart
15.12.2019
1026
Bad König - Hassenroth
15.12.2019
1027
Hainstadt - Erbach
15.12.2019
1028
Bad König - Vielbrunn
15.12.2019
1029
Bad König - Fürstengrund
1030
Erbach - Rehbach
Steinbach
09.12.2018
1031
Erbach und Michelstadt - Mossautal
1. Steinbach - O. Mossau - Hiltersklingen
30.09.2018
1032
Erbach und Michelstadt - Mossautal
2. Marbach - Hiltersklingen
30.09.2018
1033
Erbach und Michelstadt - Mossautal
3. Elsbach - U. Mossau
30.09.2018
1034
Michelstadt - Haisterbach
Erbach, Schönnen, Lauerbach, Günterfürst
09.12.2018
1035
Bad König - Brombachtal
1040
Erbach - Würzberg
1240
Erbach - Boxbrunn
1041
Erbach - Weiten-Gesäß
1042
Erbach - Ernsbach
Erbuch - Dorf-Erbach
09.12.2015
1043
Michelstadt - Bullau
Erbach, Erlenbach
30.09.2018
1044
Erbach - Amorbach
Vielbrunn - Ohrnbachtal
09.12.2018
1048
Steinbach - Erbach
Michelstadt - Stockheim
30.09.2018
1050
Michelstadt - Beerfelden
Marbach, Hetzbach
09.12.2018
1150
Beerfelden - Eberbach
Gammelsbach
12.12.2017
1051
Beerfelden - Etzean
1052
Beerfelden - Eberbach
Hetzbach. Hesseneck
12.12.2017
1152
Beerfelden - Hesselbach
Hetzbach, Schöllenbach, Kailbach
12.12.2017
1053
Beerfelden - Eberbach
Hetzbach, Sensbachtal
12.12.2017
1054
Beerfelden - Eberbach
1. Finkenbachtal 2. Rothenberg
12.12.2017
1055
Beerfelden - Affolterbach
Güttersbach
09.12.2018
StadtBus
12.12.2015 12.12.2015
Ortsteile
12.12.2015
15.12.2019
15.12.2019 30.09.2018 NaTourBus
31.12.2015 12.12.2015
12.12.2017
b)
gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen i. S. von Art. 2 e VO (EG) 1370 / 2007 Dem Betreiber sind mit Vertrag vom 30.11.2009 (Laufzeit bis Fahrplanwechsel 2019 / 20) folgende gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen auferlegt worden
c)
Durchführung der Buspersonennahverkehrsleistungen auf den in Ziffer 1.1 lit a) genannten Linien mit insgesamt 2.650.713 Nutzwagenkilometer (nach Referenzfahrplan 2010) durch den Einsatz von insgesamt 66 Fahrzeugen (alle Kategorien, nach dem Referenzfahrplan 2010). Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen können Leistungsänderungen notwendig werden
ausschließliche Anwendung des RMV-Gemeinschaftstarifs
Erfüllung der unter Ziffer 2.1 und 2.2 beschrieben Qualitätsanforderungen
gewährte Ausgleichsleistungen Der Betreiber hat für den auferlegten Verkehr im Berichtszeitraum folgende Ausgleichsleistungen erhalten Linie
Anzahl der Fahrzeuge 1
Nutz-km
Ausgleichsleistung in € 2
66
2.601.387
4.112.259
alle Linien gem. Ziffer 1.1 lit a) 1
in der Verkehrsspitze
2
vor verbundweiter Einnahmenaufteilung
21
1.1
Stadtwerke Michelstadt GmbH a) Aufstellung von Art und Umfang ausschließlicher Rechte
Der Betreiber war im Berichtszeitraum Inhaber folgender Liniengenehmigungen nach § 42 PBefG:
b)
Linie
Relation
Laufzeit der Genehmigung
von - nach
über
1001 1004
Erbach (W.-v.-Siemensstr.) - Michelstadt (Neutorstr.)
CityBus-Verkehr
12.12.2015
gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen i. S. von Art. 2 e VO (EG) 1370 / 2007 Dem Betreiber sind mit Vertrag vom 30.11.2009 (Laufzeit bis Fahrplanwechsel 2019 / 20) folgende gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen auferlegt worden
22
Durchführung der Buspersonennahverkehrsleistungen auf den in Ziffer 1.2 lit a) genannten Linien mit insgesamt 300.863 Nutzwagenkilometer (nach Referenzfahrplan 2010) durch den Einsatz von insgesamt 4 Fahrzeugen (MidiNiederflurbus, nach dem Referenzfahrplan 2010). Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen können Leistungsänderungen notwendig werden.
ausschließliche Anwendung des RMV-Gemeinschaftstarifs
Erfüllung der unter Ziffer 2.1 und 2.2 beschriebenen Qualitätsanforderungen, darüber hinaus: ausschließlicher Einsatz von Midi-Niederflurbussen Ausstattung der Fahrzeuge mit einem Fahrgastzählsystem
c)
gewährte Ausgleichsleistungen Der Betreiber hat für den auferlegten Verkehr im Berichtszeitraum folgende Ausgleichsleistungen erhalten Linie
alle Linien gem. Ziffer 1.1 lit a) 1 2
2.
Anzahl der Fahrzeuge 1
Nutz-km
Ausgleichsleistung in € 2
66
299.412
307.447
in der Verkehrsspitze vor verbundweiter Einnahmenaufteilung, inkl. Anteil der Stadt Michelstadt im steuerlichen Querverbund
Verkehrsnetzbezogene Darstellung der Leistung Einzelheiten zu den festgelegten Qualitätskriterien sind dem Nahverkehrsplan des Odenwaldkreises oder der Homepage der OREG unter www.odenwaldmobil.de/Planung/ Qualitätsstandards zu entnehmen
2.1 Bedienungsqualität Die Bedienungsqualität umfasst die Verfügbarkeit der angebotenen ÖPNV-Dienstleistung im Hinblick auf Raum, Zeit und Häufigkeit. Als Anforderung zur Bedienungsqualität im Jedermannund Ausbildungsverkehr werden festgelegt Anzahl der mindestens anzubietenden Busfahrten in einem Ort. Umfang und Qualität der Verbindung zu den „zentralen Orten“
halbstündliche Verkehrsverbindungen bei Innerortsverkehren stündliche Verkehrsverbindungen auf den Hauptlinien 20 und 50 mit Verdichtungen zur Hauptverkehrszeit nach den Standards in der Schülerbeförderung zweistündliche Verkehrsverbindungen auf allen Erschließungslinien mit Verdichtungen zur Hauptverkehrszeit nach den Standards in der Schülerbeförderung
23
Die Bedienung kann im Bereich der Grundversorgung immer, sowie bei Hauptlinien und Innerortsverkehren im Abend- und Wochenendverkehr mit RufBussen (tel. Abnmeldung) erfolgen. RufBus-Bedienung nur bei Fahrten mit regelmäßig weniger als 9 Fahrgästen
Regelung zum Kapazitäteneinsatz und zur Ortserschließung
Der Leistungsumfang (Soll nach Referenzfahrplan 2010) umfasst ca. 2,95 Mio. NutzwagenKilometer (Fahrplan-Kilometer und erfordert den Einsatz von 70 Fahrzeugen in der Verkehrsspitze (einschl. Innerortslinien Bad König und Erbach / Michelstadt). Anzahl der Fahrplanfahrten Montag bis Freitag
an Schultagen davon aus RufBus
186.332 35.340
in den Ferien davon als RufBus
40.873 15.687
Samstag, Sonn- und Feiertag davon als RufBus
19.348 10.984
Gesamt davon als RufBus
24
246.553 62.011 (24%)
2.2 Beförderungsqualität a) Fahrzeuge
Grundsätzlich sind Standardlinienbusse mit einer Gesamtlänge von bis zu 13 m und einer Kapazität von 75 Sitz- und Stehplätzen einzusetzen auf Innerortslinien ausschließlich Niederflur-Midibusse auf den „NaTourBus“-Linien sind Fahrradanhänger mitzuführen RufBus-Kurse sind grundsätzlich mit Kleinbussen zu bedienen Bedienungskomfort und Ausstattung
max. Fußbodenhöhe 860 mm (keine Reisebusse zulässig!) mit stufenlosem Mittelgang mindestens zwischen erster und zweiter Tür auf Haupt- und Innerortslinien: Niederflurbusse mit Klimaanlage eine Tür mit mindestens 1.200 mm Öffnungsbreite Sondernutzungsfläche
Fahrzeugalter
Einzelfahrzeug max. 12 Jahre Durchschnittsalter max. 8 Jahre
Vertrieb und Information
elektronischer Fahrscheindrucker mit EFM- + ITCS-Funktionalität elektronische Fahrtzielanzeige auf Haupt- und Innerortslinien: Haltestellen-Innenanzeige Bordmikrofon und Lautsprecheranlage zur Fahrgastinformation analoger Betriebsfunk zur Anschlusssicherung RMV-Außenkennzeichnung
Sauberkeit
Bewertungssystem zur Sauberkeit und Schadensfreiheit
25
a) b)
D Fahrpersonal Zweistufiges Qualifikationsprogramm zur Sicherung von Fachkompetenz und Serviceorientierung für das im Fahr- und Vertriebsdienst eingesetzte Personal
RMV-Qualifizierungsprogramm „Fachkraft im Verkehrsservice“ Kenntnis der Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen Kundenorientierung
Aufbauprogramm Kenntnis von Liniennetz und Fahrplänen Erwerb von Ortskenntnissen Kenntnis der Betriebsorganisation Notfallmanagement Bedienung des Vertriebs- und Kommunikationssystems ökonomisches und fahrplan- / fahrgastorientiertes Fahren
c) d)
Haltestellen gesetzliche Haltestellenausstattung nach § 32 BOKraft in der Verantwortung des Verkehrsunternehmens Haltestellenkennzeichnung nach RMV-Gestaltungsregeln Betriebsorganisation
Betriebsstörungsmanagement Verbindliche Regeln zum Umgang mit Betriebsstörungen Gewährleistung der Erreichbarkeit des verantwortlichen Disponenten während der Zeit der Betriebspflicht Anschlusssicherung an definierten Knotenpunkten Fahrtzielgarantie innerhalb des Liniennetzes des Odenwaldkreises im Falle von Betriebsstörungen durch kostenfreie Ersatzbeförderung 1
26
1
binnen 30 Minuten im Überlandlinienverkehr bzw. binnen 15 Minuten bei Innerortslinien nach Bekanntwerden der Betriebsstörung
Hinweis- und Beschwerdemanagement Zur Qualitätssicherung, Förderung der Kundenzufriedenheit und zur Aufdeckung von Mängeln in der Verkehrsdienstleistung können Fahrgäste Hinweise, Anregungen und Beschwerden über Fehler im Betriebsablauf oder das Verhalten des Personals in einem förmlichen Verfahren bei der OREG vorbringen. Es besteht ein Anspruch des Kunden auf zeitnahe Aufklärung und Antwort binnen 10 Arbeitstagen RufBusmanagement Zentrale Entgegennahme und Weiterleitung von Bestellungen im anmeldepflichtigen Verkehr durch die Mobilitätszentrale der OREG unter einer kreiseinheitlichen Service-Nummer Bonus- / Malus-System
Vergütungsabschläge für Nichterfüllung von Qualitätsanforderungen Bonuszahlungen an Verkehrsunternehmen für Steigerung der Beför derungsfälle im Jedermannverkehr Verkaufsprovision für Fahrkartenverkäufe der Aufgabenträgerorganisation
Verkehrsintegration
Die OREG stellt sicher, dass unabhängig vom jeweiligen Betreiber die Grundsätze der Bedienungs- und Beförderungsqualität im Genehmigungs- und Ausschreibungswettbewerb gewahrt werden. Dazu nimmt die OREG bestimmte Aufgaben des ÖPNV-Managements betreiber-übergreifend wahr und finanziert diese über Betriebsumlagen Haltestellenmanagement Verwaltung der Tarifdaten Einnahmenabrechnung und Verbundmeldung Leistungen der Mobilitätszentrale Verwaltung und Fortschreibung der Fahrplandaten Qualifizierung des Fahr- und Vertriuebspersonals
27
Ergebnisrechnung Nach § 11 Abs. 1 Hess. ÖPNV-G sichern die Aufgabenträger die finanziellen Grundlagen des öffentlichen Personennahverkehrs unter Berücksichtigung der Finanzierungsleistungen des Bundes und des Landes. Sie übernehmen die Verpflichtungen aus Verträgen der Aufgabenträgerorganisationen nach §§ 9 und 10 sowie aus Auferlegungen nach Maßgabe der VO (EG) Nr. 1370 / 2007 und tragen die Regiekosten der Aufgabenträgerorganisation
Ergebnisrechnung 2013 – Kurzdarstellung In der Ergebnisrechnung des Geschäftsbereichs Nahverkehr der OREG als Aufgabenträgerorganisation erfolgt eine differenzierte Darstellung nach 1. Gewinn- und Verlustrechnung aus Geschäftsbetrieb (Buchungskreis I) 2. Verwendungsnachweis der durchlaufenden Mittel (Buchungskreis II) Diese differenzierte Betrachtung erfolgt aus dem Umstand, dass die OREG kein Verkehrsunternehmen im Sinne des Personenbeförderungsgesetzes sondern eine Managementgesellschaft zur Planung, Organisation und Koordination des ÖPNV ist (Aufgabenträgerorganisation, Regieebene). Somit sind nur die Erträge und Aufwendungen zu bilanzieren, die im Geschäftsbetrieb anfallen. Mittel, die als nicht steuerbare (echte) Zuschüsse vom Kreis als ÖPNV-Aufgabenträger oder von Dritten zur Verfügung gestellt werden, werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung in einem getrennten Buchungskreis behandelt und ihre zweckentsprechende Verwendung nachgewiesen. 28
1.
Gewinn- und Verlustrechnung 2013 (Das Ergebnis des Geschäftsbereichs Nahverkehr wird hier nur nachrichtlich dargestellt und geht in das Rechnungsergebnis der OREG mbH ein)
Personalkosten
641.000 €
Verwaltungs- und Betriebskosten
120.000 €
Kosten aus Geschäftstätigkeit
365.000 € 1.126.000 €
Zuwendung Odenwaldkreis
428.000 €
Betriebsumlagen
392.000 €
Provisionen
132.000 €
sonstige Erträge
167.000 € 1.119.000 €
Auch für das Jahr 2014 wird von einem ausgeglichenen Geschäftsergebnis ausgegangen. Budgetwirksame Projekte sind in diesem Zusammenhang a)
Inbetriebname einer dynamischen Fahrgastinformation für die Odenwald-Bahn und für die zentralen Busverknüpfungspunkte Höchst, Bad König, Michelstadt und Erbach
b)
Umsetzung des elektronisches Fahrgeldmanagementsystems VDV-Stufe 2
c)
Weiterentwicklung der Fahrgastinformation auf der Grundlage von Echtzeit-Daten (Intermodal Transport Control System – ITCS)
d)
Umsetzungskonzept zu „Garantiert mobil!“ mit dem Ziel einer Pilotanwendung im Odenwaldkreis über eine nachhaltige ÖPNV-Entwicklung unter den demografischen Bedingungen
29
2. 1.
Durchlaufende Mittel 2013 (Kurzdarstellung) Lokaler Teil
1.1
gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen -
Verkehrserlöse (netto)
=
Ausgleichsleistung vor EAV 2 davon Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH Stadtwerke Michelstadt GmbH Wießmann
1.2
8.549.639 € - 4.126.044 € 4.423.595 € 4.112.259 € 307.448 € 3.888 €
Sonstige Verpflichtungen Vorauszahlungen EAV 2012 +
Weiterleitung von OREG-Fahrgelderträgen
+
Regelschülerbeförderung
+
Sonderschulebförderung, Erstattungen
+
Sonstiges
632.000 € 656.150 € 2.908.369 € 678.740 € 11.576 € 4.886.835 €
1.3
=
Gesamt
1.4
-
Finanzierungsmittel Kreis
6.514.453 €
Land / RMV
1.252.285 €
Gemeinden 2 Fahrgelderträge OREG 1.5 1.6
30
=
9.310.430 €
Gesamt Ergebnis
318.965 € 1.662.638 € 9.748.341 € 437.911 €
2.
Regionaler Teil
2.1
Partnerschaftsfinanzierung SPNV
912.000 € 59.038 €
Bus 2.2
Gesamt
2.3
Finanzierungsmittel
971.038 €
Kreis
981.500 €
2.4
Ergebnis
10.462 €
3.
Abrechnung
3.1
Ergebnis aus Vorjahr
3.2
Ergebnis lokaler Teil (Ziff. 1.6)
3.3´
Ergebnis regionaler Teil (Ziff. 2.4)
3.4
Rechnungsergebnis 1 2
- 175.451 € 437.911 € 10.462 € 272.922 €
Bestellerentgelt gemäß den Bedienungs- und Qualitätsstandards nach dem Nahverkehrsplan 2012 incl. steuerl. Querverbund Stadt Michelstadt im CityBus-Verkehr
31
2.4. Lokaler Teil 2.4.1 Betriebsleistung Das Fahrtenangebot im lokalen Linienverkehr sank von ca. 260.511 Fahrplanfahrten im Jahr 2012 auf 246.553 Fahrten. Hiervon sind 62.011 Fahrten im Rahmen des RufBus-Systems anmeldepflichtig (= 24 %). Mit ca. 2,901 Mio. Fahrplankilometer (Nwkm) ist die Betriebsleistung im lokalen ÖPNV gegenüber dem Jahr 2012 nahezu gleich geblieben.
Im Berichtsjahr wurden (wie im Vorjahr) zur Leistungserbringung in der Verkehrsspitze 70 Fahrzeuge benötigt. Das Leistungsangebot im Fahrplanjahr 2013 entspricht hinsichtlich dem Umfang und der Beförderungsqualität dem vom Kreistag am 25.6.2012 beschlossenen Nahverkehrsplan. Linienbündel Oberzent Erbach - Michelstadt - Mossautal Gersprenz Unterzent Stadtverkehr Bad König CityBus Erbach-Michelstadt
SL = Standardlinienbus MD = Midibus KB = Kleinbus
32
Leistung Nutz-km 2.601.387
299.412 2.900.795
SL 53
Fahrzeuge MD 3
4 70
KB 10
2.4.2 Aufwand Als Aufwand wird das Bestellerentgelt bezeichnet, das der Aufgabenträger zur Abgeltung für die auferlegte Verkehrsleistung bzw. für den Vergütungsanspruch des Verkehrsunternehmens (Angebotspreis) aufzuwenden hat. Im Rahmen der Verlängerung des Auferlegungsvertrages mit der Odenwälder Verkehrsbetriebe GmbH waren auch die seit 1998 angewendeten und jährlich nach Indizes fortgeschriebenen Sollkostensätze einer Überprüfung hinsichtlich ihrer Angemessenheit zu unterziehen. Die Neufestsetzung nach den Parametern Fahrzeuge, Einsatzzeit und Wagenkilometer erfolgte auch vor dem Hintergrund, dass das EU-Recht mit der seit 3.12.2009 geltenden VO (EG) 1370 / 2007 ein ausdrückliches Überkompensationsverbot enthält, d.h. es dürfen nur (und müssen) die Kosten ausgeglichen werden, die beim Verkehrsunternehmen für die Erbringung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen entstehen. Mit 8,554 Mio. € lag der Aufwand im Jahre 2012, bewertet nach der unternehmensspezifischen Kostenbetrachtung auf der Grundlage der neuen Sollkostenstruktur 5% über dem Niveau des Jahres 2011. Auf die
Bereitstellung von Leistungen für den integrierten Schülerverkehr entfielen davon ca. 3,505 Mio. €. Im Jahr 2013 lag der Aufwand nahezu gleichbleibend bei 8,549 Mio. €. Auf die Bereitstellung von Leistungen für den integrierten Schülerverkehr entfielen in 2013 davon 3,6 Mio. €. Während bei der bis 2009 geltenden Vertragslage die früheren Ausgleichsleistungen nach § 45 a PBefG gesondert zum Ausgleichsanspruch des Verkehrsunternehmens behandelt wurden, sind diese ab 2010 in das neue Sollkostenmodell einbezogen. Über alle Linienbündel lag der Aufwand im Geschäftsjahr 2013 damit bei 2,95 € je Nwkm, wobei 0,1347 € je Nwkm für Regieaufwendungen an die OREG im Rahmen von Betriebsumlagen zurückfließen. Bezogen auf die Fahrgaststatistik beträgt der Aufwand bei ca. 3,085 Mio. Beförderungsfällen ca. 2,77 € je Fahrgast. StadtBus-Verkehre 930.000 €
RufBus-Verkehre 1.160.000 €
Überland-Linienverkehr 6.460.000 €
33
2.4.3 Erträge Im Jahre 2013 wurden 4,217 Mio. € an (Brutto-) Fahrgeldeinnahmen aus dem Verbundtarif erzielt (Testatwert). Das Jahresergebnis lag ca. 2,7 % über dem des Vorjahres (2012: 4,107 Mio. €). Dies ist hauptsächlich der Tariffortschreibung geschuldet. Der Umsatz bei den Verkaufsstellen ist relativ konstant geblieben: Nach einem rasanten Anstieg der Umsätze in den Segmenten „Verbundfahrkarten“ und „DB-Fahrkarten“ hat im Jahre 2013 eine Stagnation stattgefunden. Im DB-Fernverkehr liegt der Umsatz im Fahrkartenverkauf bei ca. 400.000 € und damit nahezu gleichbleibendem Niveau. Der Umsatz 2013 im RMVFahrkartenverkauf im baren und unbaren Bereich liegt bei 536.000 €. Die Fahrgeldeinnahmen im Jedermannverkehr sind um 4,6 % gestiegen und betreffen sowohl die StadtBus-Systeme Erbach, Michelstadt und Bad König als auch den Überlandverkehr, was unter Berücksichtigung der Tariffortschreibung von 3,92 % eine reale Steigerung bedeutet. Im Ausbildungsverkehr stiegen die Fahrgeldeinnahmen um 2,7 %. Dies ist trotz rückläufiger Schülerzahlen auf die Veränderung der Abrechnungsmodalitäten im Bereich MobiTickplus zurückzuführen. Aus den Fahrkartenverkäufen erhält die
34
OREG Verkaufsprovisionen, die als Umsatzerlöse der Deckung von Aufwendungen im Geschäftsbetrieb dienen (siehe Ziffer 1 „Gewinn- und Verlustrechnung 2012). Für die Beförderung Schwerbehinderter erfolgt eine pauschale Erstattung nach § 145 ff SGB IX; der Erstattungssatz beträgt 2,79 % auf die Bruttofahrgeldeinnahmen (Wert 2012). Bei ca. 3,085 Mio. Beförderungsfällen liegt der mittlere Erlös je Fahrt im lokalen ÖPNV bei ca. 1,40 € (vor RMVEinnahmenaufteilung. Im Rahmen der verbundweiten Einnahmenaufteilung sind etwa 0,36 € je Beförderungsfall als sog. Fremdnutzerausgleich abzuführen.
2.4.3 Zuschussbedarf Für das Jahr 2013 hat sich ein Ausgleichsbedarf von 4.423.595 € ergeben. Dieser ermittelt sich, indem von den Kosten des Verkehrsunternehmens für die Erbringung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen die erzielten (Netto-) Verkehrserlöse abgezogen werden. Es besteht nicht nur nach dem Verkehrsvertrag sondern auch nach EU-Recht ein Anspruch des Verkehrsunternehmens, dass ihm die Kosten für die Erbringung der ihm auferlegten gemeinwirtschaftlichen Verpflichtung ausgeglichen werden. Im Rahmen einer endgültigen Abrechnung ist der Ausgleichsanspruch aufgrund der verbundweiten Einnahmenaufteilung zu korrigieren. Der Ausgleich für fremd genutzte Fahrkarten führt zur Minderung der Erlöse und damit zu einem höheren Ausgleichs anspruch des Verkehrsunternehmens. Der Fremdnutzerausgleich beträgt im Jahr 2013 voraussichtlich ca. 1.088.000 €. 2.4.3 Fahrgastzahlen Auf den lokalen Buslinien wurden im Jahr 2013 ca. 3,1 Mio. Fahrgäste befördert, (2012: ca. 3,1 Mio.) davon waren 81 % Schüler und Auszubildende. Der hohe Anteil von Auszubildenden am Gesamtfahrgastaufkommen ist in ländlichen Landkreisen durchaus üblich. Besonders in den östlichen Landesteilen liegt der
Anteil zum Teil über 90 %. Im Jedermannverkehr ist die Anzahl der Fahrgäste um ca. 18.000 gestiegen. Dies betrifft sowohl die Überlandlinien als auch die Stadtverkehre Erbach, Michelstadt und Bad König. Im Ausbildungsverkehr war ein Rückgang um ca. 56.000 Beförderungsfällen zu verzeichnen. 2.4.3 Regionaler Teil Im regionalen Bus- und Schienenverkehr, der sich in der Aufgabenträgerschaft des RMV befindet, werden Verkehrsleistungen, die über das vereinbarte Grundangebot hinausgehen, nach dem Partnerschaftsmodell finanziert. Im Geschäftsjahr 2013 waren hierfür 971.038 € aufzuwenden. Davon entfielen u.a. 912.000 € für Leistungen auf der Odenwald-Bahn und 59.038 € für Verkehrsleistungen nach dem Nahverkehrsplan auf der Buslinie 30 Erbach – Reichelsheim. Grundlage der Finanzierungsverpflichtungen für die Odenwald-Bahn ist der Bestellvertrag über Mehrleistungen im Rahmen des Bau- und Finanzierungsvertrages zur Odenwaldbahn vom 16.01.2003, der über einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inkrafttreten des Betriebskonzepts läuft.
35
Risiken Bei der Beurteilung zukünftiger Risiken ist zu unterscheiden zwischen: den gesellschaftsrechtlichen Risiken der OREG als Aufgabenträgerorganisation im ÖPNV durch eigenes wirtschaftliches Handeln (Managementgesellschaft) den Risiken, die der Odenwaldkreis als ÖPNV-Aufgabenträger trägt, weil er nach § 11 HessÖPNV-G die finanziellen Grundlagen des ÖPNV zu sichern und die Verpflichtungen aus den Verkehrsverträgen zu übernehmen hat. Die Finanzierungsverpflichtungen des Odenwaldkreises werden durch Zuwendungsbescheid für die Haushaltsjahre 2013 - 2017 abgedeckt. Ein gegenüber der mittelfristigen Finanzplanung sich ergebender erhöhter Finanzbedarf ist beim Odenwaldkreis anzumelden; der Odenwaldkreis entscheidet über die Mittelgewährung durch Nachtrag zum Zuwendungsbescheid. Alle Finanzierungsverpflichtungen haben damit entweder eine verkehrsvertragliche Grundlage oder es liegen entsprechende Beschlüsse des Kreisausschusses zu Grunde.
36
Bei der im Kreishaushalt veranschlagten Ausgleichsfinanzierung für den lokalen ÖPNV handelt es sich um eine verbleibende Finanzierungspflicht nach Zu- und Abrechnung externer Effekte. Als diese gelten: a) die Auswirkungen der verbundweiten Einnahmenaufteilung unter besonderer Berücksichtigung der Regionalumlage und der Strukturhilfe ländlicher Raum b) die Landeszuwendungen für den lokalen Verkehr Als ÖPNV-Aufgabenträger sichert der Odenwaldkreis eine ausreichende Verkehrsversorgung durch die Übernahme der Kosten für die Bestellung von Verkehrsleistungen (Bestellerentgelt). Der Aufwand dafür hat im Berichtsjahr 8,549 Mio. € betragen. Die Fortschreibung des Aufwandes erfolgt auf der Grundlage von Leistungsveränderungen und Veränderungen von Kosten- / Preisindizes, wobei sich vor allem die Entwicklung des Dieselpreises in den letzten Jahren als unkalkulierbar erwiesen hat. Aufgrund der maßgebenden Kostenindizes muss mittelfristig von einer jährlichen Kostensteigerung für die Bereitstellung öffentlicher Verkehrsleistungen von 3 %
ausgegangen werden, was bei gleichbleibender Leistung eine Erhöhung des Bestellerentgeltes um ca. 250 T€ pro Jahr bedeutet. Im Rahmen der Brutto-Verkehrsverträge trägt die OREG beziehungsweise der Kreis das Erlösrisiko, wobei der Kreis in seiner Funktion als Schulweg-Kostenträger ohnedies die Kosten für ca. 80 Prozent der Regelschüler übernimmt. Auch die Fahrpreise werden jährlich fortgeschrieben, um zu verhindern, dass die
Schere zwischen Kosten und Erlöse weiter auseinander geht. Im Berichtsjahr war dem Einnahmeanspruch der Verkehrsunternehmen (Netto-) Verkehrserlöse von 4,126 Mio. € gegen zu rechnen. Der Ausgleichsbedarf, der als Betriebskostenzuschüsse an die Verkehrsunternehmen gezahlt wird, hat im Berichtsjahr 4,424 Mio. € bitte anpassen betragen. Bei konstanter Verkehrsleistung ergibt sich auch hier eine
37
Fortschreibung um jährlich drei Prozent, was in der Summe ca. 200 - 250 T€ pro Jahr ausmacht, weil mittlerweile durch rückläufige Schülerzahlen und den Auswirkungen der Preiselastizität kaum mit mehr Fahrgeldeinnahmen gerechnet werden kann. Die Fortschreibung des Ausgleichsanspruchs ist in dem mittelfristigen Finanzplan bis 2017 und in den Haushaltsansätzen des Kreises abgebildet. Der jährliche Ausgleichsbetrag erhöht sich durch den Fremdnutzerausgleich im Rahmen der verbundweiten Einnahmenaufteilung. Erstmals für das Jahr 2011 erfolgt die Einnahmenaufteilung auf der Grundlage der neuen Verkehrserhebung 2010. Insgesamt führen die Ergebnisse der Verkehrserhebung 2010 zu einem verstärkten Abfluss an kassentechnischen Einnahmen in Höhe von ca. 15 Mio. € aus dem lokalen Bereich in den Regionalverkehr. Der Odenwaldkreis ist hiervon in besonderem Maße betroffen, da die Modernisierung der Odenwaldbahn und die veränderten Vertriebsstrukturen erst nach der Verkehrserhebung 2004 erfolgt sind und dem zu Folge erst jetzt berücksichtigt werden können. Von den BruttoFahrgeldeinnahmen, die die OREG und die ihr angeschlossenen Verkehrsunternehmen erwirtschaften (2013: 4,217 Mio.) sind ca. 1,1 Mio. € als Fremdnutzerausgleich in den Regionalverkehr abzuführen, während der gesamte Vertriebsaufwand vor Ort finanziert werden muss. Nach jahrelangen Forderungen der lokalen Nahverkehrsorganisationen im RMV ist es jetzt erstmals gelungen ist,
38
eine Vertriebsprovision zu implementieren, die den Vertriebsaufwand abfedert. Diese beträgt gegenwärtig 2,5 % auf den Fremdnutzerausgleich, soll allerdings nach den Forderungen der lokalen Nahverkehrsorganisationen auf bis zu 10 % steigen. Die dringende Reform der Finanzierungsinstrumente im RMV steckt im Dickicht ihrer eigenen Komplexität und ist offensichtlich fachlich nicht zu lösen. Ob die Politik vor dem Hintergrund zusätzlicher Mittel, die einer solchen Reform förderlich wären, eine Neuordnung auf den Weg bringen kann, ist zweifelhaft. Jedenfalls hängt daran auch die Zukunft der Zuwendungen für den lokalen Verkehr. Seit Verbundgründung ist diese nicht fortgeschrieben worden, während die Mittel, die die Verbundgesellschaft im Rahmen der Finanzierungsvereinbarung vom Land Hessen erhalten hat, gestiegen sind. Auch hier besteht die Befürchtung, dass die Kostenentwicklung im lokalen ÖPNV mittelfristig nicht kompensiert werden kann.
Ausblick: Bezahlbare Mobilität im ländlichen Raum unter den Herausforderungen des demografischen Wandels ist eine der Zukunftsaufgaben, deren Lösung maßgebend die Wettbewerbsfähigkeit des Odenwaldkreises mit anderen Regionen bestimmen wird. Ohne ÖPNV gibt es keine lebenswerten Ortschaften und ohne lebendige Ortschaften keinen lebenswerten Odenwald. Mit unserem neuen Mobilitätskonzept „Garantiert mobil“ werden wir uns diesen gewaltigen Herausforderungen stellen!
39
Odenwald-Regional-Gesellschaft (OREG) mbH Geschäftsbereich Nahverkehr Hulster StraĂ&#x;e 2 64720 Michelstadt Tel.: 0 60 61 - 97 99 0 Fax: 0 60 61 - 97 99 - 10 E-Mail: nahverkehr@odenwaldkreis.de odenwaldmobil.de www.odenwaldmobil.de