gmündguide - Stadtmagazin Schwäbisch Gmünd

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ausgabe 2017 schutzgebühr 6,00 Euro touristik und marketing gmbh schwäbisch gmünd www.schwaebisch-gmuend.de

STADTMAGAZIN SCHWÄBISCH GMÜND

lernen


Gesundheit weiter gedacht

Lieber kurze Wege statt langer Antworten Wie Sie uns auch kontaktieren – wir beraten Sie immer persönlich. Wenn nötig sogar nach Dienstschluss oder bei Ihnen zu Hause. Etwa per Videotelefon oder mit unseren mobilen Beratern. Denn sind wir immer in Ihrer Nähe. Infos unter www.barmer.de In den Sozialen Medien www.barmer.de/facebook www.barmer.de/youtube www.barmer.de/instagram

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Titelmotiv: Licht- und Sound-Installation »Lithops« des Berliner Künstlers Robert Seidel an der Felsenkirche St. Salvator, untermalt mit Orgelimprovisationen von Stephan Beck (Herbst 2016).

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Foto: VISCOM Fotografie

editorial

LIEBE LESERINNEN UND LESER, LIEBE BESUCHERINNEN UND BESUCHER, »lernen« ist ein ganz zentrales Thema unserer Zeit, müssen wir doch ständig mit aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen umzugehen lernen – globale Vernetzung, religiöser Fanatismus und Terrorismus oder Migration und Flüchtlinge, um einige HauptStichworte zu nennen. Menschen planen und führen ihr Leben heute multi-optional – persönliche Planungen und Lebensentwürfe werden durch soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen oft in Frage gestellt und erfordern von den Menschen lebenslanges Lernen. Aber nun möchte ich Sie als Leser und Besucher einladen, Schwäbisch Gmünd kennen zu lernen: Entdecken Sie historisch-kulturelle Schätze wie das Wallfahrtsheiligtum St.Salvator, das dieses Jahr sein 400-jähriges Jubiläum feiert, eine Synagoge aus dem Mittelalter oder die Legende von der »Heiligen Kümmernis«, machen Sie mit dem Kabarettisten Ernst Mantel einen Deutsch-Kurs der etwas anderen Art oder lernen Sie etwas Küchenlatein beim Blick über die Schultern und in die Töpfe von vier Spitzenköchen – oder lassen Sie sich einfach ganz entspannt zu den schönsten Plätzen der Stadt entführen. Dass es in Schwäbisch Gmünd zudem viele kulturelle Highlights zu besichtigen und zu genießen, viele besondere, individuelle Einkaufsadressen und einladende Cafés, Bars und Restaurants gibt, macht einen Gmünd-Besuch doppelt lohnenswert. Wir freuen uns deshalb darauf, SIE demnächst hier in unserer schönen Stauferstadt kennen zu lernen! Herzlichst, Ihr

Richard Arnold, Oberbürgermeister


OHNE

UNS BLEIBT ES

DUNKEL

Weitere Infos unter www.stwgd.de


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inhalt

65 WALLFAHRTSHEILIGTUM ST. SALVATOR Der heilige Berg der Gmünder feiert 400-jähriges Jubiläum

69 FASZINATION SILBER 05 EIN BILD VON EINER STADT Ein Spaziergang in Bildern zu den schönsten Orten der Stadt

Das Schmuck-Outlet des Gmünder Traditionsunternehmens QUINN Scheurle

71 KONGRESSE KULTUR KULINARIK

14 AUDI VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE

Tagen, Veranstalten, Erleben & Feiern im Congress-Centrum Stadtgarten

Die WWG Autowelt erstrahlt in neuem Glanz – und hat 2017 viel vor

73 PLATZHIRSCH

16 DIE PÄDAGOGIN

Schon immer eine gute Adresse für Tanzbegeisterte

Porträt der Schulleiterin der Gewerblichen Schule Sabine Fath

74 IMPROVE YOUR DEUTSCH

18 DOMUS JUDAEORUM

Rhetorik in seiner höchsten Vollstreckung – eine unterhaltsame Lektion von Ernst Mantel

Ein einzigartiges Zeugnis jüdisch-christlicher Vergangenheit: das Gebäude Imhofstraße 9

76 DAS REMSTAL

23 WHAT’S COOKING?

Vom grauen Sorgenkind zum blühenden Musterknaben

Appetitanregender Küchen-Report aus vier Gmünder Restaurants

81 3D-SEHTEST BEI MÜLLEROPTIK

29 DIE NEUE BARMER

Beeindruckende Bilder statt Zahlen und Buchstaben

Nach Fusion mit der Deutschen BKK wurde aus der BARMER GEK die BARMER

82 HERZENSBRECHER

30 DAS HOHE LIED DES ROBERT CROWE

Was hat die Ballade vom Gmünder Geiger mit der sagenumwobenen »Heiligen Kümmernis« zu tun?

Porträt des männlichen Soprans und Musikwissenschaftlers

87 WOHNEN AUF DEN PUNKT GEBRACHT

33 KULTUR-HIGHLIGHTS

Der W-Punkt: Ein Bürgerbüro rund ums Thema Wohnen

Museum und Galerie im Prediger, Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, Labor im Chor, Gmünder Kunstverein, Festival Europäische Kirchenmusik, Gmünder ART

41 INKLUSIVES APPARTEMENTHAUS In das Gebäude Rechbergstraße 2 ist neues Leben eingezogen

42 HÖCHSTE VERSORGUNGSSICHERHEIT Was wäre Schwäbisch Gmünd ohne die Stadtwerke?

45 SCHWERPUNKT »LERNEN« Die vielfältige Bildungslandschaft Schwäbisch Gmünds

58 DESIGN STUDIEREN – ZUKUNFT GESTALTEN Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd

60 DER LANGE WEG ZURÜCK Porträt des Kunstturners Andreas Toba, der als »Hero de Janeiro« Sport-Geschichte schrieb

62 NATUR HAUTNAH ERLEBEN

88 SHOPPINGMÜND Die Einkaufs- und Erlebnisstadt Schwäbisch Gmünd

90 INSPIRIERT LERNEN in schöner Umgebung: das Christliche Gästezentrum Schönblick

92 FRAU WEBER UND IHR GESPÜR FÜR KINDER Das »Grüne Klassenzimmer« auf dem Schlatthof

94 SCHÖNER LEBEN IM FREIEN Elegante Outdoor-Collectionen von fischer möbel

95 ICH BIN DANN MAL SHOPPEN! Besondere Einkaufsadressen in Schwäbisch Gmünd

98 GUT’S NÄCHTLE! Eine Auswahl der besten Gmünder Übernachtungsadressen

1 00 GMÜNDGUIDE-SERVICETEIL

Willkommen im Weleda Erlebniszentrum

Übernachten, Einkaufen & Genießen in Schwäbisch Gmünd

64 24H-AIRPORTSERVICE

1 04 VERANSTALTUNGS-HIGHLIGHTS 2017

Seit 1993 verlässlicher Partner im Personentransfer: WOLF in Waldstetten

Vom »Footvolley-Cup« über „Garten, Gold & Gsälz Markt“ bis zu den Literaturtagen »wortREICH«


Labor Zukunft: Wissenswerkstatt eule Das unterstĂźtzen wir.

Willkommen bei der eule, der GmĂźnder Wissenswerkstatt: www.gmuendereule.de


TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, PETER FREITAG

EIN BILD VON EINER

stadt

Willkommen in der »Guten Stube« Gmünds:

der MARKTPLATZ , eingerahmt von prächtigen barocken Handelsund Patrizierhäusern, der romanischen Johanniskirche und vielen teils mittelalterlichen Gässchen und Plätzen, verströmt das mediterrane Flair einer italienischen Piazza. Lassen Sie sich davon animieren, gehen Sie auf Entdeckungstour und genießen Sie die Stauferstadt

SCHWÄBISCH GMÜND mit allen Sinnen.

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OASE DER RUHE

Ein beschaulicher, fast klĂśsterlicher Ort am Unteren Marktplatz: Der Hof des ehemaligen Heiliggeist-Spitals, eingerahmt von der Stadtbibliothek, der Uhrenstube, zwei CafĂŠs, Seniorenwohnungen und Pflegeheim.


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Wie ein Vermittler zwischen Oberem und Unterem Marktplatz wirkt der MARIENBRUNNEN mit seiner kostbaren DOPPEL-MADONNA im Strahlenkranz von 1686. 1783- 85 wurde das RATHAUS von Stadtbaumeister J. M. Keller im barocken Stil umgebaut. Jeden Mittwoch und Samstag findet rund um das Heilig-Kreuz-MĂźnster der beliebte WOCHENMARKT statt.


SO NAH, SO GUT!

Rund um das Forum Gold und Silber sind seit der Landesgartenschau 2014 mit erweitertem Stadtgarten, Remsterrassen, Remsstrand und Josefsbach-Promenade attraktive Plätze, Passagen und Wege enstanden, die Einheimische wie Besucher geradezu magisch anziehen.


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Das Gmünder Stadtzentrum wird überragt vom mächtigen HEILIG-KREUZ-MÜNSTER (erbaut 1315 bis 1521), einem spätgotischen Meisterwerk der Baumeisterfamilie Parler. Ein Biergarten wie aus dem Bilderbuch: Auf dem ZEISELBERG sitzt man unter zwei riesigen Kastanien und genießt bei Apfelschorle, Bier und Vesper die traumhafte Aussicht auf Gmünd (s. oben).


HÖRT IHR LEUT' UND LASST EUCH SAGEN ...

Lernen Sie die Gmünder Altstadt mal ganz anders kennen – z. B. bei einer Stadtwächter-Führung zu den Stadttürmen (hier der Fünfknopfturm) und den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer, bei einer barocken Erlebnisführung oder einer Führung durch die Stadtgeschichte. Oder Sie gehen auf eigene Faust auf Entdeckungsreise, vorbei an versteckten Winkeln durch die vielen Gassen der Stauferstadt – Sie werden sehen, es lohnt sich.


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Bewunderung für eines der beiden großartigen Chorportale des HEILIG-KREUZ-MÜNSTERS. Der Turm der zu staufischen Zeiten erbauten JOHANNISKIRCHE gilt als eindrucksvollster romanischer Kirchturm in Württemberg. Der KREUZWEG mit seinen Kapellenhäuschen führt hinauf zum Wallfahrtsheiligtum St. Salvator und zu einem der schönsten Aussichtspunkte.


GAMUNDIAN SUMMER

Kaum zu glauben, dass diese grĂźne Idylle mitten in der Stadt liegt. Die Promenade entlang des Josefbachs und der Grabenallee ist zu jeder Jahreszeit einfach nur traumhaft!


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Das ROKOKO-SCHLÖSSCHEN mit seiner Panorama-Terrasse zaubert barocke Pracht in den STADTGARTEN. Gegenüber am Zusammenfluss von JOSEFSBACH und REMS warten zwei Schwanenpaare und eine Entenschar auf Futternachschub. Frühlingsgefühle in der LEDERGASSE, der Einkaufs- und Flaniermeile zwischen Bahnhof und Marktplatz.


TEXT RALPH WILD FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE

Die WWG Autowelt erstrahlt in neuem Glanz – und hat 2017 viel vor.

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VON SEINER SCHÖNSTEN SEITE Jürgen Eberle schaut durch die WWG AUTOWELT – und ist glücklich. 2016 war ein anstrengendes und spannendes Jahr für den Verkaufsleiter und sein Team. »Wir haben natürlich unter dem Lärm und dem vielen Staub gelitten. Aber wir sind uns alle mit unseren Kunden einig: Es hat sich gelohnt.« Der Umbau der WWG, der die komplette zweite Hälfte des vergangenen Jahres einnahm und zu viel Improvisation zwang, ist abgeschlossen. Der große Gmünder Audi-Partner weist jetzt, und das obwohl er schon zuvor EINES DER SCHÖNSTEN AUTOHÄUSER DER REGION darstellte, alle Standards auf, die vom Konzern aus Ingolstadt angeboten, gefördert und gefordert werden. Der Verkaufsleiter ist froh, dass sich die WWG zu diesem großen Schritt entschlossen hatte: »Unser Dank geht natürlich an unseren Geschäftsführer Jörg Hagelauer, dass er uns diese Voraussetzungen geschaffen hat.«


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Denn die WWG ist damit aufgestellt für die Zukunft in einer Branche, die die Zügel anzieht wie nie zuvor. Stichworte sind ELEKTROMOBILITÄT und AUTONOMES FAHREN ebenso wie auch die immer mehr steigenden Ansprüche, die aus Ingolstadt gestellt werden. Jürgen Eberle lacht: »Ja, 2017 wird für uns alles andere als langweilig – es ist wieder ein Jahr mit unheimlich vielen Neuerungen, Markteinführungen in Hülle und Fülle und auch Veränderungen, die von uns fordern, dass wir flexibel einerseits, aufs Wesentliche fixiert andererseits sind.« Und so begann das Jahr bereits mit der Präsentation des neuen AUDI Q5 sowie des neuen AUDI A5 SPORTBACK – zwei Fahrzeuge, die in ihren Segmenten (aber auch darüber hinaus) Maßstäbe setzen. Doch damit ist nur der Anfang gemacht. Denn 2017 hat eine Besonderheit: Mit dem neuen AUDI A8 folgt im Laufe des Jahres das Flaggschiff mit den vier Ringen neu. Und auf dieses freut sich der Verkaufsleiter Jürgen Eberle ganz besonders: »Wenn der Audi A8 neu vorgestellt wird, dann ist das für uns natürlich schon wie Weihnachten!« Denn der »König« unter den Audis wird von den Kunden geliebt und von der Konkurrenz gefürchtet. Und so wird er auch dieses Mal alles in den Schatten stellen, was technisch, aber auch optisch momentan auf dem Markt zu finden ist. Doch die WWG wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht auch ihren ganz eigenen Weg für ihre Kunden, Freunde, Mitarbeiter gehen würde. Und das auch noch zum guten Zweck: Bereits in das dritte Jahr geht der WWG AUTOWELT-TALK »ZUR SACHE!«. Dabei erwartet die WWG einmal mehr viele Prominente aus Sport, Kultur und Politik zum Gespräch mit Starmoderator Werner Hansch. Wie gewohnt werden die Eintrittsgelder in vollem Umfang gespendet – an die Kinderkrebsklinik in Heilbronn.

Jürgen Eberle (Mi. v.) mit seinem WWGVerkaufsteam Rebekka Ziller, Zoran Antic, Simon Barth, Jennifer Mayer, Alfred Frey, Christoph Müller und Rudolf Hassler (v.l.n.r.).

WWG AUTOWELT Fon +49 (0)7171 98710-0 www.wwg-autowelt.de


Sie schätzt die Angebotsvielfalt am Beruflichen Schulzentrum ebenso wie die individuellen Qualifikationen der Pädagogen, die oft als Quereinsteiger oder über »Zick-Zack-Karrieren« an die Schule kommen. Als Sabine Fath sich im Jahr 2000 als Lehrerin bewarb, hatte sie auch keine lineare berufliche Entwicklung hinter sich – heute ist sie die Leiterin der Gewerblichen Schule in Schwäbisch Gmünd.

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Seit 21. Juli 2016 ist Sabine Fath die neue Leiterin der Gewerblichen Schule in Schwäbisch Gmünd.

pä TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE


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Schülern – egal mit welcher Vorgeschichte – ein Weiterkommen ermöglichen : das Credo der Gewerblichen Schule und von Sabine Fath.

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ie mitunter »verschlungenen« beruflichen Werdegänge und individuellen Voraussetzungen der Pädagogen entsprechen ganz dem Profil des Beruflichen Schulzentrums mit der Gewerblichen Schule (deren Leiterin Sabine Fath ist), der Kaufmännischen und der Agnesvon-Hohenstaufen-Schule: Es soll Schülern, egal mit welcher Vorgeschichte und schulischen Voraussetzung, ein Weiterkommen ermöglichen – gemäß dem Zitat der ehemaligen Bildungsministerin Anette Schavan: »Kein Abschluss ohne Anschluss.« Das ist auch der neuen Schulleiterin ein ganz wichtiges Anliegen: »Oft sind es die sogenannten Spätzünder, die an der Gewerblichen Schule nach ihrer Berufsausbildung wieder zu uns kommen, ihre Mittlere Reife abschließen, später u. U. am Berufskolleg oder am Technischen Gymnasium ihre FH- oder Hochschulreife erwerben und anschließend studieren!«. »Oder Schüler«,w berichtet sie, »die ohne Hauptschulabschluss oder mit schlechtem Abschlusszeugnis hier durch die ›AV(Arbeitsvorbereitung)-dual-Klasse‹ und ein effektives Übergangsmanagement die Chance bekommen, ihren Hauptschulabschluss (nach) zu machen.« Auch Sabine Faths Werdegang verlief nicht linear: Nach Abitur in Schwäbisch Gmünd, Studium in Frankfurt am Main und Referendariat in Darmstadt bekam sie keine Stelle – sie hatte wie viele andere Lehranwärter/innen das Pech, zu den geburtenstarken Jahrgängen zu gehören. Schließlich kam sie bei der IHK in Darmstadt als Hilfskraft unter. Nach einem halben Jahr stellte man dort fest, dass Sabine Fath doch einige Fähigkeiten mehr hat als nur Kopieren und Ablage machen – sie bekam eine Festanstellung und wurde Referentin für die technische Weiterbildung.

dagogin H »Mir war nie egal, wohin sich die Schule entwickelt«, sagt Sabine Fath im Rückblick.

eute schätzt sie diesen »Bruch«: »Ich habe dadurch die Realität, die Arbeitswelt kennengelernt und – ich habe in dieser Zeit meine ›gymnasiale Arroganz‹ abgelegt!« Nach 20 Jahren in Darmstadt zog es sie und ihren Mann, der ebenfalls aus Gmünd stammt, wieder zurück in die Heimat. Sabine Fath bekam eine Stelle am IHK-Bildungshaus in Remshalden-Grunbach. Ihren Traum vom Lehramt hatte sie aber all die Jahre nicht aufgegeben – und sich immer wieder beworben. Im Jahr 2000 stieß sie auf eine Ausschreibung der Gewerblichen Schule in Gmünd, bewarb sich erfolgreich und trat am 8.1.2001 ihre Stelle als Lehrerin für Deutsch und Geschichte an, 2009 wurde sie zur Abteilungsleiterin befördert. Sie hatte sowohl in ihrer Zeit als Lehrerin wie auch als Abteilungsleiterin immer auch »einen Blick fürs Ganze«, sagt sie heute, »mir war nie egal, wohin sich die Schule entwickelt.« Sabine Fath hat viele Unterrichtsangebote und Fortbildungen für die Schule eingeworben, die sich durch innovative pädagogische Ansätze und Methoden auszeichneten. So nimmt die Gewerbliche Schule derzeit an dem Projekt »Digitalisierung / Industrie 4.0« teil, in dem der Unterricht mit Tablets erprobt wird. Das Projekt wurde vom Kultusministerium initiiert und wird vom Landkreis unterstützt. Was sieht Sabine Fath – die am 21. Juli 2016 ihr neues Amt vom langjährigen Vorgänger Gerhard Barreith übernommen hat – als ihre Mission und Aufgabe »ihrer« Schule? »Die Voraussetzungen, das Rüstzeug zu schaffen, dass die Schüler ihr (berufliches) Leben erfolgreich gestalten können«, sagt sie. »Es geht heute nicht mehr nur um die Vermittlung von Wissen, es geht auch darum, den Schülern Haltung und Werte mitzugeben. Die Voraussetzung dafür ist Offenheit und Neugierde – nicht nur von den Schülern, sondern auch von den Pädagogen!«


DOMUS JUDAEORUM

»DAS WIRD ZUR GRÖSSTEN AUFGABE MEINES LEBENS!« Eigentlich hatte sich der Gmünder Geschäftsmann Robert Dinser alles ganz anders vorgestellt. Vor drei Jahren entschied er sich, ein historisches Gebäude im ehemaligen jüdischen Viertel zu kaufen. Es tat ihm weh mit anzusehen, dass es bereits seit mehr als 10 Jahren leer stand – ein kaum zumutbarer Zustand,

weder für die Stadt noch für das Gebäude selbst und schon gar nicht für Robert Dinser. Als ihm dann wider Erwarten das Haus zum Kauf angeboten wurde, griff er zu, zunächst um zu verhindern, dass es in »falsche Hände« gerät. Ein Glücksfall für die Stadt und, wie sich jetzt herausstellt, auch für die Geschichte der Juden in Deutschland.

TEXT GABRIELE HOLTHUIS FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, ROBERT DINSER, SIMON PAULUS


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it einem Faible für die Instandsetzung historischer Architektur plante Robert Dinser die Sanierung zu einem Wohnhaus. Genauso wie er es bereits mit anderen Gebäuden im Zentrum der Stadt handhabte, etwa in der Postgasse, ging es ihm auch diesmal vor allem um die Rettung und Neunutzung eines bedeutenden Gebäudes. Nicht absehbar für ihn war allerdings im Zuge der ersten baulichen Untersuchungen der weitere Verlauf der Ereignisse – verbunden mit einer Vielzahl an Überraschungen, Neuigkeiten und Entdeckungen. Durch sie änderten sich nicht nur all seine anvisierten Pläne, sondern über sie tauchte Robert Dinser auch tief ein in die Geschichte der Juden seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd. Juden, das war bekannt, lebten bereits seit mehr als 1.700 Jahren in den deutschsprachigen Ländern Europas. Damit waren die jüdischen Gemeinden hier zum Teil wesentlich älter als die christlichen, denn die Christianisierung Europas war erst im Mittelalter mehr oder weniger vollständig abgeschlossen. Möglicherweise kamen Juden also schon viel früher in unsere Gegend, schließlich gab es mit der damals von den Römern bereits gut ausgebauten Straße von Cannstatt nach Nürnberg einen ersten attraktiven Handels- und Verkehrsweg. Doch erst mit den Staufern und deren Ambitionen, die Machtbasis des hauseigene staufischen Adels auszubauen, erfolgte die Siedlungserweiterung entlang der alten Reichsstraße mit Verkehrsachsen, Marktort und Verwaltung. Vor ihnen gab es wahrscheinlich schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts eine Siedlung an dieser Stelle.

HER AUSR AGEND Auf dieser historischen Stadtansicht um 1700 ist gut die exponierte Lage des jüdischen Gemeindehauses zu erkennen.

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ur Absicherung diente den Staufern innerhalb ihres regionalen Herrschergebietes rund um die Stammburg bereits 40 Höhenburgen und Herrensitze. Weitere bauliche Akzente setzten sie in ihrer neu zu gründenden Stadt Gmünd neben den Bau von Kirchen vor allem mit der Erweiterung der Wasserführung und der Mühlen. Dank des staufischen Königs Konrad III. (1138-1152) wurde Gmünd mit seinen damals rund zwei bis dreitausend Einwohnern zur ersten Stadt auf dem staufischen Hausgut in Schwaben, und unter ihm erhielt der Ort das Stadtrecht. Bereits Ende des 12.Jahrhunderts gab es hier die älteste Lateinschule im deutschen Südwesten.

WELCHEN REIZ HATTE DAS DAMALS FÜR DIE ANSIEDLUNG VON JUDEN? Einen ziemlich großen, denn mit dem Ausbau der Freien Reichsstadt wächst bereits um 1200 innerhalb der Zone der Adelshäuser in der südwestlichen Ecke der umwehrten Stadt rund um die Imhofstraße auch ein Judenviertel mit einer Mühle am dort entlang fließenden Marktbach. Wir dürfen sogar davon ausgehen, dass die Stadt von Anfang an und ganz gezielt Juden ansiedelte, da sie eine sichere Einnahmequelle garantierten, die für den weiteren Ausbau der Stadt dringend gebraucht wurde. Schließlich wusste die staufische Herrschaft, dass durch das Judenregal – ein königliches Hoheitsrecht – Juden gegen Zahlung von Schutzgeldern unter dem persönlichem Schutz des Kaisers standen. Friedrich II. machte sie 1236 dann außerdem, ebenfalls zinspflichtig, zu königlichen »Kammerknechten«. Das damit verbundene Steuerprivileg war übertragbar und tauchte daher auch in Schwäbisch Gmünd in der Reichssteuerliste ab 1241/42 auf. Zusätzlich profitierte die Stadt vor allem in Form von Gegenleistungen und Privilegien. Gmünd steht also wirtschaftlich gut da und nimmt sogar doppelt so hohe Reichssteuern ein als Ulm. Verständlich, dass sich Juden trotz der im Vergleich zu Nichtjuden finanziell höheren Belastungen, aber in der Hoffnung auf Schutz von Leib und Leben, vorzugsweise in kaiserlichen Reichsstädten niederließen. DOCH AB WANN KOMMT EIN JÜDISCHES GOTTESHAUS INS SPIEL? Der Zeitpunkt dafür rückt spürbar näher: Die Stadt boomt und neben der Stadtbefestigung mit ihren wuchtigen Stadttürmen entstehen die großzügige Anlage des Marktplatzes, Teile der Grät, die Johanniskirche und der heutige Glockenturm an der Marienkirche, dem Vorgängerbau des Münsters Heiligkreuz. Auf eigens zugewiesenen Hofflächen, sogen. Freihöfen mit eigenem Rechtsstatus, siedeln sich Landadel und königliche Ministeriale an und errichten repräsentative, weithin sichtbare staufische Stadtburgen aus massigen Quadersteinen. In genau diese Bauphase gehört die Errichtung eines weiteren, städtebaulich repräsentativen Gebäudes aus Stein – des wahrscheinlich ersten jüdischen Gotteshauses. Bemerkenswert bis heute bleibt, dass die Stadt der jüdischen Gemeinde für die Einrichtung ihres Gemeindezentrums offenbar eines ihrer besten Grundstücke zur Verfügung stellte – nämlich am höchstgelegenen Punkt im Südosten der Stadt zwischen dem späteren Königsturm und dem Kornhaus, nahe dem Rathaus und in Sichtweite der beiden Kirchen St. Johannis und Heilig-Kreuz.

REKONSTRUK TION So wie diese Skizze von Dr. Ing. Simon Paulus könnte das ursprüngliche Gebäude ausgesehen haben.


WARUM, STELLT SICH JETZT DIE FRAGE, KOMMT DIE STADT EINER KLEINEN ZUGEWANDERTEN GEMEINSCHAFT MIT NICHT CHRISTLICHEM GLAUBEN DERART ENTGEGEN? Allein die Tatsache, dass Juden von Anfang an in der Stadt sichtbar sein konnten, nicht nur geduldet, sondern sogar willkommen waren und gar ein repräsentatives Gebäude aus Stein für sich errichten oder erwerben durften – das alles ließ sie im Nachhinein fast gleichbedeutend erscheinen mit den politisch einflussreichen Staufer- und Patrizierfamilien, die sich zur gleichen Zeit wie sie hier niederließen. Wir können nur vermuten, dass die Stadt selbst ein Zeichen der Offenheit und wirtschaftlichen Prosperität damit vor allem nach außen zu setzen suchte, um weitere wirtschaftlich potente Neuansiedler zu locken. Dieses Signal, das die staufische Herrschaft damit gab, wurde offenbar verstanden, nicht zuletzt weil sich sehr bald mit den Spitalbrüdern zum Heiligen Geist, den Franziskanern, AugustinerEremiten und Dominikanern die ersten Klöster und geistlichen Gemeinschaften in der Stadt ansiedelten und Juden sogar außerhalb ihres Quartiers Häuser besitzen durften. Heute gehört das jüdische Stadtviertel Imhof nicht nur zu den ältesten in ganz Süddeutschland, sondern die mittelalterliche jüdische Gemeinde war sogar nach Esslingen die zweitälteste im heutigen BadenWürttemberg. Die Stadt der Kirchen, Klöster und Kapellen ist ohne Juden nicht zu denken.

KOMMEN WIR ZUM GEBÄUDE SELBST – WAS GENAU HABEN DIE GMÜNDER IM FRÜHEN 13. JAHRHUNDERT GEBAUT UND WAS VOR ALLEM HAT ROBERT DINSER ÜBER 750 JAHRE SPÄTER VORGEFUNDEN? Gebaut wurde das re-

ZEITREISE (1) Ein Haus erzählt seine Geschichte: Die freitragende Holzbohlendecke von 1368/69, der ursprüngliche Eingang (r.M./ r.u.) und der freigelegte Fensterbogen, der auf die Nutzung als Synagoge hinweist.

präsentative Gebäude in der Imhofstraße 9 vermutlich noch in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als ein 23 Meter hoher Bau mit Treppengiebel, einem Kellergeschoss auf Felsboden und zwei übereinanderliegenden, je 6 Meter hohen Sälen incl. freitragenden Decken. Dendrochronologische Untersuchungen datieren die gewichtige Balkendecke über dem unteren Saal mit ihren großen Kreisscheiben auf die Zeit um 1368/69, wohingegen die ursprüngliche Dachkonstruktion aus dem Jahr 1288 stammt.

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ichtige Entdeckungen lassen eine ehemals besondere Nutzung erkennen: Die beiden gleich großen repräsentativen Säle etwa bieten Platz sowohl für Gottesdienste wie für Versammlungen. Hier konnten außerdem Reste einer Ausmalung aus dem 13. Jahrhundert gefunden werden. Auffallend ist auch, dass man vom ehemaligen Eingang, der später zugemauert wurde, zunächst einige Stufen hinauf und innen wieder hinabsteigen musste – eine nicht notwendige Eigenheit, die für den Bau von Synagogen bekannt ist. Auch Kratzspuren wie jene links vom Eingang weisen auf eine besondere Bedeutung des Gebäudes hin. Und schließlich deutet eine im EG freigelegte Nische mit bauzeitlichen Fassungsresten in der Mitte der Ostwand darauf hin, dass sich hier möglicherweise der Thoraschrein befand. Das multifunktionale Gebäude am Judenhof beherbergte wahrscheinlich die Synagoge, einen gemeinschaftlich genutzten Kellerraum und einen Festsaal, später vielleicht sogar noch eine Wohnung für den Rabbiner, den Kantor oder den Synagogendiener. Obwohl bislang noch keinerlei Hinweise darauf gefunden wurden, dass das Gebäude auch von Anfang an als Synagoge und Gemeindehaus gebaut worden ist, wird es in allen archivalischen Quellen zu keiner Zeit als etwas anderes bezeichnet. Und selbst trotz der bislang noch ausstehenden baulichen Hinweise auf eine jüdische Nutzung gibt es immerhin zahlreiche Übereinstimmungen zwischen den erfolgten Umbaumaß-


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nahmen und der jüdischen Siedlungsgeschichte. Unabhängig von allen bislang noch vagen Nutzungszeiträumen ist das bemerkenswert gut erhaltene Gebäude in der Imhofstraße 9 aber jetzt schon im gesamten mitteleuropäischen Raum ein einzigartiges Zeugnis jüdisch-christlicher Lebenswelten im Mittelalter! Aktiv recherchiert hat dazu Johannes Schüle, der zum Team rund um Robert Dinser gehört, und der parallel zur Aufnahme und Freilegung der mittelalterlichen Bausubstanz vor allem die historischen Quellen zusammentrug und auswertete. Er bestätigte die Einnahmen von Judensteuern seit dem frühen 13. Jahrhundert sowie einen Vertrag des jüdischen Gelehrten und Geldhändlers Salomon von Schaffhausen über die Zahlung eines jährlichen Zinses an die Stadt für Synagoge und Judenschulhof und die Übernahme der Kosten für einen Vorsänger zwischen 1469 und 1475. Schüle trug Skizzen und Ansichten des Gebäudes innerhalb des Stadtgefüges zusammen und fand Belege für das vorläufige Ende 1349, einen Neuanfang ab 1364 und die endgültige Vertreibung der Juden aus Gmünd, letztere veranlasst durch Kaiser Maximilian I., der den Gmündern gegen ein Darlehen erlaubte, Juden aus der Stadt und der Gemarkung vertreiben zu dürfen. 1521 erließ Kaiser Karl V. schließlich ein »ewiges Stadtverbot«, das fast 300 Jahre bis zum Ende der Reichsstadtzeit 1802 bestand. Wie in so vielen Städten Deutschlands und Europas konnte die jüdische Gemeinde auch in ihrer neuen Heimat Gmünd ihres Lebens nicht lange sicher sein. Der ihnen bis heute unterstellte Christusmord und die letztlich fremdgebliebene Beibehaltung ihres Glaubens ließen Juden zu Sündenböcken für alles und jedes Unglück werden. So auch im Winter 1348/49, in dem ihnen die europaweite Verbreitung der Pest zur Last gelegt wurde und auch in Gmünd in einem ersten großen Pogrom kulminierte.

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ie weitere Nutzung des Gebäudes, auch darüber geben die Quellen Auskunft, ist vor allem gekennzeichnet durch zahlreiche Umbaumaßnahmen. Sie haben der originalen Bausubstanz zwar eher geschadet, aber gleichzeitig an vielen Stellen Altes konserviert und insgesamt das Gebäude immerhin über all die Jahrhunderte vor dem Verfall oder gar Abriss bewahrt. Auch wenn später noch im ersten Häuserbuch von 1783 das Gebäude als Judenhaus bezeichnet wird, so gab es doch schon lange keine jüdische Nutzung mehr. 1788 war es erneut eine Notiz wert, nämlich als das Haus drohte einzustürzen.

UND HEUTE? WIE ÄUSSERN SICH DIE GMÜNDER UND DIE FACHLEUTE ZU DEN ERNEUTEN AKTIVITÄTEN? Die Gmünder Bevölkerung ist bereits seit vielen Jahren mit der Geschichte und Kultur der Juden vertraut. Ausstellungen im Museum im Prediger und Forschungsarbeiten im Archiv haben sie stets auf dem Laufenden gehalten und immer wieder mit neuen Entdeckungen überrascht. Mit Neugier und Respekt beobachtet neben dem Baubürgermeister und dem Gmünder Gemeinderat vor allem Oberbürgermeister Richard Arnold alle Arbeiten am jüdischen Gebäude. Für ihn ist klar, »dass sich die Stadt beteiligen müsse an diesem Projekt, das liege in ihrem ureigenen Interesse.« Der Kreis der Fachleute hat sich

in den vergangenen 3 Jahren beständig erweitert: Für das Haus in der Imhofstraße 9 arbeiten mittlerweile Denkmalpfleger, Historiker, Archivare, Kunsthistoriker, Restauratoren, Archäologen, Bauforscher, Konservatoren, Statiker und Architekten. Die Suche nach Spuren jüdischen Lebens bleibt für sie alle ebenso mühsam wie aufregend. Zeitgleich beschäftigen sich unter der maßgeblichen Federführung von Dr.-Ing. Simon Paulus vom Institut für Architekturgeschichte an der Universität Stuttgart einschlägige ForschungsInstitutionen intensiv mit dem Gmünder Projekt. Dazu gehört eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern im »Netzwerk jüdisches Kulturerbe«, die sich gezielt mit der Geschichte mittelalterlicher »Judenhäuser« auseinandersetzen. Sie machen sich stark für eine weitestgehende Freilegung aller erhaltenen Baukompar-

ZEITREISE (2) Eine freigelegte Nische in der Westwand (l.o.) gibt große Rätsel auf. An den Wänden im 1.Stock wurden Ornamente aus dem 13.-15. Jh. wie z.B. Blüten, Weintraube oder Ranken sowie spätere Übermalungen entdeckt. Der Dachstock stammt aus dem Jahr 1288, der Türstock wurde 1701 in der Südwand eingebaut.


timente und die noch ausstehende systematische Aufarbeitung aller archivalischen Quellen. Für die Zukunft wünschen sie dem Haus eine lebendige Nutzung in Erinnerung an jenen Teil der Gmünder Geschichte, der unbedingt vor dem Vergessen bewahrt werden soll.

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E XPONIERT Der Blick aus dem Dachfenster verdeutlicht die prominente Lage des Gebäudes Imhofstraße 9.

enau so sehen das die Repräsentanten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Barbara Traub, Vorstandssprecherin der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und Mitglied des Präsidiums des Zentralrats meint: »Es ist sehr erfreulich, wenn derjenige, der das Gebäude erworben hat, dieses auch als Denkmal erhalten möchte und damit den Bürgern einen Einblick ins Judentum des Mittelalters ermöglicht. Denn dieses Gebäude ist ein Beispiel dafür, wie lebendig das Judentum zu dieser Zeit war. Ich würde mir wünschen, dass Herr Dinser viele Unterstützer findet.« Und die braucht er in der Tat. Denn eine Herausforderung bleibt weiterhin die Finanzierung. Der Sanierungsbedarf wird insgesamt auf rd. 2.5 Mio. Euro geschätzt. Förderanträge wurden gestellt und Fördergelder bereits erteilt – so von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Bund (Sonderprojekte). Baubeginn soll Mitte 2017 sein. Von da an, so heißt es, dauere allein die statische Sicherung ganze 15 Monate. In der Zwischenzeit gehört das Gebäude, die »Domus Judaeorum«, der Stiftung Heiligenbruck. 2011 wurde sie von Robert Dinser ins Leben gerufen. Wenn es einmal fertig saniert ist, soll es als Ausstellungsund Dokumentationszentrum der Öffentlichkeit temporär zugänglich sein. Der Großraum im EG als künftiger Ort der Begegnung und Meditation entspricht einer der Würde des Hauses angemessenen Nutzung, selbst wenn kleinere Konzerte und Lesungen mit auf dem Plan stehen. Ebenso legt die Stiftung Wert auf die Unterbringung von Bibliothek und Archiv, damit zur jüdischen Geschichte weiter geforscht werden kann. Eine gläserne Gaube im Dachgeschoss rundet das Nutzungskonzept ab und belohnt mit einem spektakulären Blick auf die Dachlandschaft der Innenstadt.

WAS SICH ROBERT DINSER GANZ PERSÖNLICH WÜNSCHT? »Dass es jetzt in die Hände eines sensiblen und geschichtserfahrenen Architekten gegeben wird. Für mich ist Werner Tscholl dieser Architekt. Deshalb habe ich mir meinen Herzenswunsch bereits erfüllt!« Ende November 2016 wurde der Südtiroler Architekt Werner Tscholl zum Architekt Italiens 2016 gewählt. Als Begründung für diese hohe Auszeichnung durch den nationalen Rat der Architekten hieß es u.a., »Tscholl ist stilprägend, steht für ein elegantes und klares Design, und ihm gelingt es, die vorhandene Umgebung und die traditionelle Bauweise in gegensätzlichem Gleichgewicht neu zu interpretieren. Daraus ist eine Architektursprache hervorgegangen, die die Kultur und die Geschichte der jeweiligen Orte hervorhebt.« Genau der richtige Mensch am richtigen Ort, findet Robert Dinser.

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erner Tscholl selbst ist längst angesteckt, sowohl von dem Gebäude als auch von dessen Besitzer. Er erinnert sich deshalb gern an den ersten Kontakt. »Der Anruf kam etwas aufgeregt aus dem Kloster Marienberg: … es gäbe da in Deutschland einen netten Menschen, der eine Synagoge in seinem Haus gefunden hätte und einen Architekten bräuchte. Er würde meine Arbeit schon vom Museumsbau in Marienberg kennen, da er schon öfters dort gewesen sei. Ich glaube, es war diese Wortkombination – Kloster, Synagoge – die sofort einen gewissen Zauber in mir entfachte. Ich kann es mir ja mal anschauen, war der erste Gedanke, dann erschrocken der zweite, wie weit weg Schwäbisch Gmünd eigentlich ist, aber da kam auch schon die Beruhigung meines Gegenübers am Telefon: '…es sind nur viereinhalb Stunden Fahrt, das meiste Autobahn, er sei gerade erst dort gewesen mit Pater Sebastian auf Urlaub bei diesem netten Menschen. Er würde Robert heißen, und er, Andreas, sei nur beauftragt, den Kontakt mit mir herzustellen.' Der Zauber schien nicht zu verfliegen, sodass ich noch mitten im Gespräch meine Bereitschaft zusagte, wobei ich mir doch sonst immer zumindest einige Tage Bedenkzeit erbete. Pater Sebastian, dem ich am nächsten Tag bei einem Baustellenbesuch im Marienberger Hof über den Weg lief, bestärkte mich dann zusätzlich und so traf ich schon einige Tage später neugierig in Schwäbisch Gmünd ein. Der nette Empfang und vor allem die gelebte Begeisterung von Robert übertrugen sich sofort auf mich, sodass ich nicht mehr anders konnte, als mich mit der Gmünder Domus Judaeorum zu befassen. Und weil Roberts Synagoge noch lange nicht alle ihre Geheimnisse preisgegeben hat, wird es wohl noch eine längere Beschäftigung bleiben.« Und das bedeutet – ES BLEIBT SPANNEND.


TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, CARÖLCHEN - PHOTOCASE.COM

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GMÜND & GENUSS

what’s cooking? Vier gastronomische Adressen, vier Küchenchefs, vier Koch-Philosophien: Aziz Ait Oujane, Jochen Büchele, Goffredo Papace und Raimund Belstler haben uns in ihr Küchenlatein eingeweiht und in ihre Töpfe schauen lassen – ein appetitanregender Küchenreport.


Genießen zwischen Orient und Okzident: »Die orientalische Küche ist ein sinnliches Erlebnis von Düften, Farben, Gewürzen und Geschmack. Diese wecken in mir Erinnerungen an meine Kindheit und inspirieren mich«, sagt der Marokkaner AZIZ AIT OUJANE , Betreiber und Küchenchef der OSTERIA. Für uns bereitet er eine Tajine zu – in Marokko weit mehr als nur ein Eintopf-Gericht.

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ajine bezeichnet sowohl das Gefäß als auch die Gerichte, die darin zubereitet werden. Die Tajine muss vor dem ersten Gebrauch einige Stunden gewässert, dann mit Öl und Zwiebeln durch leichtes Anbraten »eingekocht« und die Oberfläche des »Schmortopfs« versiegelt werden – so entsteht eine natürliche »Antihaft-Beschichtung«, die später für ein gleichmäßiges Garklima im Innern des Topfs sorgt. Aber jetzt geht’s erstmal ans Schnippeln. Aziz ist schon fleißig und hat verschiedene Gemüse auf Eintopf-Format zerwkleinert, als da sind: Kartoffeln, Mohrrüben, Zucchini, Paprika, Erbsen, ... Und was für eine Tajine will Aziz für uns zaubern? »Die klassische Tajine, mit Lammfleisch«. »Es gibt aber verschiedene Varianten« ergänzt Claudia, seine Partnerin. »Tajines können auch mit Rind- oder Geflügelfleisch, mit Fisch oder vegetarisch nur mit Gemüse zubereitet werden – ja, es werden sogar Süßspeisen in der Tajine zubereitet«. Mittlerweile ist Gemüse und Fleisch im Topf, jetzt macht sich Aziz an eine Brühe, von der er vor dem Schmoren einen Teil in den Topf gibt und während des Köchelns immer wieder nachgießt, um das Aroma der Tajine zu intensivieren. Verrät er uns die Zusammensetzung seines Zaubersößchens? »Sie besteht in der Hauptsache aus Olivenöl, Knoblauch, Kurkuma und Ingwer« und raspelt davon fleißig weiter »Aber das darf auch nicht fehlen...«, sagt's, und verfeinert die Brühe mit Safranfäden. Nun kommt die Tajine auf den Herd und gart bei geringer Hitze vor sich hin. In der Zwischenzeit erklären uns die beiden, dass Essen in Marokko – insbesondere bei der älteren Generation – weit mehr ist als nur Nahrungsaufnahme. Für das Essen wird täglich frisch und nach Saison eingekauft, einen Wocheneinkauf gibt es nicht. Nach einer »Inspirationsrunde« über den Markt ist der Gang zum Gewürzhändler ob-

OSTERIA

ligatorisch. Hier wird im intensiven Gespräch die optimale Gewürzmischung zusammengestellt – was fast an die Zusammenstellung eines Parfüms erinnert. »Essen steht an erster Stelle«, erklärt Claudia, »wird gerade nicht gekocht oder gegessen, redet man vom Essen. Eine Mahlzeit wird in Marokko ganzheitlich zelebriert, man genießt mit allen Sinnen!« Nun ist auch die Tajine von Claudia und Aziz fertig, und sie wird zusammen mit einem schönen Minztee-Gedeck und marokkanischem Rotwein serviert. Wir dürfen gleich probieren – und es ist einfach nur köstlich! Das Gemüse bissfest und geschmacksintensiv, das Lammfleisch butterweich – vive le Maroc!

TA JINE So etwas wie das marokkanische Nationalgericht – hier in der klassischen Variante mit Lammfleisch.

OSTERIA Türlensteg 35/1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 805782, Di - Sa 12 bis 14, 18 bis 23 Uhr, So / Mo geschlossen


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Das RITZ essen & trinken mit Küchenchef

JOCHEN BÜCHELE ist das jüngste unserer vorgestellten Restaurants und

K SAUERBR ATEN »Ehrlich gekochtes Essen« – das ist das Credo von RITZ essen&trinken. Paradebeispiel: Sauerbraten mit Semmelknödel und Preiselbeeren.

üchenchef Jochen Büchele und sein Team, die Köche Ines Feichtenbeiner und Thomas Friedrich sowie »FrühstücksFee« Julia Dercho wirbeln um 10:15 Uhr schon kräftig in der Küche. Die Vier müssen dabei mehrgleisig fahren: Da es im RITZ bis 15 Uhr Frühstück gibt – und zwar mit 10 verschiedenen Varianten ein ziemlich gutes und abwechslungsreiches – kommen vom bereits jetzt gut gefüllten Lokal die Frühstücks-Bestellungen herein. Gleichzeitig muss das Mittagsmenü und auch noch »one for the show«, das extra für uns gezauberte Gericht, vorbereitet werden: Hierfür ist Jochen Büchele ganz bodenständig geblieben – es gibt Sauerbraten mit Semmelknödel. Das Fleisch kommt aus der Region – vom zertifizierten Stauferrind – ist natürlich gut abgehangen und hat 1 ½ Wochen in einer Beize aus Essig, Rotwein, Zwiebeln, Karotten, Lorbeer, Nelke und Wacholder gelegen, um die notwendige Mürbheit zu erlangen. Gerade kocht er in einem großen Topf den Sud nochmal auf und gibt zunächst das Bratenfleisch mit hinein. Parallel kommen in eine Edelstahlschüssel die zerstoßenen Semmelstücke, Milch und Petersilie, das Ganze wird geknetet und für die Knödel rund geformt. Derweil wird aus dem großen Topf das Fleisch genommen und bei niedriger Temperatur ins Rohr geschoben. Nun köchelt der Sud weiter vor sich hin, wird zur Sauce reduziert und später, kurz vor dem Anrichten, mit Sauerrahm verfeinert. Mittlerweile garen die Knödel im heißen Wasser. Gerade taucht der Restaurantleiter Matthias Zieglmüller in der Küche auf und bespricht mit Jochen Büchele Details für den Mittagstisch und eine Reservierung von 25 Personen am Abend. Beide bezeichnen das kulinarische Credo des RITZ als »ehrlich gekochtes Essen« – kein ChiChi, alles frisch und alles selbst gemacht, von Kuchen, Torten und

auch das im ungewöhnlichsten Ambiente. Hier sitzt man mitten in der Werkhalle der ehemaligen RITZ Pumpenfabrik mit Blick auf automobile Raritäten und erlebt die Verbindung von Auto-Kult, Genuss und Lifestyle. Gebäck bis zu den Spätzle, die Lebensmittel kommen von heimischen Lieferanten und Erzeugern. »Die klassische, geradlinige Küche in Kombination mit der einmaligen Atmosphäre der Oldtimer-Manufaktur zusammen mit der Kaffeerösterei erzeugt natürlich ein ganz besonderes Genusserlebnis bei uns«, gibt sich Matthias Ziegelmüller euphorisch. Ob Sie also zum süßen, herzhaften oder veganen Frühstück ins RITZ kommen oder zum Lunch, zu dem jeden Tag zusätzlich zum Speisekarten-Angebot zwei Mittagsgerichte angeboten werden (eins davon vegan oder vegetarisch!) – genießen Sie den Aufenthalt im RITZ mit allen Sinnen – bei schönem Wetter auf der großen Außenterrasse. Willkommen im RITZ essen & trinken!

RITZ

THE MAKING OF ... ... Sauerbraten mit Semmelknödel – kulinarisches Teamwork von Jochen Büchele, Julia Dercho und Ines Feichtenbeiner (vorne), zur Freude der Gäste und von Restaurantleiter Matthias Zieglmüller (hinten).

RITZ essen&trinken Becherlehenstraße 26, 73527 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 8747120, täglich 8 bis 18, Donnerstag bis 22 Uhr oder nach Vereinbarung. www.manufaktur-b26.de


Seit 40 Jahren zelebriert GOFFREDO PAPACE gehobene italienische Kochkultur in Schwäbisch Gmünd. Seine Küche bezeichnet er als »fein, bodenständig, authentisch« – wie »von Mama«. Und um diese zu genießen, kommen nicht wenige Gäste von weit her in seine TRATTORIA GOFFREDO.

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o groß der Gastraum auf den zwei Ebenen ist, so mini ist die Küche mit gerade mal 24 Quadratmetern! Hier ist das kulinarische Reich des Goffredo Papace, der von seiner Partnerin, »Chefin« Maria und der Küchenhilfe Michaela unterstützt wird. Was zaubert Goffredo für uns? Selbstredend Fisch – hat Goffredo doch ständig sechs Fischsorten auf der Karte. Die Goldbrasse wird zunächst von Michaela fachgerecht filetiert, von Goffredo dann in Mehl gewendet und kommt anschließend auf den heißen Grill. Derweil werden Paprika, Mohrrüben, Zucchini, gekochte Kartoffeln und Bohnen für das Ratatouille geschnippelt, anschließend köchelt das Gemüse in der Pfanne vor sich hin. Das alles geht recht schnell oder ehe wir uns versehen, ist auch schon auf den beiden Tellern serviert – allein der Anblick weckt mediterrane Assoziationen. Vielleicht zum Aqua minerale noch einen schönen, kühlen Weißwein? Verdicchio von St. Barbara aus den Marken? Va bene!

AL L AVORO Auf gerade mal 24qm(!) zaubert Goffredo mit »Chefin« Maria und Küchenhilfe Michaela feine italienische Kost – für die manche Gäste von weit her kommen.

40 Jahre Goffredo in Gmünd – beim Aufzählen seiner gastronomischen Stationen werden beim Ein oder Anderen sicherlich einige Erinnerungen wach. In den 1970ern hat er in der legendären KANNE noch unter Rocco als Koch angefangen, bevor er 1981 dann unter eigener Regie das DA BRUNO am Ende der Rinderbachergasse eröffnet hat. 1987 bis 1995 hat Goffredo das INCONTRO in der Brandstatt geleitet, parallel 1989 die Gaststätte des Tennisclubs im Schießtal übernommen, die er bis 2004 geführt hat. 2004 ist Goffredo Papace schließlich wieder in die Rinderbacher Gasse zurückgekehrt und hat seine TRATTORIA eröffnet, zunächst in der ehemaligen »Kanne«, im November 2013 – zeitgleich mit der Eröffnung des Gmünder Einhorntunnels – am jetzigen Standort Rinderbachergasse 15.

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isch ist in Goffredos TRATTORIA der Renner: 70% seiner Gäste genießen seine Fischgerichte – von Steinbutt über Wolfsbarsch bis zu Lachs in allen Variationen. Aber ein Drittel der Gäste steht absolut auf seine Pasta – und manch ein Gast nimmt dafür weite Wege in Kauf. Legendär sind Goffredos Spaghetti »Chitarra« – frische Spaghetti mit Ei, Kirschtomaten, viel Basilikum, Oliven und Öl, gekrönt von Parmesanflocken! »Ich verkaufe Qualität – von den Grundprodukten bis zum fertigen Gericht, was mir nicht schmeckt, kommt nicht auf den Teller!« unterstreicht Goffredo sein Credo. Damit scheint der Autodidakt gut zu fahren – und seine Gäste sind zufrieden. Buon apetito!

TRATTORIA

BUON APE TITO 70% der Gäste von Goffredo Papace bevorzugen Fisch – wie diese gegrillte Brasse mit Ratatouille-Gemüse. Allein der Anblick weckt schon UrlaubsAsoziationen!

TRATTORIA Rinderbacher Gasse 15, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9456946, täglich 11 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr


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Die VILLA HIRZEL ist ein außergewöhnliches Gastronomie- und KulturKonzept: Die ehemalige Fabrikanten-Villa bietet mit Hotel, Restaurant, Bar und »Rundem Salon« Raum für Kunst, Kultur, Events und Feste aller Art. Kulinarisch verantwortlich zeichnet RAIMUND BELSTLER , der mit regional-bodenständiger Küche seine Hotel- und RestaurantGäste zu begeistern weiß.

VILLA HIRZEL

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nd was zaubert Raimund Belstler für uns? Ganz seiner kulinarischen Linie entsprechend, einen schwäbischen Rostbraten – wie sich’s gehört mit Bratkartoffeln. »Ich liebe schwäbisch-bodenständige, authentische Küche. Gerichte wie Rostbraten, Sauerbraten, Maultaschen oder Dampfnudeln, die ganz traditionell im Topf mit Wasserdampf, Milch und Butterschmalz zubereitet werden« (Butterschmalz kommt bei ihm nicht nur bei den Dampfnudeln zum Einsatz!). »Man könnte meine Art zu kochen auch als ‚Großmutters Küche’ bezeichnen«, erklärt Belstler. Und man darf ihn getrost als RostbratenSpezialisten bezeichnen: Als er vor seinem Engagement in der VILLA HIRZEL den STERN in Metlangen geführt hat, wurde bei hundert Bestellungen 50x Rostbraten geordert!

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ber Raimund Belstler kann nicht nur bodenständig-deftig – auf der Restaurant-Karte finden sich insbesondere im Sommer auch leichte, mediterrane Gerichte, z. B. das beliebte Grillgemüse mit Mini-Burger. Bei seinen Grundprodukten nimmt es der Küchenchef sehr genau. Er bezieht frische, saisonale Produkte von heimischen Lieferanten und Erzeugern. Auch beim Fleisch hat Raimund Belstler seine Lieferanten, die er sich genau anschaut. Er und Chef Sride Sriskandarajah planen als kleines Sommer-Highlight dieses Jahr an 6 bis 7 Terminen auch

Barbecue aus dem Smoker anzubieten. Eine feine Sache, sitzen die Gäste doch beim Genießen auf der geräumigen Terrasse über der Rems mit traumhaftem Blick in den Park! Auch der »Runde Salon« ist für Gesellschaften, Hochzeiten, aber auch Tagungen oder Firmenevents eine außergewöhnliche Location. Bis zu 120 Gäste finden hier Platz. Küchenchef Belstler zaubert gerne das entsprechende kulinarische Programm dazu –sei es in Menü- oder Buffet-Form. Vielleicht verführt das sehr individuelle Interieur von Hotel und Restaurant im Stil der »Goldenen Zwanziger« den ein oder anderen Gast, in einem der neun Themenzimmer des Hotels Logis zu nehmen – darf’s das Zarah-Leander-, das Gustav-Mahler- oder doch das Hermann-Hesse-Zimmer sein? Wie dem auch sei: seien Sie sowohl im Hotel wie im Restaurant VILLA HIRZEL herzlich willkommen! Und genießen Sie Ihren Aufenthalt mit allen Sinnen!

RESTAURANT VILLA HIRZEL Remspark 2, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 8773930, Mi-So 11.30 bis 14.30, 17.30 bis 22 Uhr, www.villa-hirzel.de

ROSTBR ATEN Raimund Belstler liebt die schwäbischbodenständige Küche – deshalb zaubert er für uns einen klassichen Rostbraten mit geschmelzten Zwiebeln und Bratkartoffeln.


Schwäbisch Gmünd | Aalen | Ellwangen | Ludwigsburg

„Zukunftsberufe in Zukunftsräumen“ Das neue Loreto-Gebäude ist durch großzügige Raumgestaltung, Ausstattung mit neuester Medientechnik u.v.m. eines der modernsten Schulgebäude in der Region.

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TEXT BARMER FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, PETER FREITAG, BARMER

Es tat und tut sich einiges bei der BARMER. Im Jahr 2014 startete die Krankenkasse einen bundesweiten Umstrukturierungsprozess, der das gesamte

Die heutige Geschäftsstelle der BARMER am Bahnhofplatz in Schwäbisch Gmünd. Unten: BARMERBereichsvorstand Alexander Stütz.

Unternehmen in allen Facetten erfasst, von der Beratung über das optische Erscheinungsbild bis hin zur Optimierung von Arbeitsprozessen. Sieben Jahre nach der Fusion von BARMER und Gmünder Ersatzkasse zur BARMER GEK gab es zum Jahreswechsel jetzt die nächste Vereingung. Durch die Fusion mit der DEUTSCHEN BKK entstand »Die neue BARMER«. »Sie verbindet ausgezeichnete Leistungen mit einem zeitgemäßen Service«, so Alexander Stütz, Bereichsvorstand der BARMER .

DIE NEUE

barmer Seit der jüngsten Fusion gehört das Kürzel GEK im Namen der Vergangenheit an. »Dass das Kürzel GEK aus dem Namen der BARMER verschwindet heißt, aber ausdrücklich nicht, dass wir uns auch von dem Erbe und der Tradition der GEK verabschieden«, bekräftigt Stütz. Vor allem die Kundenorientierung der Gmünder Ersatzkasse werde im neuen Unternehmen weiterleben.

Das Gebäude Mörikestraße 3 wurde 1924 von der Zentralkranken- und Sterbekasse der Gold- und Silberarbeiter gebaut und diente als erstes eigenes Verwaltungsgebäude der bundesweit tätigen Krankenkasse.

BERATUNG ONLINE UND AM TELEFON STARK AUSGEBAUT Einen besonders starken Ausdruck findet die Kundenorientierung der BARMER in den stark ausgebauten Kontaktmöglichkeiten via Telefon und im Internet. »Die BARMER bietet moderne Kommunikationswege an, die von unseren Versicherten ausdrücklich bevorzugt werden«, erläutert Stütz. So gibt es bei der BARMER mehrere Telefongeschäftsstellen, die dafür sorgen, dass im ganzen Bundesgebiet Versicherte viele Angelegenheiten einfach telefonisch erledigen können. Dabei achtet die Krankenkasse darauf, dass es in den Telefongeschäftsstellen das gleiche hohe Niveau von Service und Beratung gibt wie in den Geschäftsstellen vor Ort. Außerdem setzt die BARMER zunehmend darauf, dass ihre Versicherten neben dem Telefon ihre Angelegenheiten online regeln können. So können immer mehr Anträge oder Dokumente elektronisch übermittelt werden, was die Abläufe insgesamt stark beschleunigt.

GESCHÄFTSSTELLE MIT NEUEM RAUM- UND BERATUNGSKONZEPT Aber auch die klassische Geschäftsstelle vor Ort bleibt bei der BARMER wichtig. »Unsere Versicherten haben eine klare Vorstellung davon, was eine bessere Betreuung in der Geschäftsstelle ausmacht. Sie wollen mehr Berater, kürzere Wartezeiten, angenehme Atmosphäre. Das wissen wir aus Umfragen«, erklärt Alexander Stütz. Das bundesweit geltende neue Raum- und Beratungskonzept für die Geschäftsstellen greift diese Wünsche auf. Im Eingangsbereich gibt es einen Steharbeitsplatz, dort werden die Versicherten empfangen und kleinere Anliegen sofort erledigt. Für ein ausführliches Gespräch wechselt man in eine der Beratungszonen. Stütz: »Die BARMER verzichtet auf eine Beratung am Schreibtisch, will stattdessen hin zum Dialog auf Augenhöhe. Wir binden unsere Kunden ein und zeigen ihnen alle Vorgänge am Bildschirm. Das schafft Transparenz.« Die Öffnungszeiten wurden verlängert, zudem ist die neue Geschäftsstelle barrierefrei. Versicherte, die nur eingeschränkt oder gar nicht mobil sind, können die mobile Kundenberatung der Krankenkasse zu sich nach Hause rufen.

SCHWÄBISCH GMÜND BLEIBT HAUPTSTANDORT Auch die Bildung von Fachzentren, in denen Kompetenzen gebündelt und dadurch Arbeitsabläufe effektiver werden, ist Teil der deutschlandweiten Reorganisation der Krankenkasse. In Schwäbisch Gmünd unterhält die BARMER gleich drei Fachzentren. Zudem sind in Bettringen Teile der Unternehmenszentrale angesiedelt. Das unterstreicht, dass die BARMER neben Wuppertal und Berlin weiterhin auf Schwäbisch Gmünd als Hauptstandort setzt. Stütz: »Die BARMER wird in der Region weiterhin als Arbeitgeberin attraktiv sein.« Ablesbar ist dies an der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen. Sie sind seit der Fusion von BARMER und GEK von 840 auf 1018 gestiegen. BARMER Bahnhofplatz 3, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon 0800 3331010, www.barmer.de


DAS

Die »New York Times« bezeichnete ihn als »male soprano of staggering gifts«*. In dieser Gesangskategorie gibt es weltweit nur einige wenige Sänger – in seiner Altersstufe ist der in Gmünd lebende Kalifornier Robert Crowe der einzige. Ein Porträt dieses außergewöhnlichen Künstlers, der neben seiner Gesangskarriere und Lehrtätigkeit zudem noch an der Boston University in Historischer Musikwissenschaft promoviert.

hohe * »Männlicher Sopran mit atemberaubenden Begabungen.«


TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, HARTMUT HIENTZSCH

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COACHING 3x im Jahr gibt Robert Crowe via Skype MasterStudierenden an der Boston University Unterricht in amerikanischer Musikgeschichte.

eine Doktorarbeit, die Robert Crowe nach über 4-jähriger Bearbeitungszeit Mitte 2017 abschließen will, beschäftigt sich mit der Musik, dem Leben und der Zeit des letzten Opern-Kastraten Giambattista Velluti. Der umstrittene Künstler der nachnapoleonischen Zeit hat wenig komponiert, aber er hat viele Stücke kompositorisch »verziert« und so oft sehr verändert. Einige dieser Arien-Bearbeitungen waren Bestandteil von Crowes wenigen Konzerten in 2016. Im letzten Jahr musste er seine Gesangstätigkeit aufgrund der Arbeit an seiner Dissertation sehr einschränken. Trotzdem hat er die Zeit gefunden, im Dezember die Aufnahmen für seine dritte Solo-CD »Il Furioso« in Miami abzuschließen. Sie enthält etwa zur Hälfte Musik von Georg Friedrich Händel, darunter auch alle neun noch nie aufgenommenen »Amen, Alleluia«-Sätze, zeitgleich zu Händels »Messias« entstanden und bisher stets als pädagogische Stücke zur Aufführung in privatem Rahmen eingestuft. Crowe sei Dank hat diese berührende Musik nun das Licht der Öffentlichkeit erblickt bzw. deren Ohr erreicht! Robert Crowe arbeitet nun seit über 25 Jahren als männlicher Sopran, der kleinsten Gesangskategorie, in der es weltweit nur sehr wenige professionelle Künstler gibt – in seiner Altersstufe ist er sogar der einzige! 1995 war Crowe, der am Millsaps College, an der Boston University for the Arts und an der Manhattan School of Music studiert hat, Nationaler Gewinner der Metropolitan Opera Competition. Seitdem hat er an die 80 Hauptrollen in Opern und Oratorien sowie unzählige Kantaten und Solo-Motetten in Opern-, Konzerthäusern und auf Festspielen in den USA und ganz Europa gesungen und dabei mit zahlreichen namhaften Dirigenten und Musik-Direktoren gearbeitet. Was war der Grund für den im kalifornischen Ascandido geborenen Robert Crowe, 1999 nach Deutschland zu kommen? »In den 1990er Jahren gab es in Deutschland und etlichen Ländern Europas wesentlich mehr Engagements für klassische Künstler«, erklärt Crowe, »und sie erfuhren hier auch eine deutlich höhere Wertschätzung!« Robert Crowe erinnert sich an eines seiner ersten Engagements in Halle: »Es war Frühjahr und die Felder standen voller Klatschmohn. Ich hatte noch nie Klatschmohn gesehen – und fühlte mich sofort an das berühmte Gedicht ›Auf Flanderns Feldern‹ von John McCrae erinnert.«

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usste Robert Crowe schon immer, dass er Sänger werden wollte? »Ich denke schon – ich habe schon als kleiner Junge gesungen, als Jugendlicher dann Klarinette gespielt und der Übergang vom Amateur zum Profi mit Beginn des Studiums war fließend.« Aber es brauchte einige Jahre Entwicklung, bis Robert Crowe »seine Stimme« gefunden hat. »Anfangs wollte ich ein ›romantic tenor‹ werden. Aber da das nicht meiner natürlichen Stimme entspricht, scheiterte ich auf der ganzen Linie. Also akzeptierte ich mich zunächst widerwillig als Countertenor. Aber da mir über Jahre jeder sagte, ich sänge zu hoch für einen Countertenor und müsste tiefer singen, beschloss ich nach einiger Zeit der inneren Auseinandersetzung, das nicht zu tun – und habe mich von da an als das bezeichnet, was meiner gesungenen Stimme entspricht: als ›männlicher Sopran‹.« Und nicht Wenige, die Robert Crowe zum ersten Mal im Konzert erleben, reagieren erstaunt bis irritiert beim Hören seiner hohen, klaren und fein modulierten Stimme – sind aber die ersten Momente des »Fremdelns« überwunden, bleibt: nichts als Genuss!

lied DES ROBERT CROWE

LUX E T UMBR AE Auftritt von Robert Crowe's Ensemble LUX ET UMBRAE beim Festival Europäische Kirchenmusik 2016.


AUSSTEUER STATT AUSBEUTUNG

Wer träumt nicht gern davon, aus seinen ärmlichen Verhältnissen heraus zu kommen und für sich selbst sorgen

zu können? Kadiatou stieg mit 15 in den Bus nach Bamako, der Haupt-

stadt von Mali. Sie fand eine Stelle als Hausmädchen, wurde jedoch ausgebeutet, schlecht behandelt, verdächtigt und letztlich entlassen.

Die Agnes Philippine Walter Stiftung engagiert sich seit 10 Jahren für Menschen in Problemlagen – vor allem von Frauen und Kindern unter dem Aspekt »Hilfe zur Selbsthilfe«.

Mit dem Träger vor Ort, Terre des Hommes, hat die Agnes Philippine Walter Stiftung Struk-

Sie ist eine Gründung der

turen geschaffen, in denen diese Mädchen geschult, gestärkt und geschützt werden. Zu-

Franziskanerinnen der

sammen mit Vermietern, Arbeitsvermittlern, Arbeitgebern, Behörden und Medien wurden

ewigen Anbetung von Schwäbisch Gmünd e.V.

akzeptable Rahmenbedingungen geschaffen.

Die Projekte werden sorg-

Nun profitieren viele Hausmädchen davon. Sie lernen in Workshops Notwendiges zum Füh-

fältig geprüft, wobei

ren eines Haushaltes, des Gartens, zur Betreuung von Kindern aber auch über Arbeitsme-

Transparenz, Nachhaltigkeit und Effizienz wesent-

thoden, ihre Rechte sowie den gerechten Lohn. Diese Ausbildung ist sozusagen ihre »Aus-

liche Punkte sind.

steuer« für ihr Leben.

Mehr unter:

Mit ihrer Hilfe kann die Erfolgsstory auch in anderen Städten starten, wenn also weiter

www.apw-stiftung.de

Spenden aus Deutschland fließen. Je Workshop werden ca. 50 EUR benötigt, an dem bis zu 10 Mädchen teilnehmen. Mit nur 5,00 EUR pro Mädchen ermöglichen Sie den Wandel von der Ausbeutung in ein ordentliches Berufsleben.

Spenden an die Agnes Philippine Walter Stiftung mit dem Stichwort »Aussteuer« mit 50, 100 oder für ein komplett neues Netzwerk in einer weiteren Großstadt 1000 EUR! Schenken Sie diesen Mädchen eine Aussteuer: IBAN DE95 6145 0050 1000 3152 37 / BIC OASPDE6AXXX, KSK Ostalb


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kultur

HIGHLIGHTS 34 MUSEUM IM PREDIGER 35 GALERIE IM PREDIGER 36 SILBERWAREN MUSEUM OT T PAUSERSCHE FABRIK 36 LABOR IM CHOR 37 GMÜNDER KUNSTVEREIN 38 FESTIVAL EUROPÄISCHE KIRCHENMUSIK 40 GMÜNDER ART

Blick in die Ausstellung »Emil Holzhauer. Amerika – der Traum vom Künstlerleben« im Museum im Prediger.


MUSEUM IM PREDIGER MUSEUM IM PREDIGER

bis 11.6.2017

EMIL HOLZHAUER. AMERIKA – DER TRAUM VOM KÜNSTLERLEBEN Erstmals erschließt eine Ausstellung einem außeramerikanischen Publikum das künstlerische Werk von Emil Holzhauer. Der 1887 in Schwäbisch Gmünd geborene und gelernte Graveur wanderte mit neunzehn Jahren nach Amerika aus: ohne Geld und Englischkenntnisse, aber mit dem festen Ziel, Künstler zu werden. Als er 1986 in Niceville (Florida) stirbt, hatte sich sein Lebenstraum durch eine außergewöhnliche künstlerische Karriere erfüllt: sie umfasste lehrende Tätigkeiten an Colleges, etliche Stipendien, Preise und Auszeichnungen. Die Ausstellung zeigt insgesamt 56 Arbeiten aus allen Schaffensphasen Emil Holzhauers. Das Gros der Werkschau stellen 50 Gemälde und Aquarelle aus dem Besitz des Northwest Florida State College in Niceville (Florida), das Holzhauers künstlerisches Erbe verwaltet.

MUSEUM IM PREDIGER Emil Holzhauer, Mildred Weiss (Detail), 1928, Öl auf Leinwand, 86,4 x 71,1 cm, Northwest Florida State College Permanent Collection, Niceville, Florida Josef Eduard Wagenblast, Hörilandschaft, 1999, Aquarell, 30 x 70 cm Friedrich Hechelmann, Epiphanias, Bronze, 2015, 14 x 25 x 32 cm. Foto: Nomi Baumgartl.

23.7. - 24.9.2017

JOSEF EDUARD WAGENBLAST. LANDSCHAFTEN Ein Sommertag am Bodensee: weit gleitet der Blick über die Halbinsel Höri, über ockerfarbene Äcker und lichtdurchflutete Uferzonen hinaus auf die sonnenglitzernde Wasserfläche und verliert sich im dunstigen Blau des leicht bewölkten Himmels. Immer wieder hat der 1930 in Schwäbisch Gmünd geborene Maler und Graphiker Josef Eduard Wagenblast solch stimmungsvolle Landschaftsmotive eingefangen. Ausgewählte Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken überblicken das facettenreiche Spektrum im Schaffen des Künstlers und Pädagogen, der 2005 im Alter von 75 Jahren in seiner Geburtsstadt starb. Eröffnung: Sonntag, 23. Juli, 11 Uhr

MUSEUM IM PREDIGER

29.10.2017- 4.2.2018

FRIEDRICH HECHELMANN. GEFLÜGELTE WESEN – BRONZEN, GEMÄLDE, ZEICHNUNGEN Durch seine teils mehrfach preisgekrönten Buchillustrationen wurde Friedrich Hechelmann international berühmt. Immer hat sich der 1949 in Isny geborene Künstler aber auch mit der Bildhauerei auseinandergesetzt, insbesondere mit der antiken Skulptur. Nach der Illustration von Shakespeares Märchenspiel »Ein Sommernachtstraum« 2014 realisierte er einen langgehegten Wunsch: ein Jahr lang arbeitete er ausschließlich an der Entstehung von Bronzen. Entstanden sind 15 geheimnisvolle Wesen aus der Mythen- und Fabelwelt – filigrane Schönheiten aus anderen Sphären, entrückt von dieser Welt. Diese Figuren sind Ausgangspunkt der Ausstellung. Eröffnung: Sonntag, 29. Oktober, 11 Uhr


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GALERIE IM PREDIGER

MUSEUM UND GALERIE IM PREDIGER Johannisplatz 3, 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 603-4130 www.museum-galerie-fabrik.de Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, 14-17 Uhr, Do 14-19 Uhr, Sa, So, Feiertag 11-17 Uhr, Montags geschlossen, ebenso Heilig Abend, Silvester und Neujahr

GALERIE IM PREDIGER

22.4. - 18.6.2017

STEPHAN HASSLINGER. PAISLEY Maschen, Muster und Mode liefern Stephan Hasslinger (Jg. 1960) ein weites Ideenreservoir für seine Keramikskulpturen. Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet der Freiburger Bildhauer in Ton. Daraus knetet, formt und brennt er teils übermannsgroße, farbige Skulpturen, die sich in einem Feld zwischen Pop-Art und Barock bewegen und so eine verführerische Pracht und Schönheit verströmen. Zum Thema der Ausstellung in der Galerie im Prediger entsteht eigens eine neue Arbeit, die der Künstler mit einer Auswahl weiterer Boden- und Wandobjekte zu einem spannungsvollen Dialog komponiert. Eröffnung: Freitag, 21. April, 19 Uhr Stephan Hasslinger, Cryzolite, Keramik, Platin und Glasuren, 2010, 255 x 60 x 65 cm (links, Ausschnitt) und Strickleib, Keramik, Lack und Glasuren, 2013, 90 x 52 x 19 cm (rechts). Foto: Bernhard Strauss.

GALERIE IM PREDIGER

8.7. - 10.9.2017

STEFAN ROHRER. ROLLER COASTER Stefan Rohrers Werk dreht sich um das wohl wichtigste Kulturgut des 20. Jahrhunderts, ja um einen modernen Mythos: das Auto. Alte Autokarosserien, Motorroller und Modellautos zerlegt er in ihre Einzelteile. Neu zusammengesetzt, schweißt, schraubt und schleift er daraus in Popfarben lackierte und auf Hochglanz polierte Skulpturen, die mit bekannten Formen beginnen und sich alsbald im Fantastischen verlieren.

Stefan Rohrer, Arancio, Motorroller; Stahl; Lack, 2011, 260 × 180 × 210 cm, Sammlung Christian K. Scheffel, Bad Homburg v.d.H.

Mit größter handwerklicher Finesse streckt, dehnt, verjüngt und verformt er sein ungewöhnliches Material zu dynamischen Gebilden, die mal elegant geschwungen, mal in wilden Loopings in den Raum ausgreifen, gleichsam abheben und aus der Bahn geraten. In der Galerie im Prediger zeigt der Künstler ältere und neue, speziell auf den Ausstellungsraum abgestimmte Arbeiten.

Bruno Feger, Arbeiten im Atelier, im Vordergrund: Kirschen 2-3-2004, 2004, Stahl und Kunstharz, 250 x 110 x 88 cm. Foto: Bruno Feger

Eröffnung: Freitag, 7. Juli, um 19 Uhr

GALERIE IM PREDIGER

30.9. - 26.11.2017

BRUNO FEGER. AUGENBLICK, VERWEILE DOCH Monumentale Blumen, Blüten und Früchte aus Stahl und Kunstharz gehören seit gut 20 Jahren zu den unverwechselbaren Markenzeichen von Bruno Feger, geboren 1962. In wochenlanger Arbeit montiert und verschweißt der Künstler hunderte fast mosaikhaft kleine, rechteckig geteilte Stahlplättchen, die er zuvor aus einer industriell gefertigten Stahlplatte geschnitten hat, zu großformatigen, farbig gefassten Skulpturen: zu Hagebutten, Lilien und Kirschen, zu Gräsern und Tulpen. Er abstrahiert und reduziert sie auf Grundformen und -linien ihres Erscheinens in der Natur, lässt den jeweiligen Urtypus aber erkennen. Im natürlichen Zyklus des Blühens und Verwelkens hält er sie in der Üppigkeit ihres Wachstums fest: in sattem Grün die Gräser, in prall leuchtendem Rot die Hagebutten, Kirschen und Tulpen. Die Ausstellung gibt einen Einblick in Bruno Fegers Schaffen – von seinen frühen floralen Holzwerken bis zu neuen Stahlarbeiten. Eröffnung: Freitag, 29. September, 19 Uhr


SILBERWARENMUSEUM  OTT-PAUSERSCHE FABRIK Milchgässle 10 73525 Schwäbisch Gmünd Öffnungszeiten wie Museum im Prediger (S.35) Jeden Sonntag um 14 Uhr: öffentliche Führung

SILBERWARENMUSEUM OTT-PAUSERSCHE FABRIK

Sanghoon Kim, Objekt »Der Ausdruck von Naturbildern mit zeitrelevanten Charakteristiken / Erinnerungs-Tropfen«, 2016, Feinsilber; gehämmert; getrieben, 23,0 x 13,0 x 13,0 cm. Foto: Sanghoon Kim.

23.4.- 2.7.2017

18. SILBERTRIENNALE INTERNATIONAL Die Silbertriennale ist einer der wichtigsten internationalen Wettbewerbe im Bereich des Silberschmiedens und der Metallgestaltung und wird seit 1965 von der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. und dem Deutschen Goldschmiedehaus Hanau ausgerichtet. Am 18. Wettbewerb beteiligten sich 138 Künstlerinnen und Künstler aus 24 Ländern. Die Jury hat sieben Arbeiten prämiert und für die Ausstellung 77 Objekte von 65 Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt. Ihr Ideenreichtum kommt in Materialien, Techniken, inhaltlichen Konzepten und experimentellen Kombinationen zum Ausdruck. Die Exponate, darunter auch mehrteilige, decken ein breites Formenspektrum ab und spiegeln die aktuellen Tendenzen der Silberszene eindrucksvoll wider. Eröffnung: Sonntag, 23. April, 11 Uhr.

LABOR IM CHOR LABOR IM CHOR

10.5. - 25.6.2017

Walter Giers, Hände (Hommage an Heinrich Klotz), 2003, Holz, Metall, Schaltkreise, Leuchtdioden, Lautsprecher, 75 x 75 x 6 cm, Sammlungen Museum im Prediger

WALTER GIERS ZUM 80STEN Am 10. Mai wäre Walter Giers 80 Jahre alt geworden. Als Hommage an den 2016 verstorbenen Licht-, Klang- und Medienkünstler zeigt die Ausstellung ausgewählte Arbeiten aus seinem Schaffen. Walter Giers gilt als Pionier der so genannten »electronic art«. Als einer der ersten deutschen Künstler baute er in den 1960er Jahren elektronische Bauteile in Kunstwerke ein. Sie erzeugen Lichteffekte und Klänge – und wollen vor allem eines: den Betrachter im wahrsten Wortsinne ansprechen. Eröffnung: Mittwoch, 10. Mai 2017, 20 Uhr

L ABOR IM CHOR Weitere Ausstellungen: 12.7. - 13.8.2017 In Raum und Zeit. Ausstellung zum Thema des Festivals Europäische Kirchenmusik

LABOR IM CHOR

5.10. - 5.11.2017

Sieben Kurzgeschichten, 2013, Porzellan; Farbe; Nylongarn, Ø 10 cm © Cristina D'Alberto

23.11.2017- 7.1.2018 13. Weihnachtsausstellung

ZEITGENÖSSISCHE KERAMIK AUS FAENZA – CRISTINA D'ALBERTO, ELVIRA KELLER, FIORENZA PANCINO

Prediger, Johannisplatz 3, Eingang Bocksgasse 73525 Schwäbisch Gmünd www.labor-im-chor.de Öffnungszeiten wie Galerie im Prediger Seite 35

Gmünds italienische Partnerstadt ist weltweit bekannt und berühmt für seine Jahrhunderte alte Tradition in der Herstellung hochwertiger Keramik – eine Tradition, die fortgeschrieben wird durch die kreativen Prozesse einer jungen Keramikkunst. Mit den Keramikkünstlerinnen Cristina D'Alberto, Elvira Keller und Fiorenza Pancino stellt die Ausstellung drei innovative Positionen vor. Eröffnung: Donnerstag 5. Oktober 2017, 19 Uhr


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GALERIE IM KORNHAUS Gmünder Kunstverein eV

HEIDEMARIE ZIEBANDT WIRKLICH WAHR Die Wahrheit liegt auf der Hand! Wirklich? Gerne hätten wir es so und gerne suchen wir sie im Einfachen, überschaubaren und laufen Gefahr, uns gerade dabei zu täuschen. Das könnte auch bei Arbeiten, in denen es um Punkte, Linien und Flächen in ihrer inhaltsfreien, reinen Erscheinungsform geht, so geschehen.

DANIEL SCHIEBEN HAUS IM MEER Das künstlerische Instrument von Daniel Schieben ist die Kamera. Seine Fotografien suchen dabei nicht nach dokumentarischer Abbildung, sondern nach Möglichkeiten des Abbildens selbst. Er fügt Spuren von Architektur zusammen, die eigentlich nicht zusammen gehören, reißt Bekanntes aus seinem gewohnten Kontext und konstruiert ihm dafür einen neuen. Reduzierte Kontraste, Mehrfachbelichtungen und zurückgenommene Farbigkeit lösen die fotografischen Objekte von ihrer natürlichen Körperhaftigkeit und lassen sie in der Fläche des Bildes verschmelzen. Die wiederholten Überlagerungen der Mehrfachbelichtungen führen zur Verbindung der Sphären, aber auch zu einer Potenzierung, die Architektur und Natur in Kunst verwandelt. www.daniel-schieben.de 31.3. - 21.5.2017

Auf den ersten Blick sind einfache Texturen oder Flächenelemente zu sehen, die in ihrer Anordnungsstruktur ein methodisches Vorgehen erkennen lassen. Sie erzeugen Muster, Rapporte oder dynamische Verläufe und scheinen sich zu verselbständigen. Raumtiefen und Bewegungen tauchen auf. Linien sind reliefartig erhaben und werfen Schatten. Oberflächen erscheinen funkelnd, kristallin und sind nicht das, was sie vorgeben zu sein. Die Potentiale der Arbeiten entfalten sich nach und nach. Ist das, was wir sehen, das was es ist? www.heidemarieziebandt.de 2.6. - 23.7.2017

CHRISTINE FISCHER LÄCHELN IM VERBORGENEN In Christine Fischers Kunst geht es um existenzielle Themen wie Werden und Vergehen, Verwundbarkeit und Verlust, um Leben und Tod. Für ihre Plastiken verwendet sie textile Werkstoffe, die mit alltäglichen Gegenständen und gesammelten Fundstücken kombiniert werden. So entstehen Objekte, deren Gestalt fragil und verletzlich wirkt und die sich trotz ihrer biomorphen Formen keiner bestimmten Gattung zuordnen lassen. Oft irritieren sie oder lösen ambivalente Gefühle aus. Sie sind in ihren Missbildungen und Mutationen eindrucksvolle Metaphern unserer Zeit. www.christinefischer.eu 15.9. - 5.11.2017

GMÜNDER KUNST VEREIN eV Galerie im Kornhaus Kornhausstraße 14 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 68393 Gmuender.Kunstverein@t-online.de www.gmuender-kunstverein.de Öffnungszeiten während den Ausstellungen: Di-Fr 14-17 Uhr, Sa 10-13 Uhr So, Feiertag 11-17 Uhr Galerie im Prediger: Info Seite 35

QUERSCHNITT 2017

HEINRICH KNOPF / MARLIS ULRICH Doppelausstellung mit Heinrich Knopf / Skulpturen und Marlis Ulrich / Bildobjekte. www.heinrich-knopf.de / www.mug-art.com 17.11.2017 -  7.1.2018

Die Jahresausstellung der Künstlermitglieder des Kunstvereins: Über 100 Arbeiten zeigen jedes Jahr einen Querschnitt des regionalen Kunstschaffens mit Malerei und Plastik, Objekt und Schmuck. 16.12.2017 - 21.1.2018 / Galerie im Prediger

Abbildungen: @ die jeweiligen Künstler


FESTIVAL EUROPÄISCHE KIRCHENMUSIK SCHWÄBISCH GMÜND 13. Juli bis 6. August 2017

»IN RAUM UND ZEIT«

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Raum und Zeit sind unverzichtbare Dimensionen für großartige Musikerlebnisse! Sie bieten beim 29. Festival Europäische Kirchenmusik vom 13. Juli bis 6. August 2017 in Schwäbisch Gmünd eine wohltuende Unterbrechung vom Alltag und laden die Besucher auf eine musikalisch Entdeckungsreise zum Festivalthema »In Raum und Zeit« ein. Wie sich weltweit gefragte Stars, aufregende Newcomer der internationalen Musikszene und namhafte Interpreten aus der Region diesem Thema widmen, verrät ein erster Blick in das vielseitige Programm. Cameron Carpenter, ein wahrer Zauberkünstler und Revolutionär an seiner digitalen TouringOrgel, eröffnet die Festspielsaison am Donnerstag, 13. Juli, mit einem Open-Air-Event auf dem Gmünder Johannisplatz. Der Windsbacher Knabenchor und das Freiburger Barockorchester sind mit Bachs opulenter »h-Moll Messe« zu Gast, und Mozarts »Requiem« erklingt im Dialog mit sieben »Klangräumen« von Georg Friedrich Haas – mit dem SWR Vokalensemble und dem neuen SWR Symphonieorchester. Christina Meissner, Foto: Constanze Wild (1) / Mareike Kottmann, Foto: PR, Mareike Kottmann (2) / Ania Losinger und Mats Eser »Xala«, Foto: PR, Ania Losinger (3) / Professor Harald Lesch, Foto: ZDF, Jens Hartmann (4) / Deutsche Streicherphilharmonie, Foto: VdM Kai Bienert (5) / Abstrakt Orchester, Foto: PR, Abstrakt Orchester (6) / Simin Tander, Foto: Steve Brookland (7) / Windsbacher Knabenchor, Foto: Rudi Ott (8) / Anna-Maria Hefele, Foto: Anna S. (9) / Jens Düppe, Foto: PR, Jens Düppe (10) / A Corte Musical, Foto: PR, A Corte Musical (11) / Vocal Group Mixtet, Foto: PR, Vocal Group Mixtet (12)

Zu den weiteren Höhepunkten zählt eine JazzNight in der Gmünder Augustinuskirche, ein Komponistenportrait zu Wolfgang Rihm, Werke von Kancheli, Nielsen und Strawinsky mit dem Collegium Vocale Schwäbisch Gmünd unter der Leitung von Walter Johannes Beck und die Deutsche Streicherphilharmonie mit einem unterhaltsamen Klassik-Open-Air auf dem Gmünder Münsterplatz. Fetzig-barocke Klänge bringt das Ensemble A Corte Musical aus Portugal mit, das Ensemble Supersonus entführt mit Obertonmusik in unbekannte Klangwelten, und Ania Losinger verzaubert das Publikum auf ihrer einzigartigen »Xala«. Im Reformationsjahr darf ein Kantatenkonzert mit Lesung von Friedrich Schorlemmer und dem Bach Consort Leipzig nicht fehlen. Das italienische Ensemble Micrologus begibt sich auf die Spuren einer spanischen Pilgerreise, der Astrophysiker Harald Lesch – bekannt aus der ZDFSerie »Leschs Kosmos« – spricht über »Nachrichten vom Rande des Universums«, und die Vocal Group Mixtet aus Estland begeistert mit aktuellen und eigenen Pop-Arrangements aus ihrer Heimat.

Zum Jubiläum »400 Jahre St.  S alvator« präsentieren junge Talente aus der Stadt und Region Musik des 18. Jahrhunderts zum Gmünder Passionsspiel, und aus Italien und Frankreich erklingen Konzertideen der renommierten Josquin Capella und des RenaissanceEnsembles Céladon. International besetzte Solorecitals mit den Organisten Juan de la Rubia (Barcelona), Hayo Boerema (Rotterdam) und Hans Davidsson (Göteborg), der 15. Internationale Wettbewerb für Orgelimprovisation, ein Meisterkurs Chordirigieren mit Prof. Morten Schuldt-Jensen aus Dänemark/Freiburg, Künstlergespräche, Begleitveranstaltungen und festliche Gottesdienste ergänzen das abwechslungsreiche Programm. Sieben Konzerte werden vom Südwestrundfunk aufgezeichnet. Informationen www.kirchenmusik-festival.de

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Die umfangreiche Festivalbroschüre zum Programm 2017 ist im i-Punkt Schwäbisch Gmünd und über das Kulturbüro Schwäbisch Gmünd erhältlich, Telefon 07171 603-4110, kulturbuero@schwaebisch-gmuend.de.


23. / 24. Juni 2017 Schwäbisch Gmünd Innenstadt

BILDENDE KUNST PERFORMANCE NEUE MEDIEN KLEINKUNST THEATER LESUNG MUSIK TANZ

GMÜNDER ART

PLATTFORM FÜR KUNST UND KULTUR

Verrückt, genial und irgendwie andersartig – dieses Event sollte man sich frühzeitig rot im Kalender markieren: Die fünfte »Gmünder ART« lädt am 23. und 24. Juni zum Schauen, Lauschen und Staunen in die Innenstadt von Schwäbisch Gmünd ein.

Hellmut Hattler und Band, Foto: Christian Oita, Bassball Recordings.

Bei freiem Eintritt spielen Gmünder Kunstschaffende ihr enormes Spektrum aus. Sie präsentieren auf Straßen, Plätzen und in besonderen Räumen der historischen Innenstadt Kunstformen und Kultur aller Art. Dabei treten einige Künstler in den Dialog mit genreübergreifenden Kolleginnen und Kollegen und schaffen somit neue Synergien, die den Festivalgästen einmalige und kostbare Momente bescheren. Die Bandbreite reicht von Bildender Kunst über Neue Medien, Kleinkunst, Musik, Performance und Tanz bis hin zur Lesung und zum Theater. Einige Gmünder, Ex-Gmünder und Künstler mit einem persönlichen Bezug zu Schwäbisch Gmünd, die erfolgreich die Kulturlandschaft in Europa bereichern, haben bereits ihr Kommen angekündigt – unter ihnen der legendäre Bassist Hellmut Hattler. Rund 30 Künstler werden darüber hinaus im Bereich Bildende Kunst neue Arbeiten und Projekte zeigen: Im öffentlichen Raum entstehen vor Ort Arbeiten aus Holz, Stein und Ton. Sehenswert sind auch vielseitige Skulpturen und innovative Installationen. Man darf gespannt sein auf die kreativen Beiträge der Kunstschaffenden.

Informationen www.schwaebisch-gmuend.de

73525 Schwäbisch Gmünd Ledergasse 44

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7 24 bis

Uhr


TEXT PETER FREITAG FOTOS SCHIMKAT FOTODESIGN, CLEMENS BEIL

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PROJEKT MIT MODELLCHARAKTER

INKLUSIVES das Problem des barrierefreien Zugangs besteht, war das Gebäude Rechbergstraße 2 wie für uns geschaffen!« Der integrierte Aufzug wurde reaktiviert und so ein problemloser Zugang zu allen Wohneinheiten geschaffen. Heute wohnen in den 4 Stockwerken 8 Menschen mit und 4 ohne Behinderung. Steffen Müller: »Wir konnten und können viele Wünsche der Menschen mit Behinderung – auch der Angehörigen – umsetzen. Im Dachgeschoss ist eine Männer-WG entstanden, die inklusiven Charakter hat – das macht uns stolz!«

In das ehemals vom DRK genutzte Gebäude Rechbergstraße 2 ist neues Leben eingezogen: Erstmals ist zentral in der Stadt eine große Wohneinheit entstanden, in der Menschen mit und ohne Behinderung wie selbstverständlich unter einem Dach zusammenleben. In 9-monatiger Umbauzeit »DAS WOHNEN VON haben die VGW (die städtische Wohnungsbaugesellschaft) und MENSCHEN MIT UND OHNE die Stiftung Haus Lindenhof ein BEHINDERUNG TÜR AN ganz neues Konzept umgesetzt – TÜR IST FÜR UNS entstanden sind 10 Appartements mit insgesamt 422 QuaDER WICHTIGSTE BLICK IN dratmeter Wohnfläche, die inDIE ZUKUNFT.« klusives Wohnen ermöglichen. Wie kam es zu diesem wegweisenden Projekt? Der Organisationsleiter des Hauses Lindenhof, Steffen Müller, erklärt: »Die VGW kam auf uns zu mit dem Vorschlag, das Gebäude als Träger zu übernehmen und zu nutzen. Da bei innerstädtischen Gebäuden fast immer

Neben der 4-Zimmer-DG-Wohnung gibt es zwei 2-Zimmer- sowie sieben 1-Zimmer-Appartements. Gemeinschaftlich genutzt werden Waschküche und Abstellräume. Eingebettet ist dieses zukunftsweisende Vorhaben in das Projekt Netzwerk Inklusion GD. »Dadurch, dass Menschen mit und ohne Behinderung wie selbstverständlich unter einem Dach leben, entsteht ein neues Miteinander. Hier gehen wir neue Wege und probieren vieles aus. Bei der Umsetzung dieses Projekts sind wir wieder einen großen Schritt vorangekommen«, stellt Steffen Müller zufrieden fest. Er ist dankbar, mit der VGW einen engagierten Partner an der Seite gehabt zu haben. Auch OB Richard Arnold und Bürgermeister Dr. Joachim Bläse haben sich persönlich stark eingebracht – gute Unterstützung kam auch vom Landkreis. »Das Wohnen von Menschen mit und ohne Behinderung Tür an Tür ist für uns der wichtigste Blick in die Zukunft – im Gebäude Rechbergstraße 2 ist uns das hervorragend gelungen!«

STIFTUNG HAUS LINDENHOF Stiftung: Fon +49 (0)7171 802-0, Beratungsstelle: Fon +49 (0)7171 9979480, www.haus-lindenhof.de


TEXT MONIKA LIDMILA FOTOS STADTWERKE SCHWÄBISCH GMÜND, HELMUT SALZER


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ALLES BLEIBT DUNKEL.

WAS WÄRE SCHWÄBISCH GMÜND OHNE DIE STADTWERKE?

Nichts geht mehr. Kein Radio, kein Fernseher, kein Kühlschrank, keine Toilettenspülung, keine Heizung und selbst die Kaffeemaschine steht still. Die Dinge des alltäglichen Lebens abgeschaltet, funktionieren nicht. Häuser, Straßenlaternen, ganze Straßenzüge, Industriegebäude, Stadtteile ohne Straßenbeleuchtung. Ampeln ohne Strom, Chaos im Straßenverkehr und niemand regelt ihn. WAS IST PASSIERT?

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eit mehr als fünf Stunden sind nun Teile von Schwäbisch Gmünd ohne Strom wie auch Wärme und es gibt keine Informationen, wie lange die Stromunterbrechung an diesem kalten Februartag noch anhalten wird. In der vergangenen Nacht war ein Wintersturm mit Windböen von mehr als 200 Kilometer Geschwindigkeit über die Region gefegt. Hatte zu Schneeverwehungen, Eisbruch und Sturmschäden bei Temperaturen von minus 15 Grad geführt. Im Morgengrauen zeigt sich das Ausmaß der immensen Verwüstung: umherfliegende Gegenstände, Teile von Dächern, Brettern, Planen und Ästen, ja sogar massive Stellwände liegen in den Straßen und verhindern ein Weiterkommen des Verkehrs. Stromleitungen sind aus der Hausver-


Stadtwerke-Mitarbeiter demontieren einen Dachständer vom Dach eines Wohnhauses. Eine spezielle Isolierung schützt die Leitung – wie Wolfgang Nagel hier zeigt.

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ankerung oder vom Dachständer gerissen, hängen vom Dach oder an den Hauswänden herunter. Freileitungsmasten sind durch die Wucht des Windes eingeknickt, ganze Stromtrassen niedergerissen, und die Stromversorgung ist komplett unterbrochen. Schon in der Nacht sind Feuerwehr, THW und Stadtwerke im Dauereinsatz, um die ersten Schäden zu beheben. Doch wird es noch Tage dauern, bis in allen Häusern im gesamten Stadtgebiet die Strom- und Wärmeversorgung wieder in Stand gesetzt worden ist. Ein Szenario, das sich in früheren Zeiten öfters ereignet haben könnte. Damals wie heute wünschen sich die Betroffenen: »Möge der Stromausfall möglichst schnell behoben und die Versorgungssicherheit durch die örtlichen Stadtwerke wiederhergestellt sein.«

VERSORGUNGSSICHERHEIT AUF HÖCHSTEM STANDARD Damit solche Unwetter heute und auch in Zukunft nicht die Stromversorgung in Schwäbisch Gmünd lahmlegen, investieren die Stadtwerke jährlich in ihre Netze und vermindern infolgedessen die Störanfälligkeit.

Mobiles Notstrom-Aggregat der Stadtwerke im Einsatz.

So werden alle Stadtteile von Gmünd mittlerweile nach dem N-1-Prinzip versorgt. Dies bedeutet: Jedes Stadtgebiet können die Stadtwerke von zwei unterschiedlichen Seiten mit Energie bedienen. Fällt eine Leitung durch Fremdeinwirkung aus, ist die Energieversorgung durch die zweite garantiert. Und für weitentlegene Gehöfte oder Häuser, die sich außerhalb dieser Grundregelung befinden, helfen eigens angeschaffte mobile Notstromaggregate, den Betrieb aufrechtzuhalten. Denn diese drei dieselbetriebenen Aggregate erzeugen Strom in einem Leistungsbereich von 60 bis 400 KVA (Kilo-Volt-Ampere) und können somit bis zu 140 Vier-Personen-Haushalte bedienen.

arüber hinaus verfolgen die Stadtwerke das Ziel, sukzessiv Dachständer gegen Erdkabel-Hausanschlüsse zu tauschen und Freileitungen zwischen den Ortsteilen durch Erdleitungen zu ersetzen, um Leitungsschäden, Abrisse oder Blitzeinschläge zu vermeiden. »Wir investieren jedes Jahr im Durchschnitt zwei Millionen Euro in den Ausbau und Erhalt unserer Versorgungssysteme«, so Wolfgang Nagel, Teamleiter Netzbetrieb Niederspannung. »Im Weiteren nutzen wir neue Materialien, damit im Fall einer Störung im Leitungsnetz die Gesamtversorgung nicht unterbrochen ist.« Wird eine Freileitung durch Sturm oder Fremdeinwirkung aus der Verankerung gerissen und befindet sich diese demzufolge am Boden, so bestand in früheren Zeiten erhöhte Gefahr durch Stromschlag. Heute setzen die Stadtwerke isolierte Kabel ein, deren Ummantelung die Stromleitungen vor Abriss schützen. Soweit die Leitung und die Isolierung unbeschädigt sind, kann ein ungehinderter Stromfluss – trotz des Bodenkontaktes – gewährleistet werden. Und um die Gefahr von Windbruch an den Leitungskabeln zu mindern, kontrollieren und stutzen alljährlich Stadtwerke-Mitarbeiter die Bäume, Hecken und Sträucher rund um die Freileitungen.

NUMMER 1 IN GMÜND »Wir haben aus den Geschehnissen der vergangenen Jahre gelernt und unsere Aktivitäten und unsere Vorsorgemaßnahmen angepasst, um eine hohe Versorgungssicherheit in der Stadt zu garantieren«, erläutert Nagel weiter. »Das macht uns klar zur Nummer 1 in Gmünd und Umgebung.« STADTWERKE SCHWÄBISCH GMÜND Fon +49 (0)7171 603803, www.stwgd.de


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TEXT PETER FREITAG, HORST ENDRESS FOTOS ST. JOSEF BILDUNGSZENTRUM, HENN-ARCHITEKTEN, KURT SCHAAL, PH SCHWÄBISCH GMÜND, SCHIMKAT FOTODESIGN, GMÜNDER VHS, YVONNE NITSCHE, MUSEUM IM PREDIGER

SCHWERPUNKT

Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir Ihnen die vielfältige Bildungs- und Weiterbildungslandschaft Schwäbisch Gmünds anhand von sieben »Leuchttürmen« besonderer, zukunftsweisender Bildungs-Institutionen und -angebote vor – ergänzt durch eine Gesamtübersicht.

ST. JOSEF BILDUNGSZENTRUM FÜR HÖRGESCHÄDIGTE Die Schule für Hörgeschädigte St. Josef: Keine Schule wie andere. Sie ist sogar einzigartig in Ost- und Nordwürttemberg, schrieb und schreibt Sozial- und Bildungsgeschichte fürs ganze Land. In St. Josef wird nicht »nur« unterrichtet. Der Schulkomplex, im Herzen der Stadt direkt am Stadtgarten und in Nachbarschaft des Remsparks gelegen, ist für viele der aktuell rund 300 Schülerinnen und Schüler auch ein Stück Heimat und Geborgenheit. Bei Veranstaltungen und Ehemaligen-Treffen ist zu sehen und zu spüren, wie in dieser außergewöhnlichen Bildungseinrichtung sehr viele Freundschaften entstehen, die das ganze Leben lang halten. Die Bildungsangebote orientieren sich in Anspruch und mit ihren Inhalten an denen der Regelschulen. Von der Grundschule bis zum Abitur sind in St. Josef auch für Jungen und Mädchen mit Hör- und oft damit einhergehenden Sprachbehinderungen alle Wege und Abschlüs-

se möglich. Dies machen interdisziplinäre Hilfen, Förderungen und Verknüpfungen möglich, welche die Kommunikationsfähigkeit der jungen Leute auf einen Stand bringen, der die schulische und auch spätere berufliche Laufbahn kaum noch von dem eines Menschen ohne Hörbehinderung unterscheidet. Beispielsweise ist die Gebärdensprache so ausgereift, dass die Betroffenen ganz selbstverständlich Diskussionen, Vorträgen, Aufführungen, usw. folgen und daran teilnehmen können.

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as war in früheren Generationen nicht selbstverständlich. Es benötigte einen langen Weg bis zur modernen Bildungseinrichtung St.Josef, wie sie sich heute präsentiert und worüber die Stadtgemeinschaft auch stolz ist. Denn in Gmünd wurde – getragen vom christlichen Geist – Pionierarbeit mit Ausstrahlung aufs ganze Land geleistet. Die Verzweiflung von Menschen mit Hörbehinderungen oder auch von deren Angehörigen in früheren Jahrhunderten zeigt sich auch in der 400 Jahre alten Wallfahrtsstätte St. Salvator. Dort finden sich zunächst rätselhaft anzusehende Bitt- und Dankesgaben in Form von menschlichen Ohren. Die in Wachs gegossenen Ohren erzählen von Pilgern, die dort im Gebet hoffnungsvoll Gott an-


sprachen und um Linderung und Heilung flehten. Taubstumme waren damals völlig von schulischer Bildung und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und abgeschottet. Denn es gab kaum Hilfsmittel oder medizinische oder sonderpädagogische Versuche, um eine Kommunikation möglich zu machen. Die Betroffenen blieben zunächst überwiegend ihrem Schicksal und ihren verzweifelten Familien überlassen. Viele dieser Schicksale gingen fast zwangsläufig auch mit geistigen und körperlichen Behinderungen einher.

A Hörmessung bei Säuglingen mit modernster Technik. Inklusiver SchulKindergarten (o.r.). Schülerzentrierte Lernkonzepte in der Realschule (Mi.). Gemeinschaft erleben im Internat (u.).

us dem christlichen Miteinander in der Kloster- und Kirchenstadt Schwäbisch Gmünd sind im 18. Jahrhundert Bemühungen der Franziskaner bekannt, die sich den bedauernswerten Familien annahmen. Nach Auflösung der Klöster bot ab dem Jahre 1807 Stadtpfarrer Thomas Kratzer erstmals einen Unterricht für taubstumme Kinder an. Diese Aufgabe blieb zunächst in den Händen von einzelnen engagierten Pfarrern und Lehrern. Mehr schlecht als recht funktionierte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein im württembergisch gewordenen Gmünd auch die Fürsorge für Kranke und Gebrechliche. Dies änderte sich, als ab 1852 die Vinzentinerinnen (Ge-

meinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul) aus Straßburg nach Gmünd kamen, um hier in der Bocksgasse ein Mutterhaus zu eröffnen. Dieses bildete die Keimzelle einer Vielzahl von segensreichen Einrichtungen in Gmünd, so auch für St.Josef. Die »Königliche Kommission für Erziehungshäuser« gab 1868 grünes Licht für die offizielle Gründung der »Taubstummenanstalt« unter der Trägerschaft der Vinzentinerinnen. Damit begann die Erfolgsgeschichte einer wegweisenden Betreuungs- und Bildungseinrichtung, die alsbald eine Musteranstalt für das Land wurde. St.Josef heute ist mit diesen Anfangsjahren freilich kaum noch zu vergleichen. Riesige Fortschritte machten medizinisch-technische Hilfsmittel, methodisch-didaktische Entwicklungen des Spracherwerbs für Hörgeschädigte und die ganzheitlich-interdisziplinäre Betrachtung und Zusammenarbeit. Diese beginnt bereits bei Früherkennung und -behandlung bei Kleinkindern in einer Beratungsstelle (pädagogisch-audiologische Untersuchung) und mit einer familiennahen Frühförderung und Beratung durch den Sonderpädagogischen Dienst (derzeit 250 SchülerInnen). Die Beratungsstelle bietet kostenlose Beratungsangebote und Hörtests für alle an; rund 2000 Familien pro Jahr aus Gmünd und Umgebung nehmen diese Angebote gerne wahr. Es gibt auch einen speziellen, inklusiven Schulkindergarten, der eng mit dem Kindergarten St. Paul kooperiert und inzwischen sowohl hörgeschädigte als auch hörende Kinder aufnimmt. Sodann stehen in St. Josef grundsätzlich alle Regelschulwege offen. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus Ostwürttemberg und den Nachbarkreisen, reisen täglich an oder nehmen auch das Internatsangebot wahr. St.Josef ist heute als hochmoderne Bildungseinrichtung mit besonderen Qualifikationen zu einem organisch gewachsenen Teil der vielfältigen Bildungslandschaft und auch des Stadtbildes von Schwäbisch Gmünd geworden.

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reu geblieben ist das Schulzentrum den christlichen Grundsätzen und der Trägerschaft durch die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Untermarchtal. Nur Gutes wirkt nach und strahlt aus, wenn die Schülerinnen und Schüler St. Josef verlassen und auf ihren weiteren Studien- und Berufswegen in ganz Deutschland verstreut leben. Wie stark die persönliche und freundschaftliche Verbundenheit nach Gmünd bestehen bleibt, zeigen die starke Resonanz und die Herzlichkeit bei Schulfeiern und Ehemaligen-Treffen.

ST. J OSEF – BILDUNGSZENTRUM FÜR HÖRGESCHÄDIGTE Katharinenstraße 16, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 1880, www.st-josef-gd.de


Was entstehen kann, wenn Stadt, Kommunalverbund, Landkreis, Unternehmen und Schulen an einem Strang ziehen, zeigt die Gmünder Wissenswerkstatt »eule« (für EUropäisches LEuchtturm-Projekt). Vor dem Hintergrund der Stärkung des Wirtschafts-Standorts und Förderung des Nachwuchses – insbesondere im wissenschaftlich-technischen Bereich – haben sich im Vorfeld der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd Initiatoren und Förderer gefunden, die von der Idee getragen waren, eine Art Labor ins Leben zu rufen, um Kinder und Jugendliche, Jungen wie Mädchen, frühzeitig für technische und naturwissenschaftliche Themen zu interessieren und zu begeistern.

EULE - GMÜNDER WISSENSWERKSTATT Man warb Fördergelder bei EU und Land ein, die Stadt Gmünd und die LGS GmbH investierten, es wurden Gespräche mit Landkreis, den Kommunen und regionalen Unternehmen geführt. Bei den Firmen stieß diese Projektidee sofort auf Begeisterung, sie brachten sich finanziell und mit Ideen zur inhaltlichen Ausgestaltung ein. Auch alle Gemeinden des Kommunalverbundes Schwäbisch Gmünd – die den mittel- und langfristigen Nutzen für die Zukunft der Kommunen und Region erkannten – brachten sich finanziell ein, um »die eule« anzuschieben und zu etablieren. Und am 19. Mai 2014 war es schließlich soweit: Im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, Landwirtschaftsminister Alexander Bonde – und natürlich vieler Kinder und Jugendlicher – wurde die Gmünder Wissenswerkstatt eule auf dem Güterbahnhofs-Areal feierlich eröffnet. Während der fünfmonatigen Landesgartenschau von April bis Oktober 2014 herrschte in der Wissenswerkstatt

Hochbetrieb: es wurden unzählige Workshops für Kinder und Jugendliche angeboten – vom Thema Elektromobilität über Robotik bis zu handlungsorientierter Mathematik. Stolze Bilanz am Ende des Jahres: über 7000 Kinder und Jugendliche hatten an den eule-Workshops teilgenommen! Die Ausnahmesituation durch die LGS mit ihrem Besucherrekord war für die eule-Macher der Praxis-Test, viele Kurse und Kooperationen konnten »unter Volllast« zum ersten Mal praktisch ausprobiert und gelebt werden. 2015 startete der Regelbetrieb, dessen erste 6 Monate dazu genutzt wurden, Programme und Kursinhalte zu entwickeln und sich mit Unternehmen, Schulen und eule-Mitarbeitern für das Schuljahr 2016/17 abzustimmen. Eine grundlegende Erfahrung der eule-Verantwortlichen war, dass die freien und offenen Kursangebote während der Schulzeit nur mangelhaft gebucht werden, da durch Ganztagesbetreuung und häufigem Nachmittagsunterricht die Zeit der Kinder und Jugendlichen knapp bemessen ist. Man ist deshalb dazu übergegangen, Kleingruppenangebote, Sonderthemen, kreative und innovative Workshops vorwiegend in der Ferienzeit anzubieten. Trotzdem konnte sich die Bilanz 2015 sehen lassen: rund 4.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten die Workshops und Veranstaltungen der eule in Anspruch ge-

Es wird geschraubt, gesägt, gelötet und 3D-gedruckt: Workshop-Szenen aus der eule Wissenswerkstatt.


nommen, der Anteil der weiblichen Teilnehmer lag bei erfreulichen 30%! Die Zahl der regionalen Unternehmen, die die eule unterstützen, ist bis heute auf stolze 25 gestiegen. Sie unterstützen die Wissenswerkstatt finanziell, durch Maschinen, Werkzeug und Versuchsanordnungen und sind ganz konkret in das eule-Kursangebot eingebunden. Die Kurse zu Themen wie Elektrotechnik, Materialbearbeitung / Fertigungstechnik (»Schrauber-Kurse«) oder Recycling dienen zur Berufsorientierung ab Klasse 8.

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ie Zusammenarbeit mit den Schulen – Grundschulen wie weiterführende Schulen – entwickelt sich ebenfalls positiv und konstruktiv. Die eule-Kursangebote und Workshops setzen positive Impulse für den Schulunterricht und werden dort weitergeführt. Die Kurse und Workshops zur Ferienzeit erfreuen sich großer Beliebtheit: hier können die jugendlichen Teilnehmer z.B. Experimente mit dem Micro-Controler Arduino machen, mit Lego-Mindstorm bauen und programmieren, 3D-Druck testen oder auch ganz neu: kleine Reklameschilder anfertigen. Mittlerweile gibt es in Kooperation mit »Unicorner« der PH Gmünd bereits zum 4. Mal ein Heureka-Angebot zu Magnetismus und Elektrizität. Ebenfalls bereits zum 4. Mal wird die »Straße der Berufe« veranstaltet, auf der jun-

ge Interessenten in insgesamt 28 Workshops Berufsfelder ganz praktisch testen können – vom Industriemechaniker über den Zimmerer bis zum Elektroniker. Auch Wettbewerbe finden in der eule schon zum wiederholten Male statt, wie z.B. die First-Lego-League, die im Januar mit 14 Teams über die Bühne ging oder die 3. World Robot Olympiad (Mai 2017). Überhaupt hat man den Eindruck, dass den Machern, Unterstützern und Kooperationspartnern die Ideen nicht ausgehen: ob »Grünes Klassenzimmer« in der eule-Zweigstelle Forstpavillion, ob neue Themenfelder wie Leichtbau, Design, Kunststoffbearbeitung oder Klangexperimente (mit der Popakademie Mannheim), ob neue Angebote wie die MakerArea, neue Wettbewerbe oder neue Kooperationspartner – die Gmünder Wissenswerkstatt eule ist ein außerschulischer Forschungs-Experimentier- und Wissens-Hotspot und ein Aushängeschild für innovative Lernformen und experimentelles Lernen.

EULE GMÜNDER WISSENSWERKSTATT Nepperbergstraße 7, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9226782, www.gmuendereule.de

Die Pädagogische Hochschule in Schwäbisch Gmünd vollzieht seit Jahren eine dynamische Entwicklung. Die bildungswissenschaftliche Hochschule mit Universitätsstatus (»Bildungs-Uni«) hat sich in Forschung und Lehre auf die Kompetenzfelder Bildung, Gesundheit und Interkulturalität spezialisiert. Das Lehramt steht dabei nach wie vor im Zentrum des wissenschaftlichen Profils, wird aber kontinuierlich weiterentwickelt und durch neue Bachelor- und Masterstudiengänge und Forschungsbereiche ergänzt. 2017 starten neue Bachelor- und Masterstudiengänge zu »Germanistik und Interkulturalität / Multilingualität«, »Pflegepädagogik« und »Pflegewissenschaft«.

PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE SCHWÄBISCH GMÜND STAUFER STUDIENMODELL Die Lehramtsbildung an der PH Schwäbisch Gmünd erfuhr in den letzten Jahrzehnten und insbesondere seit der Jahrtausendwende eine zunehmende Verwissenschaftlichung und einen Ausbau mit zusätzlichen Lehrangeboten wie Erweiterungsstudiengängen und Profilmodulen. Darüber hinaus hat die PH 2011 das bundesweit einmalige Studienkonzept »Staufer Studienmodell« entwickelt, über das die Lehramtsstudierenden über das reguläre Studium hinausgehende zusätzliche Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen erwerben können, die ihnen später als Lehrer/in oder in außerschulischen Berufen Wettbewerbsvorteile bringen. Das innovative Qualifizierungskonzept wird seit September 2016 mit über 1,2 Mio. Euro erneut vom Bund gefördert, so dass die Maßnahme auch für Studierende anderer Fachrichtungen weiterentwickelt werden kann.


Das Staufer Studienmodell bietet fach- und semesterübergreifende Beratung, z.B. in wissenschaftlichem Arbeiten, wissenschaftlichem Schreiben, im Umgang und Einsatz von (interaktiven) Medien oder zu Forschungsmethoden und -projekten. Durch eine frühzeitige Ansprache der Studierenden soll erreicht werden, dass diese die Angebote von Beginn des Studiums an nutzen, individuelle Stärken und Schwächen identifizieren und gezielt Unterstützung finden. Die Maßnahmen orientieren sich am Studienverlauf des Einzelnen und sind auf studienrelevante Anforderungen bezogen.

ZENTRUM FÜR WISSENSTRANSFER (ZWPH) Mit dem 2012 gegründeten Zentrum für Wissenstransfer bietet die PH Schwäbisch Gmünd neue Möglichkeiten für die wissenschaftliche Fort- und Weiterbildung und den Forschungstransfer. Ziel ist der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Bildungsinstitutionen, Wirtschaft und Öffentlichkeit und die Professionalisierung von Handlungsfeldern im Bildungs- und bildungsnahen Bereich. Derzeit bietet das ZWPH drei berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Integrative Lerntherapie und Betriebliche Bildung, Zertifikats-Lehrgänge in der beruflichen Bildung und einmal im Jahr den »Tag der Grundschulmathematik«. Der Studiengang »Integrative Lerntherapie« richtet sich z.B. an Logopäden, Ergotherapeuten, Sozialpädagogen oder Erzieher, die eine professionelle Weiterbildung oder lebenslang gültige Zusatzqualifikation zu professionellem Handeln bei Schwierigkeiten von Kindern in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen oder bei spezifischen Problemen wie AD(H)S erwerben möchten. Mit dem Studiengang »Betriebliche Bildung« fördert das ZWPH pädagogische Kompetenzen in beruflichen Einrichtungen oder Betrieben – per Studium oder einzelnen Seminaren. Angesprochen werden sollen z.B. Aus- und Weiterbilder, Beauftragte für Qualitätsmanagement oder Personalentwickler. Der Studiengang hat 2015 den Weiterbildungspreis Baden-Württemberg HOCHSCHULE WIRTSCHAFT erhalten.

GESUNDHEITSFÖRDERUNG Die PH Schwäbisch Gmünd verfügt über umfassende wissenschaftliche Expertise in der Gesundheitsförderung und bietet die interdisziplinär ausgerichteten Studiengänge »Gesundheitsförderung (B.Sc.)« und »Gesundheitsförderung und Prävention

(M.Sc.)« an. Beide Studiengänge sind forschungsbasiert und zugleich anwendungsorientiert angelegt und haben ihren Schwerpunkt in den Bereichen Bewegung und Sport, Ernährungwissenschaft, Gesundheitspsychologie und -soziologie. Seit 2014 gibt es das Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung. Das KZG greift das durch die Studiengänge vorhandene Know-How auf und übernimmt als Serviceund Koordinierungsstelle eine Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft und Praxis. Unternehmen, Kommunen und andere gesellschaftliche Institutionen, die mit der PH im Bereich Gesundheitsförderung zusammenarbeiten wollen, finden im KZG einen kompetenten Ansprechpartner, der die Anfragen zielgerichtet an die Wissenschaftler / innen richtet. Die Kooperation kann über Dienstleistungsprojekte erfolgen, in die gegebenenfalls Praktika und / oder Studienarbeiten mit einbezogen sein können. So kann durch Studierende der Gesundheitsförderung unter wissenschaftlicher Begleitung eine kompetente Bearbeitung und Durchführung gewährleistet werden.

PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE Oberbettringer Straße 200, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9830, www.ph-gmuend.de

Wissenschaftliches Profil der PH (Grafik). StudentenArbeitsgruppe und PH-Campus in Oberbettringen.


ST.  L ORETO - INSTITUT FÜR SOZIALE BERUFE Mehr als 14 Millionen Euro investierte die St.Loreto gGmbH in den letzten fünf Jahren in Sanierung, Umbau und medientechnische Aufrüstung dieses Ausbildungszentrums, das sich zielstrebig in Richtung Hochschule entwickelt. »Zukunftsräume« überschrieb der Geschäftsführer und leidenschaftliche Bauleiter Hans-Dieter Beller die vielbeachtete und denkmalgerechte Fortentwicklung dieser Bildungsakademie in historischen Räumen. Der Begriff »Zukunftsräume« gibt Anlass zu Wortspielereien. Es waren zunächst auch »Zukunftsträume«, die zu Beginn der Planung für das ehrgeizige Modernisierungsprogramm durchgespielt wurden. Ein Jahr nun nach der Wiedereinweihung von St.Loreto, so der traditionelle Name dieser Bildungseinrichtung, ist mehr denn je klar geworden: Studierende, die dort ihren Abschluss machen, können sicher sein, dass sie einen gefragten Zukunftsberuf gewählt haben. Im Hinblick auf demografische und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen tragen die Absolventen des Instituts für Soziale Berufe zunehmend Verantwortung und sind von kirchlichen, kommunalen und auch privaten Arbeitgebern sehr gefragt.

Ein Herzstück, ja den guten Geist der »Stadt des Lernens« stellt das Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd dar. Hinter der Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes, der nicht ohne Grund an eine ehrwürdige Klosteranlage erinnert, ist eine hochmoderne Bildungseinrichtung für Zukunftsberufe angesiedelt.

St.Loreto bietet die Ausbildung in folgenden Berufen an: Erzieherinnen und Erzieher, Jugend- und HeimerzieherInnen, Altenpfleger- und AltenpflegehelferInnen sowie HeilerziehungspflegerInnen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Fort- und Weiterbildungen im Rahmen der Bildungsakademie von St.Loreto. Den Studierenden wird hierbei vor allem berufsbegleitend eine Fülle von Berufsund Handlungsfeldern und auch Aufstiegschancen auf der Grundlage von sozialen Berufen angeboten. Ein Beispiel: Weiterbildung zum Fachwirt beziehungsweise Fachwirtin für Organisation und Führung. Diese Laufbahn eröffnet mit staatlich anerkannter Zusatzausbildung Möglichkeiten, Leitungsaufgaben in Einrichtungen des Sozial-, Gesundheits- und Erziehungswesens zu übernehmen. Vermittelt werden sozialpädagogische, soziale, rechtliche und betriebswirtschaftliche Inhalte, die die beruflichen Kompetenzen erweitern und für Führungsaufgaben erforderlich sind. Fast 1000 Studierende besuchen aktuell das Institut, das neben dem »Mutterhaus« in Schwäbisch Gmünd auch mit Dependancen in Aalen, Ellwangen und Ludwigsburg präsent ist.

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ie Bezeichnung »Mutterhaus« mag vielleicht ein wenig altmodisch klingen und die stetig am Puls der Zeit fortentwickelte und für Gegenwart und Zukunft ausgerichtete methodisch-didaktische, pädagogische und pflegerische Ausbildung nicht widerspiegeln. Dennoch steht die Arbeit dieses Bildungszentrum sozusagen auf interessanten, traditionsreichen Grundmauern. Denn: »Am Puls der Zeit« wird in St.Loreto schon seit 1864 gearbeitet: Auf dem Areal des früheren Kapuzinerklosters wurde eine »Heil- und Irrenanstalt« errichtet. Dort und in etlichen anderen segensreichen Einrichtungen in Gmünd


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prägten die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul (Vinzentinerinnen) in jener Epoche bei der Fürsorge für Kranke, Behinderte und Arme soziale Arbeit und Werte, die für die soziale Stadt Gmünd wegweisend waren und bis heute ihre Gültigkeit bewahrt haben. An das Datum der Gründung von St.Loreto erinnert vor allem die Einweihung der Kapelle (heute Musiksaal), die dem Heiligen Vinzenz von Paul gewidmet ist. Dessen frommer Leitspruch »Liebe sei Tat« prägt bis heute den christlichen Geist dieses beruflichen Bildungszentrums. St.Loreto durchlebte eine wechselvolle Geschichte, vom strengen »Töchterinstitut« sogar mit »Bräutekursen« und »Eheseminaren« bis hin zum Kriegslazarett. 1920 nahm das »Seminar für Kinderpflegerinnen, Kindergärtnerinnen und Jugendleiterinnen« seinen ausschließlich weiblichen Betrieb auf. Die Nationalsozialisten lösten das kirchliche Institut auf. Erst 1946 durfte das »Gmünder Kindergärtnerinnenseminar« wieder seinen Lehrbetrieb aufnehmen. In den 70er-Jahren wurden wichtige Weichen für die zukünftige Trägerschaft gestellt: Gesellschafter waren zunächst der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von Untermarchtal, die Genossenschaft der Franziskanerinnen vom Canisiushaus Schwäbisch Gmünd sowie das

Kinder- und Jugenddorf Marienpflege in Ellwangen. Im Oktober 1985 trat die Stiftung Haus Lindenhof als weiterer Gesellschafter hinzu und 2017 die Katholische Kirche in Ludwigsburg.

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er wichtigste Markstein der jüngsten Vergangenheit war dann im Herbst 2016: Wiedereinweihung des mit großem und liebevollem Aufwand umgebauten und modernisierten Institutsgebäudes. Bei der Einweihung der neuen St.Vinzenz-Kapelle und beim anschließenden Festakt wurde die enorme Verbundenheit der Stadt und der Region mit St.Loreto spürbar. Beim Tag der offenen Tür staunten vor allem ehemalige Studierende und Dozenten: Das futuristische Innenleben des Instituts für Soziale Berufe war nicht wiederzuerkennen, der ewig gute Geist dieses außergewöhnlichen Bildungshauses jedoch schon.

Zum Schuljahreswechsel 2017 / 2018 hat der langjährige Institutsleiter und Geschäftsführer Hans-Dieter Beller die Geschäfte an seine Nachfolger Dr. Uwe Beck (Institutsleitung) und Detlev Wiesinger (Geschäftsführer) übergeben. ST. LORETO gGMBH Wildeck 4, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 6003-0, www.st-loreto-duale-fachschulen.de

»Bildung für Alle« –  so lautet der Auftrag aller Volkshochschulen im Land als kommunale Weiterbildungszentren, also auch der der Gmünder VHS. Die Gmünder VHS legt aber besonderen

Strömungen steht für das Gmünder Weiterbildungs-

GMÜNDER VOLKSHOCHSCHULE

institut derzeit das Thema »Politische Bildung« ganz oben auf

INTEGRATION Das Thema Integration hat Tradition an

Wert auf den regionalen, kulturellen und individuellen Bezug. In Zeiten von Radikalisierung und Erstarken rechtspopulistischer

der Agenda. Stellvertretend für das Gesamtangebot der Gmünder VHS stellen wir drei Bereiche vor, die ebenfalls einen aktuellen, gesellschaftlich-sozialen Bezug haben:

der Gmünder VHS, schon zu Zeiten der ersten Gastarbeiter-Wellen in den 1950er/1960er-Jahren hatte die VHS dazu Kurs-Angebote. Und heute, wo Migration und die Flüchtlings-Problematik brennende Themen sind, sind die VHSen deutschlandweit wie auch in Gmünd wieder gefordert. Seit 2013 bietet die Gmünder VHS spezielle Kurse für Flüchtlinge an, die mal vom Bund, mal vom Kreis oder der Stadt gefördert werden. Als einer von 12 Standorten hat die hiesige VHS aufgrund einer Ausschreibung den Zuschlag für das »Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge« des Kultusministeriums erhalten. Die 21- bis 35-jährigen Flüchtlinge erhalten hier eine Vorbereitung auf Arbeit und Beruf. Das ursprüngliche »Berufsbildungsjahr« hat Ende September 2016 begonnen und wird inklusive Kinderbetreuung durch PATE e.V. vom Land finanziert. Mit im Kurs sind 10 nigerianische Frauen, die auf Wunsch kommunaler Institutionen aufgenommen wurden und die allesamt spezielle Biografien mit abenteuerlicher Flucht über Italien und Belgien haben. Auch ein ehemaliger, auf


der Flucht erblindeter Englischlehrer und ein junger Mann im Rollstuhl sind Teil der Gruppe. Die A1-Prüfung war Ende 2016, der Kurs endet mit der B1Prüfung im Juli und beinhaltet bis dahin noch ein 5-wöchiges, berufsorientiertes Praktikum). Weitere VHS-Angebote sind Integrationskurse für EU-Binnenmigranten, Migranten aus Drittstaaten und Flüchtlinge, die seit 2010 um das 3-fache zugenommen haben sowie Alphabetisierungskurse für primäre Analphabeten und Zweitschriftlerner, deren Zahl sich ebenfalls von einem Kurs vor 1 1⁄2 Jahren auf heute 4 Kurse erhöht hat. Überreichung der offiziellen Deutschkurs-Zertifkate an erfolgreiche Flüchtlinge durch OB Richard Arnold (ob.). Kinder und Jugendliche bemalen große Leinwände bei der Eröffnung der JKSRäume (M.). Menschen mit und ohne Handicap in einer VHS-Theatergruppe (u.l.) und im Kunst-Workshop beim Buhl-Festival (u.r.).

INKLUSION Inklusion – die Einbeziehung von Menschen mit Handicap in die Kursangebote – ist ebenfalls ein aktuelles Thema, dem sich die Gmünder VHS stellt. Sie hat sich auf ein 2012 vom Kultusministerium ausgeschriebenes Projekt »Inklusion in der Weiterbildung« beworben und in einer zweijährigen Modellphase solche Angebote in Kooperation mit der Stiftung Haus Lindenhof erprobt. Dabei begleitet jeweils zur fachlichen Kursleitung eine Assistentin mit heilpädagogischer Qualifikation die inklusiven Kurse und Veranstaltungen an der VHS. Die Fi-

nanzierung des Kultusministeriums ist mittlerweile ausgelaufen, die Kurse werden nun »quer«-finanziert und sind für die VHS nicht kostendeckend, da der organisatorischlogistische Aufwand wesentlich höher ist, und die (reduzierten) VHS-Gebühren sie nicht abdecken können. So organisiert eine VHS-Mitarbeiterin u.a. notwendige Fahrdienste und Kursassistenzen. Die Stiftung Haus Lindenhof bewirbt das Inklusionsangebot der VHS zusätzlich in ihrem Weiterbildungsprogramm. Aber entsprechend ihrem Motto: »Bildung für Alle« unterstützt die Gmünder VHS diese speziellen Kurse  – möchte sie doch seit jeher nicht (Weiter-)Bildungsangebote nach Standard, sondern auch auf die individuellen bzw. gesellschaftlich-politischen Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten anbieten.

JUGENDKUNSTSCHULE Überlegungen und Initiativen dazu gab es schon lange – nach jahrzehntelanger Vorarbeit wurde sie dann im Herbst 2014 gegründet: die Jugendkunstschule Schwäbisch Gmünd. Mit der Gmünder VHS als Träger präsentiert sich die noch junge Einrichtung seit Sommer 2016 jedoch räumlich getrennt in einer ehemaligen Buchhandlung am Münsterplatz – in direkter Nachbarschaft zur VHS. Nach etwas zähem Beginn mit gerade mal zwei Kursen bietet das aktuelle Sommersemester über 20 Kurse und die Teilnehmerzahl ist auf fast 250 Kinder und Jugendliche angewachsen, die von 15 Dozenten /innen unterrichtet werden. Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche ab 3 Jahren, die JKS erarbeitet aber auch Programme, die für Familien geeignet sind. Neben beliebten Kursen wie »Drucken ist ein Abenteuer« oder »Du, Dein Pinsel, Zeichenstift & andere Materialien«, Kursen für Bildhauerei oder Fotografie bietet die JKS auch Exkursionen und geht Kooperationen mit anderen Kulturträgern, wie z.B. dem Museum im Prediger ein. Unter dem Motto »JKS@Museum« erleben die Kinder das städtische Museum von seiner unbekannten Seite – während des 2-stündigen Besuchs werfen sie einen Blick ins Depot, in die Grafiksammlung oder die jeweils aktuelle Ausstellung, um sich für eigene Kreationen inspirieren zu lassen. Jeden Samstag ist »Offenes Atelier«: Durch die Lage der JKS direkt am Münsterplatz findet der Wochenmarkt quasi vor der Tür statt – und so haben Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder 1-2 Stunden in der JKS Kreativität ausleben zu lassen, während sie ihre Einkäufe erledigen können. Die Jugendkunstschule bietet auch Eltern-Kind-Kurse, Workshops in den Ferien und spezielle Projekte für Kinder aus Flüchtlingsfamilien.

GMÜNDER VOLKSHOCHSCHULE Münsterplatz 15, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 92515-0, www.gmuender-vhs.de


Zu Beginn des 21.Jahrhunderts scheint es kaum vorstellbar, dass Beschäftigte hierzulande Probleme mit dem Lesen, Schreiben und anderen Grundkenntnissen haben. Es gibt jedoch in Deutschland etwa 4,3 Millionen Arbeitnehmer/innen, die über keinen Berufsabschluss verfügen und als geringqualifiziert gelten.

TECHNISCHE AKADEMIE FÜR BERUFLICHE BILDUNG Fast die Hälfte dieser Beschäftigten erreicht nach einer aktuellen Studie lediglich die 1. Kompetenzstufe (von insgesamt 5), können damit nur einfache Texte mit eindeutigen Informationen verstehen und nur einfache Rechnungen vornehmen. Das bedeutet nicht nur Beeinträchtigung der Arbeitsqualität und Arbeitssicherheit in den Unternehmen, sondern große Hürden für die Beschäftigten mit geringer Qualifikation angesichts komplexer werdenden Anforderungen am Arbeitsplatz, sich im Berufsleben zu behaupten oder sich weiter zu qualifizieren. Sie laufen damit Gefahr, z.B. bei Umstrukturierungen, ganz aus dem Beschäftigungssystem zu fallen. Das ist der Hintergrund, vor dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2007 zwei Förderschwerpunkte geschaffen hat, die das Thema der mangelnden Grundbildung bei Beschäftigten und das Entwickeln und Erproben von geeigneten Förderansätzen in den Fokus nehmen. Auch die Technische Akademie für berufliche Bildung hat sich diesem Thema angenommen und Alphabetisierung und Grundbildung zum Bestandteil ihres Kurs- und Weiterbildungs-Programms gemacht. Ihr ist es mit einem Team von Dozenten und Dozentinnen gelungen, den richtigen Ansatz zu finden, nämlich Grundbildung in den Kontext von betrieblichen Weiterbildungsangeboten zu integrieren und Menschen mit geringer Qualifikation oder mit Führungsverantwortung durch passgenaue Angebote zu motivieren, den Schritt in die Weiterbildung zu machen.

TECHNISCHE AKADEMIE: FACHSTELLE FÜR GRUNDBILDUNG UND ALPHABETISIERUNG Der Ansatz und die Qualität der Kurse und Projekte der TA muss auch die Verantwortlichen des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg überzeugt haben: die Technische Akademie wurde am 1. Oktober 2016 vom KuMi zur Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung ernannt. Eine große Auszeichnung – koordiniert die TA doch unter dem Projekttitel »Alphabe-

tisierung und Grundbildung als Weg zu Erfolg und Teilnahme in Beruf und Gesellschaft« im Rahmen des Europäischen Sozialfond (ESF) das Kurs- und Lernangebot von insgesamt 11 Projektträgern im Land. Neben dem Ziel der Fachstelle, durch entsprechende Lernangebote die Zahl der Analphabeten insgesamt, vor allem der »funktionalen« Analphabeten zu reduzieren, geht es auch um die Weiterbildung und Qualifizierung der Dozenten/ innen – 18 von ihnen haben 2016 das Zertifikat »Basisqualifizierung ProGrundbildung« erworben. In den Kursen der TA – die vorwiegend in den Räumen der jeweiligen Unternehmen stattfinden – wird zunächst der Bedarf an Weiterbildung ermittelt, der sich aus Veränderungen von Arbeitsabläufen und der dadurch erhöhten sprachlichen Anforderung am Arbeitsplatz ergeben. Die Kurse werden teilnehmergerecht gestaltet, d.h.: auf die Anforderungen am jeweiligen Arbeitsplatz und die Arbeitszeit der Teilnehmer ausgerichtet. Dabei müssen viele An- und Ungelernte zunächst einmal ihre Basiskenntnisse auffrischen oder vertiefen, um erfolgreich eine Qualifikation zu absolvieren. Daher sind die Kurse in Module aufgegliedert, die mit Grundbildungsthemen starten und dann die Fachsprache mit einbeziehen. Dazu werden firmeninterne Dokumente aus den jeweiligen Arbeitsbereichen, sowie QM-Unterla-

Jeden ersten Mittwoch im Monat findet für Kursteilnehmer ein Stammtisch im a.l.s.o.-Café statt (o.). Deutschkurs für Reinigungskräfte in der Stauferklinik (M.l). Auszubildender Emir Arifovski und Ausbildungsmeister Tobias Nagel (M.r.). Das GrundbildungsTeam der Technischen Akademie (u.).


gen oder Materialien zum Thema Arbeitssicherheit in die Trainings integriert. Die Grundbildungskurse generieren eine Win-Win-Situation: Kümmert sich das Unternehmen um die Beschäftigten, kümmern sich diese auch um das Unternehmen. Bildung, speziell arbeitsorientierte Grundbildung, wird damit zum wichtigen Instrument der Mitarbeiterbindung – und den Mitarbeitern hilft es, Ängste abzubauen, Mut zu bekommen, neue Perspektiven und sich selbst weiterzuentwickeln. Insgesamt trägt die arbeitsorientierte Grundbildung dazu bei, die Diskrepanz zwischen beruflichen Anforderungsprofilen in einer technik- und dienstleistungsorientierten Arbeitswelt und den vorhandenen, individuellen Kompetenzen zu verringern.

SCHULUNG VON MITARBEITERN IN FÜHRUNGSVERANTWORTUNG Auch bei Mitarbeitern mit Führungsverantwortung unterhalb der Meisterebene liegt häufig eine niedrige Qualifikation vor, die durch spezialisierte bzw. standardisierte Arbeitsanforderung auch nicht verbessert wird und die Kommunikationsfähigkeit und Führungsqualität eines Teamleiters nicht unbedingt fördert. Aber erfolgreiche Personalführung bedeutet, mit Sensibilität die eigenen Mitarbeiter zu gewinnen und sich kontinuierlich deren Akzeptanz und Respekt zu erarbeiten –

ERHARDSCHE ALTERTÜMERSAMMLUNG Das letzte Beispiel unserer Bildungs-»Leuchttürme« führt uns 170 Jahre in die Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd zurück. Es gab zur Mitte und in der zweiten Hälfte des 19. Jh. insbesondere in der Kunstgewerbe- und Edelmetall-Branche Unternehmer, die über ihre unternehmerischen Fähigkeiten hinaus kunstund kulturinteressiert waren. Sie waren früh von der Vision geleitet, Industrie und Handwerk, Ausbildung und Museum miteinander zu verbinden und Synergien für jeden der drei Bereiche zu schaffen. Ein Unternehmen spielt in diesem Zusammenhang eine herausragende Rolle: die Firma Erhard &  Söhne. Sie ist das älteste, heute noch produzierende Unternehmen und außerdem der einzige Familienbetrieb seit nunmehr 6 Generationen. Carl Gottlieb Erhard (1790-1874) gründete seine Firma im Jahr 1844 an der Badmauer mitten im Zentrum der Stadt. Seine Söhne Carl (1819-1888) und Julius (1820-1898) bauten sie zu einem Unternehmen von überregionaler Bedeutung aus. Mit der Herstellung feuerver-

und gleichzeitig die vorgegebenen unternehmerischen Ziele zu erreichen. Hier setzen die Trainings der TA an – denn auch beim Thema Grundbildung spielen Teamleiter eine wichtige Rolle, hat es sich doch erwiesen, dass die Ansprache von potentiellen Teilnehmern an Alphabetisierungs- und Grundbildungskursen am besten durch den direkten Vorgesetzten erfolgt.

GRUNDBILDUNG FÜR ASYLBEWERBER/GEFLÜCHTETE Die von der TA entwickelten Kurse sind gezielt auf die den Asylbewerbern bzw. Flüchtlingen zur Verfügung stehenden Arbeitsmöglichkeiten und Branchen ausgerichtet, wie z.B. im Pflege- oder Handwerksbereich, und deshalb wird dabei gezielt auf berufsspezifische Inhalte eingegangen. Diese Kurse sind nicht vergleichbar mit denen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), sondern sollen als Folgekurse auf das Berufsleben vorbereiten. Deshalb richten sie sich ausschließlich an Asylbewerber mit einer nachgewiesen hohen Bleibewahrscheinlichkeit, die sich in einer Ausbildung befinden. TECHNISCHE AKADEMIE FÜR BERUFLICHE BILDUNG (TA) Lorcher Straße 119, 73525 Schwäbisch Gmünd, AP: Yvonne Nitsche, Fon +49 (0)7171 314916, y.nitsche@technische-akademie.de, www.technische-akademie.de

goldeter Bronzewaren etablierte die Firma einen Industriezweig, den es in Schwäbisch Gmünd bisher nicht gab. Neben der Spezialisierung auf die Verarbeitung von Bronze, Messing, Kupfer und Zinn wurden auch Artikel aus Edelmetall gefertigt. Bereits in den Anfangsjahren produzierte Erhard &  Söhne für Kunden in Europa und USA. In enger Verbindung mit der Produktpalette des Unternehmens stand das private Interesse des Gründersohns Julius Erhard, das sich in einer umfangreichen Kunst- und Kunstgewerbe-Sammlung niederschlug. Diese speiste sich zum Teil aus der eigenen Firmenproduktion – oft Reproduktionen historischer Vorlagen oder Produkte, umfasste aber auch zahllose andere Exponate.

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us der Vorstellung, dass (Aus-)Bildung die Grundlage für höhere Qualität und Effektivität ist, haben die Gmünder schon 1776 im Waisenhaus eine »Zeichenschule für das Gold- und Silberhandwerk« eingerichtet. Aus derselben Vorstellung förderte Julius Erhard die Einrichtung einer Gewerblichen Fortbildungsschule, die am 2. Februar 1860 ebenfalls im Waisenhaus gegründet wurde. Bereits einige Jahre später, 1874, formulierten die Gmünder Unternehmer den dringenden Wunsch, eine Vorbildersammlung für das Edelmetallgewerbe einzurichten. Impulsgeber hierbei war der »Nestor der Gmünder


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Fabrikanten«, Hermann Bauer. Im Jahr 1876 wurde dann aus den Reihen der Gmünder Fabrikanten das Kunstgewerbemuseum gegründet  – Geburtsstunde des heutigen Museums im Prediger und damit eines der ältesten in Baden-Württemberg. Ziel der Gründung 1876 war die Schaffung von Synergien für Ausbildung und Industrie. Vorbild für das Kunstgewerbemuseum war das 1852 gegründete South-Kensington-Museum in London, das spätere Victoria and Albert Museum. Der Aufbau des Gmünder Museums richtete sich damals an den kurz zuvor gegründeten Landesgewerbemuseen in Karlsruhe, Nürnberg und Stuttgart aus. Auch sie waren als Vorbildersammlung von Kunstwerken und Kunsthandwerk angelegt, die den Studierenden und Schülern vor Ort als Anschauungsmaterial für ihre künstlerische Arbeit dienten.

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owohl an der Gründung der Gewerblichen Fortbildungsschule als auch des Gewerbemuseums war der bedeutende Wirtschaftspolitiker und Förderer der Industrialisierung Ferdinand von Steinbeis (1807-1893) beteiligt, der großen Wert auf die Vernetzung von Ausbildung, Industrie und Schausammlung legte. Die Freundschaft mit Firmengründer Carl Gottlob Erhard bewirkte, dass dessen Ideen in Gmünd schnell auf fruchtbaren Boden fielen – gab es doch im Gründungsjahr des Gewerbemuseums in der Stadt annähernd 50 Fabriken, 60 Handwerksbetriebe und unzählige Heimarbeitsstätten. Die Gründungs-Intention des Gmünder Gewerbemuseums und der Gewerbeschule war »die Hebung und Weiterbildung des Geschmacks« und die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Gmünder Produkte. Julius Erhard, der von der Gründung bis zu seinem Tod 1898 Vorstandsvorsitzender des Museums war, hat mit beiden Institutionen die Umsetzung eines zielgerichteten Bildungsauftrags verfolgt und erreicht. Als Julius Erhard am 17. Juli 1890 die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde, bot er der Stadt seine »Sammlung Gmünder Altertümer« als Schenkung an. Die über fünf Jahrzehnte zusammengetragene Vorbildersammlung umfasste damals schon mehr als 1000 Gegenstände, Dokumente, Zeichnungen, Grafik, Fotografie, Malerei, Skulptur, Kunstgewerbe, Gebrauchsgerät und Mobiliar. Seine »Bilderchronik«, eine ergänzende Sammlung aus Zeichnungen und Fotografien, kam 10 Jahre später als Schenkung durch seinen Sohn Hermann noch dazu. Nach vielen Jahrzehnten unter einem Dach im Waisenhaus am Unteren Marktplatz bezogen Gewerbeschule und Gewerbemuseum 1909 gemeinsam das eigens für sie neu errichtete Gebäude in der Rektor-Klaus-Straße 100 – die sogenannte »Gmünder Akropolis« – und wurde »Königliche Fachschule für die Edelmetallindustrie«, die heutige Hochschule für Gestaltung. Gründungsdirektor war der Zeichner, Bildhauer und Ziseleur Prof. Walter Klein, einer der bedeutendsten Lehrer an der Gewerbeschule, der auch für Erhard & Söhne arbeitete, zu den Förderern

des Museums gehörte und in leitender Funktion des Museumsvereins die Geschicke zwischen Industrie, Museum und Lehranstalten lenkte. Von 1907 bis 1946 war Klein wichtigster Vorkämpfer für den Museums- und Schulneubau, Professor und Leiter der Fachschule. Und so schließt sich mit ihm ein Kreis, der von Julius Erhard, Hermann Bauer und anderen Gmünder Fabrikanten initiiert wurde, nämlich mit der fruchtbaren Verbindung von Gewerbeindustrie, Gewerbemuseum und Gewerbeschule zukunftsweisende Impulse für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung und Bedeutung von Schwäbisch Gmünd zu setzen.

Quellen: Jubiläumsband »Weltpatente aus Schwäbisch Gmünd. Das Unternehmen Erhard & Söhne – vom Kunsthandwerk zum Industriedesign«, Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik, 2009 Valeria Waibel: »Julius Erhard und seine Gmünder Alterthumssammlung« in: UNICORNIS, 5. Jg, Sept. 1990

MUSEUM UND GALERIE IM PREDIGER Johannisplatz 2, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 603-4130, www.museum-galerie-fabrik.de

Filigranarbeiten aus der Erhardschen Altertümersammlung (ob.). Julius Erhard, Foto um 1890 (Mi.l.). Erstes Firmengebäude Ecke Bocksgasse /  Badmauer (Mi.r.). Die Altertümersammlung im Gewerbemuseum im Waisenhaus (u.).


DIE GMÜNDER BILDUNGSLANDSCHAFT

Die Gmünder Bildungslandschaft bietet Perspektiven mit Bildungschancen für alle, sie schafft Persönlichkeiten in einer nachhaltigen Wissensgesellschaft, Bildung wird in Schwäbisch Gmünd groß geschrieben. Die Stauferstadt hat, aus der Bildungstradition der Kirchen und Klöster, mit ihren vielfältigen Angeboten von jeher eine herausragende Stellung innerhalb der Region. Schwäbisch Gmünd präsentiert sich heute als Bildungsstadt, die von der frühkindlichen Bildung über ein breit gefächertes öffentliches und privates Angebot der schulischen Bildung bis hin zu den Hochschulen das gesamte Bildungsspektrum abdeckt. Ergänzt wird dies durch Schwerpunkte im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung und des lebenslangen Lernens, das unter anderem von der Kinderuni der PH Schwäbisch Gmünd über die Wissenswerkstat EULE, die Volkshochschule bis hin zur Seniorenhochschule der PH reicht. Die Basis guter Bildung wird in den ersten Lebensjahren geschaffen. In rund 60 Kindergärten und Kindertagesstätten werden in Schwäbisch Gmünd über 2400 Kinder ab dem ersten Lebensjahr betreut. Die pädagogischen Profile der fast 20 verschiedenen Träger sind dabei vielfältig. Diese schließen Angebote in den Themenbereichen Sprache, Bewegung, Musik, Natur und Technik ebenso mit ein wie Profile des Waldkindergartens bis hin zur Reggio Pädagogik. An 21 Schulen unter Trägerschaft der Stadt Schwäbisch Gmünd erhalten über 5000 Schülerinnen und Schüler guten Unterricht. Von der kleinen Grundschule im Stadtteil, die unter dem Motto »kurze Beine, kurze Wege« den Einstieg ins Schulleben gestalten, über Real- und Gemeinschaftsschulen bis hin zu vier Gymnasien. Das Landesgymnasium für Hochbegabte bietet dabei für hochbegabte Schüler aus dem ganzen Land einen Lernort mit Internatsbetrieb. Sieben Berufliche Schulen bieten in Schwäbisch umfassende Möglichkeiten beim Erwerb von vielfältigen Schulabschlüssen und Aus-

bildungsberufen. Über 3400 Schüler besuchen dabei das Berufliche Schulzentrum in Schwäbisch Gmünd mit Gewerblicher Schule, Kaufmännischer Schule und der Agnes-von-Hohenstaufen-Schule. In mehreren Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren steht Kindern mit unterschiedlichem Förderbedarf das passgenaue Angebot zur Verfügung. Dies reicht von den Förderschwerpunkten »Lernen« über die Themen »Hören und Kommunikation« bis hin zu Angeboten im Bereich körperliche und motorische Entwicklung sowie dem Förderschwerpunkt »geistige Entwicklung«. Die Gmünder Hochschullandschaft entwickelt sich stetig weiter. An der Pädagogischen Hochschule – der »Bildungsuniversität« der Stadt – bestehen Schwerpunkte in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Interkulturalität. Hier führen die Bachelor- und Masterstudiengänge ins Lehramt für Grundschule, berufliche Schule und Sekundarstufe I oder bilden Spezialisten z.B. für die Gesundheitsförderung oder Integration aus. Berufsbegleitende Studiengänge, etwa in der Weiterbildung, und Erweiterungsstudiengänge und Promotionsprogramme runden das Angebot der PH Schwäbisch Gmünd ab. Über 3000 Studierende nutzen diese Studienangebote. Mit dem Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung und dem Pädagogischen Fachseminar sind zwei weitere wichtige Einrichtungen zur Vorbereitung auf den Schuldienst in der Stadt beheimatet. An der Hochschule für Gestaltung können rund 700 Studierende an vier Bachelor- und einem Master-Studiengang die Voraussetzung zur Lösungskompetenz für zukünftige gestalterische Aufgaben erlangen. Gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Aalen wird in Schwäbisch Gmünd in Kooperation der Studiengang »Internet der Dinge« angeboten. Die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen in diesem Zukunftsfeld ist in Deutschland einzigartig. AMT FÜR BILDUNG UND SPORT AP: Klaus Arnholdt, Fon 07171 603-4010, klaus.arnholdt@schwaebisch-gmuend.de

im wissenschaftlichen Profil

BILDUNG – GESUNDHEIT – INTERKULTURALITÄT forschungsbasiert und praxisorientiert studieren!


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BILDUNGSEINRICHTUNGEN DER STADT SCHWÄBISCH GMÜND (Auswahl)

ADALBERT-STIFTER-REALSCHULE Fon +49 (0)7171 82517, www.asr-gd.de EICHENRAINSCHULE Grundschule mit Montessori-Zug, Fon +49 (0)7171 71542, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen FRIEDENSSCHULE Gemeinschaftsschule Fon +49 (0)7171 72892, www.friedensschule-rehnenhof.de GRUNDSCHULE GROSSDEINBACH Fon +49 (0)7171 71870, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen

GRUNDSCHULE HARDT Fon +49 (0)7171 66929, www.gshardt.de

GRUNDSCHULE WEILER Fon +49 (0)7171 85750, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen

HANS-BALDUNG-GYMNASIUM Fon +49 (0)7171 929763, www.hans-baldung-gymnasium.de

HECTOR KINDERAKADEMIE

SCHILLER-REALSCHULE mit Grundschule

GEWERBLICHE SCHULE

und Werkrealschule im Verbund. Standort Rauchbeinschule: Fon +49 (0)7171/38010, Standort Schiller-Realschule: Fon +49 (0)7171 929576 www.schiller-realschule-gmuend.de

Fon +49 (0)7171 804100, www.gs-gd.de

STADTBIBLIOTHEK SCHWÄBISCH GMÜND Fon +49 (0)7171 603-4466, www.stb.schwaebisch-gmuend.de STÄDTISCHE MUSIKSCHULE im Schwörhaus Fon +49 (0)7171 39021, www.schwaebisch-gmuend.de/5917-Musikschule STAUFERSCHULE Grundschule Fon +49 (0)7171 64144, www.staufer.gd.schule-bw.de THEODOR-HEUSS-SCHULE Grundschule Fon +49 (0)7171 82537, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen UHLANDSCHULE Grundschule Fon +49 (0)7171 81870, www.usb.gd.bw.schule.de

Fon +49 (0)7171/82908, www.scheffold-gymnasium.de

SCHERR-GRUNDSCHULE RECHBERG Fon +49 (0)7171 43581, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen SCHEUELBERGSCHULE Grundschule Fon +49 (0)7173 4160, www.sbs.aa.schule-bw.de

SILBERWARENMUSEUM OTT-PAUSERSCHE FABRIK Fon +49 (0)7171 38910 und 603-4140, www.museum-galerie-fabrik.de

KLOSTERBERGSCHULE Schule für Geistigbehinderte und Körperbehinderte Fon +49 (0)7171 605520, www.klosterbergschule.de

AG-ERWACHSENENBILDUNG e.V.

KREISMEDIENZENTRUM

an der Gewerblichen Schule Fon +49 (0)7171 804161, ag.gs-gd.de

BERUFSKOLLEG FÜR GRAFIK-DESIGN

SCHEFFOLD-GYMNASIUM

Fon +49 (0)7171 804200, www.ksgd.aa.bw.schule.de

Fon +49 (0)7171 92267-00, www.kolping-bildungswerk.de/bildungszentren

LANDESGYMNASIUM FÜR HOCHBEGABTE

Fon +49 (0)7171 603-4130, www.museum-galerie-fabrik.de PARLER-GYMNASIUM Fon +49 (0)7171 929936, www.parler-gymnasium.de PESTALOZZISCHULE Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) »Lernen« Fon +49 (0)7171 30063, www.pfoe.gd.schule-bw.de RÖMERSCHULE Grundschule Fon +49 (0)7171 949140, www.schwaebisch-gmuend.de/3955-Grundschulen

KAUFMÄNNISCHE SCHULE

KOLPING-BILDUNGSWERK OSTWÜRTTEMBERG

AGNES-VON-HOHENSTAUFEN-SCHULE

MUSEUM IM PREDIGER

HTW AALEN / HFG SCHWÄBISCH GMÜND Studiengang »Internet der Dinge« Fon +49 (0)7361 5765650 und 5764195, www.hs-aalen.de/de/courses/66-internet-der-dinge www.hfg-gmuend.de/BA_IOT.html JOHANNES-LANDENBERGER-SCHULE Fon +49 (0)7171 1049611, www. johannes-landenberger-schule.diakonie-stetten.de

WEITERE BILDUNGSEINRICHTUNGEN IN SCHWÄBISCH GMÜND (Auswahl)

Fon +49 (0)7171 72892, www.hector-kinderakademie.de KLÖSTERLESCHULE Grundschule Fon +49 (0)7171 62234, www.kloesterleschule-gd.de Fon +49 (0)7171 104380, www.lgh-gmuend.de MOZARTSCHULE Gemeinschaftsschule Fon +49 (0)7171 81200, www.mozartschule-gd.de

HOCHSCHULE FÜR GESTALTUNG Fon +49 (0)7171 602600, www.hfg-gmuend.de

Fon +49 (0)7171 804300, www.avh-gd.de BAW Berufsausbildungswerk Fon +49 (0)7171 10496-0, www.diakonie-stetten.de Schwäbisch Gmünd / Kolping-Bildungszentrum Ostwürtemberg, Fon +49 (0)7171 9226700, www.kolping-bildungswerk.de/bildungszentren CANISIUS-SCHULE Schule für Erziehungshilfe Fon +49 (0)7171 180845, www.franzvonassisi.de

CHRISTLICHE GEMEINDEMUSIKSCHULE SCHÖNBLICK Fon +49 (0)7171 97070, www.schoenblick.de/musikschule DAA Deutsche Angestellten-Akademie GmbH Fon +49 (0)7171/998570, www.daa-gmuend.de DIETRICH-BONHOEFFER-SCHULE Fon +49 (0)7171 6045177, www.db-schule.de DOMINO SERVITE SCHULE e.V. Freie Evangelische Schule Lindach Fon +49 (0)7171 700440, www.fes-lindach.de

EULE GMÜNDER WISSENSWERKSTATT der Technischen Akademie für berufliche Bildung Schwäbisch Gmünd (TA) Fon +49 (0)7171 9226780, www.gmuendereule.de

FRANZISKUS GRUNDSCHULE Freie Katholische Schule, Fon +49 (0)7171 180894, www.franziskusgrundschule.de

Fon +49 (0)7171 324335, www.kmz.ostalbkreis.de

PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE Fon +49 (0)7171 9830, www.ph-gmuend.de

PÄDAGOGISCHES FACHSEMINAR Fon +49 (0)7171 983355, www.pfs.seminar-schwaebisch-gmuend.de

POLIGENIUS PRIVATE SCHULE Fon +49 (0)7171 1819510, www.poligenius.com GMÜNDER VOLKSHOCHSCHULE e.V. Fon+49 (0)7171 925150, www.gmuender-vhs.de SENIORENHOCHSCHULE an der PH Schw. Gmünd Fon +49 (0)7171 983220, www.ph-gmuend.de/studium/seniorenhochschule

ST.JOSEF – SCHULE FÜR HÖRGESCHÄDIGTE Fon+49 (0)7171 188300, www.st-josef-gd.de

ST.LORETO – INSTITUT FÜR SOZIALE BERUFE Fon +49 (0)7171 60030, www.soziale-berufe-ostalb.de

STAATLICHES SEMINAR FÜR DIDAKTIK UND LEHRERBILDUNG (GWHRS) Fon +49 (0)7171 602700, www.gwhrs.seminar-schwaebisch-gmuend.de MARTINUSSCHULE Schule der Stiftung Haus Lindenhof mit den Förderschwerpunkten geistige, körperliche und motorische Entwicklung, Fon 07171 802400, www.haus-lindenhof.de

TECHNISCHE AKADEMIE FÜR BERUFLICHE BILDUNG (TA) Schwäbisch Gmünd e.V. Fon +49 (0)7171 314407, www.technische-akademie.de

FREIE WALDORFSCHULE Schwäbisch Gmünd e.V., Fon +49 (0)7171 8748870, www.waldorfschule-gmuend.de

Quelle: www.bildungsportal-ostalb.de, www.schwaebisch-gmuend.de


DESIGN STUDIEREN – ZUKUNFT GESTALTEN Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd und ihre Vorgängerinstitutionen beschreiten seit mehr als 240 Jahren NEUE WEGE , um die

ZUKUNFT mitzugestalten. Die fortschreitende Digitalisierung ist eine neue

HERAUSFORDERUNG , der sich die

IN WELCHER WELT WOLLEN WIR LEBEN? Die Wohnungstür kann mit unserem Smartphone kommunizieren. Werkstücke informieren Maschinen, wie sie weiterverarbeitet werden müssen. Roboter begrüßen in der Hotellobby und übernehmen den Check-in. Und Kinder lernen in virtuellen Klassenzimmern, wenn die Schule weit entfernt ist. Digitalisierung und das Internet der Dinge sind keine Zukunftsszenarien mehr. Die Kombination aus digitalen Prozessen und großen Datenströmen hat all dies bereits ermöglicht. Die Frage lautet daher nicht, ob wir diese Entwicklung wollen, sondern, wie wir damit umgehen und die Zukunft dabei nach unseren Wünschen und Bedürfnissen gestalten. AGIEREN STATT REAGIEREN Digitalisierung beherrscht so gut wie alle Lebensbereiche und lässt grundlegende gesellschaftliche Veränderungen erwarten. Eine interdisziplinär vernetzte Gestaltung bietet den Menschen im besten Fall eine Orientierung in der komplexen Autonomisierung und Individualisierung von Lebenswelten.

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ie Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd verfolgt das Ziel, ihren Studierenden neben einer individuell fachlichen Entwicklung vor allem eine zivilgesellschaftliche und soziale Verantwortung gegenüber der Schnittstellendisziplin Gestaltung zu ermöglichen. Mit den vier Bachelorstudiengängen Kommunikationsgestaltung, Interaktionsgestaltung, Internet der Dinge und Produktgestaltung sowie dem Masterstudiengang Strategische Gestaltung gehört die Hochschule zu den spezialisiertesten Hochschulen in Baden-Württemberg.

HfG Schwäbisch Gmünd auch dank ihrer Tradition gekonnt stellt.

Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd Fon: 07171 602 600 www.hfg-gmuend.de www.facebook.de/ hochschule.gestaltung

Alle Studiengänge zeichnen sich durch ihre Interdisziplinarität, wechselseitige Kooperation und internationale Vernetzung aus. Durch alle Studiengänge ziehen sich die sechs Themenfelder Gesundheit, Bildung, Energie, Mobilität, Kommunikation und Sicherheit. Damit bieten sich den Studierenden optimale Voraussetzungen, sich frühzeitig mit kommenden Megatrends wie etwa Arbeit und Unternehmen im Umbruch, Bevölkerungsentwicklung, verschärfte Energie- und Ressourcenlage, wachsende Mobilitäts- und Logistikbedürfnisse, Klimawandel und Ökologisierung zu beschäftigen und mit kommenden Herausforderungen bereits im Studium auseinanderzusetzen. Die ausgestellten Projekte und Abschlussarbeiten auf den Semesterausstellungen im Februar und Juli zeigen eindrücklich, wie das ressourcenbewusste Leben in der Zukunft aussehen kann und wie soziale, ökologische, technologische und wirtschaftliche Innovationen an der Hochschule gefördert werden. 2007 hat die HfG Schwäbisch Gmünd beispielsweise als erste Hochschule den Studiengang Interaktionsgestaltung eingeführt. Im Mittelpunkt des Studiengangs stehen die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine. Das Studium sitzt somit an der Schnittstelle zwischen Gestaltung, technischen Entwicklungen, Psychologie und Soziologie. 2015 führte die HfG ebenfalls als erste Hochschule in Deutschland und in Kooperation mit der Hochschule Aalen den Bachelorstudiengang Internet der Dinge ein, um künftige Gestalter gezielt auf neue Anforderungen in der digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten.

IM FOKUS: DAS INTERNET DER DINGE Der Mensch interagiert mit der digitalen Welt zunehmend nicht mehr über einen klassischen Computer mit Bildschirm, sondern durch in den Alltag eingebettete Gegenstände. Als »Internet der Dinge« bezeichnet man die Digitalisierung und Vernetzung verschiedener Alltagsgegenstände und Lebensbe-


TEXT CARMEN FISCHER FOTOS OLIVER JUNG FOTOGRAFIE PROJEKTBILDER: NAU/PAUL/SCHUCKERT, HOLZER/WEISS, THIEMT/KNÖDLER

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reiche. Das Ziel dabei ist, Prozesse durch die Anbindung an ein übergeordnetes, intelligentes System zu optimieren und so das Leben einfacher zu gestalten. Nicht nur in der Industrie, sondern auch im Alltag macht sich diese Entwicklung bereits bemerkbar.

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eit dem Wintersemester 2015 bietet die HfG Schwäbisch Gmünd den Studiengang Internet der Dinge – Gestaltung vernetzter Systeme an. Das »Internet of Things« vereint verschiedene Schlüsseltechnologien der Zukunft. Die Studierenden beschäftigen sich mit nutzerzentrierter Gestaltung, Designmethodik und Design Thinking, aber auch mit den nötigen Technologien oder Physical Computing. Im Prototyping Labor mit Mikrocontrollern, Sensoren, Arduino oder Beaglebone werden funktionale Prototypen erstellt.

GESTALTUNG IST HALTUNG Die Digitalisierung des Alltags und die Eroberung der Umwelt durch intelligente Geräte stellen nicht nur Interaktionsgestalter und IoTler, sondern auch in immer größerem Maß Kommunikationsgestalter und Produktgestalter vor immer neue Aufgaben. Ziel ist es, Studierende auf die jetzige und kommende Arbeitswelt vorzubereiten und dabei nicht Mitläufer, sondern Mitgestalter zu sein. Wesentlich für die HfG ist dabei, dass nicht jeder Trend aufgegriffen und nicht jede Veränderung mitgetragen wird. Denn ebenso wichtig wie die Ausrichtung auf neue Entwicklungen ist, ihre Auswirkungen abzuschätzen und ihre künftige Bedeutung für Mensch und Umwelt zu hinterfragen und Werten treu zu bleiben. Einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft ist beispielsweise das systemische Grundlagenstudium an der HfG Schwäbisch Gmünd.

Das GMÜNDER MODELL der HfG steht seit jeher für eine fundierte gestalterische Ausbildung, bei der soziale Komponenten ebenso wie Nutzerfreundlichkeit, Funktion, Technik und rationale Begründbarkeit von Gestaltungsentscheidungen im Mittelpunkt stehen.

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as »Gmünder Modell« steht seit jeher für eine fundierte gestalterische Ausbildung, bei der soziale Komponenten der Gestaltung ebenso wie Nutzerfreundlichkeit, Funktion, Technik und rationale Begründbarkeit von Gestaltungsentscheidungen im Mittelpunkt stehen. Die Orientierung an den gestalterischen Grundlagen der Hochschule für Gestaltung Ulm und der interdisziplinären Lehre des Bauhauses sind damit bis heute in der Hochschule präsent und tragen zum hervorragenden internationalen Ruf der Hochschule und den sehr guten Berufsaussichten ihrer Absolventinnen und Absolventen bei.

STUDIENPROJEKTE Die Semesterausstellung mit allen Projekt- und Abschlussarbeiten findet am Ende jedes Semesters statt. Termine 2017/2018 Fr und Sa 14. und 15. Juli 2017 Fr und Sa 9. und 10. Februar 2018 Bewerbungsschluss ist am 15. Mai bzw. 15. November

THANGS

VIA

SIZ A SYSTEM

»Sharing« zeichnet sich in vielen Bereichen als aktueller Trend ab. Diese Kategorie steht unter dem Motto: teilen, tauschen, mieten, schenken. Die App thangs bietet eine Plattform, über die man sich innerhalb des eigenen Netzwerkes über die gemeinsame Nutzung bestimmter Dinge austauschen kann.

VIA ist ein Service zur Erhaltung der Grundversorgung durch Lebensmittel und weitere Güter des täglichen Bedarfs in ländlichen Gebieten

Eine Produktfamilie zur Inaktivierung von Viren in Muttermilch durch Pasteurisierung, welche im Besonderen auf die Nutzung in ressourcenarmen Regionen ausgelegt ist.


Als »HERO DE JANEIRO« hat Andreas Toba bei den Olympischen Spielen 2016 Sport-Geschichte geschrieben, als er mit gerissenem Kreuzband unter starken Schmerzen noch seine Übung am Pauschenpferd turnte und mit der höchsten Wertung seiner Mannschaft den Einzug ins Finale ebnete. In einem langwierigen Rehabilitationsprozess kämpft sich Andreas Toba seither zurück, auch um seine Mannschaft TV Wetzgau beim anvisierten Wiederaufstieg in die Kunstturn-Bundesliga zu unterstützen.

Andreas Toba als daumendrückender Zuschauer beim Wettkampf TV Wetzgau – TG Saar am 8.10.2016 in Schwäbisch Gmünd. Rechts mit seinen Kollegen Johannes Schaal, Helge Liebrich und Dennis Röck (v.l.n.r.) sowie Ivan Bykov und Waldemar Eichorn (TG Saar).


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TEXT PETER FREITAG FOTOS PETER FREITAG, PRIVAT

ANDREAS

Andreas Toba am 15.8.2016 am Flughafen Rio mit extra ShuttleService kurz vor dem Rückflug nach Deutschland.

toba

Rio de Janeiro, Rio Olympic Arena, 7. August 2016, 12:50 Uhr Ortszeit: Es läuft die Mannschafts-Qualifikation der Kunstturner bei den Olympischen Spielen und der Deutsche Meister Andreas Toba setzt bei seiner Bodenübung quer über die Matte zum Sprung an, dann bei der Landung ein kurzer Schrei und der Athlet bleibt mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Mannschaftsarzt und Physiotherapeut sind sofort zur Stelle und nach kurzer Zeit die bittere Diagnose: eine komplexe Knieverletzung, u.a. mit Riss des vorderen Kreuzbandes – Tobas Olympiatraum, das Erreichen des Mehrkampf-Finales, auf das er 4 Jahre »hingeackert« hat, ist mit einem Schlag geplatzt. »Ich hab’ geheult wie ein Schuljunge«, sagt Andreas später, »der körperliche Schmerz war auszuhalten, aber der Schmerz in meinem Herzen, in meiner Seele, war kaum auszuhalten.«

DER LANGE WEG ZURÜCK.

Was dann passierte, sollte als kleines olympische Wunder in die Sportgeschichte eingehen: Noch als Andreas Toba auf der Pritsche lag, erwachte in ihm der Kampfgeist – als nächste Übung stand das Pauschenpferd an, das »Problemgerät« der Mannschaft, an dem Andreas aber der mit Abstand beste der 4 deutschen Turner ist. In der Zwischenzeit wurde sogar Fabian Hambüchen gefragt, ob er am ungeliebten Pferd einspringt – obwohl er gar keine Übung parat hatte – als Andreas plötzlich sagte: »Ich turne!« Trainer Andreas Hirsch fragte ihn, ob er das ernst meine. Aber Toba wollte unbedingt, hat die Zähne zusammengebissen, sich behandeln lassen und die Mannschaft sah, dass es geht. Die Wettkampfleitung war zunächst aber gar nicht einverstanden, sie hatte Toba bereits aus dem Wettbewerb gestrichen. Erst nach längerer Diskussion humpelte Andreas Toba schließlich zum Pauschenpferd – und erturnte trotz gerissenen Kreuzbands 14,233 Punkte, den besten Wert der deutschen Turner, und ebnete dem Team damit den Einzug ins Finale. Als er schließlich den Abgang auf einem Bein steht, sind die 8000 Zuschauer in der Halle völlig aus dem Häuschen – und Millionen Fernsehzuschauer und Sportfans auf der ganzen Welt ebenso. Der »Hero de Janeiro« war geboren! Es folgte ein Riesen-Medienhype, Interviews, Berichte, Andreas Toba wurde mit dem Publikums-Bambi, mit der Manfred-von-Richthofen-Medaille bei der Sportler-des-Jahres-Ehrung und nicht zuletzt mit dem »Fairplay-Preis« der Stadt bei der Gmünder Sportlerehrung ausgezeichnet. Trotz des großen Rummels um seine Person hat Andreas Toba Bodenhaftung behalten: Anfang des Jahres hat er sich trotz Abstieg seiner Mannschaft in die 2.Bundesliga zum Verbleib beim TV Wetzgau entschieden. »Ich fühle mich hier in Gmünd sehr wohl und ich möchte meine Mannschaft beim Ziel ›Schneller Wiederaufstieg‹ unterstützen. Schon mit dem ersten Wettkampf am 17.Juni gegen TuS Vinnhorst beginnt das entscheidende Duell um Platz 1!« Und Andreas, der die letzten Monate große Fortschritte in der Rehabilitation gemacht hat, hofft, dass er da schon »ein paar Geräte mitturnen kann«. Aber voll einsatzfähig wird der Athlet wohl erst zum Herbst hin sein – dafür drücken wir ihm sowie der Mannschaft des TV Wetzgau zum Wiederaufstieg beide Daumen!


TEXT WELEDA AG FOTOS WELEDA AG

Mitten in einem Biotop mit über 250 verschiedenen Pflanzenarten liegt das WELEDA ERLEBNISZENTRUM . Hier, im Herzstück von Weleda, können Besucher der Hektik des Alltags entfliehen und hautnah die Philosophie des Unternehmens spüren und erfahren.

natur

HAUTNAH ERLEBEN

DAS ERLEBNISZENTRUM

ANKOMMEN – IN DER SCHÖNHEIT DER NATUR

NEU 2017: Cafeteria und Shop ohne Anmeldung geöffnet: Januar bis April, November und Dezember Mittwoch und Freitag jeweils 14 bis 17 Uhr Mai bis Oktober Mittwoch bis Samstag 11 bis 18 Uhr

Das rote Gebäude mit seinen Naturhölzern und Glasfronten ist Teil einer architektonisch-künstlerischen Gesamtgestaltung von Garten, Tinkturenherstellung und Erlebniszentrum. Hier können Sie die gesamte Produktwelt der hochwertigen Weleda Naturkosmetik ausprobieren, spüren, riechen und erwerben. Außerdem erhalten Sie Informationen rund um die natürlich wirksamen und bewährten Weleda Arzneimittel. Ganzjährig geöffnet, bietet das Erlebniszentrum Gartenführungen, Workshops, Kinderprogramm und vieles mehr. Lassen Sie sich bei einem Erlebnistag verwöhnen, besuchen Sie einen unserer Granatapfel-Schönheitstage oder lassen Sie sich bei einer Massage verzaubern. Alle unsere Termine finden Sie auch auf unserer Homepage unter www.weleda.de/weleda/erlebniszentrum

DER HEILPFL ANZENGARTEN

GÄRTEN SIND ORTE DER SEHNSUCHT –  IN GÄRTEN ERHOLEN WIR UNS Europas größter biologisch-dynamischer Heilpflanzen­g arten erstreckt sich am Rande der Schwäbischen Alb. Auf 23 Hektar Fläche werden 140 verschiedene Heilpflanzenarten angebaut. Im Freiland wachsen vorwiegend ein- und mehrjährige einheimische Arten. Darunter befinden sich auch 25 verschiedene Gehölze, von denen Blüten, Früchte, Wurzeln, ganze Pflanzen oder die Rinde geerntet werden. Tropische Pflanzen wie Bryophyllum und wärmeliebende Pflanzen wie Tabak und Artischocke werden in Gewächshäusern kultiviert. Um den Bedarf an pflanzlichen Rohstoffen der Weleda AG zu sichern und dabei die Wildbestände zu schonen, werden jedes Jahr intensive Forschungsarbeiten zur In­kulturnahme durchgeführt. So wurden Pflanzen wie z.B. die Kanadische Gelbwurz, Hirschzungenfarn, Tausend­ güldenkraut und Meisterwurz erfolgreich in Kultur überführt. Auf dem Gelände befindet sich


eine biologische Schilfkläranlage, die das gesamte Brauchwasser der Gärtnereigebäude mit Hilfe von Pflanzen und Pflanzenmaterial klärt – ein weiteres Beispiel für die ökologische Verantwortung, die das Unternehmen trägt. Eine Vielzahl an Nützlingen, die durch die vielen Blüten angelockt werden, stabilisieren das Ökosystem. Das Insektenhotel bietet zahlreichen Wildbienen, die für die Bestäubung der Blüten wichtig sind, eine Nistmöglichkeit. Entdecken Sie gemeinsam mit uns das vielfältige Areal von Feldern, Beeten, Gewächshäusern, Insektenhotel, biologischer Schilfkläranlage und gewinnen Sie Einblicke in die anthroposophische Medizin. Führungen durch den Heilpflanzengarten gibt es von Mai bis Oktober für Gruppen und Einzelpersonen nach Anmeldung.

FÜR GRUPPEN jeweils mittwochs, donnerstags und freitags von 10 bis 11.30 Uhr, 12.30 bis 14 Uhr und 15 bis 16.30 Uhr, samstags von 10 bis 11.30 Uhr und 12.30 bis 14 Uhr FÜR EINZELPERSONEN mittwochs von 16 bis 17.30 Uhr und samstags von 12.30 bis 14 Uhr und 15 bis 16.30 Uhr

WELEDA AG ERLEBNISZENTRUM Am Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9198011 fuehrungen@weleda.de, www.weleda.de

Selbst bestimmt leben! Wir unterstützen alte Menschen und Menschen mit Behinderung. Wir bieten · Wohnen und Pflege im Alter · vielfältige Wohnformen und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung · Lernen in der Martinus Schule · Mobile Dienste

Stiftung Haus Lindenhof Lindenhofstr. 127 73529 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 802-0 www.haus-lindenhof.de


TEXT PETER FREITAG FOTO HEIKO WOLF

In der Region hat sich WOLF PERSONENTRANSFER einen hervorragenden Ruf im Airportservice erarbeitet. Das Waldstetter Unternehmen steht für Solidität, Kontinuität und Erfahrung.

Eine Flotte von 10 PKW und Kleinbussen steht den Kunden von WOLF Personentransfer zur Verfügung.

24H AIRPORTSERVICE Das Familienunternehmen WOLF, 1993 gegründet, steht für Solidität, Kontinuität und Erfahrung und hat sich einen hervorragenden Ruf in der Region im Personentransfer erarbeitet. WOLF beschäftigt ein verlässliches Team von festen und freien Mitarbeitern, die regelmäßig in Fahrertrainings geschult und weitergebildet werden. Denn: »Sicherheit hat bei uns allerhöchste Priorität«, betont Firmeninhaber Heiko Wolf.

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er WOLF-Fuhrpark besteht im Augenblick aus 10 Fahrzeugen, darunter auch Kleinbusse. Täglich werden rund um die Uhr die Flughäfen Stuttgart, München, Frankfurt /M. und Nürnberg angefahren, ein Service, der insbesondere von Unternehmen und Reisebüros genutzt wird – und das seit vielen Jahren. Sie profitieren dabei von den WOLF-spezifischen Vorteilen wie Abrechnung zum Festpreis, keine Nacht- und Feiertagszuschläge oder Englisch sprechende Mitarbeiter. Ein weiteres Standbein des Waldstetter Unternehmens sind Krankenfahrten, zum Beispiel zur Dialyse oder vom Krankenhaus zur Reha. Dabei ist für die Betroffenen Kostenübernahme gewährleistet: Die Firma WOLF, die auch Rollstuhl-Transporte übernimmt, hat die Konzession für sämtliche Kassen. PERSONENTRANSFER WOLF Carl-Zeiss-Straße 19, 73550 Waldstetten, Fon +49 (0)7171 8771090, Mobil +49 (0)160 97707824, www.personentransfer-wolf.de

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Personentransfer WOLF, Carl-Zeiss-Straße 19, 73550 Waldstetten, Fon +49 (0)7171 8771090, Mobil +49 (0)160 97707824, www.personentransfer-wolf.de

Personentransfer Airportservice


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DAS WALLFAHRTSHEILIGTUM

st. salvator

»Der Salvator« ist der heilige Berg der Gmünder: Ein einzigartiges Zeugnis historischer Bau- und Sakralkunst ist dieses vom Kirchenbaumeister Caspar Vogt ab 1617 aus vorhandenen Höhlen zu einer unteren und oberen Felsenkapelle ausgebaute Ensemble mit einer direkt aus dem Felsen gehauenen Ölbergszene, zwei weiteren Kapellen und dem Kreuzweg mit seinen Bildstöcken und Kapellenhäuschen mit lebensgroßen Figurengruppen. In diesem Jahr feiert der Salvator sein 400-jähriges Jubiläum – Anlass für ein umfangreiches, festlich-sakrales Veranstaltungsprogramm.


St. Salvator Schnitt (Westansicht)

BĂźhnenraum Ausstellung

Nepperberg / Fels

Obere Kapelle

Untere Kapelle


TEXT PETER FREITAG ABBILDUNGEN VISCOM FOTOGRAFIE, PETER FREITAG, PAUL PHILIPP WALDENMAIER, MUSEUM IM PREDIGER

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BEGLEITER

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en Nepperberg, auf dem der Wallfahrts-Komplex St. Salvator steht, umranken Rätsel und Mythen. Schon lange bevor der Kirchenbaumeister Caspar Vogt die Kirche zur heutigen Form ausbaute, muss sich an dieser Stelle des Nepperbergs, damals auch Eberstein genannt, eine christliche Kultstätte befunden haben – belegt ist dies durch den Ulmer Dominikaner Felix Fabri, der anlässlich seiner Besichtigung der Jakobshöhle in Jerusalem 1483 von einer ganz ähnlichen, aber kleineren Höhle auf dem Eberstein in Gmünd in Schwaben berichtet. Aber der Berghang birgt noch mehr Geheimnisse: in direkter Nachbarschaft des St. Salvator, dem felsdurchzogenen Garten der Buhlschen Villa, findet sich eine unvollendete Gruft von Caspar Vogt und eine Höhlenwohnung, etwas weiter westlich ein Höhlensystem mit einem 27 m kerzengerade in den Fels gehauenen Gang, in den an nur einem Tag im Jahr, der Wintersonnwende, die Strahlen der über dem Bernhardusberg aufgehenden Sonne exakt an den Endpunkt des Stollens gelangen. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich bei dieser künstlichen Höhle um eine vorchristliche MithrasKultstätte der Römer handeln könnte. Dafür spricht auch der in unmittelbarer Nähe verlaufende Limes.

Andachtsund Gebetsbuch mit Kupferstichen aus dem Jahr 1798 von Johann Martin Will.

Aus vorhandenen Höhlen baute auch Caspar Vogt, ein begnadeter Kirchenbaumeister, Bildhauer und Steinmetz, ab 1617 die Salvator-Kirche zur heutigen Form aus. Angeschoben wurden die Arbeiten durch eine Erbschaft von 200 Gulden, die Priester Heinrich Pfennigmann »zur Reparierung des Eppersteins« im April 1616 hinterließ. Die »Reparation« wurde zum Um- und Ausbau ausgeweitet, direkt aus dem Fels des Nepperbergs eine Unter- und später eine Oberkapelle geschaffen. In der oberen Kapelle befindet sich eine Ölbergszene mit fast lebensgroßen Figuren, ebenfalls direkt aus dem Fels gehauen – eine in Deutschland einzigartige skulpturale Darstellung und ein Meisterwerk Vogts. 1654 kam es noch einmal zu größeren baulichen Veränderungen, in deren Folge die obere Kapelle eine Vorhalle erhielt und anstelle eines kleinen Glockentürmchens der heutige Glockenturm gebaut wurde. Das Mesnerhaus direkt neben der Salvatorkirche entstand schon vor 1622, das barocke Kaplaneihaus 1792. Ebenfalls im 18. Jahrhundert entstanden noch zwei weitere Kapellen – zunächst die Muschelkapelle, deren Tonnengewölbe von Muscheln und Schnecken überzogen ist und eine Heiliggrabkapelle.

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er Kreuzweg auf den Salvator bestand zunächst nur aus den von Caspar Vogt gefertigten Bildstöcken, die 1789 durch die Kapellenhäuschen mit ihren lebensgroßen Figurengruppen ergänzt wurden. 1617 steht also für den Anfang der Wallfahrtsstätte St. Salvator, deren Pilgerstrom Jahrhunderte andauerte und Stadt und Kirche Wohlstand bescherte. Den Pilgerweg gab es jedoch schon vor 500 Jahren. Dieser begann damals an der Herrgottsruhkapelle im Osten vor den Toren der Stadt. Die Entfernung von dort bis zur zentralen Station des Kreuzwegs, dem Golgota-Felsen mit der Kreuzigungs-Darstellung, entspricht genau der Entfernung von der Villa des Pilatus bis zur Kreuzigungsstätte im Heiligen Land – so holten sich Kirche und Gläubige ihr Jerusalem nach Gmünd. Die Pilger suchten zunächst das »Herz-Jesu-Brünnlein« auf, über dem einer gekreuzigten Christusfigur Wasser aus der Brustwunde fließt, dem über Jahrhunderte heilende Wirkung zugesprochen wurde. Dieser Glaube zeigt sich auch in den zahlreichen Votivgaben in der unteren Felsenkapelle. Diese wächserne Figürchen in Form von Herzen, Ohren oder Gliedmaßen sind Zeugen von flehentlichen Fürbitten und wundersamen Heilungen. Bis heute ist »der Salvator« ein Ort der stillen Einkehr und Ziel der Pilgergläubigen geblieben – aber auch als »einfacher« Spaziergänger ist es faszinierend, den Kalvarienberg hinaufzusteigen und diese einzigartige Bauskulptur und das Gesamtensemble des Wallfahrtorts zu erleben. Den Panoramablick vom Plateau vor der Felsenkirche auf Schwäbisch Gmünd und die umliegenden Kaiserberge gibt’s als »Sahnehäubchen« oben drauf!

VOTIVGABEN Die wächserne Figürchen in Form von Herzen, Ohren oder Gliedmaßen sind Zeugen von flehentlichen Fürbitten und wundersamen Heilungen.

VOTIVBILD Das Ölgemälde aus dem 18. Jh. zeigt ein Ehepaar (rechts als wächserne Votivfigürchen) bei der Fürbitte für seine verstorbenen Kinder, die im Bild mit schwarzen Kreuzchen gekennzeichnet sind.


SALVATOR-JUBILÄUM 2017 Auswahl aus dem Programm

23. April Pontifikat mit Weihbischof Dr. Johannes Kreidler im Heilig-Kreuz-Münster mit anschließender Prozession zum Salvator 28. April, 18 Uhr Eröffnung des Dokumentationsraums im Dachstuhl des Salvators mit einer Ausstellung zur Geschichte der Wallfahrtsstätte 21. Mai, 18 Uhr Mai-Andacht auf dem St. Salvator im Anschluss an eine gemeinsame Glaubenswege-Wanderung 25. Juni, 18 Uhr Ökumenisches Liedersingen auf dem Salvator 8. Juli, 20 Uhr Nacht des Lichts: Musik von Dominik Englert und Venessa Porter mit Texten Gmünder Schüler 14. September Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationsjubiläum mit Bischof Dr. Gebhard Fürst, Landesbischof Dr. Frank Otfried July sowie Vertretern der Orthodoxen und Evangelisch-Methodistischen Kirchen zum Thema »Kreuz und Kreuzestheologie« 1. Oktober Abschluss der Feierlichkeiten mit Prälatin Gabriele Wulz

DAS AUSSERORDENTLICHE ENGAGEMENT DES SALVATOR-FREUNDESKREISES Dass das gesamte Salvator-Ensemble für Einheimische und Besucher wieder an Attraktivität und Faszination gewinnen konnte, ist einem unvergleichlichen bürgerschaftlichen, ehrenamtlichen Engagement zu verdanken: Seit über 7 Jahren bemüht sich der Salvator-Freundeskreis um Pflege und Bewahrung der Wallfahrtsstätte für jetzige und künftige Generationen.

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m den harten Kern des Freundeskreises, die »Mittwochstruppe«, einem handwerklich versierten Team von ca. 20 Personen schart sich ein Kreis weiterer Freunde, Gönner und Spender. Deren finanzielle und ideelle Beiträge waren und sind wichtig, um all die Aufgaben zunächst im Vorfeld der Landesgartenschau 2014 und nun im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2017 und die 2019 stattfindende Remstal-Gartenschau zu bewältigen. Highlight zur LGS war die Sanierung und Instandsetzung der »Salvatorklause«, seither jeweils an den Wochenenden von Mai bis Ende der Sommerferien Publikumsmagnet als Garten- und Vesperwirtschaft. Viele weitere Projekte und Maßnahmen wurden und werden geleistet – von Rodungen und Säuberungsmaßnahmen über Restaurierung von Kreuzwegstationen, Figuren und Kapellen bis zu Wegebau und Hangsicherungsmaßnahmen. Zum Jubiläumsjahr steht der Bühnenraum der Salvatorkirche im Fokus, in dem Ende April eine vom Museum im Prediger konzipierte Ausstellung eröffnet wird. Bei der Generalsanierung stellte das Freundeskreisteam fest, dass Teile des Gebälks verfault waren und die Statik in bedenklichem Zustand war – eine Sanierung ließ sich nicht umgehen. Mittlerweile hat der Bühnenraum einen komplett neuen Boden, schadhafte Balkenabschnitte wurden ersetzt und der Raum samt dem Glockenturm erlebbar gemacht. Zusätzlich zur Sanierung des Bühnenraums erstellte das Arbeitsteam einen neuen PanoramaWeg. Er führt über einen auskragenden Steg rund um die Felsenkapelle zu den schönsten Aussichtspunkten. An der höchsten Stelle gelangt man zu einer neu errichteten und weithin sichtbaren Großskulptur. Als zeitgenössischer Beitrag will diese Skulptur über den Kreuzweg hinaus ein Zeichen österlicher Hoffnung setzen. Die unermüdlichen »Schaffer« des SalvatorFreundeskreises betrachten den einst als »Brevierwegle« benutzten Weg als ein für Pilger und Besucher in die Zukunft weisenden Pfad der Hoffnung. www.salvator-freundeskreis.de


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TEXT PETER FREITAG FOTOS QUINN SCHEURLE

Echtschmuck direkt vom Hersteller: Das SCHMUCK-OUTLET des Gmünder Traditionsunternehmens QUINN Scheurle in der Gutenbergstraße.

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TEXT PETER FREITAG FOTOS CCS, JAQUELINE FRIEDRICHS, NELE BRAAS, VISCOM FOTOGRAFIE

TAGEN, VERANSTALTEN, ERLEBEN & FEIERN MIT WOHLFÜHLFAKTOR : IM CONGRESS-CENTRUM STADTGARTEN.

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kongresse kultur kulinarik Mit circa 400 Veranstaltungen im Jahr gehört das Congress-Centrum Stadtgarten zu den Leistungsträgern der Kongressregion Stuttgart. Mit der CCSErweiterung – dem Leutze-Saal – dem neuen BusinessHotel am Bahnhofplatz und dem Ausbau des Hotels FORTUNA direkt gegenüber stärkt das CCS seine Position als Tagungs- und Veranstaltungsort weiter.

nd tatsächlich hat sich die Infrastruktur im Umkreis von nur 350 Metern um das Congress-Centrum Stadtgarten in den letzten 3 Jahren enorm verbessert: Die Erweiterung um den modernen Leutze-Saal schließt eine Lücke im Angebot des CCS und bietet Lösungen für alle Tagungsformate. Die Aufstockung der Hotel-Kapazitäten durch die Erweiterung des Hotels FORTUNA direkt gegenüber und das neue Business-Hotel am Bahnhofplatz, das im Juni 2017 eröffnet wird, stärkt die Position des CongressCentrums im Hinblick auf größere bzw. mehrtägige Tagungen und Veranstaltungen. Mit IC-Bahnhof, Busbahnhof, zwei Parkhäusern (eins davon im CCS), zwei Restaurants auf dem CCS-Areal und weiteren gastronomischen Angeboten im umliegenden Remspark ist das Congress-Centrum Stadtgarten mit einer hervorragenden Infrastruktur ausgestattet. Zum Bahnhof sind es zwei, in die Innenstadt 5 Minuten zu Fuß, mit dem Auto gelangt man in nur 30 Minuten nach oder von Stuttgart zum CCS.

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o exzellent die Infrastruktur außen, so hervorragend funktioniert sie auch CCS-intern: Ob Firmenevent, Tagung, Kongress, Messe oder private Veranstaltung – dem CCS-Team um Geschäftsführer Wolfram Hub ist vor allem eins wichtig: erfolgreiche Veranstaltungen mit individueller Note und »Wohlfühlfaktor«. Er macht Ihnen, falls gewünscht, gerne Vorschläge und unterstützt Sie bei der Durchführung Ihres Events – von der Möblierung über die Lichttechnik bis hin zum professionellen Catering. Der Leutze-Saal, der moderne, lichtdurchflutete Anbau des Congress-Centrums, ist seit seiner Eröffnung im Juli 2015 sehr gut angenommen worden. »Unsere prognostizierte Belegungssteigerung wurde im Geschäftsjahr 2015/16 überraschend positiv übertroffen!« freut sich Geschäftsführer Wolfram Hub. Damit haben sich die Planungen bestätigt, mit dem Leutze-Saal bisher fehlende Ta-


gungsformate zu bedienen, wie sie insbesondere von der mittelständischen Wirtschaft, aber auch von Verbänden, Vereinen und anderen Institutionen gebraucht werden.

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er Leutze-Saal ist variabel aufteilbar in bis zu 5 Gruppenarbeitsräume – von der kleinsten Einheit für 52 bis zur größten mit 91 Personen. Bei Nutzung der Gesamtfläche inklusive Foyer finden bis zu 400 Personen in parlamentarischer Bestuhlung auf 950 qm Platz. Für größere Events lassen sich Säle, Foyers und Flächen des CCS ergänzend kombinieren. Der Anbau ist auch autark zu den bisherigen Raumangeboten des CCS nutzbar. Auch in der Energieversorgung genügt der Leutze-Saal den hohen Ansprüchen des CCS an Nachhaltigkeit. Angestrebt ist eine nahezu CO2-neutrale Bilanz, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.

Der neue LeutzeSaal erfüllt alle Ansprüche des modernen Tagungsmarkts.

AUCH FÜR DAS LEIBLICHE WOHL IST AUF DEM CCS-AREAL AUFS BESTE GESORGT!

... UND DAS GUTE LIEGT SO NAH! Denn mit dem »Restaurant im Rokokoschlösschen« und dem »Tapas & Co im Stadtgarten« haben Gäste, Besucher und Kongressteilnehmer gleich zwei Lokalitäten auf dem CCS-Gelände, wo sie sich zwischen oder nach der Veranstaltung zu Kaffee & Kuchen, zum Lunch oder zum Dinner kulinarisch verwöhnen lassen können. Im RESTAURANT IM ROKOKOSCHLÖSSCHEN trifft herzliche Gastlichkeit auf barockes Flair. Genießen Sie frische, saisonale Leckereien, schwäbisch-regionale Klassiker und mediterrane Spezialitäten – wahlweise auf der großzügigen Sonnenterrasse mit traumhaftem Blick auf den Stadtgarten-Park oder in den gemütlichen, holzvertäfelten Gaststuben. Im TAPAS & CO IM STADTGARTEN genießen Sie in extravagantem Ambiente ein klein wenig Urlaubsatmosphäre bei traditionellen Tapas, hausgemachter Pasta oder deftigen Steaks – abgerundet durch eine feine Auswahl erlesener Weine. Eine Besonderheit im »Tapas & Co« sind die frisch im Steinofen zubereiteten Backwaren. Vorab oder danach vielleicht auf ein kühles Bier oder einen leckeren Cocktail an die Bar – oder zum entspannten Get-together in die separate, chillige Raucher-Lounge? Die neue Leitung der CCS-Gastronomie mit Safet Ljajka (Betreiber), Ralf Vobornik (Gastronomieleiter) und Michael Fuchs (Bankett-Leiter) freut sich auf Ihren Besuch! RESTAURANT IM ROKOKOSCHLÖSSCHEN Fon +49 (0)7171 9226802 TAPAS & CO IM STADTGARTEN Fon +49 (0)7171 9226803, www.ccs-gastronomie.de


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TEXT PETER FREITAG FOTOS ANJA SCHNEIDER

Der »Becherlehenhof« in Schwäbisch Gmünd war schon immer eine gute Adresse für alle Tanzverrückten. Seit Herbst 2015 lebt diese Tradition im »Platzhirsch« wieder auf. Woche für Woche steigen hier die angesagtesten Partys für all diejenigen, die gerne das Tanzbein schwingen.

PLATZHIRSCH Der PLATZHIRSCH soll die angesagte ADRESSE FÜR »DIE JUNGEBLIEBENEN, ABER NICHT MEHR GANZ JUNGEN« sein, so die Betreiber Yvonne und Sride Sriskandarajah. Sie haben mit dem Umbau des ehemaligen Becherlehenhofs eine Lücke im gastronomischen Angebot in Schwäbisch Gmünd geschlossen. Für die neue Inneneinrichtung mit stilechten Elementen einer Skihütte kam viel Holz zum Einsatz. Und so erwartet die Gäste jeden Freitag und Samstag eine LOCATION DER SPITZENKLASSE mit alpinem Charme, wenn im Platzhirsch die »Hüttengaudi«, »ü30-Party«, »La Boum – Die Fete« oder eine der vielen anderen MOTTO-PARTYS steigt. Wer nicht an den zwei großen Theken Platz nehmen oder den ganzen Abend durchtanzen möchte, kann in verschiedenen LOUNGE-BEREICHEn Platz nehmen und das umfangreiche gastronomische Angebot genießen. Auch an einen abgetrennten Raucherbereich wurde gedacht. Das Tanzlokal ist freitags und samstags sowie vor Feiertagen von 21 bis 4 Uhr geöffnet. Der PLATZHIRSCH ist von überall her gut »anzusteuern« – vor dem Gebäude ist eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen vorhanden.

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TEXT ERNST MANTEL FOTOS GUDRUN DE MADDALENA

Der Kabarettist Ernst Mantel gibt uns eine kleine Lektion über die Feinheiten und feinen Unwägbarkeiten der deutschen Sprache im digitalen Zeitalter:

YOUR

improve deutsch RHETORIK IN HÖCHSTER VOLLSTRECKUNG

Was heißt denn das bitte? Sein Deutsch verbessern in Zeiten der Globalisierung? Hochdeutsch, bzw. Standarddeutsch für Schwaben und andere Dialektsprecher? Deutsch für Zuwanderer in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Tektonik? Auch das! Und noch mehr bedeutet »Improve Your Deutsch«. Es handelt sich nicht nur um ein Postulat auf Denglisch, also einem Sprachmix aus Deutsch und Englisch, sondern auch um den Titel eines kabarettistischen Infotainment-, Edutainmentprogramms unter anderem zu Themen wie: Richtiges Deutsch – falsches Deutsch – aber vor allem richtig falsches Deutsch. (siehe auch: www.ernstmantel.de) Bei meinen Streifzügen durchs Reich der deutschen Sprachforschung musste ich eines immer wieder feststellen: Für viele unserer deutschen Sprachhüter, vor allem für die Puristen, sind mangelnde Deutschdefizite ein absolutes Tuch mit roten Siegeln. Sie beklagen, was täglich an falschem Deutsch aufs Trapez gelange, beschreibe jeder Verspottung. Ich dagegen sage: ODER: »THE AWFUL GERMAN LANGUAGE« Umgekehrt wird ein Spieß draus! Fehler sind wichtig. Aus ihnen lernt man (vorausgesetzt, man erkennt sie). Fehler sind sogar Grundlage jeglichen Humors. So entsteht unter anderem diese »Kunst der hohen Gabe zur Fähigkeit« oder wie ich es auch nenne: »Rhetorik in höchster Vollstreckung«. Was nun aber hat Humor und die deutsche Sprache miteinander zu tun? Ziemlich viel. Denn wie so manches andere im Leben ist auch diese mit ihren zahllosen Regeln und noch mehr Ausnahmen teilweise nur mit Humor zu ertragen. Zur Frage, wie komplex Deutsch und wie schwierig diese Sprache zu erlernen ist für jemanden, der sie nicht von Kindheit an gelernt hat, gibt es den Klassiker vom amerikanischen Schriftsteller Mark Twain, der bei seinem Deutschlandaufenthalt mit großer Mühe, fast schon verzweifelt versucht hatte, Deutsch zu lernen. Er schreibt in seinem Werk »The awful German Language (Die schreckliche deutsche Sprache)«: »Ganz bestimmt gibt es keine andere Sprache, die so ungeordnet und unsystematisch, so schlüpfrig und unfassbar ist; man treibt völlig hilflos in ihr umher, hierhin und dahin; und wenn man schließlich glaubt, man hätte eine Regel erwischt, die festen Boden böte, blättert man um und liest: ›Der Schüler beachte sorgfältig folgende Ausnahmen.‹ Man lässt das Auge darüber hinweggleiten und entdeckt, dass es mehr Ausnahmen von der Regel als Beispiele für sie gibt...«. »Deutsche Sprache – schwere Sprache!« Diese seit den 60-er Jahren und der Zuwanderung von »Gastarbeitern« kursierende Binsenweisheit hat nichts an Aktualität verloren, weder für Zuwanderer noch für deutsche Native Speaker.

» DEUTSCHE SPRACHE – SCHWERE SPRACHE!«

LEKTION

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Allerdings hat sich inzwischen erfreulicherweise auch eine gewisse Unverkrampftheit im Umgang mit sprachlichen Fehlern entwickelt, die größtenteils die tägliche Nutzung von Kurznachrichten, SMS, E-Mails... zur Ursache hat. Dazu kommt der unfreiwillig komische Einsatz von Autokorrekturprogrammen, die zwar orthographisch hilfreich sein sollten, inhaltlich aber zumeist völligen Blödsinn fabrizieren. Als Beispiel folgende SMS-Korrespondenzen: Hey Suppe! Alles gut bei dir? Ja, Eintopf! Alles gut! Mist! Ich meinte »Süße«. Bist du schon auf dem Weg nach Hause? Ja! Muss noch zum Einlauf in den REWE. Bitte erspar mir die Details!! Habe zu Jonas´ 7. Geburtstag Playboy besorgt. Aha! Wir sprachen eigentlich von Playmobil! Dies ist noch harmlos. Aber teilweise besitzen diese Programme sogar eine Art – ich nenne es mal – AutokorrekTourette-Syndrom und schaffen aus unverfänglichen Begriffen plötzlich höchst peinliche oder gar justiziable Ausdrücke, die im schlimmsten Fall zu Beziehungszerwürfnissen führen können. Aus »Mailadresse« wird dann Maitresse, aus »Weihnachtsgeschenk« Wehrmachtsgeschenk, aus »Pollenflug« Polenfeldzug, aus »Lernsachen« Kernwaffen, aus »Burger King« Bürgerkrieg und aus »bitte« Nutte... »Denkst du Nutte dran, dass wir um 7 verabredet sind?!« »Dr. Hübner, bitte schicken Sie mir doch bei Gelegenheit Ihre Maitresse!« Wer diesen zweifelhaften Humor von KI(künstliche Intelligenz)-Programmen nicht teilt, kann sie auch deaktivieren und zur Not bei Duden online nachschauen. Ich gebe zu, ich muss diesen Service ab und zu in Anspruch nehmen, da meine Schulkenntnisse schon zu lange her sind und ich sprachlich seit der zweiten Lautverschiebung (Frühmittelalter) und der Rechtschreibreform (1996) immer wieder verunsichert bin. ODER: WIE BURGER KING ZU

BÜRGERKRIEG MUTIERT

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Es finden derzeit im Zuge rasanten technischen Wandels aber auch rasante sprachliche Verschiebungen statt; gefühlt fast schon im Wochentakt. Man kann darauf warten, dass das »Wort« oder »Unwort des Jahres« bald zum »Wort« oder »Unwort des Tages« wird. Dann verfolgen uns »postfaktisch«, »Brexit«, »Grexit«, »Volksverräter«, »Gutmensch«, »Lügenpresse« und Co. im Tagesrhythmus, werden dann aber auch schneller wieder vergessen. Wer kann sich denn noch an das Wort des Jahres 2014, »Lichtgrenze« erinnern? Oder an »Schwarzgeldaffaire« (2000)? Eine deutlich wahrnehmbare Inflation gibt es im Bereich der Anglizismen. Hierbei entsteht fast schon eine neue Verkehrssprache. Nicht nur die Kids oder Millenials sind User dieses Denglish-Hypes, auch Best-Ager wie der vormalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Hilmar Kopper: »... jeder muss im job permanently seine intangible assets mit high risk neu relaunchen und seine skills so posten, dass die benefits alle ratings sprengen, damit der cash-flow stimmt. Wichtig ist corporate-identity, die mit perfect customizing und eye catchern jeODER: WIE SIE IHR DEUTSCHdes Jahr geupgedatet wird!« (aus: Süddeutsche Zeitung 2007) Mein lieber Scholli! WORDING UPGRADEN Aber sonst geht´s danke? Anglizismen sind für die schon erwähnten Deutschpuristen ein echtes No-Go. Ich persönlich sage auch hierzu mal wieder: Half so wild! Cool bleiben und nicht gleich zum Hardliner mutieren! Für mich sind diese Amerikanismen, Anglizismen, Neologismen zwar auch kein unbedingtes Musthave aber oft ein willkommenes Nice-to-have oder zumindest ein schönes Can-do. Ja, ich halte sie sogar teilweise für ausgesprochen zweckmäßige Tools, mit denen der durchschnittliche Sprach-User sein Deutsch-Wording upgraden und frei zwischen zwei Sprachen hin und her switchen kann. Sozusagen: Best of both worlds. Also bitte! Nicht immer gleich jeden Anglizismus oder Neologismus disliken!

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DAS AUTOKORREKTOURETTE-SYNDROM

DENGLISCH

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Jedenfalls ist es sinnvoll, sein Deutsch immer wieder zu improven. Beispielsweise im Bereich der Komparation, der Steigerung von Adjektiven und Adverbien. Hier kommt es in letzter Zeit, ähnlich wie bei der falschen Pluralbildung, immer häufiger zu alltagssprachlichen Unfügen und Lapsüssen. Der meistgemachteste Fehler scheint mir dabei, dass manche Begriffe viel falscher noch gesteigert werden als wie andere. Und am allerfalschesten wird es, wenn Absolutadjektive wie »falsch« falsch oder überhaupt gesteigert werden. Auch »schwanger«, »tot«, »lebendig«, »viereckig«, »rund«, »leer« oder »nackt«. Man liest oder hört auch immer wieder von Steigerungen wie: ...die am schlechtesten vertretenste Volksgruppe ...der höchstdotierteste Preis ...der größtmöglichste Blödsinn... Hier bitte einfach merken, dass bei Attributen, die aus zwei Teilen gebildet werden, nämlich dem Adjektiv und dem Partizip, der hintere Teil, das Partizip, nicht gesteigert wird, sondern nur das Adjektiv, sofern es steigerbar ist. Dann heißt es auch richtig: ...die am schlechtesten vertretene Volksgruppe... der höchstdotierte Preis ...der größtmögliche Blödsinn... Oder man kann ODER: DIE MEISTGEMACHTESTEN einfach seinen Dialekt nutzen, wenn man ihn schon hat. Der macht eigene Regeln. FEHLER IN DER PLURALBILDUNG Es kann beispielsweise im Schwäbischen der Superlativ durch Aneinanderreihung einer ganzen Serie von Verstärkungswörtern gebildet werden. Etwas höchst Komplexes oder unnötig Schwieriges wie z.B. die deutsche Grammatik heißt dann: »Goddes-Jesas-Allmachts-Herrgotts-Granada-Scheißbeidls-Glomb«.

KOMPARATION


Stihl-Galerie, Waiblingen

Stadtmauer, Waiblingen


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S Das Remstal hat in den letzten 30 Jahren viel gelernt. Leidvolle Erfahrungen gehörten dazu. Aber nun: Vom 6.April bis 27. Oktober 2019 werden die 16 schmucken Gemeinden und Städte Gastgeber der größten

chon jetzt ist die Vorfreude auf das grüne Jahrhundertereignis riesengroß: Alle Städte und Gemeinden im 80 Kilometer langen Remstal feiern 2019 eine in Deutschland, ja weltweit bislang einzigartige Gartenschau. Besucher dürfen sich von April bis Oktober an einer blühenden Landschaft erfreuen. Dieser »Unendliche Garten« (Gartenschau-Motto) erstreckt sich von den lieblichen Weinbergen direkt vor den Toren Stuttgarts und am Neckar bei Remseck bis hinauf zur rauen, felsigen Alb bei Essingen. Und einer funkelnden Perlenkette gleich wollen sich die Städte und Gemeinden mit ihrem Reichtum an historischen Bauwerken und Schauplätzen aus der fast 2.000-jährigen Geschichte entlang der Lebensader Rems aufreihen. Denn auch schon die Römer fühlten sich im Remstal wohl: Sie schufen zwischen den beiden großen Reiterkastellen Cannstatt und Aalen durch das Remstal hindurch eine Verkehrs- und Siedlungsachse, die bis heute zentrale Bedeutung für Industrie und Handel mit Anknüpfung Ostwürttembergs an die Landeshauptstadt hat. Im Mittelalter entwickelten sich stolze Festungsstädte und Marktorte. Vom wachsenden Wohlstand können die Kirchen- und Barockbauten in Schwäbisch Gmünd oder auch der prächtige Fachwerkmarktplatz in Schorndorf berichten. Die Römer brachten neben der Töpferkunst auch den Weinanbau ins Remstal. Generationen von Handwerkern, Winzern und Wirtsleuten formten

AUS GRAUEM SORGENKIND

Gartenschau aller Zeiten sein. Schwäbisch Gmünd gehört zu den kräftigsten Motoren des wundersamen Wandels vom einst grauen Sorgenkind zum blühenden Musterknaben namens Remstal.

WIRD BLÜHENDER MUSTERKNABE vor allem im unteren Remstal eine Kulturlandschaft, die gerne auch als schwäbische Toskana bezeichnet wird. Die Dörfer am Oberlauf der Rems behielten ihren bäuerlichen Charakter. Ihre Äcker und Gärtnereien waren und sind Nahversorger für die gesamte Region. Besonders geprägt ist das Remstal auch von der uralten Kultur der Streuobstwiesen. Die Obstbaumblüte im April/Mai verwandeln die 80 Kilometer zwischen Essingen und Remseck in einen Farbenrausch. Und im Herbst haben die vielen kleinen und großen Mostereien Hochkonjunktur. Die Berge an Äpfel und Birnen und die Warteschlangen der Anlieferer vor den typischen Mostpressen sind dann nicht zu übersehen. Generationen von Kindern, die auch heute noch beim »Obst-Aufklauben« mit anpacken müssen, sind in den Dörfern mit dem Apfelsaftgeruch in der Nase aufgewachsen. Für viele Remstäler ist die Anhängerkupplung selbst am feinsten Mercedes selbstverständlich, damit das viele Mostobst bis in den goldenen Oktober hinein transportiert und versilbert werden kann.

H TEXT HOLGER GUTHMANN FOTOS HOLGER GUTHMANN, VISCOM FOTOGRAFIE, PETER MAIHÖFER, STADT SCHORNDORF, GEMEINDE REMSHALDEN, TOURISMUSVEREIN REMSTALROUTE E.V.

inter der wiederentdeckten Remstal-Idylle und den aktuellen Gartenschau-Zukunftsplätzen liegt jedoch eine leidvolle Erfahrung, aus der die Menschen und Kommunalverwaltungen viel gelernt haben. In den Notjahren nach dem Zweiten Weltkrieg und erst recht in den stürmischen Wirtschaftswunderjahren wurde die Rems zunächst überhaupt nicht als Lebensader wahrgenommen. Vielmehr galt der Fluss als Kloake mit nur schwer besiedelbaren Sumpflandschaften. Dazu als lästige Trennlinie, die ganze Dörfer durchschnitt und teure Brückenbauten notwendig machte. Es setzte eine regelrechte Ausbeutung ein: Das Gewässer wurde in Betonkanäle und künstliche Mühlbäche gezwängt, um Wohn- und Industrieflächen zu gewinnen und die Wasserkraft zu nutzen. In den Uferbereichen entstanden zudem viele riesige Baggerseen für die Kies- und mithin Baustoffgewinnung. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und Bau der Remsbahn entstanden ganze Wälder von Fabrikschloten. Über Generationen hinweg wirkte der heutige »Unendliche Garten« als graue und triste Arbeitswelt.


Kreuzgang Kloster Lorch

Rokokoschlösschen, Schwäbisch Gmünd

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nd plötzlich schien es so, als wollte sich die gequälte und eingezwängte Rems an den Menschen rächen: Die Erinnerungen an den katastrophalen Hochwasser-Februar 1990 haben sich in das Remstal-Gedächtnis eingebrannt. Tagelang waren danach ganze Gewerbe- und Wohngebiete überflutet. Schneeschmelze war mit Dauerregen zusammengekommen. Was auch bei folgenden Hochwasserereignissen erschreckte: Die Rems schwoll nicht mehr langsam an, vielmehr glichen die Pegelaufzeichnungen fast senkrechten Kurven nach oben. Remsanliegern und Hilfsorganisationen blieb kaum Zeit, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Wasserbauexperten ergründeten rasch ein verhängnisvolles Zusammenspiel von Flussbegradigungen, Versiegelung der Landschaft und Klimawandel. Sie empfahlen auch dringend die Erstellung eines interkommunalen Masterplans mit dem Ziel, die Flusslandschaft zu renaturieren. Die Rems benötigte dringend wieder Ausbreitungsflächen, mithin naturnahe Hochwasser-Rückhalteräume. Die drei betroffenen Landkreise, zwei Regionalverbände und 16 Kommunen erlernten aus der Not heraus die Notwendigkeit eines grenzenlosen Miteinanders. Dies war auch die Geburtsstunde einer völlig neuen Ausflugs- und Urlaubsregion vor den Toren Stuttgart. Denn mit Hilfe der Renaturierungsmaßnahmen und sogar beim Bau von künstlichen Hochwassersperrwerken gelang der Spagat zwischen künstlichen Reparaturmaßnahmen und Rückkehr zur Natur. Die Überflutungszonen, die von Deichen und Sperrtoren reguliert werden können, sind als Naturschutzgebiete ausgeformt. Gemeinsam mit der Umwandlung der einstmals industriell genutzten Baggerseen zu einer Gewässerlandschaft mit Fischteichen, Badeseen und Ruhezonen ist nun im Remstal ein noch nie dagewesener Artenreichtum eingezogen. Dazu kamen nun auch fast schon wundersame innerörtliche Entwicklungen: Während die Menschen früher die Uferzonen eher mieden, fühlen sie sich heute von der Idylle des Wohnens und Lebens direkt am Fluss stark angezogen.

L AND-ART 29 Bronze- und Steinskulpturen von Fritz Nuss, Karl-Ulrich Nuss und Christoph Traub gibt es auf dem Skulpturen-Pfad in den Strümpfelbacher Weinbergen zu entdecken.


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Staufer-Rundbild, Kloster Lorch Y-Burg, Kernen-Stetten

REMS( TO)TAL 80 Kilometer Kunst, Kultur, Historie, Sport, Freizeit & Genuss: das Remstal.

Bedingt durch moderne Kläranlagen hat die Rems heute auch wieder Badewasserqualität. Nach und nach entstanden Rad- und Wanderwege sowie Wasserspielplätze und sogar Strände am einst so ungeliebten, stinkenden Fluss. Unweit davon entfernt verwandelten dazu die Kommunen ihre Ortskerne in Juwelenstücke. Aus Industriebrachen wurden Geschäfts- und Kulturzentren mit einem ganz besonderem Flair: modernes und buntes Leben in historischen Mauern. Schönstes Beispiel hierfür ist das Arnold-Viertel in Schorndorf.

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ie glückseligste Position unter allen Remstalgemeinden nahm die Stauferstadt Schwäbisch Gmünd ein, als sie Schauplatz der 25. Landesgartenschau Baden-Württemberg werden durfte. Nach einem mehrjährigen Stadtumbau im Hinblick auf die Landesgartenschau war das einstige triste und verkehrsbelastete Bahnhofsviertel nicht mehr wiederzuerkennen: Im heutigen Remspark blüht nicht nur die Natur, sondern das Zusammensein der Menschen bei Begegnungen am Remsstrand, auf der Josefsbach-Promenade oder an den Remsterrassen. Das von viel Grün und Wildbachrauschen umgebene Congress Centrum Stadtgarten (CCS) mit direktem Bahnanschluss und dazu ein vielfältiges Hotelangebot wie in einem klassischen Urlaubsziel wie Schwarzwald oder am Bodensee locken Geschäftsreisende und Erholungssuchende gleichermaßen in den Remspark. Das Reizvolle dazu: In nur wenigen Gehminuten vom Remspark entfernt findet sich der Ausflügler oder Reisende entweder direkt in der Romantik der lebhaften Altstadt oder in der ruhigen Idylle des Erholungswalds Taubental und am dortigen Wallfahrtsberg Salvator mit seinen einzigartigen Felsenkapellen wieder. Das Taubental wiederum führt als »Himmelsleiter« auf einem Waldentdeckersteg in einer guten halben Stunde hinauf zum Familien- und Landschaftspark Himmelsgarten mit vielen naturbezogenen Besucherattraktionen, dem zweiten großen Baustein der Rekord-Landesgartenschau von 2014, die über zwei Millionen Besucher angelockt hat.


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o bereitet sich das erfolgreiche und glückliche Gartenschau-Zugpferd Schwäbisch Gmünd erneut vor, im Jahr 2019 ein großer Gastgeber zu sein. Technische Erfahrung und bürgerschaftlicher Schwung aus 2014 wird jetzt schon in der Vorbereitungsphase mit den 15 Partnern geteilt. Der geographische Mittelpunkt des Remstals wird gleich in der Nachbarschaft bei Lorch-Waldhausen besonders heraus gearbeitet. Schon heute steht die Klosterstadt Lorch auf der Sonnenseite der touristischen Entwicklung. Die Gemeinden am Oberlauf, die bislang ein wenig im Schatten des unteren Remstals gelegen waren, entwickeln für den »Unendlichen Garten« 2019 starke ProWeintage, Schorndorf jekte. Der geplante Bürgerpark in Böbingen hat durch aktive Beteiligung an Funktion und Gestaltung durch Bevölkerung und das dortige Seniorenzentrum ein Alleinstellungsmerkmal. Mögglingen freut sich mit allen Verkehrsteilnehmern im Remstal auf die Fertigstellung der B29-Ortsumgehung, was Lebensqualität und Ortsbild enorm aufwerten wird. Und auch Essingen wird mit Remsquelle, direkt am urigen Albtrauf (Wander-, Skiund Kletterparadies) gelegen, als »Schlüssel des Remstals« den »Unendlichen Garten« am Rande des starken Wirtschaftsraums aufschließen.

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ie stark das einstmals so graue Sorgenkind namens Remstal nun zu einem blühenden Musterknaben geworden ist, zeigt die Dynamik der aufstrebenden Remstalmetropole Schwäbisch Gmünd: Innerhalb von fünf Jahren wurde die 60.000-Einwohner-Schwelle im Galopp, konkret mit rund 2400 Neubürgern übersprungen. Die wachsende Beliebtheit der Stadt mit einer Fahrzeit von nur einer halben Stunde nach Stuttgart und mit bezahlbaren Wohnungen, Bau- und Gewerbeplätzen veranlasst Oberbürgermeister Richard Arnold, die Infrastruktur Gmünds darauf vorzubereiten, dass die 850 Jahre alte Stadt schon in den nächsten zehn Jahren die 70000-EinwohnerMarke erreichen werde. Damit wäre Schwäbisch Gmünd die größte Stadt Ostwürttembergs. Die Blühendste sowieso.

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TEXT JOACHIM FREY, PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, CONTRASTWERKSTATT - FOTOLIA.COM

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TEXT HORST ENDRESS FOTOS HORST ENDRESS, PETER FREITAG

DER GEIGER ZU GMÜND: MEHR ALS NUR EIN

herzens brecher. Die märchenhafte Ballade des heimatverbundenen Dichterfürsten Justinus Kerner gibt mit Anlehnung an die sagenumwobene »HEILIGE KÜMMERNIS« Einblick in das Seelenleben von Schwäbisch Gmünd.


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as internationale Showbusiness und vor allem die Frauenwelt wird von Teufelsgeiger David Garrett und Charmeur André Rieu verzaubert. Schwäbisch Gmünd verehrt schon seit 200 Jahren einen eigenen Fidel-Star. Bürger und Besucher können sich auf Schritt und Tritt in einen bodenständigen Geiger-Bann ziehen lassen. Das hat die Stadt Dichterfürst Justinus Kerner zu verdanken, der die volksgläubigen Legenden um die geheimnisvolle Heilige Kümmernis zu einer dramatischen Ballade mit Happyend formte. »Der Geiger zu Gmünd« berührt Herzen. Und die Ballade gibt zugleich auch Einblick in das gleichermaßen fromme wie feingeistige und festfreudige Gmünder Seelenleben. Auch die tugendhafte, fleißige und weltoffene Tradition der Gold- und Silberstadt mit einem hoch angesiedelten Gerechtigkeitssinn findet in der Geschichte des in Lebensgefahr geratenen Straßenmusikanten und seiner wundersamen Begegnung mit der Heiligen Cäcilia ihre ehrenvolle Erwähnung. Freilich, wie das oft bei solch poetischen Meisterwerken so ist: Viel zu schön, um wahr zu sein. Das lässt jedoch keinen Gmünder davon abhalten, um bei einem Spaziergang mit seinen Sprösslingen oder Gästen durch den Remspark am »Geigerlesbrunnen« oder an anderen Bildnissen Station zu machen, um mit kindlicher Begeisterung die Ballade von Justinus Kerner zumindest in Bruchstücken vorzutragen. Einstmals war es den Schulkindern der Gold- und Silberstadt sogar als Hausaufgabe auferlegt, den »Geiger zu Gmünd« auswendig zu lernen. Das Geigen-Wunder gehört zu den Basics der Heimatgeschichte. Der Begeisterung nicht genug: Romantiker riefen im vergangenen Jahrhundert eine Freilichtspiel-Tradition Ins Leben. Zu den Aufführungen auf der heute noch sichtbaren Naturbühne auf der Grillplatz-Lichtung im Stadtwald Taubental pilgerten Tausende, um der zauberhaften Liebschaft ihres virtuosen Geigers mit der heiligen Cäcilia zu huldigen. Der soll in Gmünd einst ein Kirchlein geweiht gewesen sein. In zunehmend aufgeklärter Zeit bemühen sich die Geschichtsund Brauchtumsforschung, den Geheimnissen der von Justinus Kerner so bodenständig, mithin echt aussehenden verpackten Legende auf die Spur zu kommen. Aufgeklärte Zeitgeister würden nach Studium der 26 Strophen von Justinus Kerner gewiss urteilen: Wow, das ist ja der Stoff für den nächsten Tatort-Krimi im Ersten. Dann müsste jedoch im Ende im Nachspann die berühmte Formulierung stehen: »Handlung und Personen sind frei erfunden.« Oder auf Schwäbisch: »I will do fei in nix neikomma mit irgendwelche Behauptunga. Doch irgend ebbes isch beschtimmt dro an dera G'schicht'«. Schicken wir also zum Träumen und Schwärmen die von Justinus Kerner so wundervoll in poetische Reime gefassten Märchengeschichte voran, bevor es um die ernüchternde Aufklärung geht. Denn: Nicht nur in diesem »Kriminalfall der Stadthistorie« können Wissenschaft und Forschung ach so gnadenlos sein.

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in armes, dennoch gut- und gottgläubiges Geigerlein kam auf seiner Wanderschaft zufällig nach Gmünd. Der Straßenmusikant weilte erstmals in dieser Stadt. Da soll auch ein Kirchlein gestanden haben, der Heiligen Cäcilia geweiht, der Schutzheiligen auch der Musikanten. Die hatte schicke Pumps an den Füßchen. Keinesfalls Sonderangebote vom »Deichmann«, sondern – wie es sich für die Gold- und Silberstadt gehört – richtig Edle, aus purem Gold! O-Ton Justinus Kerner:

Schuh', aus reinem Gold geschlagen, Und, von Silber hell, ein Kleid Hat die Heilige getragen: Denn da war's noch gute Zeit Zeit, wo überm fernen Meere, Nicht nur in der Heimat Land, Man der Gmündschen Künstler Ehre Hell in Gold und Silber fand. Und der fremden Pilger wallten Zu Cäcilias Kirchlein viel; Ungesehn woher, erschallen Drin Gesang und Orgelspiel. Einst ein Geiger kam gegangen, Ach, den drückte große Not, Matte Beine, bleiche Wangen, Und im Sack kein Geld, kein Brot. Vor dem Bild hat er gesungen Und gespielet all sein Leid, Hat der Heil'gen Herz durchdrungen: Horch! melodisch rauscht ihr Kleid! Lächelnd bückt das Bild sich nieder Aus der lebenlosen Ruh', Wirft dem armen Sohn der Lieder Hin den rechten goldnen Schuh.

DENKMAL Der in Gmünd geborene Bildhauer und Metallplastiker Wilhelm Widemann schuf 1906 die Geigerfigur und den Geigerbrunnen im Gmünder Stadtgarten.


HL. KÜMMERNIS Im St. AndreasKirchlein in Schlechtbach bei Gschwend hängt das Kümmernis-Bild.

INSPIR ATION Beim Betrachten des KümmernisBilds wurde Justinus Kerner 1816 zu seiner Ballade angeregt.

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VORBILD Diese PorzellanStatuette schuf der Bildhauer Karl Deibele 1923 als »Modell« für das ErinnerungsRelief der Hl. Cäcilia an der Westfassade der Herrgottsruh-Kapelle (r.S.ob.).

enau an dieser Stelle beginnt nun das Drama, jener Gmünder Krimi, nach dessen tatsächlichem »Tatort« die Forschung bis heute sucht. Das arme Geigerlein rutschte da in eine böse Sache rein. Zunächst glaubte der Straßen-Fidler, dass er mit Frömmigkeit und musikalischem Können endlich die eigene Armut besiegt habe und göttlich belohnt worden sei. Er ging von Goldschmied zu Goldschmied in der Edelmetall-Stadt, »singt und träumt vom besten Schmause«, wenn er denn diesen goldenen Schuh doch nur gegen Bares eintauschen könnte. Sodann treten aber die gesetzestreuen Handwerksmeister der ordnungsliebenden Stadt Gmünd in Aktion und bringen das Geigerlein bei der Obrigkeit zur Anzeige. Schwerer Raub und darüber hinaus die Verunglimpfung der Heiligen Cäcilia, mithin Verunglimpfung eines Gmünder Gotteshauses wird ihm zum Vorwurf gemacht. Grauenvolle Konsequenz: Der fromme Straßenmusikant wird von der Gmünder Weltlichkeit zum Tode verurteilt. Schon auf dem Weg zur Hinrichtung, soll das Justizopfer um sein Leben gegeigt haben. Der Gmünder Galgenberg befand sich übrigens knapp oberhalb des Zeiselbergs, der bei der Remstalgartenschau 2019 als Gmünder Leuchtturmprojekt im Blickpunkt stehen wird. Justinus Kerner erzählt und reimt dramatisch weiter:

Bald ist der Prozeß geschlichtet, Allen ist es offenbar, Daß das Wunder nur erdichtet, Er der frechste Räuber war. Weh! du armer Sohn der Lieder Sangest wohl den letzten Sang! An dem Galgen auf und nieder Sollst, ein Vogel, fliegen bang. Hell ein Glöcklein hört man schallen, Und man sieht den schwarzen Zug Mit dir zu der Stätte wallen, Wo beginnen soll dein Flug. Bußgesänge hört man singen Nonnen und der Mönche Chor, Aber hell auch hört man dringen Geigentöne draus hervor.


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Die Gmünder Scharfrichter erfüllen dem Totgeweihten nach Darstellung von Justinus Kerner immerhin noch einen letzten Wunsch und die Geiger-Saga strebt einer überraschenden Wende entgegen:

Seine Geige mitzuführen, War des Geigers letzte Bitt'. »Wo so viele musizieren, Musizier ich Geiger mit!« An Cäcilias Kapelle Jetzt der Zug vorüberkam, Nach des offnen Kirchleins Schwelle Geigt er recht in tiefem Gram. Und wer kurz ihn noch gehasset, Seufzt: »Das arme Geigerlein!« »Eins noch bitt ich«, singt er, »lasset Mich zur Heil'gen noch hinein!«

In Kerners Ballade folgt genau jetzt das unglaublich schöne HappyEnd. Das Gmünder Geigerlein streicht ähnlich charmant und herzensbrecherisch wie André Rieu den Bogen gefühlvoll über die Saiten. Da soll »melodisch« das Kleid von Cäcilia »gerauscht« haben. Unglaubliches, Wundersames passierte. Die Heilige bückte sich vor der staunenden Menschenmenge, die zur Hinrichtung erschienen war, und warf dem »armen Sohn der Lieder« auch noch ihren zweiten goldenen Schuh hin. Folgt man diesen Schilderungen weiter, dann stürzte das katholische Gmünd mehr denn je in seine legendäre Volksfrömmigkeit, gepaart mit Festfreudigkeit. Und die Stadt soll aus dem poetisch verewigten Justizirrtum sogar tugendhaft die Lehre und sogar Trost für gute und schlechte Tage gezogen haben:

Die umfassende Erklärung kam erst im Jahre 1980, als sich Heimatforscher Dr. Peter Spranger und Stadtarchivoberrat Dr. Klaus Jürgen Herrmann auf den Weg machten, die Gmünder GeigerVerehrung in einer Buchveröffentlichung wissenschaftlich zu ergründen. Ihre Spurensuche führte sie vielerorts in Europa zu einer der geheimnisvollsten Figuren der Christenheit, zur Heiligen Kümmernis. Sie erscheint auf Altar- und Wandbildern, in Fresken und Skulpturen als eine Skulptur, bei der die meist völlig unbekannten Sakralkünstler den Versuch unternehmen wollten oder auch die Mut hatten, eine weibliche Christusfigur darzustellen. Dem gekreuzigten Jesu gleich, blickt da eine auffällig schön, ja attraktiv gewandete Gestalt mit eindeutigen körperlichen Erkennungsmerkmalen einer Frau dem Tod entgegen.

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as aber völlig irritiert: Diese Heilige Kümmernis, mehr der Volksfrömmigkeit als den Vorgaben des Klerus entsprungen, trägt einen Bart. Wer ist das? Oder: Was ist das? Dazu auch: Auffallende Querverbindungen der Kümmernis-Darstellungen und -Verehrungen gibt es zum »Geiger von Gmünd«. Die Heilige am Kreuz trägt wertvolle Schuhe. Und meist links unten auf den Kreuzigungsszenen ist ein Musikant zu sehen, der mit seiner Geige und begnadeter Körpersprache seine Melodien spielt. Beziehungen der Heiligen Kümmernis gibt es wiederum zur Heiligen Cäcilia, der Patronin vor allem der Kirchenmusik und -chöre. Auch traditionsreiche weltliche Musik- und Gesangsvereine tragen die »Cäcilia« gerne in ihrem Namen. Im Ursprung soll es sich um eine gottesfürchtige und christusgläubige Römerin gehandelt haben. Der Überlieferung nach wur-

Seitdem wird zu Gmünd empfangen Liebreich jedes Geigerlein, Kommt es noch so arm gegangen – Und es muß getanzet sein. Drum auch hört man geigen, singen, Tanzen dort ohn' Unterlaß, Und wem alle Saiten springen, Klingt noch mit dem leeren Glas. Und wenn bald ringsum verhallen Becherklingeln, Tanz und Sang, Wird zu Gmünd noch immer schallen Selbst aus Trümmern lust'ger Klang.

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er Nachklang der Strophen fand im ganzen Land enormes Echo. Als Justinus Kerner vor fast genau 200 Jahren, am 9. Dezember 1816, im »Morgenblatt für gebildete Stände« die Kunde vom Geiger-Wunder in »Schwäbisch Nazareth« (Beinamen der Kirchen- und Klosterstadt) veröffentliche, gaben sich in Gmünd gleichermaßen Romantiker und Wissenschaftler die Klinke in die Hand. Generationen von Heimatforschern und auch die Geistlichkeit bemühten sich um Aufklärung zur Fragestellung, wie, warum und wo sich die vom »Morgenblatt für gebildete Stände« publizierte Ballade ausgerechnet in Gmünd abgespielt haben könnte.

SPUREN Der Geigerbrunnen im Stadtgarten erinnert ebenso an das Kerner-Gedicht wie das 2007 eingeweihte Gemälde von Hans Kloss in der Franziskanergasse (Ausschnitt).


SCHAUSTÜCK Der von Albert Holbein 1926 geschaffene Schuh spielte wohl bei »Geiger«-Aufführungen in den 1920/30er Jahren eine Rolle.

de sie um das Jahr 200 herum nach Zwangsverheiratung mit einem Heiden zur Märtyrerin. Wie im sprichwörtlichen Schneeballsystem entwickelten im Laufe der Jahrhunderte ähnliche Kunden und Legenden solcher Zwangsehen, in deren Folge standhaft-gläubige Christinnen vielerorts den Tod durch Kreuzigung gefunden haben sollen. Die Heilige Kümmernis und die Heilige Cäcilia führten im Bewusstsein des Volkes und des Klerus offenbar ein Parallelleben. Das Volk verehrte eine inoffizielle christusähnliche, halb männliche Darstellung. Die Kirche dagegen favorisierte offiziell die geschlechtlich eindeutige Cäcilia.

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er für Neues immer stets aufgeschlossene Heimatforscher und Poet Justinus Kerner war während seiner Zeit als Landarzt in Welzheim und Gaildorf im Raum Gmünd beiden Gestalten auf der Spur. Sowohl im Kirchlein von GschwendSchlechtbach als auch in der Kapelle St. Josef in Gmünd stand er vor Bildnissen der Heiligen Kümmernis. Dazu ließ er sich von Überlieferungen auswärtiger Legenden von Geigern inspirieren, die da unten am Bildrand der Darstellungen so fantasievoll auftauchten. Und angesichts der gleichermaßen festfreudigen wie

volksfrömmigen Lebensart der Gmünder muss der schwäbische Dichterkönig irgendwann zur Entscheidung gekommen sein: Für die Umsetzung seiner märchenhaften Geiger-Geschichte konnte nur diese Gold- und Silberstadt im Remstal in Frage kommen. In seiner Anschauung passte in diesem »Schwäbisch Nazareth« alles, um die Menschen in den Glauben zu versetzen, dass die Verehrung der Heiligen am Kreuz in Verbindung mit dem bis heute unbekannten Musikanten in Gmünd ihre Heimat hat. Ursprünglich wurde dazu noch die Legende gestreut, dass sich das GeigerWunder entweder in der St. Josefs- oder Herrgottsruhkapelle abgespielt haben soll. Ernüchterndes dazu dokumentiert jedoch die Stadtforschung: In Gmünd hat es niemals ein Kirchlein gegeben, das der Heiligen Cäcilia geweiht war. Der »Geiger von Gmünd« und die gleichermaßen rätselhafte Geschichte der Heiligen Kümmernis beschäftigt Geist und Seele jedoch weiter. Der aus Schwäbisch Gmünd stammenden Musiker und Komponist Jens Düppe überraschte zusammen mit dem Autor und Regisseur Peter Schanz sowie anderen Mitwirkenden erst wieder im vergangenen Jahr, als im Rahmen des Festivals »Acht Brücken. Musik für Köln« das musikalische Werk »Oh Heilige Kümmernis!« uraufgeführt wurde. Spannende alte Fragen wurden darin aktueller denn je aufgeworfen: Durfte aus der Perspektive der Amtskirche keine Frau an Stelle des Erlösers am Kreuz hängen? Liebt Gott in seinem getöteten Kind doch alle Geschlechter gleichermaßen? War in früheren Zeiten das Volk in seinem Glauben entspannter als der Klerus heute? Wie auch immer: »Der Geiger zu Gmünd« hat auch noch nach 300 Jahren »unglaublich« oder durchaus auch »glaublich« viel zu erzählen.

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TEXT PETER FREITAG FOTOS SCHIMKAT FOTODESIGN

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EIN BÜRGERBÜRO RUND UMS THEMA WOHNEN

AUF DEN PUNKT GEBRACHT Am 9. Januar 2017 hat die Vereinigte Gmünder Wohnungsbaugesellschaft VGW in unmittelbarer Nähe zum Rathaus den W-Punkt eröffnet – eine zentrale Anlaufstelle für Kunden und Interessierte, die Fragen und Anliegen rund ums Thema Wohnen bei der VGW haben. Im »BÜRGERBÜRO FÜR WOHNUNGSWIRTSCHAFT« sollen zukünftig alle Angebote und Informationen betreffend Mieten, Kaufen und Verwaltung zur Verfügung stehen. Deshalb hat die VGW auch die Stadt Gmünd als Kooperationspartner mit ins Boot geholt: 1x in der Woche werden die W-Punkt-Mitarbeiterinnen MELANIE BREYMAIER und ANJA GEIGER von der »Bauplatzmanagerin« ROSWITHA HÖLLMANN vom Vermessungs- und Liegenschaftsamt unterstützt, die samstags von 9 bis 13 Uhr zu Fragen über Baugebiete und Bauplätze informiert – wichtig insbesondere für auswärtige und berufstätige Interessenten. Der W-Punkt war ein zentrales Anliegen des neuen VGW-Geschäftsführers CELESTINO PIAZZA , der die städtische Wohnungsbaugesellschaft kundenfreundlicher und bürgernäher machen will. »Und die VGW muss sichtbarer, präsenter werden – deshalb der W-Punkt an so zentraler Stelle«, betont Piazza. Er will das PROFIL DER VGW ALS DIENSTLEISTER SCHÄRFEN, will auch ein ganz neues Aktivitäten- und Beschwerdemanagement etablieren. »Der Bürger soll als Kunde empfangen, seine Anliegen so zügig und transparent wie möglich bearbeitet werden.« Gewährleistet ist das dadurch, dass Frau Geiger und Frau Breymaier »backoffice« vernetzt sind – und so gleich an den zuständigen VGW-Mitarbeiter vermitteln bzw. Termine vereinbaren können.

VON DYNAMIK UND EHRGEIZ sind auch die Pläne von Geschäftsführer Piazza für die nächsten Jahre geprägt. So will er das ehrgeizige Ziel von OB Richard Arnold »70.000 Einwohner (von jetzt 60.500) in 10 Jahren« von Seiten der VGW tatkräftig unterstützen: Piazza will im Jahr 500-600 Personen in Miete oder Wohneigentum bringen, sprich: jedes Jahr 40-50 WOHNEINHEITEN realisieren. Dabei sollen insbesondere die »GAMUNDIA-HÄUSER« (preisgünstige Norm- bzw. Modulbauweise, mit höchstem energetischen Standard) helfen. Allein mit diesem Typ sollen in den nächsten 1-2 Jahren 42 Wohneinheiten geschaffen werden. Bei einer Kaltmiete von 5,90 EUR/qm soll insbesondere Wohnen für ALLEINERZIEHENDE, SENIOREN, JUNGE FAMILIEN aber auch integrierte Flüchtlinge ermöglicht werden. Dasselbe Ziel hat Piazza auch für die Stadtteile – hier soll maximal 3-stöckiger, »moderater« Geschoss-Wohnungsbau sowie Doppel- und Reihenhäuser, z.B. für junge Familien geschaffen werden, die bei 8,50 EUR /qm Kaltmiete immer noch erschwinglich bleiben sollen. »DIE VGW HAT schließlich laut Präambel auch EINEN SOZIALEN AUFTRAG – und dieses Ziel kann als Bauträger und Projektgesellschaft auch nur die VGW realisieren«, unterstreicht Celestino Piazza.

W-PUNKT Brandstatt 5, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 3508-0, www.vgw.de


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TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, PETER FREITAG, HARTMUT HIENTZSCH

Allein das faszinierende Innenstadt-Ensemble von Schwäbisch Gmünd lädt zum Flanieren, Schauen und Genießen ein. Über 300 Einzelhandelsgeschäfte sowie zahlreiche Cafés, Bistros und Restaurants machen Gmünd zudem zu einer attraktiven EINK AUFSUND ERLEBNISWELT. Genießen Sie die Stauferstadt mit allen Sinnen – gmündguide wünscht Ihnen viel Spaß dabei!

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münd hat viele Geschichten zu erzählen: von den Staufern, von Klöstern und Kirchen, von sozialem und karikativem Engagement, von Gold & Silber, von Kunst, Kunsthandwerk und Design, von Gesundheit und Nachhaltigkeit, von Bürgersinn und Ehrenamt. Aber Gmünd erzählt auch von sich in den mittelalterlichen Quartieren, auf den vielen Plätzen, den versteckten Gässchen und Winkeln. Wir laden Sie also ein zu einem Bummel durch Schwäbisch Gmünd, entdecken Sie die Stauferstadt mit allen Sinnen! Um Ihren Gmünd-Besuch nicht mit lästiger Parkplatzsuche zu beginnen, stellen Sie Ihr Auto am besten in einem der 5 gut ausgeschilderten Parkhäuser am Altstadtrand ab – und schlendern in Ruhe Richtung Zentrum. Vorbei an Baudenkmälern aus 5 Jahrhunderten werden Sie entlang der zum Marktplatz führenden Gässchen viele individuelle, liebevoll geführte Geschäfte finden, die einen Besuch lohnen – von (Schuh-)Mode über Accessoires und Bücher bis hin zu Schmuck oder Feinem für Kehle & Gaumen. Lassen Sie sich zwischendurch ruhig für ein Päuschen in einem der vielen (Eis-)Cafés, Bars oder Bistros auf dem Markt- oder benachbarten Johannisplatz nieder – der »guten Stube Gmünds« – und genießen bei Kaffee & Kuchen, einem erfrischenden Getränk oder einem kleinen Snack das bunte Treiben um sich herum.

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enn Sie noch ein bißchen mehr Zeit mitgebracht haben, dann schauen Sie sich eines der faszinierenden Baudenkmäler, die die Stauferstadt zu bieten hat, an – z.B. die Johanniskirche (von Mai bis Oktober ist auch der Turm geöffnet), das von der Baumeisterfamilie Parler erbaute, mächtige Heilig-Kreuz-Münster oder das Wallfahrtsheiligtum St.Salvator oberhalb des Bahnhofs, das in diesem Jahr sein 400-jähriges Jubiläum feiert. Oder Sie besuchen eine der Ausstellungen im Museum oder in der Galerie im Kulturzentrum Prediger, ebenfalls ganz zentral am Johannisplatz. Wieviel Zeit Sie auch mitbringen, Schwäbisch Gmünd ist immer einen Besuch wert – und es gibt noch viel zu entdecken. Die Älteste Stauferstadt im Südwesten freut sich auf Ihren Besuch!

KUNDENFREUNDLICHE IDEEN DES HGV: Gmünd gibt Stoff:

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DER SCHÖNBLICK 540 Betten, Catering bis 1000 Personen, 24 Tagungsräume, 1 Kapelle

Grün wirkt angenehm, es stärkt die Sinne und die Konzentration. MIT TEN IM GRÜNEN , am Waldrand und am ehemaligen Gelände der Landesgartenschau liegt das GÄSTEZENTRUM SCHÖNBLICK . Ideale Voraussetzungen, um hier konzentriert zu lernen. Das Gehirn braucht Pausen, damit es effektiv lernen kann. Also NICHTS WIE RAUS ins Grüne, mit der Kaffeetasse in der Hand ein paar Schritte gehen, Sauerstoff tanken, dem Auge Weite gönnen und erfrischt weiter arbeiten. Alle 24 SEMINAR-RÄUME des Schönblicks haben Tageslicht und ermöglichen den Blick auf Wald oder Garten. Ein bewährtes Team sorgt im Hintergrund dafür, dass die Technik funktioniert, das Essen rechtzeitig, gesund und schmackhaft auf dem Buffet steht und alles sauber ist. Seit der Gründung 1916 war der Schönblick nicht nur LERNORT sondern selbst LERNENDER . Permanent gilt es, die Bedürfnisse der Gäste zu erfassen und ihnen entgegen zu kommen. Bauliche Erweiterungen und wachsende Angebote zeugen davon. TEXT CHRISTA GATTER FOTOS SCHÖNBLICK ARCHIV


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Der Schönblick bietet vielfältige hauseigene Seminare zu den unterschiedlichsten Themen und für beinahe alle Zielgruppen an. Darunter sind kreative Kurse, Angebote für Frauen, berufsbezogene Workshops, Gesundheitstage oder ein Englisch-Kurs. Große Kongresse bis 1000 Teilnehmer zu Themen wie Religionsfreiheit, Medien, Politik ziehen Gäste aus ganz Deutschland und darüber hinaus an. Firmen wählen das Tagungszentrum für ihre Weiterbildungen und schätzen das stressfreie Tagen mit oder ohne Übernachtung.

SEMINARE

In den letzten Jahren hat sich das Forum Schönblick (l.S.u.) einen Namen als Konzertsaal gemacht. Namhafte Künstler wie Helmuth Rilling, German Brass, u.a erfreuen das Publikum. Vom 20.-22. Oktober 2017 wird die Staufersaga in der erweiterten »guten Stube Schwäbisch Gmünds« mit ihrem Stück »Höllenfeuer – Martin Luther, der Rebell« die Zuschauer begeistern.

MUSIKSCHULE

Die Evangelische Gemeinde Schönblick hat hier ihre Räume. Menschen jeden Alters feiern hier sonntags um 10.00 Uhr Gottesdienst. Mit ihren Angeboten spricht sie Leute mit spiritueller Sehnsucht an und möchte, dass sie Jesus Christus kennen lernen.

Kinder und Erwachsene nutzen gerne die Angebote der Musikschule. Kompetente Lehrer bilden Nachwuchstalente an verschiedenen Instrumenten aus. Gesangsunterricht und Musikalische Früherziehung erweitern das Repertoire.

DIE GEMEINDE

FORUM

DIE VEEH-HARFE Ein besonderes Angebot unabhängig von der Musikschule sind die Veeh-HarfenKurse und -Ensembles. Der Schönblick hat sich zum Veeh-Harfen-Zentrum in Deutschland entwickelt. Das findet auch seinen Niederschlag in einem breit gefächerten Schulungsangebot. Die Veeh-Harfe ist ein hochwertiges Musikinstrument, das selbst Erwachsene und Senioren noch leicht lernen können. Seit 2016 gibt es ein Inklusions-Ensemble, wo Menschen mit und ohne Behinderung miteinander musizieren. Im November 2016 hatten sie ihren ersten Auftritt.

Lernfelder bietet das Schönblick-Werk bereits den Jüngsten. Im Waldkindergarten erwerben die Drei- bis Sechsjährigen wertvolle Erfahrungen im Miteinander, in der Natur, Persönlichkeitsbildung bei Spiel und Spaß. Junge Menschen nach dem Schulabschluss haben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder als Bundesfreiwillige zu testen beziehungsweise eine Ausbildung zu machen.

WALDKINDERGARTEN

CAFÉ Lernenden lukrative Pausen zu gönnen, ist nur ein Ziel des Schönblick-Cafés, dessen Türen direkt an der Willy-SchenkStraße offen sind. Hier entdecken Sie selbstgemachte Torten und schulen Ihre Geschmackssinne auf angenehme Weise.

PFLEGEHEIM

SCHÖNBLICK Christliches Gästezentrum Württemberg Fon 07171 97070 info@schoenblick.de www.schoenblick.de

Lebenslanges Lernen – auf dem Schönblick keine leeren Worte. Einen Kilometer südlich der Anlage stößt man auf die betagten Bewohner des Pflegeheims Schönblick. Die engagierten Mitarbeiter freuen sich über alle Erfolge, die auch jenseits von 80 Lebensjahren noch möglich sind.

Man lernt auf dem Schönblick nicht nur neues Wissen kennen, sondern auch Menschen mit ähnlichen Interessen, lernt Fremde zu schätzen und Berührungsängste zu verlieren – ganz abgesehen von den Ehepaaren, die sich auf dem Schönblick bei der Arbeit oder im Urlaub kennen gelernt haben!

MITEINANDER


FRAU WEBER UND IHR GESPÜR FÜR

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Der Schlatthof auf einem Plateau oberhalb von Waldstetten, mit traumhafter Sicht auf Stuifen und Rechberg gelegen, ist ein Familienbetrieb in wahrstem Sinne. Barbara und Anton Weber, die Senior-Generation, sind eigentlich schon im Ruhestand, werkeln aber immer noch fleißig auf dem Bauernhof mit, den sie so langsam an Michael und Miriam Weber übergeben – schließlich gibt’s immer was zu tun! Zudem engagieren sich die beiden Seniors seit über 20 Jahren im Verein »Hilfe für Togo e.V.«, der sich zu einer großen Hilfsorganisation für die ehemalige deutsche Kolonie Togo entwickelt hat. Aber nun zu Michael, Landwirtschaftsmeister und Juniorchef des Hofs und Miriam Weber, Grund- und Hauptschullehrerin an der Gemeinschaftsschule Unterm Hohenrechberg in Waldstetten. Tochter Ronja und Sohn Max sind in der Zwischenzeit 7 bzw. 6 Jahre alt. Da die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe die letzten Jahre stetig abgenommen hat, geht auch der Bezug zum Thema Landwirtschaft – insbesondere bei der jungen Generation – verloren. Da hatten Michael und Miriam Weber 2014 die Idee, ihren Hof in die Ganztagesbetreuung einzubinden und so »Öffentlichkeitsarbeit« für das Thema zu betreiben. Es hat viele Gespräche, Telefonate und Schreiben gebraucht, aber durch die Initiative der Webers haben Schule, Schulamt und Gemeinde im September 2015 das Projekt »Bauernhof« in der Ganztagesbetreuung gestartet.

Bevor's zum Kühe füttern geht, wird zunächst die »Hausi« im von Webers selbst gebauten »Schulhäusle« gemacht.

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eden Montag kommen nun im wöchentlichen Wechsel die Erst- (20 Schüler) und die Zweitklässler (25), jeden Donnerstag die Gruppe der Dritt- und Viertklässler (17) in der Zeit von 12:25 bis 15:35 Uhr auf den Schlatthof. Nach gemeinsamen Essen in der Mensa werden Frau Weber und die Schüler mit dem Bus zum Schlatthof gefahren. Dort angekommen, wird zunächst gemeinsam gesungen, anschließend liest Miriam Weber aus einem Buch vor – beides dient vor allem dazu, die Kinder erstmal »runterzuholen«. Nach 45 min »Hausi«, also Hausaufgaben-Zeit, werden die Bauernhof-Schuhe angezogen und geht es um Themen rund um den Hof oder die Natur – oder die Kinder werden einfach zum Spielen auf die Wiese geschickt. »Am Anfang wussten die meisten Kinder nichts mit sich oder ihrer Umgebung anzufangen«, berichtet Miriam Weber, »das hat sich erst nach und nach entwickelt...«. Und die Kinder bekommen von ihr viele ganz praktische, aber auch spielerische Aufgaben – die ihnen vor Augen führen sollen, wie Landwirtschaft heute tatsächlich funktioniert. »Schließlich ist der Schlatthof kein Streichelzoo, sondern ein Vollerwerbsbetrieb«, unterstreicht Miriam Weber. Hier werden 200 Milchkühe gehalten sowie weibliche Nachzucht, Zuchtbullen und Mastvieh. Es wird Futteranbau von Weizen, Gerste, Hafer und Mais für Grassilage und Heu betrieben, mittels Photovoltaikanlagen und eine Gülle-Biogasanlage wird Strom erzeugt. Dementsprechend vielfältig sind die Aufgaben, die die Kinder anvertraut bekommen, wie: Kühe mit Heu füttern, Kälberboxen mit Streu einstreuen, Hasen und Hühner versorgen, Pflanzen von Obstbäumen, Melken und Melktechnik, Lager bauen im Wald oder Kennenlernen von Vegetation und Lebewesen im Wald.

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eistens sind die etwas mehr als 3 Stunden wie im Flug vorbei, bevor es dann mit dem Bus wieder zurück zur Schule geht. Und man spürt, dass zwischen den Kindern und Miriam Weber eine enge, vertrauensvolle Beziehung besteht und sie ein wirkliches »Händchen« hat, mit Ihnen umzugehen. Und Kinder liegen ihr wohl sehr am Herzen, bietet sie zu dem Bauernhof-Projekt auch immer wieder Ferien-Betreuung an, nimmt am Kinder-Ferienprogramm teil oder organisiert Kindergeburtstage auf dem Schlatthof – und das bei eigenen Kindern, der Arbeit an der Schule und auf dem Bauernhof – Respekt, Frau Weber!

der TEXT PETER FREITAG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE

Und zwischen verschiedenen Aufgaben darf's auch einfach mal Spielen auf der Wiese sein ...


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ICH BIN DANN MAL

stellt Ihnen einige dieser Shopping-Perlen vor.

shoppen! QUINTEN OPTIK, das traditionsreiche Augenoptik-Fachgeschäft gegenüber der Remsgalerie, ist die Adresse in Sachen Brillen und Kontaktlinsen. Es wird geführt von Elfriede Quinten, unterstützt von einem eingespielten Team von 3 Mitarbeiterinnen, allesamt ausgebildete Augenoptikerinnen. Seit vielen Jahren ist das Weltunternehmen CARL ZEISS Partner von QUINTEN OPTIK – und die Kunden profitieren davon in hohem Maße: Mit dem I-PROFILER von ZEISS, der bei zwei unterschiedlichen Pupillengrößen misst und so bisher nicht erkennbare Sehfehler erfasst. In Kombination mit der I-SCRIPTION Technologie und den ZEISS Präzisions-Brillengläsern wird ein schärferes, kontrastreicheres und zugleich brillanteres Seherlebnis ermöglicht. Oder durch die innovativen ZEISS DRIVESAFE BRILLENGLÄSER, die bei Dämmerung und Dunkelheit die Blendempfindlichkeit, ausgelöst durch blaustichige Autoscheinwerfer, herabsetzen – ein Auto-Sicherheitssystem der ganz anderen Art! Das Team von QUINTEN OPTIK berät Sie dazu gerne ausführlich und findet mit Ihnen gemeinsam die optimale Brillenlösung. Dafür nehmen sich ELFRIEDE QUINTEN UND IHR TEAM die Zeit, die dafür notwendig ist – ohne Wenn & Aber. Die hohe Zahl an Stammkunden, die dem Augenoptikgeschäft teils schon Jahrzehnte die Treue halten, bestätigt das hohe Maß an Betreuungsqualität, Kompetenz und technischer Ausstattung. Herzlich Willkommen bei QUINTEN OPTIK!

QUINTEN OPTIK

QUINTEN OPTIK Ledergasse 53, Fon +49 (0)7171 65203, Mo-Fr 8.30 bis 18.30 Uhr, Sa 8.30 bis 14 Uhr


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ieses Paradies für Gartenliebhaber ist nicht zu übersehen: direkt an der B29 am Osteingang von Schwäbisch Gmünd sieht man schon das große Ausstellungsgelände mit auffälligen, lebensgroßen Figuren, Säulen, Pavillons, großen Vasen und Töpfen. Augenblicklich fühlt man sich in eine verwunschene Welt versetzt, voll von Engeln, Gnomen, Elfen, Fröschen und vielen Fantasiefiguren mehr. An allen Ecken und Enden plätschert es in Springbrunnen, Trögen und aus Wasserausläufen, üppiges Grün und eine bunte Blütenpracht rankt aus Eisenvasen und Messingampeln, Rosenkugeln und Wasserhähne blitzen in der Sonne um die Wette. Aber nicht nur Dekorativ-Fantasievolles, sondern auch ganz Praktisches und Funktionales wie Wasserhähne, Ausläufe, Gießkannen oder Gartenscheren sowie schönes, geschmiedetes Gartenwerkzeug der Marke KRUMPHOLZ findet man/frau bei ULRICH Garten. Und im »Paradies-Lädle« gibt es Schönes für Drinnen im Romantic Style und Shabby Chic, schöne Deko-Artikel und Accessoires wie Tischdecken, Schürzen, kleine Taschen oder Clogs.

ULRICH GARTEN

URLICH GARTEN Aalener Straße 54, Fon +49 (0)7171 63543, Mo-Fr 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 13 Uhr, Januar und Februar geschlossen, www.ulrich-garten.de

JUWELENREICH

In besonderem Interieur aus Möbeln alter Gmünder Schmuckfirmen und modernen Sichtbeton-Elementen präsentiert Simon Jorberg Schmuck-Kollektionen renommierter Firmen wie Bernd Wolf, Campur, Marc O’Polo oder Danish Design – aber auch eigene, handgefertigte Schmuck-Kreationen. »Juwelenreich« bietet eine große Auswahl an Trauringen, die zu 100% in Deutschland hergestellt sind. Als Besonderheit kann man unter Anleitung des Goldschmieds auch seinen Schmuck selbst herstellen – sehr beliebt bei Paaren, die ihre eigenen Trauringe kreieren wollen. Simon Jorberg führt auch Reparaturen jeglicher Art durch (Ringgrößen ändern, Umarbeitungen, Neuanfertigungen, Batterie- und Armbandwechsel, ... ). Zusammen mit Zebra Design in Berlin entwickelte Simon Jorberg den SchwäbischGmünd-Ring – aus Silber und mit einer Hightech Ceramic-Beschichtung gefertigt, ist er in 6 Farben erhältlich. Den Schwäbisch-Gmünd-Ring gibt es nur bei »Juwelenreich«.

JUWELENREICH Ledergasse 16-20, Fon +49 (0)7171 9997500, Di-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 13 Uhr, www.juwelenreich.de


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B

esonderes entdecken – das kann man bei Almandin – Schmuck & Mehr immer wieder und immer wieder Anderes. Die Auswahl an Silberschmuck beindruckt und die Farbenpracht der verarbeiteten Edelsteine begeistert. Immer wieder neue Kollektionen begeistern und unterstreichen den individuellen Stil der Kunden/innen perfekt. Außergewöhnlich ist das umfangreiche Sortiment an Steinen und Steinschmuck. Es gibt kaum einen Stein, nach dem sich die Inhaberin Christiane Jorberg nicht auf die Suche macht, und so kann eine ungewöhnlich große Auswahl an sogenannten »Handschmeichler-Heilsteinen« angeboten werden – das hat sich weit herum gesprochen. Ebenso breit gefächert ist das Angebot an Räucherwerk: Hölzer, Blüten, Harze und Räucherstäbchen aus verschiedenen Kontinenten – auch edelste japanische – sowie die dazu passenden Räuchergefäße. Von der Firma Primavera wird das komplette Programm an ätherischen Ölen angeboten. An der SchnupperBar kann man sich von den kostbaren Düften bezaubern lassen. Abgerundet wird das Sortiment durch Meditations-CDs und tibetanische Klangschalen oder auch besonders klar klingende KristallKlangschalen. Die Mineralien- und Fossilien-Sammler können hier kleine und große Schätze entdecken. Lassen Sie sich überraschen – ein Besuch bei Almandin lohnt sich immer!

ALMANDIN

Besonderes entdecken

ALMANDIN – SCHMUCK & MEHR Ledergasse 2, Fon +49 (0)7171 36824, Mo-Fr 9.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Sa 9.30 bis 13 Uhr, Virtueller Rundgang: www.infos-schwaebisch-gmuend360.de/kategorien/ handel/uhren-und-schmuck/almandin-schmuck-mehr

VinoTeca – seit über 25 Jahren eine Institution in Gmünd für feine Weine, regelmäßig vom FEINSCHMECKER unter die besten Weinfachgeschäfte Deutschlands gewählt. Kundinnen und Kunden schätzen die lockere und herzliche Atmosphäre – und die profunde Sachkenntnis und Erfahrung von Klaus-Dieter Schira, seines Zeichens Weinakademiker, von denen es in Baden-Württemberg nur einige wenige und weltweit nur 800 gibt. Das »Diploma in Wines and Spirits« des britischen WSET, der weltweit führenden Wein-Schulungsinstitution, ist die gefragteste Qualifikation im Weinhandel. Bei aller Fachkompetenz bleibt Schira seinen Kunden gegenüber entspannt: »Bei uns müssen Kunden nur wissen, was ihnen schmeckt und für welchen Anlass der Wein ist – den Rest machen wir!« Und seine Kunden können aus einem beachtlichen Sortiment aus über 500 besonderen Weinen aus aller Welt wählen. Aber auch »Spirits«-Liebhaber kommen hier auf den Geschmack: die VinoTeca bietet mehr als 200(!) Sorten an Whisky, Gin, Rum, Cognac, Armagnac, Grappa, Calvados und Obstschnäpsen – na denn Prost!

VINOTECA

Weine und Mehr VINOTECA – WEINE UND MEHR Ledergasse 2/2, Fon +49(0) 7171 39666, Mo-Fr 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr, www.vinoteca.org


Ob zentral in der pittoresken Gmünder Altstadt oder im weitläufigen Remspark-Areal – gmündguide stellt Ihnen vier HOTELS vor, die vor allem eins wollen: Ihnen Ihren Aufenthalt in Schwäbisch Gmünd so angenehm und komfortabel wie möglich zu machen!

gut’s

Hotel

Mit den 56 neuen Zimmern in dem zur Rektor-Klaus-Straße gelegenen Anbau verfügt das 4-Sterne-Haus nun über 170 Zimmer inklusive 2 Suiten und 8 Juniorsuiten. Durch die bauliche Erweiterung wurde die Fläche des Frühstücksraums verdoppelt. Auch Lobby und Flure des Hotels haben ein neues, attraktives Interior-Design erhalten. Der große Wellnessbereich wurde um ein Schwimmbad erweitert. Für das Freizeit- und Feierabend-Vergnügen stehen den FORTUNA-Gästen nach wie vor eine Bowling- und 3 Kegelbahnen zur Verfügung. Seiner verkehrsgünstigen Lage trägt das Hotel auch durch einen großen Parkplatz und ein Parkdeck Rechnung – und sollte diese Kapazität einmal erschöpft sein: direkt gegenüber befindet sich das Parkhaus des Congress-Centrums Stadtgarten. Das gesamte Team des Hotel FORTUNA heißt Sie Herzlich Willkommen!

FORTUNA

HOTEL FORTUNA Hauberweg 4, Fon +49 (0)7171 109-0, www.fortuna-hotels.de

Hotel

EINHORN

Das sympathische Hotel in einem aus dem 13. Jahrhundert stammenden imposanten Gebäude liegt zentral in der Gmünder Altstadt unterhalb des Königsturms. Es verfügt über 18 Zimmer in drei Kategorien, die mit elfenbeinfarbenen Stilmöbeln ausgestattet sind. Kostenloses WLAN im ganzen Haus, großer Lift in alle Etagen, ein »Superior«-Zimmer ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Das reichhaltige Frühstücks-Buffet nehmen die Gäste im historischen Gewölbekeller zu sich, für sehr frühe oder sehr späte Hotelgäste gibt es einen individuellen Frühstücks-Service. Der »Barbarossa-Keller« eignet sich auch hervorragend für Privat-, Vereins- oder Familienfeiern für bis zu 40 Personen. Durch die zentrale Lage des Hotels ist es einen Katzensprung zu allen innerstädtischen Sehenswürdigkeiten wie Marktplatz, Heilig-Kreuz-Münster, Johanniskirche, Kulturzentrum Prediger mit städtischer Galerie und Museum oder dem Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik. Auch einige Restaurants und Bars sind quasi »um die Ecke«. HOTEL EINHORN Rinderbacher Gasse 10, Fon +49 (0)7171 1046990, www.einhorn.gd


TEXT PETER FREIATG FOTOS VISCOM FOTOGRAFIE, ARCHIV HOTEL EINHORN, ANJA SCHNEIDER, PROPLAN EINRICHTUNGS GMBH & CO. KG, FORTUNA HOTELS

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nächtle! Im Hotel der VILLA HIRZEL erwarten Sie 9 liebevoll eingerichtete Themenzimmer, die den Zeitgeist der »Goldenen Zwanziger« mit allen Annehmlichkeiten und Standards der heutigen Zeit verbinden. Die großen, hellen Zimmer auf 3 Etagen, die prominenten Persönlichkeiten dieser Zeit wie Zarah Leander, Heinz Rühmann oder Gustav Mahler gewidmet sind, bieten größtenteils einen Blick auf den Remspark, verfügen über Doppelbett, Tageslicht-Bad mit Dusche, Kabel-TV und WLAN-Zugang – zu einigen Zimmern gehört eine kleine Terrasse oder Loggia. Ob zum Mittagstisch oder Abendessen im Restaurant – bei gutem Wetter gerne auf der Rems-Terrasse mit wunderbarem Blick auf den Park – zum geselligen Drink an der Bar oder zur Familienfeier oder zum Firmenevent im Runden Salon: das gesamte Team der VILLA HIRZEL freut sich auf Sie und möchte Ihnen Ihren Aufenthalt so angenehm und genussvoll wie möglich gestalten. Herzlich Willkommen!

Hotel

VILLA HIRZEL

HOTEL VILLA HIRZEL Remspark 2, Fon +49 (0)7171 877390, www.villa-hirzel.de

Hotel

PELIKAN

Das Business- und Tagungshotel liegt im Herzen Schwäbisch Gmünds in unmittelbarer Nähe zu Markt- und Johannisplatz. Es verfügt über 63 helle, elegante Zimmer in Standard- und Komfort-Kategorie, alle mit kostenlosem Internetzugang. Drei Tagungsräume bilden einen stilvollen Rahmen für private und geschäftliche Events, sind mit Seminartechnik auf dem neuesten Stand ausgestattet und bieten Raum für bis zu 100 Personen. Zum entspannten Drink nach Geschäftstermin, Veranstaltung oder Konzert lädt die kleine Bar des Hotels ein, die von 18 Uhr bis Mitternacht geöffnet ist. Trotz der zentralen Lage müssen sich Gäste des Hotels keine Parkplatz-Sorgen machen: es gibt eine Tiefgarage und ein Parkdeck mit insgesamt 36 Stellplätzen. Das Team des PELIKAN heißt Sie im Herzen der Stauferstadt Herzlich Willkommen! DAS PELIKAN HOTEL Türlensteg 9, Fon +49 (0)7171 359-0, www.hotel-pelikan.de


Ein Gang durch SCHWÄBISCH GMÜND lohnt sich allein schon wegen des faszinierenden historischen Innenstadt-Ensembles mit den vielen Gässchen und reizvollen Plätzen. Aber werfen Sie auch mal einen Blick in die Schaufenster oder legen einen Zwischenstop in einem der vielen Cafés und Restaurants ein – genießen Sie die Stauferstadt mit allen Sinnen! Und wenn es mal etwas später wird oder Sie länger bleiben wollen – kein Problem! In Gmünd gibt es auch einladende Hotels.

übernachten einkaufen geniessen in Schwäbisch Gmünd

Und es gibt in Gmünd noch viel mehr zu entdecken: Schau’n Sie mal unter www.hgv-gd.de

Hotel EINHORN

VILLA HIRZEL Hotel

Rinderbacher Gasse 10 / 73525 GD / T 07171 1046990 / www.einhorn.gd

Remspark 2 / 73525 Schwäbisch Gmünd / 07171 87739-0 / www.villa-hirzel.de

Hotel FORTUNA

Café Exlibris

Hauberweg 4 / 73525 GD / T 07171 109-0 / www.fortuna-hotels.de

Spitalhof 2 / 73525 GD / T 07171 875750 / Mo-Fr 9 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 17 Uhr, So Ruhetag

Hotel PELIKAN

El Mexicano

Türlensteg 9 / 73525 GD / T 07171 359-0 / www.hotel-pelikan.de

Pfeifergässle 34 / 73525 GD / T 07171 1858107 / So-Do 17 bis 24 Uhr, Fr/Sa 17 bis 2 Uhr

Das sympathische Hotel in einem historischen Gebäude aus dem 13. Jh. liegt zentral in der Gmünder Altstadt. Es verfügt über 18 Zimmer, die mit elfenbeinfarbenen Stilmöbeln ausgestattet sind. Großer Lift in alle Etagen, ein »Superior«-Zimmer ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Das reichhaltige Frühstücksbuffet nehmen die Hotelgäste im historischen Gewölbekeller ein. Der »Barbarossa-Keller« eignet sich auch hervorragend für Privat-, Vereinsoder Familienfeiern für bis zu 40 Personen.

In unmittelbarer Nähe zu Bahnhof, CongressCentrum und Remspark liegt das größte Hotel Schwäbisch Gmünds. Es verfügt über 170 Zimmer inkl. 2 Suiten und 8 Juniorsuiten, einen großen Wellness-Bereich mit Schwimmbad, Bowling- und Kegelbahnen und ein Restaurant. Außerdem hat das FORTUNA 2 Tagungsräume von 55 bis 110 qm für Firmenmeetings. Garage und Parkplatz direkt am Hotel oder im CCS-Parkhaus gegenüber.

Das Business- und Tagungshotel in zentraler Lage verfügt über 63 helle, elegante Zimmer in Standard- und Komfort-Kategorie, zudem über Tiefgarage und Parkdeck mit insgesamt 36 Plätzen. Drei Tagungsräume für private oder geschäftliche Events sind mit moderner Seminartechnik ausgestattet und bieten Raum für bis zu 100 Personen. An der kleinen Hotel-Bar – geöffnet von 18 - 24 Uhr – können Sie den Tag entspannt ausklingen lassen.

Außergewöhnliches Hotel-, Gastronomie- und Kulturkonzept in unmittelbarer Nähe zu Bahnhof und Congress-Centrum: die VILLA HIRZEL. Die 9 Themenzimmer des Hotels spiegeln in ihrer Austattung den Zeitgeist der »Goldenen Zwanziger« wider. Die großen, hellen Zimmer bieten zum größten Teil einen Blick auf den Remspark, verfügen über Doppelbetten, Tageslichtbad und WLAN-Zugang. Zu einigen Zimmern gehört zudem eine kleine Terasse oder Loggia.

Im romantischen Spitalhof in unmittelbarer Nähe zum Unteren Marktplatz liegt das Café Exlibris. Hier kann man unter historischem Gewölbe oder auf der Sonnenterrasse Frühstück in vielen Variationen, kleine Gerichte, Suppen, Salate, Kaffee und Kuchen genießen. Es finden regelmäßg Ausstellungen regionaler Künstler statt und direkt über dem Café befindet sich in der Uhrenstube das amtliche Trauzimmer. Gerne richtet das ExLibris-Team Ihren Sektempfang aus  – fragen Sie danach.

Pikante, typisch mexikanische Küche mit Enchiladas, Flautas, Jalapenos, Nachos & Co., die im Restaurant mit 90 Plätzen sowie in den warmen Monaten auf der Außenterrasse mit 60 Plätzen genossen werden kann. Nachtschwärmer können an der Bar oder in der gemütlichen Lounge coole Drinks und Cocktails genießen. An bestimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten gibt es Aktionen wie »Double Time«, »Studenten-Tag« oder »Cineday«. www.e-l-mexicano.de


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forum

MANUFAKTUR B26 / RITZ

Ledergasse 54 / 73525 GD / T 07171 1858560 / täglich von 9 bis 22 Uhr

Becherlehenstraße 26 / 73527 GD / T 07171 8747120 /  tägl. 8-18 Uhr, Do bis 22 Uhr und n. V.

Im Forum Gold & Silber, dem auffälligen Gebäude am westlichen Stadtentrée, hat sich mit dem Café-Restaurant »forum« ein attraktives Lokal etabliert, in dem man sich gerne zum ausgedehnten Frühstück, zum preiswerten Lunch, zu Kaffee & Kuchen oder after-work zum Cocktail oder gemütlichen Abendessen trifft. Ob im Lokal mit der großzügigen Glasfassade oder auf der Außenterrasse mit herrlichem Blick auf Remsdelta und Stadtgarten – im »forum« ist gut sein!

Die MANUFAKTUR B26 ist nicht nur zum Treffpunkt von Liebhabern und Besitzern automobiler Raritäten geworden, die in einzigartiger Atmosphäre präsentiert werden. Sie bietet Raum für geschäftliche, kulturelle und private Veranstaltungen. Im Restaurant RITZ genießt man mit Blick auf die »gläserne« Kaffeerösterei frische, regionale Küche oder eine der vielen leckeren Frühstücks-Variationen – im Sommer im großzügigen Außenbereich. Parkplatz direkt am Gebäude. www.manufaktur-b26.de

Trattoria da Goffredo

Seit 40 Jahren ist Goffredo Papace nun schon in Sachen gehobener italienischer Küche in Gmünd unterwegs. Er steht für eine frische, authentische Küche »a la casalinga« – wie »von Mama«. In der Trattoria wird sehr gern Fisch gegessen, seine Gäste lieben aber auch Goffredos Pasta, für die manch eine/r weite Wege auf sich nimmt – legendär: seine Spaghetti Chitarra! Im Sommer sitzt man ganz italienisch auf der überdachten Terrasse. Buon apetito!

Innovativ, trendy, kundenorientiert: der SchwarzmarktStore ist DER TRENDLADEN im Ostalbkreis für coole Damen- und Herrenmode – SINCE 1996 .

SCHWARZMARKT

Rinderbacher Gasse 15 / 73525 GD / T 07171 9456946 / tägl. 11 bis 14 Uhr u. 17.30 bis 23 Uhr

OSTERIA

Türlensteg 35/1 / 73525 GD / T 07171 805782 / Di-Sa 12 bis 14, 18 bis 23 Uhr, So / Mo geschl.

Restaurant im Rokokoschlösschen

Das Rokoko-Schlössle im Stadtgarten lädt zu allen Jahreszeiten zum Verweilen und Genießen ein. Ob zu Kaffee und Kuchen auf der großzügigen Sonnenterrasse mit traumhaften Parkblick oder im Restaurant bei feiner, deutscher Küche, hier wird herzliche Gastlichkeit mit dem historischen Flair regionaler Geschichte verschmolzen. Für Familien- oder Jahrgangsfeste, Seminare oder Firmenevents bietet der barocke Johann-Michael-Keller-Saal einen stimmungsvollen Rahmen. www.ccs-gastronomie.de T 07171 9226802 / Mo-Fr 11.30-14 und 17.30-22, Sa 17.30-22, So/FT 11.30-21 Uhr

Tapas & Co im Stadtgarten

Seit Januar ist das Restaurant im Stadtgarten unter neuer Führung: »Tapas& Co« bietet in erster Linie spanische Tapas-Gerichte, aber es finden sich auch Pasta-, 2-3 Steak- und Fischgerichte auf der Karte. Eine Besonderheit sind die frisch im Steinofen zubereiteten Backwaren. Ob auf ein Getränk an der Bar, zum Lunch oder Dinner im Restaurant oder auf eine Cohiba und einen Single-Malt in der CigarLounge – das »Tapas&Co-Team« freut sich auf Ihren Besuch! www.ccs-gastronomie.de

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er SchwarzmarktStore ist damit seit über 20 Jahren DIE Adresse für junge, trendorientierte Mode. Auf großzügigen 250 qm Ladenfläche im edlen Loft-Look wird ein liebevoll zusammengestelltes Label-Programm präsentiert. Eine exklusive Fashion- und Markenwelt, individuelle und kundenorientierte Beratung durch das Schwarzmarkt-Team und Serviceleistungen wie Änderungsund Heimservice machen den Besuch im Gmünder Trendstore zum angenehmen Shopping-Erlebnis. Neben Damen- und Herrenmode angesagter Labels wie DRYKORN, TIGHA, mbyM, REEBOK, NUDIE, NEW BALANCE, FILLING PIECES, NIKE, VANS, ADIDAS ... finden nicht nur junge und junggebliebene Kundinnen und Kunden eine große Auswahl an Textilien, Schuhen/ Sneakers und Accessoires aus den Bereichen Fashion und Streetwear. Neben aktuellen Trendteilen lassen sich ebenso Basics finden, die prima miteinander kombiniert werd en kö nn en. Das ganze Schwarzmarkt-Team freut sich auf Ihren / Euren Besuch. Kalter Markt 41 73525 GD / T 07171 63917 Mo-Fr 10  bis 19 Uhr, Sa 9.30  bis 16 Uhr

Foto: Soko MAG

In seinem Lokal am Türlensteg bringt Aziz, gebürtiger Marokkaner, neben einer leichten Bistroküche Highlights der Maghreb-Küche auf den Tisch. Im Sommer sitzt man im großzügigen, idyllischen Gartenlokal mit LoungeBereich und Wasserlauf. Ansprechendes Ambiente mit orientalischem Flair auch im Innenbereich. Die OSTERIA legt Wert auf Frische und Qualität, Aziz lässt sich stets von saisonalen Produkten des Wochenmarkts inspirieren. www.osteria-gmuend.de

Rektor-Klaus-Straße 9 / 73525 GD / 07171 9226803 / Di-Sa 17.30-23Uhr, Mo/So/FT geschl.

VILLA HIRZEL vereint Restaurant, Bar, Übernachtung und Event in einem ungewöhnlichen Konzept. Das Restaurant im Stil der »Goldenen Zwanziger« verfügt über 80, die Terrasse über der Rems mit herrlichem Blick auf den Stadtgarten 100 Plätze. Chefkoch Raimund Belstler serviert eine vielfältige, delikate Küche – von raffiniert-modern bis traditionellschwäbisch. Sonntags ab 10.30 Uhr bietet die VILLA HIRZEL ein reichhaltiges Brunch zum fairen Preis. Remspark 2 / GD / 07171 87739-30 / Mi-So 11.30-14.30, 17.30-22 Uhr / www.villa-hirzel.de

PLATZHIRSCH

Seit September 2015 wurde im ehemaligen »Becherlehenhof« mit dem PLATZHIRSCH ein neues Kapitel aufgeschlagen und ein Tanzlokal für die Generation Ü30 geschaffen. Jeden Freitag und Samstag und vor den Feiertagen von 21 bis 4 Uhr lockt der PLATZHIRSCH mit Motti wie »Hüttengaudi«, »Zurück in die Zukunft« oder »La Boum – Die Fete« das etwas ältere bzw. ältere junggebliebene Publikum zur Party. Becherlehen 2 / 73525 GD / T 07171 1858107 / Fr-Sa 21 bis 4 Uhr / www.platzhirsch-gd.de

GD = Schwäbisch Gmünd

VILLA HIRZEL Restaurant


Weleda Erlebniszentrum

fischer möbel

Mitten in einem Biotop mit über 250 Pflanzenarten liegt das Weleda Erlebniszentrum, eine gartenarchitektonisch-künstlerische Gesamtgestaltung mit Heilpflanzengarten, Tinkturenherstellung und Erlebniszentrum. Hier können Besucher die gesamte Produktvielfalt der hochwertigen Weleda Naturkosmetik erleben und erwerben. Ganzjährig geöffnet, bietet das Zentrum Gartenführungen, Workshops, Kinderprogramm, u.v.m.

Der Name fischer möbel steht für besondere Gartenmöbel mit hohem Anspruch an Design, Funkionalität und Langlebigkeit. Die DesignCollectionen werden konsequent aus hochwertigen Materialien, in bester handwerklicher Verarbeitung und zu einem attraktiven PreisLeistungs-Verhältnis angeboten. Zahlreiche internationale Designauszeichnungen haben zum exzellenten Renomée der fischer möbel Collectionen über die Grenzen Deutschlands hinaus beigetragen.

Am Pflanzengarten 1 / 73527 GD / T 07171 9198011 / www.weleda.de/weleda/erlebniszentrum

Dieselstraße 6 / 73278 Schlierbach / T 07021 72760 / www.fischer-moebel.de

almandin Schmuck und mehr

Juwelenreich

Ledergasse 2 / 73525 GD / T 07171 36824 / Mo-Fr 9.30-13, 14-18 Uhr, Sa 9.30-13 Uhr

Ledergasse 16-20 / 73525 GD / T 07171 9997500 / Di-Fr 10 bis 18 Uhr / Sa 9 bis 13Uhr

ambiente & home

mülleroptik gutes sehen

Mühlbergle 11 / 73525 GD / T 07171 7799050 / www.ambiente-home.net

Bocksgasse 28 / 73525 GD / T 07171 927220 / Mo bis Fr 9  bis 18 Uhr / Sa 9 bis 13 Uhr

Goldschmiede Delta Schmuckgestaltung

QUINN Scheurle Schmuck-Outlet

Kornhausstraße 11 / 73525 GD / T 07171 30468 / Di-Fr 9-13, 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr

Gutenbergstraße 23 / 73525 GD / T 07171 600019 / Fr von 10 bis 16 Uhr / www.quinn.de

Die Klamotte

Quinten Optik

Postgasse 9 / 73525 GD / T 07171 36111 / Mo-Fr 10 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 15 Uhr

Ledergasse 53 / 73525 GD / T 07171 65203 / Mo-Fr 8.30 bis 18.30, Sa 8.30 bis 14 Uhr

D'ORADO

REWE in der Remsgalerie

Türlensteg 22 / 73525 GD / T 07171 65183 / Di-Fr 9-12.30,13.30-18 Uhr, Sa 9.30-13.30 Uhr

Ledergasse 44 / 73525 GD / T 07171 8745851 / Mo-Sa 7 bis 24 Uhr

Seit fast 30 Jahren begeistert Almandin in Schwäbisch Gmünd seine Kunden mit immer neuen und vielfältigen Schmuck Creationen. Silberschmuck in allen Variationen, auch mit edlen Steinen in allen Farben, teilweise vergoldet. Auf ca. 180 qm bietet Almandin neben Schmuck eine Reisenauswahl an Mineralien und »Heilsteinen«. Abgerundet wird das Sortiment mit Ölen der Firma Primavera, Räucherwerk, Klangschalen und Entspannungs CDs.

Oft sind die kleinen Dinge die schönsten... Und in diesem kleinen, feinen Laden am Mühlbergle gibt es sie: Wohnaccessoires, Porzellan, Mode, Schmuck, Taschen, alles von namhaften Herstellern, mit Liebe ausgesucht und präsentiert. Hier trifft die Leichtigkeit skandinavischen Chics auf französische Lebensart. Und Silvy Hörner-König schafft es immer wieder, das breit gefächerte Sortiment zu erneuern und zu verfeinern. Sehr zur Freude ihrer Kunden, die hier permanent Neues entdecken können.

Wenn Sie Freude an schönem, individuell gefertigtem Schmuck, besonderen Trauringen oder Uhren haben, wenn Sie fachkundige Beratung schätzen oder etwas nach Ihren Vorstellungen anfertigen lassen wollen, dann sind Sie in der Werkstatt-Galerie direkt beim Rathaus genau richtig. Die Schmuck-Designerinnen Isabell Grosse, Petra Franke, Wiltrud Huneus und Martina Peter-Eckle freuen sich auf Ihren Besuch! www.delta-schmuckgestaltung.de

Herzlich Willkommen in der Modewelt der Klamotte. Seit über 20 Jahren präsentiert Edith Schweigert und ihr Team exklusive Damen-Mode von MARC AUREL, Monari, CREENSTONE, Taifun und Rosner in der Postgasse 9. Individuelle typgerechte Modeberatung in ansprechendem Ambiente – hier findet jede Kundin ihren ganz persönlichen Kleidungsstil.

Die Goldschmiede D'Orado am Türlensteg inmitten der Gmünder Altstadt, ist seit über 30 Jahren eine Institution für handwerkliche Qualität, Eigenständigkeit und Innovation. Identität ist das Zauberwort von Michaele und Conrad Stütz. Schmuck muss tragbar sein, muss der Linie des Gestalters treu bleiben. Faszinierende Edelsteine, hervorragende Verarbeitung, Harmonie der Proportionen und eine klassische Komponente sind die Merkmale der Schmuckstücke von D'Orado. www.dorado.gd

In besonderem Ambiente aus Möbeln alter Gmünder Schmuckfirmen und modernen Sichtbeton-Elementen präsentiert Simon Jorberg Schmuck-Kollektionen renommierter Firmen wie Bernd Wolf, Danish Design oder Campur, aber auch eigene Kreationen. »Juwelenreich« ist Galerie, aber auch Schmuck-Manufaktur für Reparaturen aller Art. Große Trauringe-Auswahl (zu 100% in Deutschland hergestellt). Ein Highlight ist der Schwäbisch-Gmünd-Ring – den es nur bei »Juwelenreich« gibt.

Das innovative Optik-Fachgeschäft bietet Brillenmode für Ihren guten Geschmack, Ihre Individualität und Persönlichkeit. Brillen, die Funktion, Design, höchste Qualität und Service vereinen. Aktuelle Trends und Styles finden Sie hier ebenso wie Sonnen- und coole Sportbrillen oder Kontaktlinsen. Mit dem Polaskop 3DMessverfahren können Kunden bei mülleroptik nun auch die Sehstärkenbestimmung der Zukunft erleben. Herzlich willkommen! www.mueller-optik.de

QUINN Scheurle zählt zu den größten und ältesten Schmuckherstellern in der »Gold- und Silberstadt« Gmünd. Jeden Freitag von 10 bis 16 Uhr können die QUINN-Schmuckkreationen auch im werkseigenen Schmuck-Outlet erstanden werden. Bei ständigen Aktualisierungen und einer Auswahl von über 500 Artikeln bzw. 150 Schmucksets werden auch Sie garantiert Ihr Lieblingsstück finden – und können dabei 60 bis 80% gegenüber dem ursprünglichen UVP sparen!

Hier haben Kundinnen und Kunden das gute Gefühl, ein Optimum an Betreuung, Qualität und Technik zu erhalten – z.B. mit den innovativen ZEISS DriveSafe Brillengläsern, die bei Dämmerung und Dunkelheit die Blendempfindlichkeit, ausgelöst durch blaustichige Autoscheinwerfer, herabsetzen: ein Auto-Sicherheitssystem der ganz anderen Art! Jeder Besuch bei Quinten Optik ist ein überzeugendes Seh- und Beratungserlebnis. Elfriede Quinten und ihr Team freuen sich auf ihren Besuch.

Gut und individuell sortierter Supermarkt in der Remsgalerie inmitten der Flaniermeile Ledergasse. Das dynamische und freundliche Team rund um den Geschäftsführer Efkan Özkan ist von 7 bis 24 (!) Uhr für seine Kunden da und sorgt für ein entspanntes Einkaufserlebnis. Ein außergewöhnlicher Service von REWE Özkan ist der Rollstuhl-Kurier Erkan, der alles innerhalb der Innenstadt – barrierefrei – ausliefert, was in einen Einkaufskorb passt.


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Tabak & Treff

Auto-Wagenblast

Marktplatz 36 / 73525 GD / T 07171 2686 / Mo bis Fr 8.30 - 18.30 Uhr / Sa 8.30 - 14 Uhr

Lorcher Straße 35 / 73525 GD / T 07171 35040 / www.autowagenblast.de

ULRICH GARTEN

Die Firma Auto-Wagenblast ist in diesem Jahr 95 Jahre alt geworden. Inzwischen zählen die Betriebe in Aalen, Westhausen, Schwäbisch Gmünd, Unterbettringen, Lorch-Weitmars, Giengen und 2x in Heidenheim dazu. Das Autohaus vertritt die Marken Volkswagen, Audi und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Die Mitarbeiter betreuen Kunden rund ums Automobil. In den ganzen Jahrzehnten legt Auto-Wagenblast großen Wert auf die Ausbildung eigener Mitarbeiter.

Autohaus B. Widmann

Wer seinen Garten, Terrasse oder Balkon liebt, ist bei ULRICH GARTEN goldrichtig! Hier gibt es Großes und Kleines, Schlichtes und Feines zum Gestalten und Dekorieren: Töpfe, Steinfiguren, klassisches Terracotta, Tische, Springbrunnen, etc. in allen Größen u. Formen, Pavillons, Rankhilfen u. Scherenschnitte in Edel-Rost. Im »Paradies-Lädle« von ULRICH GARTEN werden unter anderem solides Gartenwerkzeug, Gartenscheren, Gießkannen, Rosenkugeln sowie Holzclogs angeboten. www.ulrich-garten.de

Ihr Volkswagen Partner vor Ort

Aalener Straße 54 / 73529 GD / T 07171 63543 / Mo - Fr 9 -12 u. 14 -18 Uhr, Sa 9 -13 Uhr

Bänglesäcker 2 / 73527 GD-Lindach / T 07171 9705-0 / www.volkswagen-widmann.de

VINOTECA Weine und mehr

WWG Autowelt

Ledergasse 2/2 / 73525 GD / 07171 39666 / Mo bis Fr 9-13 und 14-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr

Im Benzfeld 40 / 73527 GD / T 07171 98710-0 / Mo bis Fr 8-18 Uhr, Sa 8-12 Uhr

Wohnkaufhaus LEICHT

Kreissparkasse Ostalb

Laut FEINSCHMECKER führt Klaus  Dieter Schira und sein Team eines der besten Weinfachgeschäfte Deutschlands. Es bietet eine große Auswahl an Weinen mit Schwerpunkt Italien, Frankreich, Spanien und Südafrika. Dazu hat die VINOTECA ein feines Sortiment an Feinkost und Essig, Ölen und Destillaten vom Fass sowie ein umfangreiches Whisky-Sortiment im Angebot. Regelmäßige Weinseminare, Themenabende und Gastronomie-Events. www.vinoteca.org

Eine Weltmarke ganz lokal – LEICHT setzt in der heutigen Küchenarchitektur höchste Maßstäbe in Form und Funktion. Bei ganzheitlicher Raumgestaltung nach Maß werden auch angrenzende Wohnbereiche mit einbezogen. Dabei stehen Ihre Wünsche und Bedürfnisse an erster Stelle. Durch die 3D-Planung können Sie bereits vor dem Kauf Ihren Küchen- und Wohn(t)raum virtuell erleben. Das Wohnkaufhaus LEICHT freut sich, Sie in seiner Ausstellung persönlich begrüßen zu dürfen.

Ihr Auto liegt uns am Herzen. Deshalb begleiten wir Sie vom Kauf bis zum Werkstatttermin persönlich und stehen Ihnen stets mit unserem Fachwissen zur Seite. Kennen Sie schon die neuen Sound Sondermodelle? Erleben Sie unsere Highlights mit besonderen Ausstattungs-Features und attraktiven Preisvorteilen.

Mit der Umsetzung des neuesten ShowroomKonzepts ist WWG Autowelt als Audi-sportPartner und mit der Präsentation des neuen Audi Q5 und A5 Sportback ins Jahr 2017 gestartet. Das große Highlight in diesem jahr wird die Vorstellung des neuen A8 sein, des Flaggschiffs von Audi. Die beliebte WWG-AutoweltTalkreihe »Zur Sache« wird auch 2017 wieder Prominente aus Sport, Kultur und Politik im Gespräch mit Starmoderator Werner Hansch präsentieren.

Für kompetente und persönliche Beratung, »wenn's um Geld geht«, ist die Sparkasse immer die richtige Adresse. In den Bankentests der Tageszeitung DIE WELT ist die Sparkasse Sieger im Ostalbkreis und erhielt in den Kategorien Privatkunden, Private Banking, Baufinanzierung und Firmenkunden jeweils das Testurteil »sehr gut«.

S

www.ksk-ostalb.de

Kalter Markt 25 / 73525 GD / T 07171 1070 / www.leicht-wohnkaufhaus.de

Sparkassenplatz 1 / 73525 GD / T 07171 6080 / Mo-Fr 9 bis 17 Uhr

W-Punkt

Volksbank Schwäbisch Gmünd

Brandstatt 5 / 73525 GD / T 07171 3508-0 / Mo-Mi 9-17, Do 8-12 u. 13.30-18.30 , Sa 9-13Uhr

Ledergasse 27 / 73525 GD / T 07171 354-0 / www.volksbank-gmuend.de

WOLF Airportservice

Michael Eyrainer Physiotherapie

Carl-Zeiss-Str.19 / 73550 Waldstetten / T 07171 8771090 / www.personentransfer-wolf.de

Uhlandstaße 1 / 73525 GD / T 07171 9975904 / www.eyrainer-physio.de

Anfang 2017 hat die Vereinigte Gmünder Wohnungsbaugesellschaft VGW in Kooperation mit der Stadt Gmünd den »W-Punkt« eröffnet – zentrale Anlaufstelle für Kunden und Interessierte, die sich im »Bürgerbüro für Wohnungswirtschaft« zukünftig über alle Angebote der VGW betr. Wohnen, Mieten und Verwaltung in und um Gmünd informieren können. Das 2-köpfige W-Punkt-Team wird ergänzt durch die »Bauplatzmanagerin« der Stadt, die zu Fragen über Baugebiete und Bauplätze informiert.

Die Firma Wolf steht seit 1993 für Solidität, Kontuinität und Erfahrung im Personentransfer. Mit einem Fuhrpark von 10 Neufahrzeugen, darunter Kleinbusse, und einem verlässlichen Mitarbeiter-Team werden rund um die Uhr die Flughäfen Stuttgart, München, Frankfurt und Nürnberg angefahren, ein Service insbesondere für Firmen und Reisebüros. Ein weiterer Service sind Krankenfahrten, z.B. zur Dialyse oder vom Krankenhaus zur Reha.

Mit einem über 140-jährigen Bestehen und rund 15.600 Mitgliedern ist die Volksbank Schwäbisch Gmünd ein traditionsreicher und unverzichtbarer Partner, Arbeitgeber und Förderer in der Region. Die Volksbank Schwäbisch Gmünd unterstützt zahlreiche soziale Projekte im Umkreis und fördert Bereiche wie Kunst, Kultur und Sport. Sehr großen Wert wird auf eine faire und persönliche Kundenberatung gelegt. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt – wir machen den Weg frei.

Ein mit speziellen Therapieformen individuell auf den Patienten angepasstes Behandlungskonzept zu erarbeiten, ist das Ziel von Michael Eyrainer, der Ende 2012 seine Privatpraxis in der Uhlandstraße eröffnet hat. Neben den allgemeinen Therapieformen liegt der Schwerpunkt Eyrainers, zuvor Physiotherapeut beim VfB Stuttgart, auf der Myoreflextherapie, einer manuellen Regulationstherapie am muskulären System des Bewegungsapparats. Termine nach Vereinbarung.

GD = Schwäbisch Gmünd

Ein kleines Fleckchen Kuba in Gmünd: Hier treffen sich seit Jahren Genießer jeglicher Couleur und Profession auf eine gute Zigarre und ein Tässchen Espresso. Der Klimaraum im Geschäft von Wolfgang Ruß ist eine Augenweide für jeden Zigarrenliebhaber. Freitags trifft sich in der jahrhundertealten Bohlenstube der Cigarren-Club. Ach ja, Zigaretten, Tabak, etc. bekommen Sie bei Wolfgang R. natürlich auch!


GmünderART

SPARKASSEN FOOTVOLLEY CUP 2017 Bereits zum 4. Mal trifft sich die Europäische Footvolley-Elite an der »Playa de Gamundia« im Herzen der Gmünder Innenstadt.

STADTFEST Zum Auftakt des traditionellen 40erFestes verwandelt sich die Gmünder Innenstadt wieder in einen einzigen Festplatz. Rund 50 Vereine sorgen für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot, auf insgesamt 8 Bühnen wird musikalisch für Stimmung gesorgt.

Zum 5. Mal verwandelt die »Gmünder ART« die Innenstadt von Gmünd in einen großen Schmelztiegel aus Kunst und Kultur. Die Gmünder Kulturschaffenden präsentieren ein weitgefächertes Spektrum an Kunstformen.

Die 18. Schmucktage finden wieder im Kulturzentrum Prediger statt und zeigen, was für ein breites Spektrum an individuellem Unikat-Schmuck die regionalen Gold-, Silberschmiede und Schmuckdesigner anzubieten haben.

23.-24.6.

1.-4.6.

23.-25.6.

9.-10.6.

VERANSTALTUNGS 9.12.

GMÜNDER SCHMUCKTAGE

highlights

10.9.

2017

9. Remstaler Weintreff Winzer und Weinbaugenossenschaften aus dem Remstal präsentieren ihre hervorragenden und preisgekrönten Spitzenweine im Festsaal des Kulturzentrums Prediger im Herzen von Schwäbisch Gmünd.

24.11.-20.12.

16.-17.9.

10.-19.11.

TAG DES OFFENEN DENKMALS Unter dem Motto »Macht und Pracht« werden am 10. September wieder bekanntere und unbekanntere Bauwerke, Denkmäler und besondere Orte in und um Schwäbisch Gmünd der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und vorgestellt.

6.10. GARTEN-, GOLD- UND GSÄLZMARKT Interessantes für den Garten, für Schmuckliebhaber und Anhänger regionaler Produkte – der bunte Markt mit seiner geschmackvollen Auswahl sorgt für tolle Atmosphäre rund um den Remspark.

LITERATURTAGE wortReich WEIHNACHTSMARKT

IMPRESSUM

Über 60 geschmückte Stände verwandeln den Gmünder Markt- und Johannisplatz wieder in ein kleines weihnachtliches Dorf und werden auch in diesem Jahr mit tollem Rahmenprogramm, einem bunten Angebot an Weihnachtswaren und Leckereien die Besucher in die Gmünder Innenstadt locken.

Nach dem großen Erfolg der Landesgartenschau-Reihe »wortReich - Literatur zwischen Himmel und Erde« 2014 und den Literaturtagen »wortReich« 2015 und 2016 veranstaltet der »Runde Tisch Literatur« im November 2017 eine Woche mit zahlreichen Lesungen namenhafter und regionaler Autoren.

MUSIK IN GMÜNDER KNEIPEN In der Region und deutschlandweit oft kopiert, aber nie erreicht: Die Mutter aller Kneipenmusik-Events geht in ihre 27. Runde! Ab 21 Uhr fällt der Startschuss für die »Nacht der Nächte«.

TEXT T&M GMBH, PETER FREITAG FOTOS T&M GMBH, MARIO KLAIBER, STADTVERWALTUNG UND KULTURBÜRO SCHWÄBISCH GMÜND, PETER FREITAG, MARQS - PHOTOCASE.DE

Herausgeber/Vertrieb freitagundhäussermann, gestaltungsagentur, Ledergasse 50, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 929088, www.freitagundhaeussermann.de Text/Redaktion Peter Freitag Konzeption/Creative Direction Peter Freitag, Brigitte Häussermann, Annika Gramsch Projektmanagement Peter Freitag Art Direction/Grafik/Realisierung Brigitte Häussermann, Annika Gramsch Anzeigen/Media Peter Freitag, Fon +49 (0)7171 929088, p.freitag@freitagundhaeussermann, Ursula Stütz, u.stuetz@freitagundhaeussermann.de. Es gelten die Anzeigenpreise laut Mediadaten 2017 Druck/ Weiterverarbeitung raff media group, 72585 Riederich Papier Soporset Premium Offset, FSC®-zertifiziert. Diese Ausgabe des gmündguide Stadtmagazins einschließlich aller seiner Texte und Beiträge ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urhebergesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.


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Foto: krockenmitte / photocase.de

Aller Anfang ist schwer. In Schwäbisch Gmünd gibt es für jedes Alter, für jedes Bildungsziel und jeden Qualifizierungswunsch das passende (Weiter-) Bildungsangebot – von A wie AdalbertStifter-Realschule bis Z wie Zentrum für Wissenstransfer der PH Schwäbisch Gmünd. Mehr erfahren Sie auf den Seiten 45 bis 57.

www.schwaebisch-gmuend.de


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