FRANK goes WERKSCHAU 2014

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FRANK GOES WERKSCHAU


SOURCES AND SECRETS 2013 geht als Jahr Null der digitalen Ernüchterung in die Geschichte ein. Der Name Edward Snowden kann mittlerweile als Symbol für das nachhaltig geschwächte Vertrauen in politische Institutionen und den erschütterten Glauben an eine digitale Privatsphäre angesehen werden. Schluss mit jener Netzeuphorie, die sich stets auf ein urdemokratisches Prinzip berief.


Übrig geblieben ist tiefes Misstrauen, gleichermaßen gegenüber staatlichen und privaten Akteuren. Der als selbstloses Leitbild postulierte “Open Source”-Gedanke, der Wissen und Know-How öffentlich und frei zugänglich zur Verfügung stellt, sieht sich gegenüber der Forderung nach einer neuen digitalen Privatsphäre und dem – oft selbst anonymen – Kampf um die Entblößung und Verhinderung geheimer digitaler SpionageProzesse und Vorratsdatenspeicherung zunehmend in den Hintergrund gedrängt. Als Konsequenz ist eine digitale Diskrepanz zwischen Privatsphäre und Geheimnis entstanden. Die Privatsphäre wird als kollektives Gut sukzessive ausgehöhlt, das Geheimnis hat die Unschuld seines inspirativen Ursprungs verloren. Das Private wird immer mehr zum Geheimen gezwungen, das Geheime ist zur Intransparenz mutiert. Ein doppelter Zwiespalt, der die wesentliche Frage der ersten von Grund auf netzgeschulten Generationen ausmacht: Wie verbleiben wir – mit dem Geheimnis an sich, mit gerade diesem Geheimnis?





Ulrich Fuchs

Sources Secrets


SOPHIE TIL

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Unter dem Titel “Sources and Secrets” versammelt das Denkfabrikat Werke von über 20 KünstlerInnen aus dem Umfeld des Kollektivs erstmals zu einem vorgegebenen Thema. Der Verein gibt damit jungen Kunstschaffenden Räume und Möglichkeiten zur Präsentation und Kommunikation vor und mit der Öffentlichkeit und bietet zugleich einen Einblick in die spezifische politische Aktualität und Relevanz ihrer Werke.




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PHOTO CONTEXT JELENA MICIC




Nach zwei erfolgreichen Ausgaben setzt das Denkfabrikat seine jährliche Ausstellungsreihe WERKSCHAU fort – und nutzt unter dem Eindruck der netzpolitischen Enthüllungen des letzten Jahres gleichsam die Möglichkeit zum relaunch und zur konzeptuellen Neupositionierung.






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“Sources and Secrets” stellt als zwischen den Begriffen Quelle, Ursprung, Geheimnis und Entblößung changierendes Spannungsfeld die Grundlage für eine vielschichtige und vielfältige künstlerische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Netzpolitik der letzten 25 Jahre dar. Ein Rahmenprogramm aus Workshops, Performances und Konzerten erweitert das Spektrum des Themas in den Bereich des Performativ-Installativen. Die Ausstellung illustriert damit auch an sich selbst die entscheidende, oft nur auf den Kontext Media Art und Common License zurechtgestutzte Rolle der Kunst im Zeitalter des Digitalen.


ANGELIKA WISCHERMANN

UNTER DER OBERFLACHE




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MASHUP Die Denkfabrikat WERKSCHAU ruft gemeinsam mit dem FRANK Magazine zu einem „Mashup“ auf, in dem sich KünstlerInnen und Kunstinteressierte während der Ausstellungstage in einem performativen Work in Progress künstlerisch mit dem Thema der Ausstellung auseinandersetzen. Die in diesem Prozess entstehenden Arbeiten werden bei der Finissage der Ausstellung dem Publikum präsentiert.


Wir verstehen Mashups als eine Art Begegnungszone – ein Raum der von und mit Kreativen aus allen erdenklichen künstlerischen Bereichen während einer festgelegten Dauer „bespielt“ und sukzessive er- und bearbeitet wird. Bei diesem Zusammentreffen geht es uns primär um die Beobachtung des kreativen Prozesses an sich – wie kreativ (im Sinne von produktiv) der auch immer sein mag.

Ein Auszug aus dem letzten Mashup-Aufruf zeigt, was damit gemeint ist:

»

[…] es kann sein, dass nichts dabei heraus kommt (auch gut, denn der Prozess wird dokumentiert, also ist das „nichts tun“ das Ergebnis dieses Zusammentreffens), es kann aber auch sein (wovon ich ausgehe), dass ganz viele tolle Sachen dabei herauskommen.

«


Konkret stellen wir uns vor, dass an Tag 3 der WERKSCHAU (Samstag, 12 Juli 2014) eine im Vorfeld festgelegte Zahl an Kreativlingen (zwischen 15 und maximal 20 Personen) während der Öffnungszeiten des mo.ë, zumindest aber 6 Stunden lang, die im Vorfeld ausgewählte Wand im Ausstellungsraum mit Arbeiten befüllt. Der entscheidende Punkt: der kreative Prozess findet zur Gänze vor Ort statt und es werden lediglich Werke ausgestellt, die innerhalb dieser kurzen Zeitspanne entstehen.








L ASS DICH NICHT FRATZELN by Angelina Mavric

angelina.mavric@gmail.com





SKELETON IN THE CLOSET by Daniel Spreitzer

danielspreitzer.wordpress.com






Kommunikation

steht im Vordergrund des SchÜpfungsprozesses – egal, ob es dabei um direktes Miteinander oder aber um die Frage nach Feedback zu einer Einzelarbeit geht.




TRANSPARENZ by Arlene Thaler

diefeineart.at







SCHAU MIR IN DIE AUGEN, KLEINES by Reiner Kapeller

reiner@denkfabrikat.net






Es steht allen Teilnehmern frei, wie weit und inwiefern sie sich Kooperationspartner mit ins Boot holen wollen. Wer für sich alleine arbeiten möchte ist ebenso Willkommen wie jene, die sich vor Ort zu einer Gemeinschaftsarbeit zusammenschließen. FRANK wird einiges an Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellen. „Erlaubt“ ist was Platz hat und Spaß macht :)



GENDERSTUDY by AmĂŠlie Chapalain

ameliechapalain.com








THUMBS UP by AmĂŠlie Chapalain

ameliechapalain.com





KONSUMENTENSCHUTZ by AmĂŠlie Chapalain

ameliechapalain.com







DAMALS by AmĂŠlie Chapalain

ameliechapalain.com







KONTEXT by Marlene Karpischek

m.karpischek@gmx.at









LINGUA MORPHOSE

(GRAFISCHE AUSWERTUNG EINER SPRACHCODIERUNG) by Peter Pahs

peterkramuri.wordpress.com





Die einzigen VORGABEN die es von unserer S

a) die Bereitschaft, sich voll und ganz auf di zulassen, was bedeutet, auch tatsächlich de haben. Sollte vor Ablauf der festgesetzten F draußen sein, hören wir geschlossen an d

b) der gesamte Arbeitsprozess findet Wir hoffen dass diese „Einschr Herausforderung angesehen dazu anregt, auch unter rest Bedingungen sein volles P auszuschöpfen.


Seite aus gibt, sind:

ieses Experiment einen ganzen Tag Zeit zu Frist die Luft bei allen diesem Punkt auf.

im mo.ë statt. ränkung“ als wird und triktiveren Potenzial .


C AN NOT by Daniel Spreitzer

danielspreitzer.wordpress.com







SCHREI MAL by Marlene Karpischek

m.karpischek@gmx.at





QUELLE TRITT AUS DEM GEHEIMNIS by Nรถel Gaar






O Du und das


IGNATZ (Songwriter)




SCRIBBLE WALL by Amélie, Daniel, Fífa, Florian, Gini & Peter








FRA

GOES WER

10.07. – 1 mo.ë V


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RKSCHAU

13.07.2014 Vienna



Beteiligte KünstlerInnen

Konzerte, Workshops & Performances

Alexander Hengl Angelika Wischermann Anna Fischbacher Claudia Six Corina Lueger Cosmic Ensigns Denise Fragner Die 78er - Institut für Stadterkundung Elena Kristofor Fabian Oppolzer GoldenBoyz Jelena Micic Julia Jenewein Konstanze Schleicher Matthias Krinzinger Reiner Kapeller Sophie Tiller Stefan Voglsinger Ulrich Fuchs Veronika Abigail Valmont

Aisha Du und das O Ignatz KARGA & THE 8TH KIND Mosch Mottenlicht TSI

FRANK Mashup TeilnehmerInnen Amélie Chapalain Angelina Mavric Arlene Thaler Daniel Spreitzer Marlene Karpischek Nöel Gaar Peter Pahs Reiner Kapeller

Denkfabrikat WERKSCHAU 2014 – Idee & Konzept, Kuration & Umsetzung Reiner Kappeller Sebastian Müller


WER WIR SIND Wir, das sind Daniel, Amélie und Markus, drei Freunde aus Wien und die treibende Kraft hinter FRANK. Die Idee hinter diesem Projekt ist relativ schnell erklärt: wir wollten einfach mal wieder mehr machen. Mehr eigene Projekte zwischen all den beruflichen Auftragsarbeiten, mehr Kreativität im Alltagsallerlei und vor allen Dingen mehr Synergien und zwischenmenschliche Kommunikation. Und da wir dachten dass das, was uns gut tut, auch anderen gefallen könnte, luden wir Freunde ein mitzumachen. Aus mehr wurde mehr. Und ihr alle tragt dazu bei, aus mehr noch mehr zu machen.


L DANIE

AMÉLIE MARKUS


ABOUT FRANK ist ein neues, freies und kreatives Magazin, ein Sammelsurium schöpferischen Outputs, das von und mit jungen Kreativen aus den unterschiedlichsten gestalterischen Bereichen erarbeitet wird. In jeder Ausgabe wird ein neuer, vorgegebener Begriff thematisiert, der aus einem Pool an eingereichten Wörtern gelost wird. Wir verstehen FRANK in erster Linie als Plattform für kreativen und genreübergreifenden Austausch, der sich im besten Falle über die virtuellen Grenzen hinaus manifestiert und Künstler, Kreative und Freigeister zusammenbringt. Ein Umschlagplatz schöpferischer Energie sozusagen, ein Ort der dazu einlädt, sein eigenes künstlerisches Potential für sich zu entdecken und die Grenzen der persönlich definierten Vorstellungen von Kunst und Kreativität zu erweitern.


Bei FRANK mitmischen können alle die Willens sind, sich mit sich selbst, dem Leben im Allgemeinen und seinen Mitmenschen im Besonderen auseinanderzusetzen. Wir sind der Ansicht, dass jeder Einzelne imstande ist, künstlerisch Wertvolles zu erschaffen. In den meisten Fällen fehlt vielleicht einfach nur das entscheidende Zünglein an der Waage. FRANK bietet genügend Raum, Diversität und Rückhalt um dem beizukommen. Wir stellen das geeignete Umfeld für euren kreativen Output bereit und tragen zusammen, was euch an gestalterischem Content zum Thema der jeweiligen Ausgabe einfällt. Alle Informationen rund um das Einreichungsprozedere (was, wie, wo, wie viel und bis wann) findet ihr unter Submit und in regelmäßigen Abständen auf facebook. Wir sind gespannt und freuen uns auf euch!

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