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ZIELSCHEIBE MITTELSTAND
Zum Autor
Martin Prunbauer ist seit 2012 Präsident des Österreichischen Haus und Grundbesitzerbundes (ÖHGB), seit 2020 Präsident des Zentralverband Haus und Eigentum und im Zivilberuf als Rechtsanwalt in Wien tätig.
Zielscheibe Mittelstand
Kommentar: Martin Prunbauer
Die Diskussionen rund um eine Besteuerung von Leerstand und Zweitwohnsitzen reißen nicht ab. Einige Bundesländer haben bereits entsprechende Landesgesetze beschlossen beziehungsweise sind solche in Umsetzung begriffen. Stimmen werden laut, sogar eine Änderung der Kompetenzverteilung der österreichischen Bundesverfassung durchzuführen, um höhere (Leerstands-)Steuern lukrieren zu können. Es gibt keine Definition des Leerstandes; deshalb ist es den Legisten des Landes praktisch nicht möglich, Regelungen zu formulieren.
Showpolitik und Geldbeschaffung
Gebrochene Versprechen
Das politische Versprechen „Keine neuen Steuern“ scheint bei Landespolitikern vergessen. Es gibt viele Gründe, warum eine Wohnung unbenützt ist. Diese reichen von einem Mieterwechsel, aufwendigen Umbauten und Sanierungen bis zu einer längeren Abwesenheit aus beruflichen Gründen. Eine Wohnung steht auch dann leer, wenn jemand in ein Altersheim zieht und sich die Türe offenhalten möchte, wieder in die eigene Wohnung zurückzukehren, oder einen längeren Spitalsaufenthalt hat beziehungsweise ein Auslandssemester im Studium absolviert.
Mangels Definition von Leerstand können auch die kolportierten Zahlen über leerstehende Wohnungen keine seriöse Grundlage abgeben. Abgesehen davon ist mit einem enormen bürokratischen und zeitlichen Aufwand zu rechnen. Dies stellte auch das Finanzministerium fest. Die vom Ministerium ins Treffen geführten Indizien ohne Beweiskraft – etwa anhand einer Stromrechnung – sagen nichts über die reale Situation eines Leerstandes aus.
Leerstandsbesteuerung ist reine Showpolitik und Geldbeschaffung. Wer sich eine Wohnung – auch als Ferienwohnsitz – über viele Jahre mühsam erspart hat, also nicht vermögend ist, und berechtigte Gründe hat, diese nicht ständig zu benützen, den trifft die Steuer mit aller Wucht, denn so viele Ausnahmen lassen sich nicht in ein Gesetz gießen. Hatte die Politik noch vor Jahren Eigentum als Sicherheit im Alter propagiert, wird es jetzt mit Füßen getreten, anstatt dort anzusetzen, wo die Probleme liegen: Eine eklatante Fehlbelegung im sozialen Wohnbau und der massive mieterbedingte Leerstand durch Horten von günstigen Wohnungen für den Opernbesuch, Liederabende oder die Enkelkinder. Diese Punkte bleiben aber undiskutiert.
Die österreichische Bundesverfassung ist ein wohldurchdachtes und mit äußerster Sorgsamkeit erstelltes Regelwerk, das man aus Gründen von Showpolitik nicht zum Spielball von Anlassgesetzgebung machen darf. Leerstand kann viele Gründe haben und dessen Besteuerung ist ein unzulässiger Eingriff ins Eigentum. Getroffen werden nicht diejenigen, die spekulativ leer stehen lassen, sondern der Mittelstand.
Letztlich muss es jedem Eigentümer überlassen sein, was er mit seinem Eigentum macht.
Nachhaltiger und lebenswerter Holzwohnbau
Weiter gedacht. Trotz derzeit hoher Rohstoffpreise setzt DIE WOHNKOMPANIE auf nachhaltigen Holzwohnbau. Dabei orientiert sie sich nicht an der Pflicht, sondern fokussiert auf die Kür.
Größere Projekte in Holzbauweise: wie kann man sie umsetzen? Dieser Aufgabenstellung hat sich DIE WOHNKOMPANIE gewidmet. Nun sind ihre beiden ersten Projekte in der Klederinger Straße in 1100 Wien und in der Ketzergasse in 1230 Wien bereits in der Umsetzung beziehungsweise in der finalen Planungsphase. Roland Pichler, Geschäftsführer von DIE WOHNKOMPANIE: „Mit unseren beiden Projekten nehmen wir in Österreich sicher eine Vorreiterrolle ein. Der Baustart von TIMBER*LAA in Wien Favoriten ist bereits im Frühjahr erfolgt. Daraus lassen sich schon jetzt viele Schlüsse für weitere Projekte ziehen.”
Eine wesentliche Erkenntnis des Wohnbauträgers: Holzwohnbau ist noch viel stärker von schwankenden Rohstoffpreisen abhängig als herkömmliche Bauweisen. Aber auch damit lässt sich arbeiten. „Wir haben Partner und Lieferanten, die an unsere Projekte glauben langfristige Partnerschaften sind die Grundlage, gemeinsam auch in schwierigen Zeiten Lösungen zu finden, die für alle Projektbeteiligten annehmbar sind”, so Roland Pichler weiter.
Für DIE WOHNKOMPANIE liegt der Fokus in der Schaffung von nachhaltigem und dennoch leistbarem Wohnraum. Pichler erklärt: „Holzwohnbau, besonders der Vollholzwohnbau, ist für die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen in der Anschaffung etwas teurer. In der langfristigen Betrachtung amortisiert sich aber der höhere Anschaffungspreis durch die im Lebenszyklus der Immobilie durchgerechnet niedrigeren Betriebskosten.”
Nachhaltigkeit
Beim Wohnprojekt TIMBER*LAA bestehen alle Wände und Decken aus Vollholzelementen. Damit ist dieses Projekt nicht nur nachhaltig,
Roland Pichler,
Geschäftsführer
sondern setzt auch Maßstäbe beim positiven Wohngefühl für die zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen inklusive einer hervorragenden Raumakustik. Die 38 freifinanzierten Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit großzügigen Freiflächen werden mittels Luftwärmepumpen beheizt und mit Warmwasser versorgt, Photovoltaik-Anlagen optimieren den erforderlichen Stromverbrauch. Die Fertigstellung im zehnten Bezirk ist für das zweite Quartal 2023 vorgesehen.
Hoher Vorfertigkeitsgrad
Roland Pichler schildert die Vorteile des Projekts: „Alleine durch die Konstruktionsweise mit einem hohen Grad an Vorfertigung entstehen viele positive Effekte: Durch die Herstellung in einem Werk ist die Passgenauigkeit deutlich besser, zudem ist die Standfestigkeit der Holzwände selbst durch die Konstruktionsart deutlich höher. Das bringt einige Vorteile mit sich: Zunächst einmal wird der Verkehr rund um die Baustelle deutlich reduziert, was für die Anrainer eine geringere Lärm- und Staubbelastung bedeutet. Zusätzlich leisten wir auch damit einen Beitrag zu einem geringeren CO2-Ausstoß nicht nur durch die geringere Anzahl an Fahrzeugen, sondern auch beim Maschinenbetrieb vor Ort.”
In der Ketzergasse in Wien Liesing setzt DIE WOHNKOMPANIE ab dem dritten Quartal 2022 bereits ein weiteres Projekt mit 38 Einheiten in Holzbauweise um. „Bei diesem Bauvorhaben gehen wir noch einen Schritt weiter“, kündigt Pichler an, „Neben der Holzbauweise und der hochmodernen Energieversorgung soll eine Fassadenbegrünung und Grauwassernutzung zum Einsatz kommen. Das Projekt wird außerdem während der gesamten Bauphase von einem Chemiker begleitet, um sicherzustellen, dass die Bewohner und Bewohnerinnen ein schadstoffarmes Zuhause erhalten.”
Über DIE WOHNKOMPANIE
DWK Die Wohnkompanie GmbH entwickelt als inhabergeführter, unabhängiger Wohnbauträger nachhaltige urbane Lebensräume. Der Fokus liegt dabei in der Realisierung freifinanzierter, nachhaltiger Wohnbauprojekte.
Als Tochterunternehmen der Zech Group – eines der stärksten Bau- und Immobilienunternehmen Deutschlands – steht DIE WOHNKOMPANIE für umfassende Kompetenz im Wohnungsbau, einzigartige Expertise und sichere Bonität.