FRANK Magazine

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ISSUE Nยบ8



frank (eng): offen, aufrichtig, freimĂźtig, frei



DAS KONZEPT FRANK ist ein freies, kreatives Magazin von und mit jungen Kreativen aus den unterschiedlichsten gestalterischen Bereichen. In jeder Ausgabe wird ein neuer, vorgegebener Begriff thematisiert, der aus einem Pool an eingereichten Begriffen gelost wird. Auf den folgenen Seiten siehst du zum genannten Thema Arbeiten unterschiedlichster KĂźnstler, die ohne stilistische Vorgaben nach eigener Interpretation und Konzeption realisiert wurden.

Die aktuelle Ausgabe steht unter dem Motto:

LOVE



LOVE.BOY by Barbara Amon | Austria

amonbarbara.tumblr.com












OLIVIA by Douglas Rodas | El Salvador

behance.net/douglasrodas




L.O.V.E. by Michael Schwinghammer | Austria




EL C ABRITO by Christoph Liebentritt & Hatschepsut Huss| Austria

liebentritt.at / hatschepsuthuss.com

















INSOMNIA by Irina Kruglova | United States of America

cargocollective.com/kruzhok










J+P by Katarína Szabová | Austria

katarinaszabo.tumblr.com





−/+ by Katarína Szabová | Austria

katarinaszabo.tumblr.com






INNER CRACK by Katherine Dawson | Spain

katherine-dawson.tumblr.com













DER NACHBAR by Michèle Pauty

michelepauty.com


Türkisfarbene Tische im Schatten der Palmen, der pechschwarze Hund mit den gelben Augen neben mir im Sand während ich eine zweite Kanne Yasmintee trinke. Ich habe wenig an, ein kurzes dunkelblaues Kleid reicht, es ist warm, immer ist es warm, in den Stunden am Tag bei Sonne, Wolken oder Regen. Ich denke an daheim, Schnee und Kälte warten dort und Weihnachten und alle Freunde. Auch ein Mann, der wartet allerdings nicht mehr, schon lange nicht. Dieser Tag, wo er zurückkam von seiner Reise und ganz anders war. Er hat sich schon verabschiedet, vielleicht auch nur gezweifelt, er hat es nie gesagt. Er war da schon weit weg, denke ich heute. In schwachen Stunden denke ich aber, er war noch ganz nah, ich werde es nicht mehr erfahren, nun ist alles vorbei, zu spät es noch durch den Kopf rollen zu lassen. Dieser Abend, wo er fragte, nach unserer Zukunft miteinander. Er frage hinein in diesen noch hellen, spätsommerlich erleuchteten Raum, der sonst unsere Höhle war. Immer war es dunkel gewesen wenn wir zusammengekommen sind, die roten Lampen an und Rotwein zu Musik, wir waren uns nah, liebten uns auf der Couch, im Türrahmen fieberten unsere Körper einander entgegen, heute war nichts mehr da von dieser eben noch geschehenen Vergangenheit. Ich wusste wohl, etwas passiert, distanzierte mich und überspielte die Angst, eine Schale wuchs um mein Herz um mich zu schützen und ich antwortete: „Zukunft, welche Zukunft, ich sehe keine Zukunft mit dir.“ Beendete dieses Uns, die letzten drei Monate, diese Monate wo ich wie eine Katze geschnurrt habe und die Umsorge, die Fürsorge, die Liebe aufgesogen habe, mich gehalten fühlte und dennoch nur einen Teil zurückgeben konnte. Ich hatte versucht diesen Fremden zu lieben der mir so nah war, und dennoch wollte ich ihn nicht reinlassen, zu lange hatte ich gesehen wie die Frauen in seiner Tür wechselten, wie er nie sparte mit Worten über Liebe und immer jemanden brauchte um nicht allein zu sein. Dennoch überraschte mich die neue Frau, er sagte: „Ich glaube, ich liebe eine andere“. Da war sie, Eva. Ich hatte einen Namen und wusste doch nichts, sie war auch dabeigewesen bei seinem Trip, sie liebte ihn wohl, wollte ihn so wie ich in nie gewollt hatte und er fand jemanden, wie er immer findet. Eine Person die ihn liebt, wo die Liebe frisch und nicht lästig ist und er frei sein kann und doch gehalten wird.



Mein wohlgehegter Widerstand gegen ihn schien sich verloren zu haben, der Schmerz war tief und ich weinte die ganze Nacht. Ich wollte weinen. Konnte es dann doch nicht, wie Tränen verwerfen an einen Schurken. Stattdessen bin ich ausgegangen. Mein bester Freund Dirk hat mich begleitet, zusammen sind wir ins Fluc, es waren wenige Menschen und allen war es ernst mit dem Trinken. Wir sind an der Bar geblieben und ich habe ihm mein Leid geklagt, Dirk war von Beginn gegen diese Bekanntschaft gewesen, er bestätigte all meine Wörter mit: „Er ist es nicht wert.“ Als mein Leid beinahe ausgeschüttet war blickte ich auf und sah ihn, ihn in Umarmung mit einer Frau, dieser Frau, er blickte mich an und er sah fast traurig aus. Ich sah weg, entschlossen zu übersehen, doch beim nächsten Blick in seine Richtung küsste er sie, küsste sie noch am gleichen Abend wo er doch auch mich. Ich würgte und ging. Am Heimweg habe ich mir das Bein aufgeschlagen. In den nächsten Tagen habe ich seinen Kontakt gelöscht und allen erzählt was für ein gemeiner Kerl er sei. Eine Freundin von mir war so empört dass ihr Bier eines abends den Weg in sein Gesicht gefunden hat. Er fragte mich was das soll, doch ich lächelte nur, der Krieg war eröffnet. Eines Tages schlief ich mit ihm, ich wollte seine neue Liebe beflecken, das Einfache schwer machen. Er war zerrissen zwischen uns beiden und ich forderte. Ich wollte nicht einfach aufgegeben werden, meine Höhle an jemand anderen verlieren. Dieses rote Zimmer, in dem ich meine Wunden lecken konnte, wo ich massiert und bekocht wurde, wo seine schwarze Gitarre Lieder von Liebe sang, immer gab es Rotwein und Kerzen, immer Nähe, immer war ich wichtig. Ich wollte noch nicht hinaus in meine Gegenwart, wollte mich noch ein wenig verkriechen, noch ein wenig geliebt werden. Nach einem Monat sah ich ein und ließ ihn gehen. Ich weiß wohl, das Ende habe ich mitgebracht. Nun sitze ich hier, an meinem türkisfarbenen Tisch und unterhalte mich mit einer kambodschianischen Frau, sie gratuliert mir da ich schreiben kann, lesen kann, und alles ist so fern. Ich werde zurückkehren, zu meinem Leben in Wien und meiner schneeweißen Wohnung, meinen Katzen und meinen Freunden. Ich werde ins Fluc gehen und ihn wiedersehen, mit Eva oder der nächsten, ich vermisse seine Nähe und wünschte ich könnte ihn lieben, doch dann erinnere ich mich an sein Lächeln auf dem Weg zur nächsten Eroberung und drehe mich dem Meer zu, Ruhe im Herzen.


2 oder 1+1 by Marlene Karpischek | Austria

marlene.karpischek.com











LOVE BIRDS by Sean Eidder | Philippines

cargocollective.com/peculiarboy



STILL AND SHOOT. MY SOUL IS CHARGED by Teresa Pon la Mesa | Austria

behance.net/teresalucena



CLOSER by Niko Ostermann | Austria

kostowa1.tumblr.com







UNTITLED by Lisa Partaj | Austria

partaj.at









EMMI EVERYDAY by matt observe | Austria

mattobserve.com
















LOVE IS A DISEASE by Muretz (Mauro Golin) | Brazil

muretz.com






CORPUS KINO – FRAGMENTE ZUR LIEBE by Sebastian Müller | Austria

herrsebastian.at



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FRAGMENTE ZUR LIEBE

Seit langer Zeit liegen zwei etwas mehr als eineinhalb Meter lange Rollen Skizzenpapier bei mir herum, genau auf DIN A4-Breite zugeschnitten, für die ich bisher noch keine Verwendung fand. Als ich dann jenes Erlebnis mit meiner Tante Hilda hatte, von denen die beiden Scans auf der vorigen Seite erzählen, beschloss ich, diese Anekdote zum Ausgangspunkt eines Essays über die Liebe und das Kino zu machen. Zwei andere Umstände befeuerten mein Vorhaben noch zusätzlich: einerseits hatte das FRANK Magazine gerade seinen Call für Artworks zum Thema „Love“ ausgeschrieben, andererseits war es noch nicht so lange her, dass ich im Filmmuseum John Cassavetes’ Komödie Minnie and Moskowitz gesehen hatte, einen unglaublich faszinierenden Film über die andauernden Schwierigkeiten des Empfindens von gegenseitiger Zuneigung. In meinem Kopf gedieh ein sprunghaft verwobener Text, der, angefangen bei meiner Tante und der Rede des antiken Komödiendichters Aristophanes über den Ursprung der Liebe, durch die Verknüpfung des Grundthemas dieser alten Fabel - die Liebe als das Suchen seiner „zweiten Hälfte“ - mit dem körperlichen Akt des Tastens und Berührens in eine sehr eigenwillige Auffassung des Filmischen als etwas, das schon seit der Zeit der Höhlenmalereien in der Welt vorhanden ist, münden sollte. Was das wiederum mit der Liebe, mit Liebesfilmen wie Minnie and Moskowitz oder gar mit der Cinephilie, der Liebe zur Filmkunst, zu tun haben könnte, das wusste ich damals noch nicht. Quasi schreiben mit Open End. Es gehört schon ein kleiner Masochismus dazu, um so etwas schreiben zu wollen. Noch dazu mit einer antiken Schreibmaschine. Noch dazu auf zwei ungebrauchten, etwas mehr als eineinhalb Meter langen Rollen Skizzenpapier, genau auf DIN A4-Breite zugeschnitten. Nach unzähligen Tipp- und Konzentrationsfehlern gab ich dieses Vorhaben schließlich auf. Die Gedanken waren aber da, ungeordnet, teilweise noch ungeahnt, aber drängend. Eines Abends erzählte ich einem befreundeten Musiker davon, mit dem ich schließlich beschloss, in einer Art instrumental untermaltem Gespräch diesen Gedanken freien Lauf zu lassen. Außer einer um etwa 45 Minuten zu spät einsetzenden Probeaufnahme ist auch von diesem Plan nichts geblieben. Von den paar spärlichen Notizen, die ich über Aristophanes geschrieben hatte, ganz zu schweigen. Die Liebe, so scheint es nach diesem zweifachen Scheitern, sagt einem in jedem nur erdenklichen Moment, in dem man versucht, ihr näher zu kommen, unmissverständlich, wie unergründlich sie bleiben will. So beschloss ich, die Fragmente, die durch diese Schreib-, Sprech- und Denkversuche entstanden sind, zusammenzutragen: zu scannen, zu transkribieren und abzutippen, und sie schließlich in eine lose Beziehung zueinander zu setzen. Das kommt dem Phänomen Liebe vielleicht sogar am nächsten.


TONAUFNAHME / 24.05.2016 / 23:16

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U.: Du wolltest etwas über den einzigen Film erzählen, der dir zu dem Thema einfallen würde.

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MINNIE AND MOSKOWITZ. Regie: John Cassavetes. Drehbuch: John Cassavetes. USA: Universal Pictures, 1971. 114’.

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! U.: Weil es grad einfach Sinn macht für sie? ! ! ! ! ! U.: … das Chaos in der Liebe repräsentieren kann.

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S.: Der einzige Film, den ich als mögliches Beispiel gut fand, war Minnie and Moskowitz von John Cassavetes. Das ist eine „Komödie“, wenn man so sagen will, aus den 1970er Jahren. John Cassavetes hat immer äußerst direkte Filme gemacht das heißt, er war mit seiner Kamera immer sehr nah an seinen Schauspielern und hatte oft eine sehr bewegliche Kameraführung. Seine Filme sind deswegen spannend, weil er während der Dreharbeiten immer versucht hat, die Schauspieler dazu zu bewegen, in ihrer Figurengestaltung auch ihre eigene Persönlichkeit sehr stark einzubringen. Auch die eigenen Abgründe. Minnie and Moskowitz ist eine Komödie über ein junges Liebespaar, das sich zufällig in einer unangenehmen Situation über den Weg läuft. Er verliebt sich sofort in sie, und sie sich irgendwie auch in ihn, aber beide können sich zunächst einmal wenig ausstehen. Sie kommen aber trotzdem schrittweise, oder besser gesagt phasenund schubweise, immer näher zusammen. Wenn sie sich dann irgendwo mal wieder nicht ausstehen können, schlagen sie sich schon fast. Das sind dann schon beinahe gewalttätige Szenen, wo man sich fragt, ob man immer noch eine Komödie sieht. Aber alles in dem Film scheint einfach so zu passieren, wie ein permanenter Sprung in’s kalte Wasser. Am Schluss heiraten sie dann auch - einfach so.

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S.: Ja. Es ist auch eine ganz absurde Hochzeit. Der Pfarrer spricht die Namen ständig falsch, irgendwann beginnen einfach alle zu lachen. Alles in allem einfach ein chaotischer Film, der aber für mich…

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S.: Ja, deswegen fand ich den Film wirklich gut. Ich habe mich auch ganz oft in darin


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wiedergefunden. Es ist einer jener seltenen Liebesfilme, bei denen man das Gefühl hat, da wird gearbeitet. Da geht jeder durch sein persönliches Drama, und trotz aller persönlichen Probleme, die ein jeder mit seiner eigenen Person hat, trotz aller Unzulänglichkeiten, stehen sie da und versuchen, dass sie mit Ach und Krach irgendwie zusammenkommen. Weil beide der abstrusen Meinung sind, dass das irgendwas haben muss.

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S.: Genau. Ich kann diesen Film nur jedem an’s Herz legen, der einmal wirklich schwere Situationen wegen einem anderen Menschen durchlebt hat. Also, das wäre der einzige Film gewesen, der mir zu diesem Thema eingefallen ist. In Bezug auf Liebesfilme an sich ist aber nicht nur die Frage interessant, warum man sich so einen Film gerade ansieht. Da kommen im Hintergrund ja auch Fragen wie die Liebe zum Kino, die Cinephilie, und der StarkultFetisch hinzu.

U.: Wie deine Tante sagt, als Ganzer ist man runder.

U.: Das wären dann die TitanicAusführungen von Liebesfilmen.

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U.: Was noch wichtig wäre, damit wir das auch in der Aufnahme haben, ist deine vorige Idee: dass das Filmische im Menschen schon veranlagt war, lange bevor es Filme gab.

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„Corpus Kino - Körper, Tod, Leiche.“ In: Frank Magazine No. 4: Memento Mori. Wien: 05/2014, S. 55.

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S.: Genau, das sind quasi Meta-Themen, die in Zusammenhang mit dem Thema Liebe und Liebesfilm stehen. Das würde noch hinzukommen. Aber ob es wirklich Sinn macht, Minnie and Moskowitz als Beispiel zu behandeln, weiß ich nicht genau.

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S.: Nicht so sehr im Menschen selbst. Ich habe vor einiger Zeit diesen Gedanken mal durchexerziert und bin damals zu einem Schluss gekommen, der dann auch in meinen ersten Essay zum Thema „Corpus Kino“ Eingang gefunden hat: „Die Welt zeigt sich uns immer nur in Teilen, Passagen und Kontexten. Sie offenbart sich Stück für Stück als Geschichten ihrer Geschichte.“ Sie ist für uns also immer nur vereinzelt


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U.: Eigentlich eine Sicht, die auch sehr zum Konstruktivismus passen würde.

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! U.: Ja, weil wir sehen. ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

Ebd., S. 54.

wahrnehmbar.

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S.: Ich seh’ das gar nicht so konstruktivistisch. Es hat schon etwas Konstruktivistisches, wenn man als Folge davon sagt: das, was wir als Welt erfahren, was wir als Welt sehen, ist nur etwas Montiertes, ein zusammengesetztes Bild. Ich betrachte es aber als etwas, das von Beginn an da war. In meinem Essay gibt es dazu auch eine schöne Textstelle: „Film ist moderne Höhlenmalerei. Im Schein technisch gebändigten Feuers sich offenbarende Schatten auf der Wand eines dunklen Raumes.“ Da spiele ich sehr stark auf den Ursprung des Grafischen an. Das Wort kommt ja vom griechischen gráphein, übersetzt bedeutet das „schreiben“, „ritzen“, „malen“. Das ist eines meiner großen Themen: dass die Veranlagung zum Filmischen immer schon da war, weil unser Erleben von Welt bzw. unsere Ursprungskommunikation weniger eine streng verbale (wenn, dann eine lautbehaftete, klangliche) ist, sondern immer schon auch eine grafische.

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S.: Genau. Aber das Filmische ist meiner Meinung nach keine rein menschliche Veranlagung, weil die Welt sich uns von Beginn an sehr stark in visuellen Einzelteilen mitgeteilt hat, und weil wir von Anfang an miteinander ebenso visuell über die Welt kommuniziert haben. Die Welt an sich, als Planet, ließ sich immer schon nur als montiertes, zusammengefügtes Bild begreifen. Nicht einmal Astronauten sehen die ganze Oberfläche. Darum habe ich das Thema mit dem Tasten verbunden, weil uns das Tasten ebenso von Beginn an begleitet, angefangen beim Heranwachsen in der Gebärmutter. Das Tasten ist die Grundbedingung unserer sozialen Interaktion und unserer Welterfahrung. Es begleitet uns aus dem Bauch heraus und in die Dunkelheit jener Höhlen, in denen die ersten Bilder


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entstanden. Es geht dabei also nicht nur um das Betasten der Haut, sondern auch um ein Er- und Abtasten von Oberflächen. Unser visuell-kognitiver „Scan“, wenn man so will, von grafischen Mitteilungen - egal, ob Bild oder Text - ist auch eine Form dieses Tastens. Darum ist es für mich eine wichtige Frage, was es für den Film und dessen Montage bedeutet, wenn man in diesem Lichte eine Filmprojektion als das Abtasten eines Bilderstreifens durch einen Lichtstrahl bezeichnet. Kultur- und menschheitsgeschichtlich ist das hochinteressant. Aber ja, das Filmische als etwas, das schon vor dem Film da war, ist natürlich ein sehr stark menschliches Konstrukt, hat jedoch auch eine gewisse Ursprünglichkeit an sich.

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S.: Du meinst, ob man die Liebe in Bezug auf das Filmische nicht auch als so etwas wie „menschliche Montage“ begreifen kann. Also als Zusammenführen von zwei Polen und als Ausprobieren, was dabei herauskommt.

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U.: Was ich jetzt noch wichtig finde, ist deine Schlussfolgerung vorhin, was dann die Aussage von dem Ganzen sein soll. Also, zurück zur Geschichte von Aristophanes.

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U.: Genau. Liebe als eine Art Montage, also als ein Ausprobieren von Gemeinschaft zwischen zwei Menschen. So etwas wie eine Probe des Ungewissen.

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Arno Böhler: „On Touching“. In: Walter Heun u.a. (Hg.): Scores No 1. touché. Wien: Tanzquartier Wien, 2011, S. 34.

S.: Dazu fällt mir eine gute Ergänzung ein. Ich hab’ eine Publikation vom Tanzquartier Wien, in der ein Vortrag von Arno Böhler, einem Philosophen an der Uni Wien, abgedruckt ist. Darin spricht er über das Phänomen des Berührens bei Jaques Derrida und Jean-Luc Nancy, konkret geht es um das Buch On Touching, das Derrida über Nancy geschrieben hat. In diesem Vortrag gibt es eine Textstelle, die ich sehr schön finde, weil er hier auch über das Wesen der Berührung spricht: „There is something at work in touching that itself cannot be touched!“ Und an einer anderen Stelle heißt es: „(…) one is actually called to


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Ebd., S. 36.

U.: Man braucht dabei einfach den Kitzel, oder?

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U.: Etwas, das ich nicht logisch erklären oder analytisch zerreden kann.

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U.: Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube, dass eine Berührung etwas aufregendes hat, weil man eben nicht weiß, was der Hintergrund der Berührung ist. Dadurch gibt es etwas, das mich nicht nur auf der Haut, sondern auch innerlich berührt, das ich nicht formulieren kann. Das heißt, es ist dabei etwas in mir, das aber nicht aus mir heraus kann. Und sobald man versucht, darüber zu sprechen, dieses Etwas zu formulieren, nimmt man es sich zugleich. Man nimmt sich diesen schönen Moment eigentlich, den es braucht, um von der Liebe, von der eigenen Liebe allerdings, berührt zu werden. Es ist nicht so, dass man dann die Liebe von jemand anderem erhofft, es ist vielmehr der Moment, in dem ich auch meine eigene Liebe spüren kann.

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perform a step backward whenever one is ready to touch something or somebody in a truly touching way. There has to be a blind spot, a certain kind of untouchability to let touch become a touching (that is, moving or affecting) event at all!“ Damit spricht er ein Ereignis an, das einen über die Berührung hinaus bewegt und affektiert, das also auch mit Emotion zu tun hat.

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S.: Ja, aber er spricht hier vor allem vom Wechselspiel zwischen Annäherung und Distanz. Davon, dass diejenigen, die sich berühren, dabei auch einen Schritt zurück machen müssen, um das Berühren zu etwas auch emotional Berührendem zu machen. Das heißt, es muss bei einer berührenden Berührung immer ein Moment oder Element geben, das ich nicht einsehen oder ergründen kann.

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S.: Genau. Meiner Meinung nach ist das wichtig, weil eine Berührung im Grunde etwas auslieferndes hat.

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S.: Das ist sozusagen der Ursprung von Emotion. Denn seinem Ursprung nach ist das Wort „Emotion“ eine Zusammensetzung


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aus den lateinischen Vokabeln ex für „aus“ und movere für „bewegen“. In der zusammengesetzten Form heißt das in etwa Aus-Sich-Bewegen oder Aus-Sich-BewegtSein. Der Begriff der Emotion spricht also immer zuerst von dir selbst. Das ist im Grunde genau das, was du gerade gesagt hast: dass man den Grund der Berührung nicht kennt, man weiß die Intention dahinter nicht. Ich habe das bisher immer so formuliert: im Prinzip weiß man den Menschen nicht ganz, der hinter der Berührung steht.

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S.: Ja, man muss dabei eben irgendwie zusammenkommen. Mit diesem Zerreden, von dem du gesprochen hast, könnte der step backwards von Arno Böhler in Verbindung stehen. Wenn man sich eine Berührung als „von außen betrachtet“

U.: Man lernt sich durch die Berührung eigentlich erst kennen, jedes mal auf’s Neue. Was ich aber auch glaube: wenn man bei einer Berührung zwischen zwei Menschen davon ausgeht, dass der eine Mensch mehr über die Berührung sprechen wollen würde und der andere weniger, dann wäre die Person, die weniger darüber sprechen wollen würde, diejenige, die eigentlich mehr für die Liebe einsteht. Mir kommt vor, dass allein durch das Ansprechen der Situation, durch das Analysieren-Wollen zweier Personen, es für beide Seiten sehr schwierig wird, Liebe zu fühlen. Egal, ob es jemand mehr in Worte fasst oder weniger - allein die Tatsache, dass man es in so einem Rahmen ansprechen und zerlegen will, macht es schon schwierig, so etwas wie Vertrauen zu empfinden. Eine Berührung ist etwas vertrauensvolles, ich spüre dabei an meinem Körper Vertrauen in einer Art und Weise, wie ich es nicht formulieren könnte. Und zwar gegenseitiges Vertrauen, da ich nicht weiß, was die andere Person mit ihrer Berührung meint. Ich weiß aber, was es für mich selbst bedeutet, und in dem Moment, in dem diese Berührung von mir angenommen wird, ist Vertrauen da.

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! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! U.: Ja, es so im Raum stehen zu lassen. ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !

vorstellt, dann gibt es die Person, die an ihrem Körper berührt wird, das heißt, sie spürt einerseits ihr Gegenüber, von dem es berührt wird, andererseits spürt sie auch sich selbst; und es gibt die Person, die berührt, die ebenfalls dieses doppelte Spüren empfindet. In dieser Situation weiß einerseits die berührende Person nicht, was sie in ihrem Gegenüber mit der Berührung auslöst, andererseits weiß die berührte Person nicht, warum sie gerade berührt wird. Wenn man also berührt wird und sich fragt, was die Intention dahinter ist, dann kann die Bedingung dafür, die Berührung zu einem berührenden bzw. bewegenden Moment zu machen, genau darin bestehen, diesen Schritt zurück zu machen und dasjenige an seinem Gegenüber, hinter das man gerade nicht blicken kann - der Grund der Berührung -, einfach mal so sein zu lassen.

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S.: Um den Gedanken weiterzuführen: im Laufe der Zeit ist bei mir immer wieder die Frage aufgetaucht, was dieser blinde Fleck bedeuten könnte, den Arno Böhler erwähnt, dieser blind spot, diese certain kind of untouchability. Während ich meine Diplomarbeit geschrieben habe, bin ich zu dem vorläufigen Schluss gekommen, dass der blinde Fleck - in Bezug auf mich als Individuum - meine eigene Sterblichkeit sein könnte. Das ist einerseits etwas, das ich von Geburt an in mir trage, aber andererseits etwas, das so radikal ist, dass ich es im Grunde nicht erfahren kann. Ich kann den Tod als solchen nicht erfahren. Ich kann meine Sterblichkeit vielleicht spüren im Sinne des Alterns oder verschiedener Gebrechen, vielleicht auch durch eine Nahtod-Erfahrung; aber dass ich sterblich bin, dass ich einmal sterben werde, diese Konsequenz kann ich mir eigentlich nie ganz bewusst machen. Damit meine ich, dass ich meinen Tod nie erfahren werde können, das heißt, er wird nie ein Teil meines Lebens, an den ich mal erinnern werde können, weil ich einfach nicht hinter den Tod blicken kann…


U.: …und somit ist Liebe lebensmüde…

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U.: Aber das ist etwas, das das Leben auch geil macht, findest du nicht? Was wäre es denn ohne diese Sterblichkeit? Das wäre doch fad, oder?

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Vgl.: Jean-Luc Nancy: Evidenz des Films. Abbas Kiarostami. Berlin: Brinkmann & Bose, 2005, S. 16.

S.: …und das ist etwas, das ich von Geburt an in mir trage und das ein Element von mir ist, das mir mein ganzes Leben hindurch auch unbegreiflich bleibt, an mir selbst.

S.: Ja, irgendwie schon. Das ist auch der Punkt, wo Jean-Luc Nancy in einem Buch über den Film einmal schreibt, der Tod ist vor allem ein Teil des Lebens an sich - aber eben ein unbeschreiblicher. Das war also der Gedanke, den ich damals hatte: meine Sterblichkeit, worin ich mir im Grunde selbst fremd bin, die könnte ich vielleicht als meinen blinden Fleck bezeichnen. Als Folge davon könnte die Art und Weise, wie ich mich mit meinem blinden Fleck auseinandersetze, auch die Art und Weise beeinflussen, wie eine andere Person, der ich näher komme oder die mir näher kommt, diesen blinden Fleck als solchen wahrnimmt.

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PLATON, SYMPOSION: „DIE REDE DES KOMÖDIENSCHREIBERS ARISTOPHANES“

NOTIZEN „LOVE“-ESSAY FÜR FRANK MAGAZINE / 27.04.2016

189e7 - 190a4: Ferner war die ganze Gestalt eines jeden Menschen rund, so dass Rücken und Brust im Kreise herumgingen. Und vier Hände hatte jeder und Schenkel ebenso viel als Hände, und zwei Angesichter auf einem kreisrunden Halse einander genau ähnlich, und einen gemeinschaftlichen Kopf für beide einander gegenüberstehende Angesichter, und vier Ohren, auch zweifache Schamteile (…).

Tante Hilda über ihre Ehe mit Bernhard, in einem Gespräch über die großen und kleinen Tücken und Kämpfe des Alltags in einer langen Ehe und die Liebe im hohen Alter: „ALS GANZER FÜHLT MAN SICH RUNDER.“

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190b6 - 190d5: An Kraft und Stärke nun waren sie gewaltig und hatten auch große Gedanken, und was Homeros vom Ephialtes und Otos sagt, das ist von ihnen zu verstehen, dass sie sich einen Zugang zum Himmel bahnen wollten um die Götter anzugreifen. (…) Mit Mühe endlich hatte sich Zeus etwas ersonnen (…). Denn jetzt, sprach er, will ich sie jeden in zwei Hälften zerschneiden, so werden sie schwächer sein, und doch zugleich uns nützlicher, weil ihrer mehr geworden sind, und aufrecht sollen sie gehn auf zwei Beinen.

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190e1 - 190e11: Sobald er aber einen zerschnitten hatte befahl er dem Apollon ihm das Gesicht und den halben Hals herumzudrehen nach dem Sinne hin, damit der Mensch seine Zerschnittenheit vor Augen habend sittsamer würde, und das übrige befahl er ihm auch zu heilen. Dieser also drehte ihm das Gesicht herum, zog ihm die Haut von allen Seiten über das was wir jetzt Bauch nennen herüber, und wie wenn man einen Beutel zusammenzieht fasste er es in eine Mündung zusammen, und band sie mitten auf dem Bauche ab, was wir jetzt den Nabel nennen.

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191a5 - 191b2: Nachdem nun die Gestalt

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Aus einem Gespräch mit K. über die Zuneigung zu einem anderen Menschen und das „nicht-in-ihn-hineinschauenKönnen“: IST DER BLIND SPOT, VON DEM ARNO BÖHLER SPRICHT, EIN GÖTTLICHER KERN? IST DER GÖTTLICHE KERN LAUT ARISTOPHANES SEINEM URSPRUNG NACH EIN GÖTTLICHER EINGRIFF, EIN AKT DER TRENNUNG, AN DEN DER BAUCHNABEL ERINNERT?

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entzweigeschnitten war, sehnte sich jedes nach seiner andern Hälfte und so kamen sie zusammen, umfassten sich mit den Armen und schlangen sich in einander, und über dem Begehren zusammen zu wachsen, starben sie aus Hunger und sonstiger Fahrlässigkeit, weil sie nichts getrennt voneinander tun wollten.

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191b7 - 191d5: Da erbarmte sich Zeus, und gab ihnen ein anderes Mittel an die Hand, indem er ihnen die Schamteile nach vorne verlegte (…). Nun aber verlegte er sie ihnen nach vorne, und bewirkte vermittelst ihrer das Erzeugen in einander, in dem weiblichen durch das männliche, deshalb damit in der Umarmung, wenn der Mann eine Frau träfe, sie zugleich erzeugten und Nachkommenschaft entstände, wenn aber ein Mann den andern, sie doch eine Befriedigung hätten durch ihr Zusammensein (…) Von so langem her also ist die Liebe zu einander den Menschen angeboren, um die ursprüngliche Natur wiederherzustellen, und versucht aus zweien eins zu machen und die menschliche Natur zu heilen.

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191d5 - 191e7: Jeder von uns ist also ein Stück von einem Menschen, da wir ja zerschnitten, wie die Schollen, aus einem zwei geworden sind. Also sucht nun immer jedes sein anderes Stück. Welche Männer nun von einem solchen gemeinschaftlichen ein Schnitt sind, was damals Mannweib hieß, die sind weiberliebend (…), und so auch welche Weiber männerliebend sind (…). Welche Weiber aber Abschnitte eines Weibes sind, die kümmern sich nicht viel um die Männer, sondern sind mehr den Weibern zugewendet (…); die aber Schnitte eines Mannes sind suchen das männliche auf (…).

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Paradoxon der Geburt: im Neugeborenen erfüllt sich vordergründig die Sehnsucht der Menschen, aus zwei Hälften wieder ein Ganzes zu werden - der göttliche Kern der Trennung bleibt aber vorhanden, sonst würde ein doppeltes Menschenwesen zur Welt kommen - dass der Wunsch trotz aller sexueller Vereinigung unerfüllt bleibt, versinnbildlicht sich in der Trennung der Nabelschnur = das TRAUMA wiederholt sich von Geburt zu Geburt - ist das mit der biblischen Erbsünde vergleichbar?

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ODER IST DIE FABEL VON DER TRENNUNG DES MENSCHEN DER URSPRUNG DER FREIEN LIEBE (ODER DER LIEBE IN FREIHEIT)? - WEIL ES HIER NICHT UM DIE LIEBE ALS DAS BESITZEN/DAS GEHÖREN EINES ANDEREN GEHT, SONDERN DIE LIEBE HIER FÜR DIE ENTFALTUNG DES EIGENEN IM GEMEINSAMEN STEHT? - =FREIHEIT DES ??? IM MIT- UND INEINANDER



love.boy / Barbara Amon Die Bildserie verbindet meine drei großen Lieben – meinen Freund Sebastian, das Reisen und die Photographie. Sebastian ist der Erste, den ich an meiner Leidenschaft, dem Reisen, teilhaben lasse – mit dem ich die Leidenschaft, das Abenteuer, die kulturellen Explosionen genießen kann. Ich sehe mit ihm in jeder Situation ein Kunstwerk, er ist meine Muse, mit dem ich die Welt auf den Kopf stellen will! Das Einzelbild zeigt meinen Papa – meinen Fels in der Brandung – at his finest! Ohne ihn wäre ich heute nicht die Person, die durch ihr Leben wirbelt!! Die Tasche ist von der Jungdesignerin Kimberly Lang.

Olivia / Douglas Rodas About the piece: Where is really the line between what is commonly considered beautiful and what is rejected as aesthetically displeasing? It is a kind of social label? Or simply it is our own mind? „Olivia“ illustrates the remarkable duality that exists in the modern canons of beauty, and represents the determinant fact that is to practice and preserve self-love above all.

l.o.v.e. / Michael Schwinghammer Lange verstaubte meine Schreibmaschine in der Ecke, ihr Farbband war vertrocknet und ihr Dienst damit getan. Produziert wird dieser Typ Schreibtreibstoff schon lange nicht mehr. Nun habe ich

beim Aufräumen alte Umzugkartons gefunden, darin wiederum ein einzelnes Farbband, zwar auch nicht mehr mit der früheren Farbfrische gesegnet, aber immerhin funktionstüchtig. Mit dem Wiederfinden habe ich auch die Liebe zu meiner Schreibmaschine neu gefunden. Da Liebe mehr als nur die Ausschüttung bestimmter Hormone bedeutet, war es mir ein Bedürfnis die verschiedenen Dimensionen als Gedicht darzustellen.

El Cabrito / Christoph Liebentritt & Hatschepsut Huss Die Aktfotografien aus der Serie „El Cabrito“ entstanden im Februar 2015 als Gemeinschaftsprojekt des Fotografen Christoph Liebentritt und der Künstlerin Hatschepsut Huss. Auf der Kanareninsel La Gomera, konkret der Finca „El Cabrito“, dem ehemaligen „Sitz im Süden“ der Otto Mühl-Kommune wurden Frauen und Männer in inseltypischen Vegetationsformen mit kargem Bergwuchs, üppigen Tropenpflanzen oder schlicht am Meer abgelichtet. Weder perfekte Körper noch anonyme Schönheiten entblößen sich. Die Protagonisten sind Freunde von Liebentritt und Huss, enge Freunde, Wahlfamilie. Sie alle zeigen sich nur soweit sie sich selbst zeigen möchten, wie sie geschaffen sind und sich – vielleicht nur für diesen kurzen, intimen Moment – selbst geschaffen haben; nackt, halbnackt und ungeschminkt. Die Serie erzählt auf behutsame Art und Weise von unverhüllter menschlicher „Natur“ in exotischer Natur; von einem Ort der Freiheit als auch Versteck verspricht. Und ist nicht auch Freundschaft Freiheit und Versteck zugleich?


Insomnia / Irina Kruglova

Inner Crack / Katherine Dawson

„We can not live without love. There’s a need for someone to love. It is important to be able to love and to give love without expecting anything in return. My formula for happiness is to live among the ones you love and feel tied to.“

This series is about the inner damage people suffer because of love. For me, love is like a roller-coaster: it can make us feel really high, but after that it brings us down. This serie focuses on the lows. On the ways we can long for somebody that isn’t with us anymore, the emptiness they leave us with, and how we can miss someone so deeply it even hurts. My approach to this theme is to start thinking of emotions and feelings, and make a lot of sketches, which then come to life in a big watercolour paper. I use a mixed media technique, focusing on watercolour and ballpoint pen and the use of bright colors. This use of colors makes a contrast with the sad themes, making my illustrations look melancholic. Apart from that, I make this contrast because even if it’s a really sad theme, there is always a good thing about sadness, and that is that it makes us carry on and overtake the things that happens to us, and to be ready for a new love.

J + P / Katarína Szabová There is only one feeling of love, no matter the circumstances, we all feel the same.

−/+ / Katarína Szabová Die Serie −/+ von je 2 Bilder zeigt beide Seiten von der Liebe. Sie hat für mich nicht nur die schöne und glückliche Ebene. Sie war Mal für mich ein trauriger Bestandteil meines Lebens. Ich habe geliebt ohne geliebt zu werden. In dem zweiten Teil sind ebenso intime Momente gezeigt die dieselben Motive in neuen Umgebungen nachahmen. Die Füße stehen für die Zerbrechlichkeit einer Seele. Als deren Fragment. Plötzlich werden sie im zweiten Bild begleitet. Das Rückenportrait mit einer erkennbaren Wirbelsäule die für mich ebenso eine innere Zerbrechlichkeit eines Menschen symbolisiert wird zum frontalen Abbild zweier Menschen und dessen gegenseitiger Unterstützung. Ich liebe und ich bin geliebt.

Der Nachbar / Michèle Yves Pauty Manchmal bekommt man eine Liebe die man braucht, manchmal eine Liebe die man will. Oft verwischen sich diese Grenzen und man verstrickt sich und findet den Weg nicht mehr hinaus aus dem Wollen, obwohl man längst nicht mehr braucht.

2 oder 1+1 / Marlene Karpischek a photographic series about couples and their (self ) presentation in front of a camera. / love as a permanent travel between distance and closeness /a person in a circle with a delimited path, like a placebo pill, a way that always return at the same place. Inside the security perimeter.


Love Birds / Sean Eidder

Untitled / Lisa Partaj

This art piece is entitled „Love Birds“ and it primarily talks about couples and everything related to romance. It frankly speaks on how whimsical the feeling is when you go out on a romantic date with someone. It’s like sort of having the „butterflies in your stomach“ feeling. It also shows how people can fall in love regardless of their difference in beliefs, culture, or color.

Liebe. Vertrauen und Zärtlichkeit. Das miteinander Verbunden sein möchte ich in vielen meiner Illustrationen bewusst für den Betrachter erkennbar machen. Wenn zwei Menschen miteinander verschmelzen und dabei ganz bewusst Emotionen und Bedürfnisse ausgelöst werden. Das ist meine Intention. Das Spielen mit tiefen Gefühlen, die jeder in sich trägt.

Still and shoot. My soul is charged / Teresa Pon la Mesa I’m trying to combine two of my prefered hobbies on the paper. I hope someday I’ll get this combination in the real life and it’ll become my work. And I’ll never have to work anymore.

Im Weiteren arbeite ich sehr viel mit Ausdrücken, welche ebenfalls gewisse Gefühle hervorrufen sollen. Unterstützt werden diese durch die straighte Linienführung, die knalligen Farben und die geometrischen Formen, die daraus entstehen. Ebenso liebe ich es, Körperformen in außergewöhnlichen Positionen zu illustrieren, bei denen die Beweglichkeit des Körpers ein zentrales Thema ist.

Drawing + Photography = LOVE².

Emmi Everyday / matt observe Closer / Niko Ostermann violate desecrate penetrate complicate

A personal exploration of Emmi from the beginning to the end. A story in pictures about love, connection, distance, relationship, friendship and seperation – the poetry of life.

become somebody else

starting 16-10-2015 – nine years compressed into one / 365 days / once every day – A project by Matt Observe

Words: Trent Razor

emmi-everyday.tumblr.com


Love is a disease / Muretz (Mauro Golin) People who find themselves in love can never see it for what it really is: an illusion. In these pieces of my work, love is potraied as pointless, foolish. Something that will end, no matter how much we cling to it. That is my view of love. At least untill I am back in in love again, and then it will change my mind completely. The loop goes on forever...



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NEON Für alle sonstigen Fragen und Anliegen: office@frank-magazine.com


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