gmündguide - Stadtmagazin Schwäbisch Gmünd

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ausgabe 2016 schutzgebühr 5,00 Euro touristik und marketing gmbh schwäbisch gmünd www.schwaebisch-gmuend.de

stadtmagazin schwäbisch gmünd

BEI DER ARBEIT


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September 2015

SIEGER BANKENTEST

– Beratung Privatkunden –

Kreissparkasse Ostalb 9 Banken in Schwäbisch Gmünd

Deutsches Institut für Bankentests www.difb.net


Titelmotiv: Die Textil- und Modedesignerin Jule Waibel bei der Arbeit.

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FOTO: JULIAN BUSCH

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Besucherinnen und Besucher,

»Schaffa, schaffa, Häusle baue...« – an diesem etwas in die Jahre gekommenen und oft (neidvoll!) belächelten Leitspruch der Baden-Württemberger scheint etwas dran zu sein: Alles und Jedes im Ländle scheint pausenlos zu werkeln, zu tun, zu machen – und das ist in Schwäbisch Gmünd und der Region Ostwürttemberg nicht anders, schließlich: »Von nix kommt nix!« Nicht umsonst leben wir hier in der Region der »Talente & Patente« mit einer dreimal höheren Patentanmeldedichte als im Bundesdurchschnitt und 16 Weltmarktführer, jede Menge »Hidden Champions« und hochleistungsfähige kleine und mittlere Unternehmen sind ja auch nicht ohne! Und schließlich hat der Schwabe immer was »zom Schaffa« – kommt er/sie von der Arbeit, geht's ab in den Garten, in die Werkstatt oder ins »Gütle«, wo auch noch jede Menge Arbeit wartet. Aber ganz offensichtlich scheinen die Menschen hier auch genießen zu können. Eine Studie von Dimap Infratest hat vor einiger Zeit ergeben, dass die glücklichsten Menschen in Deutschland in der Region Schwäbisch Gmünd und Ostwürttemberg leben. Das liegt sicher nicht nur an der Arbeit, sondern vielleicht eher an der traumhaften Landschaft der Ostalb, der guten Luft, den mehr Sonnenstunden, an den vielen Kulturund Naturdenkmalen, an den unzähligen Vereinen und dem ungemein großen ehrenamtlichen Engagement, an den hochkarätigen kulturellen Institutionen und Veranstaltungen, ... oder vielleicht an Allem zusammen? Die Menschen hier scheinen begriffen zu haben, dass Arbeit gut und wichtig, aber eben nicht alles ist – oder neudeutsch ausgedrückt: Hier in der Region Schwäbisch Gmünd stimmt die »Work-Life-Balance«! In diesem Sinne – machen Sie sich »an die (überaus angenehme) Arbeit«, Schwäbisch Gmünd mit all seinen Facetten und seinen Menschen kennenzulernen. Herzlichst, Ihr

Richard Arnold, Oberbürgermeister


WIR

BEKENNEN FARBE ...

... für Service. Energie. Für Sie! Energieerzeugung aus Sonne oder Wasser, die Versorgung tausender Haushalte mit Strom, Gas und Trinkwasser, das einzigartige Freizeitangebot mit Bud-Bad, Gmünder Hallenbad und Saunalandschaft – die Stadtwerke Gmünd bieten Ihnen ein Komplettpaket an Service und Dienstleistungen. Bekennen Sie mit uns Farbe und genießen Sie unsere Service. Energie. Für Sie.

Weitere Infos unter www.stwgd.de


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INHALT

58 ST.LORETO BAUT ZUKUNFT Das ehemalige

»Töchter-Institut« auf dem Weg zur Hochschule

64 HEIMAT. HEIMATSMÜHLE. MÜHLENLADEN.

Neuer Shop des Traditionsunternehmens auf der Flaniermeile Ledergasse

65 PLATZHIRSCH Neue In-Adresse für die Tanz

04 DIE GMÜNDER GOLD- UND SILBERSAGA Vom Gmünder Kunsthandwerk zum größten Industrie-

standort Ostwürttembergs

10 WELTWEIT BEGEHRTE PREMIUMMARKE Der Küchenhersteller LEICHT auf internationalem

begeisterten über 30

66 ERKAN ANTE PORTAS Die Geschichte von

Erkan und Efkan

68 NOCH GRÖSSER. NOCH BESSER. NOCH ATTRAKTIVER.

Das Hotel FORTUNA

Erfolgskurs

69 »JAHRHUNDERT-PRODUKTE«

12 GEGEN DEN WIND: RUFUS HANDSCHUH Ein Nordsee-Original mit Gmünder Wurzeln

74 MACH’ MAL PAUSE! Kleine »Stadtfluchten«

Gmünder Erzeugnisse aus fünf Jahrhunderten

14 FÜR WOHLFÜHLMOMENTE IM FREIEN

79 TAGEN UND FEIERN MIT MEHRWERT

15 KULTUR-HIGHLIGHTS Museum und Galerie im

81 WELEDA Willkommen im Erlebniszentrum!

Elegante Outdoor-Möbel von fischer

Prediger, Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, Kunstverein, Festival Europäische Kirchenmusik

22 FASZINATION SILBER QUINN Scheurle mit neuem

Schmuck-Outlet

23 HIER BIN ICH MENSCH, HIER KAUF ICH EIN...

Besondere Einkaufsadressen in Schwäbisch Gmünd

26 »DIE NEUE« Die erste Dekanin im Evangelischen

Kirchenbezirk: Ursula Richter

28 VON DER REMS AN DEN DELAWARE

Zum 200. Geburtstag des deutsch-amerikanischen Historienmalers Emanuel Leutze

34 STAUFISCH GMÜND Schwörtage und Staufer

festival 2016 in Schwäbisch Gmünd

42 KLANGWERKER

Porträt des Geigenbauers Hansgeorg Ulrich

44 NAHOST MEETS OSTALB

Der »Weltreporter« Jürgen Stryjak in Gmünd

45 OASE MITTEN IM WELTGEBRAUSE

Das Christliche Gästezentrum Schönblick feiert 100-jähriges Jubiläum

48 GANZ GROSSES KINO! Ausgezeichnetes KinoProgramm: Turmtheater und Brazil

50 STARARCHITEKT DES MITTELALTERS

Peter Parler – das baukünstlerische Universalgenie

55 DIE WWG AUTOWELT startet in ein sportliches

Jahr 2016

56 FALTENREICH Die Produkt-, Textil- und Mode-

designerin Jule Waibel

Das Congress-Centrum Stadtgarten

82 MANUFAKTUR B26 Das neue Forum für

Oldtimer-Besitzer und -Liebhaber

84 FRAU DINSER UND DER GMÜNDER WEG

Gmünder Flüchtlingsbeauftragte mit PFIFF: Daniela Dinser

86 GMÜND & GENUSS (1) Besondere Shops

für Genießer

88 DIE KLANG-MAGIER Ausgezeichnete Arbeit

seit Jahrzehnten: die Nubert Speaker Factory

90 GMÜND & GENUSS (2)

Besondere Lokalitäten für Genießer

92 »MOGELE« WURDE IN GMÜND GEBOREN

Die Offroad-Legende Unimog feiert ihre 70-jährige Jungfernfahrt

94 ÜBERNACHTEN IM NATURIDYLL

Das neue MUCKENSEE-Waldhotel

95 SICH IN SEINER HAUT WOHLFÜHLEN

Das Naturkosmetik-Studio von Kerstin Lehmann

96 NETZWERK INKLUSION GD:

Inklusion zu »etwas Normalem« machen

98 WIE MAN SICH BETTET...

Besondere Übernachtungs-Adressen

100 GMÜNDGUIDE-SERVICETEIL

Übernachten, Einkaufen und Genießen in Schwäbisch Gmünd

104 VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS 2016

Von der »Faszination Motorrad« über »RemsTOTAL« bis zum »Remstaler Weintreff«


DIE GOLD- UND SIL Streifzug durch die glanzvolle Geschichte der Gold- und Silberstadt im lebendig gebliebenen Fabrikmuseum Ott-Pauser. Ein einzigartiges Denkmal des Wandels vom feinsinnigen und frommen Gmünder Kunsthandwerk zum größten Industriestandort Ostwürttembergs.


Als wäre die Zeit im 19.Jahrhundert stehen geblieben: die OttPausersche Fabrik ist ein einzigartiges Industriedenkmal.

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rbeit in Schwäbisch Gmünd. Die ist unverwechselbar verwurzelt und verflochten mit einer glanzvollen Tradition als Gold- und Silberstadt. Das jahrhundertealte Kunsthandwerk der Schmuckhersteller prägte wie kein anderer Wirtschaftszweig Wohlstand, mithin auch die Architektur dieser Stadt. Zudem gelten die Kunstschmiede und deren Kontakte in aller Herren Länder als die Pioniere des vielzitierten feinsinnigen und betont weltoffenen Geistes der ehemaligen Freien Reichsstadt. Sie igelte sich zwischen ihren Stadtmauern zunächst zwar sicherheitshalber ein, doch die Stadttore standen immer weit offen für Handel und neue Ideen. Die Gmünder konnten es auch kaum erwarten, dass ihnen Mitte des 19.Jahrhunderts das revolutionäre und – zusammen mit der Dampfschifffahrt – weltumspannende und bis dahin rasanteste Verkehrsmittel Eisenbahn durchs Remstal gebaut wurde. Manches wird bisweilen beim Blick in die Vergangenheit mit einem verklärten Blick betrachtet. Auch in der Gold- und Silberstadt war nicht alles Gold, was glänzte. Bei einem Rundgang durch Gmünd fallen die vielen stolzen, meist barocken Handelshäuser ganzer Dynastien ins Auge. Ausdruck des Wohlstandes, der in einer Vielzahl von Werkstatt- und Fabrikbauten in den Hinterhöfen und Gassen hart erarbeitet wurde. Früher eher grau und trist waren diese Manufakturen. Heute treten sie umgebaut zu freundlichen Wohn-, Praxis- oder Bürogebäuden in Erscheinung.

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GMÜNDER BER-SAGA

ie Gmünder Innenstadt war bis ins Ende des letzten Jahrhunderts hinein ein sonderbares Sammelsurium von vornehmen Kirchen- und Bürgerbauten, aber auch von vielen kleinen und großen Fabriken. Dutzende Fabrikschornsteine prägten noch bis vor 50 Jahren die Silhouette der Gold- und Silberstadt, standen im optischen Wettstreit zu Kirch- und Stadttürmen. Doch die Zeit rannte davon. Und die Zeit lief ab für die Tradition dieser alten Arbeitsstätten, wo einst Tausende in Arbeit und Brot standen. Eine große Silberwarenfabrik nach der anderen wurde stillgelegt, die Schlote abgetragen oder gesprengt. Das Gold- und Silberschmiedehandwerk hat jedoch bis heute reizvolle und besuchenswerte Nischen mit teils gläsernen Werkstätten und funkelnden Läden in der Innenstadt behalten.


Beispiel aus der Bijouteriefabrikation der Ott-Pauserschen Fabrik (o.). Rauchergarnitur von Erhard & Söhne, Design Walter Giers, um 1960.

Sehenswert auch das Arenhaus am Unteren Marktplatz, wo sich in lebendig fortgepflanzter Tradition der Gold- und Silberschmiede die Fachschule für Schmuckgestalter befindet. Das Handwerk findet weiterhin einen begeisterten Nachwuchs. Dennoch: Das einstmals mit Abstand bedeutendste Stück Gmünder Industrie- und Wirtschaftsgeschichte drohte gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts in Vergessenheit zu geraten. Aus dem Auge, aus dem Sinn? Ein Kreis von verantwortungsbewussten und heimatverbundenen Bürgern rüttelte zu Beginn der 1980er-Jahre Stadtverwaltung, Gemeinderat und das Denkmalamt nach einem schier unglaublichen Zufallsfund wach: Im Milchgässle, zwischen Kornhausstraße und Brandstatt, also mitten in der Stadt, hatte die Bürgerinitiative um den unvergessenen Zahnarzt, Stadtbildpfleger und Kulturmäzen Dr. Fritz Eberhard ein wahrhaftiges Dornröschenschloss der frühen Gmünder Industriegeschichte entdeckt. Den ersten Besuchern stockte der Atem – dann beim Wachküssen des Industriedenkmals freudiges Gänsehautgefühl: Alles zeigte sich so, als wäre dort in diesem Gemäuer der 1845 errichteten Silberwarenfabrik Ott-Pauser die Zeit vor Generationen einfach stehengeblieben. Oder als wären all die Gold- und Silberschmiede mit ihren Polisseussen, Ziseleuren und Graveuren mitsamt den Kontoristen aus der Verwaltung nur kurz mal in die Mittagspause gegangen.

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as Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik ist kein lebloses Denkmal. In diesem Museum kann der Besucher die harte Arbeit früherer Silberwaren-Beschäftigter riechen, fühlen, erleben. Zu sehen sind Arbeitstische mit kompletten Werkzeugausstattungen, ein reichhaltig gefülltes Gesenkelager (Stanz- und Pressformen), betriebsbereite Friktionsspindelpressen, Drahtziehbänke, Fall- und Krafthämmer, Walzwerke und vieles mehr. Die historischen Maschinen wurden über eine Transmissionsanlage von einem großen Gasmotor angetrieben. Die gesamte Produktionsanlage erzählt, wie Schmuckstücke und Silberwaren traditionell ziseliert, graviert, montiert und poliert wurden. Eingerichtet wurden auch die Werkstätten eines Goldschmieds, eines Etuimachers und eines Guillocheurs. Die Silberwarenmanufaktur Ott-Pauser dokumentiert den Übergang des reinen Kunsthandwerks hin zur industriellen Fertigung von Serienprodukten, die dann auch unter dem eleganten Sammelbegriff der Bijouterie zusammengefasst wurden.

EINE BÜRGERINITIATIVE ENTDECKTE EIN DORNRÖSCHENSCHLOSS DER INDUSTRIEGESCHICHTE.

Wie kam es zu diesem »Glücksfall Ott-Pausersche Fabrik«, während viele andere Werkstätten und Manufakturen still und leise von der Bildfläche der Stadt verschwanden? Der Übergang vom Handwerk zur Fabrikation im Gmünder Edelmetallgewerbe vollzog sich im 19. Jahrhundert nicht ohne Diskussionen. Während Königlich Württembergische Wirtschaftskommissare und auch die weitgereiste Gmünder Handelsherrschaft die Gmünder Gold- und Silberschmiede darauf drängten, mittels neuer Produktionstechniken in die Herstellung größere Stückzahlen einzusteigen, befürchteten die kleinen Betriebe eine Degradie-


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rung und Qualitätseinbußen ihrer Kunst. Doch die Konkurrenz in den anderen Schmuck-Städten, vor allem Pforzheim, schlief nicht. Der Gmünder Nikolaus Ott begründete mit der Herstellung von Broschen, Ohrschmuck, Armbändern, Anstecknadeln, usw. ab etwa 1825 mit bis zu 15 Arbeitern die erste größere Bijouteriefabrikation. Sein technisch versierter Neffe Baptist Ott stieg in die Firma ein, Napoleon Spranger übernahm die kaufmännische Leitung. 1845 wurde die seinerzeit hochmoderne Fabrik im Milchgässle gebaut. Schon bald wurde innovativ nachgerüstet: Nicht nur mit Dampfmaschinen, sondern mit Bau der ersten Gmünder Gasfabrik, die sogar Leistungsreserven hatte, um auch die Nachbarschaft mit Licht und Energie zu versorgen. Die Weltwirtschaftskrise setzte dem Unternehmen und der gesamten Branche zu. Emil Pauser übernahm die Silberwarenfabrik, die jedoch nie mehr an die Blütezeit vor der Weltwirtschaftskrise heran kam. In den 1970er-Jahren endete der stark geschrumpfte Betrieb, der nur noch auf Bestellung arbeitete oder Reparaturen durchführte. Und diese Krise für das Unternehmen war Glücksfall für den Denkmalschutz: Baulich und technisch befand sich die Fabrik mitsamt Büro- und sogar Wohnräumen nahezu in ihrem Urzustand. 1986 wurde daher die Silberwarenfabrik Ott-Pauser als erhaltenswertes Kulturdenkmal in die Denkmalliste des Landes Baden-Württemberg eingetragen.

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anz am Anfang war das Feuer: Waffen-, Sensen-, Huf-, Nagel- oder auch Kupferschmiede beherrschten mit ihren Schmiedeöfen schon im Mittelalter den Umgang mit den Elementen und bildeten die einflussreichste Zunft der Stauferstadt Gmünd. Andere Handwerker arbeiteten mit Knochen und Hörnern als Rohstoff. Neben weltlichen Gebrauchsprodukten wuchs die Nachfrage von sakralen Gegenständen. Gmünd war eine sehr fromme Stadtgemeinde, wurde zu einem beliebten Standort für Klostergründungen. Diese »Festungen Gottes« prägen bis heute das Stadtbild. Schon im frühen 13. Jahrhundert wurde das Franziskanerkloster errichtet. Es folgten die Dominikanerinnen und Dominikaner, Augustiner und Kapuziner. Johanniskirche und alsbald das Münster krönten die Stadt. Praktisch in jeder Straße und an jeder zentralen Ecke der Stadtmauer gab es Kapellen. Dazu gesellten sich die Wallfahrtsstätten auch außerhalb des Stadtmauerrings. Das alles ließ natürlich die Nachfrage nach Rosenkränzen, nach großen und kleinen Kruzifixen, Weihrauchkesseln, Monstranzen, Kelchen und Vielem mehr wachsen. »Beinlesdreher« begannen mit der Serienfertigung von Paternostern, wobei sie die Perlen für die Rosenkränze aus Knochenkügelchen fertigten. Und der eine oder andere Schmied wechselte nun von Amboss und Eisen zu Feinwerkzeug und Edelmetall.

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chon im Spätmittelalter sind die ersten Gmünder Gold- und Silberschmiede namentlich verbrieft. Im 15. Jahrhundert tauchen immer mehr Namen auf. Kaiser Karl V. schuf die Grundlage für Zunftordnungen und Markenzeichen, um Betrügern das Handwerk zu legen. Auch Gmünder Gold- und Silberschmiede mussten ihre Produkte regelmäßig zur »Prob und Schau« bringen, damit hoheitlich vereidigte Inspekteure den Edelmetallgehalt prüfen und die Qualität mit einem Stempel der Freien Reichsstadt bestätigten konnten. Das war der frühe Vorläufer einer »Stiftung Warentest«,

Schwäbisch Gmünd im Jahr 1910 – gut zu erkennen: Die vielen Schornsteine. Die BIFORA Bimag Automatic, Kaliber 103, war 1951 die erste Automatik-Uhr auf dem deutschen Markt. Weinpokal-Serie der Josephinenhütte, 1960.


TEXT: HORST ENDRESS, FOTOS: MUSEUM UND GALERIE IM PREDIGER, HORST ENDRESS, VISCOM FOTOGRAFIE, GÖTZ SCHWEITZER, UMICORE

Größtes Industriegebiet Ostwürttembergs im Bereich Automotive und Logistik: der »Gügling« Design an der Schnittstelle Gold- und Silberhandwerk und industrielle Formgebung: Kaffeservice von Karl Dittert für Gebr. Kühn Silberwarenmanufaktur, 1960. (r.o.) Führend im Bereich Oberflächentechnik: umicore.

wobei die kostenbewusste Gmünder Zunft unter der Missgunst von Konkurrenten immer wieder zu leiden hatte. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde dieser Handwerkszweig zum Hauptgewerbe der Stadt, verhalf ihr zu Wohlstand und zu einem glanzvollen Erscheinungsbild. Um 1750 wurden in der 5000-Einwohner-Stadt sage und schreibe etwa 250 Meisterwerkstätten gezählt. Die weltweite Industrialisierung mit dem Siegeszug von Dampfmaschinen und Transmissionen machte auch vor den Toren der Gold- und Silberstadt nicht Halt. Und die Menschen in den Metropolen der Welt riefen nach Glanz und Schmuck für alle Wechselfälle des Lebens. Gold- und Silberwaren hielten Einzug als Gebrauchsgegenstände im täglichen Leben, als Besteck und Geschirr fürs Esszimmer ebenso wie als Kerzenständer fürs Schlafzimmer. Der Rosenkränze nicht genug: Wer fromm und reich war, umhüllte fortan sein Gesangbuch oder seine Bibel mit einem silbernen Umschlag. Ganz enorm auch, wie der Bedarf an Körperschmuck sowie edlen Knöpfen und Orden zunahm. In Gmünd wuchs eine Silberwarenfabrik nach der anderen aus dem Boden. Keine Straße mehr, in der nicht eine oder mehrere Manufakturen standen. In den kleineren Fabriken hatten die Besitzer auch ihre Wohnungen. Doch dies war auch die Epoche des Baus prächtiger Fabrikantenvillen, die rund um den Altstadtkern auch heute noch das Antlitz Gmünds prägen. Die Gold- und Silberstadt wurde zu einem kleinen Ruhrpott mitten im Remstal: Rastlos, immerzu aus zahlreichen Schornsteinen qualmend, mit einem enormen Verbrauch an Gas und Kohle. Die Weltwirtschaftskrise warf diese Entwicklung zurück. Halbwegs aufgefangen wurde die sinkenden Nachfrage nach Edelmetallprodukten durch einen Richtungswechsel in die Branche der Feinmechanik, so beispielsweise in die Uhrenindustrie.

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o sind nun all die vielen Silberwaren- und Uhrenfabriken sowie die Glashütten, mithin der ganz große Glanz der Gold- und Silberstadt, geblieben? Die Antwort dazu schrieb die ab den 70er-Jahren zunehmende Globalisierung der Handelsbeziehungen. Vor allem der asiatische Wirtschaftsraum wurde zu einem übermächtigen Konkurrenten. Die Gold- und Silberstadt hat dennoch keinen Grund, Trauer zu tragen. Ihre Traditionen waren und sind Grundlage für eine neue, wirtschaftlich blühende Zukunft. Auch dazu ein anschauliches Gmünder Beispiel: Aus der ehrwürdigen Gold- und Silberscheideanstalt Dr. Walter & Schmitt, die einstmals wichtiger Zulieferer und Partner fürs Traditionsgewerbe war, wurde zunächst ein Zweigbetrieb des Degussa-Konzerns und gehört heute unter dem Namen Umicore zu den führenden Technologie-Unternehmen im Bereich der Oberflächentechnik, ohne die kein Computer und kein Handy funktionieren würde. Und mit dem »Gügling« ist Schwäbisch Gmünd vor allem im Bereich der Automobilzulieferer-Industrie und der Logistik der Standort für das größte Industriegebiet der Region Ostwürttemberg geworden. Neben riesenhaften Produktionshallen befinden sich dort auch kleine, feine Denk- und Entwicklungsfabriken, wo mit viel Kreativität, Talenten und Patenten an neuen Technologien gefeilt wird. So betrachtet ist der Geist der Goldund Silberstadt in Gmünd quietschlebendig geblieben.

DIE GOLD-  U ND SILBER-TRADITION WURDE GRUNDLAGE FÜR NEUE INDUSTRIEZWEIGE.



Anspruchsvolle K端chen-Architektur

WELTWEIT BEG PREMIUMLEICHT ist weltweit auf Erfolgskurs und geht mit Concrete neue Wege in der K端chenarchitektur.

Die LEICHT-K端che Concrete dakar bildet eine anspruchsvolle K端chenarchitektur, die wohnliche und funktionale Elemente gekonnt miteinander verbindet.


Auch im Detail weiß Concrete dakar zu überzeugen.

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EHRTE MARKE D

ie Küche der Moinho Villa bei São Paulo ist ein Traum: Trockenmauern aus warmem Naturstein, Hochschränke mit edlem Eichenholzfurnier und eine weiße Kochinsel in hochwertigem Schichtstoff mit angenehmer Haptik. Über Schiebeelemente öffnen sich Küche und Wohnbereich komplett zur Natur. Der Blick schweift über eine sanfte Hügellandschaft, die bei Sonnenuntergang in rotes Licht getaucht wird. Da kann einen schon mal die Sehnsucht packen. Leider ist es von Schwäbisch Gmünd nach São Paulo ein weiter Weg. Aber dafür liegt das Unternehmen, das die Küche für die Moinho Villa und Tausende andere Wohnhäuser auf der ganzen Welt hergestellt hat, umso näher: die LEICHT Küchen AG mit Sitz im benachbarten Waldstetten.

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on Schwäbisch Gmünd kommend empfängt das Unternehmen seine Besucher gleich am Ortseingang in der LEICHT | WELT. In dem 1500 Quadratmeter großen Ausstellungs- und Schulungszentrum, im Oktober 2014 eröffnet, stellt der Küchenhersteller einmal jährlich seine neueste Kollektion vor.

TEXT: BERING-KOPAL, BÜRO FÜR KOMMUNIKATION FOTOS: LEICHT KÜCHEN AG

Ein Highlight im Produktportfolio ist Concrete, eine handwerklich erzeugte Küchenfront aus Beton (engl. concrete). Im Außenbereich eher rau wirkend, fasziniert Beton im Wohnraum durch seine authentische Ausstrahlung. In Kombination mit Glas und Holz hat LEICHT aus dem Material eine anspruchsvolle Küchenarchitektur geschaffen. Die Betonmasse wird von Hand auf eine lackierte Holzfaserplatte gespachtelt. So entsteht eine einmalige Oberflächenstruktur, die das Licht unterschiedlich bricht. Concrete hat sich in kurzer Zeit zu einem Erfolgsmodell entwickelt, das beim Endkunden auf reges Interesse stößt. Die Betonfront verkauft sich in Deutschland und weltweit ausgezeichnet.

LEICHT exportiert in über 50 Länder und erwirtschaftet rund 60 Prozent der Umsätze im Ausland. Besonders große Zuwächse waren im vergangenen Geschäftsjahr in Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und den USA sowie auf dem asiatischen Markt zu verzeichnen. Der Jahresumsatz überschritt erstmals in der fast 90-jährigen Firmengeschichte die 100-MillionenEuro-Marke. Architekten und Handelspartner auf der ganzen Welt planen Jahr für Jahr mit LEICHT-Küchen.

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ls einziger Hersteller in der Branche bietet LEICHT Planern und Endkunden eine Plattform, die die vielfältigen Möglichkeiten aufzeigt, eine Küche zu gestalten: Im Rahmen eines weltweiten Gestaltungswettbewerbs können sie auf der Internetseite global-kitchen-design.com ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und bewerten lassen. Die Gewinner werden im kommenden Oktober ermittelt. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählt übrigens die Küche der Moinho Villa in Brasilien.


Bei der Arbeit: Rufus Handschuh

Ein Original, bekannt an der ganzen Nordseek체ste: Rufus Handschuh ist der Liebe wegen auf der autofreien Nordseeinsel Juist gestrandet und mit seinem Fahrrad-Gep채ckservice so etwas wie der heimliche Empfangschef der Insel.


TEXT: HORST ENDRESS FOTOS: HORST ENDRESS

Gepäckträger, Empfangschef, manchmal auch Seelsorger für die Juist-Urlauber: Rufus Handschuh.

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Kofferträger und Fahrradspediteur Rufus Handschuh gehört mit seinen Gmünder Wurzeln zu den bekanntesten Originalen an der Nordseeküste.

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GEGEN DEN

radition verpflichte bei dieser Arbeit: Rufus Handschuh will auch mit seinen 72 Jahren einfach nicht aufhören. Er ist an der ganzen Nordseeküste bekannt als Original und einer der letzten Vertreter seiner Zunft. Vor mehr als einem halben Jahrhundert ist er der Liebe wegen auf der Nordseeinsel Juist gestrandet. Von da an machte der Gepäckträger insgeheim Karriere auch als Empfangschef für viele Urlauber, wenn einmal am Tag die Fähre vom Festland anlegt. Und umgekehrt, wenn der Dampfer die Menschen wieder heimbringt, ist er oft auch Seelsorger. Vor 72 Jahren wurde er auf der Ostalb geboren. Nahe Gmünd wuchs er auf, absolvierte in der Weißensteiner Straße in der Backstube gleich neben dem Margaritenhospital und gegenüber der früheren Silberwarenfabrik Erhard & Söhne seine Bäckerlehre. Der Bäckerladen ist heute noch zu sehen. Gerne denkt Rufus Handschuh an Schwäbisch Gmünd, weil, wie er sagt, er hier auch Tugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und auch das frühe Aufstehen gelernt habe. Von den vielen Veränderungen im Zuge der Landesgarten- tenschau-Visite in Gmünd gefunden, weil ja in Frühlings-, Sommer- und schau und der Modernisierung der Stadt habe er viel Herbstmonaten Hochsaison auf der Insel ist. Abwesenheit wegen Heimgehört. Doch er habe leider keine Zeit für eine Gar- weh ins Ländle hätten die Stammgäste ihrem Kofferträger nie und nimmer verziehen. Außerdem bringt Rufus Handschuh mit deutlich-liebevollen Worten zum Ausdruck, dass er seinen Hafen schon längst am Nordsee- und nicht am Remsstrand gefunden habe. Immi, so heißt der Anker seines Lebens. Und das kam so: »Nach Bäcker und Bundeswehr wollte ich unterwegs sein, um Neues zu entdecken.« Rufus Handschuh kam zugute, dass er bei der Bundeswehr Koch lernen konnte. Der damals 20-Jährige nahm nach seiner Wehrpflicht einen Job in einem Insel-Hotel auf Juist an. Dort verzauberte er seine spätere Frau Immi, die im gleichen Hotel arbeitete, mit Kirschen und anderen süßen Grüßen aus der Küche. Nebenbei entdeckte Rufus Handschuh seine Berufung als Statt zum Sängerkranz wie im Schwäbischen geht's Gepäckträger. Das brachte der Inselfamilie einen kleinen Wohlstand ein. für Rufus Handschuh regelmäßig zum Shanty-Chor. Im und rund um das Eigenheim herrscht Ordnung und Sauberkeit eines Als »Reing'schmeckter« muss man an der Nord- schwäbischen Siedlerhäusles. Die Handsee was für seine Integration tun. Die Insulaner sind schuhs lieben ihr idyllisches Gärtle sehr. kantige, bisweilen wortkarge Menschen. Wenn im Winter manchmal wochenlang die Orkantiefs über die Nordsee brausen und die Insel bei Sturmflut und Eisgang abgeschnitten ist, schweißt das zusammen. Man versteht sich auch ohne viele Worte. Schnell bekamen die Insulaner Hochachtung, wenn Rufus Handschuh mit Fahrrad und Anhänger bei Wind und Wetter unterwegs war. Auf der Insel gibt's grundsätzlich keine Autos. Nach fast 50 Jahren Dienstzeit gönnte sich Rufus Handschuh für sein Gepäckfahrrad mit Anhänger nun vor kurzem Elektrounterstützung, um bei der Arbeit mit den steten GegenSelbst mit 72 Jahren denkt winden fertig zu werden. Urig geblieben ist jedoch sein Erkennungszeichen, eine alte BundesRufus Handschuh noch nicht ans wehr-Offiziersmütze, die – mit Namenszug umgestaltet – auf nunmehr ein halbes Jahrhundert Aufhören. Frieden, Freiheit und Fleiß bei dieser ungewöhnlichen Arbeit zurück blicken kann.

WIND


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ie Design-Collectionen von fischer möbel werden konsequent aus hochwertigen Materialien in bester handwerklicher Verarbeitung gefertigt und zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten. Zahlreiche internationale Designauszeichnungen haben zum exzellenten Renomée der fischer möbel Collectionen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus beigetragen. Eine der neuesten Kreationen von fischer möbel ist die Produktfamilie Suite Collection, bestehend aus dem neuen Suite Sessel und dem Suite Tisch. Der Sessel aus anthrazit beschichtetem Edelstahl und textilem, wetterfestem Band besticht durch hohen Sitzkomfort und lädt zum entspannten Verweilen ein. Sessel und Tischdesign, das sich durch Eleganz, filigrane Form und Solidität auszeichnet, sind fein aufeinander abgestimmt. Die Suite Tische werden in vielen Größen und Oberflächen angeboten.

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ie Collection Rio ist aus jeder Perspektive ein Blickfang. Sie wird Ihren Wohnbereich erweitern und auch Ihren Außenbereich wohnlich gestalten. Die Lounge und Sessel bieten optimalen Komfort mit einer Bespannung aus witterungsbeständigen, formstabilen Textilene® und einem äußert bequemen Sitzkissen mit hochkomfortablem Schaumkern. Die Collection Rio ist in jeder Variante außerordentlich langlebig durch die Verwendung witterungsbeständiger, farbechter und reißfester OutdoorMaterialien, die eine stoffähnliche, hochwertige Struktur und Haptik besitzen.

Sessel und Tisch der Suite Collection sind vom Design fein aufeinander abgestimmt.

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: FISCHER MÖBEL

MÜHLENLADEN.


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KULTUR HIGHLIGHTS Auf den folgenden Seiten erwartet Sie eine Fülle an KulturHochkarätern wie das 28. Festival Europäische Kirchenmusik oder die Ausstellung zum 200sten Geburtstag des Historienmalers Emanuel Leutze. Das ganze Jahr über lohnt ein Besuch im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik wie auch ein Gang durch die Dauerausstellung im Museum im Prediger – nach längerem Umbau ist diese nun fast wieder komplett zugänglich und präsentiert sich mit neuem Konzept und neuer Gestaltung. gmündguide wünscht Ihnen spannende Begegnungen und genussvolle Momente in der Kulturstadt Schwäbisch Gmünd.

Angela M. Flaig, Weidenröschenkreis, 2015, Flugsamen, 75 x 75 cm (Ausschnitt). © VG Bild-Kunst, Bonn 2016


MUSEUM UND Bis 28.8.2016 / Museum im Prediger

9.10.2016-5.2.2017 / Museum im Prediger

Emanuel Leutze. In Deutschland blühen meine Rosen nicht – Zum 200. Geburtstag des deutsch-amerikanischen Historienmalers

Regina Baumhauer. Little Miss Liberty crossing the Delaware

»Mein Weg führt mich in diesem Winter nach Amerika zurück. In Deutschland blühen meine Rosen doch mal nicht«, schreibt Emanuel Leutze in einem Brief an seinen Freund, den Schwäbisch Gmünder Fabrikanten und späteren Museumsgründer Julius Erhard, bevor er im Januar 1859 sein Heimatland endgültig Richtung Amerika verlässt. Dort avancierte sein Gemälde Washington Crossing the Delaware bei der Präsentation 1851 in New York zur Sensation und wird eine Ikone der amerikanischen Nation.

Im Mittelpunkt der Kunst der Wahl-New Yorkerin und 1962 in Schwäbisch Gmünd geborenen Künstlerin Regina Baumhauer steht der Mensch in seinem existentiellen Sein, seiner Gefährdung und Zerbrechlichkeit. Werkzyklen bestimmen ihr Schaffen, das eine abstrakte Bildsprache mit figurativen und narrativen Elementen versetzt. Aus der Beschäftigung mit Amerikas Nationalgemälde Washington Crossing the Delaware des Gmünder Historienmalers Emanuel Leutze entstand eine neue Werkreihe. An ihr setzt die Ausstellung im Museum im Prediger an, die mit Zeichnungen, malerischen und bildhauerischen Arbeiten der letzten 30 Jahre einen umfassenden Einblick in das Werk der Künstlerin gibt.

Emanuel Leutze, 1816 in Schwäbisch Gmünd geboren und 1868 in Washington verstorben, gehört zu den prägenden Künstlern der Düsseldorfer Malerschule und nimmt unter den amerikanischen Historienmalern des 19. Jahrhunderts den führenden Platz ein. Leutzes 200. Geburtstag nimmt die Ausstellung in seiner Geburtsstadt zum Anlass, sein Werk umfassend zu würdigen: Ausgangspunkt ist der gesamte Bestand an Werken Leutzes in den Sammlungen des Gmünder Museums, das mit allein zehn Ölgemälden, einem Stahlstich von Washington Crossing the Delaware sowie Zeichnungen und Skizzenbüchern über die weltweit größte Kollektion zum Werk des Künstlers verfügt. Ergänzt um hochrangige Leihgaben eröffnen rund 60 Arbeiten profunde Einblicke in Leutzes vielfältiges Schaffen, das sich vom raffiniert komponierten Historienbild über das Porträt bis zum Genre spannt; dazu vermitteln Briefe des Künstlers ein ganz persönliches Lebensbild. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Oben: Emanuel Leutze Tizians Lagunenfahrt, 1857, Öl auf Leinwand, 95 x 123,5 cm (Ausschnitt) Rechts: Regina Baumhauer, Open Letter, Little Miss Liberty 1, 2014, Mischtechnik

Regina Baumhauer studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (1982-86/1988-90) sowie am Art Department der Boston University (1986-87). Seit den 1990er Jahren lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin überwiegend in New York. Mit Ausstellungen in Museen und Galerien in Deutschland und in den Vereinigten Staaten hat sie sich seit Mitte der 1980er Jahre weithin einen Namen gemacht. Eröffnung: Sonntag, 9. Oktober 2016, 11 Uhr.


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GALERIE IM PREDIGER Bis 29.5.2016 / Galerie im Prediger

18.6.-11.9.2016 / Galerie im Prediger

1.10.-27.11.2016 / Galerie im Prediger

Angela M. F laig. Das Flüchtige ist das Ewige

Reiner Maria Matysik. Inneres Leuchten

Yong Sa Sommer. Wandlungen

Ausgangspunkt für das Werk von Angela M. Flaig ist die Natur. Ihr entstammen nicht nur alle Stoffe, die sie verwendet; sie lebt und arbeitet auch in den Zyklen der Natur. Die 1948 geborene Künstlerin sammelt die Samen von Distel, Löwenzahn und Goldrute, von Waldrebe und Weidenröschen. Daraus fügt sie schlichte geometrische Objekte, die einerseits fragil, luftig-leicht und verletzlich wirken, andererseits aber auch einen streng geordneten, kompakten Kosmos bilden.

Ob er aus Fiberglas, Kautschuk und Plastilin biomorphe Skulpturen als Modelle möglicher zukünftiger Organismen entstehen lässt oder einen Fluss in eine wogende Wolke umwandelt – der Künstler Reiner Maria Matysik reflektiert in seiner Arbeit das Verhältnis des Menschen zur Natur und die Zukunft des Lebens im Zeitalter der Biowissenschaften.

»Meine Arbeit ist Ausdruck meines Lebens«, sagt Yong Sa Sommer. Geboren 1945 in Kwangju, Südkorea, kam sie 1966 nach Deutschland, 1975 schließlich nach Schwäbisch Gmünd. In diese Zeit fällt auch der Beginn ihrer künstlerischen Arbeit. Nach Anfängen mit Stickbildern fand sie schnell zu einem facettenreichen Repertoire, das heute neben der Kalligrafie, der Malerei und dem Relief auch Fotografien, Collagen und plastische Arbeiten umfasst. Seit 1976 hat Yong Sa Sommer mit Einzelausstellungen und Beteiligung an zahlreichen Gruppenveranstaltungen auf sich aufmerksam gemacht.

Die Zartheit der flüchtigen Naturmaterialien entfaltet eine fast meditative Kraft und lyrische Schönheit, die eine andere Zeit atmen lässt. Im Kleinen reich und voller Fülle, im Großen einfach und von ästhetischer Klarheit fassen sie das Flüchtige im Ewigen. Die Ausstellung zeigt für das Schaffen von Angela M. Flaig zentrale Werke der letzten 30 Jahre: von frühen Papier- über Samenarbeiten bis zu neuen Flugsamenobjekten.

Matysik, geboren 1967 in Duisburg und heute in Berlin zuhause, studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und an den Ateliers Arnhem. Zahlreiche Stipendien, Auszeichnungen sowie Ausstellungen auf nationaler und internationaler Ebene begleiten seine Vita. Für die Ausstellung in Schwäbisch Gmünd verwandelt der Künstler die Prediger-Galerie in einen Raum eigenen Lichts. Eröffnung: Freitag, 17. Juni 2016, 19 Uhr.

Links: Angela M. Flaig, Löwenzahn 2009, 29x15 Löwenzahnsamen, 150 x 90 x 12 cm (Ausschnitt) © VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Die Kunst Yong Sa Sommers ist geprägt von der Auseinandersetzung mit der fernöstlichen Kulturtradition ihrer koreanischen Heimat. Ihre oft meditativen Arbeiten versöhnen Gegensätze: bewegt – ruhend, lebendig – starr, hell – schattig, gewachsen – gemacht, schöpferisch – empfangend. Die Werkschau in der Galerie im Prediger ehrt Yong Sa Sommers nunmehr 40-jährige künstlerische Arbeit und umspannt wichtige Stadien ihres immer wandlungsfähigen Schaffens mit ausgewählten Arbeiten.

Rechts: Yong Sa Sommer, aus der Serie »Symbole«, Relief, 1988, 90 x 90 x 10 cm Reiner Maria Matysik, plastischer Entwurf für die Ausstellung »Inneres Leuchten« in der Galerie im Prediger

Museum und Galerie im Prediger Johannisplatz 3, 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 603-4130 www.museum-galerie-fabrik.de Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, 14-17 Uhr, Do 14-19 Uhr, Sa, So, Feiertag 11-17 Uhr, Montags geschlossen, ebenso Heilig Abend, Silvester und Neujahr


SILBERWARENMUSEUM OTT-PAUSERSCHE FABRIK Ein einmaliges Zeugnis der Industrialisierungsund Kulturgeschichte: das Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik. Die älteste noch erhaltene Gmünder Fabrik wurde 1986 Kulturdenkmal und 1992 zum Museum. An keinem anderen Ort ist der Alltag eines Gmünder Goldund Silberarbeiters in der Mitte des 19. Jahrhunderts so greifbar. 15.4.-3.7.2016

15 Jahre Silberschmieden für Goldschmiede Am Workshop »Silberschmieden und Ziselieren« mit Gold- und Silberschmiedemeisterin Doris Raymann-Nowak nehmen seit 15 Jahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland teil. Erstmals werden in der Ausstellung »Schlagfertig« vom 15. April bis 3. Juli 2016 im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik ausgewählte Arbeiten der einwöchigen Workshops aus den vergangenen 15 Jahren präsentiert. Eröffnung: Freitag, 15. April 2016, 19 Uhr.

17.7.-2.10.2016

Ausstellung Paul de Vries

22.5.-2.10.2016

Gürtelschließen vom Balkan, aus Asien und Nordafrika Es sind oft die Details der Kleidung, die viel über ihre Zeit, deren Moden, Sitten und Gebräuche erzählen – wie Gürtel und Gürtelschnallen: Sie halten Röcke und Beinkleider in der richtigen Position und schließen offene Gewänder. Sie können Wohlstand, sozialen Status und regionale Herkunft zum Ausdruck bringen und dienen vielfach als Schmuck. Neben ihrer Funktion können sie zudem auch eine symbolische oder magische Bedeutung haben. Aus einer umfangreichen Privatsammlung präsentiert die Ausstellung 100 Exponate aus 30 Ländern. Die Stücke zeigen eine immense Vielfalt gestalterischer Formen und Elemente wie prächtige ornamentale Muster, Landschaftsansichten, Pflanzenmotive und menschliche Gestalten. Dabei entfaltet sich ein eindrucksvolles Spektrum unterschiedlicher Techniken, gestalterischer Ansätze, Motive und kunstvoller Details. Eröffnung: Sonntag, 22. Mai 2016, 11 Uhr.

Als Stadtgoldschmied 2016 ist der niederländische Silberschmied Paul de Vries auf Einladung der Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch Gmünd mit einer Ausstellung vom 17. Juli bis 2. Oktober im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik und mit einem Workshop im Arenhaus zu Gast. Vom 18. bis 22. Juli haben erfahrene Silberschmiede im Kurs mit Paul de Vries Gelegenheit, das Thema »Verformungs- und Schweißtechniken« zu vertiefen. Paul de Vries, 1958 in Mierlo in den Niederlanden geboren, studierte zunächst an der Berufsschule für Gold- und Silberschmiedekunst in Schoonhoven und arbeitete als Juwelier in Vancouver. Im Anschluss studierte er Produktdesign an der Hochschule der Künste in Utrecht. Die Arbeit mit Metallen und großen Formen hat ihn begeistert. Das Silberschmieden rückte erneut in den Fokus des Künstlers: »Silberschmieden ist für mich das Erzählen einer Geschichte, die sich aus der Verformung des Materials ergibt. Glanz, Farbe, Aussehen und die vielen Eigenschaften des Silbers bieten unendliche Möglichkeiten – mehr als genug, um ein Leben zu füllen.« Als Gastdozent und Gestalter vertiefte Paul de Vries seine Kenntnisse im In- und Ausland. Drei Jahre lebte und arbeitete er in New Delhi. Beim Internationalen Hammerclubtreffen 2014 in Schwäbisch Gmünd erhielt der heute in den Niederlanden lebende Künstler den 1. Preis des Wettbewerbs »Im Dialog mit der Natur«. Seine Leidenschaft für große Formen und Silber sind in Dauerausstellungen in der Galerie am Wasserturm in Schoonhoven und in der Galerie Montan in Kopenhagen zu sehen. Darüber hinaus präsentieren privat geführte Museen Kunstwerke aus der Sammlung von Paul de Vries. Eröffnung: Samstag,17. Juli 2016, 17 Uhr. Informationen: www.schwaebisch-gmuend.de

Oben: Doris Raymann-Nowak Rechts: Leuchter von Paul de Vries, Foto: Paul de Vries

Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik Milchgässle 10, 73525 Schwäbisch Gmünd Öffnungszeiten wie Museum im Prediger (S.17) Jeden Sonntag um 14 Uhr: öffentliche Führung


GMÜNDER KUNSTVEREIN

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Ausstellungen Galerie im Kornhaus

STÖRUNG

VERTUSCHEN. MALEREI.

STROH–MACHT–GOLD

Auf einer homogenen Fläche, in einem Raum, in dem ich keine Grenzen zwischen Wänden, Decke und Boden sehen kann, lässt sich nichts erkennen. Erst durch Differenzen, durch kontrastierende Elemente, durch welche diese Eintönigkeit gestört wird, lassen sich Formen, Farben, Strukturen oder räumliche Verortungen wahrnehmen. Die Information der Wahrnehmung liegt also in der Störung. Mit diesem Thema setzen sich Künstlerinnen und Künstler der Region in unterschiedlichsten Medien auseinander. 24.3.-22.5.2016 / Galerie im Kornhaus

Schon auf den ersten Blick rufen die Bilder und Bildobjekte von Jochen Mühlenbrink meist Irritationen hervor. Seine alltäglichen, scheinbar banalen Motive können bisweilen so täuschend echt gemalt sein, dass man dies nicht glauben möchte. Mühlenbrink thematisiert immer wieder das Motiv der Abwesenheit, der Leere und des Verschwindens und verweist in der veristischen Darstellung aber ebenso auf das Nicht-Sichtbare und Unerklärliche. www.jochen-muehlenbrink.de 3.6.-31.7.2016 / Galerie im Kornhaus

Der Werkzyklus Stroh & Gold von Franziska Rutishauser umfasst eine Serie von Ölgemälden, die durch ihren Realismus zunächst den Blick auf die ästhetische landschaftliche Erscheinung zieht. Der Werkzyklus bleibt nicht bloße Realitätsillusion, sobald in der Abfolge der Betrachtung immer mehr die Frage nach der Deutung im Zusammenhang mit dem Bewusstsein um hintergründige kognitive Inhalte aufsteigt. www.Franziska-Rutishauser.ch 18.11. 2016 - 8.1. 2017 / Galerie im Kornhaus

ANKÄUFE

Abbildungen: > Jochen Mühlenbrink, Loch, 2015, Öl auf Leinwand, 60 x 80  cm > Franziska Rutishauser, Stroh & Gold No. 6 (Ausschnitt), 2006, Öl auf Leinwand, Blattgold, 190 x 465 cm > Ivonne Dippmann WV 2016 – 005 (Ausschnitt), Acryl, Tusche, Sprühfarbe, Gouache auf Kupferkarton, 100 x 80 cm, Ivonne Dippmann, Berlin 2016

Gmünder Kunstverein eV Galerie im Kornhaus Kornhausstraße 14 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 68393 Gmuender.Kunstverein@t-online.de www.gmuender-kunstverein.de Öffnungszeiten während den Ausstellungen: Di-Fr 14-17 Uhr, Sa 10-13 Uhr So, Feiertag 11-17 Uhr Galerie im Prediger: Info Seite 17

Ausstellung in Kooperation mit dem Museum im Prediger und der Stadt Schwäbisch Gmünd zum Thema städtische Ankäufe der letzten 50 Jahre. 16.9.-6.11.2016 / Galerie im Kornhaus

EINER FLÜSTERT DEM ANDEREN INS OHR

QUERSCHNITT 2016 Die Jahresausstellung der Künstlermitglieder des Kunstvereins: Meist über 100 Arbeiten zeigen jedes Jahr einen Querschnitt des regionalen Kunstschaffens mit Malerei und Plastik, Objekt und Schmuck. 17. 12. 2016 - 15.1. 2017 / Galerie im Prediger

Im Werk der Künstlerin Ivonne Dippmann fallen Privates und Allgemeines, Nahes und Fernes, Mikro- und Makrokosmisches, Beobachtetes und Geschautes zusammen. Momentan arbeitet sie an farbigen zeichnerischen Zyklen unter besonderer Betonung rhythmischer und raumspezifischer Aspekte. Dabei kommt es zu einer Verschwisterung erzählerischer und zugleich mehr und mehr abstrakter Elemente. www.ivonnedippmann.eu 27.1. - 19.3. 2017 / Galerie im Kornhaus


FESTIVAL EUROPÄISCHE KIRCHENMUSIK SCHWÄBISCH GMÜND

15. Juli bis 7. August 2016


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»Als Mann und Frau« – diesem reizvollen und aktuellen Thema widmet sich das Festival Europäische Kirchenmusik 2016. Vom 15. Juli bis 7. August sind international gefeierte Interpreten, junge Talente und namhafte Künstler aus der Region in den eindrucksvollen Sakralbauten der ältesten Stauferstadt zu Gast. Wie das Thema aufgegriffen und im Festival musikalisch umgesetzt wird, verrät ein Blick in das umfangreiche Programm: Eröffnet wird die 28. Festspielsaison mit der Gächinger Kantorei und dem Bach-Collegium Stuttgart – es erklingen zwei Magnificat-Vertonungen von Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach. Im Anschluss an das Festkonzert verleiht Oberbürgermeister Richard Arnold dem weltweit anerkannten Dirigenten Hans-Christoph Rademann den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2016. Mit brillanten Stimmen begeistern die Oxford Voices unter Edward Higginbottom. Der Sopranist Robert Crowe umspielt das Festivalthema mit Barockmusik auf höchstem künstlerischem Niveau. Die semiszenische Aufführung von Glucks »Orfeo ed Euridice« unter der Leitung von Stephan Beck zählt zu den weiteren Highlights, wie die renommierten Stuttgarter Ensembles von Frieder Bernius mit Mozarts »Messe in c-Moll« und einer Uraufführung von Karl-Heinz Isele, das Radiosinfonieorchester Stuttgart des SWR mit Pianist Robert Levin unter der Leitung von Sir Roger Norrington, aus Italien die Alte-Musik-Spezialisten von »La Venexiana« mit der »Marienvesper« von Monteverdi sowie der Tschechische Philharmonische Chor Brünn unter der Leitung von Petr Fiala. Ein modernes Projekt zu Hildegard von Bingen mit Ute Kreidler, der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Ben Becker mit seiner Lesung »Ich, Judas« und die einzigartige Opernproduktion »Zaide. Eine Flucht« mit Flüchtlingen unter Regie von Cornelia Lanz stellen besondere Männer- und Frauengestalten vor. Wie auch drei Nachtkonzerte, die sich innovativ und experimentell mit dem Thema »Als Mann und Frau« befassen. Der 13. Kompositionswettbewerb für Zeitgenössische Geistliche Musik, der 14. Internationale Meisterkurs für Orgelimprovisation, ein Meisterkurs »Jazz und Gospel«, Künstlergespräche und festliche Gottesdienste ergänzen die Konzerte. Ausgewählte Veranstaltungen werden für das Hörfunkprogramm SWR2 aufgezeichnet.

Informationen www.kirchenmusik-festival.de Festival-Broschüre und Eintrittskarten: i-Punkt Schwäbisch Gmünd Marktplatz 37/1 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon +49 (0)7171 603-4250 Telefax +49 (0)7171 603-4299

Linke Seite: Ben Becker, Foto: Faceland.com Oben: Philippe Gerlach / Zaide, Foto: A. T. Schäfer / La Roza Enflorese, Foto: Künstler selbst Mitte: Cuarteto Rotterdam / Evelin Stadler Unten: Sir Roger Norrington, Foto: Thomas Müller / Unduzo, Foto: Antonia Nahas


Das Gmünder Traditionsunternehmen QUINN Scheurle hat an seinem Stammsitz in der Gutenbergstraße das größte Schmuck-Outlet des Ostalbkreises eröffnet.

Echtschmuck direkt vom Hersteller

FASZINATION SILBER

Das Familienunternehmen QUINN Scheurle, 1903 gegründet, gehört heute zu den größten und ältesten noch existierenden Schmuckherstellern in der traditionsreichen »Gold- und Silberstadt« Schwäbisch Gmünd. Das neue Schmuck-Outlet präsentiert auf einer Fläche von 80 qm über 500 Schmuckartikel bzw. 150 Schmuck-Sets. Dabei handelt es sich um reguläre Ware von Lagerüberhängen aus Vorjahreskollektionen, keineswegs um B-Ware oder gebrauchte Artikel! Kunden haben so die Möglichkeit, hochwertigen Silberschmuck aus Sterlingsilber oder Edelstahl mit 60 bis 80% Ersparnis zum ursprünglichen UVP zu erwerben. Die Ausstellung wird laufend aktualisiert, es lohnt sich also, dem QUINN Schmuck-Outlet immer mal wieder einen Besuch abzustatten – kostenfreie Parkplätze stehen direkt beim Eingang zur Verfügung. Die aktuellen QUINN Kollektionen erhalten Sie exklusiv bei dem lokalen Juwelier »Juwelenreich« in der Ledergasse und in der »Galerie Gold & Silber« in der Bocksgasse. QUINN Schmuck-Outlet Gutenbergstraße 23 (Eingang: Joh.-Seb.-Bach-Straße) 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 600019, www.quinn.de

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: QUINN SCHEURLE

Ausstellungen Galerie Spitalmühle

2016

Begegnungen

Petra Steidel Wokeck

In voller Blüte 12.Juni bis 28. August 2016 Generationentreff Spitalmühle Spitalhof 3, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon 07171 603-5080, geöffnet Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr

Schwäbisch Gmünd Generationentreff Spitalmühle


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TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE, HEIKE GROLL, PETER FREITAG, SOPHIA MÜLLER, ANNE HÉLARY

shoppinGmünd

HIER BIN ICH MENSCH, HIER KAUF' ICH EIN.

Allein das faszinierende Innenstadt-Ensemble von Schwäbisch Gmünd lädt zum Flanieren, Schauen und Genießen ein. Aber in jedem Quartier der Stauferstadt gibt es kleine »Perlen« individueller und hochwertiger Fashion-und Lifestyle-Adressen. Menschen mit Sinn für die schönen Dinge des Lebens werden hier garantiert fündig. Come in and find out!

QUINTEN OPTIK, das traditionsreiche Augenoptik-Fachgeschäft gegenüber der Remsgalerie, ist die Adresse in Sachen Brillen und Kontaktlinsen. Es wird geführt von Elfriede Quinten, unterstützt von einem eingespielten Team von 3 Mitarbeiterinnen, allesamt ausgebildete Augenoptikerinnen. Kompetenzschwerpunkt von QUINTEN OPTIK ist die Augenprüfung. Seit vielen Jahren ist das Weltunternehmen Carl Zeiss Partner von QUINTEN OPTIK – und die Kunden profitieren davon in hohem Maße: Sei es mit dem iProfiler von ZEISS, der bisher nicht erkennbare Sehfehler erfasst und in Kombination mit der i-Scription Technologie und den ZEISS PräzisionsBrillengläsern ein schärferes, kontrastreicheres und zugleich brillanteres Seherlebnis vermittelt. Oder die innovativen ZEISS DriveSafe Brillengläser, die bei Dämmerung und Dunkelheit die Blendempfindlichkeit, ausgelöst durch blaustichige Autoscheinwerfer, herabsetzen – ein AutoSicherheitssystem der ganz anderen Art. Das Team von QUINTEN OPTIK berät Sie dazu gerne ausführlich und findet mit Ihnen gemeinsam die optimale Brillenlösung. Dafür nimmt sich Elfriede Quinten und ihr Team die Zeit, die dafür notwendig ist – ohne Wenn & Aber. Die hohe Zahl an Stammkunden, die dem Augenoptikgeschäft teils schon Jahrzehnte die Treue halten, bestätigt das hohe Maß an Betreuungsqualität, Kompetenz und technischer Ausstattung. Herzlich Willkommen bei QUINTEN OPTIK!

QUINTEN OPTIK

Quinten Optik Ledergasse 53, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 65203, Mo-Fr 8.30 bis 18.30 Uhr, Sa 8.30 bis 14 Uhr


shoppinGmünd

Outdoor-Zeit

Seit rund zwei Jahren die angesagte Adresse für Outdoorer am oberen Ende der Ledergasse: »Outdoor-Zeit«. Der Spezial-Shop bietet auf 130 qm Verkaufsfläche ein umfangreiches Sortiment an Outdoor-Bekleidung und -Zubehör zum Wandern, Klettern, den Bergsport und die GPS-Navigation – »Outdoor-Zeit« ist bereits seit 15 Jahren Kompetenzpartner von Garmin-GPS in Süddeutschland. Outdoor-Begeisterte finden hier die Top-Marken wie Meindl, HanWag, Lowa, Scarpa, Icebreaker, Mammut, Bergans, Haglöfs, Jack Wolfskin, Direct Alpine, Patagonia und Mountain Equipment. Bei »Outdoor-Zeit« findet kein Artikel den Weg in die Regale, der den Inhaber Joachim Sorg und sein Team nicht bedingungslos überzeugt hat – sprich: auch das Outdoor-Zeit-Team ist gerne und oft draußen unterwegs, wissen also, wovon sie sprechen und beraten ihre Kunden deshalb ausführlich und kompetent. So erklärt sich auch das Credo von Joachim Sorg »Nimm dir Zeit für draußen«, das er zum Namen seines besonderen Outdoor-Shops gemacht hat. Outdoor-Zeit Ledergasse 65 Fon +49 (0)7171 9248807, Mo-Fr 10 bis 13.30 und 14.30 bis 18.30 Uhr, Do bis 20 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr

Zeit für das Wesentliche – dank guter Auswahl und Beratung durch Outdoor-Zeit.

Ein »Schaufenster« von rund 60 edelmetallverarbeitenden Betrieben und Schmuck- und Silberwarenherstellern – wo gibt’s denn so was? In Schwäbisch Gmünd! In zentraler Lage in der Fußgängerzone hat der Gmünder Edelmetallverband Ende 2015 die »Galerie Gold und Silber« eröffnet. Mit einem Angebot, das in Deutschland seinesgleichen sucht: handgearbeitete und in Manufakturen hergestellte Schmuckstücke aus Platin, Gold und Silber, Silbergerät, edle Objekte und Accessoires sowie Uhren. Die in limitierter Auflage herausgegebene BIFORA-Uhr »Gold und Silber« wird exklusiv in der Galerie verkauft. Design-Kollektionen, aktuelle Angebote, regelmäßige Ausstellungen mit Kunst, Edelsteinen oder Schmuck zeigen immer wieder die ganze Bandbreite und Faszination des Edelmetallhandwerks. Schauen Sie sich in der großzügigen Ausstellung in aller Ruhe um und lassen sich von Geschäftsführerin Anne Hélary und Mitarbeiterin Marie-Luise Wanner fachlich kompetent und ausführlich beraten. Sie können Schmuckstücke oder Accessoires auch nach ihren persönlichen Vorstellungen fertigen lassen!

Galerie Gold & Silber

Galerie Gold & Silber Bocksgasse 38 Fon +49 (0)7171 69088, Mi und Sa 10 bis 13.30 Uhr, Do und Fr 10 bis 16.30 Uhr oder nach Vereinbarung


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Nach umfangreichen Renovierungsmaßnahmen ist es kaum wieder zu erkennen, das »almandin – Schmuck und mehr«. Im einer alten Fabrikhalle nachempfundenen Ambiente mit großen Eisenfenstern, Betonoberflächen, Eichendielen und alten Goldschmiede-Arbeitsplätzen findet sich ein umfangreiches Sortiment mit Schwerpunkt Silberschmuck. Und Christiane Jorberg hat ein Händchen dafür, was gerade getragen wird – z.B. rosé vergoldetes Silber. Alle verarbeiteten Edelsteine sind selbstverständlich echt. Vor knapp 30 Jahren haben Christiane und Matthias Jorberg ihre Mineralien-Sammelleidenschaft zum Beruf gemacht und bieten seit fast 20 Jahren in der Ledergasse 2 beim Spitalhof-Eingang auf 160 qm ein ausgewogenes Sortiment an bearbeiteten Steinen und Steinschmuck an. Es gibt kaum einen Stein, nach dem sich Christiane Jorberg nicht auf die Suche macht. So kann eine ungewöhnlich große Auswahl, vor allem an so genannten Trommelsteinen, angeboten werden. Das hat sich weit herum gesprochen. Abgerundet wird das Sortiment mit den ätherischen Ölen der Firma Primavera, vielfältigen Räucherwaren, Entspannungs-CD´s und tibetanischen Klangschalen. Es lohnt sich, rein zu schauen!

almandin

Seit fast 30 Jahren bietet Almandin eine große Auswahl an Silberschmuck.

SCHMUCK UND MEHR

almandin – Schmuck & mehr Ledergasse 2, Fon +49 (0)7171 36824 Mo-Fr 9.30 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9.30 bis 13 Uhr

GARTEN

Dieses Paradies für Gartenliebhaber ist nicht zu übersehen: direkt an der B29 am Osteingang von Schwäbisch Gmünd sieht man schon das große Ausstellungsgelände mit auffälligen, lebensgroßen Figuren, Säulen, Pavillons, großen Vasen und Töpfen. Augenblicklich fühlt man sich in eine verwunschene Welt versetzt, voll von Engeln, Gnomen, Elfen, Fröschen und vielen Fantasiefiguren mehr. An allen Ecken und Enden plätschert es in Springbrunnen, Trögen und aus Wasserausläufen, üppiges Grün und eine bunte Blütenpracht rankt aus Eisenvasen und Messingampeln, Rosenkugeln und Wasserhähne blitzen in der Sonne um die Wette. Aber nicht nur Dekorativ-Fantasievolles, sondern auch ganz Praktisches und Funktionales wie Wasserhähne, Ausläufe, Gießkannen oder Gartenscheren sowie schönes, geschmiedetes Gartenwerkzeug der Marke KRUMPHOLZ findet man/frau bei ULRICH Garten. Und im Vintage-Shop gibt es Schönes für Drinnen im Romantic Style und Shabby Chic, schöne Deko-Artikel und Accessoires wie Tischdecken, Schürzen, kleine Taschen oder Clogs.

ULRICH

ULRICH GARTEN Aalener Straße 54, Fon +49 (0)7171 63543 Mo-Fr 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 13 Uhr Januar und Februar geschlossen


Bei der Arbeit: Ursula Richter

Am 20. Juni 2015 hat das 32-köpfige Besetzungsgremium des Evangelischen Kirchenbezirks Schwäbisch Gmünd die Aalener Pfarrerin Ursula Richter zur neuen Dekanin gewählt. Die 57-Jährige ist damit die erste Dekanin im Kirchenbezirk – und sie will hier Einiges bewegen in den nächsten Jahren.

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE


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or ihrer Wahl zur Gmünder Dekanin war Ursula Richter 22 Jahre lang Pfarrerin in Wasseralfingen-Hüttlingen, in denen sie viele Prozesse angestoßen hat – sei es die Förderung und Institutionalisierung des Ehrenamts, die Reform des Konfirmanden-Unterrichts, die Intensivierung der Jugend- und Seniorenarbeit und – als eine der ersten Kirchengemeinden in Baden-Württemberg – die Initiierung der »Vesperkirche«, eine, wie sie sagt, »niederschwellige Möglichkeit, Menschen unterschiedlicher Abstammung, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Gaben und Einkommen zusammenzubringen.«»Das ist für mich der ursprüngliche Auftrag der Kirche – es muss Platz sein für Menschen jeglicher Couleur!« Man spürt, dass für Ursula Richter hier ein ganz wichtiger Ansatz für ihre Arbeit, ihre Aufgabe besteht. Deshalb freut sich die neue Dekanin, dass es die Vesperkirche ab März auch in der Augustinuskirche im Zentrum Gmünds geben wird. Kirche muss sich auch anderweitig verändern und zukunftsfähiger werden: Was Ursula Richter 2011 bereits in Wasseralfingen mit auf den Weg gebracht hat, will sie nach Grundsatzbeschluss des Gesamtkirchengemeinderats im März 2015 nun

»DIE

Ursula Richter möchte als Dekanin in Schwäbisch Gmünd Vieles bewegen.

auch in Schwäbisch Gmünd forcieren: bisher 5 Kirchengemeinden sollen zu einer fusioniert, der Bestand an Immobilien verkleinert und das Augustinus-Gemeindehaus zum gemeinsamen Haus der evangelischen Kirche in Gmünd werden. »Das Evangelium von Jesus Christus ist der Glanz der Kirche und kein anderer. Weder ihr Geld, noch ihre Immobilien, noch ihre Strukturen«, bekräftigt die neue Dekanin. Sie hofft, dass alle 5 Gemeinden in diesem Jahr dem Richtungsbeschluss zustimmen können und ihr Traum wäre es, wenn die Fusion zum 31.10.2017 zum 500jährigen Reformationsjubiläum vollzogen sein könnte. Aber sie weiß, dass dieser Prozess ein großes Vorhaben ist, das der Unterstützung Vieler bedarf und viele Ängste und Widerstände überwinden muss.

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Im Augenblick ist der Konferenzraum im Evangelischen Gemeindehaus noch Ursula Richters »fliegendes Büro«.

ie evangelische Augustinuskirche liegt nur einen Steinwurf vom HeiligKreuz-Münster, der katholischen Stadtkirche, entfernt – und damit wird ein weiteres Thema berührt, das Ursula Richter sehr am Herzen liegt: Ökumene. »Ökumene schreibe ich Groß – es gibt nur EINE Kirche. Es gibt zwar verschiedene ‚Modelle’, Schwerpunkte bei den einzelnen Konfessionen, aber es gibt so viel Gemeinsames. Gemeinsam können wir besser da sein für die Menschen in Not, einander bestärken und bereichern im Glauben. Auch der Kontakt mit muslimischen Gemeinden wird in Zukunft wichtig sein.« Apropos Zukunft: Sie sieht ihre Aufgabe als Dekanin darin, Rahmenbedingungen zu schaffen – und immer wieder Impulse in die Kirchengemeinde zu geben. Im Herbst z.B. plant Ursula Richter zusammen mit allen Kirchengemeinderäten und den Bezirkssynodalen des gesamten Kirchenbezirks eine »Zukunftswerkstatt«, die ausloten soll: Was ist für uns wichtig in Zukunft, Kirche zu sein? Und welche Strukturen brauchen wir, um das zu gewährleisten? Ursula Richter hat sich also für die 9 Jahre ihrer Amtszeit als Dekanin Einiges vorgenommen. Aber sie sagt in ihrer offenen, ansteckend positiven Art: »Wir können nicht zaubern, aber vielleicht lassen sich Manche durch das, wie wir miteinander Kirche sind, verzaubern!«


Der Maler Emanuel Leutze

VON DER REMS AN DEN DELAWARE. Amerikas bekanntestes Gemälde, ein National-Heiligtum, das im Metropolitan Museum of Art in New York hängt, in vielen Amtsstuben, in den Geschichtsschulbüchern abgebildet und bei jeder nationalen Erinnerungsfeier präsent ist, wurde in Deutschland gemalt – von dem Gmünder Künstler Emanuel Gottlob Leutze. Und trotz Omnipräsenz dieses Gemäldes in den USA weiß dort kaum jemand, wer es gemalt hat. Wer war dieser Emanuel Leutze, dessen Geburtstag sich dieses Jahr zum 200. Male jährt, der mit 9 Jahren mit seinen Eltern in die USA ausgewandert ist und der sich von da an als Wanderer zwischen »Alter« und »Neuer Welt«zu einem der bedeutendsten Maler des 19. Jahrhunderts entwickelt hat? Eine Spurensuche zwischen Schwäbisch Gmünd, Düsseldorf und Washington.

Selbstbildnis, Bleistiftzeichnung, um 1850 TEXT: PETER FREITAG FOTOS: MUSEUM UND GALERIE IM PREDIGER, CENTURY ASSOCIATION NEW YORK


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Der Maler Emanuel Leutze

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manuel Gottlob Leutze wird am 24.Mai 1816 in Schwäbisch Gmünd geboren – ein Jahr nach dem Wiener Kongress, der alle nationaldemokratischen Bestrebungen, die während des Befreiungskriegs gegen Napoleon aufgeflackert waren, wieder zunichte machte. Seine Eltern waren der Kammmacher Gottlob Heinrich Leutze, ein bürgerlicher Liberaler, und seine Frau Christine Catharine, geb. Mayer. Sein Geburtshaus stand an der Ecke Rinderbacher Gasse - Kalter Markt, durch eine lavierte Federzeichnung weiß man heute, wie das Haus aussah. Über die ersten Gmünder Jahre Emanuels ist wenig bekannt, ebenso zu den Gründen, die die Familie bewogen, 1825 in die USA auszuwandern. Anfang des 19 Jh. litten die Europäer an den Folgen der Napoleonischen Kriege. Dazu kam, dass das Geburtsjahr Leutzes als »Jahr ohne Sommer« in die Geschichtsbücher eingeht, ein Vulkanausbruch in Indonesien, der riesige Mengen schwefelverpesteter Asche bis nach Nordostamerika trug, löste katastrophale Missernten und 1816 die schlimmste Hungersnot des 19. Jahrhunderts aus. Das bewog tausende Ausreisewillige im Südwesten Deutschlands dazu, auszuwandern, vor allem in die USA – so auch in Gmünd.

Kunst-Studium bei John Rubens Smith (1775-1849). Der englische Professor war der beste Zeichenlehrer der Kunsthochburg Philadelphia und erkannte schnell das Talent des jungen Künstlers.

Im April 1837 beteiligte sich Leutze mit 2 Gemälden an der Artists' Fund Society und erntete positive Kritiken für sein »Portrait of a Lady«. Durch diesen Erfolg wurde er in die Artists’ Fund Society aufgenommen und erhielt seinen ersten gewichtigen Auftrag: Für die National Portrait Gallery of Distinguished Americans in Washington D.C. sollte er führende Staatsmänner porträtieren. Die Weltwirtschaftskrise 1837 setzt diesem Auftrag nach 3 Monaten ein Ende. Leutze lässt sich nicht entmutigen und schlägt sich als wandernder Porträtmaler durch. Seine Porträts und Gemälde literarischer und religiöser Themen werden ausgestellt , finden Beachtung, bringen ihm neue Aufträge – und Gönner. Darunter der Sammler und Verleger Edward L. Carey, der Leutzes Vorhaben, im Ausland zu studieren, unterstützt und ihm finanzielle Mittel bereitstellt. Denn Leutzes sehnlichster Wunsch ist es, an der zu dieser Zeit berühmtesten Kunstakademie Europas zu Ob wirtschaftliche oder studieren: in Düsselpolitische Gründe die Leutdorf. 1839 reist er nach zes bewegte auszuwanPhiladelphia zurück, dern, darüber gibt es keium schließlich 1840, ne eindeutigen Anhaltsdie Reise in seine alte punkte. Tatsache ist, dass Im Gemälde »Die erste Messe Maria Stuarts in Holyroodhouse« (1866) widmet sich Leutze Heimat anzutreten. Im die Eheleute Leutze am 4. erneut der schottischen Königin und dem Thema der religiösen Auseinandersetzung. Januar 1841 erreicht er Mai 1825 den Bürgerrechtsverzicht unterzeichneten und sich auf Amsterdam, sieht dort die Werke der alten Meister, bevor er die beschwerliche Reise machten. Die Leutzes ließen sich wie schon sich an der von Wilhelm von Schadow geleiteten Königlich-Preuviele Württemberger vor ihnen in Philadelphia, Pennsylvania, nie- ßischen Kunstakademie, aus der die berühmte Düsseldorfer Mader – zu dieser Zeit eine der bedeutendsten Städte der USA, in der lerschule hervorging, immatrikuliert. Leutze, der sich als Historien1776 die Unabhängigkeit verkündet und 1787 die Verfassung be- maler ausbilden lassen wollte, störte schon bald die starre Routischlossen wurde. ne des Akademiebetriebs, richtet sich ein eigenes Atelier ein und schließt sich dem 8 Jahre älteren Carl Friedrich Lessing an, eine der Vater Leutze hatte seine Werkzeuge und Maschinen mit in die herausragenden Künstlerpersönlichkeiten im damaligen Düsseldorf. neue Heimat genommen und führte sein Handwerk als Kammmacher fort. Der Neuanfang stand für die Familie jedoch unter keim Atelier des aufrührerischen Liberalen findet Leutze Rat und nem guten Stern: 6 Jahre nach der Ankunft in Amerika hatte der Anregung für die Konzeption seiner frühen Historienbilder. Vater von Emanuel einen Unfall, an dessen Folgen er vier Wochen Schon das erste Bild Leutzes »Columbus before the High Council of später starb. Die Mutter setzte zunächst die Kammmacher-Werk- Salamanca« (1842) sorgte auf der Herbstausstellung des Kunstverstatt fort, gab sie aber innerhalb von 3 Jahren auf. Emanuel Leutze eins für ziemliches Aufsehen. sah sich nun in der Verantwortung, für die Familie zu sorgen. Er, dessen zeichnerisches Talent sich schon während der Schulzeit in Man staunte über das außergewöhnliche Talent dieses bis dato Gmünd zeigte und der auch am Krankenbett des Vaters gezeichet Unbekannten und bewunderte seine Ausdruckskraft und Farbhatte, fertigte kleine Porträts an, die er für 5 Dollar das Stück ver- gebung. Selbst der gestrenge Wilhelm von Schadow zollte Anerkaufte. Aber Emanuel Leutze wollte mehr: 1834 begann er ein kennung und nahm Leutze in seine Meisterklasse auf. 1841 stellt

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Der Maler Emanuel Leutze

die Artists’ Fund Society in Philadelphia 12 Gemälde von Emanuel Leutze aus, sein Agent verkauft 11 davon. Somit stellt sich der Erfolg Leutzes auf einen Schlag dies- und jenseits des Atlantiks ein. Seiner geliebten Schwester Louisa schrieb er damals voller Euphorie und Stolz: »... somit habe ich mein Ziel schon erreicht.« Er war sich sicher, sobald er als Künstler in Europa einen Namen hat, er es auch in den USA schaffen würde. Die folgenden knapp zwei Jahre unternahm Leutze eine ausgedehnte Studienreise, die ihn zunächst nach München führt. Dort lernt er den Gmünder Julius Erhard kennen, mit dem ihn eine 20-jährige Freundschaft verbinden sollte. Von München aus reist er weiter nach Italien, wo er sich 4 Monate in Venedig und 8 in Rom aufhält. In Venedig faszinieren ihn die reichen Farben Tizians, Veroneses und Bellinis, in Rom das kraftvolle und eigenständige Werk Michelangelos.

Im Oktober 1849 beginnt Leutze 33-jährig sein Meisterwerk der Historienmalerei und berühmtestes Bild »Washington Crossing the Delaware«. Leutze stellt ein »Ur-Datum« der US-Geschichte dar: Es ist die Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1776, als Washington mit einer kleinen Rebellenarmee des freien Amerika, die eigentlich schon am Ende scheint, auf ihrem Rückzug alles auf eine Karte setzt, den halbvereisten Delaware überquert und noch am 26.Dezember das Städtchen Trenton überfällt, wo die Verfolger einquartiert sind. Der Coup gelingt, Washingtons Armee besetzt Trenton und beginnt ihren 5 Jahre währenden Siegeszug bis zum vollkommenen Triumph über Englands Truppen in Yorktown.

Dieses monumentale, 3,78 mal 6,47 Meter große Ölgemälde und das von Leutze mit einer unglaublichen Ausdruckskraft dargestellte Geschehen ist das bekannteste Bild der Vereinigten Staaten, eine Ikone der Nation. Das Werk, ber Leutze studas Leutze 2 Jahre lang diert nicht nur beschäftigt, kennt 3 Verdie alten Meister, er sionen und mehrere Koschafft auch eigene pien. Die erste Version Werke: In Rom malt er wurde, als das Gemälde »The Landing of the Norfast fertig war, durch eisemen in America« und nen Brand in Leutzes Ateschickt es von dort in lier im November 1850 die USA. Die Resonanz beschädigt – geistesgeist groß und er erhält genwärtig hatte er es aus zahlreiche Bestellungen. dem Rahmen geschnitMitte 1845 kehrt Leutze ten und gerettet. Er benach Düsseldorf zurück. stellte sofort eine LeinGoldmedaillen und Anwand in derselben Gröerkennung dies- und jenße und fing an, das Bild seits des Atlantiks ma- Leutzes bekanntestes Gemälde »Washington Crossing the Delaware«, hier in der von erneut zu malen. In der chen ihn in der Düssel- Paul Giradet 1853 geschaffenen Stahlstich-Fassung (Ausschnitt). Zwischenzeit restaurierte dorfer Malerkolonie zur prominenten Persönlichkeit. Ende dessel- er die erste Fassung. Die Replik beendete Leutze in nur 6 Monaten ben Jahres heiratet er Juliane Lottner, die er bereits vor seiner Studi- im Sommer 1851, er arbeitete wie rasend. Mit dieser Fassung reist enreise kennengelernt hatte. Zwei Söhne und zwei Töchter werden der Künstler in die USA. in Düsseldorf geboren. Das gelungenste Porträt seiner Frau ist »Die Bernsteinkette« (1847) mit Tochter Ida. Als er am 1.September in New York ankam, wird er wie ein Held Während der revolutionären Ereignisse im Jahr 1848 trat Leutze empfangen. Das Gemälde wird von dem New Yorker Schiffsmit anderen Düsseldorfer Künstlern aktiv für einen raschen Zusam- baumagnat Marshall O. Roberts für die nach damaligem Geldmenschluss aller deutschen Bundesländer zu einem nationalen Ein- wert gewaltige Summe von 10.000 Thaler gekauft. 1897 findet heitsstaat ein. Er gründete mit Lessing, Achenbach, Hasenclever, es schließlich seinen Platz im Metropolitan Museum of Art, New u.a. die liberale Künstlerorganisation »Malkasten«, eine der älte- York. Die restaurierte Originalfassung wird ab 1852 in Köln, Düssten Künstlervereinigungen Deutschlands, die noch heute existiert. seldorf und Berlin ausgestellt, später gelangt sie in den Besitz der Mitte der 50er Jahre des 19.Jh. erreichte Emanuel Leutze den Zenit Kunsthalle Bremen, wo sie nach einem Bombenangriff 1942 dann seines Schaffens und seiner Popularität schließlich doch noch verbrennt. Ein – er war der Künstler, über den man in dritte, verkleinerte Replik wird 1853 Düsseldorf und weiten Teilen Europas von Paul Giradet gestochen und versprach. Sein »American Dream«, den größert den ohnehin schon beträchtsich seine Familie mit ihrem Exodus erlichen Ruhm des Bildes. Einen Stahlhofft hatte und sein Vater nicht erleben stich schenkt Leutze seinem Gmünder durfte, schien sich endlich zu erfüllen. Freund Julius Erhard, der so über Er-

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»WASHINGTON CROSSING« IST EINE IKONE DER VEREINIGTEN STAATEN VON AMERIKA.


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Der Maler Emanuel Leutze

hards Schenkung der »Alterthümer«-Sammlung in den Bestand des Gmünder Museums gelangt. Der millionenfach reproduzierte Stahlstich machte »Washington Crossing« zum berühmtesten Historiengemälde der USA.

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rotz des begeisterten Medienechos fand Leutzes Vorschlag an den amerikanischen Kongress, mit »Washington Rallying the Troups at Monmouth« ein Pendant zu »Washington Crossing« für die Erweiterung des Kapitols zu schaffen, kein Gehör, so dass er im Juni 1852 enttäuscht nach Düsseldorf zurückkehrte – und dort dennoch mit der Arbeit an dem großformatigen Bild begann.

aus bereits eine Liste an Themenvorschlägen für einzelne Räumlichkeiten geschickt hatte. Einer der Vorschläge war »Emigration to the West«, die Thematisierung der amerikanischen Expansion in den Westen. Dafür fertigte er zwei Ölstudien an. Die zweite, exaktere Ölskizze erfüllte schließlich seinen langgehegten Traum: Im Juni 1861 erhält er den Auftrag, am großen westlichen Treppenaufgang des Repräsentantenhauses das großformatige Wandbild. »Westward the Course of Empire Takes its Way« oder kurz: »Westward Ho!« zu realisieren, was zum größten Auftrag seines Lebens wird.

Der Amerikanische Bürgerkrieg (1861-1865), der inzwischen ausgebrochen war, hielt Leutze nicht davon ab, Studienreisen in die Ro1854 vollendet er »Washington Rallying ...«, das nach Ausstel- cky Mountains und die westlichen Indianergebiete zu unternehmen, lungen in Berlin und Brüssel von einem amerikanischen Sammler um Skizzen für seinen Auftrag anzufertigen. Im November 1861 gekauft wurde. 1854 bebeginnt er das gewalsucht er nach 10 Jahren tige 6,09 mal 9,14 Mewieder einmal seine Heiter große Wandbild und mat. Er unternahm einige vollendet es 1862. Nach Wanderungen: auf den Abschluss der ArbeiNepperberg, nach Lorch, ten kehrt Leutze 1863 auf den Hohenrechberg noch einmal kurz nach und sicherlich auch auf Düsseldorf zurück, um den Hohenstaufen. Sein seine Familie nach fast Aufenthalt ist durch Zeich5-jähriger Trennung zu nungen belegt (z.B. »Ansich nach Amerika zu sicht von Gmünd« und holen. Seine letzten Le»Rechberg, von Kloster bensjahre sind nicht die Lorch aus«). Man kann dabesten: finanzielle und von ausgehen, dass in diegesundheitliche Proser Zeit auch die Skizzenbleme belasten Leutze. vorlage zu seinem LandZu seinen letzten Arbeischafts-Ölgemälde »Der ten gehören ein Porträt Hohenstaufen« entstandes amerikanischen Präden ist und er es in Düs- Unter den insgesamt 320 Leutze-Werken sind nur 20 Landschaftsbilder – »Der Hohen- sidenten Abraham Linseldorf nach Skizzen und staufen« ist das einzige Landschafts-Ölgemälde, das seine schwäbische Heimat zeigt. coln (1809-1865) und nach seinem ausgezeichneten visuellen Gedächtnis geschaffen hat. eine Kartonskizze für ein Wandbild, das unvollendet bleibt: »The Leutze, der 1857 »Tizians Lagunenfahrt« malt (heute im Besitz des Emancipation of the Slaves«. Im Juni 1868 bietet ihm die preuGmünder Museums), muss erleben, wie seine Popularität in den ßische Kulturverwaltung die Nachfolge Wilhelm von Schadows als späten 1850er Jahren sinkt. Zudem wird der Druck der preußischen Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie an. Behörden auf das gesamte Kunst- und Geistesleben immer stärker. Als schließlich noch sein langjähriger Mentor und Freund C.F. Lesm 18.Juli, einem außergewöhnlich heißen Sommertag, arsing zum Direktor der Gemäldegalerie in Karlsruhe ernannt wird beitet er in seinem Washingtoner Atelier, nach einem Spaund Düsseldorf verlässt, entscheidet sich Leutze trotz zuvor verlie- ziergang bricht er zusammen, wird wenig später bewusstlos und hener Professur, Deutschland nach 18 Jahren endgültig zu verlas- erliegt abends vermutlich einem Gehirnschlag. Emanuel Leutze sen und nach Amerika zu gehen – vorläufig seine Familie aber noch wurde 52 Jahre alt. Seine Frau befand sich in Deutschland, vermutzurückzulassen. lich um die Konditionen der Direktoren-Stelle auszuhandeln, sein Sohn leistete Dienst auf Übersee, nur seine geliebte Tochter Ida Im Juni 1858 schreibt er an seinen Freund Julius Erhard nach war in der Todesstunde bei ihm. Schwäbisch Gmünd: »So schwer es auch für meine Frau sein wird, muss ich doch hinüber ... und in Deutschland blühen meine Ro- Er wurde am 20. Juli auf dem Glenwood Cemetery in Washington sen doch mal nicht.« Am 11. Januar 1859 tritt er seine Reise in die bestattet. Ein einfacher Grabstein aus weißem Marmor, der nur seiVereinigten Staaten an. Er erhofft sich Aufträge für den Erweite- nen Namen und seine Daten trägt, schmückt seine letzte Ruherungsbau des Kapitols und hat mit dem Bauleiter Captain Montgo- stätte. Seine Tochter Ida Leutze Wheeler wurde 1908, vierzig Jahre mery C. Meigs einen großen Befürworter, dem er von Düsseldorf später, neben ihm beerdigt.

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Der Maler Emanuel Leutze

VERANSTALTUNGEN IM LEUTZE-JAHR

LEUTZE Club Der Leutze Club wurde am 24. Mai 2008, dem 192. Geburtstag des Gmünder Künstlers Emanuel Leutze, von sieben ehemaligen Professoren, Angestellten und Freunden der internationalen University of Maryland University College (UMUC SG), die von 1992-2002 in Schwäbisch Gmünd ansässig war, gegründet. Als Ziel formuliert wurde »die Wahrung des Gedächtnisses an diesen herausragenden Maler und Verbreitung seines weltweiten Ruhms, vor allem in seiner schwäbischen Heimat«. Seit der Schließung des UMUC SG betrachten die »Survivors« Leutze auch als Symbolfigur der deutschamerikanischen Beziehung und den Club als Bewahrer dieser über 60 Jahre dauernden Freundschaft seit der Stationierung amerikanischer Streitkräfte 1951 in Schwäbisch Gmünd. Der Leutze Club schrieb sich auf seine Fahne, dem berühmten Sohn der Stadt jedes Jahr ein Geburtstagsgeschenk zu machen – seit 2009 waren das z.B. vier Straßen-Zusatzschilder (2009/2010) oder die Sanierung des Gedenksteins am ehemaligen Geburtshaus Leutzes (2011). Seit 2010 wird jedes Jahr an unterschiedlichen Orten ein Leutze-Fest veranstaltet, so 2011 am Gedenkstein, 2012 im Museum, 2013 im Stadtarchiv oder 2014 im Rahmen der Landesgartenschau. 2012 und 2014 wurde jeweils ein Original Leutze-Gemälde enthüllt und der Museumsleiterin Dr. Monika Boosen als Dauerleihgabe überreicht. 2015 ist ein langgehegter Wunsch des Clubs in Erfüllung gegangen: mit der Benennung der CongressCentrum-Erweiterung in »Leutze-Saal« hat der Künstler eine weitere Würdigung in seiner Heimatstadt erhalten. Und dort wird auch das »Bicentennial«, der 200. Geburtstag Emanuel Gottlob Leutzes, am 24. Mai 2016 groß gefeiert!

AUSSTELLUNGEN Emanuel Leutze. In Deutschland blühen meine Rosen nicht – zum 200. Geburtstag des deutsch-amerikanischen Historienmalers 3.4.-28.8., Museum im Prediger Emanuel G. Leutze in Wort und Bild 5.4.-30.4., Stadtbibliothek »... ein besseres Auskommen finden« – Auswanderung aus Schwäbisch Gmünd nach Amerika im 19. Jh. 8.4.-31.12., Stadtarchiv

LITERARISCHES Emanuel Leutze – von der Rems zum Delaware Präsentation der Monografie von Heidrun Irre Di, 5.4.,19.30 Uhr, Stadtbibliothek Auswanderung, Emigration, USA – eine Spurensuche Schreibcafé für Fortgeschrittene mit Andrea Mößner Do, ab 7.4., 3 x, je 15-17 Uhr, Gmünder VHS, Münsterplatz Verlorensein in der Welt: Auswanderung und Identitätssuche Literatur am Vormittag mit Oksana Förstner: Do, ab 7.4., 3 x, je 9.30-11.30 Uhr, Gmünder VHS Sozialpolitische Lesehäppchen – 200 Jahre Geburtstag E. Leutze mit Anna Schonter (Ltg.), Rolf Siedler (Musik) Fr, 29.4., 19 Uhr, Theaterwerkstatt im Spital

VORTRÄGE Die Auswanderung von Gmünd nach Amerika im 19.Jahrhundert mit Professor Dr.Ulrich Müller Mo, 18.4., 19 Uhr, Gmünder VHS, Münsterplatz Portale zur Macht: Historienmalerei mit Helga Koenig: Mo, 2.5., 19.30 Uhr, Gmünder VHS, Münsterplatz Auswanderung und Einwanderung als Thema der europäischen Geschichte mit Dr. phil. Hartmut Jericke Mo, 30.5., 19.30 Uhr, Gmünder VHS, Münsterplatz Emanuel Leutze: Von Gmünd nach Washington D.C. mit Heidrun Irre Do, 9.6., 19 Uhr, Refektorium im Prediger

LEUTZE-JUBILÄUMSFEIER Das Geburtshaus Leutzes – Federzeichnung von Carl Weyßer (18331904): Auf dem kalten Markt, 1864.

Fest zum 200. Geburtstag Emanuel Leutzes Di, 24.5., Congress-Centrum Stadtgarten, Leutze-Saal

Im Leutze-Jubiläumsjahr sind folgende Publikationen erschienen: Heidrun Irre Emanuel Gottlob Leutze – Von der Rems zum Delaware, Einhorn-Verlag Schwäbisch Gmünd, 2016, ISBN 978-3-95747-033-1 Bestandskatalog Emanuel Leutze – Leben und Werk, Hg. Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd, 2016, anlässlich der Ausstellung vom 3.4. bis 28.8.2016, ISBN 978-3-936988-31-4


Der meiste Schaden, den der Computer potenziell zur Folge haben könnte, hängt weniger davon ab, was der Computer tatsächlich kann oder nicht kann, als vielmehr von den Eigenschaften, die das Publikum dem Computer zuschreibt. Prof. Dr. Joseph Weizenbaum aus „Albtraum Computer“, Januar 1972

Was ist das? Blaues Licht. Und was kann es? Es leuchtet blau.

Das innovative Studienprogramm „Internet der Dinge“ der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd in Kooperation mit der Hochschule Aalen befasst sich mit der Veränderung der Lebenswirklichkeit durch die Digitalisierung.

Dialog aus Rambo III, Regie Peter MacDonald, USA 1988

Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd steht für eine exzellente Designausbildung und Designforschung. Ihre besondere Stärke ist die Gestaltung, die Nöte und Bedürfnisse der Menschen ernst nimmt. Die HfG setzt auf eine ganzheitliche Entwicklung der Fachkompetenz, des zivilgesellschaftlichen Engagements und der Persönlichkeit der Studierenden. Dazu orientiert sich die Hochschule an höchsten Qualitätsstandards. Interaktionsgestaltung BA Internet der Dinge – Gestaltung vernetzter Systeme BA Kommunikationsgestaltung BA Produktgestaltung BA Strategische Gestaltung MA Rektor-Klaus-Straße 100 73525 Schwäbisch Gmünd T 07171 602 600 info@hfg-gmuend.de www.hfg-gmuend.de www.facebook.com/hochschule.gestaltung/


TEXT: GESCHÄFTSSTELLE STAUFERFESTIVAL, FOTOS: MARIO KLAIBER, VOLKER KLEI, THOMAS MAYR, DANIELA HERKOMMER, SHUTTERSTOCK.COM: AQUARIAGIRL1970, EEO, OKSANA2010, LAWREY

STAUFISC Staufersaga und Schwörtage in Schwäbisch Gmünd

STAUFERSAGA 24. JUNI BIS 08. JULI 2016

In diesem Jahr jährt sich der Besuch des letzten Staufers Konradin zum 750. Mal. Dieser feierte 1266 in der Johanniskirche in Schwäbisch Gmünd sein letztes Weihnachtsfest auf deutschem Boden. Im Anschluss zog er nach Italien, um dort das Erbe seiner Vorväter anzutreten. Diese wahre Geschichte ist Kern der Aufführungen des historischen Freilichttheaterstücks »Die Staufersaga«. Lassen Sie sich mitreißen durch die Inszenierung und das beeindruckende Bühnenbild sowie die authentisch geschneiderten Gewänder und die herausragenden Schauspielkünste unserer Protagonisten. Erleben Sie mit, wenn mächtige Stauferkönige und -kaiser, galante Kirchenfürsten und kriegserfahrene Ritter um die Macht ihres Landes kämpfen und Sie in eine weit zurückliegende, aber keinesfalls vergessene Zeit entführen.


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H GMÜND. SCHWÖRTAGE 09.-10. JULI 2016

Tollkühne Ritter in Kettenhemden, bezaubernde Prinzessinnen in edlen Gewändern, geschäftstüchtige Markthändler, für ihre Kunststücke bestaunte Gaukler und verwegene Schwertkämpfer in der Vorbereitung auf die nächste Schlacht, Bettler, die man riecht, bevor man sie sieht und vieles mehr lassen an den Schwörtagen die Geschichte von staufisch Gmünd wieder lebendig werden. Im historischen Kern der »Ältesten Stauferstadt« rund um das beeindruckende Heilig-Kreuz-Münster, den Marktplatz bis hin zum Fünfknopfturm im westlichen Teil der Innenstadt verbünden sich am Samstag, 9. Juli 2016 und Sonntag, 10. Juli 2016 viele mittelalterliche Herrscher und Untertanen. Ein wahrhaft sagenhaftes Schwäbisch Gmünd präsentiert mit großem bürgerschaftlichen Engagement die Stauferzeit mit aufsehenerregenden Ritterturnieren, atemberaubenden Feuershows und den erstmals stattfindenden Schwörspielen sowie einem Stauferzug mit mehr als 2.000 Teilnehmern. Seien Sie dabei!


Die Staufersaga war das städtische Großereignis im Sommer 2012. Warum wird sie gerade in diesem Jahr wieder aufgeführt? H.H. Uraufgeführt wurde die Saga 2012 anlässlich des 850-jährigen Jubiläums der Stadtgründung unter dem Stauferkönig Konrad III. In diesem Jahr jährt sich zum 750. Mal der Besuch Konradins in der Stadt. Hier hat der vierzehnjährige Herzog von Schwaben 1266 sein letztes Weihnachtsfest auf deutschem Boden gefeiert, bevor er sich nach Italien aufmachte und zwei Jahre später in Neapel hingerichtet wurde. Diese Ereignisse bilden den Rahmen der Staufersaga. Damit ist sie zu Recht das Herzstück des Stauferfestivals 2016.

Die theatererfahrene Opernsängerin Kathrin Bechstein führte bei der Staufersaga 2012 gemeinsam mit Stephan Kirchenbauer Regie. Die künstlerische Leitung der Neuinszenierung liegt nun in ihren Händen. Der Mittelalter-Fachmann Prof. Dr. Hubert Herkommer entwarf zusammen mit Stephan Kirchenbauer Konzept und Textbuch der Staufersaga. Auch bei der Neuinszenierung wirkt er beratend mit.

Was bleibt, was verändert sich in der Staufersaga 2016? K.B. 2012 führte ich gemeinsam mit dem Autor Stephan Kirchenbauer Regie und war von der Vorbereitung bis zur Umsetzung für die künstlerisch-gestaltende Konzeption mitverantwortlich. Für die Neuinszenierung 2016 habe ich die künstlerische Leitung und die Regie übernommen. Das, was 2012 begonnen wurde, erfährt jetzt seine Weiterentwicklung und Vertiefung. Das Stück wird in einer gestrafften Fassung aufgeführt, die ich zusammen mit Hubert Herkommer erarbeitet habe. H.H. Der historische Kern bleibt natürlich identisch: Es geht um Aufstieg und Fall der Stauferdynastie und um Themen wie die damalige Heirats- und Machtpolitik, die Rolle der Frauen, die Auseinandersetzungen mit dem Papsttum oder die Beziehungen zu Byzanz und zum Orient. Diese geschichtliche Dimension wollen wir dem Publikum vermitteln, fernab von jedem folkloristischen Mittelalter-Klamauk. Doch wie die Zuschauer am wirksamsten erreicht werden, ist Sache der Regie. K.B. Und da passiert einiges! Ich will ein neues Erlebnis Staufersaga schaffen. »Wandel und Wechsel liebt, wer lebt«, um es in den Worten der Wotan-Figur aus Richard Wagners ‚Ring‘ zu sagen! Die neun Szenen der Saga zielen auf das Herz der Zuschauer, sie sollen Emotionen und Gefühle wecken. Jede Szene lebt von Ideen, die bei mir während der letzten drei Jahre gereift sind. Und wir profitieren von neuen technischen Möglichkeiten. Man wird mit allen Sinnen erleben können, was auf der Bühne und in der Arena vor der Johanniskirche geschieht.

Wird die Staufersaga dauerhaft zur Festkultur der Stadt gehören? H.H. Anlässe wird es genug geben, an die Ereignisse aus der mittelalterlichen Geschichte zu erinnern, die für die Stadt einmal prägend waren. Und es ist eine lohnende Aufgabe, denn es geht ja schließlich darum, aus der Betrachtung der Vergangenheit Impulse für die Gegenwart zu gewinnen. K.B. In der Tat festigt die Staufersaga mit ihren jetzt 1483 Mitwirkenden die Identität der Bürgerschaft. Durch die intensive Theaterarbeit entsteht ein nachhaltiges Gemeinschafts- und Solidaritätsgefühl, das der Stadt angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit zugute kommt. Und wenn darüber hinaus die Aufführungen Gmünds touristische Attraktivität steigern, kann es uns nur recht sein!


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SCHWÖRTAGE An den seit 1802 erstmals wieder stattfindenden Schwörtagen erwacht in Schwäbisch Gmünd das Mittelalter zu neuem Leben. Marktvolk und Gaukler, Ritter und Knappen, Prinzessinnen, Hübschlerinnen, Musikanten, und vieles mehr werden die historische Altstadt rund ums Münster, den Marktplatz, die Ledergasse und entlang des Josefsbachs in die Zeit der Staufer zurückversetzen. Mit diesen neu eingeführten und aus der Bürgerschaft entstandenen Schwörtagen will die Stadt Schwäbisch Gmünd die Stärke einer modernen Stadtgemeinschaft mit allen Bürgerinnen und Bürgern, mit Beteiligungsmöglichkeiten, aber auch mit viel Spaß an der Gemeinschaft in Erinnerung rufen. Hierzu wird Oberbürgermeister Richard Arnold am Samstag, 9. Juli 2016 um 10 Uhr vom Rathausbalkon die neue Form der »Schwörrede« halten. Kennzeichnend für diese Schwörrede wird dabei sein, dass die Stadtgemeinschaft im Vordergrund steht. Aus der Vielzahl an Stadtteilen, an Menschen aus unterschiedlichsten Nationen, an Interessen und Begabungen, kurzum: aus unserer Mitte entsteht eine Kraft, die es erst ermöglicht, dass Schwäbisch Gmünd Projekte wie ein Stadtjubiläum 2012, eine Landesgartenschau 2014 oder ein Stauferfestival 2016 durchführt und damit eine Außenwirkung erzielt, wie sie von Anderen kaum erzielt werden kann. Damit folgt die Stadt auch anderen Städten, die ebenfalls Schwörtage veranstalten, in einer modernen und angepassten Form.

SCHWÖRSAMSTAG, 09.JULI 2016 Ab 9 Uhr öffnen sich die Pforten zur Ältesten Stauferstadt, wie sie vielleicht im Mittelalter tatsächlich zu sehen war: Marktstände rund ums Münster, ein Ritterturnier in der Ledergasse, die Armenspeisung im Innenhof des Spitals zum Heiligen Geist, ein Hildegard-von-Bingen-Markt entlang des Josefsbachs und ein ausgedehntes Stauferlager in der Grabenallee laden Besucher aus Nah und Fern ein, Schwäbisch Gmünd auf der Zeitreise zu begleiten. Programmhöhepunkt bilden dann am Samstag, 9.Juli 2016 die erstmals stattfindenden Schwörspiele. Dabei treten die Mannschaften aus allen Ortsteilen und der Kernstadt in einem fairen Wettkampf in unterschiedlichsten Disziplinen gegeneinander an. In einer Art »Spiel ohne Grenzen« werden dabei in der Schwörtags-Arena mit 1.700 Sitzplätzen auf dem Oberen Marktplatz ab 11 Uhr die Gladiatoren aus den Stadtteilen mit Sturzbächen von Schmierseife in lustigen und spannenden Wettkämpfen gegeneinander antreten. Die Mann-

Tollkühne Ritter, bezaubernde Prinzessinnen, gewiefte Markthändler, Gaukler, Bettler, Hübschlerinnen, u.v.m. lassen an den Schwörtagen das staufische Gmünd wieder aufleben.


Das heutige Schwörhaus war einst der »Königsbronner Hof«. An seiner Stelle wurde 1589-91 die »Schmalzgrube« erbaut. 1380 bis 1465 war das Anwesen im Besitz des Zisternienserklosters Königsbronn.

schaften setzen sich aus jeweils 20 Personen alters- und geschlechtergemischt zusammen und repräsentieren damit die Bevölkerung aus dem jeweiligen Stadtteil. Dabei stehen für die Gewinner attraktive Preise bereit, die in der Siegerehrung um 23 Uhr überreicht werden. Den Abschluss bildet ein Feuerwerk über Schwäbisch Gmünd.

SCHWÖRSONNTAG, 10.JULI 2016 Das Markttreiben der Ältesten Stauferstadt öffnet auch hier ab 9 Uhr seine Pforten. Mit großem Unterhaltungsprogramm auf den verschiedensten Bühnen am Marktplatz, dem Johannisplatz und in der Ledergasse werden Künstler und Gaukler, Artisten, Jongleure und Spielvolk die Besucher unterhalten. Höhepunkt stellt ab 14 Uhr der Stauferzug dar. Mit über 2.000 Beteiligten aus der Staufersaga, den Schwörspielen, den Ortsteilen und dem Stauferlager erwartet die Besucher einer der größten historischen Umzüge in der Region.

Richard Arnold, seit 2009 Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, der Ältesten Stauferstadt Südwestdeutschlands.

»SCHWÄBISCH GMÜND AGIERT MIT DEN NEUEN SCHWÖRTAGEN AUS SEINER INDIVIDUELLEN STÄRKE HERAUS. GERADE DIE ZUSAMMENSETZUNG DIESER STADT MIT IHREN 11 TEILORTEN BILDET DIE KRAFT FÜR EINE STARKE UND EINGESCHWORENE GEMEINSCHAFT.«


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MÄRKTE SCHWÖRSPIELE

STAUFISCH GMÜND. RITTER Das Programm

BOGEN TURNIER STAUFERSAGA STAUFERZUG


200 Jahre Geschichte in 3 Stunden Aufführung, 1.483 Gewänder, alle selbst gefertigt, ein zwei Tonnen schweres Katapult und legendäre Fürsten wie Friedrich Barbarossa und Heinrich VI. nehmen die Zuschauer mit auf eine Zeitreise.

STAUFERSAGA RITTERTUR Erleben Sie Graf Ulrich von Rechberg, wie er sich dem legendären Schwarzen Ritter stellen muss.

MÄRKTE

Krämerzünfte, Gaukler, Bettler und Spielvolk erobern die Innenstadt, wie es vor über 800 Jahren gewesen sein könnte.

STAUFERSAGA VEREIN 2012 – ein besonderes Jahr! Schwäbisch Gmünd feierte das 850-jährige Stadtjubiläum und es war die Ge-

Gundi Mertens

Mode-Designerin, Mitbegründerin der Gewandmeisterei und Staufersaga»Macherin« der ersten Stunde. Seit Gründung am 15.6.2012 ist sie im Führungszirkel des StaufersagaVereins und der Gewandmeisterei.

Jürgen Musch

ist Gründungsmitglied und seit 2014 mit Gundi Mertens stellv. Vorsitzender des StaufersagaVereins. Er leitet die Stauferschmiede und hat sich während der LGS 2014 sehr für das Stauferlager engagiert.

burtsstunde des Staufersaga-Vereins. Initiiert von Stephan Kirchenbauer-Arnold enstand ein einzigartiges, ehrenamtliches Engagement mit mehr als 2.000 Menschen. Hauptziel, das sich der Verein gesetzt hat, ist die Bewahrung des großen historischen und kulturellen Erbes der Stadt, die Pflege der staufischen Kultur und deren Erhaltung für künftige Generationen. Das historische Freilichttheaterstück »Staufersaga« war Grundstein für ein neues Selbstbewusstsein und traf die Menschen mitten ins Herz. »Groß Werk braucht Einigkeit«. Heute zählt der Staufersaga-Verein über 800 Mitglieder, die sich in folgenden Gruppierungen ihrem Talent entsprechend gewinnbringend einsetzen: Gewandmeisterei, Rüstmeisterei, Kriegsvolk, Rittersleut', Spielvolk, Hofstaat, Musik & Tanz und Organisation. Im Juni / Juli diesen Jahres wird die »Staufersaga« zum zweiten Mal auf die Bühne gebracht. Aus der strukturierten und effektiven (Zusammen-) Arbeit der einzelnen Gruppen ist mittlerweile ein enormer Zusammenhalt entstanden, eine Art Großfamilie. Jeder, der sich beim Staufersaga-Verein ehrenamtlich einbringen möchte, ist herzlich willkommen – unabhängig von Alter, Herkunft, Hautfarbe und Religion. Der Verein ist die größte gemeinschaftliche Herzens-Werkstadt (tt) von Schwäbisch Gmünd. Gundi Mertens


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SCHWÖRSPIELE

Ein Wettstreit zwischen den Stadtteilen mit epischen Ausmaßen und Sturzbächen aus Schmierseife lassen bei den Besuchern kein Auge trocken.

NIER

BOGENTURNIER Der verlorene Ring der Agnes von Waiblingen ist Mittelpunkt eines internationalen Holzbogen-Turniers am 03.Juli 2016 mit Welt- und Europameistern am Start.

Höhepunkt am Sonntag, 10.Juli 2016, ist ein beeindruckendes Spektakel mit über 2.000 Zugteilnehmern quer durch die Innenstadt.

STAUFERZUG DAS PROGRAMM STAUFERSAGA

Premiere 04.07.2016, 19.30 Uhr

Premiere 24.06.2016, 20.30 Uhr

Weitere Aufführungstermine: 05. & 06.07.2016, 11.30 Uhr 07.07.2016, 10 Uhr

Weitere Aufführungstermine: 25.06., 26.06., 28.06. (mit Gebärdensprache), 29.06., 01.07., 02.07., 03.07., 05.07. und 08.07.2016 Beginn jeweils 20.30 Uhr

HOLZBOGENTURNIER 03.07.2016, 9 bis 17 Uhr »Duell um den goldenen Ring«

JUGENDTHEATERSTÜCK PARLER GYMNASIUM »Verschwörung, Kampf und Mord(s)theater«

SCHWÖRTAGE 09.07.2016, 9 bis 24 Uhr: Historische Märkte und umfangreiches Unterhaltungsprogramm, 10 Uhr: Schwörrede, 11 bis 23 Uhr: Schwörspiele am Oberen Marktplatz, 23.30 Uhr: Feuerwerk. 10.07.2016, 10 bis 21 Uhr: Historische Märkte und umfangreiches Unterhaltungsprogramm, 14 Uhr: Stauferzug mit über 2.000 Teilnehmern

Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, die Armbändchen für den Eintritt zu den Schwörtagen im i-Punkt, Marktplatz 37/1 zu kaufen. Damit vermeiden die Besucherinnen und Besucher das Schlange-Stehen an den eigens dafür aufgebauten historischen Kassenhäuschen. Die Organisatoren richten dafür eigens sogenannte Schnelleinlass-Stellen ein, bei denen lediglich das Tragen der Armbändchen durch Vorzeigen kontrolliert wird. Eintrittspreise: Tageskarte Erwachsene 9 Euro, ermäßigt* 5 Euro Wochenendticket Erwachsene 14 Euro, ermäßigt* 7 Euro Kinder unter Schwertmaß freier Eintritt *Ermäßigt sind Schüler, Studenten mit Ausweis, Kinder über Schwertmaß und Behinderte ab 70 %

GESCHÄFTSSTELLE STAUFERFESTIVAL Alexander Groll und Carmen Bäuml, Fon +49 (0)7171 603-1024


Bei der Arbeit: Hansgeorg Ulrich

KLANG Seine »Berufung« kam für Hansgeorg Ulrich wie »aus heiterem Himmel« – nach 45 Jahren betreibt der Geigenbau-Meister sein Metier noch immer mit derselben Leidenschaft wie von Anfang an.

www.ulrich-geigenbau.de


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TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE

Der Geigenbau ist ein Jahrhunderte altes Handwerk. Der Bau eines Instruments umfasst in der Regel 500 Arbeitsgänge und dauert 3 Monate, bei ganz besonderen Stücken auch länger.

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lles sah nach einer Musiker-Laufbahn aus – Hansgeorg Ulrich begann mit 11 Jahren, Cello zu spielen, bekam Unterricht, spielte mit 14 Jahren sein erstes Konzert und startete 1969 ein Studium an der Musikhochschule Stuttgart. Doch nach ein paar Semestern verspürte der junge Cello-Student urplötzlich das Bedürfnis, Geigenbauer zu werden. »Es war wie eine Art Eingebung«, sagt Hansgeorg Ulrich heute. »Ich erzählte meinem Cello-Lehrer von der Idee, der mich zu meinem Erstaunen dazu ermutigte.« Ulrich verließ die Hochschule und begann an der Staatlichen Fachschule für Geigenbau in Mittenwald/Oberbayern seine 3 ½-jährige Ausbildung zum Geigenbauer. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche absolvierte er zunächst Wehr- und Ersatzdienst, bevor es ihn nach Gesellenjahren in Geigenbauwerkstätten in Lübeck und Berlin ins Hohenlohische zog. Dort legte er 1987 seine Meisterprüfung ab und arbeitete als selbständiger »In den späten 70ern war ich schon einmal für wenige Jahre in Gmünd. Damals habe Geigenbaumeister in Ingelfingen-Dörrenzimmern, bis ich im Gmünder Kammerorchester mitgespielt und war auch sonst musikaer im Herbst 2008 nach Schwäbisch Gmünd gekommen lisch ziemlich aktiv. Heute spiele ich für mich in der Werkstatt – probiere die Inist, wo er seine Werkstatt zuerst in der Rinderbacher strumente.« In seinen jetzigen Räumen in der Rinderbacher Mühle am Ostrand Gmünds Gasse und dann in der Aalener Strasse einrichtete. steht sein Cello spielbereit im Ausstellungsraum neben der Werkstatt, zwischen den Regalen auch eine Musikanlage und Boxen. Hört ein musikalisch so Geschulter auch ganz profan Radio? »Sehr gern sogar! Natürlich Klassik, z.B. SWR2. Gern auch mal laut, dann bekommen die neuen Instrumente gleich die entsprechende Musik 'zu hören' – und sind dann quasi 'wie schon eingespielt'... (lacht)«. Muss man als Geigenbauer Geige bzw. ein Streichinstrument spielen können? »Unbedingt!«, entgegnet Ulrich, »schließlich muss man ja beurteilen können: Klingt das Instrument gut? Wie spielt es sich? Bei Celli bin ich mit meiner Beurteilung zu 100% sicher, bei Geige muss ich mir etwas mehr Zeit lassen, den Klang zu beurteilen.«

WERKER W

as muss man für eine Geige oder ein Cello anlegen? »Da gibt es eigentlich für jeden Geldbeutel eine Lösung. Einigermaßen preiswert und passabel klingend sind sogenannte Manufakturstücke, die ich dann besorge und spielfertig mache. Instrumente in Handarbeit für professionelle Ansprüche liegen bei Geigen zwischen 8 und 13.000 EUR, bei Celli zwischen 25 und 30.000 EUR. Aber sehr häufig restauriere und repariere ich alte Instrumente, teils Prachtstücke aus der Zeit 17./18. Jahrhundert!« Die Kunden von Hansgeorg Ulrich, die sich für preisgünstigere Stücke interessieren, kommen aus einem Umkreis von etwa 100 km, Berufsmusiker und (Meister-)Schüler aus ganz Europa!


Ein »Weltreporter« zu Gast in Schwäbisch Gmünd

Im Frühjahr habe ich in Schwäbisch Gmünd das Stadtlesebuch »Mein Aleppo« aus dem Verlag edition esefeld & traub zum ersten Mal in echt gesehen. Der schwere, edel gestaltete Band präsentiert unter anderem rund einhundert Fotos der syrischen Stadt, allesamt vor dem Bürgerkrieg aufgenommen. Nach Schwäbisch Gmünd hatte mich ein anderes Buch aus demselben Verlag geführt. Zusammen mit den beiden Herausgebern Jörg Armbruster und Suleman Taufiq stellte ich den Bildband »Mein Kairo«, für den ich einen der vielen Texte geschrieben hatte, auf einer Abendveranstaltung in der wunderschönen Gmünder Stadtbibliothek vor. Nach der Veranstaltung schenkte mir Verleger Jörg Esefeld ein Exemplar von »Mein Aleppo«. Etliche Monate später, im Herbst in Berlin, blätterte ich diesen Band zusammen mit Muhammed durch. Ich hatte Muhammed im Flüchtlingsheim um die Ecke kennengelernt, als ich dort fragte, ob ich mich mit meinen Arabisch-Kenntnissen nützlich machen könnte. Seitdem begleite ich ihn und seine Familie zu Berliner Behörden. Die Familie stammt aus Aleppo. Sie war aus ihrer Heimatstadt geflohen, kurz nachdem ich im Frühjahr in Schwäbisch Gmünd war. Seite für Seite erklärte Muhammed mir die Bilder aus seiner Heimat. Er erzählte von den Märkten, die auf den Fotos zu sehen sind, von den Straßenrestaurants und den historischen Gebäuden, die jetzt fast alle in Trümmern liegen. Das Heimweh trieb ihm Tränen in die Augen, und am Ende schenkte ich ihm den Band. In Schwäbisch Gmünd war ich zum ersten Mal in meinem Leben. Nach der Buchpräsentation im April in der Stadtbibliothek hätte ich abends weiter zu Freunden nach Stuttgart fahren können, aber ich beschloss, in Schwäbisch Gmünd zu bleiben. Seit fast 17 Jahren lebe ich überwiegend in Kairo, und wann immer sich mir in Deutschland die Gelegenheit bietet, einen absoluten Kontrast zu Kairo zu genießen, dann nutze ich sie.

Jürgen Stryjak ist freier Nahost-Korrespondent und überwiegend für die ARDRadiosender (inkl. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur) und deutschsprachige Printmedien tätig. Er ist Gründungsmitglied des globalen Korrespondenten-Netzwerks WELTREPORTER.NET und lebt seit über 17 Jahren überwiegend in Kairo und Berlin. Er war am 22.  April 2015 mit Suleman Taufiq, Barbara und Jörg Armbruster zur Vorstellung des »Stadtlesebuchs« MYCAI MEIN KAIRO (gmündguide 2015, S.40-43) in der Stadtbibliothek Schwäbisch Gmünd. FOTOS: BALONCICI / SHUTTERSTOCK.COM VISCOM FOTOGRAFIE

Am späten Nachmittag war ich am Gmünder Bahnhof angekommen. Schon ein paar Schritte weiter am FORUM tranken Menschen ihren Kaffee entspannt im Freien an der Rems. Meinen Weg in die Innenstadt säumten herausgeputzte Häuser. Der idyllische Marktplatz mit den cremefarbenen Fassaden und der romanisch anmutenden Johanniskirche, mit den Straßencafés und Auslagen der Geschäfte – das alles war ein Anblick von einer aufgeräumten Perfektion, die mir wie der komplette Gegenentwurf zu Kairo erschien. Dort beherrschen Staub, Lärm und Chaos, bröckelnde Fassaden und Müll die Szenerie. Schwäbisch Gmünd hingegen bietet ein Bild wie am Computer mit Photoshop bearbeitet. In einem Restaurant in der Nähe des Münsters aß ich gebratene Leber mit geschmorten Zwiebeln, wie sie meine Mutter nicht besser zubereitet hat. In Schwäbisch Gmünd ist womöglich die Welt noch in Ordnung. Am Abend, bei der Buchvorstellung in der Stadtbibliothek, stellte mir der langjährige ARD-Korrespondent Jörg Armbruster dann vor Publikum die Gewissensfrage: »Könntest du dir vorstellen, in Schwäbisch Gmünd zu leben?« Was antwortet man darauf, wenn vor einem knapp hundert stolze Schwäbisch Gmünder sitzen? Solch eine Entscheidung hängt natürlich von Faktoren ab, die mit dem Ort direkt nichts zu tun haben. Und sicher gibt es auch an dieser Stadt Dinge, die ihren Bewohnern Unbehagen bereiten. Aber wenn ich mit den Augen meines syrischen Flüchtlings Muhammed auf die Welt gucke, der aus den Trümmern seiner Heimat fliehen musste, dann frage ich mich: Wo sonst sollte man zufrieden und glücklich werden können, wenn nicht an Orten wie Schwäbisch Gmünd?


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100 Jahre Schönblick

Vom Erholungsheim des Altpietistischen Gemeinschaftsverbandes zum modernen christlichen Gästezentrum: der Schönblick.

OASE MITTEN IM WELTGEBRAUSE

TEXT: BIANCA BUHL, FOTOS: SCHÖNBLICK ARCHIV, MARINA KLOESS, PRIVAT


100 JAHRE SCHÖNBLICK »Der Schönblick ist eine Oase mitten im Weltgebrause!«, so bezeichnete Rektor Christian Dietrich das Haus auf dem Berge bei seiner Eröffnungsrede am 02. Juli 1916. 100 Jahre ist diese Rede nun alt – 100 Jahre Weltgebrause liegen dazwischen – 100 Jahre Oase sein – an diesen Begriffen hat sich wenig geändert. Bereits die Unterzeichnung des Kaufvertrags für das Baugelände hätte in keinem größeren Weltgebrause stattfinden können. Am 1. August 1914, dem Tag der deutschen Mobilmachung zum 1. Welt-

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Eröffnung mitten im 1. Weltkrieg: der Schönblick, damals Erholungsheim des Altpietistischen Gemeinschaftsverbands Württemberg.

om Erholungsheim des Altpietistischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, über die Enteignung und Nutzung als Lungenheilanstalt im 2. Weltkrieg, zur Erweiterung mit Jugend-Bibelhaus/ Seminarhaus, Pflegeheim, Seniorenwohnanlage und der Evangelischen Gemeinde Schönblick mit all ihren Arbeitszweigen wie z.B. Musikschule, Waldkindergarten und Beratungsstelle. Insgesamt 189 an-

gestellte Mitarbeiter zählt das Unterkrieg, wurde das Schönblick-Gelände erworben. Ein historischer Tag – für die Welt und den Schönblick. Vieles hat sich seitdem auf dem Gelände verändert und entwickelt.

Veranstaltungshighlights 2016: 29. April 2016, 19.30 Uhr Start in die Jubiläumswoche mit »Amazing Grace« Chormusical von Andreas Malessa und Tore W. Aas und dem Göppinger Projektchor. 1. Mai 2016 JUBILÄUMSTAG 10 Uhr Festgottesdienst,

Jedes Unternehmen kann sich für sein Anliegen ein individuelles Paket zusammenstellen lassen. Nach einem anstrengenden Tag können die Teilnehmer genügend Ruhe in einem der 164 Zimmer finden oder bei einem Gläschen Wein, den Tag ausklingen lassen. Aber nicht nur die Räumlichkeiten finden bei vielen Gästen Gefallen – besonders die Außenanlagen laden zum Verweilen und Durchatmen ein.

nehmen in diesen Tagen. 130.000 Gäste pro Jahr, 65.000 davon als Übernachtungsgäste, benötigen viele helfende Hände, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit der Eröffnung des Forums im Jahr 2007 und der Erweiterung des Seminarhauses (2006 und 2016) bietet der Schönblick seit einiger Zeit auch vermehrt die Möglichkeit Tagungen und Kongresse durchzuführen. In 20 Seminarräumen lässt es sich gut brainstormen, fortbilden oder Entschlüsse treffen. Genauso können aber auch Kongresse und Veranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmenden stattfinden.

14 Uhr Festakt mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischof Frank Ottfried July und vielen weiteren, 19.30 Uhr Konzert mit Sefora Nelson 2. Mai, 19.30 Uhr Theaterabend mit Eva-Maria Admiral und Eric Wehrlin 3. Mai, 19.30 Uhr Konzert mit Manfred Siebald

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uf den eigenen neun Hektar Gelände wurde schon immer Wert auf Nachhaltigkeit und Naherholung gelegt. Gemüse und Salat für den Gästebetrieb werden hier Jahr für Jahr in tausendfacher Anzahl gepflanzt und geerntet. Die vielen Spazierwege über das Gelände lassen die frische Luft nicht fern bleiben und der Himmelsgarten, der

3.- 5. Juli Kongress: »Angekommen!Angenommen? Flüchtlinge unter uns« – Chancen und Herausforderungen 14. August, 9.30 bis 10.15 Uhr ZDF-Fernseh-Gottesdienst 15.- 18. September Israelkongress: Segen und Versöhnung

22. Oktober, 19 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy: Psalm 42 & 2. Sinfonie Lobgesang mit »Laudamus Te Stuttgart« 3. Dezember, 20 Uhr Konzert mit German Brass 17. Dezember, 19 Uhr G.F.Händel: »Der Messias« mit Helmuth Rilling und der Chorakademie Lübeck


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»100 Jahre Schönblick – wir freuen uns auf das große Jubiläum. Wir haben in dieser Zeit viele Wunder und Gottes reichen Segen erlebt.«, so Direktor Martin Scheuermann, Geschäftsführer und Geistlicher Leiter des Werks. So treffen auch die aktuellen Slogans des Schönblicks den Nerv des aktuellen Weltgebrauses: Herz trifft

Himmel. Begegnung wird Begeisterung. Miteinander wird Heimat. Gäste werden

im Zuge der Landesgartenschau 2014 an das Gelände angeschlossen wurde, bietet nun noch mehr Möglichkeiten. Beginnend beim Skypark-Kletterwald, besonders gut für teambildende Maßnahmen geeignet, über den Wasserspielplatz und Spielgolf, die Spaß für die ganze Familie bieten, zum Aussichtsturm »Himmelsstürmer«, der einen PanoramaBlick über die gesamte Ostalb bietet, bis hin zum

Freunde. Das ist es, was den Schönblick die letzten 100 Jahre auszeichnete und was so auch die nächsten 100 Jahre über dem Haus oberhalb der Stauferstadt stehen soll. Weitere Informationen zum Jubiläum und weiteren Aktionen: www.schoenblick.

de/100jahre

SCHÖNBLICK. Christliches Gästezentrum Württemberg Fon +49 (0) 7171 97070 info@schoenblick.de www.schoenblick.de

Kreuztisch, eine der 7 Stationen des ökumenischen LebensWegs durch das Taubental. Wer nun denkt, viel mehr kann es gar nicht geben, der irrt. Passend zum Jubiläumsjahr 2016 wird am 3. April eine interaktive Ausstellung auf dem Schönblick-Gelände eröffnet. Anhand von 5 Stationen lässt sich die Geschichte des Schönblicks und des christlichen Glaubens erleben. Des Weiteren wird zurzeit am Seminarhaus eine Erweiterung erschlossen, die noch in diesem Jahr eröffnet wird, um der großen Nachfrage nachkommen zu können. Und auch im altehrwürdigen Gästehaus wird es Neuerungen geben, die den aktuellen Standards entsprechen.

Schönblick – ein ganzheitlicher Ort, der Raum für Stille und Begegnung bietet, aber auch für Genuss, Bewegung und Spaß.

Herz trifft Himmel. Begegnung wird Begeisterung. Gäste werden Freunde. Miteinander wird Heimat.


Für die Größe der Stadt bieten Walter Deininger und Hariolf Staudenmaier, die beiden Betreiber des Turmtheater und Brazil,

GANZ GROSSES

KINO

Walter Deininger mit Schauspieler Peter Ketnath und Filmverleiher Gerhard Klein (li.) und bei der MFG-Preisverleihung »sehr gutes Jahresfilmprogramm« mit Prof. Carl Bergengruen, Geschäftsführer MFG BadenWürttemberg und Jürgen Walter, Staatssekretär für Kunst und Kultur. (3.r.l.)

TEXT: ANDRÉ LEHMANN, PETER FREITAG FOTOS: ARCHIV TURMTHEATER, KULTURBÜRO SCHWÄBISCH GMÜND


Jahr für Jahr werden die besten Kinos Deutschlands für die besondere Qualität ihres Filmprogramms und ihren Einsatz für die Filmkultur durch den Bund und das Land Baden-Württemberg ausgezeichnet. Diese Kinos und ihre Betreiber, Theaterleiter und Programmmacher sind sozusagen die Stars unter den Lichtspielhäusern. Regelmäßiger Gast bei diesen Preisverleihungen sind die Gmünder Kinos »Turmtheater« und »Brazil«. Die Kinobetreiber Walter Deininger und Hariolf Staudenmaier durften auch im vergangenen Jahr wieder mehrere Preise für beide Kinos in Empfang nehmen.

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ass sowohl das Turmtheater als auch das Brazil diese – in der Branche so wichtigen – Preise erhielten, ist laut Walter Deininger durchaus eine Besonderheit. Keine andere Stadt in der Größe Schwäbisch Gmünds kann diese Ehre für sich beanspruchen. Sie ist für ihn aber auch keine Überraschung, zählen doch die Gmünder Kinos über die Jahre zu den meist ausgezeichneten Kinos in der ganzen Republik. Diese Auszeichnungen empfindet Deininger daher auch als Ansporn, den Weg eines qualitativ hochwertigen Filmangebots konsequent weiter zu beschreiten. Gerade in Zeiten einer sich stark wandelnden Medienlandschaft, mit einem an Fülle kaum zu erfassenden Angebot möchte er mit seinen Kinos mitwirken, eine Stadt wie Schwäbisch Gmünd kulturell aufzuwerten. Schließlich ist das Kino

Kinder sammeln beim Kikife Erfahrung vor und hinter der Kamera – und haben jede Menge Spaß dabei, wie man sieht!

Turmtheater Pfeifergäßle 34 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 2233 www.turm-theater.de Brazilkino / KKF Hirschgäßle 7A 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9782297 www.brazilkino.de

auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs in der Innenstadt, wobei neben allem Entertainment auch gesellschaftlich wichtige Themen verhandelt werden.

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b Turmtheater oder Programmkino Brazil – seit über 30 Jahren sorgen also die Kinobetreiber Walter Deininger und Hariolf Staudenmaier dafür, dass die besten Filme aus aller Welt ihren Weg auch nach Schwäbisch Gmünd finden. Dabei haben sie bis heute nicht nur die großen Hollywoodfilme im Sinn, sondern bieten mit ihrem breitgefächerten Programm eine große Auswahl auch für die Liebhaber der Filmkunst aus aller Welt. Genau dies hatten die Filmverrückten in Schwäbisch Gmünd schmerzlich vermisst und gründeten daher kurzerhand 1981 gemeinsam das Programmkino KKF mit zugehöriger Kneipe. 1987 wurde das Kino dann in »Brazil« umbenannt. Augenzwinkernd verrät Deininger: »Eigentlich war es die pure Bequemlichkeit. Anstatt immer selbst nach Stuttgart ins Kino fahren zu müssen, haben wir die Filme, die wir sehen wollten, einfach nach Schwäbisch Gmünd geholt.« Im KKF – der Kultkneipe in Gmünd schlechthin – wird hingegen noch so einiges mehr geboten. Ob regelmäßiger Rock- und Blues-Jam oder Konzerte von Bands aus der Region, sonntägliche Tatort-Übertragung oder Podiumsdiskussionen, im KKF ist eigentlich immer etwas los. Oder wie es Mick Baumeister

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anlässlich seines 25-jährigen Jubiläumskonzerts im KKF ausgedrückt hat: »Das KKF ist einfach die coolste Kneipe der Welt«.

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ls sich dann 1999 die Chance ergab, die damaligen Kinos Turm und RCC zu übernehmen, griffen Deininger und Staudenmaier beherzt zu und eröffneten nach umfangreichen Umbaumaßnahmen das Turmtheater in seiner heutigen Form. Dass dabei Kino machen nicht nur Filme abspielen bedeutet, beweisen die beiden Jahr für Jahr mit unzähligen Sonderveranstaltungen und Gästen aus der Filmbranche, Kooperationen wie z.B. mit der Gmünder VHS, besonderen Filmreihen und nicht zuletzt mit dem »Internationalen Kinderkinofestival Schwäbisch Gmünd (Kikife)«, dem größten Filmfestival für den Kinder- und Jugendfilm im süddeutschen Raum,

gemeinsam veranstaltet mit dem Kulturbüro der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Pädagogischen Hochschule. Auch das ist in Deutschland nahezu einzigartig, dass eine Hochschule und ein Lichtspieltheater medienpädagogisch zusammenarbeiten. Das Kikife, das 2016 vom 17. bis 20. März bereits zum 23. Mal stattfand, bestach durch sein vielfältiges Programm und die vielen Gästen aus Nah und Fern: Neben dem »Wettbewerb Internationaler Kinder- und Jugendfilm« mit neuen Produktionen aus der ganzen Welt konnten interessierte Kinder wieder an einem Drehbuch- oder Trickfilm-Workshop teilnehmen oder beim Dreh eines Kurzfilms vor oder hinter der Kamera mitwirken. Den Drehbuch-Workshop leitete dieses Jahr der Berliner Regisseur Alexandre Powelz. Die Abrundung des Kikife-Angebots ist die Rubrik »Panorama«, bei der zu ausgewählten Filmen von Studierenden der Pädagogischen Hochschule wertvolle medienpädagogische Programme vorbereitet werden. Im »Wettbewerb Internationaler Kinder- und Jugendfilm« ging der diesjährige »Preis der Kreissparkasse Ostalb« von der Kinderjury an »Ab ans Meer«, Tschechische Republik 2014, von der Filmkritikerjury an »Rauf«, Türkei 2016 und von der Fachjury an »Celestial Camel«, Russland 2015. In der Fachjury saßen wiederum prominente Schauspieler und Experten aus der Filmbranche, in diesem Jahr u.a. der Schauspieler Peter Ketnath, bekannt aus der Vorabend-Serie »SOKO Stuttgart«.


PE TER PAR LER STAR AR CH ITEKT DES MIT TELALTERS Peter Parler oder »Peter von Gmünd genannt Parler« ist der Spross einer weitverzweigten Baumeister- und Bildhauerdynastie des 14. Jahrhunderts, die maßgeblich an vielen großen Kirchenbauten Mitteleuropas wie denen von Köln, Straßburg, Freiburg, Basel, Ulm, Augsburg, Nürnberg, Wien oder Mailand beteiligt waren. Mit gerade mal 23 Jahren wird Peter Parler, Sohn von Heinrich Parler dem Älteren, durch Kaiser Karl IV. von der Baustelle des Heilig-Kreuz-Münsters in Gmünd nach Prag berufen, um dort leitend den Weiterbau des Veitsdoms zu übernehmen – der Beginn einer beispiellosen Karriere des Baumeisters, Architekten, Bildhauers, Ziseleurs, Modelleurs und Malers aus Schwäbisch Gmünd.


PETER PARLER WAR SEINER ZEIT WEIT VORAUS UND BEHERRSCHTE DIE SELTENE KUNST, »LEBENSFREUDE IN ARCHITEKTUR UMZUWANDELN«.

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eter Parler – auch Peter von Gemünd, Parlerius, Parlerz oder tschechisch: Petr Parlérˇ – wurde 1330 (oder 1333) in Schwäbisch Gmünd geboren. Historisch gesichert ist der Name Parler lediglich bei Peter Parler, der Name für diese Familie ist dennoch weit verbreitet. Er leitet sich aus der Berufsbezeichnung Parlier ab. Als »parlerius« oder »palerns«, später Parlier, bezeichnete man einen Vorarbeiter des Bauhandwerks, den »Sprecher« der Bauhütte. Erhalten hat sich dieser Begriff im Baugewerbe bis heute in der Bezeichnung Polier. Über die Jugend Peter Parlers weiß man wenig. Als Spross einer Gmünder Familie von Baumeistern lernte er den Beruf des Steinmetz an der Kölner Dombauhütte, die sein Vater Heinrich Parler der Ältere (ca. 1305 - ca.1370) als Parlier leitete. Er gilt als erster Baumeister des Ulmer Münsters und leitete ab 1351 als Werkmeister den Bau des Heilig-Kreuz-Münsters – damals Kreuzkirche – in Schwäbisch Gmünd. Von da an wurde er auch Heinrich von Gmünd genannt. Nach seiner Ausbildung arbeitete Peter Parler noch einige Zeit in Köln und lernte dort Druda (Gertrud), die Tochter des angesehenen Baumeisters Bartholomäus von Hamm kennen und heiratete sie. Aus dieser Ehe gingen drei Kinder hervor, eine Tochter und die Söhne Johann Parler d.J. und Wenzel Parler.

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ein Vater Heinrich muss schon sehr früh die außergewöhnliche Begabung seines Sohnes Peter erkannt haben: Hat er diesen doch schon in jungen Jahren als Parlier beim Bau des Chors der Frauenkirche Nürnberg eingesetzt, für deren Baupläne der Vater verantwortlich zeichnete – ebenso wie für die des Ulmer Münsters und des Chors des Augsburger Doms. So folgte Peter Parler 1356 also dem Ruf von Karl IV, von 1347 an König von Böhmen, ab 1355 dann römisch-deutscher Kaiser mit Residenzsitz Prag, das unter seiner Ägide und unter Mithilfe des kongenialen Gmünder Baumeisters zur »Goldenen Stadt« werden sollte. Welcher Kontrast: Zur Mitte des 14.Jh. wütete in weiten Teilen Europas die Beulen- und Lungenpest, der »Schwarze Tod«, der zu Massensterben bisher nicht gekannten Ausmaßes führte. In dessen Folge kam es zu umfangreichen Judenpogromen, die man in Verschwörungstheorien als Urheber dieser Katastrophe »ausmachte«. Zugleich versah ein Regent mit Bauvorhaben von gewaltigen Dimensionen eine Stadt mit »Glanz und Gloria« –­ für die er den blutjungen, hochbegabten Gmünder Architekten und Baumeister engagierte – gründete die erste deutsche Universität, die zum Vorbild für die Weiterentwicklung der deutschen Sprache werden sollte, und verbesserte die Struktur der kaiserlichen Verwaltung, was

Links: Parlers Büste im Triforium und hängender Schluss-Stein im Veitsdom, Wasserspeier und OrnamentDetail am Gmünder Münster, Trophäe des Peter-ParlerPreises.* Rechts: der Veitsdom in Prag.

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Ab 1352 leitete Peter Parler in Vertretung seines Vaters Heinrich den Bau der Frauenkirche in Nürnberg (u.Mitte). Vorbild für den Augsburger Dom (r.) war der Kölner Domchor, Baumeister beider Kirchen war Heinrich Parler. Die Prager Karlsbrücke mit Altstädter Brückenturm (u.), deren beider Bau Peter Parler leitete.

ihm u.a. ein Mehr an Informationen aus den vielen Teilen des deutschen Reiches verschaffte. Diese zwei hochbegabten Universalisten müssen sich hervorragend verstanden haben!

ES GIBT EIN GEMEINSAMES BAND ZWISCHEN PRAG UND SCHWÄBISCH GMÜND: PETER PARLER.

* Der Peter-Parler-Preis wird alle zwei Jahre von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) für besondere Leistungen des Steinmetz-Handwerks im Bereich der Restaurierung und Denkmalpflege vergeben. Die Skulptur wurde von Felix Burgel geschaffen.

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eter Parlers erste Aufgabe war die Fortsetzung der Veitsdom-Erweiterung. Karl hatte nach seiner Ernennung zum Kaiser beschlossen, anstelle der alten, dreischiffigen Basilika eine wesentlich größere, repräsentativere Kirche bauen zu lassen und den bekannten französischen Baumeister Matthias von Arras, einen hervorragenden Vertreter der französichen Hochgotik, berufen. Er, damals schon ein alter Mann, starb wenige Jahre nach Baubeginn – der Grund, dass Parler 1356 nach Prag kam und den Weiterbau des Domes übernahm. Und gleich sein hohes Maß an Kreativität, planerischer Sensibilität und Flexibilität bewies – denn er setzte nicht einfach sein Architektur-Ideal dem seines Vorgängers entgegen, sondern stellte sich auf die Handschrift von Meister Matthias ein und versuchte in seiner Architektur Bezüge zu dessen Bauabschnitten herzustellen. Nach Bau der Sakristei an der Nordseite des Chorumgangs hat er zunächst die von Matthias begonnenen Kapellen zu Ende geführt. Virtuosenstück in beiden Kapellen: der sogenannte hängende Schlussstein. Dann setzte er den Chorbau an seiner nördlichen Langseite fort, baute den ganzen Obergaden, das Triforium, die Gewölbe des Hochchors, das südliche Querschiff mit kunstvollem Treppenturm (mit raffinierter Wendelung, die dreimal die Laufrichtung wechselt) und schließlich die Wenzelskapelle, die das zentrale Heiligtum bildet, sich aber in Gestaltung und Bedeutung von allen Kapellen des Veitsdoms unterscheidet und 1367 vollendet wurde. Außerdem fertigte Peter Parler die Pläne für Langhaus und Turmanlagen. Der Chorbau wurde am 12.Juni 1385 eingeweiht, gefolgt von einer längeren Baupause. Am Kirchenschiff weitergebaut wird von 1392 bis 1402 – dieser Bauabschnitt wurde jedoch von den Söhnen Wenzel und Johann übernommen. 1358 bekam Parler von Kaiser Karl den Auftrag für das heutige zweite Wahrzeichen Prags: den Bau der Moldaubrücke, spätere Karlsbrücke. Sie sollte die zuvor von einem Hochwasser zerstörte Brücke aus dem 12. Jh. ersetzen. Die mit knapp 516 Metern Länge und 9,50 Metern Breite längste und älteste erhaltene Steinbrücke der Welt war mit 16 halbrunden Bögen mit jeweils 25 Metern Spannweite


Hauptportal (li.) und Grundriss-Ausschnitt des Veitsdoms. Die S.Barbarakirche in Kuttenberg (u.Mitte) ist nach dem Veitsdom die zweitgrößte Kirche Böhmens. Burg Karlštejn (r.), 1348 gegründet, war die Schatzkammer Karls IV. Chor-Innen- und Außenansicht des Heilig-KreuzMünsters in Schwäbisch Gmünd (r.u.).

ein technisches Meisterwerk ihrer Zeit und eine Bauleistung, die bis dahin nicht für möglich gehalten wurde. Der Anteil Parlers an Planung und Ausführung der Karlsbrücke ist nicht ausreichend belegt. Einige Details des Altstädter Brückenturms wie Gewölbe, Reliefausstattung und Skulpturen deuten auf die Handschrift Parlers hin.

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ereits 1360 bekam Peter Parler einen weiteren Auftrag: in Kolin, 60 km östlich von Prag, sollte er den Chor der dortigen Bartholomäus-Kirche neu bauen, der nach einem Brand 1349 abgetragen werden musste. Parler stand vor der schwierigen Aufgabe, das bestehende, eher schlichte Langhaus der Pfarrkirche mit einem Chorbau zu komplettieren, der nach dem Willen Karls IV. dem Typus des Veitsdoms in Prag entsprechen sollte. Peter Parler schaffte diese baustilistische Kunststück, indem er die prägnantesten Merkmale „seines“ Kathedralchors wie die dreischiffige, basilikalische Anlage mit Chorumgang, Kapellenkranz und Strebewerk einsetzte, zugleich den dekorativen Reichtum und die Komplexität des Formenrepertoires aber reduzierte. Und er erreichte – was für sein baukünstlerische Können spricht – trotz bescheidener Dimensionen des über dem Kapellenbau aufragenden Chorhauses den Eindruck einer wesentlich größeren Kathedrale. Fast unglaublich, dass sich Peter Parler neben seinen Bauaufgaben auch noch als Bildhauer, Ziseleur, Modelleur und Maler hervortat. Er gründete in Böhmen eine Bildhauerschule. Die erste von ihm eigenhändig gefertigte Skulptur scheint die Figur des Heiligen Wenzel zu sein, die er 1360 vollendete und die im Veitsdom steht. Außerdem werden Parler und seiner Bildhauerschule eine Reihe von Fürstengräbern zugeschrieben. Das Chorgestühl des Veitsdoms – leider durch einen Brand 1541 vernichtet – stammt ebenso von Peter Parler wie die im gotischen Stil hergestellten Reliquienbehältnisse, die wohl so einmalig waren, dass sie hundertfach kopiert wurden. Seine malerischen Fähigkeiten beschränkte Parler auf das Ausmalen seiner Skulpturen.

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Peter Parler besaß ab 1360 ein Haus am Schlossplatz in Prag. Er war sicher bereits zu dieser Zeit ein angesehener und wohlhabender Mann, der sich – auch protegiert durch den Kaiser – selbstsicher sowohl in »hohen Kreisen« wie in der Bauhütte bewegte. Seine erste Frau starb in den 1360er Jahren. Beleg dafür ist, dass er bei seiner Rückkehr 1370 nach Köln über das Erbteil seiner Frau verfügen musste. Seiner zweiten Frau Agnes von Bur kaufte er ein weiteres Haus am Prager Schlossplatz, das er an sie und sein Kind aus zweiter Ehe abtrat. Parler war bis ins hohe Alter tätig. Noch 1396, drei Jahre vor seinem Tod, wird er auf einer Tafel im Veitsdom als Dombaumeister genannt.

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Der Chor der Pfarrkirche in Kolin (1360-1378) weist Ähnlichkeiten mit dem des Gmünder Münsters auf.

TEXT: PETER FREITAG , FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE, PRAGUE CITY TOURISM, NATURSTEIN-REDAKTION, WIKIMEDIA COMMONS: PACKARE, WOLFGANG MEINHART, OTTO SCHEMMEL, LUKÁŠ KALISTA, SHUTTERSTOCK.COM: IRINA KALININA, SPECTRAL-DESIGN, KRCIL, OLAF LUDWIG, SILOTO

ass Peter Parler wirklich eine Berühmtheit seiner Zeit war, belegt auch, dass er zusammen mit Matthias von Arras als einziger »Fremder« mit einer Porträtbüste im Triforium des Veitsdoms vertreten ist – das eigentlich ausschließlich der Familie Karl IV. vorbehalten war. Und: dass er in »seinem« Dom bestattet wurde, wo sonst nur Heilige, Erzbischöfe und Könige ihre ewige Ruhe fanden. Sein Grab entdeckte man bei der großen Sanierung des Doms Ende der 1920er-Jahre – seither weiß man auch das exakte Todesdatum von Peter Parler, 13.Juli 1399, und dass er mit knapp 70 Jahren für seine Zeit ungewöhnlich alt wurde. Von seinen fünf Söhnen aus zwei Ehen traten nur zwei »sein Erbe« an: Wenzel (um 1360 - 1404) arbeitete in den 1390er-Jahren mit seinem Vater am Südturm des Veitsdoms, bevor er 1397 als Werkmeister der Stephanshütte nach Wien berufen wurde. Johann (um 1360 - 1406) blieb als Dombaumeister in Prag, war aber auch beim Bau der Bartholomäuskirche in Kolin und der S.Barbara Kirche in Kuttenberg tätig. Um 1420 etwa verliert sich der Name Parler in den Baugeschichtsbüchern. Geblieben sind Bauwerke, die von hoher Intelligenz, Kreativität und bautechnischer Kompetenz zeugen – insbesondere, wenn man sich vor Augen hält, dass diese Bauwerke von teils monumentalen Ausmaßen mit technisch begrenzten Mitteln und ohne Computer entworfen wurden. Würde man das Gmünder Heilig-Kreuz-Münster heute in derselben handwerklichen, technisch begrenzten Art und Weise bauen wie damals, würde es zwischen einer und fünf Milliarden Euro kosten! Aber Peter Parlers Genie zeigte sich nicht nur in architektonischer und technischer Hinsicht, er entwickelte den französischen Kathedralengedanken und Stil der Frühgotik weiter zum Stil der Spät- bzw. Sondergothik und war damit seiner Zeit weit voraus. Er beherrschte die seltene Kunst, »Lebensfreude in Architektur umzuwandeln«. Würde Parler heute leben, würde er zur absoluten Spitze der Ingenieurs- und Architekten-Zunft zählen.

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DIE WWG AUTOWELT IN EINEM SPORTLICHEN JAHR

Neues Showroom-Design und viele Veranstaltungen: Der Weg nach Schwäbisch Gmünd lohnt sich

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TEXT: RALPH WILD FOTOS: AUDI AG , RALPH WILD

Seit der Einhorn-Tunnel unter Schwäbisch Gmünd hindurch führt, erreichen Interessierte aus dem Remstal die WWG AutoMitte 2016 setzt die WWG das neueste Showroom-Konzept der Audi AG welt in Schwäbisch Gmünd noch müheloser. in den eigenen vier Wänden um – S- und RS-Charakter inklusive. Damit zollt der Gmünder Audi-Partner seinem Status Tribut: Die WWG ist Audi-Sport-PartStaus gehören der Vergangenheit an. ner. Das bedeutet: die hochmotorisierten Audis wie eben der Audi R8, der Audi Der gute Ruf und vor allem die Sportlichkeit RS6 oder aber auch der Audi TT RS sind ebenso oftmals hier zu finden wie die Slocken in die WWG. Verkaufsleiter Jürgen Modelle. »Darauf sind wir stolz«, strahlt Eberle. Schon in 2015 nutzten viele Eberle: »Wir haben ein junges, dynamisches die Gunst der Stunde und fuhren ein solch faszinierendes Auto Probe und entschieden sich im Anschluss zum Kauf. Team. Und wir werden noch sportlicher!«

Sportives Aushängeschild: der Audi R8. Kündigt den Umbau der WWG im sportlichen Design an: die Audi-Sport-Raute.

Um optisch diesem Anspruch zu folgen, hat sich die WWG Autowelt entschieden, auch das sportlichste der Audi-Designs im eigenen Showroom umzusetzen. Dafür rücken Mitte des Jahres die Bautrupps an und werden das Autohaus nochmals gehörig auf den Kopf stellen. »Wir freuen uns darauf, wenn hier alles in neuem Glanz erstrahlt. Unser Autohaus galt schon in der Vergangenheit als eines der Schönsten – das werden wir damit nochmals steigern.« Schon jetzt prangert die Audi-Sport-Raute, hell und rot strahlend, an den großen Schaufenstern in Richtung der Bundesstraße 29. Sie ist der Vorbote für all das, was Jahr 2016 bringt. Doch der Umbau ist nicht das einzige Highlight, das der Gmünder Audi-Partner 2016 setzen wird. Das Team um Eberle, Frey, Menrad, Wild, Barth, Ziller und Co. wird sich auch in Veranstaltungen wieder mehr als nur engagieren. Der Verkaufsleiter treibt seine Mannschaft dabei immer wieder an, sieht er doch darin das Steckenpferd, dass die WWG weit über die Region bekannt macht. So startete bereits die Reihe »Zur Sache!«, der WWG-Autowelt-Talk, und wird in den kommenden Monaten herausragende Gäste zum Gmünder Audi-Partner bringen. Interviewt werden sie von keinem Geringeren als von der »Stimme des Westens«, dem berühmten Sport-Kommentator Werner Hansch. Und auch mit neuen Modellen wird in 2016 bei Audi und somit auch bei der WWG nicht gekleckert: Der neue Audi Q2 wird komplett neu starten. Zudem wird die Audi A4-Familie durch den neuen Audi A4 Allroad und den Audi S4 ergänzt. Auf dem Plan stehen aber auch der Audi R8 Spyder und der Audi SQ7. WWG Autowelt Fon +49(0)7171 987100, www.wwg-autowelt.de


Bei der Arbeit: Jule Waibel

FALTEN In den rund 3 Jahren seit ihrem Abschluss am Royal College of Art in London 2013 hat Jule Waibel mit ihren Faltobjekten und ihrer Faltmode in der Mode- und Designszene f端r beachtliches Aufsehen gesorgt.

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: JULIAN BUSCH (2), VISCOM FOTOGRAFIE (1), JOE PLOMMER (1)


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ereits zu Realschulzeiten hatte Jule Waibel immer nur den einen Wunsch, Modedesignerin zu werden. Aber da ihr gesagt wurde, damit sei kein Geld zu verdienen, begann sie nach dem Abitur auf Lehramt zu studieren, um nach wenigen Monaten festzustellen, dass das nicht ihr Weg ist. Sie wollte sich kreativ betätigen, bewarb sich an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd und studierte dort von 2007 bis Sitzprobe auf 2011 Produktdesign. Nach ihrem Bachelor suchte sie für sich einen Weg der »freieren Entfaltung« und ging einem Pouf aus nach London, um am Royal College of Art ihren Master in Produktdesign zu machen. »Das College forWollfilz. dert wahnsinnig viel, sie kitzeln nach allen Regeln der Kunst deinen eigenen Stil aus dir heraus. In Deutschland ging es immer um ‚Form follows function’, davon musste ich hier ablassen. Ich weiß noch, wie meine Tutorin zu mir gesagt hat: ‚Jule, es ist auch ok, wenn es nur schön aussieht!’« Jule wandte sich dem Textildesign zu, hat sich auf Objekte in Falttechniken spezialisiert. Für ihre Abschlussarbeit ließ sie sich von Mary Poppins inspirieren und fertigte aus Tyvek, einem papierähnlichen Sythetikfaser-Vlies, eine effektvolle Hommage an die Falttechnik in Form von Kleid, Tasche und Schirm. Die Modewelt wurde aufmerksam: Das spanische Label »Bershka« ließ sie ihre Abschlussarbeit für ihre Flagshipstores in 75 Ländern »interpretieren«. 2014 wurde sie zur London Design Week eingeladen und absolvierte ihre erste Performance mit Tänzerinnen des National Ballet, die ihre gefalteten Papier- und Stoffkleider auf dem Catwalk präsentierten. Wenig später erschienen Jule Waibels zarte Chiffon-Kreationen in der TV-Show »Austrias Next Topmodel«. ule hat mit anderen Künstlern zusammen ein Studio in Süd-London. Hier hat sie Raum für ihre unzähligen Stoff- und Papierrollen, für ihre Modelle und die platzintensive Produktionsvorbereitung. Jules Arbeit folgt Abläufen, die seit Jahrhunderten dieselben sind: Zuerst faltet sie eine detaillierte Form aus Pliseepapier, einem gewachsten Karton, der stabil aber dennoch gut (ver)formbar ist. Dann wird der Stoff hineindrappiert und das Ganze wie eine Ziehharmonika zusammengepresst. Fest verschnürt wird das Paket dann bei 100° für ca. ½ Stunde in den Dampfofen gestellt, bis der Stoff die Faltung angenommen hat. Die Meister der alten Manufaktur »Ciment Pleaters« außerhalb Londons, wo Jule ihre Stoffe plissieren lässt, lachten sie aus, als sie mit ihrem neuesten Projekt ankam, gefaltete Sitzobjekte aus Wollfilz fertigen zu lassen – aber sie bewies den alten Herren, dass es funktioniert – musste sich allerdings für die Faltung der Poufs rund eine Stunde mit ihrem ganzen Körpergewicht über die Papierform hängen!

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REICH Die gefalteten Vasen aus Tyvek verändern je nach Füllung ihre Form.

Premiere für Jule Waibels Pliseékleider: die London Design Week 2014.

Als nächstes will Jule Waibel versuchen, Poufs aus Leder herzustellen – ebenfalls ein Material, das sich nicht »ohne Gegenwehr« plissieren lässt. Auch mit neuen Materialien wie Holz, Metall, Schaum und Glas will Jule in Zukunft arbeiten und versuchen, diese zu falten, neue Anwendungen und Produkte daraus zu entwickeln. Dass sich die Falt- oder Plissiertechnik auch im Interior-Bereich einsetzen lässt, beweist sie gerade, indem sie für ihren Bruder, den Musiker CRO, eine schalldämmende Faltverkleidung aus Filz für die Wände seines Studios herstellen lässt. Mit ihren beiden Brüdern Carlo (CRO) und Benno betreibt sie seit 2012 auch das Modelabel VioVio – der Grund, dass sich Jule alle 2 Monate an ihrem zweiten Standort Stuttgart aufhält – und ein  guter Grund, ihrer Gmünder Heimat immer wieder einen Besuch abzustatten!


TEXT: HOLGER GUTHMANN, FOTOS: ARCHIV ST.LORETO, HOLGER GUTHMANN

Arbeit im Geiste des heiligen Vinzenz von Paul

ST. LORETO BAUT ZUKUNFT. In Schwäbisch Gmünd und in Ostwürttemberg gibt es seit Generationen einen Namen für segensreiche Arbeit am Nächsten und gute Ausbildung in sozialen Berufen: St. L oreto. In traditionsreichen Mauern auf dem Areal des früheren Kapuzinerklosters lebt der Geist des heiligen Vinzenz von Paul. Dessen Botschaft ist aktueller denn je. Rund 1000 Studierende besuchen die moderne Ausbildungsstätte, die wie kaum eine andere an einer guten Zukunft unserer Gesellschaft baut. Dazu auch an sich selbst: Für mehr als 14 Millionen Euro wird der geschichtsträchtige und stadtbildprägende Gebäudekomplex saniert. Und: Die Zukunfts-Baustelle St. L oreto ist zielstrebig auf dem Weg zur Hochschule.


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»Nichts vom Anderen wollen, den Anderen wollen« und »Liebe sei Tat«. Zwei zutiefst christliche Aufforderungen von Vinzenz von Paul stehen in der Urkunde zur Grundsteinlegung des Kapellenneubaus im Zuge der Erweiterung und Generalsanierung von St.Loreto. Vinzenz von Paul ist Patron des Kirchleins. Er steht damit auch Pate für das gesamte Zukunftsprojekt. Die St. Loreto gGmbH wird von fünf Gesellschaftern getragen: Barmherzige Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul Untermarchtal, Franz von Assisi Gesellschaft, Marienpflege Ellwangen, Stiftung Haus Lindenhof und der katholischen Kirche in Ludwigsburg. Die Akademie steht also auf festen christlichen Fundamenten. Doch das darauf errichtete Bildungshaus führt die rund 1000 Studierenden mit etwa 80 Angestellten / Lehrkräften und etwa 120 Honorarkräften, vor allem aus der Praxis sozialer Berufe, unter einem Dach zusammen, das sich flexibel für alle Menschen und Kulturen öffnet, sich mithin allen gesellschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen stellt. Stolz sein dürfen alle »Loretoianer« auch darauf, dass sie in einem Gebäude und an einem Ort arbeiten und lernen, wo der historisch Interessierte hineinschauen und lesen kann wie in einem aufgeschlagenen Geschichtsbuch dieser Stadt der Klöster und Kirchen sowie der Sozialgeschichte des Landes.

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im Jahre 1852 die ersten Barmherzigen Schwestern vom Orden der Vinzentinerinnen nach Gmünd beordert. Sie gründeten ihr Mutterhaus in der Bocksgasse.

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ringend benötigt wurde ein Grundstück für Neubau einer »Heil- und Irrenanstalt«. Der auch als Eisenbahningenieur bekannte Stuttgarter Oberbaurat Georg Morlock (er leitete auch den Bau der Remsbahn und des Gmünder Bahnhofs) errichtete dazu das Anstalts- und heutige Institutsgebäude im Kapuzinergarten und teilweise auf den Grundmauern des abgetragenen Kapuzinerklosters. 1864 wurde das später erweiterte Hauptgebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Schwesternschaft schuf bis heutige gültige Werte der sozialen Stadt Gmünd und zahlreiche Einrichtungen der tätigen Nächstenhilfe. An das Datum der Einweihung der St.Vinzenz-Kapelle und mithin des geistlichen Herzstückes der Anstalt bereits im Jahr zuvor erinnert die Glocke. Sie wird ihren angestammten Platz im Laufe des Jahres 2016 in ihrem schlanken und gleichfalls sanierten Glockenturm wieder einnehmen, um ihren hellen und freundlichen Ton über die Dächer Gmünds zu schicken, wenn in der neuen St.-Vinzenz-Kapelle zum Gottesdienst gerufen und gebetet wird. Die bisherige St.Loreto-Kapelle wird in den Ausbildungsbetrieb als Musiksaal integriert, in dem zukünftig auch Konzerte stattfinden sollen. Ein neuer Flügel wurde für den Musikunterricht bereits gekauft.

SEGENSREICHE ARBEIT AM NÄCHSTEN UND GUTE AUSBILDUNG IN SOZIALEN BERUFEN HAT EINEN NAMEN: ST. LORETO.

m Spätmittelalter prägten nicht weniger als fünf klösterliche Niederlassungen das fromme Gmünd. 1644 kamen als jüngster Orden die Kapuzinermönche in die Freie Reichsstadt. 1652 wurde auf dem Areal von St.Loreto der Grundstein für das Kapuzinerkloster gelegt. Parallel zur heutigen Klösterlestraße stand die Kirche, die am 29. September 1654 von Bischof Kaspar von Augsburg geweiht wurde. Den Kapuzinern oblag die geistliche Betreuung der Wallfahrtskirche Salvator und des wachsenden Pilgerstroms dorthin. Nach der Säkularisierung im Jahre 1802 durften die 17 Patres zunächst noch verbleiben, ehe sie 1810 nach Ellwangen umzogen. Das Kapuzinerkloster wurde von der Obrigkeit noch im gleichen Jahr für 3000 Gulden an einen Advokaten »auf Abbruch« verkauft. Der weitsichtige Kaplan Sebastian Zeiler kaufte das Brachgelände »Kapuzinergarten« für 8000 Gulden zurück in kirchlichen Besitz. Der Hintergrund: Um die in jenen Tagen in Gmünd notleidende Fürsorge für Kranke und Siechende besser zu organisieren, wurden

Zurück zur wechselvollen Geschichte: Weil die Einrichtung zu klein wurde, erfolgte 1898 ein Umzug nach Rottweil. Die vormalige »Heil- und Irrenanstalt St. Vinzenz« wurde umgebaut und erweitert, um die bis dahin in der Bocksgasse untergebrachte Haushaltsschule der Vinzentinerinnen aufzunehmen. Von nun an prägte auch der Namen St. Loreto die weitere innere und äußere Entwicklung dieser Gmünder Institution unter kirchlicher Trägerschaft. Alsbald war vornehm von einer »Töchterschule« und sogar von einem »Töchterinstitut« die Rede. Die Ordensfrauen waren zunächst verwundert über diese Nachfrage, waren sie doch zunächst »nur« zur Krankenfürsorge nach Gmünd gerufen worden. Nun sollten sie sich also auch um gesunde »weibliche Zöglinge« kümmern.


Die Ereignisse des Ersten Weltkriegs durchbrachen die Chronik von St. Loreto: Das Gebäude wurde enteignet und zu einem Militärlazarett umgewandelt. Hernach wurde der Schulbetrieb aber sofort wieder aufgenommen. Und der wurde »moderner«. Große Erfolge verzeichneten mehrwöchige Angebote wie »Bräutekurse«, »Säuglingskurse« und »Eheseminare«. Innovativ zu jener Zeit: St.Loreto richtete ab 1920 das »Seminar für Kinderpflegerinnen, Kindergärtnerinnen und Jugendleiterinnen« ein. 1930 erhielt die Bildungseinrichtung auch die langersehnte staatliche Anerkennung. Doch wieder zogen dunkle Wolken am Horizont auf: Die Nationalsozialisten drängten den Einfluss der Kirchen auch im Erziehungs- und Bildungswesen zurück. St. Loreto wurde 1939 kurzerhand aufgelöst und wiederum in ein Kriegslazarett verwandelt. Die Ordensfrauen durften in einem Teil des Gebäudes bleiben. Aufopferungsvoll bemühten sie sich, schulische Einrichtungen über den Krieg hinweg zu retten. Aus den Lehr- wurden Krankenschwestern. Mit unsäglicher Mühe und in größter Not – auch die Besatzungsmacht hatte wenig Rücksicht auf die Tradition dieses Hauses genommen – konnte mit 28 Mädchen im Mai 1946 eine »Staatliche Aufbauschule« ins Leben gerufen werden. Im Juni durfte mit 50 jungen Frauen auch das Kindergärtnerinnenseminar seinen Neustart wagen.

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»für Vereinbarkeit von Familie und Beruf«, wie es heute so elegant heißt. Damals war es purer Notstand bei alleinerziehenden Müttern, deren Männer gefallen, vermisst oder noch in Kriegsgefangenschaft waren. Nach einem anfänglichen Aufschwung wurde die ab 1958 staatlich anerkannte Kinderpflegerinnen-Ausbildung Anfang der 70er-Jahre zunächst politisch zu Grabe getragen, dann aber rasch wiederbelebt. Überhaupt wurde diese Epoche zu einer unruhigen Zeit des Wandels für die Ausrichtung von pädagogischpflegerischen Berufen.

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n jenen Jahren wuchs in Nordwürttemberg, speziell auch in Schwäbisch Gmünd, der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern schlagartig. Durch die Gründung der kirchlichen Stiftung Haus Lindenhof mit großen, zunächst zentralen Einrichtungen für Geistig- und Mehrfachbehinderte gab es hier auch den neuen Berufs- und Ausbildungszweig »Heilerziehungspfleger/in«. Auch mit dem Kinder- und Jugenddorf Marienpflege und den Wohn- und Beratungseinrichtungen des Canisiushauses in Schwäbisch Gmünd lag es auf der Hand, St. Loreto zum »Institut für sozialpädagogische Berufe« im Rang einer staatlich anerkannten Fachschule auszubauen. Dies wurde mit umfangreichen inhaltlichen und auch bautechnischen Erweiterungsmaßnahmen bis 1978 vollzogen. Seit 1973 schon hatten sich die Partner zu einer gemeinnützigen GmbH zusammengetan, um ErzieherInnen, HeilerziehungspflegerInnen sowie Jugend- und HeimerzieherInnen laut staatlicher Prüfungsordnung auszubilden. 1990 kam der Ausbildungsgang AltenpflegerInnen hinzu. Die Dynamik der Ausweitung zur Bildungsakademie ging weiter. Ein weiterer Markstein in dieser stürmischen Entwicklung des einstigen »Töchterinstituts« war die Einführung des Kursangebotes »Fachwirt / Fachwirtin für Organisation und Führung«. Für die Loreto-Absolventen stehen heute jede Menge Chancen für berufliche Qualifikationen bis hin zu Führungspositionen offen – nachdem viele Jahre die Klage zu hören war, dass »Erzieherberufe« Einbahnstraßen seien. Diese Zeiten sind vorbei. Die umfassenden, ganzheitlichen pädagogischen und auch pflegerischen Ausbildungssinhalte zeigen zunehmend auch akademische Qualität. Einstmals klare Grenzlinien beispielweise zwischen Grundschule und Kindergarten in der früh-

DAS »TÖCHTERINSTITUT« ST. LORETO ZEIGTE SICH TROTZ TRADITIONELLER AUSRICHTUNG SCHON IMMER FÜR NEUES AUFGESCHLOSSEN.

eide Einrichtungen profitierten aus den Erfahrungen der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, wurden schon bald aber von neuen pädagogischen Strömungen erfasst. Das »Töchterinstitut St. Loreto«, wie es lange Zeit firmierte, zeigte sich trotz traditioneller Ausrichtung schon immer für Neues aufgeschlossen. Ab 1950 wurde das neue Fach »Rhythmik« gelehrt, ab 1954 bekam das »Orff'sche Schulwerk« seinen festen Platz in der musischen Kindergärtnerinnen-Ausbildung. Plötzlich tauchte da auch die neue Lehre der »Psychologie« auf.

In der Nachkriegszeit zeigten sich die bitteren Folgen, weil zahlreiche Familien zerrissen waren und es elend viele Waisenkinder gab. Im bereits seit 1902 existierenden »Loreto-Kindergarten« St. Paulus wurde 1956 der erste Kinder- und Schülerhort Gmünds eingerichtet, sozusagen die Pioniereinrichtung der selbstverständlich gewordenen Ganztagesbetreuung von Kindern und Jugendlichen


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Plötzlich auch »Söhne« im »Töchter-Institut«

DAS WAR KEIN KINDERSPIEL

Zeit des gesellschaftspolitischen und auch pädagogischen Wandels: Ende der 60er-, dann die nicht minder wilden 70er-Jahre, schließlich auch die unruhige, polarisierende Zeit der Raketen-Nachrüstung und Friedensbewegung in Schwäbisch Gmünd. In den heftigen ZeitgeistStrudel geriet auch die ehrwürdige Kindergärtnerinnen-Schule St. Loreto. Das »Töchterinstitut« war zwar auf stabilen Grundfesten von alten Klostermauern gebaut, doch im Erdbeben des neuen Zeitgeistes begannen auch dort die Wände zu wackeln. Aus den Fenstern des Internatsbetriebs im Dachgeschoss klangen zum Geläut der Glocke der St.Vinzenz-Kapelle nun auch schon mal die »Rolling Stones« oder »Deep Purple« über die Dächer der Stadt. Als Zeitzeuge habe ich heute noch vor allem mit den Ordensfrauen von St. Loreto tiefes Mitgefühl, die sich couragiert der Zukunft stellten. Sie hatten es mit uns nicht einfach. Denn spätestens in den 70er-Jahren wurde klar, dass die Fürsorge für Zöglinge beide Geschlechter umfasste. Hand aufs Herz: Das hatte der Herrgott ja auch so gewollt. Im Gmünder »Töchterinstitut« war das dennoch ein spannender Entwicklungsprozess. Da waren sprichwörtlich über Nacht die ersten intergeschlechtlichen Ausbildungskurse für Jugend- und HeimerzieherInnen sowie HeilerziehungspflegerInnen angesagt. Ziemlich neu und abenteuerlich. Weil: Auch pädagogisch talentierte Quereinsteiger, im Klartext gestandene Männer, aus anderen Berufen wollten gerne Heilerziehungspfleger werden. Da kam also für den neuen Beruf eine in St. Loreto noch nie dagewesene Mixtur der Generationen zusammen. Im Alter von 18 bis 50 etwa. Im Unterricht sah das konkret so aus: Getreu ihrer Erfahrungen aus der Haushalts- und Töchterschule versuchte Ordensschwester Edwardina mit höchster Tapferkeit den »Studierenden« (so der neue Begriff für bisherige »Schützlinge« oder »Zöglinge«) das Stricken beizubringen. Die Ergebnisse ein Bild für Götter. Der erste Institutsleiter und Diplom-Psychologe Albert Borzel war nicht zu beneiden, weil er sich alle Mühe gab, um immer wieder zwischen den unruhig gewordenen weltlichen Geistern der neuen Kurse und der angestammten geistlichen Welt von St. Loreto zu vermitteln. Dann kam's ganz heftig: In alle akademischen Aufbaubemühungen platzte eine sehr dramatische Affäre: Die beiden Wirtinnen aus dem benachbarten Traditionswirtshaus »Hasen« wurden bei Institutsleiter Dipl.-Psychologe Albert Borzel höchstpersönlich vorstellig: Im »Hasen« seien Bierkrüge gestohlen worden. Als letzte Zechbrüder habe man zur später Stunde Loreto-Schüler bewirtet. Der Verdacht fiel sofort auf die neuen wilden Heilerziehungspfleger. Statt einer Unterrichtsstunde in Psychologie und Ethik gab's von Albert Borzel folglich eine halbwegs strenge Befragung. Stärkung gab es dafür auch in einem anderen benachbarten Wirtshaus: Der herzensgute »Kreuz«-Wirt Karle Rogner hatte mit Sonderangeboten schon immer tiefstes Verständnis für die benachbarte Kindergärtnerinnen-Schmiede. Die Zeit war wild und im Wandel. Unvergesslich auch die Auftritte von Poltergeist Gerhard Mayer-Vorfelder. Der damalige »Erziehungs-Minister« gab sinngemäß von sich: Als Kindergärtnerin brauche man keinen mittleren Schulabschluss, weil dann zu befürchten sei, dass da nur »g'scheit daher geredet« werde, jedoch die Kindergartentante nicht mehr wisse, wie man die Kinder fürs »Pipi« oder den »Stinker« auf den Topf zu setzen habe. Pfui, Herr Minister. Da ging nun echt der »Shitstorm« ab. Und: Für die tapferen Ordensfrauen im früheren »Töchterinstitut« war das alles andere als ein Kinderspiel.

FÜR DIE ORDENSFRAUEN

TEXT: HEINO SCHÜTTE

kindlichen Bildung verschwimmen zusehends. In vielen Kommunen werden bereits Schulen und Vorschuleinrichtungen in »Bildungshäusern« zusammengefasst. Und: Längst arbeiten Schul- und Sozialpädagogik im Zuge des problembelasteten gesellschaftlichen Wandels in den Schulen Hand in Hand und auf gleicher Augenhöhe.

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as gewaltige 14-Millionen-Euro-Projekt der Modernisierung des Stammhauses geht in diesem Jahr in den Endspurt seines Vier-Jahres-Programms. Schon jetzt ist sichtbar, dass Schwäbisch Gmünd ein liebevoll aufpoliertes Schmuckstück erhält, das nicht nur optisch, sondern vor allem durch sein geistvoll-verantwortungsvolles Innenleben glänzt. Auch mit modernster Technik

ausgestattet kann das Gmünder Institut für soziale Berufe mit seinen vitalen Ablegern in Aalen, Ellwangen und Ludwigsburg die Erfolgsgeschichte im Geiste des heiligen Vinzenz von Paul fortsetzen: »Liebe sei Tat«. In diesem Sinne hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. Quellen: »Kultur und Geschichte im Gmünder Raum«, Hans-Wolfgang Bächle, 1982 Remsdruckerei, »Institut für sozialpädagogische Berufe«, Albert Borzel, 1998, LambertusVerlag, »Klöster in der ehemaligen Reichsstadt Gmünd«, Stadtarchiv, 1990 Rems-Zeitung, Gmünder Heimatblätter


Renovierung und Modernisierung von St.Loreto

Eigentlich hat sich Hans-Dieter Beller in vielfachen Rollen verdient gemacht als Architekt des sozialen Miteinanders in Schwäbisch Gmünd. Im Zuge der aufwändigen Arbeiten für Restaurierung, Modernisierung und Erweiterung des Stammhauses der Bildungsakademie ist der Loreto-Geschäftsführer auch zu einem leidenschaftlichen Bauleiter und Denkmalschützer geworden.

Dies gibt Beller zu spüren, wenn er durch die Baustelle führt, die nach vier Jahren nun im Sommer 2016 zum Abschluss kommt. Mehr als 14 Millionen Euro wurden für das Projekt kalkuliert. Jede Mengen Überraschungen gab es zu bewältigen, auch schwierige Abstimmungsprozesse. Hans-Dieter Beller lobt und dankt neben Architekten und Handwerkern vor allem Baubürgermeister Julius Mihm und Oberbürgermeister Richard Arnold. Immer wieder haben die in der Planungs- und Bauzeit geholfen, festgefahrene Situationen zu lösen. Eine enorme Herausforderung bildete die grundsätzliche Aufgabe in dem alten Gemäuer, moderne Regeln des Brandschutzes zu realisieren. Endlich erhielt das Institutsgebäude auch einen Aufzug mit barrierefreiem Zugang. In vielen Bereichen wurden Wände versetzt oder auch neu eingezogen.

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ie neuen Raumzuschnitte dienen einem zeitgemäßen Unterrichts- und Seminarbetrieb. Im Prinzip musste das Innenleben des Gebäude komplett ausgebeint werden, damit die gesamte Elektroinstallation erneuert und durch die neuen Schächte das komplette Gebäude mit Kabel-, Medien- und Kommunikationsverbindungen durchzogen werden konnte. Innerhalb der Seminar- und Unterrichtsräume sind nun alle Voraussetzungen für Computer- und Beamerbetrieb geschaffen. Kreidetafeln gehören der Vergangenheit an, Medienwände sind fortan Standard. St.Loreto wird zukünftig auch einen modernen Caféteriabetrieb als Treffpunkt besitzen. Der frühere Eingangsbereich war allenfalls ein besserer Windfang. Der neue, weitaus größere Vorbau beherbergt die St.Vinzenz-Kapelle, womit St.Loreto das geistliche Herzstück behält. Im Frontbereich, im Winkel von Klösterlestraße/Wildeck, wurde auch ein Nebengebäude abgerissen. Somit kann der denkmalgeschützte Hauptbau von St.Loreto mit seinem modernen Anbau im Stadtbild in seiner ganzen Schönheit und Dominanz wirken.

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tärker denn je orientiert und öffnet sich der neue Eingangsbereich mit Kapelle und Aula zur Stadt hin. Diese Zugehörigkeit zum Gmünder Gemeinwesen soll zukünftig in diesem Erweiterungsbau mit Veranstaltungen und Konzerten im Musiksaal auch inhaltlich dokumentiert werden. Aufwändig und denkmalgerecht ist die frühere Kapelle saniert und gestaltet worden. Über allem thront der schlanke Glockenturm mit seinem mehr als zwei Meter hohen Dachkreuz. Loreto-Chef Hans-Dieter Beller erzählt, dass er während der Bauzeit einige Male das schwindelerregende Baugerüst bis zu diesem »Gipfelkreuz« empor gestiegen war, um die wunderbare Aussicht auf Gmünd, auf das Heilig-Kreuz-Münster, Glocken- und Johannisturm auf all die vielen anderen markanten Bauwerke zu genießen. Da sei es ihm auch immer wieder bewusst geworden, welch organisch gewachsener Bestandteil St. Loreto in und für diese Stadt doch sei. Ein neues, altes Juwel im Stadtbild, mit enorm viel Seelenleben.

EIN JUWEL IM STADTBILD



HEIMAT. HEIMATSMÜHLE. MÜHLENLADEN. Produkte der Heimatsmühle dürften Vielen geläufig sein, findet man die Mehle und Nudeln in vielen Supermärkten im süddeutschen Raum. Nun hat das Traditions-Unternehmen seinen ersten MÜHLENLADEN außerhalb des Stammsitzes in Aalen-Hofen eröffnet – in der Einkaufs- und Flaniermeile Ledergasse in Schwäbisch Gmünd.

Der mit eigens entworfenen Möbeln und mit viel Liebe zum Detail eingerichtete MÜHLENLADEN bietet neben den Markenmehlen der Heimatsmühle (auch in Bio-Qualität!) ein breites Nudelund Müsli-Sortiment bis hin zu Brotaufstrichen, glutenfreien Produkten, Gewürzen, Soßen, Keksen, Schokolade, Weinen und Ölen von Partnerbetrieben der Mühle. Hartlieb-Kürbiskernöl aus der Steiermark, Weine der Familie Waldherr aus dem Burgenland, AlbLeben die Tradition von sechs Generationen: die Familie Ladenburger.

Gold-Nudeln aus Trochtelfingen, Senfs von Maier aus Schorndorf oder Apfel-Chips und Marmeladen von Brög am Bodensee sind nur einige Highlights der Partner-Produkte – vieles davon in Bio-Qualität! Im MÜHLENLADEN auch erhältlich: Fleisch- und Wurstwaren aus der mühleneigenen Landwirtschaft. Hier werden in artgerechter Tierhaltung Charolais-Rinder gehalten. Kunden können sich per Newsletter informieren lassen und mit entsprechendem Vorlauf 5-, 10-oder 20-kg-Fleisch-Pakete des Bauernhofs ordern. Ergänzt wird das MÜHLENLADEN-Angebot von einem kleinen, feinen Sortiment an Büchern zum Thema Backen & Kochen sowie Küchen-Accessoires wie dem »Spätzle-Schwob« in vielen Farben oder der ursprünglich skandinavischen »Pförtchen-Pfanne«. Zukünftig wird es immer wieder »Verkostungs-Tage« mit Partnern der Heimatsmühle geben – so können (potenzielle) Kunden des MÜHLENLADENs so richtig »auf den Geschmack kommen«! Ledergasse 26, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 87567-80, Mo-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: PETER FREITAG, CLAUS BRECHENBACHER, REINER BAUMANN


Angesagtes Tanzlokal mit SkihüttenCharme für die Generation Ü30: der PLATZHIRSCH.

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: ANJA SCHNEIDER

PLATZ HIRSCH

Der Becherlehenhof in Schwäbisch Gmünd war schon immer eine gute Adresse für alle Tanzverrückten. Seit Herbst 2015 lebt diese Tradition im PLATZHIRSCH wieder auf. Woche für Woche steigen hier die angesagtesten Partys für all diejenigen, die gerne das Tanzbein schwingen. PLATZHIRSCH

Becherlehen 2, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49(0)7171 9228889, www.platzhirsch-gd.de

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er PLATZHIRSCH soll die angesagte Adresse für »die Jungebliebenen, aber nicht mehr ganz Jungen« werden, so die Betreiber Yvonne und Sride Sriskandarajah. Sie haben mit dem Umbau des ehemaligen Becherlehenhofs eine Lücke im gastronomischen Angebot in Schwäbisch Gmünd geschlossen. Für die neue Inneneinrichtung mit stilechten Elementen einer Skihütte kam viel Holz zum Einsatz. Und so erwartet die Gäste jeden Freitag und Samstag eine Location der Spitzenklasse mit alpinem Charme, wenn im PLATZHIRSCH die »Hüttengaudi«, »ü30-Party«, »La Boum – Die Fete« oder eine der vielen anderen Motto-Partys steigt.

Wer nicht an den zwei großen Theken Platz nehmen oder den ganzen Abend durchtan-

zen möchte, kann in verschiedenen Lounge-Bereichen Platz nehmen und das umfangreiche gastronomische Angebot genießen. Auch an einen abgetrennten Raucherbereich wurde gedacht.

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orerst wird das Tanzlokal freitags und samstags sowie vor Feiertagen von 21 bis 4 Uhr geöffnet sein. Sonntags von 16 bis 21 Uhr lädt das PLATZHIRSCH-Team dann zum »Tanzkranz« – hier kommen alle Fans von StandardTänzen auf ihre Kosten. Für die Musik sorgt DJ Ingo, der schon im Becherlehenhof für den perfekten Sound gesorgt hat. Der PLATZHIRSCH ist von überall her gut »anzusteuern« – vor dem Gebäude ist eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen vorhanden.

kartentelefon 07171 22 33 turmtheater pfeifergässle 34 schwäbisch gmünd turm-theater.de

für die ganz großen kinomomente

programmkino brazil hirschgässle 7 schwäbisch gmünd brazilkino.de


Bei der Arbeit: Erkan Gezen

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE


Wie ein Würstchen-Stand ein neues Geschäftsmodell geboren und dabei noch einen Menschen mit Behinderung glücklich gemacht hat.

ERKAN ANTE Und los geht's – Erkan auf dem Weg zum Kunden.

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Erkan beim Zusammenstellen der Lieferung.

ie Landesgartenschau 2014 hat Vieles bewegt in Schwäbisch Gmünd, vorher und nachher, im Großen wie im Kleinen – wie auch die Geschichte von Erkan und Efkan zeigt: Erkan Gezen (33) ist spastisch gelähmt und seit seiner Kindheit an den Rollstuhl gefesselt. Seit 2008 wohnt er mit sechs weiteren Behinderten in einer betreuten WG. Als Freiwillige für den ehrenamtlichen Einsatz auf der Landesgartenschau gesucht wurden, hat Erkan sich gemeldet und tat von Beginn an »Dienst« am Eingang zum städtischen LGS-Teil »Erdenreich« am Forum Gold & Silber. Efkan Özkan (35) ist Geschäftsführer des REWE-Marktes in der Remsgalerie und hatte die zündende Idee, während der Landesgartenschau auf dem Platz oberhalb des Einkaufszentrums einen Würstchen-Stand aufzustellen. Dieser befand sich in Sichtweite von Erkans Einsatzort – und so dauerte es nicht lange, bis Erkan am Stand von Efkan auftauchte und die Beiden ins Gespräch kamen. Dabei erfuhr Efkan unter Anderem, dass Erkan Vollzeit in einer Behinderten-Werkstatt arbeitete, dafür aber nur ein »Handgeld« von 100 Euro monatlich bekam. Leicht entsetzt, schlug Efkan Erkan vor, bei ihm im REWE-Markt zu arbeiten. Aber was? Die erste Idee, in der Buchhaltung auszuhelfen, schlug bereits nach wenigen Tagen fehl. Also hat Erkan weiter überlegt ­– und hatte schließlich die Idee mit dem Rollstuhl-Kurier. Diese Idee gefiel auch Efkan und er machte »Nägel mit Köpfen«: Erkan wurde auf 37,5-StundenBasis angestellt, Efkan regelte alle Formalitäten mit Arbeits- und Sozialamt, kümmerte sich um einen neuen, transport- und verkehrssicheren Rollstuhl, bewarb den neuen Dienst in der Tagespresse und per Handzettel. Und die ersten Anrufe ließen nicht lange auf sich warten... nd so funktioniert’s: Die Einkäufe werden telefonisch beim REWE-Markt bestellt. Die Mitarbeiter/ innen stellen die Bestellung zusammen – die nur so umfangreich sein darf, dass sie in einen Einkaufskorb passt. Der Einkauf wird an der Kasse registriert, der Beleg kommt mit in den Einkaufskorb und Erkan fährt los. Die Adresse muss in der Innenstadt liegen und die Haustüre für Erkan mit dem Rollstuhl erreichbar sein. Der Einkaufskorb wird vom Auftraggeber entladen und laut Kassenbon bar bezahlt. Danach fährt Erkan mit leerem Korb wieder zurück. Wer bestellt? »Ganz unterschiedlich«, meint Efkan Özkan, »zum einen Senioren, die nicht mehr so mobil sind, aber auch Firmen, die Gastronomie, ja, sogar der OB hat schon bei uns bestellt!« Und wie viel Bestellungen gehen am Tag ein? Özkan: »Durchschnittlich drei bis vier – es ist also durchaus noch Luft nach oben!« Erkan ist glücklich mit seinem Job – er wird »anständig« bezahlt, er arbeitet in einem supernetten Team, das ihn voll respektiert und er hat mit Efkan Özkan »den besten Chef der Welt«, strahlt er. Und zum 1. Mai gewinnt er noch ein Stück persönliche Unabhängigkeit mehr dazu: Dann bezieht er nämlich eine betreute 2-Zimmer-Wohnung im Johannes-Brenz-Haus in der Goethestraße – und strahlt gleich noch ein bisschen mehr.

PORTAS U


TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: PROPLAN EINRICHTUNGS GMBH & CO. KG, MESSEDESIGN SCHÖNE

Noch größer, noch besser, noch attraktiver:

HOTEL FORTUNA ERWEITERT. Das FORTUNA in unmittelbarer Nähe von Bahnhof, Busbahnhof, Congress Centrum und Remspark war bisher schon das größte Hotel in Schwäbisch Gmünd. Mit der baulichen Erweiterung und weiteren Maßnahmen ist das 4-Sterne-Haus nun noch größer und attraktiver geworden.

Die neuen Zimmer des Hotel FORTUNA präsentieren sich in frischem, modernen InteriorDesign.

Mit den 56 neuen Zimmern in dem zur RektorKlaus-Straße gelegenen Anbau verfügt das 4Sterne-Haus nun über 170 Zimmer inklusive 2 Suiten und 8 Juniorsuiten. Durch die bauliche Erweiterung wurde die Fläche des Frühstücksraums verdoppelt. Auch Lobby und Flure des Hotels haben ein neues, attraktives Interior-Design erhalten.

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er große Wellnessbereich wurde um ein Schwimmbad erweitert. Für das Freizeit- und Feierabend-Vergnügen stehen den FORTUNA-Gästen nach wie vor eine Bowling- und 3 Kegelbahnen zur Verfügung. Seiner verkehrsgünstigen Lage trägt das Hotel auch durch einen großen Parkplatz und einem Parkdeck Rechnung – und sollte diese Kapazität einmal erschöpft sein: direkt gegenüber befindet sich das Parkhaus des Congress-Centrums Stadtgarten. Das gesamte Team des Hotel FORTUNA heißt Sie Herzlich Willkommen!

Hotel FORTUNA Hauberweg 4, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 109-0, www.fortuna-hotels.de


TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: MUSEUM UND GALERIE IM PREDIGER , VISCOM FOTOGRAFIE

»JAHRHUNDERT-PRODUKTE« Produkte aus Schwäbisch Gmünd – insbesondere die Ergebnisse handwerklicher Arbeit – haben in weiten Teilen mit der Tradition als Gold- und Silberstadt zu tun. Immerhin wird der erste Goldschmied schon im 14. Jahrhundert erwähnt und Sensen »made in Schwäbisch Gmünd« waren im Mittelalter in ganz Europa für ihre ausgezeichnete Qualität bekannt und bescherten der Stadt Anerkennung und Wohlstand. Aber es gab noch andere Handwerksund Industriezweige, die Schwäbisch Gmünd weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt machten – schauen Sie mal!

GMÜNDER PRODUKTE aus fünf Jahrhunderten


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ROSENKRANZ (um 1500) Dieser Rosenkranz ist die älteste, noch exisitierende Arbeit der Gmünder »Paternosterer« oder auch »Beinlesdreher«, und Ende des 15., Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Der Kranz des Medaillons und die Aufhängung sind aus Silber, Medaillon-Motiv und Perlen aus Bein, sprich: Knochen gefertigt.

1500

VERSEH-ZIBORIUM (um 1580) Das Gefäß konnte an den beiden Ösen mittels eines Bandes befestigt werden und wurde von Priestern getragen, wenn sie zu Kranken oder Sterbenden gingen, um sie mit den heiligen Sakramenten zu »versehen«. Die Hostien wurden in der Pyxis aufbewahrt, die in das Ziborium eingesetzt wurde. Durch das Beschauzeichen mit dem Gmünder Einhorn, die Stifterinschrift und das Meisterzeichen ist Entstehungsort, Datierung sowie der Urheber, nämlich der Goldschmied Michael Rauscher, nachweisbar. Das Ziborium ist Teil des Kirchenschatzes und das älteste Kirchengerät aus Schwäbisch Gmünd.

1580 PULVERFLASCHE (um 1680) Holz- und Elfenbein-Schnitzerei war kein Gmünder Handwerkszweig, der überregional bekannt wurde, dafür wurde es der Urheber dieser aus Elfenbein kunstvoll geschnitzten Pulverflasche, Johann Michael Maucher – und seine Fertigkeit als »Maucher-Stil« berühmt. Er, der auch für den beeindruckenden Orgelprospekt im Heilig-Kreuz-Münster verantwortlich zeichnet, war der Urheber von kunstvoll geschnitzten Gewehrund Pistolenschäften sowie von Elfenbein-Objekten wie Pulverflaschen und einer Prunkschale, die sich im Bestand des Museums im Prediger befinden.

1680


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KELCH (1714) Dieser kunstvoll gearbeitete, reich verzierte Kelch mit Patene und Löffel stammt von einem der produktivsten Gmünder Goldschmiede in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts: Josef Fischer, der in seiner Werkstatt zahlreiche Geräte für Kirchen in der Umgebung geschaffen hat. Das Beschauzeichen belegt den Entstehungsort, das Meisterzeichen JF seine Handschrift und die Gravur auf einer Medaillonfläche den Stifter Johann A. Jehlin, Angehöriger einer der angesehendsten Gmünder Familien dieser Zeit.

17 14 SILBERFILIGRAN (17.-18.Jh.) Als »Filigran« bezeichnet man in der Goldschmiedekunst (italienisch von filo = Faden und grana = Korn) verlötete Edelmetalldrähte, die zu Ornamenten zusammengesetzt sind oder auch auf einem Metallträger befestigt sein können. Die Blütezeit der Gmünder Filigran-Produktion liegt im 18.Jahrhundert, aus der auch dieser Bsamimturm (1.Hälfte 18.Jh., ob.) und diese Florschnalle (2.Hälfte 18.Jh., li.) stammen. Mit dem »Gmünder Draht«, der aus zwei ineinandergedrehten Edelmetalldrähten bestand, erreichten die Gmünder Filigran-Arbeiten eine hohe Plastizität in der Ornamentik.

18.Jh.

Filigranarbeiter Sächsles Ure, um 1870. Gouache, Bleistift, Aquarell (Künstler unbekannt)


BIJOUTERIEWAREN (1845 - 1850) Diese Schmuckgarnitur mit Collier, Brosche und Ohrringen wurde in der von Nikolaus Ott 1840 gegründeten Gold- und Silberwarenfabrik gefertigt, die sich auf die Herstellung von Bijouteriewaren – d.h. fabrikmäßig gefertigten Schmuck aus Edelmetallblech mit Glassteinen – konzentrierte. Die Fabrik wurde 1928 von Josef Pauser weitergeführt und produzierte Silberwaren wie Tafelgerät, Kerzenleuchter, Bestecke oder Stockgriffe. 1982 stillgelegt, wurde die Fabrik 1992 als Silberwarenmuseum Ott-Pausersche-Fabrik eröffnet. Durch die nahezu vollständige Existenz ihres Inventars ist sie ein einzigartiges Industriedenkmal.

1845 1960 PRODUKTE DER GLASINDUSTRIE

Nach dem 2. Weltkrieg wurden in Schwäbisch Gmünd drei Glashütten gegründet und von Vertriebenen aus Gablonz, die dort als Glashersteller tätig waren, aufgebaut. Eine davon war die Josephinenhütte, mit 400 Mitarbeitern ein Großbetrieb, deren Erzeugnisse Weltruf erlangten. Das Unternehmen ging 1978 Konkurs, wurde von Villeroy & Boch übernommen und 1983 endgültig aufgelöst. Abgebildet sind Weinpokale aus Überfangglas mit Vergoldung, entstanden 1960.


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SILBER- UND METALLWARENPRODUKTE (20. Jahrhundert) Mit 130 Mitarbeitern gehörte die Firma Erhard & Söhne bereits in ihren Anfängen Mitte des 19.Jh zu den großen Gmünder Unternehmen, um 1900 waren es bereits 300. Mit dem Weltpatent für Messingintarsien, der Erfindung des Schleuderaschers »Roulette« (Patent 1938) sowie der Produktion von Puppenstuben-Zubehör aus vergoldetem Messing – 1900 bis 1910 der große Exportschlager in die USA – erreichte das Unternehmen seine weltweite Bedeutung. Dazu gehörte auch die Produktion der zweiwandigen Isolier- und Thermoskanne, für die die Firma das Patent erwarb und mit deren Gestaltung sie ihren langjährigen Entwerfer, den Architekten und Designer Wolfgang von Wersin beauftragte. Die abgebildete Version »Thermolord« stammt aus dem Jahr 1956/58.

ERHARD STEHT FÜR DEN ÜBERGANG VON DER HANDWERKLICHEN EINZELANFERTIGUNG VON HISTORISCHEM KUNSTGEWERBE ZUR MASSENPRODUKTION VON SPÄTEREM INDUSTRIEDESIGN. Aus dem Ausstellungskatalog »Weltpatente aus Schwäbisch Gmünd – Das Unternehmen Erhard & Söhne«, Museum und Galerie im Prediger und Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, Schwäbisch Gmünd 2009.


Für Ruhebedürftige mit wenig Zeit Einfach ans Ufer der Rems gehen und sich dort einen der vielen idyllischen Plätze raussuchen. Da ist natürlich der zentrale Remspark mit tausend Stufen und Bänken zum Verweilen und Dösen. Am Strand, gleich in Bahnhofs- und Citynähe gelegen, stehen sogar Strandkörbe bereit, um sich nach drei Seiten hin abzuschotten, die Augen zu schließen und sich vom Klang eines »Gebirgsbachs mitten in der Stadt« berauschen zu lassen. Man kann sich auch unter einen der vielen Bäume legen und zum Klang der Rems das Spiel des Windes mit Blätter und Geäst beobachten. Im Remspark ist natürlich immer viel los. Wer will und kann, der fährt mit dem Auto auf der alten B29 einfach ein Stück Richtung Lorch, parkt auf dem kleinen Wanderparkplatz beim Gartencenter Dehner und findet schon nach einem kleinen Spaziergang wunderbar einsame Refugien am Ufer der Rems. Hallo sagen dort die unendlich geduldigen Enten und Schwäne.

MACH MAL Bei der Arbeit in Schwäbisch Gmünd. Das bedeutet Freude über Entwicklungen, Erfindungen, Erfolge und Aufträge. Der Preis dafür heißt aber auch: Vollste Konzentration, Stress, manchmal Ärger über Kollegen oder über sich selbst. Also: Mach mal Pause!

TEXT: HORST ENDRESS FOTOS: HORST ENDRESS, PETER FREITAG, VISCOM FOTOGRAFIE, SCHIMKAT FOTODESIGN


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Zu jeder Jahreszeit faszinierend – der Kreuzweg hinauf zur Wallfahrtskirche St.Salvator.

Was für ein wunderbarer und einzigartiger Ort der stillen Einkehr! Dazu liegt dieser uralte Ort des christlichen Glaubens so unglaublich nah am Stadtzentrum: Direkt überm Bahnhof steht die Felsenkirche St. Salvator. Der barocke Kirchturm wirkt wie ein Leuchtturm, damit auch jeder Bürger und Besucher der Stadt den Weg auf diesen heiligen Berg der Gmünder findet. Der Ursprung des sagenumwobenen Wallfahrtsortes liegt im Dunkeln. Ein Fall für die Archäologie. Weil: Im teils natürlichen, teils künstlichen Höhlensystem des Nepperbergs wird nahe des dort verlaufenden Limes sogar eine römische MithrasKultstätte vermutet. Vor 400 Jahren begann eine große, volksfrömmige Bürgerbewegung in Gmünd damit, auf dem Berg ein Ebenbild von Jerusalem zu errichten. Denn wer konnte sich damals eine gefährliche Kreuzfahrt ins Heilige Land leisten? In zehn besinnlichen Minuten führt vom Bahnhof aus der Fußweg hinauf zur Kirche. Es geht vorbei an Kreuzwegstationen mit ausdrucksvollen, lebensgroßen Darstellungen der Passionsgeschichte, die nachdenklich machen.

Für Seele und Geist

PAUSE! Wie aus dem Bilderbuch: der Biergarten auf dem Zeiselberg.

Am Rande des Gmünder Talkessels liegen etliche Aussichtspunkte, damit der Mensch in der Mittagspause über den Dingen stehen, vielleicht auch neue Horizonte entdecken kann. Nur ein paar Gehminuten vom Marktplatz entfernt führt nahe des Königsturms ein kurzer Aufstieg hinauf zum Zeiselberg mit seiner ausragenden Aussichtsplattform »über den Dächern von Gmünd«. Auf der anderen Talseite grüßt die kleine Schutzhütte am Aussichtspunkt Lindenfirst auf die Stadt herab. Wer etwas länger Zeit hat – denken wir mal an zwei Stunden – und den schönsten Weitblick haben möchte: Mit dem Auto in zehn Minuten hoch fahren nach Rechberg, dort parken und zu Fuß auf dem steilen Bergsträßle zur Burgruine und zur weithin sichtbaren Wallfahrtskirche spazieren. Nirgendwo darf man sich rund um die Stauferstadt dem Himmel so nah fühlen wie auf diesem Gmünder Höhepunkt.

Für Weitblick und neue Horizonte


Der Salvator markiert den Anfangspunkt eines ganz besonderen Rundwegs durch den Stadtwald Taubental. Der sogenannte Lebensweg führt in mehreren Stationen von der katholischen Felsenkirche zum evangelischen Kongress- und Gästezentrum Schönblick. Der Lebensweg fesselt mit seinen Botschaften nicht nur die Christen beider Konfessionen, auch Atheisten können sich der freundlichen und unaufdringlichen Lebensberatung an den Stationen nicht entziehen. Der Spaziergang durch den Wald und durch die Wechselfälle des Lebens führt zum Waldentdeckersteg. Zusammen mit einer gigantisch langen Holzmurmelbahn wurde er anlässlich der Landesgartenschau 2014 angelegt. Der Steg windet sich zwischen Bäumen hindurch und an Schluchten entlang. Faszinierend still ist es hier, nur 1000 Meter von der Innenstadt entfernt!

Naturerlebnis und Einkehr In der Weststadt, am Ende der Automeile Lorcher Straße durch die Bahnunterführung zum Parkplatz am Eingang zum Rotenbachtal. »Zigeunerplätzle« heißt dieser Ort im Gmünder Volksmund. Ist lieb gemeint, weil man da lauschig unter sich sein kann, ohne andere zu stören. Das gilt auch für Wohnmobil-Touristen, die hier gerne übernachten. Vom eigentlichen Zauber dieser Ecke kündet das dort aufgebaute Informationszentrum Weltkulturerbe Limes. Ein kleines Stück des großen Bollwerks der »Gmünder Antike« ist am Parkplatz rekonstruiert. Der »Gmünder Römerwald« hat die Phantasie der Menschen schon immer beflügelt, weil sich die früheren Generationen manche Dinge in diesem stillen Tal einfach nicht erklären konnten. Der Hauch von 2000 Jahren Geschichte liegt in und über dieser Idylle.

Auf römischen Spuren

Ein paar Minuten Auto- oder auch Busfahrt von der Innenstadt zum Stadtteil Wetzgau hinauf – und schon können sich gestresste Menschen im Familien- und Landschaftspark Himmelsgarten erholen. Jedoch: Hand aufs Herz! Für eine kurze Pause ist dieses Paradies fast zu schade. Ein riesiger Wasserspielplatz, ein fast 40 Meter hoher Aussichtsturm, ein kleiner Zoo, ein Waldklettergarten, ein Urweltgarten mit Dinosaurierausstellung, eine Adventure-Golfanlage und und und. Viele Familien im Raum Schwäbisch Gmünd haben neuerdings gar keine Lust mehr in den Urlaub zu reisen, weil die allerschönste Ferienanlage direkt vor ihrer Haustüre liegt. Einzigartig an diesem Landschafts- und Familienpark ist auch das Miteinander mit den dort seit Generationen angesiedelten und zauberhaften Heilpflanzengärten der Weleda.

Für himmlische Gefühle


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Der Waldentdecker-Steg im Stadtwald Taubental.

Sich zwischendurch wie Bud Spencer fühlen. Verrückte Pausen-Idee? In Schwäbisch Gmünd nicht. Weil sich der weltberühmte Schauspieler als junger, drahtiger Schwimmathlet in den 50er-Jahren in der Stauferstadt und insbesondere im Schießtal-Freibad pudelwohl fühlte, bekam Gmünd die Ehre, das moderne Spaß- und Sportbad nach dem alten Haudrauf zu benennen. Wie konnte es auch anders sein: Der Römer Carlo Pedersoli (so der bürgerliche Name) hatte sogar eine Romanze mit einer hübschen Gmünder Bäckerstochter. So wäre Bud Spencer also durch dieses Freibad fast ein Gmünder geworden. Das BudSpender-Bad liegt ja auch nur einen Steinwurf vom größten Gmünder Arbeitgeber Bosch Automotive Steering entfernt. So ist das »Bud-Bad« in den Sommermonaten ein beliebter Treff. Wer weiß: Vielleicht erwartet Sie ja auch so eine Bud-Romanze im Bud-Bad.

Für den Sportsgeist und für Badefans

Rovid ullabore commolor repe lautemoreria essincipsae.

Innerstädtische Idyllen: Stadtgarten mit Rokoko-Schlösschen und Josefsbach-Uferweg.

Einfach mitten in der Stadt bleiben und sich im Gmünder Sommer – so heißt auch das größte Festivalvergnügen der Stadt – in einem der vielen Straßencafes und Biergärten die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Das gesellige Miteinander von Bürgern und Gästen ist in den letzten Jahren auch so mediterran geworden, dass die Freiluftgastronomie auch im Winter teilweise ihre Stühle und Tische gar nicht wegräumt. Jeder Sonnenstrahl, der zur Mittagszeit auf Markt- oder Johannisplatz fällt, wird sofort ausgenutzt, um Frühlingsgefühle zu tanken. Dazu ein kleiner Spaziergang durch Stadtgarten, Remspark oder am einen Kilometer langen Uferweg des Josefsbachs entlang. Es gibt auch zauberhafte kleine Cafes und Kneipen in der stillen Gässchen-Landschaft der Altstadt. Im Sommer ist der Panorama-Biergarten auf dem Zeiselberg der heiße Tipp. Schwäbisch Gmünd fühlt sich mit den üppigen Grünzonen und der aufgeblühten Freiluft-Gastronomie so glücklich, als hätte die Stadt im Lotto einen Sechser mit Zusatzzahl getippt: Erst die Landesgartenschau 2014 mit zwei Millionen begeisterten Besuchern, und nun herrscht schon wieder Vorfreude auf die interkommunale Remstal-Gartenschau 2019!

Für die Geselligkeit und kurze Pause



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Kongresse. Kultur. Kulinarik.

TAGEN & FEIERN MIT MEHRWERT Mit der Erweiterung des CongressCentrums Stadtgarten, der Expansion des Hotels FORTUNA direkt gegenüber und dem neuen Business-Hotel am benachbarten Bahnhofsplatz baut Schwäbisch Gmünd seine Position als Tagungsstandort und wichtiger Leistungsträger der Kongressregion Stuttgart weiter aus.

Ob Kongress, Tagung, Messe, Seminar oder Kulturevent – das CCS bietet für jede Veranstaltung den optimalen Rahmen.

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it der Erweiterung um den LeutzeSaal verbessert das Congress-Centrum seine Leistungsfähigkeit und fügt einen weiteren, attraktiven Baustein in die hervorragende Infrastruktur im Umkreis von nur 350 Metern: Rund um den Kongresspark befinden sich 2 Parkhäuser, das auf 170 Zimmer erweiterte Hotel FORTUNA, das im Bau befindliche Business-Hotel am Bahnhofsplatz, IC-Bahnhof und Busbahnhof sowie vielfältige gastronomische Angebote: das Restaurant und Rokokoschlösschen im CCS, das FORUM im Forum Gold & Silber oder die VILLA HIRZEL. Zum Bahnhof sind es zwei, in die Innenstadt 5 Minuten zu Fuß, mit dem Auto gelangt man in 30 Minuten nach oder von Stuttgart bzw. nach/ von Aalen zum Congress-Centrum. Bahnreisende profitieren von der strategischen Kooperation des CCS mit dem Stuttgarter Convention Bureau und der Bahn – sie bezahlen von jedem Ort in Deutschland aus für Veranstaltungsund Bahnticket ab 99 Euro (2. Klasse) bzw. 159 Euro (1. Klasse).

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o hervorragend die Infrastruktur außen, so gut funktioniert sie CCS-intern: Ob Fimenevent, Tagung, Kongress, Messe oder private Veranstaltung – dem CCS-Team um Wolfram Hub ist vor allem eins wichtig: erfolgreiche Veranstaltungen mit individueller Note und »Wohlfühl-Faktor«. Es übernimmt – auf Wunsch! – die Komplettplanung und Durchführung Ihres Events von der Raumaufteilung über die gesamte Möblierung, Lichtgestaltung und Medientechnik bis hin zum professionellen Catering. »Was wir nicht haben, organisieren wir selbstverständlich gerne«, betont CCS-Chef Hub. Der sich auch darauf freut, wenn im Rahmen des »Gmünder Sommers« im Park eine überdachte Bühne installiert wird und mit diversen Kulturevents und Konzerten wie im LGS–»Sommermärchen« von 2014 das sogenannte Erdenreich rund um das CCS mit einheimischen und externen Gästen belebt wird.

TEXT: PETER FREITAG FOTOS: CCS, JAQUELINE FRIEDRICHS, NELE BRAAS

Das Congress-Centrum liegt traumhaft inmitten des Remsparks, der mit großzügigen Grünflächen, altem Baumbestand, mit Flussdelta, Remsterrassen, Remsstrand und dem idyllischen Josefsbach-Uferweg ideale Räume bietet, um in den Kongresspausen oder nach Veranstaltungsende »durchzuatmen« und zu entspannen.


LEUTZE-SAAL: LÖSUNGEN FÜR ALLE TAGUNGSFORMATE

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ie Mitte 2015 fertiggestellte Erweiterung des Congress-Centrums, der architektonisch ansprechende, großzügig verglaste Leutze-Saal erfüllt alle Ansprüche des aktuellen Tagungsmarkts. Er ist variabel aufteilbar in bis zu 5 Gruppenarbeitsräume – von der kleinsten Einheit für 52 Personen bis zur größten mit 91 Personen. Bei Nutzung der Gesamtfläche inklusive Foyer finden bis zu 400 Personen in parlamentarischer Bestuhlung auf 950 qm Platz. Für größere Events lassen sich Säle, Foyers und Flächen des CCS ergänzend kombinieren. Der Anbau ist auch autark zu den bisherigen Raumangeboten des CCS nutzbar. Auch in der Energieversorgung genügt der LeutzeSaal den hohen Ansprüchen des CCS an Nachhaltigkeit. Angestrebt ist eine nahezu CO2-neutrale Bilanz, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. CCS Congress-Centrum Stadtgarten, Fon +49 (0)7171 1003-0, www.ccs-gd.de

... DENN DAS GUTE LIEGT SO NAH! Gut zu wissen, dass es mit dem Restaurant und dem Rokokoschlösschen gleich zwei Lokalitäten gibt, wo sie sich vor, zwischen oder nach der Veranstaltung auf einen Kaffee, bei einem Lunch oder Dinner nieder- und kulinarisch verwöhnen lassen können: Im pittoresken Rokoko-Schlösschen trifft herzliche Gastlichkeit auf Historie: Genießen Sie einen Cappuccino, ein leckeres Stück Kuchen, ein kühles Bier oder ein Glas guten Remstäler Weins – entweder auf der großzügigen Sonnenterasse mit traumhaften Blick auf den Kongresspark oder in den gemütlichen, holzvertäfelten Gaststuben. Die Schlossküche verwöhnt Sie mit der ganzen Vielfalt der schwäbischen Küche unter Verwendung bester Produkte regionaler Erzeuger. Für besondere Anlässe wie Trauung, Taufe oder Geburtstag bildet der stuckverzierte »Keller-Saal« eine ganz besonders festliche Kulisse. Das Restaurant im Congress-Centrum kann ebenfalls für Feiern, Firmenevents sowie im Kontext von Veranstaltungen gemietet werden. Hier im hellen, modernen Ambiente mit großzügigen Glasflächen zum Park erhält Ihr Event einen besonderen Rahmen. Jeden Sonntag gibt es im CCSRestaurant Brunch, pro Person inkl. Empfangssekt, Kaffee, Tee, Saft oder Kakao zum günstigen Preis von 22,50 Euro. Restaurant im Stadtgarten Fon +49 (0)7171 9226801 www.restaurant-stadtgarten.de


TEXT: PETER FREITAG FOTOS: WELEDA AG

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WELEDA HAUTNAH Nicht nur bei einer Führung durch Europas größten biologischdynamischen Heilpflanzengarten, sondern auch bei den vielen hochwertigen Veranstaltungen das Jahr hindurch können Sie der Hektik des Alltags entfliehen und die Idee des Unternehmens hautnah erfahren. Willkommen im Weleda Erlebniszentrum! Mitten im Biotop des Heilpflanzengartens mit rund 260 verschiedenen Pflanzenarten und einer einzigartigen Vielfalt liegt das Weleda Erlebniszentrum. Ganzjährig geöffnet, bietet es Führungen, Seminare und Veranstaltungen an. »Neben Seminaren und Workshops wie »Granatapfel-Schönheitsnachmittag«, »Auf den Spuren der Hildegard von Bingen« oder »Klangschalen-Meditation« (jeweils nach Voranmeldung) bietet Weleda das ganze Jahr über Veranstaltungen im Erlebniszentrum an, die einem breiteren Publikum die Idee des Unternehmens »hautnah« vermitteln wollen. Im Weleda Shop können Sie die gesamte Produktwelt der hochwertigen Naturkosmetik ausprobieren, fühlen, riechen und natürlich erwerben. Außerdem erhalten Sie Informationen rund um die natürlich wirksamen und bewährten Weleda Arzneimittel. Die Cafeteria mit Sonnenterrasse und schattigem Innenhof lädt zum Verweilen und Kaffeegenießen ein. Für Gruppen ab 20 Personen bietet Weleda nach Voranmeldung auch gerne Kuchen an. Im Jahr 2016 ist das Erlebniszentrum an Samstagen während der Schulferien BadenWürttembergs von April bis November von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Von 14.30 bis 17.00 Uhr können Sie sich für eine Gartenführung anmelden. In den Sommerferien wird samstags ein Kinderprogramm angeboten. Außerdem sind mittwochs Shop und Cafeteria geöffnet.

Die Idee des Unternehmens »hautnah« vermitteln: das Weleda Erlebniszentrum.

Herzlich Willkommen: 07. und 08. Mai, jeweils 11-18 Uhr KUNSTHANDWERKERMARKT Ein vielfältiges Ausstellungsspektrum von über 70 Kunsthandwerkern, mit Führungen durch den Heilpflanzengarten, Kinderprogramm und Einkaufsmöglichkeit im Weleda Shop · 24.September, 11-18 Uhr WELEDA HERBSTFEST Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen rund um die Themen Nachhaltigkeit und bio-dynamischen Anbau · 15. Oktober, 13-18 Uhr ENTSPANNENDE STUNDEN IM HERBST Mit Vorträgen, Meditationen, Massagen, Einkaufsmöglichkeit und Kaffee und Kuchen · 12. und 13.November, jeweils 13-20 Uhr ANLICHTELN Einstimmung auf die Adventszeit mit Märchen, Kunsthandwerkern, Vorträgen und Einkaufsmöglichkeit Weitere Termine finden Sie unter www.weleda.de Weleda AG Erlebniszentrum Am Pflanzengarten 1 73527 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9198011 fuehrungen@weleda.de, www.weleda.de


MANU Die MANUFAKTUR B26 bietet Old- und Youngtimer-Besitzern ein einzigartiges Forum für Unterbringung, Präsentation, Handel, Pflege, Reparatur und Restauration ihrer automobilen Raritäten, ergänzt durch Shops und Manufakturbetriebe im Bereich Genuss & Lifestyle. Nutzern wie Besuchern steht eine exzellente Event- und Tagesgastronomie zur Verfügung. Das historische Industrieambiente bietet einen außergewöhnlichen Rahmen für Tagungen und Events sowie für kulturelle, öffentliche und private Veranstaltungen.

TEXT: PETER FREITAG, FOTOS (VERGLEICHBARE EVENT LOCATION): MARKETINGAGENTUR HOMMEL-LIEBICH


Auf dem Fabrikareal der ehemaligen RITZ Pumpenfabrik wird am 16.Juni 2016 die MANUFAKTUR B26 eröffnet, die in gekonnter Verbindung von Tradition und Moderne einen einzigartigen Rahmen für Oldtimerliebhaber und -besitzer bietet, die hier ihre Tradition pflegen und Fahrkultur genießen können.

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Das Kompetenz-Center bietet großzügige Einstellflächen und Glasboxen für Old- und Youngtimer und vereint Handel, Pflege, Reparatur und Restauration automobiler Raritäten unter einem Dach – ergänzt durch Shops und Manufakturbetriebe, die sich dem Genuss und Lifestyle verschrieben haben. Als außergewöhnliche und attraktive Location mit Tages- und Eventgastronomie steht die MANUFAKTUR B26 Besuchern offen und bildet eine einzigartige Plattform für Tagungen, Firmenevents, kulturelle, öffentliche und private Veranstaltungen.

Einstellflächen für Klassiker Die großzügigen Flächen und Glasboxen mit den historischen Fahrzeugen können von Gästen und Besuchern der MANUFAKTUR B26 besichtigt werden. Garantierte Vollzeit-Überwachung, individuelle Fahrzeugpflege und -aufbereitung auf Wunsch. Old- und Youngtimer-Szene In der MANUFAKTUR B26 kompetente Gesprächspartner tref-

siker – von der Fachberatung über technische Dienste bis zum Logistikservice. TÜV SÜD Auto Service GmbH Damit ist auch eine offizielle TÜV-Prüfstelle in der MANUFAKTUR B26 präsent für Oldtimer-Gutachten, Vollgutachten, Anbau-Abnahmen und Einzelabnahmen. DINZLER Kaffeerösterei – Handwerkskunst & Genusswelt Die Hausrösterei der MANUFAKTUR B26 verbindet Genuss mit Lifestyle, Kaffee, Bohnenladen, Kaffee-Bar und Shop.

Im Restaurant RITZ der MANUFAKTUR B26 mit attraktivem Innen- und Außenbereich wird Frühstück zum Kult, Mittagessen zum Genuss und Kaffee & Kuchen zur Liebelei. Täglich geöffnet von 8 bis 17 Uhr. Feste, Feiern, Tagungen und Events Das einmalige Ambiente der 130 Jahre alten Industriearchitektur ist ein außergewöhnlicher Rahmen für Feste und Veranstaltungen aller Art – ob klassisch, ungewöhnlich oder spektakulär. Je nach Anlass

FAKTUR B26 fen, fachsimpeln, Kontakte knüpfen – hier finden Spezialisten, Technikbegeisterte und Nostalgiker ein gemeinsames Forum. Für Oldtimer-Ausfahrten ist die Manufaktur ein idealer Start- und / oder Zielpunkt.

und Gästezahl bieten die Konferenzräume, die BOXENGASSE oder die großzügige PIAZZA den passenden Rahmen für Ihre Events: In der MANUFAKTUR B26 finden bis zu 400 Personen Platz.

Termine Mieter

Manufaktur B26 GmbH & Co KG Becherlehenstraße 26 73527 Schwäbisch Gmünd www.manufaktur-b26.de Vermietung Einstellboxen, Büros, Werkstätten Johannes Völk, scholz & völk Grundstücksverwaltungs GmbH 89077 Ulm, Fon +49 (0)731 9326412 johannes.voelk@scholz-voelk.de

Autohaus Wilhelm Müller GmbH & Co KG – Müller Classic – Fachbetrieb für historische Fahrzeuge, der sich als Mercedes-Benz »Classic Partner« und mit der eigenständigen Servicemarke »Müller Classic« über sechs Jahrzehnte einen hervorragenden Namen gemacht hat. APZ Auto-Pflege-Zentrum GmbH Exklusive Services für Sportwagen und automobile Klas-

Reservierung Tagungsräume, Event, Presse office@manufaktur-b26.de

O O LL D D TT II M M E E R R

M M A A N N U U FF A A K K TT U U R R

Großes Eröffnungs-Wochenende der MANUFAKTUR B26 am 18. / 19. Juni 2016 – Eintritt frei Jubiläumskonzert der Kult-Dixieland-Band SWANY FEET WARMERS am 03.Juni 2016 – Karten beim i-Punkt Schwäbisch Gmünd Oktoberfest NACHT DER TRACHT selbstredend im Oktober 2016 – mit Münchner Oktoberfestband.


TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE

FRAU   UND DER GM Bei der Arbeit: Daniela Dinser


Daniela Dinser (34) ist eine Frau mit Pfiff: Nicht nur von ihrer äußeren Erscheinung und von ihrer einnehmenden, zupackenden Art – nein: seit 1.Februar ist die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt auch der Kopf von PFIFF, der Projektstelle für Flüchtlinge und Integration.

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FIFF ist bisher einzigartig, könnte Modell stehen für weitere ähnliche Einrichtungen in Land und Bund. Neu ist, dass neben der Flüchtlingsbeauftragten und ihrem Team auch ein Team der Agentur für Arbeit und des AK Asyl im ehemaligen LGSVerwaltungsgebäude am Bahnhof ist. Von außen angedockt sind das Jobcenter des Landkreises (direkt gegenüber), das Berufschulzentrum und die Technische Akademie sowie alle städtischen Ansprechpartner der Stadt und des Landkreises in Sachen Flüchtlinge und Integration – vom Ausländeramt über die Wirtschaftsförderung bis zum Sozialdienst. PFIFF funktioniert also wie eine Art Drehscheibe, von der aus alle Maßnahmen für die ankommenden Flüchtlinge in die Wege geleitet werden können. »Mit PFIFF haben wir jetzt wirklich ein wirkungsvolles Instrument, um den so genannten Gmünder Weg effektiv umzusetzen«, sagt Daniela Dinser, durch ihre Arbeit zu »Frau Dinsi« geworden, da sich viele Migranten schwer tun, ihren Namen korrekt auszusprechen.

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er Ansatz, »Flüchtlinge nicht irgendwie und irgendwo unterzubringen, sondern sie als Menschen aufzunehmen, ihnen Angebote für Beschäftigung und Integration zu gestalten« (OB Richard Arnold), ist das Prinzip des »Gmünder Wegs«. Seine 5 Bausteine a) Ankommen – das Willkommensgespräch, b) Sprachförderung auf verschiedenen Niveaus, c) Teilhabe im Ehrenamt und Erprobung in Gemeinnützigkeit, d) Bildung, Ausbildung und Beschäftigung und e) Vermittlung von (dezentralem) Wohnraum ist für Daniela Dinser und OB Arnold der »Spurwechsel« weg vom Flüchtlingsstrom mit all seinen dramatischen Begleiterscheinungen hin zu einer pragmatischen Einwanderungspolitik. Aber die Beiden und mit ihnen der Landrat Klaus Pavel wissen auch, dass sie mittlerweile als Kommune an eine Grenze stoßen, »wenn der Staat uns nicht besser unterstützt«. Daniela Dinser sieht den »Gmünder Weg« als fortlaufenden Prozess. »Die Stellschrauben des Gmünder Wegs müssen regelmäßig aufeinander abgestimmt und regelmäßig kontrolliert werden, damit er sich weiterentwickeln kann und nicht zur Sackgasse wird«. Und zeigt auch die Diskrepanz Gmünder Weg-Asylverfahren auf: »Der ‚Gmünder Weg’ kennt die Anerkennung nach Krisengebieten nicht. Wir hier in Gmünd versuchen unabhängig davon, die Flüchtlinge schnellstmöglich zu integrieren«.

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as größte Gift für Integration ist das Verdammtsein zur Untätigkeit!« Das ist auch eine der Hauptforderungen aus den Erfahrungen mit dem »Gmünder Weg«: Das Mitspracherecht der Kommunen fürs Bleiberecht von Asylbewerbern muss im Grundgesetz verankert werden, da ist sich Daniela Dinser mit OB Arnold einig. Es kann nicht sein, dass es zu Ausweisungen oder Abschiebungen bei Menschen komme, die schon mit eigenem Einkommen für sich und ihre Familie sorgen können und Integrationsbereitschaft bewiesen hätten. »Das sind doch genau die Leute, die unser Land gerade oder in Zukunft braucht.« Und auch solche Leute wie Daniela Dinser. Die ehemalige Anwältin für Familienrecht und 3-fache Mutter, die seit August 2013 die 100%-Stelle bei der Stadt als Flüchtlingsbeauftragte innehat, überträgt das Thema Betreuung und Bildung auf sich selbst und ihre familiäre Situation: »Gerade im Bereich Familie, Kinder und Vereinbarkeit mit dem Beruf entsteht die Meinungsbildung aus der eigenen Erfahrung. Die kann man sich nicht anlesen – genauso wie bei PFIFF, wo wir uns jeden Tag auf neue Situationen einstellen müssen. Neben vielem Anderen auch auf die persönliche Situation jedes ankommenden Flüchtlings – und erfahren dabei viel Leidvolles, manchmal aber auch Positives und Belustigendes: Z.B. dass die patriarchalisch geprägten, männlichen Flüchtlinge ein Problem damit haben, dass an den sie betreffenden Stellen in Gmünd lauter Frauen sitzen: Angefangen bei ihr über die Leiterin des Ausländeramts, die Ansprechpartnerin bei der Agentur für Arbeit bis zu den Kolleginnen vom LRASozialdienst – und auch OB Arnold hat vor geraumer Zeit einer Gruppe vorstellig gewordener Migranten gesagt: »Nein, da müsst ihr zu Frau Dinsi!«

DINSER ÜNDER WEG.

Daniela Dinser, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, an ihrem Arbeitsplatz im PFIFF.


GMÜND & GENUSS

Gmünd kommt von Genuss – das wussten Sie nicht? Dann machen Sie doch die Probe aufs Exempel und besuchen eins dieser besonderen Geschäfte, die mit Liebe, Anspruch und Qualitätsbewusstein geführt sind.

Alles begann mit einem Supermarktbesuch im Elsass: Dort bot ein örtlicher Kaffeeröster seine Produkte zur Verkostung an. Nach einem spontanen Anruf besichtigt Michael Ziener eine Woche später die Rösterei und das Kaffeefieber war entfacht! Bald schon folgten Verkostungen, die entsprechenden Röstungen werden festgelegt und – der ZIENER-Kaffee war geboren! 2012 wurde ein eigener Röster angeschafft und seit 2013 röstet und verpackt ZIENER seine Kaffees selbst. Heute können Kaffeeliebhaber in der Rösterei am Münsterplatz im Schatten des mächtigen Heilig-Kreuz-Münsters 9 Sorten (demnächst 15!) Kaffee verschiedener Herkunftsländer kaufen. Neben der schonenden Langzeitröstung schaut ZIENER auf Nachhaltigkeit beim Handel: Die Kaffees werden von einem kleinen Spezial-Importeur bezogen, dessen Verkäufer regelmäßig vor Ort bei den Produzenten auf den Fincas in den Herkunftsländern sind, um sich von deren Qualität zu überzeugen und Infos zu bekommen. Auf die zu den Kaffees gelieferten Info-Talons legen die ZIENER-Kunden/innen großen Wert – bekommen sie dadurch doch einen persönlichen, geradezu sinnlichen Bezug zu ihrem Lieblingskaffee.

KAFFEE RÖSTEREI

ZIENER

ZIENER Kaffee Rösterei Münsterplatz 12, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9226790, Di/Do/Fr 9.30 bis 18 Uhr, Mi 9 bis 18, Sa 9 bis 14 Uhr, www.ziener-kaffee.de

CANTINA

Etwas versteckt im historischen Bantelschen Areal in der Honiggasse betreibt Inge Keller in der ehemaligen Hufschmiede einen kleinen, feinen Wein- und Feinkosthandel mit Produkten oberitalienischer Familienbetriebe. Die Bandbreite reicht von leichten, frischen Weißweinen wie Soave und Arneis, großen Rotweinen wie Barolo, Amarone oder Brunello di Montalcino Riserva bis zu Schaumweinen wie dem Valdobbiadene Prosecco Spumante Superiore DOCG Brut. Neben Dolci einer kleinen Pasticceria findet sich auch Olio und Aceto Balsamico im Angebot. Das säurearme Öl aus Taggiasca-Oliven kommt von einem kleinen ligurischen Familienbetrieb, den Aceto Balsamico aus Modena gibt es bis hin zum »Tradizionale«. Von Anfang an war bei Inge Keller die Idee da, die Spezialitäten vor Ort auch gleich probieren zu können – begleitet von den passenden Weinen. Und so gibt es regelmäßig in der Degustationsstube im »rosa Häusle« oder im Sommer im idyllischen Bantelschen Hof Weinproben mit korrespondierender kulinarischer Begleitung. LA CANTINA TOMASO ist auch ein besonderer Ort für Firmenevents, Geburtstagsfeiern und andere Anlässe.

TOMASO

LA CANTINA TOMASO Honiggasse 48, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)173 3141597 geöffnet Do 12 bis 15 Uhr und 17 bis 22 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr, www.lacantinatomaso.de


TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: HAYATI KAYHAN-FOTOLIA.DE, MICHAEL ZIENER, VISCOM FOTOGRAFIE, ARCHIV VINOTECA, VOLKER ADLER

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Gmünder Genießer-Adressen

VINOTECA

Laut FEINSCHMECKER-Guide führt Klaus-Dieter Schira und sein Team eines der besten Weinfachgeschäfte Deutschlands. Kundinnen und Kunden schätzen die lockere, herzliche Atmosphäre in der VINOTECA. »Bei uns müssen Kunden nur wissen, was ihnen schmeckt und für welchen Anlass der Wein ist – den Rest machen wir!« sagt einer mit der über 25-jährigen Erfahrung eines Wein-Akademikers – von denen es ganz wenige in Baden-Württemberg und nur 600 auf der ganzen Welt gibt. Aber in der VINOTECA geht es alles andere als akademisch zu: Kunden wundern sich häufig, dass ihnen Schira einen Wein empfiehlt, der unter dem Preisniveau liegt, das sie bereit waren auszugeben. »Weniger ist manchmal mehr – was zählt, ist das beste Preis-Genuss-Verhältnis«. VINOTECA, seit Anfang 2015 auf Laden- wie auf Eventebene neu gestaltet, führt eine große Auswahl an Weinen mit Schwerpunkt Italien, Frankreich, Spanien und Südafrika, dazu ein feines Sortiment an Feinkost und Essig, Ölen und Destillaten vom Fass sowie ein umfangreiches Whisky-Angebot. Die VINOTECA veranstaltet regelmäßig Weinseminare, Themenabende und Gastronomie-Events.

Klaus-Dieter Schira veranstaltet in der VINOTECA auch regelmäßig Weinseminare und Themenabende.

VINOTECA-Weine und mehr Ledergasse 2, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 39666, Mo-Fr 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr, www.vinoteca.org

REGIONAL & UNVERPACKT ist ein kleiner Supermarkt mit regionalen, unverpackten Lebens- und Haushaltsmitteln – so charmant und persönlich wie ein »Tante-Emma«-Laden und doch so vielseitig sortiert wie ein Discounter. Das Sortiment umfasst fast alles für den täglichen Gebrauch: Obst, Gemüse, Brot, Nudeln, ... selbst Hygieneartikel finden sich im R&U-Angebot. Ziel der Betreiberin Stephanie Adler ist es, Verpackungsmüll zu reduzieren oder komplett zu vermeiden. Deshalb füllen die Kunden/innen (fast) alles selbst ab, in mitgebrachte Tupperdosen, Gläser oder Tüten. Oder sie nutzen das R&U-Angebot an wiederverwertbaren und recyclingfähigen Behältern. Trotz weniger Artikel, die nicht unverpackt verkauft werden können, bleibt das Prinzip: Müllreduzierung. Die meisten Bauern und Lieferanten kennt Stephanie Adler persönlich und weiß, dass Massenproduktion, Genmanipulation und künstliche Zusatzstoffe für sie kein Thema ist. Die meisten der R&U-Partner arbeiten entsprechend Konventionen und Vorschriften für Bio-Ausbau und -Produktion. R&U-Maxime: Bewusst einkaufen!

REGIONAL & UNVERPACKT

Regional und Unverpackt Mühlbergle 11 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 8775180 Di - Fr 9 bis 18 Uhr, Mo und Sa 9 bis 14 Uhr www.regional-und-unverpackt.de


Ausgezeichnete Arbeit

DIE KLANG

14-facher Sieger im Produkt- und Markenwettbewerb der Fachmagazine und ausgezeichnet als »Brand of the Year« und »Beste Marke National«: die Nubert Speaker Factory krönt sich 2016 mit den besten Test- und UmfrageErgebnissen ihrer 41-jährigen Unternehmensgeschichte.

Nubert electronic GmbH Goethestraße 69, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 926900, www.nubert.de

Das Nubert-Team präsentiert stolz die zahlreichen Auszeichnungen im Jahr 2016. Die brandneuen Nubert Standboxen nuPro A-700 und A-500 (großes Bild)


TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: NUBERT ELECTRONIC GMBH, VADYM DROBOT-FOTOLIA

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ie Boxentüftler von Nubert sind mit alljährlichen Auszeichnungen durch Fachmagazine und Leserwahlen ja bereits reichlich verwöhnt, aber das Jahr 2016 hat alles bisher Gewesene getoppt: Die Nubert-Lautsprecher nuBox 313, nuJubilee 40, nuVero 60, nuVero 140, nuPro A-300 und die brandneue Standbox nuPro A-700 erzielten jeweils Platz 1 in ihrer Kategorie! Noch spektakulärer punkteten die neuen Nubert-Ver-

MAGIER

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So lobte die FAZ den Endverstärker nuPower als »Präzisionswerkzeug und Kraftprotz«, das Fachorgan Audio stufte ihn als »Referenzklasse« ein. Auch das Design des Duos hat Anerkennung gefunden: dem Kraftpaket wurde neben dem international renommierten if Design Award 2016 auch der Red Dot Award für Product Design 2016 verliehen. Im März 1996, also ziem-

stärker nuControl und nuPower D – sie wurden jeweils zu Doppelsiegern der beiden Magazine Audio und Stereoplay gekürt. Damit wären es ja

Ein großes nuVero 140 Heimkinoset. (o.). Das »Kraftpaket« nuControl und nuPower D (Mi.). Mit der Nubert App lassen sich Nubert-Boxen schon vorab virtuell nach Hause holen (r.o.). Das neue Entwicklungsund Logistikzentrum von Nubert (r.Mi.).

bereits genug Auszeichnungen gewesen – dann kam, mit was die erfolgsverwöhnten Gmünder nie gerechnet hätten: Mit elf Erstplatzierungen war Nubert der erfolgreichste Hersteller dieser Leserwahl und erhielt die Auszeichnung »Brand of the Year 2016«! Aber damit immer noch nicht genug: Auch das Fachmagazin Audiovision hatte eine Leserwahl ausgeschrieben – mit dem Ergebnis: Platz 1 für das nuVero 140 HeimKinoSet und Sieger bei der Wahl zum besten deutschen Hersteller: »Beste Marke National«. Damit fuhr die Nubert Speaker Factory das beste Ergebnis ihrer 41-jährigen Unternehmensgeschichte ein! Das bei diesen Wahlen ausgezeichnete Vor- und Endverstärker-Duo nuControl und nuPower D war zuvor schon an anderer Stelle erfolgreich:

lich genau vor 20 Jahren, freute man sich in der Gmünder Goethestraße über den ersten Testbericht eines Nubert-Lautsprechers im Fachmagazin Stereoplay – die Redaktion war begeistert von der »Spielfreude« der nuBox 660 und dem »unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis«. Erst wenige Monate vorher hatten sich die Boxentüftler entschieden, die in Insiderkreisen bereits hochgelobten Boxen auch überregional und direkt zu vermarkten, was die fast unglaubliche Erfolgsgeschichte der Nubert Speaker Factory begründet hat, die mit ihren HiFi- und Heimkinolautsprechern inzwischen auf weit über 800 Auszeichnungen zurückblicken kann – so viel wie kein anderer Boxenhersteller.

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as vor über 40 Jahren in der elterlichen Garage von Günter Nubert begonnen hat, geht nun in ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte über. Im Gmünder Gewerbegebiet »Krähe« baut der Boxenhersteller ein »neues Nest« – eine nette Untertreibung für ein 7.500 qm großes Entwicklungs- und Logistik-Zentrum mit Entwicklungsabteilung, Hauptlager, Qualitätskontrolle, Versand und Verwaltung. Das bekannte Nubert-Ladengeschäft für Unterhaltungselektronik mit den Hör-Studios wird in der Goethestraße 69 fortgeführt – insofern haben Sound-Enthusiasten aus Nah und Fern also weiterhin ihr »Eldorado«, wo sie in die Klangwelten der Boxentüftler eintauchen können. Die Anlage in der »Krähe« wird vor allem die Nubert-Speaker-Factory beherbergen, die weiterhin an erfolgreichen Klangprodukten tüftelt und die Boxen europaweit an die Endkunden vertreibt. Das neue Entwicklungs- und Vertriebszentrum wird im Laufe des Jahres 2017 in Betrieb gehen.


GMÜND&GENUSS Gönnen Sie sich nach Kultur und Sightseeing, nach Stadtbummel & Shopping doch eine kleine Pause. Diese individuellen und charmanten Geniesser-Adressen machen Laune & Appetit – und animieren aufs Angenehmste, etwas länger sitzen zu bleiben.

FORUM

Im Forum Gold & Silber, dem markanten architektonischen Wahrzeichen am westlichen Stadtentrée, hat sich das Café-Restaurant FORUM zur festen Genießer-Adresse entwickelt. Reizvoll gelegen am Zusammenfluss Josefsbach-Rems lässt es sich mit fantastischem Blick auf Park, Flussdelta, Remsstrand und Remstreppen wunderbar entspannen – entweder auf der Panorama-Terrasse oder im lichtdurchfluteten, modernen Innenbereich, in das als Blickfang ein Stück historischer Stadtmauer integriert wurde. Hier trifft man sich gerne und zu jeder Tageszeit: das FORUM bietet ab 9 Uhr morgens eine exzellente Auswahl verschiedener Frühstücke, zur Mittagszeit kann man einen preiswerten Lunch zu sich nehmen und after-work bei einem gemütlichen Glas Wein, einem Cocktail oder genüsslichen Abendessen den Tag ausklingen lassen. Das aufmerksame und freundliche FORUM-Team um Yvonne und Sride Sriskandarajah tragen ihren Teil zum Wohlfühlfaktor in dieser außergewöhnlichen Lokalität bei – und freuen sich auf Ihren (nächsten) Besuch! FORUM Café-Bar-Restaurant Ledergasse 54 Fon +49 (0)7171 1858560, täglich 11.30 bis 14.30 Uhr und 17 bis 22 Uhr, Frühstück ab 9 Uhr, www.forum-gd.de

Genießen zwischen Orient und Okzident: »Die orientalische Küche ist ein sinnliches Erlebnis von Düften, Farben, Gewürzen und Geschmack. Diese wecken in mir Erinnerungen an meine Kindheit und inspirieren mich«, sagt der Marokkaner Aziz Ait-Oujane, Betreiber und Küchenchef der OSTERIA. Er verbindet die kulinarischen Einflüsse seines Heimatlandes mit denen der europäischen Küche, die er authentisch zubereitet und frisch auf den Tisch bringt. Auf der täglich wechselnden Karte, die auch Vegetarier, Veganer und Allergiker berücksichtigt, dominieren saisionale Produkte. Traditionelle Spezialitäten wie Couscous, Tajine-Gerichte oder Pastilla bereitet Aziz vorzugsweise freitags oder auf Vorbestellung zu. Frische und hochwertige Zutaten sind ein absolutes Muss. Die leichte Bistroküche und Maghreb-Spezialitäten genießt man / frau im 40 Gäste fassenden, liebevoll eingerichteten Gastraum oder im idyllischen Gartenlokal mit seinen 80 Sitzplätzen, das in den warmen Monaten mittags wie abends ein Publikumsmagnet ist. Außerdem lässt es sich im LoungeBereich am Wasserlauf bei hausgemachtem Gebäck, marokkanischem Tee (traditionell im Kännchen!), Kaffee oder einem Glas Wein auch wunderbar chillen!

OSTERIA

OSTERIA Türlensteg 35/1, Fon +49 (0)7171 805782 Di-Sa 12 bis 14 und 18 bis 23 Uhr, So/Mo geschl. www.osteria-gmuend.de


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TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: PHILIP HÜBNER, VISCOM FOTOGRAFIE, ROBERT SCHÖNE

Gmünder Genießer-Adressen

CAFÉ

Hier in dem kleinen, gemütlichen Café in der Einkaufs- und Flaniermeile Ledergasse legt man gerne einen Zwischenstopp ein und genießt im kleinen Café-Salon oder im Außenbereich seinen Kaffee, Tee, einen der feinen hausgemachten Kuchen oder einen der leckeren, belegten Bio-Bagels. Samstags zur Marktzeit bietet das RIZZI kleine, ausgewählte Speisen an. Gerne stellt das RIZZI auch Kuchen auf Bestellung her. Der kleine Shop bietet Kaffee aus der Region, hochwertige Tees, selbst »Eingemachtes« im Glas wie Pasteten oder Braten, feine Macarons, Tartufi oder klassisches Teezubehör – das meiste davon in Bio-Qualität. Das Café RIZZI legt Wert auf die Verwendung von frischen, saisonalen und natürlichen Produkten. Ein ökologisches, nachhaltiges Prinzip wird sowohl in der Produktherstellung, im Einkauf von Fremdprodukten wie auch bei den Verpackungen beachtet und umgesetzt.

RIZZI

CAFÉ RIZZI Ledergasse 45, Fon +49 (0)7171 9996934 Di-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 15 Uhr, So / Mo Ruhetag www.facebook.com/RIZZIGutesUndFeines

ZIENERS

Am Münsterplatz und in unmittelbarer Nähe des Wochenmarkts liegt ZIENERs Restaurant & Café. Michael Ziener & Team bieten in modern-rustikalem Ambiente deutsch-schwäbische Küche, Kaffeehaus-Spezialitäten und frische Kuchen. Alle Gerichte des Restaurants werden ausnahmslos aus regionalen Produkten frisch zubereitet. Auch vegetarische und vegane Gerichte sind auf der Karte zu finden. Von Dienstag bis Freitag wird zudem ein preiswerter Mittagstisch angeboten. Auch das abwechslungsreiche Frühstück (bis 13.30 Uhr!) im ZIENERs wird immer beliebter – zu diesem genießt man den exquisiten ZIENER-Kaffee, der aus der hauseigenen Rösterei direkt nebenan kommt. Wie praktisch, so kann man seinen Lieblingskaffee anschließend von dort gleich mit nach Hause nehmen. ZIENERs Restaurant & Café vereint die Generationen: »Endlich kann ich mit der Familie wieder gemeinsam essen gehen!« so einer der ersten Besucher-Statements nach Eröffnung. Zum Sommer werden zu den 80 Plätzen im Restaurant weitere 80 Plätze im Außenbereich dazu kommen. Dann kann man die gute ZIENER-Küche und den ZIENER-Kaffee auch im Schatten des prächtigen Heilig-Kreuz-Münsters genießen.

ZIENERs Restaurant & Café Münsterplatz 12, Fon +49 (0)7171 7989388 Di/Do/Fr 10 bis 22, Mi 9 bis 22, Sa 9 bis 23, So 10 bis 21 Uhr, www.zieners.gd


Jungfernfahrt am 09.10.1946 (l.Mi.). Die Metall- und Silberwarenfabrik Erhard & Söhne (o./u.Mi.). Aktuelle Baureihe 405 (o.l./o.r). 70-Jahr-Feier des Konstruktionsbeginns am 17.05.2015 (u.li.). Der Unimog auf einer Landwirtschaftsmesse Anfang der 50er-Jahre (u.r.).

TEXT: HOLGER GUTHMANN FOTOS: PRIVAT, DAIMLER AG

»MOGELE« WUR Der weltbekannte »OffroadKönig« Unimog feiert 2016 seine Jungfernfahrt vor 70 Jahren

IN GMÜND


Alles, was in der Unimog-Fanszene Rang und Namen hat, versammelte sich schon im vergangenen Jahr auf dem früheren Firmengelände der traditionsreichen Metall- und Silberwarenfabrik Erhard & Söhne. Es wurde dort dem Konstruktionsbeginn des Unimog vor 70 Jahren gedacht, Erinnerungstafeln und eine Skulptur enthüllt. Dabei wurde an die spannende Entwicklungs- und Frühgeschichte dieses Alleskönners vor allem für die Land- und Forstwirtschaft erinnert.

1946, exakt am 9.Oktober, verließ der erste von sechs Prototypen die Silberwarenfabrik. Und »Mogele«, wie dieses Unikum auch heute noch in seiner schwäbischen Heimat genannt wird, lernte in der Weißensteiner Straße in Schwäbisch Gmünd und an den Steilhängen von Stuifen und Hornberg am Albtrauf das Laufen.

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ie Gmünder Unimog-Saga beginnt mit der verwegenen Idee eines kleinen Kreises von nach dem Krieg in der Gold- und Silberstadt zufällig gestrandeten Daimler-Ingenieuren. Der weitsichtige Gmünder Fabrikant Erhard Köhler beschaffte das Entwicklungskapital von 600.000 Mark. Vor allem gelang es ihm, das Vertrauen der damaligen, misstrauischen amerikanischen Besatzungsmacht für Bau eines »schwäbischen Jeeps« ausschließlich für die Land- und Forstwirtschaft zu erwerben. Zusammen mit Facharbeitern mündet die Entwicklung des »Universal Motor Geräts« in eine industrielle Erfolgsgeschichte, die den Unimog weltweit zu einem Mythos gemacht hat. Die Fan- und Sammlergemeinde ist weltumspannend. Einen Überblick über die Zahl von Unimog-Clubs ist kaum überschaubar. Allein der Unimog-Club Gaggenau, wo auch das offizielle Unimog-Museum betrieben wird, vertritt weit über 6000 Mitglieder in 30 Ländern. Die Unimog-Story liest sich wie ein Krimi. Leidenschaftliche Fahrzeughistoriker wundern sich schon lange, warum die deutsche Wirtschaftswunderkind-Geschichte mit ihrem abenteuerlichen, bisweilen konspirativen Hintergrund nicht schon längst verfilmt wurde.

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in Traktor mit Zapfwelle, ein Geräteträger und flotter Lastwagen in einem Gefährt vereint: Bis heute sind Land- und Forstwirte hellauf begeistert angesichts dieser aus der Not der Nachkriegsjahre heraus geborenen Idee eines wirtschaftlichen Mehrzweck-Schleppers. Eingefleischte Treckerbesitzer witzelten zunächst über einen »Bauernlastwagen mit Vierradantrieb«. Doch der »schwäbische Jeep«, wie andere Beobachter der ersten Versuchsfahrten sagten, eroberte die Welt als Expeditionsfahrzeug, als Katastrophenhelfer, aber auch als Militärfahrzeug. Es war ein schier unglaublicher politischer Vorgang, als sich die französische Armee bereits Mitte der 1950er-Jahre mit dem Unimog aus der Produktion des früheren »Erbfeindes« ausrüstete. So half der Unimog sogar beim wirtschaftlichen Zusammenwachsen und bei der Aussöhnung Europas. Die Unimog-Technik entwickelte sich stürmisch. Ganz erstaun-

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lich aber: Die wichtigsten, 1946 revolutionären Konstruktionsmerkmale der Gmünder Tüftler, vor allem das hochbeinige Fahrgestell mit Vierradantrieb, sind bis heute unverändert und verleihen dem Unimog seine Alleinstellungsmerkmale. Der Unimog war, ist und bleibt auch in Zukunft grundsätzlich ein Kurzhauber, mithin ein frontgelenkter Traktor und Lkw. Dies ist nicht etwa das Ergebnis von Nostalgie oder Designstudien, sondern schlicht und einfach dem Verwendungszweck geschuldet: Fahrerblick aus diesem Schlepper und Geräteträger wie aus Adleraugen, immer ganz direkt nahezu senkrecht nach unten auf Straße, Hindernisse und vor allem auf die vorgebauten Gerätschaften gerichtet. Ein Unimog-Lenker sitzt heute auf einem Arbeitsplatz, dessen wichtigstes Prinzip ein sicherer, guter und fast schon erhabener Rundumblick ist. Eben: Traktor-Feeling!

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m Anfang stand beim Unimog hierzu noch ein simples Faltdach, um bei guten Wetterbedingungen alles im Augenwinkel behalten zu können. Heute ist's ein verglastes und klimatisiertes Cockpit, bei der aktuellen Baureihe sogar mit der Möglichkeit, dass der »Pilotensitz« mal eben so von der Fahrer- auf die rechte Seite verschoben werden kann. Dazu Videounterstützung und jede Menge Displays und Sticks für die vielfältigen Funktionen des Geräteträgers. Jeder, der einen modernen Unimog bedienen darf, ist mächtig stolz auf diesen Arbeitsplatz. Viele Gmünder »Unimogler« verehren ihren treuen Gefährten so, dass sie daheim einen »Mogele-Oldtimer« pflegen und hegen. In der Sparte Sonderfahrzeuge innerhalb des riesigen NutzfahrzeugProgramms im Daimler Konzern wird der »Mythos Unimog« auch als extrem wichtiger Image-Träger gepflegt und im Mercedes-Benz-LkwWerk Wörth am Rhein stetig fortentwickelt. Wie dies fast schon liebevoll geschieht, zeigt sich an der jüngsten Modellpflege der aktuellen Baureihe 405: Viele Fans und Kunden waren unglücklich über die plötzlich nach hinten »eingedrückt« erscheinende Fronthaube. Die Fahrzeugdesigner schoben sie nun wieder nach draußen, damit die Fahrzeug-Legende ihr »Gesicht« nicht verliert. Unimog ist weltweit total vital. Ein lebendiger, ewiger Mythos, der in Gmünd geboren wurde.

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Das weithin bekannte Waldcafé und Restaurant MUCKENSEE wartet zur Mitte des Jahres mit einer weiteren Attraktion auf: ab Mai 2016 verwöhnt die Familie Beck-Kostic ihre Gäste dann mit 25 einladenden, komfortablen Zimmern im neuen Hotel MUCKENSEE – Naturidylle inklusive.

ÜBERNACHTEN IM NATURIDYLL D

as Waldcafé und Restaurant MUCKENSEE am Rand von Lorch – 3km von Schwäbisch Gmünd – ist weit über die Region hinaus bekannt. Seine idyllische Lage direkt am Waldrand mit Blick auf den See und das staufische Kloster Lorch auf der gegenüberliegenden Talseite machen »das MUCKENSEE« zu einem Ausflugs-Ziel für Gäste aus Nah und Fern. Das Café-Restaurant mit dem exotischen Gewächshaus-Ambiente und den zwei großzügigen Terrassen wird ab Mai diesen Jahres um eine weitere Attraktion reicher: dann wird das Hotel MUCKENSEE eröffnet. Das Hotel in direkter Verlängerung von Veranstaltungs-Saal und Café-Restaurant hat insgesamt 25 Zimmer verschiedener Kategorien: 4 Einzelzimmer, 10 Business-Zimmer, 9 Komfortzimmer und 2 Suiten. Die Größen der Zimmer sowie der Bäder sind großzügig bemessen.

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ei der Planung des Hotels wurde sehr auf die Verwendung von Naturmaterialien geachtet, es kam viel Holz zum Einsatz, das Hotel selbst ist in Holzständer-Bauweise errichtet Die Zimmer empfangen den Hotelgast in zurückgenommenem Interior-Design mit warmen, natürlichen Farben und Oberflächen. Die Komfortzimmer besitzen alle einen Balkon zur Seeseite hin, die Suiten sind mit Arbeitsplatz, Sitzecke und einer Soft-Infrarot-Sauna ausgestattet. Auch die öffentlichen Hotelflächen sind großzügig gestaltet, Lobby und Frühstücksraum haben Panorama-Fensterflächen zu See und Natur. Bemerkenswertes Architektur-Detail: die großen Fenster sind von überdimensionierten, auskragenden Holzpanelen umrahmt, die zugleich Sitzbank sind – wer hier sitzt, wird eins mit der Natur! Bereits vor 5 Jahren hatten die Betreiberfamilien Beck und Kostic das MUCKENSEE um einen Saal für Tagungen, Feste und Events für bis zu 110 Gäste erweitert – wie auch das Café-Restaurant MUCKENSEE schon traditionell auf größere Gruppen ausgerichtet ist: auf den großzügigen Parkflächen finden Omnibusse Platz, die Bewirtung größerer Gruppen durch die feine, gutbürgerliche Küche gehört im MUCKENSEE zur Selbstverständlichkeit. Nun haben Gäste von Veranstaltungen oder Feiern sowie Busreisende auch die Möglichkeit, im Hotel MUCKENSEE zu übernachten – und so die Gastfreundschaft der Familie Beck-Kostic, die gute Küche und die Naturidylle noch etwas ausgiebiger zu genießen.

Hotel Muckensee Muckensee 1, 73547 Lorch Fon +49 (0)7172 916870 www.muckensee.de

TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: ZKS GASTRO KONZEPT GMBH, PETER FREITAG, GALLINAGO_ MEDIA-SHUTTERSTOCK


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Im Wohlfühl-Ambiente ihrer  NATURKOSMETIK-PRAXIS bietet Kerstin Lehmann regulative Haut- und Gesichtspflege nach Rosel Heim und ist insbesondere auf »Hautprobleme« spezialisiert, die bisher unlösbar schienen.

SICH IN SEINER HAUT WOHL FÜHLEN

Für die Dipl.-Pharmazeutin, welche seit 2000 außerdem Kosmetikerin ist und seit 2006 ihr eigenes Institut führt, bedeutet Kosmetik an erster Stelle die gewissenhafte und sorgfältige Pflege der Haut. »Bei meinen Behandlungen ordne ich der verantwortungsvollen Arbeit an und mit der Haut alles andere unter.« Zu ihrem Spektrum gehören neben kosmetischen Behandlungen die dauerhafte Haarentfernung und Hautbildverbesserung mittels IPL LightTouch-System, die Wimpernverlängerung und Vigastik /Make-up. Kerstin Lehmann kümmert sich jedoch nicht nur um die Pflege Ihrer Haut, sondern man darf sich bei ihr auch einfach verwöhnen lassen und erfahren, was Ruhe für Körper und Geist bedeuten. In ihrem Fachgeschäft bietet Kerstin Lehmann hochwertige Haut- und Gesichtspflege der Firma Rosel Heim sowie dekorative Kosmetik von Jane Iredale, Kryolan und feine Düfte von Florascent, u.v.m. an. Zeiten für Beratungen und Behandlungen Di-Fr von 8 bis 18.30 Uhr (Termine nach Vereinbarung) Verkauf im Ladengeschäft Mittwoch 15 bis 18 Uhr. Naturkosmetik Kerstin Lehmann 73529 Schwäbisch Gmünd - Straßdorf Fon +49 (0)7171 44405, www.lehmann-naturkosmetik.de

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TEXT: PETER FREITAG, FOTOS: MONIKA SANWALD, JACQUELINE FRIEDRICHS, ROSEL HEIM


Netzwerk Inklusion GD ist ein Projekt der Stiftung Haus Lindenhof. Es kooperiert mit der Stadt und der VHS und wurde im April 2014 ins Leben gerufen. Das von der »Aktion Mensch« geförderte Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, Inklusion zu »etwas Normalen« zu machen. Das funktioniert durch Projekte, Arbeitsgruppen, Aktionen und Veranstaltungen, bei denen Menschen mit unterschiedlicher Beeinträchtigung am gesellschaftlichen Leben in Schwäbisch Gmünd teilhaben können. Orte zu schaffen, an denen sich Behinderte und Nichtbehinderte »auf Augenhöhe« begegnen können und Menschen mit Handicap sich auch aktiv einbringen können. Das ParadeBeispiel eines solchen Ortes ist das Kulturcafé BUNTER HUND, das die Organisatoren Steffen Müller, Frank Eißmann und Rabea Krumm zusammen mit rund 25 Menschen mit und ohne Behinderung ehrenamtlich betreiben. Das Café im Buhlgässle hat mittwochs und samstags geöffnet. Das hat mit dem Wochenmarkt zu tun, wo von regionalen Anbietern und Produzenten die Zutaten und Produkte meist in Bio-Qualität eingekauft und im Café frisch zubereitet werden. Im BUNTEN HUND kann man aber nicht nur lecker frühstücken, es gibt mittwochs auch einen Mittagstisch mit einem vegetarischen Gericht, das an einer großen Tafel auf Spendenbasis serviert wird. Das inklusive Kulturcafé ist ein Ort für Begegnung, Aktionen und Ausgangspunkt für anderweitige Aktivitäten, der ins gesamte Stadtgebiet ausstrahlt. So wurde ein Kreativ-Café gegründet, es wurde eine inklusive Bowlingmannschaft ins Leben gerufen, im Sommer 2014 ging das erste Kulturfestival über die Bühne. In Zusammenarbeit mit und in der VHS fand zur Landtagswahl »Politik einfach erklärt« statt. Die Beispiele zeigen, dass das Netzwerk Inklusion mit Leben gefüllt wird und an Fahrt aufnimmt – damit es mehr und mehr gelingt, Inklusion zu etwas »ganz Normalem« zu machen.

Freiwilliges Engagement ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig. Viele Angebote sind nur möglich, weil Menschen ihre Freizeit dafür einsetzen. Den sozialen Organisationen, die den inklusiven Sozialen Führerschein anbieten – in Schwäbisch Gmünd sind das die Caritas, Diakonie, Lebenshilfe, Stadtverwaltung, Stiftung Haus Lindenhof und die evangelische und katholische Kirchengemeinde – ist es wichtig, dass sich Menschen mit und ohne Behinderung kennenlernen und voneinander lernen.

INKLUSIVER SOZIALFÜHRERSCHEIN

NETZWERK

DIE FAIRWANDLER So nennen sich die Macher, die im Kulturcafé BUNTER HUND z.B. jeden Mittwoch einen leckeren,

vegetarischen Mittagstisch anbieten – und die z.B. das KreativCafé geschaffen haben (jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr) bei dem die Gäste ihre kreative Seite ausleben dürfen.

BARRIEREFREIHEIT Barrierefreiheit bedeutet, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel und Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Das bezieht aber auch ältere Menschen mit Beeinträchtigungen, Personen mit Kleinkindern oder Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer mit ein.


TEILHABE

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Teilhabe (= Inklusion) bedeutet Einbeziehung, Dazugehörigkeit – insbesondere Möglichkeiten zu schaffen, dass Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, aber: dass sie auch die Möglichkeit der »Gabe« bekommen, durch ihre Teilnahme an der Gemeinschaft etwas (zurück) zu geben. Dazu ist es notwendig, »Barrierefreiheit« zu schaffen, also Faktoren zu beseitigen, die zusammen mit Eigenschaften des behinderten Menschen seine Behinderung verursachen.

Witzig: Das BUNTE HUND-Logo in Keksform.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd hat sich 2014 verpflichtet, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen und ist zudem der »Barcelona-Erklärung« beigetreten. In der Folge wurde ein Aktionsplan mit Unterstützung des Projekts mit folgenden Hand-

AKTIONSPLAN INKLUSION

lungsfeldern

erarbeitet: Selbstund Mitbestimmung, Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit, Bildung und Arbeit, Wohnen, Prävention, Gesundheit und Pflege, Freizeit und Kultur, Barrierefreiheit und Mobilität. Seit Februar 2015 erarbeiten Sandra Sanwald und Marcel Macho unter Einbeziehung der Bürger/innen, von Verbänden, Sozialund Behinderten-Einrichtungen, Politik und Verwaltung einen Aktionsplan Inklusion. Dieser wurde in einer Abschlussveranstaltung am 21.Januar 2016 im Prediger vorgestellt, im März soll er dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Dann will das Inklusions-Team mit den beteiligten Partnern an die Umsetzung gehen.

INKLUSION LEICHTE SPRACHE Leichte Sprache ist eine speziell geregelte sprachliche Ausdrucksweise des Deutschen, die auf besonders leichte Verständlichkeit abzielt. Das Regelwerk wird von dem seit 2006 bestehenden Netzwerk Leichte Sprache (Verein seit 2013) herausgegeben. Es umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und Mediengebrauch. Die Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.

TEXT: PETER FREITAG, WIKIPEDIA FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE, GMÜNDER FOTOCLUB LICHTBLICK

Das Projekt »Netzwerk Inklusion GD« dient zum Aufbau eines lokalen Netzwerkes mit dem Ziel, Akteure unterschiedlichster Partner, Gremien, Firmen, Organisationen und Bereiche zusammen zu bringen. Inklusion soll sichtbar gemacht werden. Menschen mit Behinderung, Sozialunternehmen wie die Stiftung Haus Lindenhof, die Stadt Schwäbisch Gmünd, die Volkshochschule sowie weitere Partner agieren, engagieren und vernetzen sich. Ziel ist Inklusion im Alltag, beim Wohnen, bei der Arbeit, in der Bildung und in der Freizeit zu gestalten und zu leben.

NETZWERK INKLUSION

POLITISCHE BILDUNG

»Politik einfach erklärt«: Eine

Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der VHS – zuletzt am 23. Februar 2016, bei der die Kandidaten der verschiedenen Parteien ihre Programme zur Landtagswahl am 13. März dem Publikum in Leichter Sprache erläutert haben. Ein Sprecher der Stiftung Haus Lindenhof: »Eine spannende Veranstaltungsreihe, zu der nicht nur Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund kommen!«

Bunter Hund Begegnung · Kultur · Café Buhlgässle 5, 72525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 8077120 Cafébetrieb: Mittwoch & Samstag, jeweils von 9 bis 15 Uhr


TEXT: PETER FREIATG, FOTOS: VISCOM FOTOGRAFIE, ARCHIV HOTEL EINHORN, ANJA SCHNEIDER

Gmünd über Nacht

WIE MAN SICH BETTET... Ob zentral in der historischen Altstadt oder inmitten des Remsparks – gmündguide stellt Ihnen zwei besondere Hotels vor, die vor allem eins wollen: Ihnen Ihren Aufenthalt in Schwäbisch Gmünd so angenehm und komfortabel wie möglich zu machen.

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as sympathische Hotel liegt inmitten der historischen Gmünder Altstadt, nur einen Steinwurf von Rathaus und Marktplatz entfernt. Das klassizistische Gebäude steht auf den Grundmauern eines romanischen Steinhauses aus dem 13.Jahrhundert. Der bei Renovierungsarbeiten 1985 freigelegte romanische Torbogen ist heute das stilvolle Entrée des Hotels. Das EINHORN verfügt über 18 Zimmer in 3 Kategorien: Einzel-, Doppel-Standard und Doppel-Superior, ein Superior-Zimmer ist rollstuhlgerecht ausgestattet. 2014/15 wurde das Hotel mit einem hellen, frischen Interieur versehen und alle Gästezimmer generalsaniert. Sie empfangen den Gast mit barockem Charme und sind mit elfenbeinfarbigen Stilmöbeln ausgestattet. Die modernen, kompakten Bäder haben Fußbodenheizung und verglaste Duschen. Trotz historischem Ambiente: kostenloses WLAN im gesamten Haus und ein großer Lift in alle Etagen. Im »Barbarossa-Keller«, dem romanischen Gewölbekeller, der sich auch hervorragend für Privat-, Vereins- und Familienfeiern eignet, wird das Frühstück serviert – ein herrliches Buffet mit frischen Brötchen vom Bäcker nebenan, frischer Wurst vom Metzger gegenüber, frisches Obst vom Wochenmarkt neben leckeren Müslis, Joghurts, einer schönen Käseauswahl und sonstigen Überraschungen. Die Regionalität und Frische, die dem Hotelteam um die Familie Streit so am Herzen liegt, dokumentiert sich auch am Obstteller an der Eingangstür mit Äpfeln aus der Region – aus dem sich die Gäste bedienen können. Durch eine zentrale Lage des Hotels ist es ein Katzensprung zu allen innerstädtischen Sehenswürdigkeiten oder Kultureinrichtungen, auch einige Restaurants und Bars sind quasi um die »Ecke«.

Barocker Charme empfängt die Hotelgäste im zentral gelegenen Hotel EINHORN.

Hotel

EINHORN

Hotel EINHORN Rinderbacher Gasse 10, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 1046990, www.einhorn.gd


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Hotel

VILLA HIRZEL In unmittelbarer Nähe zu Bahnhof und Congress-Centrum liegt inmitten des idyllischen Remsparks die aufwendig restaurierte VILLA HIRZEL. Die ehemalige Fabrikantenvilla besticht durch ihr ungewöhnliches Gastronomie- und Kulturkonzept. Im Hotel der VILLA HIRZEL erwarten Sie neun liebevoll eingerichtete Themenzimmer, die mit ihrer Ausstattung den Zeitgeist der »Goldenen Zwanziger« widerspiegeln und prominenten Persönlichkeiten dieser Zeit gewidmet sind – wie Zarah Leander, Heinz Rühmann oder Max Liebermann. Gäste können hier in die Vergangenheit eintauchen, ohne auf die Annehmlichkeiten und Standards der heutigen Zeit zu verzichten.

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ie großen, hellen Zimmer auf drei Etagen bieten größtenteils einen Blick auf den Remspark, alle Zimmer verfügen über Doppelbett, Tageslicht-Bad mit Dusche, Telefon, Kabel-TV und WLAN-Zugang. Zu einigen Zimmern gehört eine kleine Terrasse oder Loggia. Ob Champagner oder hausgemachte Pralinen – das VILLA HIRZEL Team erfüllt gerne Ihre Wünsche und macht Ihnen Ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich. Ebenso Küchenchef Raimund Belstler, der Sie gerne vom Mittagstisch über ein gemütliches Kaffeegedeck am Nachmittag bis zum Abend-Dinner mit traditionell schwäbischer Küche und ausgewählten saisonalen Spezialitäten verwöhnt – bei gutem Wetter gerne auf der Terrasse über der Rems mit wunderbarem Blick auf den Park. Für den Schlummertrunk oder ein Getränk zwischendurch dürfen Sie gerne an der Bar der VILLA HIRZEL Platz nehmen. Für besondere Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenevents bietet sich der Runde Salon an, eine Eventlocation der ganz besonderen Art. Das VILLA-HIRZEL-Team heißt Sie Herzlich Willkommen! Hotel VILLA HIRZEL Remspark 2, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 877390, www.villa-hirzel.de

NEU! Der Kompaktguide für Schwäbisch Gmünd 96 Seiten voll mit Shopping-, Ausgehund Genießer-Tipps, mit Kultur-Highlights, Sightseeing- und Activity-Angeboten. Erhältlich beim i-Punkt am Unteren Marktplatz, an der Infotheke im Rathaus und in allen Schwäbisch Gmünder Buchhandlungen.

5,-

Wohlfühlen im Stil der »Goldenen Zwanziger«: im Max-Liebermann- (o.) oder im WELEDAZimmer (u.).


ÜBERNACHTEN EINKAUFEN &G   ENIESSEN in Schwäbisch Gmünd

Ein Gang durch Schwäbisch Gmünd lohnt sich allein schon wegen des faszinierenden historischen Innenstadt-Ensembles mit den vielen Gässchen und reizvollen Plätzen. Aber werfen Sie auch mal einen Blick in die Schaufenster oder legen einen Zwischenstopp in einem der vielen Cafés und Restaurants ein – genießen Sie die Stauferstadt mit allen Sinnen! Und wenn es mal etwas später wird oder Sie länger bleiben wollen – kein Problem! In Gmünd gibt es auch einladende Hotels.

Und es gibt in Gmünd noch viel mehr zu entdecken: Schau’n Sie mal unter www.hgv-gd.de

Hotel EINHORN

Café Exlibris

Rinderbacher Gasse 10 / 73525 GD / T 07171 1046990 / www.einhorn.gd

Spitalhof 2 / 73525 GD / T 07171 875750 / Mo-Fr 9 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 17 Uhr, So Ruhetag

Hotel FORTUNA

El Mexicano

Das sympathische Hotel in einem historischen Gebäude aus dem 13. Jh. liegt zentral in der Gmünder Altstadt. Es verfügt über 18 Zimmer, die mit elfenbeinfarbenen Stilmöbeln ausgestattet sind. Großer Lift in alle Etagen, ein »Superior«-Zimmer ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Das reichhaltige Frühstücksbuffet nehmen die Hotelgäste im historischen Gewölbekeller ein. Der »Barbarossa-Keller« eignet sich auch hervorragend für Privat-, Vereinsoder Familienfeiern für bis zu 40 Personen.

In unmittelbarer Nähe zu Bahnhof, CongressCentrum und Remspark liegt das größte Hotel Schwäbisch Gmünds. Es verfügt über 170 Zimmer inkl. 2 Suiten und 8 Juniorsuiten, einen großen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Bowling- und Kegelbahnen und ein Restaurant. Außerdem hat das FORTUNA 2 Tagungsräume von 55 bis 110 qm für Firmenmeetings. Garage und Parkplatz direkt am Hotel oder im CCS-Parkhaus gegenüber.

Im romantischen Spitalhof in unmittelbarar Nähe zum Unteren Marktplatz liegt das Café Exlibris. Hier kann man unter historischem Gewölbe oder auf der Sonnenterrasse Frühstück in vielen Variationen, kleine Gerichte, Suppen, Salate, Kaffee und Kuchen genießen. Es finden regelmäßg Ausstellungen regionaler Künstler statt und direkt über dem Café befindet sich in der Uhrenstube das amtliche Trauzimmer – gerne richtet das ExLibris-Team Ihren Sektempfang aus  – fragen Sie danach.

Pikante, typisch mexikanische Küche mit Enchiladas, Flautas, Jalapenos, Nachos & Co., die im Restaurant mit 90 Plätzen sowie in den warmen Monaten auf der Außenterrasse mit 60 Plätzen genossen werden kann. Nachtschwärmer können an der Bar oder in der gemütlichen Lounge coole Drinks und Cocktails genießen. An bestimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten gibt es Aktionen wie »Double Time«, »Studenten-Tag« oder »Cineday«. www.e-l-mexicano.de

Hauberweg 4 / 73525 GD / T 07171 109-0 / www.fortuna-hotels.de

Pfeifergässle 34 / 73525 GD / T 07171 1858107 / So-Do 17 bis 24 Uhr, Fr/Sa 17 bis 2 Uhr

Hotel GELBES HAUS

forum

Das traditionsreiche Hotel & Restaurant »Gelbes Haus« besticht durch schwäbische Gastfreundlichkeit und liegt im Teilort Hussenhofen 3,5 km außerhalb Schwäbisch Gmünds. Es verfügt über 32 modern ausgestattete Einzel- und Doppelzimmer. Hauseigenes Restaurant mit Gartenwirtschaft und angeschlossener Metzgerei, in dem Sie der Chef höchstpersönlich mit saisonalen Spezialitäten und schwäbischen Schmankerln verwöhnt. Parkplätze direkt vor dem Haus.

Im Forum Gold & Silber, dem auffälligen Gebäude am westlichen Stadtentrée, hat sich mit dem Café-Restaurant »forum« ein attraktives Lokal etabliert, in dem man sich gerne zum ausgedehnten Frühstück, zum preiswerten Lunch, zu Kaffee & Kuchen oder after-work zum Cocktail oder gemütlichen Abendessen trifft. Ob im Lokal mit der großzügigen Glasfassade oder auf der Außenterrasse mit herrlichem Blick auf Remsdelta und Stadtgarten – im »forum« ist gut sein!

Hauptstr. 83 / 73527 GD-Hussenhofen / T 07171 987050 / www.hotel-gelbes-haus.de

Ledergasse 54 / 73525 GD / T 07171 1858560 / täglich von 9 bis 22 Uhr

VILLA HIRZEL Hotel

MUCKENSEE Waldcafé · Restaurant · Hotel

Außergewöhnliches Hotel-, Gastronomie- und Kulturkonzept in unmittelbarer Nähe zu Bahnhof und Congress-Centrum: die VILLA HIRZEL. Die 9 Themenzimmer des Hotels spiegeln in ihrer Austattung den Zeitgeist der »Goldenen Zwanziger« wider. Die großen, hellen Zimmer bieten zum größten Teil einen Blick auf den Remspark, verfügen über Doppelbetten, Tageslichtbad und WLAN-Zugang. Zu einigen Zimmern gehört zudem eine kleine Terasse oder Loggia.

Remspark 2 / 73525 Schwäbisch Gmünd / 07171 87739-0 / www.villa-hirzel.de

Das Waldcafé-Restaurant am Rand von Lorch ist seit Jahrzehnten weit über die Region hinaus bekannt. Im idyllischen Ambiente direkt am Waldrand und See genießt man hier im Restaurant und legendären »Gewächshaus« sowie auf der lauschigen Seeterrasse Kaffee und hausgemachte Kuchen, leckere Eisspezialitäten, deftige Vesper oder feine, gutbürgerliche Küche. Für Veranstaltungen steht ein Saal für 100 Personen und ab Mai 2016 auch ein Hotel mit 25 Zimmern zur Verfügung. Muckensee 1 / 73547 Lorch / T 07172 916870 / Mo-So 10-23 Uhr, Do Ruhetag / www.muckensee.de


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OSTERIA

PLATZHIRSCH

Türlensteg 35/1 / 73525 GD / T 07171 805782 / Di-Sa 12 bis 14, 18 bis 23 Uhr, So / Mo geschl.

Becherlehen 2 / 73525 GD / T 07171 1858107 / Fr-Sa 21 bis 4 Uhr / www.platzhirsch-gd.de

In seinem Lokal am Türlensteg bringt Aziz, gebürtiger Marokkaner, neben einer leichten Bistroküche Highlights der Maghreb-Küche auf den Tisch. Im Sommer sitzt man im großzügigen, idyllischen Gartenlokal mit LoungeBereich und Wasserlauf. Ansprechendes Ambiente mit orientalischem Flair auch im Innenbereich. Die OSTERIA legt Wert auf Frische und Qualität, Aziz lässt sich stets von saisonalen Produkten des Wochenmarkts inspirieren. www.osteria-gmuend.de

Seit September 2015 wurde im ehemaligen Becherlehenhof mit dem PLATZHIRSCH ein neues Kapitel aufgeschlagen und ein Tanzlokal für die Generation Ü30 geschaffen. Jeden Freitag und Samstag und vor den Feiertagen von 21 bis 4 Uhr lockt der PLATZHIRSCH mit Motti wie »Hüttengaudi«, »Zurück in die Zukunft« oder »La Boum – Die Fete« das etwas ältere bzw. ältere junggebliebene Publikum zur Party. Sonntags findet von 16 bis 21 Uhr der »Tanz-Kranz« für die Standardtanz-Begeisterten statt.

CAFÉ RIZZI

Im Café RIZZI genießt man gerne im kleinen Café-Salon oder im Aussenbereich seinen Kaffee, Tee, einen der feinen hausgemachten Kuchen oder einen leckeren belegten Bio-Bagel. Samstags zur Marktzeit bietet das RIZZI kleine, ausgewählte Speisen an. Der kleine Shop bietet Kaffee aus der Region, hochwertige Tees, selbst »Eingemachtes« im Glas wie Pasteten oder Braten, feine Macarons, Tartufi oder klassisches Teezubehör. www.facebook. com/RIZZIGutesUndFeines Ledergasse 45 / 73525 GD / T 07171 9996934 / Di-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10  bis 15 Uhr

Innovativ, trendy, kundenorientiert: der Schwarzmarkt Store ist DER TRENDLADEN im Ostalbkreis für coole Damen- und Herrenmode – SINCE 1996.

SCHWARZMARKT

Sonnenhof

Lauchgasse 19 / 73550 Waldstetten / T 07171 947770 / Mi-Sa ab 17.30 Uhr, So ab 12 Uhr

VILLA HIRZEL Restaurant

VILLA HIRZEL vereint Restaurant, Bar, Übernachtung und Event in einem ungewöhnlichen Konzept. Das Restaurant im Stil der »Goldenen Zwanziger« verfügt über 80, die Terrasse über der Rems mit herrlichem Blick auf den Remspark 100 Plätze. Chefkoch Raimund Belstler serviert eine vielfältige, delikate Küche – von raffiniert-modern bis traditionellschwäbisch. Sonntags ab 10.30 Uhr bietet die VILLA HIRZEL ein reichhaltiges Brunch zum fairen Preis. Remspark 2 / GD / 07171 87739-30 / Mi-So 11.30-14.30, 17.30-22 Uhr / www.villa-hirzel.de

ZIENERs Restaurant & Café

Michael Ziener und sein Team bieten ihren Gästen in modern-rustikalem Ambiente typisch deutsch-schwäbische Küche. Alle Gerichte werden ausnahmslos aus regionalen Produkten frisch zubereitet. ZIENERs bietet auch ein abwechslungsreiches Frühstück (bis 13:30 Uhr!), zu dem man den exquisiten Ziener-Kaffee genießt, der direkt aus der hauseigenen Kaffeerösterei nebenan kommt – wie praktisch, so können Sie Ihren Lieblingskaffee von dort gleich mit nach Hause nehmen! www.zieners.gd

er Schwarzmarkt Store ist damit seit 20 Jahren DIE Adresse für junge, trendorientierte Mode. Auf großzügigen 250 qm Ladenfläche im edlen Loft-Look wird ein liebevoll zusammengestelltes Label-Programm präsentiert. Eine exklusive Fashion- und Markenwelt, individuelle und kundenorientierte Beratung durch das Schwarzmarkt-Team und Serviceleistungen wie Änderungs- und Heimservice machen den Besuch im Gmünder Trendstore zum angenehmen Shopping-Erlebnis. Neben Damen- und Herrenmode angesagter Labels wie DRYKORN, TIGHA, FRENCH CONNECTION, NUDIE, NEW BALANCE, FILLING PIECES, NIKE, VANS, ADIDAS ... finden nicht nur junge und junggebliebene Kundinnen und Kunden eine große Auswahl an Textilien, Schuhen/Sneakers und Accessoires aus den Bereichen Fashion und Streetwear. Neben aktuellen Trendteilen lassen sich ebenso Basics finden, die prima miteinander kombiniert werden können. Das ganze SchwarzmarktTeam freut sich auf Ihren / Euren Besuch.

Kalter Markt 41 73525 GD / T 07171 63917 Mo-Fr 10  bis 19 Uhr, Sa 9.30  bis 16 Uhr

Foto: Soko MAG

An den Ausläufern der Dreikaiserberge liegt der Sonnenhof. Seine Festtagsküche setzt Events aller Art kulinarische Glanzlichter auf. Gäste schätzen neben dem leckeren Essen die herzliche Atmosphäre des Familienbetriebs, vom Michelinführer mit einem Bib-Gourmand ausgezeichnet, was für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und Sorgfalt in der Küche und im Service steht. Der Biergarten des Sonnenhofs ist eine Institution und nicht nur bei Familien mit Kindern sehr beliebt. www.sonnenhof.de

MUZIQUE DEIN CLUB

Turmtheater & Brazil & KKF

DIE Adresse für Szene- und Partygänger: Mit zwei Dancefloors und Lounge bietet das MUZIQUE Nightlife-Entertainment auf höchstem Niveau. Hiesige und externe DJ-Kapazitäten wie DJ REG, HAUCHDÜNN, DJ SMART, PENZHORN & ROSS, DJ TONI MONTANA & DJ DALICK heizen Woche für Woche ein. Special-Nights wie BLACK FRIDAY, LADIES NIGHT, DEIN SAMSTAG oder KREISLIGA geben zusätzliche Kicks für Ausgeh- und Partyhungrige.

Das Turmtheater mit seinen 5 Sälen und das Art-Programmkino Brazil mit der bis nach Berlin bekannten KKF-Kneipe bieten ein breites Spektrum an Filmen an – vom Blockbuster bis zur Filmkunst und dem Autorenfilm – und das bei gesamt 1000 Plätzen. Die Betreiber Walter Deininger und Hariolf Staudenmaier sorgen für ausgezeichnete Unterhaltung: Beide Kinos werden nahezu jedes Jahr für ihr herausragendes Filmprogramm ausgezeichnet. www.turm-theater.de, www.brazilkino.de

Königsturmstr.  37 / 73525 GD / Fr, Sa und vor Feiertagen 22 bis 5 Uhr / www.muzique-club.de

Turmtheater: Pfeifergässle 34 / T 07171 2233, Brazil: Hirschgässle 7 / T 07171 925520

GD = Schwäbisch Gmünd

Münsterplatz 12 / 73525 GD / T 07171 7989388 / Di / Do / Fr 10-22, Mi 9-22, Sa 9-23, So 10-21 Uhr


MANUFAKTUR B26

HERZER Gesunde Schuhe

Besitzer automobiler Raritäten stellen hier auf großzügigen Flächen ihre Fahrzeuge ein, die von interessierten Besuchern besichtigt werden können. Neben Event- und Tagungsräumen bietet die MANUFAKTUR Raum für kulturelle und private Veranstaltungen, eine Eventund Tagesgastronomie mit Außenbereich, Werkstätten und Manufakturbetriebe – wie z.B. eine »gläserne« Kaffeerösterei mit Bohnenshop. Ein besonderes »Special« der Restaurantkarte ist das breite Frühstücksangebot.

Das Schuh-Traditionshaus hat sich seit seiner Gründung 1964 zum Fachhändler für gesunde Schuhe und orthopädischen Meisterbetrieb mit den Schwerpunkten Maßschuhe, Einlagen, Bandagen, Analysen, Schuhreparatur und Bequemschuh entwickelt. Das Team von HERZER steht den Kunden Tag für Tag mit Kompetenz, Erfahrung und handwerklichem Know-how zur Seite. www.herzer.gesunde-schuhe.com

Becherlehenstraße 26 / 73527 GD / Mo-So 8-17 Uhr / www.manufaktur-b26.de

Franziskanergasse 10 / 73525 GD / T 07171 2888 / Mo bis Fr 9-13, 14-18.30 Uhr, Sa 9-14 Uhr

almandin Schmuck und mehr

LA CANTINA TOMASO

Was als kleine Vitrine im Reformhaus begann, ist nun bereits seit 15 Jahren eine beliebte Adresse für Freundinnen und Freunde besonderer (Natur-) Materialien, ätherischen Ölen und Entspannungs-CDs. Christiane Jorberg bietet in ihrem Geschäft am Entrée zum Spitalhof ein »Wohlfühl«-Sortiment von rohen und bearbeiteten Steinen (»Handschmeichlern«), Utensilien zum Räuchern wie Hölzer, Blätter, Blüten und Harze sowie ein breites Sortiment an teils vergoldetem Silberschmuck.

Inge Keller präsentiert in der ehemaligen Hufschmiede des Bantelschen Hofs Wein und Feinkost kleiner oberitalienischer Familienbetriebe. Neben frischen Weißweinen, gehaltvollen Roten und Pricklern sind auch Olivenöl, Aceto Balsamico und Dolci im Angebot. Es finden regelmäßige Degustationen im gemütlichen »rosa Häusle« oder im lauschigen Innenhof statt. Die CANTINA ist auch ein beliebter Ort für Geburtstagfeiern und andere Anlässe.

Ledergasse 2 / 73525 GD / T 07171 36824 / Mo-Fr 9.30-13, 14-18 Uhr, Sa 9.30-13 Uhr

Honiggasse 48 / 73525 GD / T 0173 3141597 / www.lacantinatomaso.de

ambiente & home

MÜHLENLADEN

Mühlbergle 11 / 73525 GD / T 07171 7799050 / www.ambiente-home.net

Ledergasse 26 / 73525 GD / Mo-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr / www.heimatsmuehle.com

Delta Schmuckgestaltung

Nubert Klangfaszination

Vordere Schmiedgasse 6 / 73525 GD / T 07171 30468 / Di-Fr 9-13, 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr

Goethestraße 69 / 73525 GD / T 07171 92690-0 /  www.nubert.de

fischer möbel

Outdoor-Zeit

Dieselstraße 6 / 73278 Schlierbach / T 07021 72760 / www.fischer-moebel.de

Ledergasse 65 / 73525 GD / T 07171 9248807 / Mo-Fr 10-13.30,14.30-18.30, Do bis 20 Uhr / Sa 9-14Uhr

Galerie Gold & Silber

QUINN Scheurle Schmuck-Outlet

Oft sind die kleinen Dinge die schönsten... Und in diesem kleinen, feinen Laden am Mühlbergle gibt es sie: Wohnaccessoires, Porzellan, Mode, Schmuck, Taschen, alles von namhaften Herstellern, mit Liebe ausgesucht und präsentiert. Hier trifft die Leichtigkeit skandinavischen Chics auf französische Lebensart. Und Silvy Hörner-König schafft es immer wieder, das breit gefächerte Sortiment zu erneuern und zu verfeinern. Sehr zur Freude ihrer Kunden, die hier permanent Neues entdecken können.

»Die Goldschmiede« – eine Adresse vor Ort mit jahrzehntelanger Schmucktradition für Menschen, die das Besondere suchen. Seit 1988 sind Verwirklichung eigener Entwürfe und Anfertigung nach Kundenwünschen Schwerpunkte in der Arbeit der vier Schmuckdesignerinnen. Eine exklusive Auswahl an Uhren, Taschen sowie Schmuckobjekten von KollegInnen machen den Besuch in der Werkstattgalerie zu einem anregenden Erlebnis. www.delta-schmuckgestaltung.de

Der Name fischer möbel steht für besondere Gartenmöbel mit hohem Anspruch an Design, Funkionalität und Langlebigkeit. Die DesignCollectionen werden konsequent aus hochwertigen Materialien, in bester handwerklicher Verarbeitung und zu einem attraktiven PreisLeistungs-Verhältnis angeboten. Zahlreiche internationale Designauszeichnungen haben zum exzellenten Renomée der fischer möbel Collectionen über die Grenzen Deutschlands hinaus beigetragen.

Ende 2015 hat der Gmünder Edelmetallverband in zentraler Lage die »Galerie Gold & Silber« eröffnet – ein »Schaufenster« von rund 60 edelmetallverarbeitenden Betrieben und Schmuck- und Silberwarenherstellern. Mit einem Angebot, das in Deutschland seinesgleichen sucht: handgearbeitete und in Manufakturen hergestellte Sammlerstücke aus Gold und Silber, Silbergerät, edle Objekte und Accessoires sowie Uhren zeigen die ganze Bandbreite und Faszination des Edelmetallhandwerks. Bocksgasse 38 / 73525 GD / T 07171 69088 / Mi und Sa 10 bis 13.30, Do und Fr 10-16.30 Uhr

Mit eigens entworfenen Möbeln und mit viel Liebe zum Detail bietet der MÜHLENLADEN neben Markenmehlen der Heimatsmühle ein breites Müsli- und Nudelsortiment bis hin zu Brotaufstrichen, glutenfreien Produkten, Gewürzen, Soßen, Keksen, Schokolade, Weinen und Ölen von Partnerbetrieben der Mühle. Ergänzt wird das Angebot durch Bücher zum Thema Backen und Kochen, Backutensilien sowie Fleisch und Wurst des mühleneigenen Bauernhofs.

In fünf Hörstudios können Sie sich »beim Nubert« vom Klang faszinieren lassen. Günther Nubert (Bild) und sein Team entwickeln seit über 40 Jahren prämierte Lautsprecher für jeden Anspruch und fast jeden Anwendungszweck: fürs Heimkino, den Fernsehgenuss oder einfach zum perfekten Musikhören. Nubert Boxen gibt es dank Direktvertrieb ab Hersteller zu verblüffend günstigen Preisen. Auch wer das passende Bild zum guten Ton sucht, wird in der Goethestraße 69 fündig.

Seit April 2014 die neue Gmünder Adresse für Outdoorer: »Outdoor-Zeit«. Der Spezial-Shop bietet auf 130 qm Verkaufsfläche ein umfangreiches Sortiment an Outdoor-Bekleidung und -Zubehör fürs Wandern, Klettern, den Bergsport und die GPS-Navigation, darunter erprobte Wanderschuhe und Rucksäcke. Outdoor-Zeit führt Top-Marken wie Meindl, HanWag, Lowa, Icebreaker, Bergans, Haglöfs, Jack Wolfskin, DirectAlpine, Patagonia oder Mountain Equipment. www.outdoor-zeit.de

QUINN Scheurle zählt zu den größten und ältesten Schmuckherstellern in der »Gold- und Silberstadt« Gmünd. Nun können jeden Freitag von 10 bis 16 Uhr die QUINN-Schmuckkreationen auch im werkseigenen Schmuck-Outlet erstanden werden. Bei ständigen Aktualisierungen und einer Auswahl von über 500 Artikeln bzw. 150 Schmucksets werden auch Sie garantiert Ihr Lieblingsstück finden – und können dabei 60 bis 80% gegenüber dem ursprünglichen UVP sparen! Gutenbergstraße 23 / 73525 GD / T 07171 600019 / Fr von 10 bis 16 Uhr / www.quinn.de


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Autohaus Widmann u. Müller

Hier haben Kundinnen und Kunden das gute Gefühl, ein Optimum an Betreuung, Qualität und Technik zu erhalten – z.B. mit den innovativen ZEISS DriveSafe Brillengläsern, die bei Dämmerung und Dunkelheit die Blendempfindlichkeit, ausgelöst durch blaustichige Autoscheinwerfer, herabsetzen: ein Auto-Sicherheitssystem der ganz anderen Art. Jeder Besuch bei Quinten Optik ist ein überzeugendes Seh- und Beratungserlebnis. Elfriede Quinten und ihr Team freuen sich auf ihren Besuch.

Ihr Volkswagen Partner vor Ort

Ledergasse 53 / 73525 GD / T 07171 65203 / Mo-Fr 8.30 bis 18.30, Sa 8.30 bis 14 Uhr

Bänglesäcker 2 / 73527 GD-Lindach / T 07171 9705-0 / www.volkswagen-widmann.de

Regional & Unverpackt

WWG Autowelt

Regional & Unverpackt ist ein kleiner Supermarkt mit regionalen, unverpackten Lebens und Haushaltsmitteln – so charmant und persönlich wie ein »Tante-Emma«-Laden und doch so vielseitig sortiert wie ein Discounter. Das Sortiment umfasst fast alles für den täglichen Gebrauch: Obst, Gemüse, Brot, Nudeln, ... selbst Hygieneartikel finden sich im R&UAngebot. Viele der Produkte werden von Partnern aus der Region zu fairen Preisen bezogen.

Ein sportliches ambitioniertes Jahr: Mitte 2016 setzt die WWG Autowelt das neueste Showroom-Konzept als Audi-Sport-Partner um. Die beliebte Talk-Reihe »Zur Sache!« mit der Kommentator-Legende Werner Hansch und herausragenden Gästen aus Politik, Sport und Kultur wird die WWG Autowelt 2016 fortsetzen. Modell-Neuerscheinungen werden der Q2, der kleinste SUV unter den Audis, der neue A4 Allroad und der S4 sowie der Audi R8 Spyder und der Audi SQ7 sein.

Mühlbergle 11 / 73525 / T 07171 8775180 / Di-Fr 9-18 Uhr / www.regional-und-unverpackt.de

Im Benzfeld 40 / 73527 GD / T 07171 98710-0 / Mo bis Fr 8-18 Uhr, Sa 8-12 Uhr

ULRICH GARTEN

Kreissparkasse Ostalb

Wer seinen Garten, Terrasse oder Balkon liebt ist bei ULRICH GARTEN goldrichtig! Hier gibt es Großes und Kleines, Schlichtes und Feines zum Gestalten und Dekorieren. Töpfe, Steinfiguren, klassisches Terracotta, Tische, Springbrunnen... etc. in allen Größen u. Formen. Pavillon, Rankhilfen u. Scherenschnitte in Edel-Rost. Im Paradieslädle von ULRICH GARTEN werden unter anderem solides Gartenwerkzeug, Gartenscheren, Gießkannen, Rosenkugeln sowie Holzclogs angeboten. www.ulrich-garten.de

Ihr Auto liegt uns am Herzen. Deshalb begleiten wir Sie vom Kauf bis zum Werkstatttermin persönlich und stehen Ihnen stets mit unserem Fachwissen zur Seite. Kennen Sie schon die neuen Sondermodelle ALLSTAR? Erleben Sie unsere Highlights des Fußballsommers mit besonderen Ausstattungsfeatures und attraktiven Preisvorteilen.

Für gute und persönliche Finanzberatung ist die Kreissparkasse Ostalb die richtige Adresse. In den Tests der Zeitschrift Focus Money und der Tageszeitung DIE WELT sowie im Kundenspiegel der MF-Consulting wurde die Kreissparkasse Sieger im Ostalbkreis und mehrfach mit Bestnoten prämiert. Zudem erhielt die Kreissparkasse Ostalb den zweiten Platz im landesweiten sowie den siebten Platz im bundesweiten Vergleich von über 1.500 Geldinstituten durch DIE WELT.

Aalener Straße 54 / 73529 GD / T 07171 63543 / Mo - Fr 9 -12 u. 14 -18 Uhr, Sa 9 -13 Uhr

Sparkassenplatz 1 / 73525 GD / T 07171 6080 / Mo-Fr 8.30 bis 17, Do 8.30 bis 18 Uhr

VINOTECA Weine und mehr

Volksbank Schwäbisch Gmünd

Laut FEINSCHMECKER führt Klaus  Dieter Schira und sein Team eines der besten Weinfachgeschäfte Deutschlands. Es bietet eine große Auswahl an Weinen mit Schwerpunkt Italien, Frankreich, Spanien und Südafrika. Dazu hat die VINOTECA ein feines Sortiment an Feinkost und Essig, Ölen und Destillaten vom Fass sowie ein umfangreiches Whisky-Sortiment im Angebot. Regelmäßige Weinseminare, Themenabende und Gastronomie-Events. www.vinoteca.org

Mit einem über 140-jährigen Bestehen und über 16.000 Mitgliedern ist die Volksbank Schwäbisch Gmünd ein traditionsreicher und unverzichtbarer Partner, Arbeitgeber und Förderer in der Region. Die Volksbank Schwäbisch Gmünd unterstützt zahlreiche soziale Projekte im Umkreis und fördert Bereiche wie Kunst, Kultur und Sport. Sehr großen Wert wird auf eine faire und persönliche Kundenberatung gelegt. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt – wir machen den Weg frei.

Ledergasse 2/2 / 73525 GD / 07171 39666 / Mo bis Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr

Ledergasse 27 / 73525 GD / T 07171 354-0 / www.volksbank-gmuend.de

ZIENER Kaffee Rösterei

Michael Eyrainer Physiotherapie

Kaffeeliebhaber können in der Rösterei am Münsterplatz 9 Sorten (demnächst 15!) von Herkunft-Kaffees kaufen. Neben der schonenden Langzeitröstung achtet ZIENER auf Nachhaltigkeit beim Handel: Die Kaffees werden von einem kleinen Spezial-Importeur bezogen, der auch regelmäßig die Fincas in den Herkunftsländern besucht, um sich von der Qualität zu überzeugen und für Kunden wichtige Informationen zu bekommen. www.ziener-kaffee.de

Ein mit speziellen Therapieformen individuell auf den Patienten angepasstes Behandlungskonzept zu erarbeiten, ist das Ziel von Michael Eyrainer, der Ende 2012 seine Privatpraxis in der Uhlandstraße eröffnet hat. Neben den allgemeinen Therapieformen liegt der Schwerpunkt Eyrainers, zuvor Physiotherapeut beim VfB Stuttgart, auf der Myoreflextherapie, einer manuellen Regulationstherapie am muskulären System des Bewegungsapparats. Termine nach Vereinbarung.

Münsterplatz 12 / 73525 GD / T 07171 9226790 / Di/Do/Fr 9.30-18, Mi 9-18, Sa 9-14 Uhr

Uhlandstaße 1 / 73525 GD / T 07171 9975904 / www.eyrainer-physio.de

Wohnkaufhaus LEICHT

Naturkosmetik Kerstin Lehmann

Kalter Markt 25 / 73525 GD / T 07171 1070 / www.leicht-wohnkaufhaus.de

Einhornstr. 104 / 73529 GD-Straßdorf / T 07171 44405 / www.lehmann-naturkosmetik.de

Eine Weltmarke ganz lokal – LEICHT setzt in der heutigen Küchenarchitektur höchste Maßstäbe in Form und Funktion. Bei ganzheitlicher Raumgestaltung nach Maß werden auch angrenzende Wohnbereiche mit einbezogen. Dabei stehen Ihre Wünsche und Bedürfnisse an erster Stelle. Durch die 3D-Planung können Sie bereits vor dem Kauf Ihren Küchen- und Wohn(t)raum virtuell erleben. Das Wohnkaufhaus LEICHT freut sich, Sie in seiner Ausstellung persönlich begrüßen zu dürfen.

Im Wohlfühl-Ambiente ihrer NaturkosmetikPraxis bietet Kerstin Lehmann regulative Hautund Gesichtspflege nach Rosel Heim und ist insbesondere auf »Hautprobleme« spezialisiert, die bisher unlösbar schienen. Auch Wimpernverlängerung, dauerhafte Haarentfernung mittels IPL-SHR Light-Touch-System gehören zum Angebotsspektrum. In ihrem Fachgeschäft führt Kerstin Lehmann ausgesuchte dekorative Kosmetik u.a. von Jane Iredale oder Lakshimi und feine Düfte von Florascent.

GD = Schwäbisch Gmünd

Quinten Optik


Der Gmünder Sommer

Sparkassen Footvolley Europameisterschaft 2016

trägt auch in diesem Jahr den Schwung der Landesgartenschau 2014 weiter. Im Remspark, im Himmelsgarten und in der Innenstadt lockt ein vielfältiges und buntes Programm mit Konzerten, Musik, Partys, Kleinkunst, Literatur, Kunst, Theater, u.v.m.

Faszination Motorrad An diesem Tag dreht sich in Schwäbisch Gmünd ab 10 Uhr alles ums Thema Motorrad: Händler, Informationen, Showgruppen, gute Musik und deftiges Essen erwarten Sie.

Nach zwei Footvolley-Cups 2014 und 2015 richtet Gmünd nun die Europameisterschaft dieser noch relativ unbekannten Sportart aus – Spitzensportler aus ganz Europa werden im Juni zu Gast sein.

Gmünder Schmucktage Die 17. Schmucktage finden wieder im Kulturzentrum Prediger statt und zeigen, was für ein breites Spektrum an individuellem Unikat-Schmuck die regionalen Gold-, Silberschmiede und Schmuckdesigner anzubieten haben.

2.-5.6. 8.5.-3.10.

3.-5.6.

21.5.

4.-5.6. Willkommen in Schwäbisch Gmünd

Remstaler Weintreff Winzer und Weinbaugenossenschaften aus dem Remstal präsentieren ihre hervorragenden und preisgekrönten Spitzenweine im Festsaal des Kulturzentrums Prediger im Herzen von Schwäbisch Gmünd.

VERANSTALTUNGS HIGHLIGHTS 2016 10.12.

RemsTOTAL 2016 Auch beim vierten RemsTOTAL am 4. und 5. Juni ist wieder das gesamte Remstal auf den Beinen. 17 Kommunen zwischen Remsquelle bei Essingen und Remsmündung in Remseck zeigen mit einem bunten Aktivprogramm die ganze Vielfalt und Schönheit des 80 km langen Tals.

10.-11.6.

17.-18.9. 22.10. 11.9.

Stadtfest Zum Auftakt des traditionellen 40erFestes verwandelt sich die Gmünder Innenstadt wieder in einen einzigen Festplatz. Rund 50 Vereine sorgen für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot, auf insgesamt 8 Bühnen wird musikalisch für Stimmung gesorgt.

Garten-, Gold- und GsälzMarkt Interessantes für den GarAlb-Marathon

IMPRESSUM

Das Sport-Event mit 6 Läufen: 50 km Sparkassenlauf über die Dreikaiserberge, 25 km Gmünder-Tagespost Rechberglauf, 10 km Umicore-Lauf, 50 km SCHÜLE-Stafettenlauf, 1,7 km DJK-Jugendlauf, Gmünder Stadtmeisterschaft sowie Sparkasse-/AOKBambini- und Schülerläufe.

ten, für Schmuckliebhaber und Anhänger regionaler Produkte – der bunte Markt mit seiner geschmackvollen Auswahl sorgt für tolle Atmosphäre rund um den Remspark.

Tag des offenen Denkmals Unter dem Motto »Gemeinsam Denkmale erhalten« steht der 11. September 2016 ganz im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns. Es werden ausgewählte Projekte wie z.B. die Sanierung rund um die Wallfahrtskirche St. Salvator vorgestellt.

TEXT: T&M GMBH, PETER FREITAG, FOTOS: T&M GMBH, STADTVERWALTUNG UND KULTURBÜRO SCHWÄBISCH GMÜND, MRSC OTTENBACH, PETER FREITAG, DJK-SG SCHWÄBISCH GMÜND, WERNER K. MAYER

Herausgeber/Vertrieb freitagundhäussermann, gestaltungsagentur, Ledergasse 50, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 929088, www.freitagundhaeussermann.de Text/Redaktion Peter Freitag Konzeption/Creative Direction Peter Freitag, Brigitte Häussermann, Annika Gramsch Projektmanagement Peter Freitag Art Direction/Grafik/Realisierung Brigitte Häussermann, Annika Gramsch, Jonas Pflug Anzeigen/Media Peter Freitag, Fon +49 (0)7171 929088, p.freitag@freitagundhaeussermann, Ursula Stütz, u.stuetz@freitagundhaeussermann.de. Es gelten die Anzeigenpreise laut Mediadaten 2016 Druck/ Weiterverarbeitung raff media group, 72585 Riederich Papier Soporset Premium Offset, FSC®-zertifiziert. Diese Ausgabe des gmündguide Stadtmagazins einschließlich aller seiner Texte und Beiträge ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urhebergesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.


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»LEUT‘, KRIEGAT KEND‘R!«

Weil man sich in Schwäbisch Gmünd ein Leben lang wohlfühlen kann. Schwäbisch Gmünd www.schwaebisch-gmuend.de


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