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VIRUSBEDINGTES

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Die bewegte ImmoWirtschaft Regelmäßige Kolumne über Fakten und Inhalte, die verändern und prägen #22

Jetzt gefragt: Resilienz! In der Krise zeigt sich, welche Unternehmen resilient sind

Kommentar: Philipp Kaufmann

COVID-19 fordert uns alle und das Management unserer Unternehmen hat sich neu auszurichten. Ich sage sogar, wir müssen uns von einigen liebgewonnen Gewohnheiten verabschieden – meine Vision sind resiliente Unternehmen. Aber was ist Resilienz?

Resilienter Mensch

Der Begriff kommt aus der Psychologie und hat dort eine lange Forschungstradition. Resilienz bezeichnet die Stärke eines Menschen, Lebenskrisen ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen. Resilienz wird vor allem im Zusammenhang mit Kindern und dem Erwachsenwerden verwendet. Resiliente Menschen wachsen in einem sozialen Umfeld auf, das durch Risikofaktoren, wie zum Beispiel Armut, Drogenkonsum oder Gewalt, gekennzeichnet ist. Und dennoch sind diese Menschen als Erwachsene zu einer erfolgreichen Lebensführung in der Lage. Diese widerstandsfähigen Personen haben gelernt, dass sie selbst es sind, die über ihr Schicksal bestimmen. Sie vertrauen nicht auf Glück oder Zufall, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand und haben ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten.

Resiliente Unternehmen

So wie Menschen, die nach einem Trauma, wie beispielsweise einer Vergewaltigung oder einem dramatischen Kriegserlebnis nicht aufgeben, sondern die Fähigkeit entwickeln, weiterzumachen, gilt es jetzt, resiliente Unternehmen zu formen, die in der Lage sind, unplanbare Krisen, wie etwa COVID-19, zu überleben und widerstandsfähig zu sein. Dafür ist es notwendig, in guten Zeiten genug

Reserven zu bilden, ein stabiles Geschäftsmodell zu entwickeln und nicht jeden aktuellen Trend bis zum

Maximum auszunutzen. So zeigen die ersten Monate der Krise, dass die großen Profiteure der letzten Finanzkrise, welche die damals bietenden Chancen bis an die Grenze ausgenutzt haben, jetzt in kürzester Zeit unter massiven Druck geraten sind. Denken wir an René Benko und seine Wette auf den innerstädtischen Einzelhandel oder Ronny Pecik mit der Immofinanz. Das Management von resilienten Unternehmen wird in Übertreibungsphasen mit dem

Vorwurf konfrontiert sein, nicht von jeder gebotenen

Gelegenheit profitiert zu haben beziehungsweise nicht jeden Spielraum maximal ausgenutzt zu haben. Der

Lohn für diesen „Verzicht“ wird für alle Stakeholder darin zu finden sein, dass diese Unternehmen

Krisen überleben und stabil auf Kurs bleiben. Der

Verzicht auf die maximale kurzfristige Rendite, ist die Sicherheit der Stabilität.

Welche Unternehmen überleben die Krise, welche sind resilient? Diese Frage wird uns die nächsten Jahre beschäftigen. Denn vieles ist ungewiss und nur eines steht fest: Corona wird uns noch lange begleiten und die nächste Krise kommt bestimmt.

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