ausgabe 2022 schutzgebühr 6,50 Euro touristik und marketing gmbh schwäbisch gmünd www.schwaebisch-gmuend.de
magazin für schwäbisch gmünd, die ostalb und das remstal
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EDITORIAL
Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Leserinnen und Leser, was haben ein bis in die Haarspitzen ambitionierter Koch, ein engagierter ehemaliger Sonderschul-Rektor aus dem Remstal, ein toperfolgreiches Unternehmer-Ehepaar aus Heubach und eine im Klosterhospiz tätige Ehrenamtliche gemeinsam? Sie alle machen das, was sie machen, mit ganzem Einsatz, mit großer Leidenschaft, mit Empathie und mit Liebe – kurz: mit Herzblut. Erfahren Sie mehr über diese und viele weitere Menschen, über ihre spannenden Geschichten, mehr über das, was diese Menschen antreibt, das zu tun, was sie tun.
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Im Augenblick beweisen auch unsere Bürgerinnen und Bürger viel Herzblut – Schwäbisch Gmünd hat, verursacht durchden russischen Angriffskrieg, bis heute über 800* ukrainische Geflüchtete aufgenommen, mehr als jede andere Kommune in Ostwürttemberg. Für die Ankommenden aus der Ukraine werden mittlerweile an die 15 Sprachkurse angeboten – eine herausragende Leistung des ganzen VHS-Teams um Leiterin Ingrid Hofmann. Aber das Beste: Alle ukrainischen Geflüchteten konnten bisher privat untergebracht werden – das beweist die Gastfreundschaft und Solidarität unserer Stadtgemeinschaft und dafür möchte ich den Gmünderinnen und Gmündern aufs herzlichste danken. Aber nun wünsche ich Ihnen viel Freude und gute Unterhaltung bei der Lektüre des neuen gmündguide Magazins. Herzlichst, Ihr
Richard Arnold, Oberbürgermeister Titel: Er brennt fürs Kochen – Anton Lebersorger beim Wettbewerb »Junge Wilde« (auch S.88). Foto: Rolling Pin Media
*Stand: Anfang Juni 2022
Forum Gold und Silber
Das Kornhaus, ein mächtiger Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert
Himmelsstürmer, Landschaftspark Wetzgau
Irland? Nein, am Herlikofer Berg!
Summer in the City ... »Hof der Engel«: Skulpturen von Friedrich Hechelmann im Spitalhof
Der Spitaldurchgang, ursprünglich Eingang des Spitals zum Hl. Geist
Fotos: Peter Freitag, VISCOM Fotografie
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Kulturzentrum Prediger und Johanniskirche
Kleine Sightseeing-Tour in und um Schwäbisch Gmünd
Grabenallee
Gmünd sehen und… schwärmen!
Gmünder Kulturschätze: Prediger, Glockenturm und Heilig-Kreuz-Münster
06 07 Geigerbrunnen grüßt Torhäusle grüßt Fünfknopfturm
Das Amtshaus des Spitals, heute Stadtbibliothek
Josefsbach-Promenade
Burg Hohenrechberg
Kloster Lorch, Grablege der Staufer
Ein Hauch von Transsylvanien in der Grabenallee
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Der Königsturm, einer der sechs noch erhaltenen Wehrtürme
Das Rathaus am Oberen Marktplatz
Die Augustinuskirche
Landidyll: die Beißwanger Kapelle
Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft: Schwäbisch Gmünd ist aus jeder Perspektive ein Erlebnis.
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Wir sind MEHR ALS Ihr ENERGIEVERSORGER
Gemeinsam mit Ihnen gestalten wir die Mobilitäts-, Energie- und Wärmewende in Schwäbisch Gmünd.
Mehr auf www.stwgd.de
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Interview / Text: Peter Freitag Fotos: Ingrid Hertfelder Martin Kusatz
WWG – DAS NACHHALTIGE AUTOHAUS
Mobilität. Technologie. Digitalisierung. Services. Ein Berliner im Schwabenland: Seit Anfang des Jahres ist MARTIN KUSATZ neuer Vertriebsleiter der WWG Autowelt. Der Automobilprofi wirbt im gmündguide-Interview für ein wertschätzendes, gewinnbringendes Miteinander von Kunden und Autohaus und stellt einige spannende Projekte vor, die er mit der WWG in naher Zukunft realisieren will.
Die »neue« WWG Zwei Stichworte, die in genanntem Zusammenhang auch im Vordergrund stehen, sind »Begegnungs- und Aufenthaltsqualität«. Diese sieht Martin Kusatz auch in Bezug auf die »neue« WWG als relevant: »Deshalb haben wir unseren Showroom verändert, haben alles etwas ›luftiger‹, übersichtlicher gemacht – der Kunde kann uns wie in einer Art Auto-Boutique erleben. Und das Ganze geschieht in einer offenen, wertschätzenden Atmosphäre, so dass es zu einem gewinnbringenden (Kauf-)Erlebnis für beide Seiten wird«, betont Kusatz.
Das Motto: »Sei Berlin. Sei Veränderung.« trifft durchaus auch auf den beruflichen Werdegang des gelernten Automobilkaufmanns und studierten Betriebswirts zu, der von stetiger Veränderung und Weiterentwicklung geprägt war:
Und das Thema Digitalisierung kommt bei WWG weiter voran: So kann sich der Kunde / die Kundin sein / ihr Wunschfahrzeug digital in 3D konfigurieren lassen – anhand einer nahezu realitätsgetreuen Visualisierung. Seit Anfang diesen Jahres ist auch der neue WWGShop online – hier können Liebhaber:innen der Marke mit den 4 Ringen jede Menge Accessoires erstehen – von hochwertigen Reisetaschen über Winterreifen bis zur mobilen Espressomaschine.
Konstanz. Veränderung. Neubeginn. Martin Kusatz war vor seinem Wechsel zur WWG Autowelt beim TÜV SÜD Geschäftsführer der Digital-Vehicle-Sparte, bei der DAIMLER AG in verschiedenen Vertriebsfunktionen und bei der DAIMLER Financial Services AG als Remarketing Manager Europe beschäftigt. Beim überregionalen Autovermieter Europcar verantwortete er den strategischen Einkauf und die Wiedervermarktung von Nutzfahrzeugen. Martin Kusatz bringt langjährige Erfahrung im operativen und strategischen Vertrieb mit und besitzt umfassendes Knowhow in Sachen Digitalisierung, E-Commerce und WebSolutions. Nun ist es WWG-Geschäftsführer Jürgen Eberle gelungen, mit dem erfahrenen Automobil-Profi das Team des Gmünder Audi-Partners zu verstärken. »Ich bin seit 2007 im Schwabenland«, erzählt der 48-jährige, »zunächst in Esslingen. Durch Freunde bin ich auf Schwäbisch Gmünd aufmerksam geworden, habe begeistert die ganzen städtebaulichen Veränderungen zur Landesgartenschau wahrgenommen und bin 2013 mit meiner Frau hierher gezogen. Ich fand es toll, wie sich sich die Stadt sozusagen neu erfunden und verändert hat. Das entspricht auch meiner Einstellung, dass man nie aufhören soll, neu zu denken und sich zu verändern, aber auch nicht vergessen soll, woher man kommt und wofür man steht.«
WWG Automobility »Ob privat oder gewerblich: Wir möchten unseren Kunden Mobilitätsdienstleistungen anbieten. Die WWG Automobility ist unsere neue Marke, mittels der unsere Kunden Fahrzeuge kurz-, mittel- oder längerfristig mieten können – man könnte es auch Auto-Abo nennen. Vor dem Hintergrund, dass mit SIXT nun auch der letzte große Autovermieter Gmünd verlassen hat, wollen wir uns als WWG in diesem Bereich positionieren und unseren Kunden Mobilitätslösungen anbieten – und das zu günstigen Preisen! Übrigens können wir über die Hagelauer-Gruppe, zu der auch die WWG gehört, Vans mit bis zu 9 Sitzen anbieten!«
Der beste AudiHändler BadenWürttembergs und attraktiver Arbeitgeber in der Region: die WWG Autowelt.
»Man soll nie aufhören, neu zu denken aber auch nicht vergessen, woher man kommt und wofür man steht.«
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WWG Experience »Eine weitere Neuerung in unserem Autohaus ist die WWG Experience, mit der wir mindestens 1x im Jahr Möglichkeiten bieten, mit uns Erlebnisse zu buchen, um ›neue Mobilität‹ erlebbar zu machen. Dieses Jahr starten wir mit einem interessanten Angebot, bei einer Ausfahrt nach Tirol den Audi RS e-tron GT auch einmal in schwierigem Gelände zu entdecken, um z.B. dem Argument zu begegnen, dass E-Mobilität am Berg ein ziemliches Problem hat.« Innerhalb dieses Formats plant die WWG Autowelt auch weitere Themen, um verschiedene Mobilitätsformen erlebbar zu machen.
wurde die WWG Autowelt von AUTO BILD (Ausgabe vom 24. März 2022) als bester Audi-Händler in BadenWürttemberg und bestes Autohaus im Ostalbkreis mit der Traumnote 1,1 ausgezeichnet! Aber für die WWG ist das kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern sie will weiterhin »Gas geben« und sich für die Zukunft aufstellen: »Wir wollen Services anbieten, um Fahrzeuge leichter buchen zu können, z.B. über Apps.
Ausbau der E-Mobilität Neue Audi E-Modelle? »Da werden wir neue ModellGenerationen bei der Mittelklasse-Limousine A4 sehen, auch leichte SUV‘s werden stärker elektrifiziert werden. Der A6 kommt als Kombi in der Elektroversion – als A6 e-tron. Ein Produkt, das emotional anspricht und ganz viel bietet. Ergänzend werden wir Vollelektro-Fahrzeuge im Angebot haben, von Klein bis Groß. A1 und Q2 fallen aus dem Audi-Programm, dafür mit Elektro-Einstiegsmobilität per A3 und Q1 ergänzt. Bis 2026 kommen insgesamt 25 neue Modelle, hauptsächlich im E-Bereich, aber auch noch einige mit Verbrenner-Motor. Und: Das ist mir wichtig zu erwähnen – in allen Preissegmenten!«
Kleines Fazit der ersten Monate? Ich erlebe die WWG Autowelt als kleines – in dem Sinne als nicht zu einer Gruppe gehörend – besonderes und wertvolles Autohaus. Das lässt sich sogar in
Regionales Engagement der WWG Nachdem die Folgen der Pandemie langsam überwunden sind, engagiert sich die WWG Autowelt wieder verstärkt im Sponsoring und zeigt Präsenz in der Region: Wir unterstützen die »Staufertage« im Juli, werden uns da exponiert mit der WWG-Lounge im Eingangsbereich präsentieren. Hier wie an anderer Stelle wollen wir auch weiterhin und langfristig Präsenz zeigen und lokal wirken. Wir leben und lieben diese Individualität und Flexibilität, die wir als kleines, unabhängiges Autohaus haben. Die WWG will weiterhin auf langfristige, partnerschaftliche Kundenbeziehungen bauen, diese wertschätzen und weiter ausbauen – und dafür die richtigen Services anbieten, nicht nur digital, sondern auch ganz herkömmlich, per Telefon oder persönlich. Und nicht zuletzt wollen wir uns neben unserem Selbstverständnis als ganzheitliches (nachhaltiges) Autohaus auch als attraktiver, moderner Arbeitgeber positionieren – nicht nur (potentiellen) Käufern und Kunden soll die WWG in den Sinn kommen, sondern auch dem- und derjenigen, der / die im Automobilbereich arbeiten oder eine Ausbildung machen will!«
Zahlen ausdrücken: Die WWG hat eine 20% höhere Loyalitätsrate, sprich: Kundenzufriedenheit, als Audi deutschlandweit. Das ist extrem hoch und zeigt den Qualitätsanspruch und das Bestreben der WWG, sich stetig in allen Bereichen zu verbessern«, so Martin Kusatz. Was nicht zuletzt dokumentiert wird in den Auszeichnungen des Autohauses seit 2016. Auch 2022
WWG Autowelt Im Benzfeld 40, 73527 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 98710-0, www.wwg-autowelt.de WWG-Shop: https://wwgautowelt-shop.de
»Die WWG hat eine 20 % höhere Loyalitätsrate als Audi deutschlandweit – das ist extrem hoch.«
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EHRENAMT ist ein etwas schräger Begriff. Nur selten
BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
hat er etwas mit einem Amt zu tun, auch mit Ruhm und Ehre ist er nicht unbedingt verbunden. Die Menschen, die ehrenamtlich tätig sind, tun dies aus freien Stücken, aus Überzeugung, mit Mut, Empathie und viel Herzblut. In Schwäbisch Gmünd scheint die Zahl der »bürgerschaftlich Engagierten« besonders hoch zu sein – sechs Beispiele.
Denn sie wissen, was sie tun. v
Viele gesellschaftliche Bereiche, ja vielleicht unsere ganze Gesellschaft, würden ohne das vielfältige Engagement ehrenamtlich tätiger Menschen nicht funktionieren – vom Einsatz im örtlichen Verein über die Flüchtlingshilfe bis zum Katastrophenschutz. Wir schauen in die Bereiche Kultur, Bildung, Rettungswesen, Flucht und Vertreibung sowie Seelsorge. Wir schauen uns die Menschen an, schauen, was sie machen und was sie antreibt, das zu machen, was sie machen.
KURSBUCHUNGEN ÜBER DEN GARTENZAUN
Ihr Büro ist der Wohnzimmertisch – hier läuft alles zusammen: Anmeldungen, Informationen, Nachfragen, alles Organisatorische. Kurse werden oft persönlich gebucht, wenn sie auf dem Weg zur Bank oder zum Einkaufen sind. Rosemarie Schendera, Laura Aguilar und Josef Wolf sind das Gesicht und der Dreh- und Angelpunkt der VHS-Außenstellen in Lindach, Großdeinbach und Eschach – als drei von insgesamt 26 Außenstellenleiter:innen. Diese arbeiten alle ehrenamtlich, weil sie im Fall von Rosemarie Schendera und Josef Wolf nach ihrer Berufstätigkeit noch etwas Sinn- und Verantwortungsvolles machen wollten. Bei Laura Aguilar, Mutter von 2 kleinen Kindern, war es etwas anders: Da sie in ihrem Heimatland Mexiko sehr viel im Verwaltungsbereich gearbeitet hat, wollte sie diese Planungs- und Organisationsfähigkeit einbringen und hat sich um die VHS-Außenstelle beworben. »Wir sind Bindeglied zwischen Teilnehmenden, der VHS-Zentrale und den Institutionen im Ort. Wir prüfen, welches Bildungsangebot vor Ort gewünscht wird, dass die Kurse zustande kommen, die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen… Wir bearbeiten Anfragen, Buchungen, Beschwerden, u.v.m.« Das Programm »auf dem Land« kann ja nicht die gleiche Bandbreite haben wie an der Gmünder VHS, oder? »Nein, natürlich nicht«, pflichtet Rosemarie Schendera bei, »man muss sehr ortsspezifisch agieren. Ich habe z.B. versucht, Musisches wie Zeichenkurse ins Programm zu nehmen, das wird einfach nicht angenommen – dafür sind Kurse wie Wirbelsäulen-Gymnastik, Yoga oder Pilates der Renner…!« Und die Erfahrungen der Drei aus ihrer Arbeit? »Dass die Leute, die VHS-Kurse besuchen, wirklich motiviert sind, die wollen – da kommt so mancher Anruf auch mal spät am Abend oder wird der Kurs über den Gartenzaun gebucht!« Übrigens: Rosemarie Schendera möchte die VHS-Außenstelle Lindach nach 24 Jahren ehrenamtlichen Engagements in jüngere Hände geben – und sucht eine:n Nachfolger:in!
Texte und Fotos: Peter Freitag
Die VHS-Außenstellenleiter:innen Rosemarie Schendera (o.r.) Lindach, Laura Aguilar Großdeinbach und Josef Wolf Eschach
»ICH BIN ZWAR JEDEN TAG FIX & FERTIG – ABER GLÜCKLICH!« Wie wichtig ehrenamtliche Hilfe ist, zeigt sich insbesondere beim Thema Flüchtlinge, i.A. besonders aktuell durch die Folgen des Ukrainekriegs. Drei, die sich auf unterschiedliche Weise hier engagieren, sind Natalja Betz, Katharina Pfeifer und Helmut Keller. Natalja Betz kommt ursprünglich aus Litauen, lebt seit 17 Jahren in Schwäbisch Gmünd und hat, da sie russisch und litauisch spricht, dem Welcome-Center ihre Unterstützung angeboten. »Aber da kann man nicht einfach loslegen«, sagt Natalja Betz, »man muss über ethische Dinge u.a. Bescheid wissen – was mir das Welcome-Center über einen Kurs ermöglicht hat. Vor Kriegsbeginn habe ich dann mein Zertifikat erhalten und bin dann schon sehr schnell zu meinem ersten ›Einsatz‹ gekommen…« Katharina Pfeifer, gebürtig aus Kirgisistan, ist Vertriebssachbearbeiterin und schon immer – mal mehr, mal weniger – ehrenamtlich tätig gewesen. Sie und ihr Mann haben einen von der ECG-Gemeinde Hussenhofen organisierten Hilfstransport in die Ukraine unterstützt. Sie dachten zuerst an einen 7,5-Tonner, die Spedition Lakner stellte jedoch einen 40tLastzug zur Verfügung und die Pfeifers und die vielen Helfer hatten ihre liebe Not, diesen voll zu kriegen – nach Aufrufen an die Vereine und deren Netzwerke hatten sie am Schluss aber so viele Waren und Lebensmittel, dass es noch für einen weiteren Transport reichte. Helmut Keller, Vorruheständler, ist Elektroingenieur und hat sich – auch unter dem Eindruck des Ukrainerkriegs – initiativ bei der Stadt gemeldet und seine ehrenamtlichen Dienste angeboten. »Auf einer Sitzung im Rathaus wurde gesagt, in 5 Tagen kommt eine Familie aus der Ukraine hier an, die Wohnung muss noch eingerichtet und auch eine Küche eingebaut werden… und das haben wir innerhalb von 4 Tagen eine Küche geschafft – mit Planung, Einkauf, Aufstellen und Anschließen!« Was nehmen die Drei aus ihrem ehrenamtlichen Engagement in ihren Alltag mit? Natalja Betz: »Seelische Zufriedenheit – ich bin zwar jeden Tag fix & fertig, aber glücklich, dass ich auf diese Art und Weise helfen kann!« Katharina Pfeifer: »Ich finde es ganz wundervoll, was ich in kurzer Zeit für Freundschaften gewonnen habe. Es ist eine ganz andere Art von Beziehung, wenn man in so einer Situation so intensiv mit den Menschen zu tun hat!« Und Helmut Keller pflichtet bei: »Mir geht es genauso – die Leute sind ›ewig dankbar‹ und versuchen es auch zurückzugeben – was mir immer etwas peinlich ist, denn sie kommen ja mit nicht viel mehr als ihren Kleidern am Leib. Aber sie tun ihr Bestes!« Die Ukraine-Helfer Helmut Keller, Katharina Pfeifer und Natalja Betz (v.o.n.u.)
»PATRICK HAT MEIN LEBEN BEREICHERT!« »Patrick ist der große Crack beim Kegeln – er hat eine ganz präzise Koordination, lässt sich durch nichts ablenken. Wo Andere nervös werden, da haut er die Dinger raus! Kürzlich hat er das Sportkegeln -Gesamtturnier des TSB Fortuna gewonnen!« erzählt Günter Quantscher begeistert über seinen »Schützling« Patrick Hug. Die beiden unternehmen viel miteinander – Ausflüge, Pferdeturniere, Musikveranstaltungen, u.a.– nicht zuletzt, um Patricks Pflegemutter etwas zu entlasten. Als Günter Quantscher erfahren hat, dass das Freiluft-Spektakel »Momente der Staufersaga« als inklusives Event geplant ist, hat er sich initiativ bei der Ehrenamts-Koordinatorin Carmen Bäuml gemeldet, in der Hauptsache deshalb, um auch Patrick die Teilnahme zu ermöglichen. Quantscher selbst hatte schon 2012 bei Aufführungen zum Stadtjubiläum und 2016 beim Umzug des Staufersaga-Vereins teilgenommen. Nun wirken er und Patrick als Darsteller in der »Wald & Jagd-Gruppe« bei den 4 Openair-Aufführungen im Juli vor dem Rokokoschlösschen im Stadtgarten mit. Beide freuen sich schon sehr darauf. »Das sind Dinge, die bleiben. Mir hat das schon 2012 und 2016 durch die vielen Kontakte und das Miteinander viel Freude gemacht – und das wollte ich auch Patrick ermöglichen«, sagt Günter Quantscher in seiner bescheidenen Art, »dass auch er etwas mitnimmt, etwas, an das er sich noch lange und gerne erinnert.« Günter Quantscher (l.) und Pratrick Hug
»Es gab immer Menschen in meinem Leben, bei denen ich das Gefühl hatte, da kannst du etwas tun.« Günter Quantscher
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»WIR WOLLTEN EIGENTLICH NIE EINEN VEREIN.«
Der JazzMissionVorstand Matthias Flum (o.), Christiane Hartenstein und Thilo Schimmele
An die 20 Konzerte im Jahr mit regionaler, nationaler oder internationaler Besetzung, Landesjazzfestival, Openair-Veranstaltungen bei Landesgartenschau, Remstal-Gartenschau oder Gmünder Sommer – die JazzMission ist seit ihrer Gründung 1999 zur festen und geachteten Kulturgröße in der Region und begehrten Veranstalter-Adresse in der Jazz-Szene geworden. Christiane Hartenstein, Matthias Flum und Thilo Schimmele sind die derzeitigen »primi inter pares« des Vereins, die auf die aktive Unterstützung von Ali Nagelbach (a.l.s.o.), Andreas Lonardoni (Presse), Stefan Fetzer (Verwaltung), Alois Geiger, Winnie Albano, Hartmut Ott und Frank Balint zählen können. »Das ist ungewöhnlich, dass es bei der JazzMission eine beständig große Gruppe von 8-9 Aktiven gibt«, sagt Christiane, »das kenne ich von anderen Vereinen so nicht!« »Wir wollten eigentlich nie einen Verein«, rekapituliert Gründungsmitglied Thilo, »aber als Nicht-Verein ist es schwierig, Fördergelder von Stadt und Land zu erhalten.« Matthias, auch seit '99 dabei, hat Thilo 2014 als 1. Vorsitzenden abgelöst. »Unsere Intention war als Jazzmusiker, diese Kulturform in Schwäbisch Gmünd zu etablieren, Konzerte zu veranstalten, Kontakte zu knüpfen, ein Netzwerk aufzubauen – und nicht zuletzt natürlich auch Auftrittsmöglichkeiten für uns selbst zu schaffen!« »Wir hatten von Anfang an tolle Unterstützung der Stadt«, ergänzt Thilo, »sie fördert großzügig unsere zwei jährlichen Prediger-Konzerte und ermöglicht so, dass wir internationale Jazzgrößen einladen können. Sie unterstützt uns auch als Verein – bis heute, seit 23 Jahren!« Nach Jahren wechselnder Auftrittsorte für regionale und nationale Acts hat die JazzMission im a.l.s.o.-Kulturcafé ein festes Domizil gefunden, mit schönem Außenbereich und seit kurzem auch mit fest installierter Bühne für Openair-Veranstaltungen und -Konzerte – dank Kultur-Neustarthilfe und mit Unterstützung der Veranstaltungstechniker von Mixtown. Dass soviel kulturelles, ehrenamtliches Engagement entsprechende Anererkennung verdient, dachte sich auch das Staatsministerium für Kultur und verlieh der JazzMission 2019 und 2021 den » Applaus «, den höchsten Bundespreis für Live-Musik – Chapeau!
»WICHTIG IST, DASS ICH MIT EINER WERTFREIEN HALTUNG ZU DEM MENSCHEN GEHE« »Man muss sich klarmachen, dass man sich selbst mitbringt, wenn man zu jemanden geht. Dass man sich überlegt, mit welcher Haltung gehe ich dorthin? Was erwarte ich? Wovor habe ich Angst? Was überfordert mich?«, sagt Daniela Borsody, die, seit das Hospiz im Kloster der Franziskanerinnen eröffnet hat, als eine von 10 Ehrenamtlichen dort arbeitet. »Das Wichtigste für mich ist, dass ich zu der Person mit einer wertfreien Haltung gehe – egal, wie weit der- oder diejenige schon im Sterben liegt, egal, aus welchem sozialen Umfeld dieser Mensch stammt.« Daniela Borsody, 56, geschieden, Mutter von zwei erwachsenen Töchtern und Angestellte in einer Einrichtung für lernbehinderte Jugendliche der Diakonie Stetten, der bei ihrer Arbeit im Klosterhospiz ihre Zusatzausbildung zur Shiatsu-Praktikerin und Gestaltpädagogin zugute kommt, präzisiert: »Das ist meine Herzensangelegenheit, diesen Menschen in dieser Situation so zu begegnen, dass sie eine Würde haben, dass sie mit Wertschätzung behandelt werden – und ›gesehen‹ werden. Natürlich habe ich manchmal auch Bauchweh, bevor ich eine Tür öffne und reingehe. Wo ich spüre, dass ich keine Verbindung aufbauen kann, darf ich mich auch zurücknehmen.« Ein eindrückliches und sehr berührendes Erlebnis für Daniela Borsody war, eine Frau zu begleiten, die sich jemand gewünscht hat – und sie dann zwei Stunden bei dieser Frau saß, ohne ein Wort zu sprechen. »Ich habe nur Ihre Hand gehalten – die sie über die gesamten zwei Stunden nicht losgelassen hat. Das war so eine eindrückliche Erfahrung für mich, einfach nur jemand zu berühren… Die Frau starb dann wenige Tage später – aber mir ging es gut damit, ich wusste, ich konnte ihr Bedürfnis, nicht alleine zu sein, erfüllen.« Daniela Borsody Ehrenamtliche im Kloster-Hospiz
»Manchmal ist es auch angebracht, einfach nur still zu sein, um zu spüren, was der Andere braucht.« Daniela Borsody
Die vier Freiwilligen von der Feuerwehr Ludwig Fuchs, Sarah und Isabell Polat und Marcello De Luca (v.o.n.u.).
»WO ANDERE RAUSRENNEN, RENNEN WIR REIN…«
»Wir sind eine harte, aber herzliche Truppe – das müssen wir auch sein, weil wir oft mit unschönen Dingen konfrontiert sind!« Ludwig Fuchs
»Ein bißchen verrückt muss man schon sein, wenn man zur Feuerwehr geht«, sagt der Ehrenamtliche Stellvertretende Feuerwehrkommandant Ludwig Fuchs, »wir sind bei 11 hauptamtlichen Kräften über 500 Ehrenamtliche bei der Feuerwehr Schwäbisch Gmünd – und ehrenamtliches Engagement muss man sich so vorstellen: Wir sind 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr rund um die die Uhr durch unsere Melder im Einsatz. Wir sind letztes Jahr, wenn man die Gesamtfeuerwehr betrachtet, 596 Einsätze gefahren, 440 davon wir hier in der Innenstadt – das ist schon eine Hausnummer, was den Faktor Zeit betrifft, dazu kommen noch die ganzen Übungen, etc.« Ludwig Fuchs wurde quasi von seiner Geburt an mit dem Feuerwehr-Virus infiziert, weil auch sein Vater bei der Feuerwehr war. Der junge Ludwig ist dann 1976 mit 12 zur Jugendfeuerwehr, hat ab 1982 mit der Grundausbildung begonnen und ist die Feuerwehrleiter hochgeklettert bis zum Hauptbrandmeister und schließlich zu seiner heutigen Position. In eine FeuerwehrFamilie hineingeboren wurden auch die beiden Schwestern Sarah und Isabell Polat, sind jeweils mit 6 Jahren zur Kinderfeuerwehr und heute beide bei der Jugendfeuerwehr. »Bevor Sarah geboren wurde, haben wir sogar mal eine Zeitlang hier im Florian gewohnt«, erinnert sich Isabell, »da hab‘ ich oft die Autos und die Einsätze gesehen – und fand das cool!« Der Quereinsteiger in der Runde ist Marcello De Luca, der nach seinem Studium wieder nach Gmünd zurückkam und durch einen Freund und Arbeitskollegen, der auch bei der Feuerwehr ist, mit dem Thema in Berührung kam. »Wir haben öfter darüber gesprochen – und dann hab‘ ich einfach mal angerufen und gefragt, wie man Feuerwehrmann wird. In der Zwischenzeit habe ich meine Grund- und Truppenführer-Ausbildung hinter mir, auch diverse Spezialausbildungen wie Brandcontainer, etc.« Was nehmen die Vier aus ihrem Engagement bei der Feuerwehr mit in den Alltag? Da spricht Ludwig Fuchs für alle: »In allererster Linie die Kameradschaft – das ist für uns Ehrenamtliche das höchste Gut! Wir sind eine harte, aber herzliche Truppe. Das müssen wir auch sein, da wir sehr oft mit unschönen Dingen konfrontiert sind. Wo Andere rausspringen, springen wir rein – wir müssen innerhalb von Sekunden Entscheidungen treffen, jede Sekunde zählt! Deshalb ist das Kameradschaftliche, Familiäre und der Spaßfaktor so enorm wichtig!«
Wahrzeichen von Schwäbisch Gmünd
Das Heilig-KreuzMünster Helfen Sie mit, dieses einmalige Kulturdenkmal von europäischem Rang zu erhalten – werden Sie Mitglied im Münsterbauverein Schwäbisch Gmünd. Franziskanergasse 3, Fon +49 (0)7171 104690-13 Spendenkonto: DE34 6145 0050 0440 0001 03
Kultur-Highlights
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SCHWÄBISCH GMÜND
Bis 7. 8. 2022, Museum im Prediger: Mit offenen Sinnen für das Neue. Jakob Wilhelm Fehrles Pariser Jahre Für den Gmünder Bildhauer, Maler und Zeichner Jakob Wilhelm Fehrle (1884–1974) war die Darstellung des nackten weiblichen Körpers in Zeichnung und Malerei, vor allem aber als vollplastisches Werk das zentrale Thema seiner Kunst. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der ihn prägenden Pariser Zeit, in der er von 1911 bis 1914 am Montparnasse ein Atelier unterhielt.
WECHSELAUSSTELLUNG
Museum im Prediger Königliches SilberEnsemble: Zwei Französische und eine Deutsche Terrine mit Untersatz aus dem Besitz Ernst August I., König von Hannover, Paris 1798/1809 und Augsburg 1811.
Tafelaufsatz, Wilhelm Widemann (1856-1915), um 1905, Silber teilvergoldet, Koralle, Gesteinsdruse, galvanisierte Pflanzen, H ca. 50,5 cm.
23. 10. 2022– 10. 4.2023 / Museum im Prediger
TIMELESS SILVER
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Silber – das weiße, helle und spiegelnde Metall gehört seit beinahe 150 Jahren zur DNA des Gmünder Museums im Prediger. 1876 von den ansässigen Silberfabrikanten nach dem Konzept des Londoner Victoria and Albert Museum gegründet, ist das Gmünder Museum die älteste kunstgewerbliche Vorbildersammlung im deutschen Südwesten. Seitdem zählt, ganz im Sinne der Gründerväter, das Sammeln von gut gestalteten und zukunftsweisenden Erzeugnissen des Edelmetallgewerbes zu den zentralen Aufgaben des Hauses. Dieser besondere Genius Loci ist der Ausgangspunkt für die Sonderausstellung TIMELESS SILVER, welche die materiellen Vorzüge, die Vielseitigkeit und die visuellen Eigenschaften des faszinierenden Metalls in das Zentrum der Betrachtung stellt. Unvergleichlich ist der kühle Silberglanz des Materials, der – je nach Art der Behandlung – auf Hochglanz poliert, als Spiegel, oder mattiert, als helle, immer noch stark reflektierende Fläche erscheint. Auf silbernen Gefäßen manifestiert sich Licht durch nuancierte Farbklänge und Strukturen, die die Objektoberflächen in Vibra-tion versetzen. Neben dem Licht gehört das Spiel mit dem Schatten zu den künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten. Der Silberschmied oder Designer kann mittels des Helldunkel von Lichtreflexen kontrastreiche Oberflächen kreieren. Silber ist bis zur Schwärze verfärbbar und wird bei der Bearbeitung unter Hitze glutrot. Es kann mit edlen und unedlen Metallen verbunden werden, ebenso mit Email oder Edelsteinen.
Dong-hyun Kim, Kanne Watering I, Silber 925, 20 x 15 x 12 cm.
Museum und Galerie im Prediger Johannisplatz 3 73525 Schwäb. Gmünd Tel 07171 603-4130 www.museumgalerie-fabrik.de Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, 14-17 Uhr Do 14-19 Uhr Sa, So, Feiertag 11-17 Uhr Montags geschlossen, ebenso Heilig Abend, Silvester, Neujahr
Ziel der Ausstellung ist es, die verschiedenen Techniken des Silberschmieds bei der Formgebung und künstlerischen Ausarbeitung im Hinblick auf die Texturen und Strukturen von Oberflächen zu untersuchen, wobei die Kontinuität jahrhundertealter Arbeitsverfahren bis in die Gegenwart beleuchtet wird. Dazu treten Meisterwerke der historischen und zeitgenössischen Silberschmiedekunst in einen Dialog, erzählen ihre Geschichten als Auftragsarbeiten oder als außergewöhnliche, künstlerische Schöpfungen.
Text: Joachim Halller, Museum im Prediger. Abb.: Ausstellung Fehrle (S.21): Alicia Thaluss. Königliches Silber: © Helga Matzke KG – European Silver. Wilhelm Widemann: © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Museum im Prediger. Watering I: © Künstler
GEGENWARTSKUNST
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Galerie im Prediger
Ausstellungsansicht »Werner Henkel. Himmel und Erde – Wasser und Brot«
25. 9. – 6. 11.2022 / Galerie im Prediger und Labor im Chor
Mirjam Hiller, Brosche stalecias, 2020, Edelstahl, pulverbeschichtet, 20 x 12,5 x 8 cm.
LANDESAUSSTELLUNG KUNSTHANDWERK 2022
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Karl Ulrich Nuss, Büffelmann, Bronze.
Bis 21. 8.2022 / Galerie im Prediger
WERNER HENKEL. HIMMEL UND ERDE, WASSER UND BROT
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Text: Joachim Halller, Museum im Prediger.
»Meiner Arbeit liegt ein kommunikativer Naturbegriff zugrunde«, sagt Werner Henkel. Den 1956 in Hamburg geborenen und heute in Bremen lebenden Künstler interessieren naturwissenschaftliche Methoden und energetische Vorgänge in der Natur. Hinzu kommen ökologische Überlegungen und umweltkritische Aspekte. Im Zentrum seiner Kunst steht das Stoffwechselfeld Mensch, Natur und Technik. In seinen Werken lotet er die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur ebenso aus wie die Verletzlichkeit der Mensch-Natur-Beziehung – ob er der Natur in Wurzelschrift nähert, aus Schallplatten Vogelsilhouetten schneidet oder eine Brotsammlung anlegt.
Abb.: © Künstler, Werner Henkel: © VG Bild-Kunst Bonn, 2022. Fotos: Werner Henkel: Joachim Haller. Mirjam Hiller: @Klaus Ditté fine photography, Salzweg. Karl-Ulrich Nuss: Gottfried Heubach.
Unter dem Titel »Himmel und Erde, Wasser und Brot« konzipiert der Künstler für die Galerie im Prediger eigens eine ortsspezifische, zentrale Bodenarbeit, bestehend aus Erde, Wasser, Getreide und Salz. Zusammen mit weiteren Werkgruppen aus dem Schaffen des Künstlers lässt die Ausstellung über die essenzielle Einheit von Mensch und Natur nachdenken – ein zentraler Gedanke im Werk Werner Henkels.
Ob Schmuck oder Gerät, Werke aus Keramik, Textil, Holz, Glas, Metall, Papier oder Leder – das Kunsthandwerk in Baden-Württemberg ist von hoher Qualität, ist innovativ, ideenreich und vielfältig. Das zeigt alle zwei Jahre der Wettbewerb »Staatspreis Gestaltung Kunst Handwerk 2022« mit der Landesausstellung Kunsthandwerk. Seit 1953 zeichnet diese traditionsreiche Veranstaltung besondere Leistungen im Kunsthandwerk aus. Veranstalter sind das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, der Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e. V. (BdK) und in diesem Jahr die Stadt Schwäbisch Gmünd. Für die Ausstellung wählte eine unabhängige Fachjury unter den zum Wettbewerb eingereichten Arbeiten 90 Objekte von 56 Künstlerinnen und Künstlern aus. Preisverleihung und Ausstellungseröffnung: Sonntag, 25. September 2022, 11 Uhr, Prediger, Festsaal 18.2. – 7.5.2023 / Galerie im Prediger
KARL ULRICH NUSS ZUM 80. GEBURTSTAG
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Man kennt sie weithin: die Bronzefiguren mit den nur allzu menschlichen Zügen von Karl Ulrich Nuss. Figuren, die spürbar aus dem Leben gegriffen sind und ungeschminkte Natürlichkeit ausstrahlen. Der 1943 geborene, seit 1970 in Weinstadt-Strümpfelbach lebende Bildhauer zählt zu den wichtigsten Vertretern der realistischfigürlichen Plastik des Landes. In selten erlebter Konsequenz ist in seinem nunmehr gut 60 Jahre umspannenden Werk durchgehend Goethes Satz fassbar, wonach »der Mensch dem Menschen das Interessanteste ist und ihn vielleicht ganz allein interessieren sollte«. Dass Karl Ulrich Nuss die gestalterischen Möglichkeiten seiner Sicht auf das Menschsein bis heute unablässig weiterentwickelt, zeigt eindrücklich die Ausstellung zu seinem 80. Geburtstag in der Galerie im Prediger. Eröffnung: Freitag, 17. Februar 2023, 19 Uhr
SILBERWARENMUSEUM
GALERIE FÜR ANGEWANDTE KUNST
Ott-Pausersche Fabrik
Labor im Chor Ausstellung zum des Festival europäische Kirchenmusik 16.7. - 28.8., Eröffnung 15.7. um 20 Uhr
HIER
Früher arbeiteten in der Silberwarenfabrik Ott-Pauser Goldschmiede, Graveure, Ziseleure und Poliererinnen. Es war ein Produktionsort von Bijouterien, das heißt Schmuck und Silberwaren wie Tabakdosen, Kerzenständer, Feuerzeuge und Essbesteck. Sie wurden hier in großer Stückzahl aufgelegt und in Arbeitsteilung produziert. Heute wird dort nicht mehr gearbeitet. Nur zu besonderen Anlässen werden die alten Geräte vorgeführt. Die Fabrik ist mittlerweile ein Museum – und zwar eins der besonderen Art: Es gilt als einmaliges Zeugnis der Industrialisierungs-, Wirtschaftsund Kulturgeschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd wie des Landes Baden-Württemberg.
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Die Ausstellung thematisiert die Realisierung einer Vision von Europa, nämlich die dichte Verwobenheit und große Verbundenheit der Menschen in Europa. Europäerinnen lernen, studieren und arbeiten in Deutschland als Kunsthandwerker – und Deutsche tun das gleiche in allen diesen Ländern. Jeder bringt seinen kulturellen Hintergrund, sein Wissen und seine Arbeitsweise zum Austausch und zur Erweiterung mit. Dies versucht die Galerie mit der Ausstellung abzubilden, indem sie ausgesuchte europäische Kunsthandwerkerinnen und Künstler, die in Deutschland arbeiten, mit ihren Arbeiten vorstellt. Die Präsentation ist eine Weiterführung der Ausstellung »Wir« von 2020, die Werke der angewandten Kunst aus ganz Europa präsentierte.
Brosche »Fountain«, Alena Willroth, Mode- und Textilgestalterin (re)
Wer das Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik heute betritt, unternimmt eine Reise in eine vergangene Arbeits- und Lebenswelt, hin zu den Anfängen der Industrialisierung Schwäbisch Gmünds vor 150 Jahren. Kein anderer Ort zeigt den Alltag in einer Bijouteriefabrik so greifbar wie hier. Überall sind Spuren vergangener Betriebsamkeit zu sehen. Fast alle Maschinen, ob Friktionsspindelpressen, Drahtziehbänke, Fallund Krafthämmer und Walzwerke, standen hier bereits vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Noch immer lagern in Regalen hunderte von Stahlgesenken. Und im Chefbüro liegen die alten Auftragsbücher, Bestelllisten und die Lohntabellen der Arbeiter.
Ott-Pausersche Fabrik, Erdgeschoss, Maschinenraum
Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik
Weitere Ausstellungen:
Milchgässle 10 73525 Schwäbisch Gmünd www.museum-galerie-fabrik.de
bis 26.6.2022 Barbara Amstutz Texturen Stadtgoldschmiedin 2022
Saisonal geöffnet während der mitteleuropäischen Sommerzeit: Uhrzeiten wie Museum im Prediger Seite 22
25.9.-6.11.2022 Landesausstellung Kunsthandwerk 2022 auch in der Galerie im Prediger siehe vorige Seite
Text: Joachim Halller, Museum im Prediger / Fotos: @Elias Blumenzwerg (Maschinenraum), © Museum im Prediger
24.11.2022- 24.12.2022 Weihnachtsausstellung Keramik, Glas, Schmuck und Textil aus verschiedenen Werkstätten
Ricus Sebes, The Ark, 2021, 39 x 17 x 21 cm, Mix Beton-Porzellan, Porzellan, Kristallglasur
Labor im Chor im Prediger Galerie und Forum für Angewandte Kunst Johannisplatz 3 Eingang Bocksgasse 73525 Schwäbisch Gmünd www.labor-im-chor.de Öffnungszeiten wie Galerie im Prediger siehe vorige Seite
GMÜNDER KUNSTVEREIN
Galerie im Kornhaus
Benjamin Tiberius Adler
DER TITEL IST UNWICHTIG
Dirk Pleyer
FAST VERORTET Das Spiel mit der Erinnerung an Landschaft Die Bilder der Reihe »ALBUM PSM« verweisen auf Polaroidfotografie, jedoch ohne konkrete fotografische Grundlage. Heisst: erst wird gemalt, dann das Gemalte fotografiert und zusammen mit dem Gemälde präsentiert. Bilder der Reihe »ALBUM K« werden in durchnummerierten Schachteln konservatorisch aufbewahrt. Präsentiert werden sie in Reihungen oder in große Bildraster gehängt. Die Werkreihe »Land über« rückt Gestik und Eigenständigkeit der Abstraktion in den Vordergrund. Die Arbeiten schwelgen in malerischer Bewegtheit und bündeln sich letztlich meist in landschaftsähnlichen Gefügen. 3.6.-17.5.2022 Galerie im Kornhaus
Abb. © Die Künstler, Querschnitt: Joachim Haller
Gudrun Emmert & Anne Haring
REINE FORMSACHE 1, 2, 3… Wo verläuft die Grenze zwischen der abstrakten und der figürlichen Darstellung? Dieser Frage gehen die beiden Künstlerinnen nach. In Gudrun Emmerts Malerei sind figurative Elemente, Gewebe, Streifen, organische Formen zu entdecken, die sich aber einer eindeutigen Definition entziehen. Die autonome Malerei steht über den jeweiligen Motiven. Anne Harings plastische Arbeiten sind vordergründig eindeutig als figurativ zu beschreiben, dennoch stört und irritiert sie durch Fragmentierung die Seherwartung. Ihr Anliegen ist nicht alleine die Figur, sondern deren Verhältnis zum Raum. 29.7.-11.9.2022 Galerie im Kornhaus
Adler beginnt mit einer formal entlarvenden Desillusion und knüpft damit an künstlerische Fragestellungen der 1960er Jahre an. Zwischen Bildhauerei und Malerei erfindet er einen körperlichen AntiFormalismus, der die Konstruktion von Welt immer wieder hervorhebt. Die Offenlegung des Materials und der dilettantisch zusammengeschraubten HolzKonstruktionen (Sichtbarkeit der Schrauben) lassen keine Fragen nach deren GemachtSein offen, noch scheint sie als Verweis bestimmter symbolische Bedeutungsebene zu funktionieren.
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Dirk Pleyer (o. li), Gudrun Emmert & Anne Haring (u. li), Wolfgang Neumann (mi), Querschnitt 2021 (o. re), Benjamin Tiberius Adler (u. re)
23.9.-6.11.2022 Galerie im Kornhaus
Wolfgang Neumann
RAFEN Der Waiblinger Künstler Wolfgang Neumann verschmilzt in seiner bewegten Bildwelt Gegenstand und Abstraktion. Im Mittelpunkt befinden sich immer wieder der Mensch und seine Wiedergänger in brüchigen, absurden und auch aberwitzigen Zusammenhängen und Sinnbildern. Er arbeitet auf großformatiger Leinwand in kräftigen Farben sowie mit feinstem grafischen Strich auf sensiblen Zeichnungsblättern. In diesem Spannungsfeld werden in Schwäbisch Gmünd neue Serien gezeigt. Ergänzt werden die Bilder immer wieder durch sinnfällige Bildtitel und lyrische Texte. 18.11.22-6.1.23 Galerie im Kornhaus Gmünder Kunstverein
QUERSCHNITT 2022 Die Jahresausstellung der Künstlermitglieder des Gmünder Kunstvereins zeigt einen breiten Querschnitt des regionalen Kunstschaffens mit Malerei und Plastik, Objekt und Schmuck. 16.12.22-15.1.23 Galerie im Prediger
Galerie im Kornhaus Gmünder Kunstverein eV Kornhausstraße 14 73525 Schwäb. Gmünd Tel 07171 68393 www.gmuenderkunstverein.de Öffnungszeiten bei Ausstellungen: Di-Fr 14-17 Uhr Sa 10-14 Uhr So, Feiertag 11-17 Uhr Galerie im Prediger: Info S. 23
14. JULI BIS 7. AUGUST 2022
Festival Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd Vokalband SLIXS © Hagen Wolf
Musik bewegt grenzenlos! Gemeinsame Kulturen, GeschichV I SION ten, Werte und Ziele stehen für das Motto Vision Europa des EUROPA 34. Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd: Vom 14. Juli bis 7. August bieten herausragende Stars und junge Entdeckungen für rund vier Wochen faszinierende Musik-Erlebnisse. Karten sind erhältlich im i-Punkt Schwäbisch Gmünd, Telefon (07171) 603-4250, und unter www.kirchenmusik-festival.de. Das Festival Europäische Kirchenmusik wird durch den Südwestrundfunk (SWR2) und durch zahlreiche sympathische Aktionen des Festival-Freundeskreises begleitet. The Curious Bards © The Curious Bards
Kammerchor Stuttgart © Timo Kabel
20. – 24. JULI Zur internationalen Spitze exquisiter Chorkultur zählt der Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius. Das Ensemble gastiert am Mittwoch, 20. Juli, mit der 16-stimmigen Messe von Carl Fasch und Mahler-Bearbeitungen von Clytus Gottwald in der Augustinuskirche. Ein weiterer Höhepunkt des Festivals folgt am Donnerstag, 21. Juli, im Münster: Mit dem Dresdner Kreuzchor ist es gelungen, einen der weltweit besten Knabenchöre einzuladen – mit Chormusik aus verschiedenen Epochen und Regionen Europas um die BachMotette »Komm, Jesu, komm«. Den Auftakt der etablierten Orgel-Recitals auf der große Klais-Orgel im Münster macht am Freitag, 22. Juli, der Hamburger Organist Wolfgang Zerer. Im Anschluss entführt das Bazar Blå Trio in der Johanniskirche auf eine Weltmusik-Reise mit schwedischer Folk-Bodenhaftung. »QuerBach« ist das Programm der Leipziger Vokalband SLIXS überschrieben, die am Samstag, 23. Juli, in der Augustinuskirche Jazz-Arrangements Bachscher Werke mit Eigenkompositionen zu einer wahrlich atemberaubenden A-cappellaPerformance verbindet. Im Gemeindegottesdienst erklingt am Sonntag, 24. Juli, die Gmünder Erstaufführung der Kantate »Lauda Sion« von Felix Mendelssohn Bartholdy unter der Leitung von KMD Stephan Beck, und der erste Ausflug ins Umland, in die Wallfahrtskirche Hohenstadt, widmet sich am Sonntag, 24. Juli, Georg Friedrich Händels Muse: »La Francesina« – Arien aus Händels Opern mit der belgischen Sopranistin Sophie Junker und dem preisgekrönten Barockensemble Le Concert de l’Hostel Dieu.
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EKM-Preisträger Peteris Vasks © Schott Music, Mélanie Gomez
14. – 17. JULI Zum Auftakt des Festivals findet am Freitag, 15. Juli, um 18.30 Uhr ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst mit Landesbischof Dr. Frank Otfried July im Heilig-Kreuz-Münster statt. Am Samstag, 16. Juli, laden das Württembergische Kammerorchester Heilbronn und der Junge Kammerchor Rhein-Neckar unter Risto Joost zum Preisträgerkonzert für Peteris Vasks ein. Auf dem Programm stehen drei bedeutende Chorwerke des lettischen Komponisten, die »Metamorphosen« von Richard Strauss sowie die Verleihung des Preises der Europäischen Kirchenmusik 2022 durch Oberbürgermeister Richard Arnold. Die griechische Sopranistin Ilektra Platiopoulou und The Curious Bards aus Frankreich zünden am Sonntag, 17. Juli, auf der Remspark-Bühne ein Feuerwerk gälischer und keltischer Musik.
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26 27 Cappella Aquileia © Peter Schlipf AuditivVokal Dresden © Stephan Floss
Das Metropolorchester © Daniel Schneider
KMD Sonntraud Engels-Benz © Hartmut Hientzsch
Eldbjørg Hemsing © Nikolaj Lund
27. – 31. JULI Zwei populäre Werke werden als große Gemeinschaftsprojekte realisiert: Der Motettenchor Schwäbisch Gmünd, der Schüler-Eltern-Lehrer-Chor des Rosenstein-Gymnasiums Heubach und Mitglieder des SWR Symphonieorchesters bringen am Mittwoch, 27. Juli, unter KMD Sonntraud Engels-Benz das »Stabat Mater« von Antonín Dvořák in der Augustinuskirche zur Aufführung, und zum Festivalthema nicht fehlen darf Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie: Im Heilig-Kreuz-Münster leitet Hannes Reich am Donnerstag, 28. Juli, den Freiburger Bachchor, den Bosch-Chor und das Bosch-Sinfonieorchester Stuttgart. Die Pariser Organistin Sophie-Véronique Cauchefer-Choplin gibt ihr Wissen im 17. Internationalen Meisterkurses für Orgelimprovisation an junge Talente weiter. Die Teilnehmenden präsentieren sich im Abschlusskonzert am Freitag, 29. Juli, im Münster. Im anschließenden Nachtkonzert reicht die Bandbreite der finnischen Mundharmonika-Attacken von Skandinavien bis zum Balkan: SVÄNG begeistern mit einem anspruchsvollen wie unterhaltsamen Programm. Als junge Starsolistin gibt die norwegische Geigenprinzessin Eldbjørg Hemsing ihr Festivaldebüt in Schwäbisch Gmünd: Am Samstag, 30. Juli, ist sie mit der Cappella Aquileia unter Marcus Bosch zu Gast. Auf dem Programm stehen das Violinkonzert von Johannes Brahms und Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie – grandiose Orchestermusik! Johann Sebastian Bachs berühmte Kantate »Jauchzet Gott in allen Landen« erklingt unter der Leitung von Bezirkskantor Thomas Brückmann am Sonntag, 31. Juli, im Gemeindegottesdienst in der Augustinuskirche, und nachmittags geht es mit dem Sollazzo Ensemble ins Kloster Lorch. Dort zeigen die an der Schola Cantorum Basiliensis professionell ausgebildeten Newcomer, dass es im Mittelalter musikalisch alles andere als langweilig zuging.
Dareyn © Brendon Heinst
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SVÄNG © Jimmy Träskilen
3. – 7. AUGUST Für experimentelle Stimmkunst steht das Dresdner Ensemble AuditivVokal, das zum Thema »Vision Europa« aktuelle Vokalmusik zusammengestellt hat. Diesen Abend am Mittwoch, 3. August, in St. Franziskus sollte man sich nicht entgehen lassen. Wer wagt, gewinnt! Am Donnerstag, 4. August, bringt das Trio Dareyn in der Johanniskirche Erfahrungen und Traditionen aus der Türkei, aus Russland und Deutschland visionär zusammen. Im Münster gibt es am Folgetag ein Orgel-Duo zu erleben: Ausra und Vidas Pinkevicius aus Vilnius sind kulturelle Boschafter Litauens, die den musikalischen Reichtum ihrer Heimat, eigene Werke und Bearbeitungen für vier Hände für ihr Konzert am Freitag, 5. August, in der Notentasche haben. Noch einmal virtuos wird es am Abend in St. Franziskus: Organist Ansgar Wallenhorst improvisiert zum legendären Film »Das siebente Siegel« des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman – ein garantiert außergewöhnliches Kino-Erlebnis! Balkan-Beats treffen auf Klassik, Jazz auf Chanson, und das Ganze in über 15 Sprachen: Das Metropolorchester schreibt kulturellen Austausch groß und bietet am Samstag, 6. August, auf der Remspark-Bühne eine hinreißende Show zwischen Cabaret, Varieté und Broadway. Das Festival klingt mit einem ökumenischen Schlussgottesdienst und dem Collegium Vocale Schwäbisch Gmünd am Sonntag, 7. August, in der Augustinuskirche aus.
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Aktuelle Informationen und Karten: Telefon 07171 603-4250 www.kirchen musik-festival.de
12. INTERNATIONALES SCHATTENTHEATER FESTIVAL SCHWÄBISCH GMÜND
Magie von Licht und Schatten Die Langeweile hat ein Ende! Das Internationale Schattentheater Festival Schwäbisch Gmünd ist zurück und entführt sein Publikum vom 7. bis 13. Oktober in die magische Welt von Licht und Schatten. »Hier leuchten nicht nur Kinderaugen«, verspricht Festivalleiterin Sybille Hirzel. Sie konnte für das Programm 2022 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Italien, Belgien, Spanien, der Schweiz und den Niederlanden gewinnen: »Die international gefeierten Truppen haben ihre neuesten Produktionen im Gepäck. Da dürfen wir uns auf etwas gefasst machen – das wird ganz großes Theater!« Zu Gast in Schwäbisch Gmünd sind erstmals das Tangram Kollektiv Stuttgart mit »Schattenwerfer«, ein Stück, das aktuell die Bühnen der Welt erobert, und aus Barcelona die Cia. Olveira Salcedo mit der bekannten Geschichte »Der Rattenfänger von Hameln«. Mit »Moving Shadows« debütiert das Theater Mobilé aus Köln, das bereits in diversen TVShows ein Millionen-Publikum begeisterte. Beim Internationalen Schattentheater Festival Schwäbisch Gmünd dürfen aber auch bewährte Ensembles nicht fehlen. Sie freuen sich auf ein Wiedersehen und laden zu den Auführungen ihrer neuen Produktionen ein, darunter das Theaterpack aus der Schweiz mit »Peter Pan«, das Teatro Gioco Vita aus Italien mit »Moun«, das Theater der Schatten aus Bamberg mit dem Märchen »Vom kleinen König, der alles hatte«, das Theater Lichtbende aus den Niederlanden mit »Ring Ring« und »Fly me to the moon«, aus Belgien Moquette Production mit »La méthode du Dr. Spongiak« und das Theater Handgemenge aus Berlin mit Theodor Storms Märchen »Der kleine Häwelmann«. Die Vorstellungen finden wieder an unterschiedlichen Spielorten in der Innenstadt statt – vom Kulturzentrum Prediger über den Franziskaner und die Theaterwerkstatt bis zum Congress-Centrum Stadtgarten. Vormittags sind zahlreiche Aufführungen für Kindergärten und Schulen im Angebot. So verwandelt sich Schwäbisch Gmünd für eine Woche in die Hauptstadt der Schattenkunst und lädt zum Entdecken, Staunen und Erleben ein.
Informationen und Karten Weitere Informationen und Karten sind erhältlich im i-Punkt am Marktplatz, Telefon 07171 603-4250, oder im Internet unter www.schwaebisch-gmuend.de.
Moquette Production Brüssel (oben), Tangram Kollektiv Stuttgart (großes Bild)
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GMÜNDER MESSE FÜR SCHMUCK & GERÄT
Messe 126 – Gold und Silber
in Schwäbisch Gmünd
Gold und Silber in Schwäbisch Gmünd – hier werden Träume wahr: Vom 30. September bis 2. Oktober versammelt die »Messe 126 – Gmünder Messe für Schmuck & Gerät« über 30 Schmuckschaffende und Kreative aus den Bereichen Kunsthandwerk und angewandte Kunst im Leutze-Saal des Congress-Centrums Stadtgarten. Bei freiem Eintritt präsentieren und verkaufen sie ihre neuesten Kreationen, die Blickfänge garantieren! Kuratiert und organisiert wird die Messe von der Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch Gmünd. Sie legt ein besonderes Augenmerk auf aktuelle Trends, ausgefallene Ideen und herausragendes Handwerk. Jedes Stück ist einzigartig und hat eine besondere, eigene Geschichte, die weitergetragen wird. Im Austausch mit den Ausstellern erfahren Interessierte, Galeristen und Wiederverkäufer spannende Details zu den Unikaten. Internationale Spitzenweine begleiten das Messe-Erlebnis für alle Sinne.
Impressionen der Messe 126 in 2021, Foto: Kulturbüro Schwäbisch Gmünd
KULTUR FÜR ALLE IN SCHWÄBISCH GMÜND
Theater, Oper, Tanz, Musik, Literatur
Das Gmünder Kulturbüro setzt neben den großen Festivals auf ein breites Kulturangebot für alle: Von den Reihen Theater, Musiktheater und Theater im Prediger über Kindertheater und Ohren auf! Konzerte für kleine Leute bis zu den Literaturtagen wortReich – die Programmflyer sind in jeder Hinsicht vielseitig! Am Donnerstag, 29. September, startet die neue Spielzeit mit der beliebten Puccini-Oper »Madame Butterfly«. In der Musiktheater-Reihe sind weiterhin zu erleben das Ballett »Coppélia« am Dienstag, 29. November, die Tanz-Performance »Nurejew« am Freitag, 17. März, die »United Dance Company« am Mittwoch, 26. April, und die Tschaikowsky-Oper »Eugen Onegin« am Dienstag, 16. Mai. Den Auftakt der Theater-Reihe macht der aktuelle Bühnenerfolg »Ökozid« am Donnerstag, 20. Oktober. »Vom Wert des Leberkäsweckles« von Jörn Klare steht am Donnerstag, 8. Dezember, auf dem Programm, ebenso »Die Freibadclique« von Oliver Storz am Donnerstag, 2. Februar, »Der Brandner Kaspar kehrt zurück« am Mittwoch, 8. März, und »The Black Rider« am Samstag, 6. Mai. Alle zehn Veranstaltungen können zu attraktiven Preisen im »klassischen« Abonnement, im Wahl-Abo (3 aus 5) oder im gemischten Abo (5 aus 10) gebucht werden. Die kleine, aber feine Reihe Theater im Prediger lädt in den Festsaal des Kulturzentrums Prediger ein: am Sonntag, 30. Oktober, um 18 Uhr zu »New York Marathon« und am Donnerstag, 26. Januar, zu »Sophie Scholl: Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten«. Ebenfalls im September / Oktober starten die Reihen Kindertheater und Ohren auf! Konzerte für kleine Leute, die das Gmünder Kulturbüro mit bewährten Partnern auflegt.
Sophie Scholl – Sigmund / LTT (oben), Nurejew – Theater Pforzheim (links)
Informationen: www.messe126.de Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch Gmünd Marktplatz 7 73525 Schwäbisch Gmünd Telefon 07171 603-4118
Die Literaturtage wortReich Schwäbisch Gmünd bieten im Herbst ein abwechslungsreiches Programm: Der »Runde Tisch Literatur« lädt vom 21. Oktober bis 20. November in die verschiedensten Locations und zu den unterschiedlichsten Formaten ein, darunter die Eröffnung mit Autor Ewald Arenz am Freitag, 21. Oktober, in der Stadtbibliothek, die Lesung mit Star-Autor Edgar Selge am Sonntag, 23. Oktober, im Congress-Centrum Stadtgarten, ein literarisch-kulinarischer Ukraine-Abend mit Elena Konson am Freitag, 28. Oktober, in der Gmünder VHS, das literarische Klavierkabarett »Widerspruchsreif« von Matthias Ningel am Sonntag, 13. November, in der Theaterwerkstatt und ein Bücher-Kaffeeklatsch mit drei Gmünder Buchhändlerinnen. Karten und das ausführliche Programm sind ab Spätsommer erhältlich.
Eigentlich war das alte Schulhaus in der Ortsmitte des Gmünder Teilorts Großdeinbach schon so gut wie abgerissen. Ein Investor wollte an dieser Stelle einen Wohnblock hochziehen. Einige WEHR-
HAFTE DEINBACHER waren damit gar nicht einverstanden, gründeten einen Ortsverein und erreichten schließlich, dass die städtische Wohnungsbaugesellschaft VGW das Gebäude übernahm, kernsanierte und neben vier Wohnungen und einer Sparkassenfiliale ihren Herzenswunsch eines Dorfladens erfüllte. In diesem Jahr feiert der Deinbacher Dorfladen sein 10jähriges Jubiläum!
KOMMUNIKATIVES ZENTRUM
Der Deinbacher Dorfladen. a
Theo Stepp und Anton Beißwenger, Vorstände der DorfladenGenossenschaft.
»Aber die Gruppe von Deinbachern um Wolfgang Kleinrath, die sich für den Erhalt des historischen Gebäudes und der alten Ortsmitte einsetzten, hatten durchaus Gegenwind«, erzählt Genossenschaftsvorstand Anton Beißwenger, der seit 2010 /11, also von Anfang an, die Entstehung des Dorfladens begleitet, »Es gab viele, die gesagt haben, das ist doch schon entschieden, was soll man da noch machen?! Da war es ein Glück, dass damals die evangelische Kirche in Person des damaligen Pfarrers Schwarz als Moderatorin eingestiegen ist. Zu der folgenden Informationsveranstaltung 2009 /2010 kamen sehr viele Menschen, u.a. wurden da von Architekt Ripberger bereits Pläne des Gebäudes mit der Idee des Dorfladens präsentiert. Bei dieser Veranstaltung wurde auch der Ortsverein gegründet. Ich wurde neben Wolfgang Kleinrath als zweiter Vorstand vorgeschlagen – und seither bin
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Text: Peter Freitag Fotos: Peter Freitag, Deryabinka / Dreamstime.com
Malerische Ecke im Herzen von Großdeinbach.
Die Deinbacher haben einen ausgezeichneten Dorfladen: 2015
Das von der VGW kernsanierte ehemalige alte Schulhaus von Großdeinbach.
Frische Backwaren gibt es im Dorfladen ebenso wie ein großes Sortiment regionaler Produkte.
gewinnt der Deinbacher Dorfladen beim Ehrenamtspreis ECHT GUT! des Landes Baden-Württemberg den 1. Preis in der Kategorie ›Mensch & Umwelt‹.
2020
Auf der Grünen Woche in Berlin wird der Deinbacher Dorfladen als ›Dorfladen des Jahres 2020‹ prämiert.
2021
erhält der Deinbacher Dorfladen in der Kategorie ›öffentlicher Raum‹ den Deutschen Nachbarschaftspreis.
Das Backhäusle hat Wolfgang Kleinrath mit Freunden vom Ortsverein unterhalb des Dorfladens neu aufgebaut.
ich dabei!« Im Anschluss an diese Impuls-Veranstaltung wurde der Ortsverein aktiv – Beißwenger hat die Verhandlungen mit den Banken wegen Übernahme des Gebäudes geführt. Die hätte dem Vorhaben zugestimmt, wenn die Stadt eine Bürgschaft übernommen hätte. Die lehnte aber ab und brachte stattdessen die städtische Wohnungsbaugesellschaft VGW ins Spiel – die schließlich das Gebäude übernahm und kernsanierte, auch mit Unterstützung von ERL-Geldern, die bereits durch den Deinbacher Ortsverein beantragt waren. »Da der Dorfladen nun in greifbarer Nähe lag, haben wir eine Umfrage gestartet, welche Produkte wir im Laden anbieten sollen«, erläutert Anton Beißwenger, »Wir haben außerdem eine Unternehmensberatung mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, ob solch ein Laden in Großdeinbach funkti-
onieren kann. Nachdem wir von dort grünes Licht bekamen, wurde über den Genossenschaftsverband die Eintragung als Genossenschaft beantragt und im März 2012 schließlich offiziell ins Genossenschaftsregister eingetragen. Der Dorfladen feiert in diesem Jahr also bereits sein 10-jähriges Jubiläum!«
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Darauf dürfen die Initiatoren und Macher des Deinbacher Dorfladens wahrhaft stolz sein! 82 Mitglieder des Ortsvereins haben die Genossenschaft gegründet, heute sind es 255, die ca. 500 Anteile à 100,- EUR gekauft haben. »Es war also richtig, auf das Konstrukt der Genossenschaft zu setzen, weil man für den Anfang Startkapital hat und auch die emotionale Bindung durch die unterstützenden Mitglieder«, unterstreicht Beißwenger.
Insbesondere ältere Deinbacher schätzen das reichhaltige Angebot des Dorfladens.
Vorstandskollege von Anton Beißwenger ist Theo Stepp, der 2014 nach Großdeinbach gezogen ist, sich gleich für den Dorfladen begeistert und aktiv miteingebracht hat. Zunächst Mitglied des 4-köpfigen Aufsichtsrats, ist Stepp seit 2020 mit Anton Beißwenger zusammen Genossenschaftsvorstand. Mitglieder des Aufsichtsrats sind der vormalige Vorstand Helmut Müller, Elmar Hägele und Jan Hensel. Vorsitzender ist der Ortschaftsvorsteher Gerd Zischka. »Alle 3 Monate findet eine Sitzung statt, in der der Vorstand den Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf informiert und wichtige Entscheidungen besprochen werden«, erklärt Theo Stepp. »Der Vorstand entscheidet außer Kleinigkeiten nichts ohne den Aufsichtsrat.« Bisher hatte der Aufsichtsrat aber so gut wie keinen Anlass zur Kritik oder Korrektur. »Unser Motto ist: Wir wollen durch Leistung überzeugen«, betont Anton Beißwenger, »Wir haben ca. 2.500 Produkte in unserem Sortiment, der Anteil der regio-
nalen Produkte liegt bei rund 60%. Wir können 100 bis 150 Kund:innen am Tag verzeichnen, unser Preisniveau ist wie das von REWE und EDEKA.« »Wir haben drei festangestellte Verkäufer:innen – Inge Bader und Marion Eckert – die beide hier in Großdeinbach wohnen sowie Michael Stummer, den wir nach seiner Ausbildung übernommen haben. Er wohnt im 1,5 km entfernten Wustenriet«, ergänzt Theo Stepp. »Aber ohne Ehrenamtliche ginge hier gar nichts – 10 bis 15 Frauen helfen regelmäßig mit. Montag und Donnerstag, wenn Ware kommt, sind 2 Frauen da und helfen freiwillig mit – unter der zuverlässigen Regie von Ingrid Endress.«
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»Auch ich habe seit 11 Jahren einen ehrenamtlichen Halbstagsjob«, sagt Anton Beißwenger und grinst dabei schelmisch, »auch meine Familie ist hier mit involviert.« Kurzum: Hut ab vor allen am Projekt Deinbacher Dorfladen Beteiligten, die hier seit Jahren mit viel Herzblut bei der Sache sind!
Dorfladen Großdeinbach Pistoriusstr. 3, 73527 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9992347, www.deinbacher-dorfladen.de Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag: 7 bis 18 Uhr, Mittwoch und Samstag: 7 bis 13 Uhr
Vereinigte Gmünder Wohnungsbaugesellschaft mbH 73525 Schwäbisch Gmünd info@vgw.de www.vgw.de
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Ihr Code zu allen Bauvorhaben oder www.vgw.de
VGWGeschäftsführer Celestino Piazza
Das gesamte Team des CongressCentrums Stadtgarten CCS heißt Sie herzlich willkommen: Der kommissarische Betriebsleiter Jonas Grill, die Veranstaltungsleiterin Susanne Wolf (u.), Gerlinde Plischke und Christa Welz (r.), Buchhaltung und Sekretariat, ...
CONGRESS-CENTRUM STADTGARTEN
»Das Team ist der Star…« … sagt der CCS-Macher JONAS GRILL , der mit Herzblut zur Zeit zusammen mit der Veranstaltungsleiterin SUSANNE WOLF den Geschäftsbetrieb des Kongressund Veranstaltungszentrums CCS leitet – oder mit anderen Worten: Das gesamte Stadtgarten-Team leistet mehr als die Summe seiner Mitarbeiter:innen.
Text: Peter Freitag Fotos: Hostrup Fotografie, CCS / Jonas Grill
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»Ob Messe, ob Altersgenossenfest, ob Seminar, Kongress oder Musikveranstaltung – wäre unser eingespieltes, verlässliches und flexibles Team nicht, würde der Betrieb hier nicht so hervorragend funktionieren, wie er funktioniert.« Aber wer sind die Menschen im einzelnen, die das Team des Congress-Centrums Stadtgarten bilden? Jonas Grill stellt sie uns vor:
Jürgen »Wambo« Wamsler und Wolfgang Aubele sind die CCS-Hausmeister, oder besser: »Unsere Männer für alle Fälle« – »Wambo« kümmert sich um die Klima- und Kältetechnik und ist der »MacGyver« des CCS, der für jedes Problem »eine Lösung aus dem Hut zaubert«. Er kümmert sich zusammen mit dem Umbauteam darum, dass vor jeder Veranstaltung »just in time« die passende Bestuhlung und Ausstattung bereitsteht. Seit Anfang des Jahres hat er Unterstützung durch Wolfgang Aubele, der sich zudem um die Außenanlagen des CCS kümmert.
Dieter Thürmer und Jörg Lehmann Ersterer ist ein wahres Stadtgarten-»Urgestein«: Der ausgebildete Theatermeister fing unmittelbar nach der Eröffnung 1984 im Congress-Centrum an und ist heute verantwortlich für die Betriebssicherheit, die Sicherheit für Bühnenarbeiter, Schauspieler und die über 100.000 Gäste, die jährlich den Stadtgarten besuchen. Jörg Lehmann war der erste Auszubildende unter der Obhut von Dieter Thürmer und ist heute Veranstaltungstechnik-Meister. An ihn wird »der Mann der ersten Stunde« im September den Stab weiterreichen und sich in den verdienten (Un-)Ruhestand verabschieden.
... »Urgestein« Dieter Thürmer, technischer Leiter, und Jörg Lehmann, Meister für Veranstaltungstechnik (l.), das gesamte Reinigungsteam, die Profis für Licht / Ton / Technik Luca Magg, Jürgen Nuding und Uwe Plischke, die »Männer für alle Fälle«, die Hausmeister Jürgen Wamsler und Wolfgang Aubele und last but not least: die Azubis Pamela Schwarm und Annabell Ulrich (u.v.l.n.r.).
Luca Magg, Jürgen Nuding und Uwe Plischke Die Licht-, Ton- und Video-Spezialisten sind »stets am Puls der Zeit«, wenn es um technische Innovationen geht. Bereits vor der Pandemie hat sich das CCS von der Veranstaltungs- und Tagungstechnik auf den neuesten Stand gebracht und war so in der Lage, vom Theater über Musicals bis zu Kongressen hybride bzw. Online-Veranstaltungen durchzuführen – und Luca Magg, Jürgen Nuding und Uwe Plischke sorgen dafür, dass technisch alles »wie am Schnürchen« funktioniert.
Pamela Schwarm und Annabell Ulrich sind Auszubildende im 2. Lehrjahr – Pamela Schwarm macht die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik und lernt dabei den Umgang mit Bühnentechnik und VeranstaltungsEquipment, Annabell Ulrich die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau, bei der sie »das Rüstzeug« zur kundenorientierten Planung und Durchführung von Veranstaltungen bekommt.
Renate Schuldt-Puhla, Ute Rieg, Alexandra Hable, Natalie Waizel und Milena Kokosar-Stojcevska sind »die fleißigen Helden im Hintergrund« – als CCS-Reinigungsteam sind sie schon in aller Frühe im Einsatz und sorgen für blitzsaubere Säle und Konferenzräume, kümmern sich aber auch während Veranstaltungen um Beseitigung des ein oder anderen Missgeschicks.
bis zu kleineren Verletzungen.« Zugleich sorgen sie als Buchhalterinnen im Kunden- und Lieferanten-»Traffic« für den reibungslosen finanziellen Ablauf.
Susanne Wolf An ihr kommt niemand vorbei: Die CCS-Veranstaltungsleiterin kümmert sich um die Koordination und Organisation der über 550 Veranstaltungen, die jährlich im Stadtgarten und im Festsaal des Kulturzentrums Prediger stattfinden. Susanne Wolf entwickelt zusammen mit den Veranstaltern Konzepte mit unterschiedlichsten Anforderungen – von der kleinen Tagung bis zum mehrtägigen Kongress mit Übernachtungen und individuellem Begleitprogramm.
Jonas Grill »Das CCS ist kulturell-wirtschaftliches Flaggschiff und wir setzen auf intensive Zusammenarbeit mit der Touristik & Marketing Schwäbisch Gmünd«, bekräftigt der kommissarische Betriebsleiter, dessen besonderes Augenmerk auch auf der der ökonomischen und ökologischen Weiterentwicklung des CongressCentrums liegt – so spart die neu in Betrieb genommene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des CCS jährlich 33 Tonnen CO2 ein und schont dabei die Finanzen bei steigenden Energiepreisen. Das gesamte CCS-Team freut sich auf den Kontakt mit Ihnen und heißt Sie herzlich willkommen!
Gerlinde Plischke und Christa Welz »Die guten Seelen« des Sekretariats sind für Kunden, Geschäftspartner und Besucher:innen zumeist die erste Anlaufstelle und Helferinnen »in allen Lebenslagen – vom verlorenen Schlüssel
CCS Congress-Centrum Stadtgarten Rektor-Klaus-Straße 9, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 1003-0, www.ccs-gd.de
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Text: Peter Freitag Fotos: Schimkat Fotodesign, Thomas Mayr
We can work it out: das schlagkräftige Team der VGW-F vor dem vollbrachten Werk. In der Mitte VGW-Geschäftsführer Celestino Piazza (o.) Das Gebäude war vor Beginn der umfassenden Sanierung sowohl außen (l.) wie innen (r.o.) in beklagenswertem Zustand. Die VGW hat daraus in diesem historischen Ambiente ein wahres Schmuckstück geschaffen.
TEAMWORK
Attraktives Wohnen in geschichtsträchtigem Ambiente.
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Die Vereinigte Gmünder Wohnungsbaugesellschaft VGW hat wieder einmal ihre Verantwortung für die Historie der Stadt Schwäbisch Gmünd wahrgenommen: Sie hat das Hofmeisterei-Haus des Gebäudekomplexes St. Katharina, des ehemaligen »Siechenspitals« außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern, grundlegend und denkmalgerecht saniert, modernisiert und an dieser geschichtsträchtigen Stelle attraktiven und bezahlbaren Wohnraum geschaffen – was insbesondere durch das schlagkräftige Team der VGW FACILITY MANAGEMENT (VGW-F) ermöglicht wurde.
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Der Gebäudekomplex St. Katharina ist mit der Geschichte und der Entwicklung der Stadt Schwäbisch Gmünd eng verbunden. Circa 1 km westlich der Altstadt gelegen, diente es bereits im Mittelalter als »Siechenspital«. Aussätzige und Menschen, die im HeiliggeistSpital in der Innenstadt nicht erwünscht waren (z.B. Leprakranke), wurden »extra muros«, also außerhalb der Stadtmauern nach St. Katharina gebracht. Ein Haus für Leprakranke ist dort seit 1326 nachgewiesen. Der Gebäudekomplex besteht aus 4 Gebäuden: dem Spitalpfründhaus, einem zweiflügeligen, vor 1680 errichteten Fachwerkbau, dem ebenfalls im 17. Jh. errichteten »Armenhäusle«, das ursprünglich als Herberge für kranke, mittellose Reisende diente, dem 1759 fertiggestellten und als Wasch- und Wohnhaus dienende Hofmeisterei-Gebäude und der Kapelle, deren Ursprünge bis ins 13. Jh. zurückreichen und die heute hauptsächlich von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird.
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Die VGW erwarb 1999 den gesamten Gebäudekomplex bis auf die Kapelle. Das Spitalpfründhaus und die Hofmeisterei, anfangs noch als Wohnraum genutzt, standen zuletzt aber leer, da sie den Ansprüchen an den üblichen Wohnstandard nicht mehr entsprachen. Das Gebäude St. Katharina 1/1, das ehemalige Armenhäusle, ist an eine Schmuckdesignerin vermietet, das Spitalpfründhaus St. Katha-
rina 1 wurde 2020 an einen privaten Investor verkauft, der darin unter Einhaltung denkmalschutzrechtlicher Auflagen ca. 20 1-Zi.-Appartements einbauen wird. Dem Hofmeistereigebäude St. Katharina 3 hat sich die VGW selbst angenommen: Sie begann im Herbst 2020 mit der grundlegenden Sanierung und Modernisierung und investierte dort rund 650.000 EUR. Unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange entstanden hier eine 1-Zi.-Whg. mit 49 qm, eine 2-Zi.-Whg. mit 40 qm, eine 3-Zi.-Whg. mit 58 qm, eine 3-Zi.-Whg. mit 111 qm und eine 3-Zi.-Whg. mit 105 qm, die sowohl Alleinstehenden als auch Familien mit Kindern attraktiven und bezahlbaren Wohnraum bieten. Nördlich des Gebäudes stehen den Mietern 10 Stellplätze zur Verfügung. Im Gebäude wurden sämtliche Elektro- und Sanitär-Installationen erneuert. Alle Wohnungen wurden mit modernen Tageslicht-Bädern ausgestattet, die ÖlEinzelöfen durch eine Gasbrennwert-Zentralheizung ersetzt. Das Haus erhielt neue Holzfenster, die Innendämmung an Decken und Wänden wurde verbessert.
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Bei einem großen Teil der Renovierungsarbeiten hat die VGW auf ihr Tochterunternehmen VGW Facility Management (VGW-F) zurückgegriffen. Die betriebseigenen Schreiner-, Maler-, Hausmeister- und Gärtnertrupps haben das Abtragen des Erdreichs und den Einbau der Betonbodenplatte, die Dämm-, Maler- und Fassadensanierungsarbeiten sowie die Erneuerung der Fensterläden und sonstigen Schreinerarbeiten kostengünstig und mit viel Herzblut erledigt – was trotz aufwendiger, denkmalgerechter Sanierung bezahlbaren Wohnraum mit Mietpreisen zwischen 6,50 und 7 EUR ermöglicht hat. Ein weiteres Best-practice-Beispiel der städtischen Wohnungsbaugesellschaft VGW!
VGW Vordere Schmiedgasse 37, 73525 Schwäbisch Gmünd W-Punkt: Brandstatt 5, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 3508-0, www.vgw.de
KREISSPARKASSE OSTALB
Text: Holger Kreuttner Foto: Oleksandr Rado dreamstime.com Grafik: LBS 2021
Jetzt modernisieren ... ... was man liebt: Wohneigentümer leben am schönsten Ort der Welt – dem eigenen Zuhause. Allerdings kommt bei jeder Immobilie irgendwann der Zeitpunkt, an dem renoviert und investieren werden muss oder man einfach modernisieren und Details verbessern möchte. Mit einem BAUSPARVERTRAG lassen sich diese Vorhaben einfach, schnell und sicher finanzieren.
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Laut einer aktuellen Umfrage möchte fast die Hälfte aller, die eine Immobilie besitzen, in nächster Zeit modernisieren: Ein barrierefreies Bad, eine effiziente Heizung, eine zeitgemäße Fassadenisolierung oder neue Fenster mit intelligenten Jalousien. Es ist nicht schwer, mehr aus seinem Zuhause zu machen, es schöner, grüner oder einfach smart zu gestalten. Als Eigentümer hat man es selbst in der Hand.
Fördermittel und Zuschüsse helfen beim Modernisieren Die Kreissparkasse Ostalb und die LBS Landesbausparkasse unterstützen mit der passenden Finanzierung. Beispielsweise mit dem Sparkassen-Baukindergelddarlehen oder dem Modernisierungskredit der LBS Südwest, mit bis zu 50.000 Euro* ohne Grundbucheintrag zu attraktiven Zinskonditionen. Zudem gibt es für viele Maßnahmen großzügige staatliche Zuschüsse und zusätzliche Darlehen von Bund und Land, etwa von der KfW. Auch die Wohnungsbauprämie** oder die Wohn-RiesterFörderung** lohnen sich für alle, die barrierefrei modernisieren möchten. Ein individuelles Beratungsgespräch klärt, welche Mittel in Frage kommen. Michael Hirsch, Bereichsleiter Privatkunden bei der Kreissparkasse Ostalb und verantwortlich für das Baufinanzierungsgeschäft: »Auch wenn Sie nicht sofort, sondern erst in ein paar Jahren loslegen möchten, sollten Sie schon jetzt vorsorgen. Sinnvoll ist, jeden Monat 1,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche auf einem Bausparvertrag zurückzulegen. Zusammen mit
dem Bauspardarlehen steht damit später ausreichend Geld für Modernisierungswünsche zur Verfügung. Mit dem LBS-Bausparen sind Sie dabei immer flexibel, egal welche Maßnahmen geplant sind.«
Für eine umweltfreundliche Zukunft Ein wichtiger Punkt, der vielen am Herzen liegt, ist der Klimawandel. Als Immobilienbesitzer kann man zu einem aktiven Treiber der Energiewende werden. So heizt in einem nicht gedämmten Altbau nur die Hälfte der eingesetzten Energie den Wohnraum, die andere Hälfte geht über die Wände verloren und wärmt die Außenluft. Hier verpufft viel Geld, das in Modernisierungsmaßnahmen besser angelegt ist. Wer neben einer guten Dämmung zusätzlich eine Solar- oder Photovoltaikanlage installiert und in eine moderne Heizung investiert, kann den allergrößten Teil der Treibhausgas-Emissionen seines Hauses einsparen.
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Hirsch: »Sanieren lohnt sich vielfach: Sie bringen Ihre Wohnimmobilie auf einen effizienten Standard und tun etwas für eine gute Zukunft unserer Erde. Zudem profitieren Sie und Ihre Familie von einem höheren Wohnkomfort und senken Ihre monatlichen Betriebskosten. Übrigens: Eine wertstabile Immobilie ist langfristig auch eine sehr gute Alters- und Generationenvorsorge.« Kreissparkasse Sparkassenplatz 1, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 6080, www.ksk-ostalb.de
* In Verbindung mit einem LBSBausparvertrag ** Es gelten Einkommensgrenzen, Förderhöchstbeträge und Verwendungsregeln
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PRIVATPRAXIS FÜR PHYSIOTHERAPIE »Unser Körper ist einzigartig, mit einzigartigen Bedürfnissen, in einer einzigartigen Situation« – das ist der Ansatz, aus dem heraus Michael Eyrainer ein mit speziellen Therapieformen individuell auf die Patient:innen angepasstes Behandlungskonzept erarbeitet. Neben den allgemeinen Therapieformen wie Sportphysiotherapie, Osteopathie, Thermotherapie oder Kinesiotape liegt der Schwerpunkt Eyrainers auf der Myoreflextherapie nach Dr.med. Kurt Mosetter – einer manuellen Regulationstherapie am muskulären System des Bewegungsapparats.
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Text: Peter Freitag Foto: myoreflex eyrainer
myoreflex eyrainer
Michael Eyrainer, der mehrere Jahre Physiotherapeut beim VfB Stuttgart war, wird in seiner Privatpraxis in der Uhlandstraße unterstützt von den Therapeut:innen Anne Kircher, Nadine Sperlich (die beide auch Heilpraktikerinnen sind) und Matthias Braunger – der ebenso wie Eyrainer jahrelang Mannschaftstherapeut des VfB war und u.a. auch persönlicher Therapeut der Klitschko-Brüder. »Gesundheit ist ein Weg, der Bewegung und Ernährung beinhaltet – das ist der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Therapie«, so Michael Eyrainer, der in diesem Jahr mit seiner Privatpraxis 10-jähriges Jubiläum feiert. myoreflex eyrainer Privatpraxis für Physiotherapie Uhlandstraße 1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9975904 info@eyrainer-physio.de – Termine nach Vereinbarung – Instagram: myoreflex_eyrainer, www.eyrainer-physio.de
kein bock auf warteschleife?
RICHTER LIGHTING TECHNOLOGIES
Hidden Champion. Aus einer kleinen Manufaktur für Neon-Beleuchtung, die Marion und Bernd Richter 1993 in Heubach gegründet haben, hat sich ein weltweit agierender Anbieter für modulare Licht- und Audio-Deckensysteme entwickelt, der mit international bekannten Architekten, Planern und Unternehmen zusammenarbeitet. Nun geht die Firma Richter noch einen Schritt weiter und will mit Partnern ihr System als HUMAN CENTRIC LIVING auch auf die Architektur übertragen.
Text: Peter Freitag Fotos: VISCOM Fotografie www.darcawards.com www.apple.com
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Wir treffen Marion und Bernd Richter in der »Almhütte«, die neben einer Lagerhalle und gegenüber den zwei Produktionshallen steht, die tatsächlich aussieht wie eine langgezogene Schweizer Blockhütte und die sich zwischen den funktionalen Industriebauten recht exotisch ausnimmt. Innen grob gezimmerte, lange Holztische und -bänke und eine Kücheneinrichtung, die jeden Gastronom und Barista mit der Zunge schnalzen ließe. Die »Almhütte« ist Kommunikationszentrum der Firma, hier essen die Mitarbeiter zu Mittag, finden Meetings statt und werden Gäste empfangen.
Marion, Bernd und Sohn Leopold Richter mit 3 Mitarbeiter:innen bei der Besprechung eines neu entwickelten Lichtpanels.
Hoher Besuch aus Cupertino / Kalifornien Nach dem Begrüßungs-Capuccino zeigen uns die Richters das Firmengelände. In der Lagerhalle neben dem Blockhaus deutet Bernd Richter hoch an die Decke, an der eine ca. 20 qm große Fläche abgehängt ist, in die glockenförmige, verspiegelte Lichtmulden integriert sind. Er erklärt uns, dass dies der Prototyp für das Beleuchtungssystem des Apple-Flagshipstores in der Fifth Avenue in New York war. Zur Begutachtung kam tatsächlich ein Team von Apple nach Heubach. Er erzählt von dem hohen Besuch aus Cupertino in Kalifornien fast so beiläufig, als wäre eine Firma aus dem benachbarten Aalen zu Besuch gewesen – ebenso beiläufig erwähnt er, dass RICHTER in der Zwischenzeit 187 Apple-Stores mit seinem Licht- / Deckensystem ausgestattet hat.
Die Firmenzentrale von RICHTER Lighting Technologies.
RICHTER ist produktionstechnisch autark
Weniger ist mehr
Auch in den Produktionshallen hängen große Prototypen von Licht-/Deckensystemen. Die RICHTER Lighting Technologies ist in ihrer Produktion völlig autark. »Wir sind auf keine Zulieferer angewiesen, können alles komplett hier vor Ort produzieren. Das macht uns unabhängig, schnell und kosteneffizient«, betont Bernd Richter. Die Produktion bei RICHTER ist voll automatisiert und verfügt über einen vernetzten, breitgefächerten Maschinenpark zur Bearbeitung von Holz, Blechen, Metallteilen, Kunststoffelementen und Optiken. Sägen, Abkanten, Bohren, Fräsen, Zerspanen, Laserstrukturierung und -schnitt und Vieles mehr – RICHTER ist für vielfältige Fertigungsverfahren eingerichtet und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter:innen. Die Ingenieure, Wissenschaftler, Architekten, Designer und andere Spezialisten aus über 25 verschiedenen Nationen, »schaffen eine offene, inspirierende Atmosphäre«, sagt Marion Richter.
Das RICHTER Deckensystem kombiniert die »Kunst des Weglassens« mit einem »Mehr an Funktion«. Durch die Stoffbespannung kann auf eine Verkleidung der Rohbaudecke durch Trockenbau- oder Holzdecken komplett verzichtet werden, denn die Stoffspanndecke sorgt für eine sehr klare, aufgeräumte Optik und verbirgt alle Installationselemente. Dies können Heiz-/Kühl-Elemente, Luft- und Klimatechnik, Lautsprecher und Vieles mehr ebenso wie jegliche an der rohen Betondecke installierten Teile wie Kabel oder Wasser- und Heizungsrohre sein. Zugleich sind alle Elemente hinter der Decke ohne Bohren, Stemmen oder Sägen jederzeit zugänglich. So kann mit einem deutlichen »Weniger« an Materialeinsatz ein deutliches »Mehr« an Nutzen entstehen.
Das RICHTER-System Sie und ihr Mann haben 1993 das Unternehmen als kleine Manufaktur für Neon-Beleuchtung gegründet, es in nun fast drei Jahrzehnten zu einem weltweit agierenden Anbieter für modulare (Licht-)Deckensysteme entwickelt und arbeiten heute mit international bekannten Architekten, Planern und Unternehmen zusammen. Die Firma RICHTER hat mit ihrem System die Gestaltung und den Aufbau von Decken im Office- und Retailbereich neu erfunden. Die einzelnen Elemente sind perfekt aufeinander und auf die speziellen Kundenanforderungen abgestimmt. RICHTER vertreibt keine einzelnen Module, sondern eine »schlüsselfertig« abgehängte Decke, die aufgrund von Architekturzeichnungen entwickelt wurde. Die Systeme werden mit industrieller Präzision gefertigt und als vollständig dokumentierte Bausätze an die Baustelle geliefert, wo sie kundenbeauftragt vor Ort montiert werden.
Nachhaltigkeit Durch den Verzicht auf Trockenbau und Putz an der Decke können große Mengen an Baumaterial und damit viel CO2 eingespart werden. Die Decke ist in Leichtbauweise gefertigt, die tragenden Teile bestehen aus Aluminium, das zu 100% wiederverwertet werden kann. Außerdem können bei Planungsänderungen zusätzliche Module oder Funktionsgruppen integriert werden. Zudem werden die Beleuchtungselemente mit energieeffizienten LEDs betrieben. Es kann also mit weniger Material mehr gebaut werden. »Neues Bauen« Das Baugewerbe ist einer der größten, wenn nicht der größte Emittent des klimaschädlichen CO2 – insbesondere durch die Beton- und Gips-Produktion. Da in Zukunft eine steigende Bevölkerungszahl immer knapper werdenden Materialressourcenund knapper werdendem Lebens- und Wohnraum gegenüberstehen, will RICHTER seinen Ansatz ressourcenschonender De-
Ingenieure, Wissenschaftler, Architekten, Designer und andere Spezialisten aus über 25 Nationen schaffen eine offene, inspirierende Atmosphäre.
ckensysteme auf den Bau und den Ausbau ganzer Gebäude übertragen. »Unser Ansatz ist, dass man dem Mensch ›human centric living‹ – viel guten Raum gibt. Das wollen wir systematisch machen und in der Architektur das industrielle Bauen etablieren. Aber in hoher Qualität – so dass der Mensch mindestens das Gleiche hat wie jetzt, die Fläche aber intelligenter genutzt wird«, beschreibt Bernd Richter den grundsätzlichen Ansatz.
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Dazu gehört neben der Integration von Strom- und Wasserleitungen die Reduktion des Materialeinsatzes auf das für die Funktion und Stabilität notwendige Minimum. Nicht einheitlich dicke Mauern, sondern an die Anforderungen und Aufgaben angepasste, individuell gestaltete und mit industrieller Präzision gefertigte Wand- und Deckenelemente aus nachhaltigen Materialien. Um diese Vision umzusetzen, arbeitet die Firma RICHTER an neuen Konstruktionen und innovativen Fertigungsmethoden, die das Bauen der Zukunft ebenso revolutionieren sollen, wie es das RICHTER-Deckensystem bereits vorgemacht hat.
Durch die verspiegelten Halbschalen oberhalb des RICHTER-Lichtsystems in amerikanischen Apple-Stores soll bei Besuchern der Eindruck entstehen, in den Himmel zu schauen.
»Einfacher, günstiger, weniger Material... ... und weniger CO2, aber hochwertig«, fasst Bernd Richter den Ansatz zusammen, »…und schneller«, ergänzt seine Frau Marion. »An diesem Thema arbeiten wir mit vielen Partnern und bringen hier unsere langjährige Erfahrung im industriellen Bauen ein.« Erste Projekte sind bereits auf dem Weg – eines davon ist das eines dänischen Kunden, der als neue Lebensform wieder Dörfer bauen will und die Firma RICHTER beauftragt hat, dafür das zentrale Versorgungselement für Strom, Wärme und Wasser, das zu einem großen Anteil aus erneuerbarer Energie gespeist wird, zu entwickeln. Richter Lighting Technologies Im Morgen 1, 73540 Heubach Fon +49 (0)7173 714400, www.richter-lt.de
Mitte: Der AppleStore in Singapur Marina Bay
Für neue, internationale Projekte sucht RICHTER weitere Mitarbeiter:innen!
Ausgezeichnet. Nach der Ausgabe 2020 wurde auch das gmündguide Magazin 2021 beim 12. International Creative Media Award (ICMA) erneut mit dem Award of Excellence ausgezeichnet. Am Wettbewerb beteiligten sich Firmen, Agenturen und Designer aus Deutschland, aus ganz Europa, aber auch aus Australien, Taiwan, USA, Südafrika oder der Volksrepublik China. Vergeben wurden im Bereich Print-Magazine unter der Kategorie »Region, City and Nature« Auszeichnungen in Gold, Silber und Bronze für redaktionelle, gestalterische und produktionstechnische Bestleistungen sowie der ICMAAward of Excellence für herausragende Einzelleistungen, den das gmündguide Magazin 2021 zum wiederholten Male für sich verbuchen konnte.
Die Stadt Schwäbisch Gmünd, die Agentur freitagundhäussermann und das gesamte gmündguide Team freuen sich sehr über diese internationale Auszeichnung!
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MÜLLEROPTIK
Sport ist wichtig, Sport tut gut, Sport macht Spaß. Und wer sich im Sport so richtig auspowert, sollte sich auf seine Ausrüstung verlassen können. Dazu zählt auch DIE RICHTIGE BRILLE , die Ihre Augen aktiv schützt – sei es vor Wind, Sonne, Fremdkörpern, UV-Licht, aber auch vor Bällen und Ellbogen. Sportbrillen bieten mechanischen und optischen Schutz und machen einfach alles mit und sind perfekt auf Ihren Sport oder Ihr Abenteuer abgestimmt. mülleroptik hilft Ihnen gerne dabei, die für Sie perfekte Sportbrille zu finden.
Ihr Spezialist für Sportbrillen Ob jung, ob alt, ob Extremsport oder Sport just for fun – mülleroptik hat für jede Herausforderung die richtige Sportbrille.
Text: Peter Freitag Fotos: Semaphore, Marc Daviet, Emmanuel Bournot, Antonin Biez / FOCAL 77, Benjamin Becker
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Sport hält uns jung und fit, Sport trainiert unseren ganzen Körper – und somit auch die Augen. Sport trainiert außerdem die visuelle Koordination, für die räumliche Orientierung oder auch die Auge-Hand-Koordination wie beim Golf oder Badminton. Wandern oder Rad fahren helfen beim visuellen Fixieren oder Tischtennis z.B. hilft den Augen beim schnellen Umstellen von Nah- auf Fernsicht und umgekehrt – jede Sportart hat also ihre eigenen Vorteile. Studien belegen, dass Sport eine grundsätzlich augenschützende Wirkung hat – am effektivsten sind dabei Ausdauersportarten. Wovor Sport – egal welchen Sie betreiben – aber nicht schützen kann, sind mechanische oder optische Einwirkungen aufs Auge wie Wind, UV-Licht, Blendung oder Fremdkörper, Bälle und Ellenbogen.
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Sportbrillen bieten mechanischen und optischen Schutz und verbessern die Sicht in der Schärfe, den Kontrasten und bei Reflexionen. Für jede Sportart und jeden Sportler gibt es das richtige Modell – auch für Brillenträger. Für den Fall, dass beim Sport keine Kontaktlinsen getragen werden können, bietet mülleroptik Sportbrillen in vielen Ausführungen – ob als Direktverglasung, Adapter oder Clip-in mit aufeinander abgestimmten Komponenten.
Sportbrillen machen einfach alles mit. Sie sind perfekt auf Ihren Sport oder ihr persönliches Abenteuer abgestimmt und helfen, Ihre beste Performance zu erreichen – der erste Schritt dazu ist der Gang zu müller optik, dem Spezialisten für Sportbrillen. Das mülleroptik-Team heißt Sie in der Bocksgasse herzlich wilkommen. mülleroptik Bocksgasse 28, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 927220, www.mueller-optik.de
Text: Andreas Krohberger Fotos: Peter Freitag
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Das Remstal gleicht einer Perlenkette. Manche schimmern golden, andere silbern, weiß oder grau. Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen Perlen vor, die Sie vielleicht noch nicht beachtet haben.
Perlen am Fluss.
Der Kappelberg ist Fellbachs Hausberg. Immerhin 469 Meter hoch, ist er ein bewaldeter Ausläufer des Schurwaldes, der das Remstal von Stuttgart bis zum Ostalbkreis begleitet. Eine herrliche Aussicht genießt man von der »Weißen Station« der Remstal-Gartenschau, die auf halber Höhe des östlichen Kappelbergs liegt. Laut den Architekten markiert die »filigrane, kreisrunde Pergola einen Ort, der zum Ausruhen einlädt und einen schönen Raum für Begegnungen bietet«.
Eine Ahnung von der mittelalterlichen Bebauung des Remstals vermittelt der Beinsteiner Torturm in Waiblingen. An der Langen Straße gelegen, ist er das letzte erhaltene Stadttor der Stauferstadt und Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Im 19. Jahrhundert war er städtisches und Oberamtsgefängnis. In Stein gemeißelt ist an seiner Außenseite das Wappen des württembergischen Grafen Eberhard im Bart zu sehen. Besonders reizvoll ist der hier beginnende Mauergang, der durch enge Durchgänge am Mühlkanal entlang bis zur alten Lateinschule führt.
Beim Birkelwehr in Weinstadt-Enderbach betreibt der Verleih › Zugvögel‹ eine Kanustation. Verliehen werden Kanus, Kajaks und Stand Up-Paddling-Boards, mit denen sich die Rems selbstständig oder in geführten Touren wunderbar erkunden lässt. Auf einer Kanuroute kann man von Endersbach bis Waiblingen paddeln. Rastplätze und Stege bei den Wehren sind neu angelegt.
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Aussichtsreiche Stationen im Remstal (im UZS): der »Turm an der Birke« bei Urbach und der Blick vom Turm »Fernsehen in Korb«, der seinen Namen zu Recht trägt. Die SchönstattKapelle und der Aussichtsturm am Barnberg bei Mögglingen bieten einen Panoramablick auf die Schwäbische Alb. Die »Rialtobrücke« bei Waiblingen bietet einen ebenso schönen Anblick wie dieser malerische Winkel in Urbach. Und an der Birkelspitze bei Endersbach lässt sich beim Blick auf Paddler und Kanuten entspannt chillen...
Aussichten, Ansichten, Einsichten (im UZS): Die Luitenbächer Höhe in den Großheppacher Weinbergen, das Stadtmuseum in Fellbach, Zimmermannskunst in und an der Architekturstation »Fernsehen in Korb«, der mittelalterliche Beinsteiner Torturm in Waiblingen, der RemsMittelpunkt bei Waldhausen und Kloster Lorch, im Jahr 1102 von den Staufern als Grablege gegründet.
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Über die berühmten Stettener Weinlagen Pulvermächer, Lindhälder und Brotwasser erhebt sich weithin sichtbar die Ruine der Y-Burg. Sie wurde in schlichtem Stil im frühen 14. Jahrhundert von den Truchsessen von Stetten erbaut. Damals musste das Wasser vom Tal 200 Meter über die Burgsteige hinaufgetragen werden. Heute gehen die Wanderer leichteren Fußes durch von Trockenmauern gestützten Weinberge und lassen sich in der Burg von phantasievollen Bronzefiguren des Professor Ulrich Nuss überraschen.
Nicht nur Venedig hat eine Rialtobrücke: Auch einer Remsbrücke haben die Anwohner diesen Spitznamen verliehen. Es ist die fast 200jährige Steinbrücke bei Waiblingen-Beinstein, die sich in drei Bögen rund 40 Meter über die Rems spannt. Ein romantisches Bauwerk, das auch den Beginn eines Flusslehrpfades markiert, der entlang der Rems Richtung Endersbach führt. Hier kann man viel über den Lebensraum der Tiere und Pflanzen erfahren.
Großes Kino an der Wiege Württembergs: Hoch über Beutelsbach und Schnait entstand 2019 das
Remstalkino, ein herrlicher Aussichtspunkt in 385 Metern Höhe mit Blick über Fellbach bis Stuttgart. Auf 26 Stühlen kann man hier vom Morgen- bis zum Abendrot in jeder Stunde einen anderen Film genießen. Das Remstalkino ist mit dem Auto erreichbar, viel schöner ist aber der Weg durch die Weinberge.
Die Natur selbst hat den 14 Meter hohen Turm an
der Birke oberhalb Urbachs geformt. Laut Beschreibung »dient er als Orientierungspunkt, bietet Schutz und öffnet sich zur Ortschaft«. Die ungewöhnliche und elegante Konstruktion entstand durch die Selbstformung der gekrümmten Holzteile: Das Schwinden des Holzes beim Trocknen wurde von den Architekten exakt vorausberechnet. Der Turm ist die weltweit erste bauliche Anwendung einer tragenden Holzkonstruktion aus selbstformend hergestellten Holzbauteilen. 29 Stufen führen auf die Plattform des aus Lärchenholz erbauten Aussichtsturms Am Grubenholz bei Mögglingen. Von oben schweift der Blick weit über den östlichen Rand der Schwäbischen Alb bis zu den drei Kaiserbergen. Man erreicht den Turm am besten von einem großen Wanderparkplatz aus, der zwischen Heuchlingen und Mögglingen an der Landesstraße liegt. Von dort geht es über eine asphaltierte Straße bis zum Turm am Waldrand.
Genießen unter freiem Himmel kann man überall entlang der Rems. Wir beenden unsere kleine »Tour de Remstal« im Gasthaus Tauchenweiler, wo große Kastanienbäume im Biergarten Schatten spenden. Das Ausflugslokal liegt am Jakobsweg zwischen Essingen und Zang und ist Ausgangspunkt von Loipen und Wanderwegen. Die Speisekarte reicht vom einfachen Vesper bis zum Menü inklusive vegetarischer und veganer Speisen.
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Vom schattigen Fluss in luftige Höhen (im UZS): Standup-Padlerinnen auf der Rems in Waiblingen, das Remstalkino hoch über Schnait und Beutelsbach, das einen grandiosen Blick über Fellbach bis nach Stuttgart bietet. Pittoreske Winkel in Remseck und Plüderhausen. Stolz thront über Stetten die im 14. Jh. erbaute Y-Burg, auf dem Grafenberg bei Schorndorf setzt das »Prisma« ein architektonisches Zeichen. Beliebter Treffpunkt und Shopping-Adresse: Die Höllgasse in der Altstadt von Schorndorf.
Text: Peter Freitag Foto: Remstal Tourismus
NATUR. KULTUR. WEIN.
Unendlich erleben. In der Naherholungsregion Nr. 1 vor den Toren Stuttgarts lassen sich Natur, Kultur, Wein & Kulinarik unendlich genussvoll erleben. Über 700 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege versprechen Naturerlebnisse pur – darunter der 215 km lange RemstalWeg. Radfahrer kommen ebenso voll auf ihre Kosten: Neben vielen Radrundtouren lädt insbesondere der 106 km lange, vom ADFC mit 4 Sternen ausgezeichnete RemstalRadweg dazu ein, die Region zu erkunden. Die Rems hautnah erleben kann man mit der neuen Kanu-Route. Außerdem wartet das Remstal mit über 200 bienenfreundlichen Blühflächen auf, die sich zur ersten Bienenroute Deutschlands verbinden. Auch kulturell hat das Remstal einiges zu bieten: Seine 21 Städte und Gemeinden locken mit historischen Innenstädten, attraktiven Museen sowie einer bunten Auswahl an Sehenswürdigkeiten und Freizeitangeboten. Insbesondere wird das Remstal aber geprägt durch seine »Genusshand-
werker«: Remstaler Weingüter belegen stets vordere Plätze bei den einschlägigen Wettbewerben. Einen exzellenten Ruf genießt auch die Remstaler Gastronomie – die vom Sterne-Restaurant bis zum gutbürgerlichen Landgasthof alles zu bieten hat. Dort lässt sich bei einem leckeren Essen ein guter Remstaler Tropfen ebenso genießen wie in den zahlreichen urigen Besenwirtschaften überall im Remstal. Anlaufstelle für einen rundum gelungenen Aufenthalt im Remstal ist die Tourist-Information im Endersbacher Bahnhof. Ob Einheimische oder Gäste, ActivityBegeisterte, Kulturreisende, Erholungssuchende oder Genießer – es gibt eine unendliche Fülle an Angeboten in dieser Top-Erlebnisregion östlich von Stuttgart, über die Sie das Remstal-Tourismus-Team gerne ausführlich berät. Herzlich willkommen in WeinstadtEndersbach, herzlich willkommen im wunderschönen Remstal!
Tourist-Info Remstal Tourismus e.V, Bahnhofstraße 21, 71384 Weinstadt, Fon +49 (0)7151 27202-0, info@remstal.de Öffnungszeiten siehe www.remstal.de
HOTEL FORTUNA
Mit den 56 neuen Zimmern in dem zur Rektor-KlausStraße gelegenen Anbau verfügt das 4-Sterne-Haus nun über 170 Zimmer inklusive 2 Suiten und 8 Juniorsuiten, die zu 80% klimatisiert und seit 2022 komplett renoviert sind. Durch die bauliche Erweiterung wurde die Fläche des Frühstücksraums verdoppelt. Auch Lobby und Flure des Hotels haben ein neues, attraktives Interior-Design erhalten. Der große Wellnessbereich wurde um ein Schwimmbad erweitert. Für das Freizeit- und Feierabend-Vergnügen können FORTUNA-Gäste nach wie vor 3 Kegelbahnen nutzen. Seiner verkehrsgünstigen Lage trägt das Hotel auch durch einen großen Parkplatz und ein Parkdeck Rechnung – und sollte diese Kapazität einmal erschöpft sein: Direkt gegenüber befindet sich das Parkhaus des Congress-Centrums Stadtgarten. Außerdem stehen den FORTUNA-Gästen zwei Elektro-Ladestationen für E-Autos zur Verfügung. Das gesamte Team des Hotel FORTUNA heißt Sie herzlich willkommen!
Text: Peter Freitag Fotos: Proplan Einrichtungs GmbH &Co. KG, Fortuna Hotels
Herzlich willkommen!
Hotel FORTUNA Hauberweg 4 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 109-0 www.fortuna-hotels.de
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DAS LANDGUT BURG
Ein Hauch von Kaukasus auf dem Rossberg. Text: Andreas Krohberger Fotos: Peter Freitag, Landgut Burg
Ein kräftiger Wind reißt an den Wedeln der Mammutbäume. Er weht über die Hochfläche des Rossbergs, über Weideflächen und Streuobstwiesen. Er trägt verlockende Düfte mit sich, die einen stämmigen Bullen mit mächtigem Höcker auf dem Rücken in der Nase kitzeln: Er hebt den Kopf und bläht die Nüstern. Als einer von 13 ZWERGZEBUS genießt er hier oben nicht nur den Duft der Freiheit, sondern überhaupt ein idyllisches Leben. Zum Landgut Burg gehören diese »Buckelrinder«. Die Tiere halten das weitläufige Gelände offen und liefern zudem ein exquisites Fleisch, dessen aromatischer Geschmack bei Gourmets als Delikatesse gilt.
Dorothea Kindt ist die Chefin des großen Tagungshotels mit Restaurant bei Beutelsbach. Das Anwesen ist schon über hundert Jahre im Besitz ihrer Familie: Der Vater ihres Großonkels Karl-Georg Pfleiderer, Landrat im Altkreis Waiblingen, hatte 1908 die Villa des Lithographen erworben. Bis zum heutigen Tag ist sie ein Teil des Hauptgebäudes. Das Landgut Burg, inmitten eines parkähnlichen Gartens gelegen, war im Lauf seiner wechselhaften Geschichte schon Erholungs-, Mütter-, Alten- und Schulungsheim, Goethe-Institut und Universität: 17 Jahre lang gehörte es zu einem Netz von Studienzentren der Stanford University außerhalb der USA. Jeden Tag um acht, zwölf und 18 Uhr rief die Glocke die Studierenden zum Essen. Heute ist der kleine Glockenturm über dem Haupthaus zum Wahrzeichen der »Burg« geworden.
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Dorothea Kindt mit zwei ihrer Zwergzebus. Das inmitten eines parkähnlichen Gartens gelegene Haupthaus des Landgut Burg. Der kleine Glockenturm ist zum Wahrzeichen »der Burg« geworden.
Dorothea Kindt blickt auf die kleine Herde nicht wie die stolze Besitzerin exotischer Tierwesen, sondern eher sachlich, prüfend, wie eine Landwirtin. Hier oben, 200 Meter über dem Remstal, bläst der Wind inzwischen so heftig, dass er uns in die Lobby treibt. Breite Sessel, alte Stiche an den Wänden und ein mehr als 140 Jahre altes Gemälde: Es zeigt die Anfänge der Besiedelung auf der »Öde am Rossberg«. Hier hatte sich ein Beutelsbacher Lithograph 1878 einen Sommersitz gebaut. Wegen der grandiosen Aussicht auf das Remstal nannte er ihn »Villa Burg«. Schon auf diesem Bild ist ein kleiner Wildpark zu sehen. »Ich vermute«, sagt Dorothea Kindt, »dass sie damals Damwild hielten.«
Das Gelände wird geprägt von einem halben Dutzend Mammutbäumen (Seqoias), in Deutschland oft auch Wellingtonien genannt. Der älteste war einst das Begrüßungsgeschenk der kalifornischen Universität. 1975 wurde der Campus in Beutelsbach aufgelöst. Anschließend entwickelte die Mutter von Dorothea Kindt das Anwesen mit seinen zahlreichen Nebengebäuden zum Tagungshotel. Sie selbst, schlank, dunkelhaarig, zielorientiert, leitet seit Anfang der 1990er Jahre den Betrieb in dritter Generation. »Landwirtschaft«, erzählt sie, »hat bei uns schon immer dazugehört.« Wurden anfangs noch Milchkühe gehalten, erwarb ihre Mutter einige Zwergzebus von einem Herrn von Blücher aus Franken. Anders als unsere schweren Hausrinder zertrampeln die schmalen Hufe der asiatischen Tiere nicht die Grasnarbe und können daher auch an Hängen und unter Obstbäumen gehalten werden. Abgeweidet sieht die Wiese dann aus, wie ein gut gepflegter englischer Rasen. Ursprünglich kommen die Zwergzebus aus Sri Lanka und dem Kaukasus. Trotz ihrer exotischen Herkunft können sie ganzjährig auf der Weide gehalten werden. Bei Mutterkuhhaltung wie auf dem Landgut Burg brauchen die robusten Tiere auch beim Kalben keine tierärztliche Hilfe. Außer ihrer landschaftspflegerischen Bedeutung werden Zwergzebus wegen ihres Fleisches gehalten: Auch wegen dieser Delikatesse kommen manche Gäste von weither auf den Rossberg. Nur zwei bis drei Tiere lässt Dorothea Kindt jedes Jahr schlachten. Das fein marmorierte, dunkle Fleisch hat einen leichten Wildgeschmack. Vor allem aber ist es fett- und cholesterinarm. Es ergänzt die regional, saisonal und schwäbisch ausgerichtete Küche des Restaurants. Vegetarische und vegane Gerichte
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sind selbstverständlich auf der Burg. Glutenfreie Speisen stehen schon seit 25 Jahren auf der Karte. Das Haus ist sogar Mitglied der Deutschen Zöliakiegesellschaft. Auf Gäste mit Sonderwünschen einzugehen ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das weit über die Speisekarte hinausgeht. Es beruht darauf, jeden nach seiner Art leben zu lassen: »Wir sind ein weltoffenes Haus mit schwäbischer Freiheitsliebe«, sagt die Chefin. Sie sieht sich einer Grundhaltung verpflichtet, die noch auf ihren Großonkel Karl-Georg Pfleiderer zurückgeht: Heimatverbunden und weltoffen zugleich. Eine Haltung, die, wie sie glaubt, auch alle anderen echten Remstäler mit ihr teilen.
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So einen Komplex wie das Landgut Burg mit angeschlossener Landwirtschaft zu verwalten und weiter zu entwickeln, verlangt enormen Einsatz: »Mein Tag ist lang!«, bestätigt Dorothea Kindt. Er beginnt morgens um 6.30 Uhr: Haus aufschließen, Hotelgäste abkassieren, Mails lesen und beantworten. Im Restaurant und im Hotel nach dem Rechten sehen. Zusammen mit den Köchinnen die Speisekarte planen, Anfragen beantworten für Tagungen. Alle großen Firmen aus der Umgebung nutzen regelmäßig die acht Seminarräume – von der Mercedes Benz AG über Bosch bis zu Allianz, Weleda oder den zahlreichen Autozulieferern in der Region. Und die müssen betreut werden. Handwerker haben Fragen. Der riesige Park will gepflegt werden. »Im Winter endet mein Tag gegen 21 Uhr, im Sommer wird es deutlich später.« Ein solches Anwesen kann man daher auch nur »mit Herzblut« führen. »Es ist nicht einfach ein Beruf, es ist eine Berufung«, meint die Chefin. Schon mit 16 Jahren war sie fest entschlossen, das Gut zu übernehmen. In der Schweiz hat sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert und noch ein BWL-Studium drangehängt. Heute trägt sie die Verantwortung für das Landgut, die Geschwister sind »in alle Winde verstreut«. Aber natürlich schauen sie regelmäßig vorbei: Ihre Kindheitserinnerungen haben sie ja mit in die Fremde genommen.
Und wenn nun einer käme, mit ein paar Millionen in der Hand, und sie könnte die ganze Mühsal tauschen gegen ein geruhsames, gut abgesichertes Leben irgendwo an einem angesagten Ort? »Ein Anwesen mit vier Kindern und 13 Enkeln verkauft man nicht. Das hier ist unsere Heimat!«
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Bevor Dorothea Kindt schlafen geht, schaut sie noch kurz bei den Zwergzebus vorbei. Immer begleitet von Nessie, ihrem wachsamen, französischen Hirtenhund. Im Offenstall dösen einige der Rinder im Stehen, andere haben sich zum Schlafen aufs Stroh gelegt. Eine große Ruhe geht von diesen Tieren aus. »Bei uns kann man die Stille genießen und schlafen wie ein Bär«, lächelt sie: »Dies hier ist das Paradies auf Erden!«
Landgut Burg Landgut Burg 1, 71384 Weinstadt, Fon +49 (0)7151 99330, www.landgut-burg.de
Idyllische Aussichten von der Terrasse des Restaurants ebenso wie von der Weide der ZwergzebuHerde.
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stetten, Lorch und erstreckt sich bis ins Remstal. Da es seine Leistungen wie schnelles Internet, Telefonie, IP-TV und W-LAN nicht überall in derselben Performance anbieten kann, baut fairfast in Kooperation mit der Stadt Schwäbisch Gmünd und der VGW über das Weiße-Flecken-Programm in den nächsten Jahren in mehreren Stufen das Breitband-Netz in der Region aus, um nicht oder schlecht versorgte Gebiete und Orte mit schnellem Internet zu versorgen.
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Raum für die Seele.
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WÄLDER begleiten die Rems von der Quelle bis zur Mündung. Im Süden ist es der Schurwald, im Norden der Schwäbisch-Fränkische Wald, im Osten sind es die Waldgebiete des Albtraufs. Diese düsteren Tannenwälder und lichten Laubwälder sind Rückzugsgebiete für Pflanzen, Tiere – und für Menschen.
Einer meiner Lieblingswälder breitet sich aus zwischen Baach und Krummhardt, dort, wo der Krummhärtlesbach sich ein steiniges Bett gegraben hat. Moosüberwachsene Baumstümpfe, darauf manches Mal wie in der Bewegung erstarrt ein Feuersalamander. Vermoderndes Holz, aus dem schon neues Leben sprießt: Hellgrüne Blätter einer Buche, die noch weichen Nadeln einer Weißtanne. Kleine Quellen mit dunkelbraunen Molchen in den Tümpeln, eine fette Kröte mit goldenen Augen, der mühsam zwischen den Zweigen aufflatternde Graureiher. Orange leuchtende Nacktschnecken, die riesigen Blätter der Pestwurz. Im Frühjahr dieser würzige Duft, wenn der Bärlauch seine weichen Blätter aus dem Boden schiebt.
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Natürlich zeugt auch in diesem Wald tropfendes Harz auf der Rinde vom Borkenkäfer. Kahle Astspitzen erzählen vom Schlauchpilz, der auf seinem Zug durch Europa die Eschen zerstört. Und natürlich verdichten die 20 Tonnen schweren Holzvollernter den Boden, der eben auch hier nur Wirtschaftswald ist. Mich aber tröstet, dass es in diesem wildromantischen Tal auch unbefahrbare Hänge gibt. Wo die mühsame Holzernte den Aufwand nicht lohnt. Diese Orte suche ich auf, beobachte den Grünspecht, wie er nach Ameisenpuppen sucht, seinen kleinen Verwandten, den Klaiber, der kopfunter den Baum hinunterhuscht. Ich lausche dem Geschrei des Hähers und höre von fern ein heißeres Gurren: Eine Ringel-
taube vielleicht, eine Turteltaube? Waldgras wächst im Schatten, knotenarme Halme, mit denen die Wengerter früher ihre Reben angebunden haben. An feuchten Orten drängen sich die hohen Büschel des Waldschachtelhalms. Allgegenwärtig: Graue Flechten und tiefgrünes Moos.
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Text: Andreas Krohberger Fotos: Peter Freitag
Ja, es gibt sie noch, die Idyllen im Wald, die Sehnsuchtsorte der Deutschen. Dort, wo das Waldvögelein blüht, eine unscheinbare Orchidee, und gleich daneben die rötliche Bachnelke. Allen Unkenrufen zum Trotz gibt es noch immer die glatten Stämme der Buchen und die borkigen Säulen Jahrhunderte alter Eichen. Die buschigen Kronen in Würde gealterter Tannen stehen neben den luftigen der Kiefern. Unsichtbar kommunizieren diese Bäume miteinander, sprechen eine Sprache, die wir nicht hören können. Sie teilen sich mit über die unsichtbaren Mycele von Pilzen, über Duftstoffe, die der Wind verweht und die Nachbarn vor Fressfeinden warnen. Sie sind nicht stumm, sie sind eine recht geschwätzige Gesellschaft von Freunden und Feinden. Alles strebt zur Sonne. Rücksichtslos und egoistisch. Denn wer das Rennen verliert, der stirbt. Per Anhalter reisen Waldrebe und Efeu mit in die Höhe, verirrte Obstbäume und Hainbuchen müssen früh aufgeben zwischen den hohen Fichten und Rotbuchen. An den Wegrändern sehen junge Walnussbäume ihre Chance. Mit Macht drängen sie ans Licht.
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Auf seiner linken Seite wird das Remstal vom Schurwald eingerahmt, rechts von den Ausläufern des Schwäbisch-Fränkischen Waldes. In der Mehrzahl sind es lichte Laubwälder, viele Buchen, vereinzelte Eichen und Tannen, mehr und mehr Douglasien. Pappeln fühlen sich wohl im Remstal, Lärchen und Weiden, Schwarzerlen, Eschen und Ahorn. Gemeinsam schützen sie die Talhänge vor Erosion, erhalten dem Boden seine Funktion als Wasserspeicher und filtern mit ihren Blättern und Nadeln die Luft. Unsere Wälder im Remstal dienen dem Holzeinschlag, sie sind Naherholungsgebiete und Lebensraum. In einer einzigen Handvoll Waldboden finden sich mehr Individuen als Menschen auf der Erde.
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Auch spektakuläre Bäume wachsen auf den Höhenlagen. Die 500jährige Teichlinde beim Schlossgut Hohenroden, die über 600 Jahre alte Kaisereiche bei Oberberken. Der hohle Stamm der Friedenseiche an der Rennstrecke bei Rudersberg hat einen Umfang von sechs Metern. Beim Forstbrunnen auf Schorndorfer Gemarkung beeindruckt ein Mammutbaum mit seinen 45 Metern Höhe und einem Stammesumfang von acht Metern am Fuß. Die Alte Linde bei Alfdorf-Mannholz hat einen Stammesumfang von 6,6 Metern und ist drei- bis vierhundert Jahre alt. Diese Baumriesen will man anfassen, will sie umarmen, die rissige Rinde berühren, et-
was von ihrer selbstverständlichen Mächtigkeit auf sich übergehen lassen. Kein Wunder, dass die alten Germanen unter solchen Bäumen Gericht hielten. Es sind Orte von Kraft und Ewigkeit.
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Der Wald zwischen Baach und Krummhardt ist ein idyllisches Fleckchen Erde.
Wenn ich von meinem Weg vom Baacher Wanderparkplatz über Krummhardt und vorbei am Waldkindergarten zurück ins 100-Einwohner-starke Baach komme, sitze ich gerne unter dem Kastanienbaum vor dem Rössle, auf der Terrasse des Adler oder neben dem sprudelnden Bach im Fischerstüble. Das sind gute Orte, um bei einem Viertele Trollinger seinen Gedanken nachzuhängen. Zum Beispiel über die Römer, die im Remstal beeindruckende Spuren hinterlassen haben. Von den Wachttürmen des Limes bis zur Villa Rustica in Rommelshausen. Aber für Bäume und Wald hatten sie wenig übrig. Sie nutzten das Holz nur für ihre Palisaden. »Germanien«, so der Geschichtsschreiber Tacitus, sei »insgesamt doch entweder hässlich durch seine Wälder oder grässlich durch seine Sümpfe.« Doch für die Deutschen sind Wälder spätestens seit dem 19. Jahrhundert Sehnsuchtslandschaften. Kaum ein Dichter, der den Wald nicht besungen hat. Ich bestelle ein weiteres Viertele und beschließe, dass die Römer keine Ahnung hatten. Jedenfalls nicht vom Wald.
»ITE AD COR MUNDI *...«
800 Jahre Franziskaner in Schwäbisch Gmünd
Die Legende besagt, dass bereits in staufischer Zeit eine kleine Gruppe von FRANZISKANISCHEN BRÜDERN nach Schwäbisch Gmünd kam, um eines der ersten, wenn nicht das erste Kloster nördlich der Alpen zu gründen. Die Franziskaner-Mission legte damit den Grundstein für eine geistliche, seelsorgerische, soziale und karitative Tradition, die bis heute zur DNA dieser Stadt gehört.
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Die Kirche des 12. und 13. Jahrhunderts wurde tief erschüttert von religiösen Bewegungen, die sich außerhalb tradierter und festgefügter kirchlicher Traditionen bewegten und die durch Armut und Wanderpredigt die Kirche Christi und der Apostel zu erneuern versuchten. Wurden diese zunächst vorschnell zu Ketzern erklärt, setzte im 13. Jh. ein entscheidender Wandel ein: Durch die Bettelorden – in Schwäbisch Gmünd waren das (in der Reihenfolge ihrer Ansiedlung) die Franziskaner, Dominikanerinnen, Augustiner, Dominikaner, Fransziskanerinnen und als letzte im 17. Jh. die Kapuziner – wurden die ausufernden religiösen Strömungen in kirchlich gebilligte Bahnen gelenkt. Und die neuen Orden hatten ihren Sitz nicht auf Bergen oder in einsamen Tälern, sondern zumeist in den Städten. Außerdem war ihnen gemeinsam, dass sie durch Predigt und Mission, durch Dienst an Kranken, durch Spenden von Sakramenten oder auch Betreuung von Wallfahrern direkt und nachhaltig auf die städtische Bevölkerung einwirkten und so ein bestimmender Teil der städtischen Kultur wurden. Auch die sich um Franz von Assisi scharende Gemeinschaft, die sich zum Franziskanerorden entwickeln sollte, ist aus der Armutsbewegung des Hochmittelalters hervorgegangen. Dessen rasche Ausbreitung auch in Süddeutschland Anfang des 13. Jh. sollte den Orden auch bald nach Schwäbisch Gmünd führen, wo er sich im Osten der Stadt an der Stadtmauer niederließ. Um das Gründungsjahr des Franziskanerkonvents und dessen Wirken ranken sich etliche Legenden. Diese stammen aus Überlieferungen von südwestdeutschen Franziskanerklöstern. Demnach sollen die Franziskaner unter Führung eines von Franz von Assisi entsandten Bruders David bereits 1208 nach Schwäbisch Gmünd gekommen sein und ihr Kloster gegründet haben. Von diesem »Mutterkloster« als »Strahlzentrum« sollen dann die Franziskanerklöster in Nördlingen (1209), Regensburg (1218), Luzern (1223) und Ulm (1229) gegründet worden sein.
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* Die Worte »Gehe in das Herz der Welt, das ist Gemünd« soll laut dem Kanoniker Johannes Wanner der hl. Franziskus an seinen vertrauten Bruder David vor dessen Mission gerichtet haben.
Obwohl chronikalische Darstellungen des 18. Jh. (z.B. Bernard Müllers Provinzialchronik von 1703) diese Grunderzählung aufgreifen, bestehen jedoch berechtigte Zweifel an deren Richtigkeit. Zum einen, weil der Franziskanerorden 1208 noch gar nicht bestanden hat (eine Anerkennung durch Papst Innozenz III erfolgte frühestens 1209). Zum zweiten erwähnt eine zeitgenössische Hauptquelle von Jordan von Giano zur deutschen Franziskanermission von 1221 keine Niederlassung in Gmünd, sondern dass die Brüder 1221 nach Augsburg kamen und von dort aus Niederlassungen in Salzburg, Speyer, Mainz und Worms gegründet hätten. Das Gründungsjahr 1222 stützt sich auf die Annahme, dass eine Gründung des Klosters erst ab 1221 mit der Entsendung der Franziskanermission erfolgt sein kann, andererseits den Sachverhalt der Gründung der Franziskanerkonvente von Nördlingen, Regensburg, Luzern und Ulm von Gmünd aus aber als korrekt ansieht. So schreibt z.B. Otto Blaß auf der Grundlage von Forschungen des Stadtpfarrers Rudolf Weser 1948 in den Gmünder Heimatblättern, dass nach einer missglückten Mission an Pfingsten 1221 auf dem Generalkapitel im Assisi die Entsendung einer zweiten Mission beschlossen wurde, die Erfolg hatte und somit 1221 als Untergrenze für die Gründung des Franziskanerklosters in Schwäbisch Gmünd »als erste Gründung auf deut-
schem Boden angesehen werden kann« und dass »bis heute auch kein anderes Franziskanerkloster den Anspruch erhoben hat, als erstes von Barfüßermönchen gegründet worden zu sein.« Und er zitiert dabei Pfarrer Weser, der die Gründung und Besetzung des Barfüßerklosters in Ulm 1229 von Gmünd aus sowie dessen umfangreiche Literatur als Beleg dafür sieht, dass das Kloster in Gmünd da ja schon einige Jahre bestanden und sich konsolidiert haben muss. Und wenn von einem frühesten Gründungsjahr des Gmünder Franziskanerklosters in 1221 auszugehen ist und man zugrunde legt, dass vom Tag des Beschlusses bis zur tatsächlichen. Durchführung noch einige Zeit der Vorbereitung vergangen ist und die Brüder vermutlich erst nach Ende des Winters in den kalten Norden gezogen sind, wäre das Gründungsjahr 1222 ja nicht gänzlichaus der Luft gegriffen.
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Wirklich gesichert ist aber nur, dass Kirche und Kloster in der ersten Hälfte des 13. Jh. entstanden sind – das legen die romanischen Bauformen der Westfassade von St. Franziskus sowie die dortige Präsenz eines Steinmetzzeichens nahe, das auch an der Johanniskirche und am Glockenturm des Münsters gefunden wurde. Der erste urkundliche Nachweis des Konvents stammt aus dem Jahr 1281, als König Rudolf von Habsburg sich im Kloster aufhielt, um dort der Verkauf der Burg Ehrenstein an das Kloster Söflingen abzuwickeln. Die Geschichte des Franziskanerklosters ist eng mit der Entwicklung der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd und seinen Geschlechtern verknüpft. Das Spätmittelalter war die Blütezeit der Reichsstadt. Die aus den angesehenen Familien stammenden Walther von Rinderbach (1270) sowie Burkhard und Peter Wolf (wohl 1274), die als Stifter und Mitbegründer des Klosters angesehen werden können, fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Seelgeräte und andere fromme Stiftungen er-
NordwestAnsicht des Klosters. Historische Darstellung vor 1700.
höhten den nun päpstlich erlaubten Besitz der Bettelmönche: Um 1390 wird ein Kreuzaltar erwähnt, 1337 ein Zwölf-BotenAltar, 1481 eine Ewig-Licht-Stiftung, 1482 ein Laurentius- und 1486 eine Liebfrauenaltar. Die gestiegene Bedeutung des Klosters wird u.a. dadurch dokumentiert, dass im Jahr 1495 ein Provinzkapitel der süddeutschen Franziskanerprovinz in Schwäbisch Gmünd stattfand.
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Die Blütezeit des Klosters lag eindeutig in den ersten Jahrhunderten nach Gründung. Gemessen an der wirtschaftlichen Potenz waren Franziskaner und Franziskanerinnen zusammen mit den 1644 angesiedelten Kapuzinern (auch sie aus dem Franziskanerorden) die ärmsten Klöster. Im beginnenden 16. Jh. besaßen die Franziskaner lediglich 6 Fallgüter und 5 Erblehen mit einer Gesamtfläche von ca. 135 ha. Zum Vergleich: Das Dominikanerinnen-Kloster Gotteszell außerhalb der Stadtmauern – das reichste der 6 Gmünder Klöster – besaß allein einen Klosterhof von 100 ha, dazu über 130 Höfe in 45 Ortschaften mit gesamt 1.800 ha, hatte Besitz in und um Gmünd sowie Weingärten im Remstal. Das Streben nach kirchlichen Reformen machte auch vor den Toren des Franziskanerklosters nicht halt: Der Versuch des Franziskaners Johann Schilling aus Rothenburg o.d.T., über das Kloster die lutherschen Reformen in der ganzen Stadt einzuführen, scheiterte aber ebenso wie der Versuch des Magistrats, durch finanzielle Zuschüsse das wirtschaftliche Niveau des Klosters zu heben. 1533 zählte es nur noch 3 Patres und 1546 hatte sich seine wirtschaftliche Situation derart verschlechtert, dass der Rat das nach Überlingen einberufene Kapitel der Franziskaner um eine gründliche Reform des Konvents bat. Zum äußeren und inneren Verfall kam eine dritte Katastrophe: Ende November 1546 plünderten Truppen des Schmalkaldischen Bundes neben der Stadt auch das Kloster. »Beute« waren 582 Gulden – Beleg dafür, wie arm das Kloster zu dieser Zeit gewesen sein muss. Zwischen 1575 und 1582 wurden unter Guardian (d.h. Klostervorsteher) Crispinus Heußlin die Klostergebäude renoviert. Nach dieser ersten Konsolidierung konnte dann ein gezielter Neuaufbau beginnen: Eng damit verbunden ist der Name des Patres Laib – dieser bettelte dank eines Empfehlungsschreibens Kaiser Ferdinands II knapp 12.000 Gulden zusammen, was dazu führte, dass wieder 5 Priester und 5 Laienbrüder im Kloster wohnen konnten. Nachdem 1680 bereits die St. Antonius-Kapelle innerhalb der Klostermauern neu gebaut worden war, begann Guardian Raymund Lemmermeyer 1715 mit der Restaurierung der bereits wieder stark heruntergekommenen Kirche und Klostergebäude. Am 19. April 1718 wurde der Grundstein für den neuen Konventsbau gelegt – und am 22.April 1722 im neuen Klostergebäude ein
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Provinzkapitel der Franziskaner abgehalten. Der Konventsneubau wich so stark von den ursprünglichen Plänen ab, dass der Gmünder Magistrat spöttisch bemerkte, das Gebäude gleiche jetzt »mehrers einer kleinen politischen Residenz als einem modesten Religiosengebäu«. Nach Umgestaltung von Kirche und Antoniuskapelle wurde in den 1730er Jahren auch ein neuer Choraltar angefertigt. Nachdem die Franziskaner Anfang des 18. Jh. schon mehrfach versucht hatten, im Klosterbereich ein Gymnasium einzubauen, gelang es ihnen schließlich 1736, mit dem Lehrbetrieb zu beginnen. Später wechselte die Lateinschule in die nebenan gelegene »Schmalzgrube« (Schwörhaus). Weit über die Grenzen Gmünds bekannt waren die von den Lateinschülern jährlich zum Ende des 30-jährigen Kriegs am Portal der Kirche aufgeführten und von den Patres betreuten Passionsspiele, an denen Stadt und katholisches Umland begeistert teilnahmen. Anfang 1752 begann der Umbau und die komplette Innensanierung der Kirche. Die anschließende Ausmalung erfolgte durch den bekannten Tomerdinger Joseph Wannenmacher, die Stukkaturen fertigte wohl Nikolaus Schütz. Der Entwurf der Altäre wird Dominikus Zimmermann zugeschrieben, deren Ausführung Bruder Anton Pfister aus Luzern. Das Ende der Reichsstadtzeit, der Übergang Schwäbisch Gmünds an das Königreich Württemberg und die damit verbundene Säkularisierung traf die 13 Franziskaner weniger hart als die anderen Klöster: Der wenige Grundbesitz wurde der neu geschaffenen Schulpflege unterstellt, Prior Pius Lang als Schulvorstand bestellt, der zusammen mit 2 Patres den Unterricht am Gymnasium im Kloster fortsetzen durfte. Am 6. Oktober 1809 wurde Lang als Leiter der Schule abberufen und das Franziskanerkloster eine Woche später geschlossen – zwei der Professoren wurden in den Staatsdienst übernommen. Die restlichen Franziskaner lebten bis 1822 als Genossenschaft noch in der Stadt, bis auf die Fronleichnams-Prozession wurden ihnen jedoch sämtliche geistlichen, seelsorgerischen und karikativen Aktivitäten verboten – der letzte Franziskaner starb 1858 als Pensionär in Ellwangen.
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Nachdem Pläne gescheitert waren, in Klostergebäude und Kirche ein Zucht- und Arbeitshaus einzurichten – man wählte stattdessen das vor den Toren der Stadt gelegene Dominikanerinnen-Kloster Gotteszell – wurde das Franziskanerkloster 1825 Sitz des katholischen SchullehrerSeminars, die ehemalige Klosterkirche wurde zur Seminarkirche für die Zöglinge der Lahrerpräparandie bestimmt. Um 1870 tauchte dann der aberwitzige Plan auf, die barockisierte Kirche total zu restaurieren und ihren Urzustand wiederherzustellen, »was den völligen Verlust der Barockausstattung bedeutet hätte (Strobel II 52)« – wegen Geldmangel wurde diese »Idee« jedoch nicht ausgeführt. 1872-74 kommt es zur Vergrößerung des Seminars, indem die Konventgebäude aufgestockt wurden und im Ostflügel ein Musiksaal eingebaut wurde. Am 20.November 1908 erhob der damalige Bischof von Rottenburg, Paul Wilhelm Keppler, ein gebürtiger Gmünder, die Franziskanerkirche offiziell zur zweiten Stadtpfarrkirche von Schwäbisch Gmünd und stellte sie unter den Schutz des hl. Franziskus. Keppler trug damit nur einer längst Realität gewordenen Ent-
Die Mauer im Hof der ehemaligen Antoniuskapelle muss aus der Entstehungszeit des Franziskanerklosters stammen (o.), ebenso dieim Franziskaner-Festsaal sichtbare Fassade der Klosterkirche (4.Bild v. ob.). Der Schmuck der Westfassade von St. Franziskus, insbesondere der über dem Eingangsportal, ist romanischen Ursprungs. Blick in den ehemaligen Kreuzgang des Klosters (u.l.)
die Franziskanerbrüder um die Armen und das geistige Seelenheil vieler in Gmünd wohnhaften Adligen. Diese Kombination sorgte dafür, dass durch Stiftungen Geld da war, um die Armenspeisung vorzunehmen. Später wurde durch die »Fratres« eine höhere Schule eingerichtet, aus der dann sich eine Lehrerausbildung entwickelte. Dies war dann auch ein Grund, dass die Brüder trotz Säkularisation im Kloster bleiben und weiter ausbilden durften. Basis für die spätere pädagogische Hochschule, die als Lehrerausbildungsseminar lange im Klostergebäude untergebracht war.
wicklung Rechnung: Seit dem Übergang der ehem. Reichsstadt an Württemberg war die Zahl der Katholiken ständig gewachsen – von 5.900 im Jahr 1818 bis zur Volkszählung am 1.12.1905 auf 14.014.
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Heute nennt sich der Franziskaner »Haus der kirchlichen Dienste« und beherbergt viele katholische Einrichtungen und mehrere Fest- und Veranstaltungssäle. Neben dem Pfarramt der St.Franziskus-Gemeinde befindet sich im »Franziskaner« u.a. das katholische Verwaltungszentrum für den Dekanatsbezirk Schwäbisch Gmünd, das katholische Jugendreferat des BDKJ, der Münsterbauverein, die Caritas und das Schuldekanatsamt. Außerdem haben die Gemeinden der Seelsorgeeinheit Gmünd-Mitte dort Räumlichkeiten.
St. Franziskus war nie ein prunkvolles Kloster. Es war immer ein kleineres, innerstädtisches Kloster, das sich mit und gegen die vielen anderen Klöster in der Stadt behaupten musste. Auch heute muss sich die St. Franziskus-Kirche beweisen im immer säkularer werdenden Umfeld der Innenstadt. Religionskritik und Überalterung tragen dazu bei. Als gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderates bin ich mir der Verantwortung bewusst, die die Zeiten mit sich bringen. Mit unseren bescheidenen Kräften im Kirchengemeinderat versuchen wir das Beste für die St. Franziskusgemeinde und das Kirchengebäude zu machen und hoffen auf eine aktive Mitgestaltung eines Jeden. An dieser Stelle herzlichen Dank an Alle, die uns unterstützt haben und es noch tun werden. Wir, der Kirchengemeinderat St. Franziskus freuen uns auf Sie und regen Zuspruch zu unserem Festprogramm. Jürgen Schwarz Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats
DAS FRANZISKANERKLOSTER IN SCHWÄBISCH GMÜND, GEGRÜNDET 1222. Wie war das wohl im 13. Jahrhundert für Bruder David
Stimmen Kirchengemeinderats-Vorsitzender Jürgen Schwarz, Kirchengemeindemitglied Hiltraut Nolte, Dekan / Münsterpfarrer Robert Kloker sowie Kapuziner und Doktor der Theologie Niklaus Kuster. IN WÜRDE UND BESCHEIDENHEIT Jubiläen sind immer gut. Man kann sich erinnern und auch feiern. 800 Jahre St. Franziskus das ist schon was. Auch wenn das Gründungsdatum nach neuerer Erkenntnis mit 1222 nicht korrekt ist, gibt es kein geschichtlich verbrieftes Datum, wann das Kloster wirklich gegründet worden ist. Sicher ist irgendwann kurz danach. Wir feiern im Oktober mangels genauen Datums trotzdem. Ganz im Geiste des heiligen St. Franziskus in Würde und Bescheidenheit. 800 Jahre hat das Kloster und nach der Säkularisation die Kirche das Leben in Gmünd mitbestimmt. Anfangs sorgten sich
und seine 7 Gefährten, als sie vom heiligen Franz über die Alpen ins nasse, kalte Germanien entsandt wurden und ihnen von den Gmündern ein Platz für Kirche und Kloster im Osten an der Stadtmauer angeboten wurde? Sie konnten vielerlei Aufgaben übernehmen: Glaubensunterweisung in Predigten auf deutsch – Kranke pflegen – Aussätzige versorgen – Sterbende begleiten – Almosen sammeln für die Armenspeisung – als Taglöhner den Bettellohn verdienen – für Verstorbene beten – ein Gotteshaus bauen samt Kloster und Friedhof – später die Gmünder Buben in ihrer Schule auf ein Studium vorbereiten.
Wie war das wohl für die Gmünder danach? Mit Staunen haben haben sie neuartige Armutsbewegung kennengelernt, ein Leben mit »Schwester Armut« in Fröhlichkeit. Den Armen – und das war ein Großteil der Bevölkerung – wurde das Evangelium gepredigt, den »Herrschaften« als Gönner wurde eine Grablege in der Kirche für ihre vielfältige Hilfe ermöglicht. 800 Jahre später... Das Gotteshaus hat im 18. Jh. Innen ein neues, heiteres Barockgewand bekommen. 1908 wurde es zweite Pfarrkirche in Gmünd. Das Kloster wurde nach der Säkularisation ab 1825 Lehrer-Bildungsanstalt für die vielen neuen katholischen Untertanen im Königreich
Württemberg stark vergrößert. Seit 1972 gehört es wieder der Kirche und ist als »der Franziskaner« Gemeindezentrum. Es gibt noch 2078 Seelen, die zur »Seelsorgeeinheit Schwäbisch Gmünd Mitte« unter Dekan Kloker gehören. Geblieben sind aktive ehrenamtliche Gemeindemitglieder und zwei ungewöhnliche, tüchtige und liebenswerte »Amtliche«: die Pfarramts-Sekretärin Ursula Haas und der Mesner Krzysztof Capka. Hiltraut Nolte Mitglied der katholischen Kirchengemeinde
IMPULSE FÜR UNSER LEBEN ALS CHRISTEN Es kommt nicht häufig vor, dass ein Jubiläum gefeiert werden kann, das auf einen so langen Zeitraum Bezug nimmt, wie 800 Jahre Franziskaner in Schwäbisch Gmünd. Und ähnlich wie beim Stadtjubiläum vor einiger Zeit, ist das Gründungsjahr der ersten Franziskaner-Niederlassung im damaligen Gmünd quellenmäßig nicht genau festzumachen. Dennoch haben unsere Vorfahren an verschiedenen Stellen mutig das Jahr 1222 als Gründungsdatum für eines der frühesten Franziskanerklöster nördlich der Alpen anbringen lassen. Wir nehmen es so als gegeben an und freuen uns daher auf ein reichhaltiges Festprogramm. 800 Jahre franziskanische Tradition sind es schon wert, gefeiert zu werden. Eine Geschichte, die auch mit einschneidenden Brüchen verbunden ist, kommt einem da zu Bewusstsein. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es nämlich Schluss mit der Klosterherrlichkeit in der einstmals an Klöstern so reichen Stadt Gmünd. Schön, dass mit den Franziskanerinnen der ewigen Anbetung und zeitweise auch mit den Franziskanerinnen vom Kloster Siessen an die alte Tradition wieder angeknüpft werden konnte. Zahlreich sind auch die Spuren, welche die Franziskaner in der langen Zeit Ihrer Verweildauer in Schwäbisch Gmünd hinterlassen haben. Neben der ehemaligen Klosterkirche und heutigen Pfarrkirche St. Franziskus ist es vor allem der Franziskaner, der als großer Baukörper nunmehr zahlreichen kirchlichen Einrichtungen und als Gemeindezentrum zur Verfügung steht. So weht weiterhin christlicher Geist durch die alten Gemäuer, und das ist gut so! Am Anfang der ganzen Geschichte steht freilich eine äußerst charismatische Gestalt, der heilige Franz von Assisi. Getrost darf man ihn als einen der größten und wirkungsmächtigsten Heiligen der Kirchengeschichte bezeichnen. Auch uns Heutigen hat er noch viel zu sagen mit seiner radikalen Armut, seiner Friedensliebe und seiner fast zärtlichen Zuwendung zu allen Geschöpfen Gottes. Möge das Jubiläum 800 Jahre Franziskaner in Schwäbisch Gmünd Impulse setzen auch für unser Leben als Christenmenschen in unserer heutigen Zeit und Welt! Robert Kloker Dekan / Münsterpfarrer
EINE GESCHWISTERLICHE VISION DER WELT: ZUM CHARISMA DER FRANZISKANER Im Jahr 1221 fassten die ersten Franziskanern nördlich der Alpen Fuß. Worin bestand ihre »Mission« – und was dürfen Gesellschaft und Kirche in Deutschland heute vom franziska-
nischen Charisma erwarten? Bereits die frühe Bruderschaft zeigt Dynamik: Franz von Assisi teilt 1208 seine sieben Gefährten in vier Teams auf, die nach Norden, Süden, Westen und Osten ziehen. Der Aufbruch in alle Himmelsrichtungen beherzigt, was der Auferstandene den Jüngern auftrug: »Geht zu allen Menschen« (Mt 28), »verkündet das Evangelium allen Geschöpfen« (Mk 16). Neun Jahre später öffnet sich die Mission über Italien hinaus. Die wachsende Bewegung sendet an Pfingsten 1217 Expeditionen nach Spanien, Tunesien, Syrien und Frankreich. Vier Jahre später wagen sich dreißig Brüder über den Brennerpass. Sie breiten sich 1222 über Süddeutschland und ins Rheinland aus. Die Brüder richten sich zunächst bei Hospitälern ein. Barfuß und schutzlos unterwegs, wurden sie mit allen sozialen Schichten und Milieus vertraut. In Dörfern, Städten und Gehöften zu Gast, teilen Franziskaner seither Freuden und Sorgen der Menschen. Erfahrene materielle Solidarität lässt sie selber mit den Ärmsten teilen. In den Klöstern, die sie errichteten, verbanden sie brüderlich, was die Gesellschaft und Kirche trennten: Städter und Leute vom Land, Gebildete und Handwerker, Laien und Priester: Wer immer das Vaterunser betete, wird ihnen Schwester und Bruder. Was würden jene Brüder, die sich vor 800 Jahren über Süddeutschland verbreiteten, der Kirche heute raten? Dass sie Güter, Zeit, Erfahrungen und Hoffnungen mit Menschen jeder Lebensform teile? Dass sie sich von schwerfälligen Strukturen befreie? dass Gemeinden geschwisterliche Wege gehen? dass auch eine kleine Zahl weite Kreise ziehen kann? Papst Franziskus erinnert in seinen Enzykliken an die Aktualität des franziskanischen Charismas: »dem gemeinsamen Haus« der Schöpfung beherzt Sorge zu tragen und uns in der Menschheit als große Familie von Schwestern und Brüdern zu verhalten. Bruder Niklaus Kuster Kapuziner und Doktor der Theologie
Quellen: Württembergisches Klosterbuch – Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften…, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003. Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, Hg. Stadtarchiv Schw. Gmünd, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1984. Gmünder Studien 3 (1989), Beiträge zur Stadtgeschichte, Einhorn Verlag, Schwäbisch Gmünd 1989. Einhorn Jahrbuch Schwäbisch Gmünd, 25. Jahrgang, Einhorn Verlag, 1998. Gmünder Chroniken im 16. Jahrhundert, Einhorn Verlag, 1984. Korrespondenz Dr. Niklas Konzen / Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, 2022.
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JUBILÄUMS-FESTWOCHE OKTOBER 2022 03.10. 18 Uhr Pontifikalamt anschließend Transitus von St. Franziskus zum Kloster der Franziskanerinnen 04.10. Gedenktag zum hl. Franziskus 05.10. Vortrag Dr. Nikolaus Kuster »Franziskanische Impulse für das christliche Leben heute«, Franziskaner-Festsaal 08.10. Tag der offenen Tür im Franziskaner u.a. mit Führungen der einzelnen Einrichtungen 09.10. Festlicher Gottesdienst im Kloster der Franziskanerinnen Musikalische Gestaltung durch Schüler des Franziskus Gymnasiums 11.10. Vortrag Bernd Schmies »Klostergründung der Franziskaner in Gmünd im Kontext der Klostergründungen in Deutschland«, Franziskaner-Festsaal
Text: Peter Freitag Fotos: VISCOM Fotografie, Teatro Gioco Vita (Italien)
RAINER REUSCH
Der Schattenmann. Über das Spiel mit Marionetten und Handpuppen kam Rainer Reusch zum SCHATTENTHEATER und hat daraus ein weltweit einzigartiges Festival entwickelt. Das Internationale Schattentheaterfestival, das vom 7. bis 13. Oktober 2022 zum 12. Mal stattfindet, bringt alle 3 Jahre Akteure, Bühnen, Macher und Gäste aus aller Welt zusammen und hat Schwäbisch Gmünd zur »Welthauptstadt des zeitgenössischen Schattentheaters« gemacht.
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Rainer Reusch empfängt uns im »schattenreich«, dem im Oktober letzten Jahres eröffneten Schattentheater-Museum. Das »im Bauch« des Wohnturms Mohrengässle 6 untergebrachte und weltweit einzige Museum für zeitgenössisches Schattentheater hat eine 12-jährige Vorgeschichte, wie uns Reusch während unseres Besuchs erzählt. »Schon OB Leidig wollte ein Museum schaffen – im damaligen Kunstverein im Freudental«, rekapituliert er. »Was sich dann aber wieder zerschlagen hat. Als Richard Arnold 2009 OB wurde, kam langsam Bewegung in die Sache. Nach jahrelangem Hin und Her mit Investoren schlug er als Vorstandsvorsitzender der städtischen Wohnungsbaugesellschaft VGW vor, das alte, mehrgeschossige Wohnhaus im Mohrengässle 6 abzureißen und an derselben Stelle einen Wohnturm zu errichten. Und so konnte 2017 der Bau des neuen Wohnturms beginnen, in dem das Schattentheater-Museum jetzt im EG und UG seinen endgültigen Platz gefunden hat.« Und man merkt es Rainer Reusch an, wie erleichtert und glücklich er ist, endlich an seinem Ziel angekommen zu sein: »Ich glaube, nur meine Begeisterung für das Metier Schattentheater hat mich über diese lange Zeit getragen und die Geduld geschenkt – und ich bin dem Kulturbüro, der VGW, Herrn Piazza und OB Arnold sehr, sehr dankbar, dass sie sich so intensiv für dieses Museum eingesetzt und es realisiert haben«, bekräftigt er. »Und ich hatte das Glück, mit Britta und Tomas Sturm zwei Gestalter zu finden, die das Museumsdesign in meinem Sinne und das Thema Licht und Schatten nach außen sicht- und spürbar vermittelt haben.« Das tut es – und das auf sehr pure, unkonventionelle Weise: Kahle Sichtbetonwände, offen liegende Rohre für die Klimatechnik, fast noch etwas Rohbau-Charakter – zu dem Wandbeschriftungen, Tableaus, hochwertige Einbauten und Objektpräsentationen einen spannenden Kontrast bilden. Und das indirekte Licht, mit dem der Raum, die Stationen und Objekte inszeniert werden, ist akzentuiert und effektvoll eingesetzt.
»Das Schattentheater-Museum soll zum Forschen und Experimentieren animieren.«
»Von Anfang war mir klar, dass dieses Museum kein geschlecktes Museumsdesign, in der Vitrine an Vitrine steht, sondern ein interaktives Museum, ein Mitmachmuseum werden soll. Hier sollte eine Werkstatt-Atmosphäre entstehen, die die Besucher zum Experimentieren, Forschen und Erkunden animiert und einlädt, etwas selbst auszuprobieren«, erklärt Rainer Reusch. Im EG, dem Entrée des »schattenreichs«, befindet sich die Empfangstheke und der Museumsshop. Hier werden die Besucher:innen empfangen, können sich einen Film anschauen, sich selbst ausprobieren und experimentieren. So auch viele Schulklassen, die in Workshops selbst Schattenfiguren anfertigen und durch Projektion zum Leben erwecken können. Im UG erwartet die Besucher:innen ab Oktober 2022 der Ausstellungsbereich des »schattenreichs«. Hier werden in Dauer- und in Wechselausstellungen Figuren des traditionellen sowie des zeitgenössischen Schattentheaters gezeigt. Ebenfalls im UG warten auf die Besucher fünf interaktive Stationen: eine Schatteneisenbahn, acht Labortische, eine Station, in der man ein Schattenporträt herstellen kann, eine Handschatten-Station und zwei Sandmaltische. An diesen Raum schließt sich eine aufwendig restaurierter Gewölbekeller an, in dem zukünftig Filmvorführungen, Workshops für Sandmalerei, Kleinkunstveranstaltungen, Lesungen, Vorträge, Kindergeburtstage und Feste stattfinden werden. Wie kam Rainer Reusch überhaupt zum Schattentheater? »Ich habe schon als kleiner Junge mit Handpuppen gespielt, später dann mit Marionetten, etc.– aber immer mit 3-dimensionalen Figuren. Dass ich zum zweidimensionalen, flächigen Schattentheater kam, hatte mit dem Schauspieler Alfred Peter Wolf zu tun, der am Scheffold-Gymnasium unterrichtete und vom Kultusministerium den Auftrag hatte, Theater in die Schulen zu bringen. Er sprach mich an, ob ich nicht Puppen für eine Legende von Tolstoi herstellen könnte. Als ich den Text gelesen hatte, lehnte ich ab, weil ich mir die Umsetzung nicht vorstellen konnte. Als er mich nicht umstimmen konnte, kam er mit dem Vorschlag auf mich zu, ob ich – da ich Erfahrung mit dem Tageslicht-Projektor hatte – das Stück nicht mit Schattenfiguren über Projektion realisieren wolle. Ich willigte halbherzig ein. Als ich mich dann mit dem Projektor beschäftigt habe, ihn um- und einige Finessen – auch in Farbe – eingebaut, Schattenfiguren und Kulissen gebaut hatte, da hat es mich gepackt und ab da auch nicht mehr losgelassen.
Der Werkstattbereich im OG des Museums – hier können Schattenfiguren hergestellt oder Experimente mit dem Tageslichtprojektor durchgeführt werden (o.l./o.r.). Im UG können sich alle kreativen Besucher:innen an zwei Sandmaltischen verwirklichen oder im Schattenlabor den Geheimnissen von Licht und Schatten auf die Spur kommen (M.l./u.l.).
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»Am Anfang herrschte noch die Vorstellung, das ist sowas wie Kasperletheater«
Nach einiger Zeit kam Wolf dann wieder auf mich zu und sagte: Warum gehst du nicht her und machst mit deinen 3 Söhnen eine eigene Schattentheater-Bühne auf? Die waren gleich hell begeistert und wir sind auf Festivals unterwegs gewesen, auch in Österreich, der Schweiz und Frankreich – und haben immer wieder festgestellt, dass wir die einzige Schattenbühne waren. Ich fand das ärgerlich, denn ich wusste von anderen Schattenbühnen und hätte die auch gerne mal gesehen… Das war der Punkt, an dem ich beschloss, ich muss jetzt selbst etwas unternehmen. Ich ging zum damaligen OB Dr. Schuster und habe ihm gesagt: » Ich mache der Stadt ein Angebot und organisiere ein Schattentheater-Festival umsonst – wenn die Stadt die finanzielle Absicherung übernimmt . OB Schuster war sehr angetan und setzte das auch im Gemeinderat durch – was sicher nicht einfach war, da damals noch die Vorstellung herrschte, das ist sowas wie Kasperletheater…(lacht)!«
Und so organisierte Rainer Reusch 1988 »sein« erstes Festival – mit nur 6 Bühnen, die aber bereits aus aller Welt kamen, und mit großem Erfolg. Alle Vorstellungen waren ausverkauft und mehrere Radio- und Fernsehsender berichteten über dieses neue und einzigartige Kulturevent. Und das Schattentheater-Festival hat sich zu einem Aushängeschild für Schwäbisch Gmünd entwickelt, das auf dem Kultursektor eine Alleinstellung einnimmt. Alle 3 Jahre treffen sich in der Stauferstadt Schattenspieler und -ensembles, Bühnen, Macher und Tausende von Gästen aus aller Welt und machen Schwäbisch Gmünd zur »Welthauptstadt des zeitgenössischen Schattentheaters«. Neben den Inszenierungen mit einer mittlerweile breiten Palette an künstlerischen und medialen Ausdrucksformen finden Workshops sowie ein reger Austausch zwischen Festivalmachern und Künstlern, aber auch zwischen den Ensembles und unter den Gästen statt.
Zur 12. Auflage des Schattentheater-Festivals kommen Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Italien, Belgien, Spanien, der Schweiz und der Niederlande mit ihren neusten Produktionen im Gepäck. »Es gibt keine andere Puppentheater-Sparte, sei es Stabfiguren, Handpuppen oder Marionetten, die von ihrem künstlerischen Spektrum so breit aufgestellt ist – das geht bis hin zu den digitalen Medien, neuerdings auch Sand-Art, die medial gestützt auf riesige Flächen projiziert wird«, unterstreicht Rainer Reusch. Schon kurz nach dem ersten Schattentheater-Festival 1988 gründete Reusch das Internationale Schattentheater-Zentrum (ISZ), betreibt umfangreiche Forschungen zum Thema, knüpft weltweite Kontakte zu Schattenspielern und -Ensembles und baut ein Archiv mit Filmen, Fotos, Schriftverkehr, Plakaten, Programmen und Schattenfiguren auf. 1991 erschien Reuschs erstes Buch »Die Wiedergeburt der Schatten«. Die in den Jahren darauf folgende, 4-bändige Fachbuch-Reihe »Schattentheater« gilt als Standardwerk des Genres. »Es gab ja vorher gar keine Literatur zum Thema zeitgenössisches Schattentheater, insofern war das sehr wichtig für mich. Ich hatte dabei auch sehr große Unterstützung meiner Freunde weltweit!« Von diesen erhielt Reusch als Dank für sein unermüdliches Engagement immer wieder Schattenfiguren geschenkt, so dass zwischenzeitlich seine Sammlung zeitgenössischer Figuren auf 400 angewachsen ist. Außerdem umfasst Reuschs Privatsammlung 700 traditionelle Schattenfiguren, hauptsächlich aus Indonesien, aber auch China, Indien, Kambodscha, Thailand und der Türkei. Diese werden nun in den nächsten Jahren in Wechselausstellungen im UG des Schattentheater-Museums gezeigt werden. Die kostbaren traditionellen Schattenfiguren zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit . Die künstlerische Leitung des Internationalen Schattentheater-Festivals und des Zentrums hat Rainer Reusch 2007 an Sybille Hirzel abgegeben, um sich in den darauffolgenden Jahren voll und ganz auf die Planung und Realisierung des Schattentheater-Museums konzentrieren zu können – was nun (fast) geschafft ist. Rainer Reusch ist glücklich darüber, dass er in 40 Jahren ehrenamtlicher Arbeit dazu beitragen konnte, eine der faszinierendsten Künste der Menschheit bekannt gemacht und sein Lebenswerk mit seiner Heimatstadt Schwäbisch Gmünd eng verknüpft zu haben. Und so könnte für kaum jemand anderen das Attribut »mit Herzblut« passender sein als für Rainer Reusch – well done, Schattenmann!
Schattentheatermuseum Schwäbisch Gmünd Mohrengässle 6 73525 Schwäbisch Gmünd www.schwaebisch-gmuend.de/ schattentheatermuseum Geöffnet: Sonntag von 14 bis 17 Uhr Führungen und Workshops können nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten gebucht werden. Führungen: anna.klamann@ schwaebisch-gmuend.de Fon +49 (0)7171 603-4109 Workshops: Jugendkunstschule Schwäbisch Gmünd jks@gmuender-vhs.de
Produkte entwickeln und herzustellen, die am Ende ihrer Lebenszeit nicht zu Abfall, sondern zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden – und somit nichts verschwendet wird oder verloren geht? Herstellungsprozesse, die maßgeblich zur Schonung der Ressourcen unseres Planeten und zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen? Zukunftsmusik? Nein, Realität! Hörnlein aus Schwäbisch Gmünd ist eines der wenigen Unternehmen deutschlandweit, die Produktideen und Herstellungsprozesse schnell, effizient und nachhaltig nach dem Cradle-to-CradlePrinzip umsetzt.
Die Zukunftmacher. HÖRNLEIN
Text: Peter Freitag, Hörnlein Fotos: VISCOM Fotografie Grafik:Hörnlein
Was bitte ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip? »Cradle to Cradle (C2C)«, übersetzt »Von der Wiege zur Wiege« oder »Vom Ursprung zum Ursprung« ist ein visionäres Konzept der zyklischen Ressourcennutzung, das keinen Müll mehr kennt: Produkte sollen so gestaltet werden, dass sie entweder natürlich kompostierbar sind oder in immer neuen Kreisläufen zu immer neuen Produkten werden. Entwickelt wurde es vom deutschen Chemiker Michael Braungart und dem amerikanischen Architekt William McDonough, die es in ihrem 2002 veröffentlichten Weltbestseller »Cradle to Cradle: Remaking the Way we make Things (Einfach intelligent produzieren)« veröffentlichten. Die Hörnlein Unternehmensgruppe hat sich der Vision der perfekten Kreislaufwirtschaft verpflichtet und entwickelt und fertigt Produkte nach Cradle-to-CradleKriterien in klimapositiver Serienfertigung. »All unsere
Produkte und Prozesse werden in Zukunft darauf abzielen, dem Planeten zu nützen«, unterstreicht Alexander von Niessen, geschäftsführender Gesellschafter, »Wir glauben daran, dem Konzept der Natur zu folgen – Natur kennt keinen Abfall, nur Nährstoffe. Unser Ziel ist es, Produkte in einem unendlichen Kreislauf ohne Verschwendung zu schaffen. Deshalb basieren unsere Designprinzipien auf dem Cradle-to-Cradle-Prinzip. Wir verwenden nur sortenreine Materialien – wo das nicht möglich ist, setzen wir in unseren Montageprozessen spezielle Verfahren ein, damit jegliche Materialien eines Produktes sortenrein trennbar und ohne Vermischung mit anderen Materialien in einem Kreislauf der Welt für immer erhalten bleiben.« Dies erfordert nicht nur neue Verfahren in der Fertigung, sondern ein neues Denken schon in den Konzept- und Entwicklungsphasen. »Bei sämtlichen aktuellen Entwicklungsprojekten steht das ›Design for Cradle to Cradle‹ im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns.«
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»Darüber hinaus minimieren wir die CO2Emissionen, indem wir die Produktion zum Standort unserer Kunden bringen«, ergänzt der zweite Geschäftsführer Christian Steinmüller. »Wir werden unseren Produktionsstandort in Gmünd weiter
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Mit Alexander von Niessen als Geschäftsführer expandiert Hörnlein seit dem Jahr 2000 mit hohen Wachstumsraten, richtete sich konsequent auf Baugruppenfertigung mit hoher Fertigungstiefe und Entwicklungspartnerschaften mit seinen Kunden aus.
Produkte und Dienstleistungen von Hörnlein Kerntechnologien
Die beiden Hörnlein-Geschäftsführer Alexander von Niessen (r.) und Christian Steinüller (gr. Bild). Hörnlein entwickelt und produziert hochpräzise Baugruppen und Systeme für die Mobilität der Zukunft. Sie machen Fahrzeuge zuverlässiger, sauberer und sparsamer. Das Unternehmen ist insbesondere auf dem Gebiet der Kraft- und Zugantriebssysteme weltweit führend und leistet gemeinsam mit seinen Kunden Pionierarbeit im Bereich E-Mobilität und Hybridfahrzeuge.
ausbauen und zusätzlich dem Kunden die Möglichkeit bieten, unsere Baugruppen und Systeme bei ihm vor Ort in seiner Produktion zu fertigen. Möglich wird dies durch unsere eigens entwickelte ›CEPHYRE-Technologie‹: Digitalisiertes Hörnlein-Fertigungs-Knowhow,in Verbindung mit einem neuartigen Einsatz von Robotern und selbst entwickelter KI. Auf diese Weise können wir erhebliche Transportaufwendungen und jährlich mehrstellige CO2-Tonnagen pro Produkt einsparen.«
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Von der Tradition zur Transformation: Die 1931 gegründete und im Jahr 1989 durch Dr. Kurt von Niessen übernommene Unternehmensgruppe Hörnlein entwickelt und produziert Baugruppen und Systeme für die Mobilität der Zukunft, ist seit vielen Jahren hochgradig digitalisiert und bekannt für seine hohe Dynamik und Kundenorientierung. Hörnlein-Produkte machen Fahrzeuge zuverlässiger, sauberer und sparsamer. Das Unternehmen ist Entwicklungspartner der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, insbesondere für den Bereich Heizenund Kühlen und leistet hierbei Pioneerarbeit im Bereich der E-Mobilität. Systeme und Baugruppen wie Zusatzheizer und Batteriekühluingen für Elektrofahrzeuge gehören schon seit vielen Jahren zum Produktspektrum.
2003 wird das Tochterunternehmen in der Slowakei gegründet, es folgen Hangzhou Hörnlein Metal Forming in China und ein Joint Venture in Mexico. Gleichzeitig werden große Investitionen am Gmünder Stammsitz getätigt und Hörnlein etabliert sich als internationaler Automobilzulieferer. Bereits 2017 steigt Hörnlein mit außerordentlich hohen Automatisierungsgraden und Digitalisierung in die Industrie 4.0 ein. Der Spezialist für hochpräzise Blechumformung hat mittlerweile ein breites Portfolio an Fertigungstechnologien für unterschiedliche Anwendungsbereiche entwickelt. Die interne Maschinenbau- und Softwarekompetenz ermöglichen die Vernetzung mit der »Smart Factory« und machen das Unternehmen zum erstklassigen Entwicklungspartner und Systemlieferant für die globale Automobil- und Automobilzuliefer-Industrie.
Hörnlein ist Spezialist für zahlreiche Fertigungstechnologien wie Blechumformung, Rohrbearbeitung und Fügetechnik, die für die Herstellung von Baugruppen eingesetzt werden. Seine Entwickler sind Experten in der Umsetzung von Funktionsund Bauraumanforderungen.
Maschinenbau Der »Alles-aus-einer-Hand«Ansatz in Kombination mit fundiertem Know-how in den Bereichen wie StanzenTiefziehen, Rohrbearbeitung, Schneiden, Montieren, Löten, Schweißen u.v.m. machen Hörnlein zum begehrten Montage- und Systemlieferant.
New Mobility »Aber das größte Potential des Unternehmens sind seine Mitarbeiter:innen« betont Christian Steinmüller, »deshalb setzt die Hörnlein Unternehmenskultur auf Selbstorganisation, maximale Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Mitarbeiter:innen.« Und Alexander von Niessen ergänzt: »Unsere Mitarbeitenden lieben die Entwicklungsmöglichkeiten, das harmonische Zusammenspiel der Teams und den fast spielerischen Erfolg, mit dem wir unsere Vision leben und die auch unsere Kunden und Geschäftspartner begeistert. Unser Ziel ist – neben dem geschäftlichen Erfolg natürlich – dass unsere Mitarbeiter:innen die Zeit im Unternehmen genauso gerne verbringen wie die mit ihren Freunden zusammen!«
Hörnlein Umformtechnik GmbH Perlenweg 6, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 10090 info@hoernlein.com, www.hoernlein.com
Hörnlein entwickelt und produziert hochpräzise Baugruppen und -systeme für die Mobilität der Zukunft, insbesondere für Kraft- und Zugantriebssysteme. Zusammen mit seinen Partnern leistet Hörnlein Pionierarbeit in den Bereichen E-Mobilität und Hybridfahrzeuge.
HÖRNLEIN in Zahlen 4 Standorte: Schwäbisch Gmünd / Deutschland, Sahy / Slowakei, Saltillo / Mexiko (Joint Venture), Hangzhou / VR China. Standort Gastonia / USA (NC) ist z.Z. in Planung Mitarbeiter: 600 Umsatz: 65 Mio Euro Baugruppen p.A.: 10 Mio +
Plastikmüll ist ein weltweites Problem – und mehr als die Hälfte aller Kunststoffabfälle haben ihren Ursprung in Verpackungen. Die steigende Nachfrage an ressourcenschonenden Verpackungskonzepten hat bisher keinen positiven Einfluss auf die weiterhin steigende Menge an Plastikmüll. DIE VERPACKUNGSSPEZIALISTEN des Gmünder Unternehmens CHOCAL Packaging Solutions GmbH haben eine Technologie zur Revolutionierung des Verpackungsmarktes entwickelt: Verpackungen aus nachwachsenden Fasermaterialien. Materialien, die auf den Nährstoffen der Natur basieren und am Ende ihres Lebenszyklusses wieder zu Nährstoff werden und niemals zu Plastikmüll. Damit leistet der Spezialist für vorgeformte Verpackungen einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Kunststoffmülls und setzt ausschließlich auf Verpackungsmaterialien, die konsequent den Grundsätzen des Cradleto-Cradle-Prinzips entsprechen.
Nachhaltigkeit im Gesamtpaket. FSC zertifizierte Papierverpackung mit vollständig kompostierbarer Barriereschicht (links). Klassische Aluminumverpackung von Chocal. Detailgetreue Grafik und maximaler Produktschutz (rechts).
CHOCAL
Der Osterhase kommt aus Schwäbisch Gmünd. Text: CHOCAL, P. Freitag Fotos: VISCOM Fotografie, CHOCAL
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»Weihnachtsmann und Osterhase kommen aus Schwäbisch Gmünd.« so Alexander von Niessen, geschäftsführender Gesellschafter bei CHOCAL. Das Unternehmen ist für seine vorgeformten Verpackungen aus Aluminiumfolie bekannt, die ihren Einsatz bei Schokoladen-Hohlfiguren führender Markenartikler zu Weihnachten und Ostern finden. In mehrjähriger Entwicklungsarbeit ist es nun gelungen, das mit Innovationspreisen ausgezeichnete Chocalverfahren in eine neue Zukunft zu führen. Als „Game Changer“ positioniert das Unternehmen eine VerpackungsmaschinenTechnologie zur Umformung verschiedener Materialien aus Zellstoff in Verbindung mit biologischen Barriereschichten für optimalen Produktschutz. Bereits 2019 hat CHOCAL als Marktführer für vorgefertigte Verpackungen den Award der Internationalen Süßwarenmesse (ISM) für seine
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Entsorgung keine Kunststoffabfälle resultieren. CHOCAL leistet damit einen aktiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, um Ressourcen schonend zu nutzen und das Abfallaufkommen, vor allem durch Plastikmüll, zu reduzieren.
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Neben dem Einsatz der neuen und nachhaltigen Materialien leistet die Chocal-Technologie selbst einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Der schonende Umgang mit den Produkten ermöglicht einen minimalen Ressourceneinsatz, durch weniger Ausschuss und daraus folgend eine effiziente und wirtschaftliche Produktion. CHOCAL bietet seinen Kunden eine Vielzahl an Verpackungsmaschinen unterschiedlicher Format- und Leistungsklassen an. Ebenso berät und unterstützt CHOCAL ihre Kunden als Anbieter einer gesamtheitlichen Verpackungslösung von der ersten Produktidee über die Koordination von Partnern bis zur Serienfertigung. Die vorgeformten Verpackungen können für nahezu jede Form, jede Größe und gewünschtem Kundenoutput konfiguriert werden. Die Konturen und Feinheiten des verpackten Produktes bleiben in all seinen Details erkennbar. Ausdrucksstarke Bedruckung und gute Lesbarkeit von z.B. Barcodes und Inhaltsstoffen sind für CHOCAL selbstverständlich. Der Einsatz von nachwachsendem Zellstoffmaterial – transparent, opal oder klassisch bedruckt – ermöglicht eine nachhaltige Ressourcennutzung mit positivem Effekt für Umwelt und Klima.
zukunftsorientierten Verpackungslösungen erhalten. Auch in diesem Jahr ist der Marktführer mit der Präsentation seiner neuen und innovativen Materialien bei der ISM unter den 3 Finalisten.
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Was versteckt sich nun hinter diesen innovativen und nachhaltigen Materialien? CHOCAL präsentiert im Sinne ihres Nachhaltigkeitsgedankens verschiedene Materialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und auf natürlichem Weg kompostierbar sind. Der Kunde kann hierbei wählen zwischen einer Papier- oder einer transparenten Variante. Um den Produktschutz weiterhin zu garantieren, lassen sich die Materialalternativen mit kundenspezifischen Barriereeigenschaften modifizieren, um Aromaverlust oder Produktveränderungen durch Wasserdampf und Sauerstoff zu vermeiden. In jedem Fall wird ein ökonomischer, nachhaltiger Lebensweg der Verpackung garantiert, in dessen
»Dadurch ergibt sich haptisch und visuell eine ästhetische, hochwertige Anmutung«, so Alexander von Niessen, was an dem Point of Sale für nachweislich mehr Aufmerksamkeit sorgt. »Dank unserer neu entwickelten, wegweisenden Technologie können Hersteller auf die herkömmlichen, umweltbelastenden Kunststoff-Blisterverpackungen verzichten und so einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Plastikmülls leisten«. CHOCAL erweitert mit seinen neuen Verpackungsmaterialien und -technologien das Produktspektrum, welches weit über den Schokoladenmarkt hinausragt. In Zukunft wird eine Vielzahl an plastikmüllverursachenden Food-Verpackungen wie Getränke- und Jogurtbecherdeckel sowie Non-Food-Verpackungen wie Kosmetikartikel, Batterien oder Zahnbürsten mit der nachhaltigen CHOCAL-Technologie verpackt werden und den optimalen Produktschutz sowie ein ansprechendes Verpackungsdesign erhalten. CHOCAL Packaging Solutions GmbH Perlenweg 6, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 1009-555 info@chocal.de, www.chocal.de
Kombination von transparentem Zellstoffmaterial mit Kartonage oder ausgeformter Halbschale für beliebige Verpackungsmöglichkeiten weit über Lebensmittel hinaus.
In BISHNICA , einem Dorf im Südosten Albaniens, klauten sie ihm 84 Euro aus dem Geldbeutel. Bishnica: Verfallene Häuser, bittere Armut, Alkoholmissbrauch. Ein Dorf ohne Hoffnung. 14 Tage zuvor war Hermann Kircher in dieser schwer zugänglichen Bergregion angekommen und seine erste Reaktion war ein Schock. Denn die drei schnell überführten Diebe waren Kinder. Kinder, wegen denen er hierher gekommen war. Kinder, denen er helfen wollte.
Text: Andreas Krohberger Fotos: Peter Freitag, Hermann Kircher
HERMANN KIRCHER
Vertrauen aufbauen, Werte vermitteln.
Wenn der Rudersberger von diesem Vorfall im Sommer letzten Jahres erzählt, muss er über seine eigene Hilflosigkeit lachen. Denn schnell wurde ihm klar, warum die Bösewichte so gehandelt hatten: »Diese Kinder kennen kein Eigentum, sie haben nie etwas besessen. Sie kommen aus Familien, in denen der Alkohol den Erwachsenen die Hand führt. Sie kennen kein Vertrauen. Deshalb können sie auch kein Vertrauen leben.« Als Hilferuf nahm er diese Tat, nicht als Vergehen.
Das albanische Dorf Bishnica in der abgelegenen Mokra-Region. Darunter das Internat, das zu einem Förder- und Hilfszentrum werden soll.
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Nach Bishnica gereist war Hermann Kircher im Auftrag des »Senior Experten Service«. Der SES, eine Stiftung der Deutschen Wirtschaft, leistet weltweit Hilfe zur Selbsthilfe. Er greift dabei zurück auf das ehrenamtliche Engagement von Fach- und Führungskräften in Rente oder Pension. Auch Hermann Kircher ist im Ruhestand. Zuvor war er viele Jahre Leiter der Schorndorfer Fröbelschule, einem sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum. In seinem Haus in Rudersberg hätte er einen gemütlichen Lebensabend verbringen können. Aber »die Chancen, die ich im Leben hatte, verdanke ich der Gesellschaft«, sagt er, »deshalb wollte ich der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.« Auf der CMT in Stuttgart machte er Urlaubspläne. Mit seiner Frau blieb er am albanischen Stand stehen. Schnell kam er ins Gespräch mit einem Trucker, der regelmäßig Hilfsgüter von Deutschland ins albanische Bergland brachte. Und ihm von den Verhältnissen dort erzählte. Denn Albanien ist zwar ein demokratisches Land und hat seit dem Ende des Kommunismus wirtschaftliche und soziale Fortschritte erreicht. Aber es zählt noch immer zu den ärmsten Ländern Europas. In den Gebirgsdörfern halten die Menschen für den Eigenbedarf Schafe, Ziegen und Hühner, bauen Gemüse an und Obst, das sie zu Raki brennen. Wer kann, flieht in die Städte. Als Touristen fuhren die Kirchers mit ihrem Wohnmobil auf die Balkanhalbinsel. Und sahen das Elend. Zurück in Deutschland nahmen sie Kontakt auf zum Christlichen Hilfsverein Wismar, der eine Tochterorganisation in Albanien unterhält. Obwohl der CHW das Christentum im Namen trägt, hilft er ohne jeden missionarischen Eifer. Dabei konzentriert er sich auf einzelne Projekte. Bishnica in der abgelegenen Mokra-Region war 1999 ausgesucht worden, weil es eines der wenigen Dörfer war, das noch über eine Schule verfügte. Aber für Schüler aus abgelegenen Bergdörfern war der Fußweg viel zu weit.
Hermann Kircher mit den Kindern in Bishnica auf dem improvisierten Fußballplatz und beim Spielen in der Schule.
Daher baute der Hilfsverein ein Internat auf, das zu einem modernen Förder- und Hilfezentrum werden soll. Was fehlte, war ein pädagogisches Konzept: Die passende Aufgabe für den Pädagogen Kircher. Die Kosten für Anreise, Unterkunft, Verpflegung und ein kleines Taschengeld übernahm der Senior Experten Service. Die Arbeit selbst war ehrenamtlich. »Ich traf auf unvorstellbare Lebensbedingungen«, schrieb Kircher in einem Bericht an den SES. »Die Menschen wohnen in baufälligen Häusern unter Bedingungen, die man bei uns auch in heruntergekommenen Siedlungen nicht mehr findet. Ich habe mich nicht getraut, diese Behausungen zu fotografieren, weil das sicher als entwürdigend empfunden worden wäre. Dem entsprechend sind auch die Verhaltensweisen und Zukunftsperspektiven der Kinder vergleichbar mit dem Milieu von Straßenkindern.« Um die 25 Kinder im Internat kümmern sich derzeit sechs Mitarbeiterinnen in Voll- und Teilzeit. Hinzu kommen ein Hausmeister und der Fahrdienst. Es gab – teils aggressive – Konflikte unter den Kindern, Konflikte unter den Mitarbeitern und natürlich Konflikte zwischen Mitarbeitern und Kindern. Hermann Kirchers Aufgabe: Konfliktlösungsstrategien zu erarbeiten. Und das in einer fremden Kultur mit ganz anderen Werten.
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Hermann Kircher hat sein Leben lang mit Behinderten gearbeitet. Er hat daher keine Angst vor einem Verhalten, das sich für viele fremd anfühlt: »Gerade das Unterschiedliche ist ja das Spannende! Eigentlich musste ich in Bishnica dasselbe machen wie bei uns in der Fröbelschule: In der Andersartigkeit nicht das Bedrohliche sehen, sondern die Bereicherung.« Die noch im Kommunismus geschulten Mitarbeiter waren es gewohnt, Anweisungen zu bekommen, die nicht hinterfragt werden durften: »Es gab nur Machtautoritäten, keine fachlichen Autoritäten. So ist aber keine Teamarbeit möglich.« Also musste er alte Hierarchien und ein zementiertes Rollenverständnis aufbrechen, neue Strukturen aufbauen.
Weil er nicht »von oben herab« alles ändern wollte, begann er, aktiv mitzuarbeiten: »Vom Wecken der Kinder bis zum abschließenden Tages-Feedback der Mitarbeiter.« Das hieß, bei allen pädagogischen, organisatorischen und zwischenmenschlichen Alltagsproblemen dabei zu sein. Pädagogische Grundlagen zu vermitteln: Gegenseitige Achtung, Ehrlichkeit, Vertrauen, Konsequenz, Geduld und vieles mehr. Gleichzeitig musste er den Kontakt zu Schule, Jugendamt und Sozialamt halten. Das war in drei Wochen weder leistbar noch nachhaltig. »Was passiert, wenn ich wieder weg bin«, fragte er sich.
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Der SES kann einen weiteren Einsatz genehmigen. Daher reist Hermann Kircher in diesem Sommer wieder nach Bishnica. Dort wird er die Jugendlichen treffen, die seinen Geldbeutel geleert hatten. Die Mitarbeiter waren für harte Strafen. Aber Kircher wollte, dass die Kinder den Zusammenhang von Arbeit und Geld begreifen. So sollten sie jeweils 17 Arbeitsstunden für die Gemeinschaft leisten, vom Treppen putzen bis zum Holz spalten. Und sie mussten Protokolle führen, die vom Betreuer abgezeichnet wurden. »Sie haben das getan«, erzählt er nicht ohne Stolz. »Auch dann noch, als ich längst wieder in Deutschland war.« Wenn Kircher wieder in Bishnica ist, werden sie ihre Stunden abgeleistet haben. Dann wird er ihnen ein Fahrrad schenken. »Damit will ich ihnen zeigen, dass wir wieder Freunde sind!« Und dass sich Vertrauen lohnt.
SENIOR EXPERTEN SERVICE Der SES ist die führende deutsche Entsendeorganisation für ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand oder in einer beruflichen Auszeit. Seit 1983 gibt der SES weltweit Hilfe zur Selbsthilfe – in allen Branchen und Sektoren. Zurzeit stellen dem SES etwa 12.000 Expertinnen und Experten aus allen beruflichen Richtungen ihr Wissen und ihre Erfahrung zur Verfügung. Seit 1983 hat der SES rund 60.000 ehrenamtliche Experteneinsätze in mehr als 160 Ländern durchgeführt, etwa ein Drittel davon in Deutschland. Weitere Informationen: www.ses-bonn.de
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HISTORISCHES KLEINOD
Die Pergola. Zwischen 1846 und 1855 erbaute der Architekt und Oberbaurat
GEORG VON MORLOK an der Lindenfirststraße eine repräsentative Pergola mit Pavillons, von der fortan die feine Gmünder Gesellschaft bei Champagner, Kaffee und Kuchen die Züge auf der neu entstandenen Bahnstrecke und den beginnenden Wirtschaftsaufschwung der Gold- und Silberstadt hautnah erleben konnte. Dieses historische Kleinod soll nun denkmalgerecht saniert werden und in altem Glanz wiedererstehen – eine Dokumentation. Text: Udo Eckloff, Peter Freitag Fotos: Udo Eckloff, Peter Freitag, Paul Philipp Waldenmaier Darstellung: Bayerische Staatsbibliothek
»Diese Pergola erzählt Zeitgeschichte und ist ein wertvolles Zeugnis des Kulturerbes Gmünds.« Architekt Paul P. Waldenmaier
Mehr als 160 Besucher:innen informierten sich vor dem Abbau der Pergola am Tag des offenen Denkmals im September 2021 zum Sanierungsprojekt.
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Fast jeder Gmünder und jede Gmünderin kennt das exponierte und nostalgische Bauwerk am Fuße des Kaffeebergs und unzählige Bahnreisende hat es in Jahrzehnten auf das historische Erbe Schwäbisch Gmünd hingewiesen: die Pergola mit mit ihren zwei Pavillons in der Lindenfirststraße 9 direkt an der Bahnlinie. Errichtet wurde sie noch bevor die Bahnlinie 1861 von Stuttgart nach Wasseralfingen eröffnet wurde und damit den wirtschaftlichen Aufschwung und die Industrialisierung der damaligen Gold- und Silberstadt eingeläutet hat – nämlich 1846 bis 1855. Planer und Erbauer war der Architekt, königliche Baurat und spätere Baudirektor Georg von Morlok, der auch maßgeblich am Bau des Schwäbisch Gmünder Bahnhofgebäudes und dem Umbau des Stuttgarter Bahnhofs um 1860 beteiligt war. Die Pergola bildete den Abschluss eines großen, parkähnlich angelegten Grundstücks am kaum noch bebauten Kaffeeberg und gehörte dem bekannten Industriellen Johann Baptist Ott. Das repräsentative Bauwerk war als »Belvedere« geplant, an dem sich die Gmünder feine Gesellschaft traf und bei Champagner, Kaffee und Kuchen eine bevorzugte Aussicht auf die wirtschaftlich aufstrebende Stadt genoss und die vorbeischnaubenden Dampfloks bestaunte. Ende des 19. Jahrhunderts ging die Pergola mitsamt Gundstück in den Besitz der Industriellenwitwe Pauline Frank über, die 1896 den Bauantrag für den Neubau eines Gebäudes stellte. So entstanden nach und nach die heutigen Gebäude Lindenfirststraße 9 und 10. Die westliche Villa, von den Gmünder:innen nur kurz »die Villa« genannt, ging im Jahr 1914 in den Besitz der Familie Heyd über, die seit 1875 in Gmünd eine Schmuckwarenfabrik betrieb. Das gesamte Anwesen blieb über 90 Jahre und mehrere Generationen hinweg im Heydschen Familienbesitz. Die Pergola wurde im April 1989 als »Gartenabschluss mit Pavillons sowie Gartentor« in die Liste der Kulturdenkmäler des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg aufgenommen. 2015 erwarb ein Bauträger »die Villa« in der Lindenfirststraße 9 mitsamt Grundstück und Pergola. Das Haus wurde saniert, erweitert und in fünf Eigentumswohnungen aufgeteilt, die Pergola blieb unsaniert. Die Eigentümergemeinschaft erkannte schnell, dass auf kurz oder lang grundlegende und umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen notwendig würden. Sie entschloss sich, das Bauwerk zu erhalten und recherchierte bei Stadtverwaltung und Denkmalamt nach Möglichkeiten, Zuschüsse zu erhalten. Die Hauseigentümer luden im Mai 2021 den Architekten und Denkmal-Experten Paul Philipp Waldenmaier ein, das Denkmal zu beurteilen und er sagte seine Unterstützung zu. Ebenso konnte die Stadt Schwäbisch Gmünd als Fürsprecherin und Partner für die angedachte Restaurierung gewonnen werden.
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Mit dem Landesdenkmalamt sowie deren örtliche Vertretung wurden verschiede Vorschläge diskutiert und es stellte sich heraus, dass eine Zuwendung vom Landesdenkmalamt nur dann erfolgen könne, wenn das Denkmal an Ort und Stelle restauriert würde. Also wurden ein statisches Gutachten sowie eine Bauschadensbeurteilung mit finanzieller Unterstützung der Stadt in Auftrag gegeben. Auf dessen Grundlage sollten notwendige Maßnahmen identifiziert, entsprechende Angebote für die verschiedenen Gewerke eingeholt und die Restaurierung dann mit Denkmalamt und
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Gutachtern Stück für Stück ausgeführt werden. Ein Rohrbruch im August 2021, der unter der mächtigen Bossenquadermauer lokalisiert wurde, stellte den Zeitplan jedoch auf den Kopf und Denkmalamt, Bauamt und Stadtwerke stimmten einem sofortigen Notabbau unter Leitung von Architekt Waldenmaier zu. Nachdem das Bauwerk bereits Ende September mit einem Schwerlastgerüst gesichert wurde, konnte zügig mit dem Abbau begonnen werden. In nur 7 Tagen wurden die Dächer und Holzbauteile denkmalgerecht abgebaut, Stück für Stück begutachtet und katalogisiert. Danach würden die Steinsäulen abgetragen und ebenfalls katalogisiert. Notwendig war auch der Abbau des zum Denkmal gehörenden schmiedeeisernen Eingangstors. Schließlich wurde der statische Zustand der Bossenquadermauer analysiert und erfolgte Reparatur bzw. Austausch der Wasser- und Gasleitung.
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Die Eigentümer hoffen nun, nachdem sie den Abbau mit fast 100.000 Euro aus eigener Tasche finanziert haben, dass mit Förderung durch Denkmalamt und Stadt sowie weiteren Unterstützern der Wiederaufbau möglich wird. Hierzu wurde im Dezember 2021 ein Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung für den Wiederaufbau des Pavillon-Ensembles gestellt, der bereits genehmigt wurde. Auf Basis eines erneuten geologischen Gutachtens mit Rammsonden- und Bohrkernuntersuchungen zur nachhaltigen Sicherung und Stabilisierung der Gründung sowie der Bossenquadermauer als Fundament und Untergrund für die Pergola können weitere Planungsmaßnahmen konkretisiert werden. Die notwendige Gründung der Pergola als Ganzes ist zentraler Punkt des Wiederaufbaus. Zusammen mit der Wiederherstellung der Funktion und Statik der vorhandenen Wehrmauer bergseitig oberhalb der Pergola dienen diese Maßnahmen der nachhaltigen Restaurierung des Denkmals. Nach einer vorläufigen Kalkulation werden die Gesamtkosten für Abbau, Restaurierung und Wiederaufbau bei ca. 1 Mio. Euro liegen. Noch im Sommer wird der Zustand der Bossensteinquadermauer durch Landesdenkmalamt und Statiker geprüft, um daraufhin Maßnahmen für das Fundament der aufzubauenden Pergola einleiten zu können. Parallel dazu soll die Parzelle der Pergola aus dem Privatbesitz ausgegliedert und einem gemeinnützigen Verein übertragen werden, dessen Vereinszweck der Wiederaufbau und Erhalt der Pergola ist. So sollen Förderungen bei entsprechenden öffentlichen Stellen generiert und private Sponsoren und Spenden gewonnen werden. Nähere Informationen zum Fortgang des Projekts und zur Gründung des Vereins zum Wiederaufbau und Erhalt der Pergola über Udo Eckloff. eMail: udo@cerrillares.com
Nachdem die Pergola mit einem Schwerlastgerüst einsturzgesichert wurde, begann sukzessive deren Abbau – zunächst der Dächer und Holzbauteile, dann der Steinsäulen. Alle Elemente der Pergola wurden denkmalgerecht abgebaut, d.h. Stück für Stück begutachtet, katalogisiert und schließlich auf dem Gelände Lindenfirststraße 9 eingelagert.
In diesem »Belvedere« traf sich die feine Gmünder Gesellschaft.
Text: Peter Freitag Fotos: VISCOM Fotografie
DER FOTOGRAF SIEGFRIED SCHENK
Fertigkeit. Finesse. Feingefühl.
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Das Spektrum des Gmünder Fotografen Siegfried »Siggi« Schenk ist breit gefächert – es reicht von Reportagen über klassische Werbefotografie bis zur Packungsgestaltung. Aber in einem Bereich hat er sich in den letzten zwei Jahrzehnten bundesweit eine exzellente Expertise erarbeitet: in der FOOD-FOTOGRAFIE. Man könnte auch sagen, sie ist sein Leib- und Magen-Thema.
Arbeit fürs VISCOMPortfolio: Zander auf Ratatouille. Unten: Die aktuelle GroßflächenKampagne für Simmler Marmeladen.
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Mit 6 Jahren bekam er seine erste Kamera geschenkt – eine Pocketkamera. Und damit schienen seine Eltern ins Schwarze getroffen zu haben – denn fortan tigerte Jung-Siegfried mit dem Fahrrad, später mit dem Mofa (»frisiert« natürlich!) durch die Gegend und fotografierte alles, was ihm vor die Linse kam: Pflanzen, Bäume, Blumen, Landschaft, natürlich auch Urlaubsbilder. Vom Konfirmationsgeld wurde die erste Spiegelreflex-Kamera gekauft – eine Canon AE-1 mit einem 50mm-Normalund 70-210mm-Zoomobjektiv. Und Siggi Schenk entwickelte mit wachsender Begeisterung das Interesse für die Fotografie und investierte, bis er 20 war, ungewöhnlich viel Geld in sein (Noch-)Hobby – in teure Filme von Fuji, ILFORD und Kodak, in Abzüge und in Fotoarbeiten. »Was ich nie gemacht habe«, sagt er, »dass ich mich selbst in die Dunkelkammer gestellt, Filme entwickelt und mühsam Abzüge erstellt habe, dazu hatte ich keine Lust – ich bin lieber draußen rumgestromert…!« Auf diesem Weg kam Siggi Schenk auch zu seinem ersten bezahlten »Job«: Er erhielt 20 DM »Honorar« für den »Schnappschuss« eines Albino-Rehs, das er über Wochen beobachtet und schließlich fotografiert hatte und das im Kirchheimer Teckboten unter der Rubrik »Das Motiv« veröffentlicht wurde.
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Nach technischem Gymnasium und Zivildienst machte Siggi Schenk eine Ausbildung zum Werbefotografen und heuerte in den »Kemnat-Studios« auf den Fildern bei Esslingen an, die von Dietmar Henneka, Rainer Ill und Beate Mack geleitet wurden und die eines der ersten Großraum-Studios in Deutschland waren. Hier gaben sich die bekannten Autohersteller wie Lorinser (Mercedes), Porsche oder Lancia die Klinke in die Hand, für Möbel-, Küchen- und Hausgeräte-Hersteller wie BOSCH wurden ganze »Settings« von Einrichtungslandschaften aufgebaut, manchmal zwei bis drei gleichzeitig, es wurden Decken eingezogen, Fußböden verlegt, und und und. Damals, Mitte der 1980er Jahre waren die Werbeetats noch üppig bemessen, noch keine Digitalfotografie weit & breit in Sicht, die Shootings und Produktionen ausgedehnt und aufwendig – und es gab die Fotografen-Persönlichkeiten wie Henneka, die regelrechte Stars der Szene waren und ihr Handwerk aus dem Effeff beherrschten – wie auch der Partner von Henneka Rainer Ill. »Von ihm habe ich viel gelernt«, sagt Siggi Schenk heute, »er war ein perfekter Hand-
werker, ›Old School‹ im besten Sinne und er hat mir im Technischen den Rücken freigehalten, so dass ich Raum hatte, mich kreativ zu entwickeln.«
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Mit Abschluss der Ausbildung arbeitete Schenk noch eine Zeitlang in den Kemnat-Studios weiter. Dabei holte er sich noch weiteres »Rüstzeug« bei Assistenzjobs für namhafte Fotografen wie Conny Winter, Rene Staudt und Dieter Elsässer. Schließlich bewarb er sich Anfang der 1990er Jahre bei der Agentur Eberle in Schwäbisch Gmünd und trat dort eine Stelle als Werbefotograf im damaligen Eberle Fotostudio an, dessen Leitung er 1997 übernahm. 1993 wurde das Studio Viscom Fotografie als eine von 5 Units unter das Dach der EBERLE Brand Design & Communication Group integriert. Die 1951 gegründete, klassische Werbeagentur EBERLE hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten zur Agenturgruppe mit den Schwerpunkten Bio, Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit entwickelt. Das hat auch die Tätigkeitsfelder und das Leistungsspektrum von VISCOM geprägt – und Siggi Schenk und sein Team zu Spezialisten in den Bereichen Food und Packaging gemacht. Namhafte Kunden wie Rapunzel, Davert, Alnatura, Demeter, Bioverde, Campoverde, WMF, Simmler oder das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg sorgen für volle Auftragsbücher sowohl der Agentur-»Mutter« wie von VISCOM.
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Fotografie für die aktuelle Eis-Kampagne der Schrozberger Milchbauern. Packaging-Shoot für Kaiser Backformen. Kunstvoll arrangierte Maultaschen-Variationen fürs VISCOMPortfolio (v.o.n.u.).
Das 210 qm große Studio in der Gmünder Goethestraße verfügt nicht nur über eine exzellente technische Ausstattung, sondern darüber hinaus über eine voll ausgestattete Profiküche für Food-Produktionen und Food-Stylings sowie eine zusätzliche Küche im Studio – ja sogar ein kleiner, feiner Kräutergarten sprießt auf der Rückseite des Gebäudes! Der Clou aber ist das Requisiten-Lager mit mehr als 1.000 Tellern und Tassen, 500 Gläsern, 1.500 Tüchern und Servietten, Besteck, Holzplatten, Bretter, Stein, saisonale Accessoires, und und und… Vieles von diesem Riesenfundus hat Siggi Schenk mit »feinem Näschen« zusammengetragen – oft hat er kommende Trends schon lange im voraus erspürt und hat damit heute ein umfangreiches Ausstattungs-Instrumentarium zur Verfügung. Und so kann er für die zahlreichen Aufträge im Bereich Food und Packaging-Fotografie »aus den Vollen schöpfen«. Und nicht ohne Stolz sagt Siggi Schenk, dass es wohl keinen Bioladen in Deutschland gibt, in dem nicht mindestens 10 Produkte mit Fotomotiven »made by VISCOM« stehen. Neben Food und Packaging ist VISCOM spezialisiert auf klassische Werbefotografie, Reportage, Outdoor und Schmuckfotografie. Kleiner Steckbrief zur Studio-Ausstattung: High-EndDigitaltechnik, professionelles Kamera-Equipment, Tageslichtstudio und Kunstlichtbereich. Aber technisch perfekte Ausstattung, professionelles Handwerk und üppiger Requisitenfundus sind das eine – es braucht vor allem das geschulte Auge, das »Näschen« und Gespür für das perfekte Motiv. Oder wie es so schön auf der VISCOM-Website heißt: »Wir machen Bilder, die im Kopf bleiben, den Gaumen kitzeln und das Herz erreichen.« VISCOM Fotografie Goethestraße 95, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9252917, Instagram: viscom_fotografie, www.viscom.eu
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Text: Peter Freitag Foto: Christina Meloni / Klaus & Wiedmann Immobilien
KLAUS & WIEDMANN Christoph Klaus und Stefan Wiedmann sind Experten für professionelle Vermarktung von Immobilien, verfügen über hervorragende regionale Marktkenntnisse, können auf ein eingespieltes Team von Mitarbeiter:innen und ein gewachsenes Netzwerk von Spezialisten zählen: KLAUS & WIEDMANN sind DER Ansprechpartner in Sachen Immobilien im Ostalbkreis und darüber hinaus – von der ersten Idee bis zur endgültigen Realisierung.
Die Qualitätsmakler
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tingpaket von K&W erzielt höchste Wirkung durch perfekte »Immobilien sind unsere Leidenschaft und unseObjektpräsentation und nutzt dabei alle fotografischen, re Kompetenz«, so das Credo von Christoph Klaus technischen und digitalen Möglichkeiten. So können sich und Stefan Wiedmann. Die beiden Experten mit Kund:innen mittels Drohnen-Aufnahmen und virtuellen langjähriger Erfahrung als Immobilienmakler und Sach360°-Rundgängen über die angefragte Immobilie informieverständige verfügen über hervorragende Marktkenntnisse – ren. Über ein auf der K&W-Website beide sind in Schwäbisch Gmünd aufgewachsen und haben die Staufer»Immobilien sind unsere implementiertes WertermittlungsTool können sich Interessenten jederstadt auch zum Sitz ihres inhaberLeidenschaft und zeit eine kostenlose Wertanalyse geführten Immobilien-Unternehmens ihrer Immobilie anfordern. Auch die gemacht. Zu dem Team von Immobiunsere Kompetenz.« Präsenz von KLAUS & WIEDMANN lien- und Marketing-Experten gehört zunächst Wilhelm Schiele, der mit seiner Erfahrung und im Bereich Social Media wie auf Facebook, Instagram oder Expertise eine echte Größe in der Ostalb-Immobilien- XING wird weiterhin konsequent ausgebaut. Aktuell finden Sanierungsarbeiten von neuen, größeren BüroräumLandschaft ist, Silvia Brehm und Daniela Steeb kümmern lichkeiten statt, in denen das gewachsene Team ab diesem sich um Backoffice und Vertrieb, die Fotografin Christina Sommer seine Kunden empfängt. Meloni ist für das Marketing und die visuelle Gestaltung zuständig. Neu bei K&W sind seit Mitte 2021 die ImmobilienAuf einen Nenner gebracht: KLAUS & WIEDMANN Beraterin Andrea Reinhardt und seit diesem Jahr die InnenImmobilien sind auf dem neuesten Stand der Dinge. architektin Katharina Oberndörfer. Ob verkaufen oder vermieten, bewerten oder entwickeln – lassen Sie sich von einem erfahrenen, engagierten Christoph Klaus und Stefan Wiedmann denken Immobilien weiter: Das individuelle, innovative und umfassende Marke- und sympathischen Immobilien-Team an die Hand nehmen!
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Fünf von Acht: Christoph Klaus, Silvia Brehm, Wilhelm Schiele, Andrea Reinhardt und Stefan Wiedmann (v.l.n.r.)
Klaus & Wiedmann Immobilien GmbH Gartenstraße 6 73525 Schw. Gmünd Kontakt: 07171 9995270 www. klaus-wiedmann.de
Text & Fotos: Nubert electronic GmbH
Genuss für Auge und Ohr: die Nubert Aktivlautsprecher nuPro SP-500 und SP-200.
Die Gmünder Audioexperten von NUBERT haben formschöne Aktivlautsprecher entwickelt, die Klanggenießer mit maximaler Tonqualität bei Filmen und Musik verwöhnen – egal ob vom Fernseher, PC, Tablet oder Smartphone.
Bluetooth für Besserhörer.
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FORMVOLLENDETER KLANG
sind als voll ausgewachsene Standlautsprecher ausgeführt. Mit ihren sanft geschwungenen Rundungen, dem beleuchteten Drehregler als ebenso praktischem wie elegantem Bedienelement, der wohnlichen Stoffabdeckung und der hochwertigen Schleiflackierung in Schwarz oder Weiß fühlen sich die nuPros besonders in modern eingerichteten Räumlichkeiten wohl. In den fünf Hörstudios können die Nubert Soundsysteme auf Herz und Nieren getestet werden.
Für die meisten Musikfans ist das Smartphone inzwischen Radioempfänger und Stereoanlage zugleich. Kaum jemand kauft noch CDs, die neuesten Songs werden einfach aus dem Internet gestreamt. Mit einem Abo bei Spotify, Amazon Music oder Tidal hat man jederzeit Zugriff auf Abertausende Alben und Singles. Unterwegs genießt man die am besten über Ohr- und Kopfhörer, für zuhause haben sich viele Musikbegeisterte eine der vielen verfügbaren Bluetooth-Boxen gekauft: Kompakte, oft batteriebetriebene Lautsprecher, die mit dem Handy drahtlos in Verbindung treten. Doch ganz ehrlich: So praktisch wie die Miniboxen auch sein mögen, klingen sie doch längst nicht so gut wie die klassische Stereoanlage, die jüngere Generationen oft nur noch aus dem elterlichen Wohnzimmer kennen – und viele machen auch optisch keine gute Figur.
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Dass man ebenso klangstarke wie elegante Bluetooth-Boxen bauen kann, beweisen nun die Gmünder Klangtüftler von Nubert mit den nuPro SP-200 und SP-500, zwei Aktivlautsprechermodellen, die Genuss für Auge und Ohr bieten. Die kompakten nuPro SP-200 finden dabei Platz im Regal oder auf dem Lowboard, die großen SP-200
Nubert electronic GmbH Goethestraße 69 73525 Schwäbisch Gmünd Fon 0800 6823780 www.nubert.de Öffnungszeiten Mo-Fr 9.30 bis 18 Uhr Sa 9 bis 16 Uhr
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Ob klein oder groß, die nuPro-Boxen brillieren durch klare, authentische Klangwiedergabe und druckvolle Bässe, von Klassik bis K-Pop, von Mozart bis Metallica. Bonus: Dank des integrierten HDMIPorts nehmen die nuPros von Nubert nicht nur mit dem Smartphone, sondern auch mit dem Fernseher Verbindung auf. Sie lassen sich also zusätzlich als TV- und Heimkinolautsprecher einsetzen – sogar mit Dolby- und DTS-Support für Netflix und andere Streaming-Dienste. Egal ob Musik vom Handy oder Filmton vom Fernseher, die nuPro SP-200 und -500 klingen einfach klasse. Wie gut, davon können sich Interessenten jederzeit im Ladengeschäft von Nubert in der Gmünder Goethestraße 69 überzeugen. Dort sind alle aktuellen Produkte vorführbereit aufgebaut. Wer hören möchte, wie gut Bluetooth wirklich sein kann, der nimmt einfach im Hörstudio Platz (natürlich gelten für alle Besucher die aktuellen Bestimmungen zum Gesundheitsschutz).
Die großzügigen Nubert-Verkaufsräume in der Goethestraße 69 in Schwäbisch Gmünd.
So sehen Sieger aus: Anton Lebersorger bei der Preisverleihung des ›Falstaff Young Talents Cup‹ 2020.
ANTON LEBERSORGER
Jung, wild, hungrig. Mitte 2020 hat er beim ›Falstaff Young Talents Cup‹ in der Kategorie ›Gemüseküche‹ den ersten Preis geholt, im Oktober 2021 wurde er bei den ›JUNGEN WILDEN‹, dem härtesten Koch-Wettbewerb Europas für Köche unter 30 Jahren sensationeller Vizesieger. Mit seinen gerade mal 25 Jahren ist Anton Lebersorger, ›Chef de Partie‹ im 2-Sterne-Restaurant GOLDBERG in Fellbach, ganz schön ambitioniert. Und er hat noch einiges vor…
Text: Peter Freitag Fotos: Conny PA Photography, Rolling Pin Media
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Aufgewachsen in Winzigen, einem Teilort von Donzdorf, hat Anton Lebersorger schon früh seine Freude am Kochen entdeckt. 2000 haben seine Eltern die Gaststätte Egentalhütte in Degenfeld übernommen, in der seine jüngere Schwester und er an den Wochenenden und in den Sommerferien immer ausgeholfen haben. Anfangs noch mit dem Vater hinter der Theke, stand Anton schon bald neben Mama Lebersorger in der Küche – »ganz ohne Zwang und mit viel Spaß«, wie er heute sagt. »Meine Eltern haben nie Druck auf mich ausgeübt, machen das, was sie machen, mit Liebe und das hat die Leidenschaft fürs Kochen in mir geweckt.«
Anton Lebersorger voll in Aktion beim »Junge Wilde«-Wettbewerb – seine Vorspeise › Purple Vienna‹ (Tapioka / Shiitake / Soja) und sein Dessert: Zwetschge vom Schmidener Feld (Valhrona / Pastinake / Miso).
Und so war auch klar wie Kloßbrühe, dass Lebersorger junior nach dem Realschulabschluss einen Ausbildung zum Koch beginnt. Wie praktisch, dass sein Vater Bernd Huber, den Betreiber des feinen Restaurants »Castello« in Donzdorf kannte. Dumm nur, dass sein zukünftiger Ausbilder just in diesem Augenblick den Standort wechselte und ein Restaurant am Bodensee übernahm. Anton, gerade mal 16 Jahre alt, folgte ihm kurzerhand. »Obwohl für Bernd wie für mich die Bedingungen dort nicht einfach waren, habe ich in dieser Zeit sehr viel gelernt«, sagt er rückblickend.
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Zurück in der Heimat arbeitete Lebersorger junior ein halbes Jahr im »Castello«, anschließend im SchlossRestaurant Filseck, wo er seinen Kollegen und Freund Ivan Lazarenko kennenlernte. Die beiden beschlossen, gemeinsame Sache zu machen und bauten über 2 Jahre das »Kielmayers 1582« in Esslingen auf. »Wir wollten eine junge, moderne Crossover-Küche mit asiatischen Einflüssen etablieren und haben viel Wert auf Regionalität gelegt«, erinnert sich Anton Lebersorger. »Das hat super funktioniert und nach einem halben Jahr waren wir – auch im Veranstaltungs-/Cateringbereich – ziemlich vorne. Aber da wir nur zu Zweit in der Küche waren, waren wir nach 2 Jahren ziemlich ausgepowert«. Zudem hatte Anton mehr und mehr Ambitionen, in der Sterneküche zu arbeiten. Er bewarb sich im Restaurant und Wine-Lounge GOLDBERG, kam etliche Male zum Probearbeiten und wurde im März 2021 eingestellt. Es folgte Lockdown Nr.2, bevor Lebersorger dann im Juni durchstarten konnte. Im GOLDBERG hat der ›Chef de Partie‹ nicht nur ein hervorragendes Arbeitsumfeld, sondern bekommt auch Unterstützung bei seinen Ambitionen für Kochwettbewerbe. Nach seinem schon beachtlichen 1. Platz beim »Falstaff Young Talents Cup« in der Kategorie ›Gemüseküche‹ 2020 bewarb er sich gleich darauf bei
Einer, der für seinen Beruf brennt: Anton Lebersorger, Chef de Partie im Fellbacher Restaurant GOLDBERG.
den »Jungen Wilden«, dem härtesten Kochwettbewerb Europas für Köche unter 30, der vom österreichischen Fachmagazin »Rolling Pin«, der Bibel für die Gastro- und Hotelbranche, ausgerichtet wird. Hier wollten am 24. und 25. Oktober 2021 sage und schreibe 6.500 Bewerber:innen ihr Können beweisen – was nur wenigen vergönnt war. »Umso glücklicher war ich, als ich erfahren habe, dass ich im Vorfinale bin«, so Lebersorger.
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Hier hatte er gegen fünf weitere, ambitioniert Köche um den Einzug ins Finale anzutreten – und hat es tatsächlich geschafft! Die 3 besten Jungköche Europas erwarten aber jetzt noch härtere Bedingungen als im Vorfinale: Die Zutaten für das 3-gängige Final-Menü für 10 Personen durften maximal 150 EUR kosten. Zusätzlich bekamen die Finalisten am Vorabend eine »Black Box«, aus deren Zutaten sie am nächsten Tag ein weiteres Gericht zubereiten mussten. Seine beiden Konkurrenten mit jahrelanger SterneErfahrung brannten natürlich genauso wie Anton Lebersorger darauf, den Titel zu holen, am Ende lag er auf Platz 2 – angesichts des riesigen Bewerberfelds und des enorm hohen Niveaus des Wettbewerbs eine sensationelle Leistung! Aber Lebersorger hat Blut geleckt und sich bereits für die »Jungen Wilden« 2022 angemeldet – diesmal will er den Titel holen! Zukunftspläne? »Ich will noch einige Zeit hier im GOLDBERG arbeiten, plane aber, zusammen mit meiner Freundin ein eigenes Restaurant zu eröffnen«, so Lebersorger junior. »Ich könnte mir gut vorstellen, in 2-3 Jahren die Egentalhütte von meinen Eltern zu übernehmen, umzubauen und etwas Besonderes daraus zu machen. Aber ich werde aus dem traditionellen Gasthaus keine Sternelokal machen. Ich will den regionalen Charakter beibehalten, feine schwäbische Küche anbieten und viel Wert auf Regionalität legen – aber die Gäste werden auf der Karte auch einige feine Besonderheiten finden…«, verspricht er. Eine schöne und vielversprechende Perspektive, wie wir finden!
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KUNSTPROJEKTE IN DER TAGESBETREUUNG VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
Von viel Lachen, Leben und Kreativität. Wenn man nach Menschen mit Herzblut auf der Suche ist, trifft man in der Stiftung Haus Lindenhof immer jemanden an. Eine besonders kreative Gruppe ist die Tagesbetreuung von Menschen mit Behinderung auf dem Gelände in Bettringen. Dort arbeitet SENKA BREUNING. Sie ist so ein Mensch mit Herzblut und kann gemeinsam mit den Bewohner:innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Kreative Heilpädagogin mit Herzblut: Senka Breuning (rechts).
Text und Fotos: Stiftung Haus Lindenhof
Als sie 1994 eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin startete, flüchtete sie gerade als studierte Anglistin vor dem Bosnienkrieg, seit 1999 arbeitet sie in der Tagesbetreuung. Dort erfahren ältere Menschen mit Behinderung, die »in Rente« sind und nicht mehr in der Werkstatt arbeiten, dass das Leben im Alter noch nicht vorbei ist. »Ich habe mich schon immer für Kunst interessiert und bin gerne kreativ und handwerklich unterwegs. Deshalb ist dieser Arbeitsplatz für mich ein Feld, in dem ich u.a. meine Ideen einsetzen kann, um die
schöpferischen Potenziale der Menschen, die wir begleiten, herauszufinden und sie zu fördern«, erzählt sie.
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Der erste Blick in die Räume der Tagesbetreuung spricht für sich: Hier ist es bunt. Viele große und kleine Bilder, Kunstwerke und Basteleien schmücken den Raum, der an einen Vorgarten grenzt. Es wird gebastelt, gemalt, gesungen, sich bewegt, gebacken und gelacht. Kreativität kennt hier keine Grenzen. Von Betonarbeiten über Steinkunstwerke, Gestecke und bunten Malereien – Abwechslung und der Bezug zur Jahreszeit spielen mit in die Gestaltung hinein. Helga zum Beispiel ist sehr feinmotorisch veranlagt und bastelt filigrane Kunstwerke, während Maria sogar Portraitund Malereianfragen bekommt. Überhaupt: Ausstellungen in öffentlichen Gebäuden und innerhalb der Stiftung Haus Lindenhof sind eine schöne und oft nachgefragte Plattform, um die Kunstwerke zu präsentieren. Noch vor einigen Jahren fuhr die Gruppe regelmäßig gemeinsam nach Radolf-
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Auch zum 50-jährigen Jubiläum wurden Stelen künstlerisch gestaltet.
zell zur Verleihung des Bundesbehindertenkunstpreises oder machte kleinere Ausflüge, was u.a. durch Corona erschwert wurde. Doch die Gruppe und viele andere Bewohner: innen und Mitarbeitende starteten gleich zu Beginn der Pandemie eine Kunstaktion und bemalten Holzkreise, die als »Corona-Hoffnungszeichen« quer über den ganzen Lindenhof verteilt wurden. Auch das 50-jährige Stiftungsjubiläum bot einen tollen Anlass, Holzstelen mit einfallsreichen Sprüchen und Motiven zu verzieren. Wichtig ist Senka Breuning, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen und Beschäftigungen je nach Neigung, Können und Lust angeboten werden. »Man bekommt hier viel zurück«, sagt die Heilpädagogin. »Seit 25 Jahren sind die Menschen hier wie eine zweite Familie für mich. Wir sind regelrecht zusammengewachsen, nehmen aber auch gerne neue Personen auf.« Mit den Jahren wurden natürlich auch die Menschen mit Behinderung älter und so gestaltet sich deren Begleitung mittlerweile etwas ruhiger als noch vor einigen Jahren. Dennoch: Die Fähigkeiten jedes Einzelnen sollen erhalten und weiter gefördert werden. »Unser Auftrag besteht darin, die Menschen zu begleiten, zu unterstützen, aber ihnen auch zu sagen: ›Komm, du schaffst das – wir helfen uns gegenseitig‹ «, erzählt sie. Auch Menschen mit Behinderung brauchen Anerkennung, Motivation und Zuneigung. Dabei ist der Heilerziehungspflegerin besonders der
In der Tagesbetreuung wird gebastelt, gemalt, gesungen, sich bewegt, gebacken und gelacht. Kreativität kennt hier keine Grenzen.
respektvolle Umgang, ein harmonisches Miteinander und eine gemeinschaftliche Atmosphäre wichtig.
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Es gibt viele Kunstprojekte, Ausstellungen und Ideen, die die Gruppe gerne umsetzen würde. Doch die aktuelle Personalsituation beschränkt dies. »Diese Arbeit macht Freude und steckt voller Herzblut – auch wenn es das ein oder andere Mal herausfordernd ist. Wir alle würden uns freuen, wenn sich mehr Personen haupt- oder ehrenamtlich für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung engagieren würden. Darin liegt viel Entwicklungspotenzial und Lebensfreude«, so Breuning weiter. Stiftung Haus Lindenhof Lindenhofstraße 127 73529 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 8020
Die CoronaHoffnungszeichen – die gleich zu Beginn der Pandemie gestartete Kunstaktion.
DIE SCHATZ-GRUPPE
Eine Erfolgsgeschichte. Traditionsreiches, schwäbisches Familienunternehmen mit mehr als 50 Jahren Erfahrung im PLANUNGS-, BAU- UND IMMOBILIENGEWERBE – das ist die SCHATZGruppe aus Schorndorf. Sie besteht aus drei selbständigen Unternehmenszweigen: der SCHATZ projectplan GmbH (ARCHITEKTEN & INGENIEURE), der SCHATZ projectbau GmbH (SCHLÜSSELFERTIGBAU) und der SCHATZ Wohnbau GmbH (WOHNUNGSUNTERNEHMEN & IMMOBILIEN).
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Die SCHATZ projectplan GmbH bietet als Generalplaner die kompletten Planungsleistungen von der Architektur über die Tragwerksplanung bis zur modernen Gebäudetechnik aus einer Hand. Die Vernetzung der drei Planungsteams garantiert hohe Qualität, straffe Bauzeiten und eine konsequente Kostenkontrolle. Die SCHATZ projectbau GmbH ist auf den Schlüsselfertigbau spezialisiert. Sie bietet ihren Kunden eine hochwertige Bauausführung – egal, ob es um Büro- oder Verwaltungsgebäude, Industriebau, Wohnungsbau, Senioren- / Pflegeeinrichtungen, Sportzentren, Sanierung bzw. Revitalisierung von Bestandsgebäuden oder »Spezialimmobilien« geht. Text: Peter Freitag Fotos: SCHATZ-Gruppe
Die SCHATZ Wohnbau GmbH hat bis heute zahlreiche Wohnund Gewerbeimmobilien zur Zufriedenheit ihrer Kunden realisiert – sie baut Lebensräume und Arbeitswelten für Menschen.
Ulrich Schatz und Sohn Gerald führen die SCHATZGruppe eng mit den Geschäftsführern der 3 Unternehmensbereiche zusammen. Oben die FirmenZentrale am Schorndorfer Ziegelgraben.
Das Tochterunternehmen SCHATZ Immobilien GmbH übernimmt die Vermarktung von Wohnungen im rein wohnwirtschaftlichen Bereich, bei gemischt genutzten Liegenschaften bis hin zu reinen Gewerbeimmobilien. 2020 wurde das alteingesessene Unternehmen 50 Jahre alt. Firmengründer Ulrich Schatz und sein Sohn Gerald führen die SCHATZ-Gruppe sehr eng mit den angestellten Geschäftsführern der drei Unternehmensbereiche. Für die Zukunft liegt das Augenmerk der Geschäftsführer neben der fachlichen Arbeit vor allem auf der Rekrutierung und Weiterbildung qualifizierter Mitarbeiter:innen – in der Überzeugung, dass sie die SCHÄTZE des Unternehmens sind! SCHATZ-Gruppe Am Ziegelgraben 26, 73614 Schorndorf Fon +49 (0)7171 401-0, www.schatz-gruppe.de
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Text: Andreas Krohberger Fotos: Peter Freitag
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: »Räuber« Manne Munder mit Regina, Oma Ruth Polinski und »Räuber« Andreas Krohberger (v.l.n.r.)
IN WINE WE TRUST
Im Weinberg da sind die Räuber. Es ist eine milde Form von Schwachsinn, freiwillig bei über 30 Grad Hitze einen Mulcher den Berg hoch zu schieben. Uralte Wurzelstöcke aus dem schweren Boden zu graben. In knochentrockener Erde Jungreben zu pflanzen. Und man kommt durchaus ins Grübeln, wenn man die Spritztüte in der Hand durch den steilen Weinberg hetzt, während der Nachbar auf seinem Traktor ganz bequem durch die Reihen fegt. WARUM MACHEN WIR DAS? Wein ist doch gar nicht so teuer!
Nun also Bleistift und Kochlöffel gegen die Rebschere tauschen. Manches hatte mir schon früher der Wengerter Wolfgang Haidle beigebracht. Manne stammt aus einer Wengerterfamilie. Und Markus ist ein excellenter Weinkenner. Nun mussten wir schneiden, binden, mähen, spritzen und sogar Trockenmauern in Stand halten. Manne kaufte einen uralten Traktor mit Tank und Pumpe, machte den Spritzschein und überwacht seither alle technischen Arbeiten. Markus ist der Jüngste, wir jagen ihn mit der Spritztüte den Weinberg rauf und runter. Ich selbst bin mehr der meditative Typ, ich genieße es, im Winter die Triebe zu schneiden, zu biegen und zu binden. Am liebsten, wenn Schneeflocken durch die Rebreihen tanzen.
Hier werden keine Leviten gelesen, sondern Monarch, Cabertin und Satin Noir.
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Doch dann ist da auch der Duft des frisch gemähten Grases, das Schimpfen der Elstern im alten Kirschbaum, der pfeilschnelle Flug der Falken zu ihrem Nest im Kirchturm. Der weite Himmel, der Blick über das Tal, die Süße der Trauben und der unbeschreibliche Genuss, auf einer Bank zwischen den Rebstöcken Schluck für Schluck den eigenen Wein zu genießen. Und die Freude, mit Freunden im Herbst die reifen Trauben zu pflücken.
Der dritte der »Räuber«: Markus Polinski Patron des Lamm in Hebsack.
Die drei, die da mit einem Glas in der Hand und einem zünftigen Vesper auf den Knien auf jener Bank sitzen, das sind die »Räuber«: Drei Hobbywengerter, die seit 2011 in Remshalden einen Weinberg bewirtschaften. Alle gerne an der frischen Luft, alle Genießer, alle weinaffin. Unser Weinberg ist terrassiert mit Trockensteinmauern. Eine Bewirtschaftung mit dem Weinbergschlepper ist unmöglich. Drei Verrückte fanden sich zusammen: Markus Polinski, Wirt im Hebsacker Lamm. Manne Munder, Lokalredakteur in Schorndorf. Und ich, auch ein Schreiberling.
Nicht nur die Arbeit auf dem Weinberg muss man lieben. Man muss auch fasziniert sein von der Metamorphose des Traubensaftes: Vom Entrappen, Maischen, Gären, Pressen, Schönen und Versetzen mit Süßreserve bis hin zum fertigen Wein im Glas. Während wir alle Arbeiten im Weinberg machen, überlassen wir den Ausbau im Keller lieber einem Profi: Dem Stettener Wengerter Wolfgang Haidle mit Ehefrau Susi und Sohn Philipp. Sie sind es, die uns ertragen müssen, wenn wir ständig reinschneien mit der Frage: Was macht unser Wein? Nun muss sich der Stolz auf den eigenen Wein natürlich auch niederschlagen im eigenen Etikett. Wie soll unsere Eigenmarke heißen? Die Elstern, diese räuberischen Vögel, hüpfen mir beim Mähen im Abstand von wenigen Metern hinterher und finden mit scharfem Blick alles, was da noch zappelt: Sie wurden zu unseren Wappentieren. Und da wir auf nur zehn Aar Riesling, Trollinger, Silvaner und Portugieser anbauten, konnte das Produkt nur ein Schillerwein sein: Bei dem werden alle Sorten zusammen gekeltert. Schiller? Friedrich von? Hatte der nicht das Bühnenstück »Die Räuber« geschrieben?
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So heißen unsere Weine seither also »Räuber« und so nennen auch wir uns. Die stilisierte Elster auf dem Etikett sieht gut aus, richtig professionell. Aber die drei »Räuber« waren blutige Anfänger, eine Menge Lehrgeld mussten sie noch zahlen. Mal hatte der abgefüllte Wein seltsame Schlieren, mal schmeckte
Oma Ruth strahlt mit den leuchtenden Weinblättern um die Wette.
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»Wollen wir unseren Wein furztrocken, halbtrocken, lieblich oder süß haben?«
er nach Uhu. Einmal haben Wespen, Bienen und Kirschessigfliegen die halbe Ernte zu Essig werden lassen. Zuletzt haben wir zu wenig gespritzt und der falsche Mehltau ließ kaum noch etwas zum Ernten übrig.
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Wer was von Wein verstehen will, muss viel trinken. Damit hatten wir keine Schwierigkeiten. Aber wir wollten auch lernen, wie andere Wein machen. Und so waren die Räuber schon bald auf Tour. Jedes Jahr fahren wir für einige Tage in deutsche Anbaugebiete: In die Ortenau, den Kaiserstuhl, ins Ahrtal, in die Pfalz, an die Terrassenmosel, ins Zabergäu, nach Franken, nach Heilbronn und natürlich nach Untertürkheim, an den Rotenberg und das Remstal rauf und runter. Von Weingut zu Weingut, von Verkostung zu Verkostung, von Weinfest zu Weinfest. Und am nächsten Morgen dann mit verklebten Augen schon um 11 Uhr die erste Weinprobe. Harte Tage für die Leber. Gute Tage für die Freundschaft! Der spannendste Tag des Jahres: Wenn der vergorene Traubensaft zum ersten Mal durch die Kehle rinnt. Dann zieht Haidle mit einem dünnen Schlauch etwas Wein aus dem Fass, dann sitzen wir in der Probierstube – fast so andächtig wie in der Kirche. Junior Philipp mit einer Flasche Süßreserve und einer Pipette in der Hand. Nun entscheidet sich, ob unser Wein überhaupt etwas taugt: Ein Spucknapf steht schon auf dem Tisch. Ist er gut, müssen wir entscheiden, ob wir ihn furztrocken, halbtrocken, lieblich oder süß haben wollen. Philipp gibt Süßreserve in Milliliterschritten ins Glas. Probieren, vergleichen, diskutieren, entscheiden. Begonnen hatten wir zunächst mit biologischem Anbau, dabei wird vor allem mit Pflanzenstärkungsmitteln gearbeitet. Deshalb müssen Biowinzer vorbeugend arbeiten, überlegter spritzen und schnell auf Krankheiten reagieren. Mühsam für uns, die wir nur so nebenher und händisch im Weinberg arbeiten können. So landeten wir beim konventionellen Anbau mit den üblichen Fungiziden. Aber ganz
wohl war uns nicht. Und so rissen wir schweren Herzens die über 50 Jahre alten, zu krummen Geistern verwachsenen Rebstöcke aus dem Boden und ersetzten sie durch pilzresistente Sorten, die nur noch ein bis zweimal im Jahr gespritzt werden müssen. Das kommt der Umwelt zugute – und unserer Bequemlichkeit. Heute stehen Monarch, Cabertin und Satin Noir auf unserem Weinberg. Richtig tragen werden sie in ein bis zwei Jahren. Wie sie dann schmecken? Keine Ahnung. »Wart ihr im Wengert«, fragt uns Oma Ruth, wenn wir abgekämpft nach all dem Spritzen, dem Mähen, dem Gießen der jungen Stöcke, den Laubarbeiten, dem Reduzieren der Traubenmenge ins Lamm kommen. Wir nicken müde. Und warten, bis ein dampfender Topf mit Gaisburger Marsch vor uns steht oder gar ein Zanderfilet auf der Haut gebraten. Was für ein Glück, dass wir einen Wirt in unseren Reihen haben! Und dann geht auch schon die Diskussion wieder los: Wann wird geherbstet, biegen wir ein oder zwei Triebe herunter, düngen wir im Frühjahr? Und steht der letzte Jahrgang auf dem Tisch: Welche Aromen schmeckst du? Hätten wir doch mehr Süßreserve reingeben sollen? Was ist, wenn uns die Weine aus den pilzresistenten Sorten am Ende gar nicht schmecken? Da kann es schon mal Nacht werden. Und es ist wunderbar. Um selbst Wein zu machen, braucht man viel Herzblut, Liebe und gute Freunde. Dann schmeckt der Wein auch, wenn er mal gar nicht schmeckt …
... und ab geht's zu Wolfgang Haidle nach Stetten!
Text: Peter Freitag Fotos: CUPRA/SEAT, JF-FotoStyle
Ein noch JUNGES AUTOHAUS, das sich dynamisch und erfolgreich eintwickelt: die Autowelt MARTON+ in Gmünd-Hussenhofen. Die zweimalige Wahl von AUTO BILD zum erfolgreichsten SEAT-und CUPRA-Händler Deutschlands und die Bewertung der Kund:innen mit 5,9 von 6 Sternen sprechen eine eindeutige Sprache.
AUTOWELT MARTON+
Elektrisierend! »SEAT und CUPRA passen hervorragend zur innovativen Autowelt MARTON+«, sagt der junge Geschäftsführer Bernd Marton, »die zwei Marken treffen der Nerv der Zeit und entwickeln sich dynamisch und kundenorientiert – besonders was das Thema E-Mobilität und Hybridtechnologie betrifft – SEAT und CUPRA haben sogar gasbetriebene Modelle weiter im Angebot!« Aber E-Mobilität ist das Thema der Stunde: »Hier hat sich der Markt sehr stark verändert, es hat – auch angestoßen durch die neue Regierung – ein Umdenken eingesetzt. Umweltverträglichkeit und Klimaschutz nehmen bei den Menschen einen wesentlich größeren Stellenwert ein – im geschäftlichen wie im privaten Bereich. Und so nimmt dieses Thema auch in der Automobilindustrie einen immer größeren Stellenwert ein – begünstigt auch durch staatliche Zuschüssse und Steuervergünstigungen. Die Entwicklung der Kraftstoffpreise dynamisiert diese Entwicklung zusätzlich.«
Das Kernteam der Autowelt Marton+ (v.l.o.n.r.u.): Sven Schwilk (Serviceberater), Drago Domitrovic (Teiledienstleister), Daniel Nestlen (Werkstattleitung) und Bernd Marton (Geschäftsführer). Sie stehen stellvertretend für das 20köpfige Team des noch jungen Autohauses in Schwäbisch Gmünd-Hussenhofen, das bereits zum zweiten Mal in Folge von der AUTO BILD zum erfolgreichsten SEAT- und CUPRA-Händler Deutschlands gewählt wurde.
Autowelt Marton+ GmbH & Co KG Hauptstraße 57, 73527 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 79869-0, Mo-Fr 8 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 12 Uhr Instagram: autowelt_marton_plus, Facebook: Autowelt Marton+ GmbH & Co KG www.autowelt-martonplus.seat.de
»CUPRA hält an den rein elektrischen Modellen fest, wird die Palette sukzessive ausbauen. Bei SEAT werden wir weiter Hybrid-Modelle im Angebot haben – und bei beiden Marken (?) wird es auch weiterhin Verbrenner-Motoren geben. Eine Besonderheit ist, das SEAT im Gegensatz zu den meisten Anbietern am Markt Fahrzeuge mit Gasantrieb anbietet – konkret sind das der Arona, Ibiza und Leon, die es alternativ auch als Benziner und Diesel gibt.«
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Aber zurück zur E-Mobilität – was für eine Message hat Bernd Marton für / an seine Kund:innen? »Die Skepsis gegenüber E-Fahrzeugen nimmt ab – Bedenken wegen der Brandgefahr, dem Recycling, der Wertschöpfung oder der Ladeinfrastruktur. Bemerkenswert ist, dass die Generation 50/60+ das Thema E-Mobilität besser annimmt als die Generation zwischen 35 und 45. Die Situation bezüglich der Ladeinfrastruktur ist sehr gut geworden – wenn auch noch verbesserungswürdig. Problem ist, dass es nicht einen großen Anbieter gibt, sondern sich viele kleine am Markt tummeln. Unsere Kunden erhalten von uns eine Karte mit allen VW-, Audi-, Skoda- und SEAT/CUPRA-Händlern – an jedem Autohaus ist (mindestens) eine E-Ladestation, die öffentlich zugänglich ist!« Und wie wird sich nach Einschätzung von Bernd Marton die Autowelt MARTON+ weiterentwickeln? »Dynamisch…(lacht). Wir werden an unseren Werten, Bestandsmarken und unserem Volkswagen-Service festhalten. CUPRA rückt bei den Verkaufszahlen sehr starlk in den Fokus – es ist die junge, freche Marke«, analysiert er, »und saubere und sparsame Autos sind bei unseren Kund:innen sehr gefragt – der Trend wird mehr und mehr zu alternativen Arten der Fortbewegung oder kompletten Mobilitätslösungen gehen.« Die mobile Welt ist im Wandel – man darf sicher sein, dass die Autowelt MARTON+ in Zukunft ganz vorne mitfährt.
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LEICHT PRÄSENTIERT:
BOSSA Walnuss – pure Eleganz in der Tradition des Schreinerhandwerks.
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BOSSA– pure Eleganz. Text: Peter Freitag Foto: LEICHT Küchen AG
Mit der Wandverkleidung BOSSA präsentiert LEICHT eine Front, die im deutschen Küchenmarkt in dieser Art noch nicht existiert und die in der Küche wie im gesamten Wohnraum eine neue Bildsprache schafft. Hochwertigen Echtholzfronten in den Furnieren Eiche und Walnuss wird hierfür mit vorstehenden, gleichmäßig linearen und feingliedrigen Stäbchen eine lebendige, dreidimensionale Struktur verliehen. Durch Anpassung an das vertikale Fugenbild entsteht optisch eine einzigartige Verschmelzung von Küchen-, Wand- und Schrankfronten – die gesamte Fläche wirkt wie ein nahtloser Möbel-Solitär.
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Die dunkle Korpusfarbe der Küchen in Carbongrau kontrastiert in ästhetischer Weise mit der Naturholzoptik der Oberflächen und harmoniert so angenehm mit den angrenzenden Wohnbereichen. Auch das Innenleben der Küche von den Besteckeinsätzen über die Müllsysteme bis zu den Schubladenauszügen wurde auf die Korpusfarbe abgestimmt – auch die pulverbeschichteten Zargen sind in mattem Carbongrau gehalten. Lassen Sie sich vom BOSSA-Programm faszinieren – das Team des Wohnkaufhauses LEICHT berät Sie gerne und ausführlich. Wohnkaufhaus LEICHT GmbH Kalter Markt 25, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 1070, Mo-Fr 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9.30 bis 16 Uhr www.leicht-wohnkaufhaus.de
DIE »MITTWOCHSFLIEGER«
Steuerknüppel statt Schaukelstuhl Auf dem traditionsreichen Gmünder Segelfluggelände trifft sich mittwochs DIE FLIEGENDE SENIORENRUNDE Schwäbisch Gmünds, um gemeinsam mit jungen Leuten abzuheben. Ein Besuch bei Flugleiter Rolf Eisele (80) und seinen Fliegerkameraden im »Tower der Erinnerungen«. Text und Fotos: Heino Schütte
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Als windumspielte Terrasse der Schwäbischen Alb ragt der Hornberg nach Norden in Richtung Schwäbisch Gmünd und Remstal hinaus. Seine besondere Lage und hufeisenförmige Form machte den beliebten Gmünder Wanderberg schon vor fast 100 Jahren zum zunächst noch bescheidenen Treffpunkt der Segelfliegerpioniere im Land. Rund um kleine Verpflegungs- und Schutzhütten wagten sie die ersten wagemutige Hüpfer hinein in die Aufwinde. Daraus wurde die Wiege des Segelflugsports auf der Schwäbischen Alb. Mit viel Hornberg-Herzblut treffen sich jeden Mittwoch teils über 80-jährige Segelflieger auf »ihrem Platz«. Steuerknüppel statt Schaukelstuhl, so könnte man ihr außergewöhnliches Hobby betiteln.
überm Hornberg mit »Thermikbart« und »Wellenflug« (Fachbegriff für die Auftriebskräfte) der Weitblick bis zu den Alpen hinzu. Da lacht das Herz des Fliegers, tut Körper, Geist und der Philosophenseele gut. Pilot Rolf Eisele pfeift fröhliche Lieder und erzählt die lustigsten Späße aus seiner Jugendzeit. Der »Seniorentreff« bedeutet jedoch keinesfalls, dass der Flugplatz mittwochs Sperrzone für all die vielen jungen Sportskamerad:innen wird. Ganz im Gegenteil. Sofort fällt auf, wie die Flugsportler ein lebhaftes Mehrgenerationen-Projekt pflegen. Der Nachwuchs sucht sogar mit Begeisterung die Nähe und den Rat der erfahrenen Fliegerkameraden. Und die Älteren sind glücklich darüber, wie sich ihr Verein dank der nachwachsenden Motivation und angesichts vieler sportlicher Erfolge mit den modernen Hochleistungsseglern entwickelt. Die Generationen profitieren voneinander. Es gibt nur wenige Gemeinschaften, wo zwischen Alt und Jung so vitales Miteinander herrscht.
»Klar, das eine oder andere Knöchele tut jetzt öfters weh«, so schmunzelt Flugleiter Rolf Eisele, einer der treuesten »Mittwochsflieger«. Schon als Jugendlicher wurde er von der Segelflug-Leidenschaft gepackt und schloss sich der Fliegergruppe Schwäbisch Gmünd an, eine der ältesten im Land. Während seiner BundeswehrZeit hatte er es sogar mit dem Düsenjäger Fouga Magister zu tun. Doch dem Segelflieger ist das lautlose, Die »Mittwochsflieger« gemajestätische Dahingleiten, getrahen nicht nur ihrem leigen von Kräften der Natur wie Therdenschaftlichen Hobby des mik und Hangaufwinden, lieber als Flugsports nach sondern sie kümdas Dröhnen von Düsentriebwerken. mern sich zusammen mit den JünRolf Eisele ist letztes Jahr 80 geworgeren in Arbeitseinsätzen auch um den. Solange ihm der Fliegerarzt das Pflege und Erhalt dieses herrlichen ok gibt wolle er gerne noch abheben und dann und wann an den Mittwo- Alles im Blick, alles im Griff: Rolf Eisele (80) trägt Ausflugsziels inmitten des Naturschutzgebiets Hornberg und Kaltes chen als speziell ausgebildeter Flugjeden Mittwoch im Hornberg-»Tower« die leiter für seine Kameradinnen und Verantwortung für den sicheren Flugplatzbetrieb. Feld. Dazu gehören beispielsweise die Aussichtspunkte, die immer wieKameraden da sein. Nur an den Woder freigeschlagen und ausgelichtet werden müssen, damit die chenenden, wenn auf dem Hornberg Hochbetrieb herrsche, Wanderer weiterhin »ins Land« schauen können. Oder da ist habe er sich vorgenommen, etwas kürzer zu treten. Eisele: »Da auch das Gemeinschaftswerk des gleichermaßen technischen dürfen die Jungen ran!« wie auch poetischen Erlebnis- und Lehrpfads zum Thema Segelfliegen rund um den Flugplatz. Auf dem Hornberg ist GeDoch: Wer den junggebliebenen Senioren auf dem meinschaftsgeist mit vielen gemeinsamen Erinnerungen daHornberg eine Weile zuschaut, der bekommt fast heim. Das doppelsitzige Schulungs- und Trainingsflugzeug schon Lust auf das Älterwerden! Ohne Jagd wird liebevoll »Mutterschiff« genannt. Segelflieger sind allenach Rekorden wie ein Adler über der Heisamt Philosophen mit vielen Lebensbetrachtungen, wie zum mat schweben, die Dinge und Beispiel diese: »Wir haben uns kennengelernt und teils sogar Alltagssorgen ganz klein wergemeinsam das Fliegen gelernt, da wussten wir noch nicht, den lassen. Wenn's Wetwer einmal unsere Frau wird. Und alle haben wir unter mitspielt, kommt
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Der Nachwuchs sucht gezielt den Rat der FlugSenioren.
serer Frauen gefunden und sind trotzdem auf dem Hornberg uns bis heute treu geblieben!« Das Mittwochs-Team ist sich in der Einschätzung einig: Alle fliegen sie trotz oder gerade wegen des langen und schönen gemeinsamen Lebensweges auf ihre Frauen. Abends, wenn die Motorsegler, Schleppmaschinen und Hochleistungsgleiter in den Hallen »versorgt« sind, dann sieht man die Flieger-Eheleute glücklich wie frisch verliebt über Piste und Schafweide promenieren.
froh über diesen zuverlässigen »Flugplatz-Sheriff«. Auch das kann Rolf Eisele nicht leiden, wenn im Funk dann und wann Flieger und Fliegerin miteinander turteln, weil die sich gerade in einer »Thermik-Blase« wie im siebten Himmel fühlen und vor Segelflieger-Glück jauchzen. »Funkdisziplin!!!«
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Doch bei einem Ruf wird sogar »der Eisele« fast schwach, würde am liebsten seinen Posten sofort verlassen: »Hannelore hat einen leckeren Kuchen mitgebracht, Kaffeetreff bei der Halle!« Auch das gehört zur FlieEs sprudeln die Erinnerungen an alte Glanz- und Hoch-Zeiten gerkameradschaft: Einer rennt sofort los, um ein »gutes Stückder Segelflugschule. Meist schon als 14-jährige Buben habe le« von Hannelore in den Tower zu bringen. Doch Rolf Eisele man sich Fliegergruppen angeschlossen. Bei der abenteuerhat die Augen schon wieder ganz woanders: Er saust kurz hilichen Segelflug-Ausbildung in den Hornberg-Anfangsjahren naus aus dem Controll-Container, um saßen Schülerinnen und Schüler alnach Westen zu schauen. Auf dem lermutigst sogar noch ohne FluglehHornberg lacht zwar die Sonne, doch rer alleine im Gleiter, der mittels Gumda weit im Westen bereiten Rolf Eimiseilstart den Abhang hinab katasele verdächtige Wolkentürme Sorpultiert wurde. Zu Beginn der Ausbilgen. Dazu der Blick aufs Wetterradar dung anno dazumal, so erzählen die gerichtet. Doch kaum jemand kennt ältesten Mittwochs-Mitstreiter, seien auch ohne digitale Hilfsmittel die Laues nur »Rutscher« gewesen, um mit nen des Wetters hier am Albtrauf besder Steuerung und den Reaktionen ser als er. Sein Urteil: Gewitter-Gedes Gleiters und des Fluglehrers verfahr! »Buaba, aufpassa, kommat sotraut zu werden. Dann hob man auch fort hoim!« funkt Rolf Eisele enermal einen halben Meter ab. Hernach gisch Richtung Süden, wo jüngere Pifolgten die ersten Kurven. Einfach nur loten beim Streckenflug-Training sich himmlisch, die Schilderungen der Gebis an die Donau trauten. Segelfliefühle der ersten echten Schleifen in ger sind von Haus aus auch Meteoroden Aufwinden am bogenförmigen logen, können anhand des Aussehens Westhang des Hornbergs. jeder Wolke Prognosen liefern. Mit steilen Flugbahnen sausen die WeitEiner hat am Rande der Erflieger heim zum Hornberg. Erleichtert zählungen am Boden meist verfolgt Rolf Eisele Landeanflüge und gar keine Zeit für die vielen das Ausrollen Richtung Hangar, hinSchwärmereien: Rolf Eisele. Er ist auch Nach einem langen Flug-Mittwoch ter dem sich der Himmel bereits verheute mal wieder Flugleiter, hochkonwerden die Motorsegler wieder zurück in finstert. Auch Peter Lackner, 1985 Vizentriert und ganz in seinem Element. den Hangar gefahren. zeweltmeister im Segelflug, gehört zu Seine Hände immer am exakt geden (lebens-)erfahrenen »Mittwochsfliegern«. Wäre er heute führten Flugprotokoll, die wachsamen Augen auf Flugfeld gePersonalchef eines Unternehmens, so sagt er, dann würden sie richtet. Dazu gilt seine Aufmerksamkeit immer dem Funkverbei der Neueinstellung sofort junge Leute bevorzugen, die den kehr, um zu erfahren, wer auf dem Platz oder am Himmel was Segelflugsport als Hobby nennen. Warum? Ganz einfach, weil vorhat. Eisele trägt enorme Verantwortung für Ordnung und diese Menschen keine „Überflieger« sind, sondern durch die Sicherheit bei Start, Landung und im allgemeinen FlugplatzFliegerei Tugenden und Erfahrungen in die Berufswelt einbrinbetrieb, damit sich die Flugzeuge nicht zu nahe kommen. Da gen können, die mehr denn je nachgefragt seien: Teamgeist, gibt’s auch mal einen mächtigen Schrei, auch mal einen defVerantwortung für sich und andere, Achtsamkeit, Verständnis tigen Fluch. Man kennt sich, niemand ist eingeschnappt bei für Technik und Natur, vor allem die Fähigkeit, sich auch geistig einem deftigen »Anpfiff«, sondern heilin dreidimensionalen Räumen zu bewegen.
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Eine eingeschworene Truppe: die »Mittwochsflieger« und ihr »Mutterschiff«.
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SURPRISE, SURPRISE ...
Der Gmünder Gutschein. Allein das faszinierende Innenstadtensemble von Schwäbisch Gmünd lädt zum Flanieren, Schauen und Genießen ein. Über 300 Einzelhandelsgeschäfte sowie zahlreiche Cafés, Bistros und Restaurants machen Gmünd zudem zu einer attraktiven EINKAUFS- UND ERLEBNISSTADT. Genießen Sie die Stauferstadt mit allen Sinnen! Schwäbisch Gmünd bezaubert mit dem besonderen Flair seiner Innenstadt. Die große, bunte Auswahl vor allem an kleinen, inhabergeführten Geschäftern und Dienstleistern lädt ein zum Shoppen – wie die zahlreichen (Eis-)Cafés, Bistros und Restaurants zum Genießen. Bummeln, Shoppen und Genießen ist jetzt noch ein klein bißchen attraktiver geworden – mit dem Gmünder Gutschein! Mit diesem kann man sich nicht nur selbst eine Freude machen, sondern auch seinen Liebsten, seinen Freunden, seinen Kunden oder auch Mitarbeitern. Ob Jubiläum, Firmenfeier, Weihnachtsfeier, Geburtstag oder einfach als Dankeschön – der Gmünder Gutschein ist das perfekte Geschenk! Sie können im i-Punkt käuflich erworben und bei den HGV-Geschäften und -Dienstleistern (s.rechte Seite) eingelöst werden. Die Gutscheine können jedoch auch ganz einfach online unter www.gmuender-gutschein.de erstellt werden – und so einfach geht‘s:
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Gutschein wählen Gutschein auswählen oder gewünschten Wert eingeben.
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Gutschein kaufen Name und eMail-Adresse eingeben, anschließend mit PayPal bezahlen. Der Gutschein wird sofort erstellt und an Sie per eMail versendet.
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Gutschein einlösen Gutschein ausdrucken und im Geschäft vorlegen. Die Gültigkeit wird beim Einlösen geprüft.
Der Gmünder Gutschein ist die Geschenkidee zu allen Anlässen und Jahreszeiten – auch für Unternehmen an ihre Mitarbeiter:innen. Ab einer Stückzahl von 100 bietet der HGV als besonderen Service, die Gutscheine mit dem Firmenlogo zu bedrucken – der Gutscheinwert ist individuell wählbar. In welchem Geschäft oder bei welchem Dienstleister die Gutscheine eingelöst werden können, erfahren Sie auf www.gmuender-gutschein.de – genießen Sie die Einkaufs- und Erlebnisstadt Schwäbisch Gmünd! www.hgv-gd.de
www.gmuender-gutschein.de
Text: Peter Freitag Fotos: Peter Freitag, VISCOM Fotografie
Texte: Peter Freitag Fotos: Corinna Duscha-Brüning, VISCOM Fotografie, Raphael Pohlers, Peter Freitag, ZEISS, Ulrich Garten
BESONDERE EINKAUFSADRESSEN
Ich bin dann mal shoppen!
Ein Bummel durch Schwäbisch Gmünd lohnt sich alleine schon wegen der faszinierenden Altstadt mit ihren vielen Gässchen und reizvollen Plätzen. Dabei werden Sie auch viele individuelle, hochwertige Einkaufs-Adressen entdecken, bei denen Sie Schönes, Nützliches, Feines und Außergewöhnliches finden. Einige dieser SHOPPING-PERLEN stellen wir Ihnen hier vor.
P8 SCHUHBOUTIQUE Im Februar 2020 hat die Hamburgerin Corinna Duscha-Brüning ihre Schuhboutique »P8 läuft« eröffnet und erweitert damit die kleinen, aber feinen Modeadressen in der Postgasse um ein weiteres Highlight. In offener, luftiger Atmosphäre, in der moderne, klare Flächen und Linien in reizvollem Kontrast zu freigelegtem Fachwerk, orginalem Mosaikfußboden und offenen Backsteinwänden stehen, präsentiert sie erlesene aber bezahlbare Schuhe, Accessoires und Oberbekleidung. Viele Schuh- und DOB-Modelle stammen aus kleinen Manufakturen. Die dort produzierten, kleinen Modellreihen garantieren den P8-Kundinnen ein hohes Maß an Exklusivität – darunter Marken wie Kennel & Schmenger, Vic Matie, Ania Schierholt, Triver Flight, UGG, Ghoud, La Bottega di Lisa oder Voile Blanche. Corinna Duscha-Brüning legt ihr Augenmerk auch auf Nachhaltigkeit ihrer angebotenen Produkte – z.B. vegane Schuhe der Marke Womsh, hergestellt aus biologisch abbaubarem Apfel-Trester. Ein P8-»Special« sind die »Freundinnen-Abende«: »Da können Freundinnen oder Damengruppen nach Geschäftsschluss ungestört stöbern, anprobieren und sich gegenseitig beraten«, erklärt die Modeexpertin. P8 Schuhboutique Postgasse 8, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9037311, mobil +49 (0)178 7356820 Mo-Fr 9.30 bis 18 Uhr, Sa 9.30 bis 16 Uhr, Instagram: p8_schuhboutique Facebook: P8 Schuhboutique e.K., www.p8-gmuend.de
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goldschmiede
DELTA SCHMUCKGESTALTUNG
Ein Einkaufs-Bummel durch die Kornhausstraße lohnt sich immer – aber wegen eines Ladengeschäfts ganz besonders: der »goldschmiede«. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Gmünder Marktplatz, präsentieren Petra Franke, Martina Peter-Eckle, Isabell Grosse und Wiltrud Huneus in ihrer Vorzeige-Galerie feinen und individuellen Unikatschmuck. Einheimische wie externe Kund:innen und Besucher:innen schätzen die große Bandbreite und die individuelle Vielfalt des goldschmiedeAngebots ebenso wie das besondere Ambiente, das den Blick in die offene Werkstatt erlaubt und so die Entstehung des Schmucks sinnlich erfahrbar macht. Die Schmuckmacherinnen haben es geschafft, jenseits der Trends und Strömungen ihrer eigenen Linie und Schmuckauffassung treu zu bleiben und diese weiterzuentwickeln – aus ihrem Schmuck sprechen über 30 Jahre Erfahrung, Kreativität und Originalität. Die Vier von der »goldschmiede« freuen sich auf Ihren Besuch! goldschmiede DELTA SCHMUCKGESTALTUNG Kornhausstraße 11, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 30468 Di-Fr 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 14 Uhr facebook: goldschmiede.delta, Instagram: goldschmiede_delta www.delta-schmuckgestaltung.de
Pabst Kaffeewerk Die Ledergasse ist um eine Attraktion reicher geworden: Mit dem Pabst Kaffeewerk präsentiert sich seit kurzem ein kleines Eldorado für Kaffee-Liebhaber. Der Kaffeespezialist und Händler bietet eine große Auswahl an Siebträgermaschinen und Kaffeevollautomaten für Privathaushalte und Gastronomie. Kund:innen finden hier bekannte Marken wie Rocket, Bezzera, Quickmill, Jura, Nivona und viele Weitere. Ergänzend dazu bietet das Kaffeewerk einen erstklassigen Reparaturservice, Wartung und Pflege in der eigenen Werkstatt – übrigens aller Marken! Und um das Angebot vollends komplett zu machen, umfasst das Angebot auch noch erlesene Kaffees aus der hauseigenen Kaffeerösterei. Hier werden in exklusiver Manufakturröstung Kaffees verschiedenster Provenienzen der Erde im aufwendigen, aber besonders schonenden Trommelröstverfahren verarbeitet – und in exquisiter Auswahl im Laden angeboten. Inhaber Achim Pabst: »Kaffee ist unsere Leidenschaft – dem wir uns mit aller Sorgfalt, mit handwerklichem Können und ›feinen Näschen‹ widmen. Unser Antrieb ist, am Ende unseren Kund:innen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!« Pabst Kaffeewerk Ledergasse 49+51, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9095904, Mo-Do Sa 11 bis 18 Uhr, Fr 16 bis 18 Uhr Instagram: pabst_kaffeewerk, Facebook: Pabst Kaffeewerk e.K., www.pabst-kaffeewerk.de
Quinten Optik Quinten Optik, das traditionsreiche AugenoptikFachgeschäft gegenüber der Remsgalerie ist kompetenter Ansprechpartner in Sachen Brillen und Kontaktlinsen. Seit der Gründung Ihres Geschäftes vertraut Elfriede Quinten auf Brillengläser der Firma Carl Zeiss Vision GmbH. Mit PhotoFusionX hat ZEISS nun selbsttönende Brillengläser neu konzipiert und perfektioniert. Dank eines völlig neuen phototropen Systems werden diese Gläser bis zu 60% schneller dunkel und in Innenräumen bis zu 2,5 x schneller klar, verglichen mit der aktuell neusten Brillenglasgeneration. Zudem ist in den PhotoFusionX ein einzigartiger Blauchlichtfilter und UV-Schutz integriert. Ersterer blockt in Innenräumen bis zu 50 % dieses Lichts, wie es in LED-Lampen, Screens von Handys, Tablets und Computern vorkommt, und draußen im Freien sogar bis zu 94 %. Elfriede Quinten informiert Sie gerne und ausführlich zu dieser bahnbrechenden neuen Entwicklung aus dem Hause ZEISS. Quinten Optik Ledergasse 53, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 65203, Di-Fr 9 bis 18 Uhr Sa 9 bis 14 Uhr, Montag geschlossen
Dieses Paradies für Gartenliebhaber ist nicht zu übersehen: Direkt an der B29 am Osteingang von Schwäbisch Gmünd sieht man schon das große Ausstellungsgelände mit auffälligen, lebensgroßen Figuren, Säulen, Pavillons, großen Vasen und Töpfen. Augenblicklich fühlt man sich in eine verwunschene Welt versetzt, voll von Engeln, Gnomen, Elfen, Fröschen und vielen Fantasiefiguren mehr. An allen Ecken und Enden plätschert es in Springbrunnen, Trögen und aus Wasserausläufen, üppiges Grün und eine bunte Blütenpracht rankt aus Eisenvasen und Messingampeln, Rosenkugeln und Wasserhähne blitzen mit der Sonne um die Wette. Aber nicht nur Dekorativ-Fantasievolles, sondern auch ganz Praktisches, Funktionales wie hochwertige Gießkannen, Ausläufe, Gartenscheren oder Wasserhähne sowie schönes, geschmiedetes, kraftvolles Gartenwerkzeug der Marke Krumpholz findet man/frau bei ULRICH GARTEN im »Paradies-Lädle«.
Ulrich Garten Ulrich Garten Aalener Straße 54, 73529 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 63543, Mo-Fr 9 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Sa 9 bis 13 Uhr, Nov / Dez / Jan / Feb geschlossen. Instagram: ulrichgarten, www.ulrich-garten.de
Text: Peter Freitag Fotos: Elias Blumenzwerg, Jan Walford, Peter Freitag, Gasthaus Stern, Ingrid Hertfelder
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KULINARISCHE ADRESSEN Durch die historische Innenstadt von Schwäbisch Gmünd mit ihren verwinkelten Gässchen und reizvollen, mediterran anmutenden Plätzen zu streifen, ist allein schon ein Genuss. Ebenso ein Streifzug auf der Promenade entlang des Josefsbachs, im barocken Stadtgarten oder im Remspark, der mit Remsterrassen, Remsstrand, Passagen, Brücken und Aussichtspunkten auf Wasser und Grün regelrechte Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Sollte zwischendurch der kleine oder auch etwas größere Hunger aufkommen, hätten wir da einige ANGESAGTE TIPPS für Sie. Genießen Sie Schwäbisch Gmünd mit allen Sinnen – gmündguide wünscht Ihnen viel Vergnügen dabei!
Gmünd und Genuss Nach 14-monatiger Kernsanierung, verursacht durch einen Schwelbrand im Januar 2021, hat das Restaurant der VILLA HIRZEL Ende April wiedereröffnet – in komplett neuem Design. Hier trifft modernes, stylishes Interieur auf verspielte Jugendstil-Elemente, die damit Bezug auf den Ursprung des Gebäudes nehmen. Ein neues Team um den Küchenchef Janis Hofmann bietet beste regionale Küche mit Einflüssen aus anderen Küchen der Welt. »Wir bieten bodenständige schwäbische Küche mit Niveau. Auf unserer Karte finden sich Klassiker wie Rostbraten und Maultaschen ebenso wie ausgefallenere Gerichte oder auch ein mehrgängiges Menü«, betont Hofmann. Ergänzt wird die exzellente Küche durch eine umfangreiche Weinkarte, die in enger Abstimmung mit »Daniels Weine« in Winterbach zusammengestellt wurde. Die edlen Tropfen sind auch gut RESTAURANT sichtbar im Entrée des Restaurants präsentiert. Dieses bietet Platz für 120 Gäste, ergänzt durch 100 Plätze auf der großzügigen Außenterrasse mit 100 Plätzen, von der man direkt über der Rems einen fantastischen Blick auf den Stadtgarten, das Forum Gold & Silber und die Gmünder Altstadt hat. Der direkt an Restaurant und Terrasse angeschlossene »Runde Salon« – der vom Brand verschont wurde – ergänzt das Angebot der VILLA HIRZEL und ist der ideale Rahmen für Hochzeiten, Firmenevents und andere Feiern.
Villa Hirzel
Villa Hirzel HOTEL · RESTAURANT · BAR · SALON Remspark 2, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 877390, Mi - So 11:30 Uhr bis 14:30 Uhr, 17:30 Uhr bis 22:30 Uhr facebook und Instagram: villahirzel, willkommen@villa-hirzel.de www.villa-hirzel.de
CAFÉ • BAR • RESTAURANT
forum Im Forum Gold & Silber, dem markanten architektonischen Wahrzeichen am westlichen Stadtentrée, hat sich das CaféRestaurant FORUM zur festen Genießer-Adresse entwickelt. Reizvoll gelegen am Zusammenfluss JosefsbachRems lässt es sich mit fantastischem Blick auf Park, Flussdelta, Remsstrand und Remstreppen wunderbar entspannen – entweder auf der Panorama-Terrasse oder im lichtdurchfluteten, modernen Innenbereich, in den als Blickfang ein Stück historischer Stadtmauer integriert wurde. Hier trifft man sich gerne und zu jeder Tageszeit: das FORUM bietet ab 9 Uhr eine exzellente Auswahl verschiedener Frühstücke, zur Mittagszeit kann man einen preiswerten Lunch zu sich nehmen und afterwork bei einem gemütlichen Glas Wein, einem Cocktail oder genüsslichen Abendessen den Tag ausklingen lassen. Samstags bietet das FORUM ein Brunch-Buffet und es plant und bewirtet auch gern Ihre Hochzeit, Familienfeier oder Ihr Firmenevent – das Lokal mit 80 Plätzen im Innenbereich und die Außenterrasse bieten dafür den perfekten Rahmen! Forum CAFE · BAR · RESTAURANT Ledergasse 54, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 1858560, täglich 9 bis 22 Uhr facebook: forumgmuend, Instagram: forum_gd info@forum-gd.de, www.forum-gd.de
El Mexicano Im EI Mexicano in Schwäbisch Gmünd ist der Name Programm. Hier lernen die Gäste die Vielfalt der mexikanischen Küche in all ihren Facetten kennen – von der klassischen Tortilla bis zu den als Nachspeise beliebten Churros. Traditionelle und ausgefallene Cocktailvariationen runden das kulinarische Angebot ab. Regelmäßige Wochenspecials wie Fajita Day, Happy Hour oder Cocktailwürfeln bringen zudem attraktive Rabattaktionen mit sich. Ein Mix aus Holz-, Stein- und Aztekenmustern sowie Dekorationen aus Pflanzen und Bildern verstärken das einzigartige Flair im El Mexicano. Und die zwei Außenterrassen laden im Sommer zum entspannten Verweilen und Genießen am Rande der Gmünder Altstadt ein. El Mexicano Pfeifergässle 34, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49(0)7171 1858107, So-Do 17 bis 23 Uhr, Fr-Sa 17 bis 1 Uhr facebook: ElMexicanoGD, Instagram: elmexicanogd info@e-l-mexicano.de, www.e-l-mexicano.de
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Namaste
INDIAN CUISINE
Das CityCenter im Dreieck Kalter Markt, Höferlesbach und Vordere Schmiedgasse hat sich in den letzten Jahren qualitätvoll weiterentwickelt – ein Baustein dieses neuen Konzepts ist das Anfang 2022 eröffnete NAMASTE. Es ist ein Imbiss-Restaurant der gehobenen Klasse, das an exponierter Stelle im CityCenter zum kurzen Verweilen und Genießen traditioneller indischer Küche einlädt. Es wurde für das NAMASTE eigens ein Kochteam aus Indien engagiert, um den Gästen traditionelle Gerichte zu servieren – die vor Ort im Lokal genossen oder aber auch mitgenommen werden können. Netter Nebeneffekt: Man kann an diesem zentralen Punkt im CityCenter nicht nur indische Küche genießen, sondern auch den regen, bunten Publikumsverkehr beobachten… CU at CC! Namaste Höferlesbach 9, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 9417314 Mo-Sa 11 bis 19 Uhr, facebook: namastegmuend, Instagram: namastegd info@gs-gastro.de, www.namaste-gd.de
Das BASSANO – abgeleitet von der Stadt Bassano del Grappa in Venetien – liegt im Herzen der Schwäbisch Gmünder Altstadt gegenüber der romanischen Johanniskirche. Das BASSANO ist eine Kombination aus Restaurant und Bar und vereint stilvolles Ambiente mit kulinarischen Spezialitäten. Neben selbstkreierten Drinks und einer umfangreichen Getränkekarte BAR & KITCHEN werden italienische Pasta-Gerichte, verschiedene Burger-Varianten und »Pinsa« angeboten, eine traditionelle Spezialität aus Rom. Das BASSANO setzt auf einen modernen, individuellen Stil – im loungigen Innenraum mit Bar, Sofas und Sesseln in gedeckten Farben und einem Kamin, im Außenbereich auf dem Johannisplatz mit mediterraner Atmosphäre »come in Italia«! Das BASSANOTeam sagt: »Ciao – benvenuti!«
Bassano
Bassano BAR & KITCHEN Johannisplatz 4, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 7988052, Di-Do & So 17 bis 0 Uhr, Fr 17 bis 1 Uhr, Sa 11 bis 1 Uhr facebook und Instagram: bassanogd, info@bassano-gd.de, www.bassano-gd.de
Im aufwendig umgebauten ehemaligen »Goldenen Lamm« hat im März das ROSMARIE eröffnet. Hier bietet das Team um Karen Kronwald und Cüneyt Fettan »gesunde, regionale Küche mit einem Hauch von Orient«, will sagen: Alle in der Küche vom ROSMARIE verarbeiteten Produkte stammen von der Ostalb oder den umliegenden Regionen. »Unsere Bio-Produkte folgen von Feld und Stall bis auf den Teller einer nachvollziehbaren Herstellungs- und Lieferkette«, betont Cüneyt Fettan. Hier genießt man / frau in Wohnzimmer-Atmosphäre leckere Salate, Nudelgerichte und Bowls, von Montag bis Freitag gibt es von 11:45 bis 14 Uhr einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch und die ganze Woche von 8 bis 11.30 Uhr (Sa / So bis 13:30 Uhr) feine Frühstücks-Variationen. »Mit gesundem, vitaminreichen Essen – auch vegetarisch und vegan – wollen wir unsere Gäste verwöhnen und verzaubern, wollen Spaß und Leichtigkeit vermitteln – denn Schnelligkeit und Qualität sind für uns kein Widerspruch, sondern unser Konzept«, ergänzt Karen Kronwald. Das ROSMARIE-Team freut sich auf euren Besuch!
Rosmarie
Rosmarie Rinderbacher Gasse 19, 73525 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 8713100, Mo-Fr 8 bis 16 Uhr Sa 8 bis 14 Uhr, So / Feiertag 9 bis 14 Uhr facebook: rosmariegmuend, instagram: rosmarie_gmuend mail@rosmarie-gmuend.de, www.rosmarie-gmuend.de
Das Café Münstergasse 1 ist etwas ganz Besonderes: Zum einen, weil es nur an den Markttagen geöffnet hat, zum Zweiten, weil es von einer Gruppe engagierter Gmünder:innen ehrenamtlich betrieben wird und drittens, weil es aus dem Überschuss des Cafébetriebs Menschen und Projekte unterstützt, die den Betreibern »am Herzen liegen«. Viel Herzblut haben die Mitglieder des Vereins »Unser Café hilft e.V.« auch in die Zusammenstellung des Café-Angebots gesteckt: Neben Kaffee, Capuccino, Espresso, Latte Macchiato & Co. gibt es Butterbrezeln, Kuchen und Kekse sowie Hefezopf mit Marmeladevariationen – natürlich alles selbstgemacht! Die Spezialität des Cafés sind die Antipasti-Selen, die mit besonderen Leckereien kreativ belegt sind. Marktbeschicker wie Marktbesucher schätzen gleichermaßen das Angebot und besondere Flair des Cafés mit Blick auf das bunte Markttreiben und die imposante Kulisse des Heilig-Kreuz-Münsters. Übrigens kann man das Café, »das hilft«, auch für leckere und individuelle Caterings von kleinen Empfängen, Geburtstagen, Kaffeerunden, o.ä. buchen!
Café Münstergasse 1 Café Münstergasse 1 Münstergasse 1, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 (0)7171 65203 Mi und Sa 7 bis 13.30 Uhr, cafe.muenstergasse1@web.de, www.cafe-muenstergasse-eins.de
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OUT OF SCHWÄBISCH GMÜND
GASTHAUS
STERN
METLANGEN
Manchmal liegt das Gute nicht so nah – aber der Weg dorthin lohnt sich: In diesem Fall zum Landgasthof STERN nach Metlangen, ca. 6 km von Schwäbisch Gmünd entfernt. Direkt an der »Klepperles«-Trasse, der beliebten Rad-, Skaterund Wanderstrecke gelegen, ist er ein ideales Ausflugsziel, zumal der STERN neben einem urigen Gastraum auch einen Bilderbuch-Biergarten hat! Im Juli letzten Jahres haben Chantalle und Christian Mack den Gasthof übernommen und bieten seitdem feine, schwäbische Küche und leckere Wild- und Fischgerichte an. Die Hausmacher Wurstwaren, auch vom Wild, werden im STERN zum Kauf angeboten. In unregelmäßigen Abständen finden kleine musikalische Events mit kulinarischer Begleitung statt – in der warmen Jahreszeit im lauschigen Biergarten, in den kühlen Monaten in der »guten Stube«. Chantalle und Christian Mack freuen sich auf Ihren Besuch – Reservierung empfohlen! Gasthaus Stern Metlangen Reitprechtser Straße 15, 73529 Schwäbisch Gmünd Fon +49 (0)7171 9994010, Mi-Fr 11.30 bis 14 und 17 bis 21 Uhr So 11.30 bis 15 und 17 bis 21 Uhr, facebook: sternmetlangen, www.mack-christian.de
Der Name ist Programm: Auf der Karte stehen kalte und warme Vesper, ergänzt durch Leckeres je nach Saison. Die Dosenwurst wird eigens für die VesperStube hergestellt, alle weiteren kalten und warmen Vesper sind aus hochwertigen Lebensmitteln und von Produzenten aus unserer, aber auch anderen Regionen, z.B. Speck aus Südtirol oder Käse aus dem Allgäu. Am ersten Sonntag im Monat gibt's ab 11:30 Uhr zusätzlich zur Karte einen schwäbischen Klassiker zum Mittagessen. Dazu frisch gezapfte Halbe von Gold Ochsen, Hefeweizen von Paulaner, Most vom Faß, verschiedene Weine und natürlich viele Sorten alkoholfreier Getränke, Kaffee oder Tee. Ursel und Martin Stütz bieten auch »VesperStube To Go«: Alle Gerichte gibt es – nach Vorabbestellung – zum Mitnehmen. Reservierungen nimmt die VesperStube gerne telefonisch, per WhatsApp oder eMail entgegen!
VesperStube
VesperStube Eichhölzlesweg 12, 73550 Waldstetten, Fon +49 (0)7171 9972308 mobil +49 (0)160 5764006, Do bis Sa ab 17 Uhr, 1. Sonntag im Monat 11.30 bis 21 Uhr facebook: VesperStubeWS, Instagram: vesperstube.waldstetten post@vesperstube-waldstetten.de, www.vesperstube-waldstetten.de
GARTEN-, GOLD- UND GSÄLZ-MARKT PLAYA DE GAMUNDIA Zum 8. Mal treffen sich europäische Spitzenspieler zum EFVL Footvolley Masters an der Playa de Gamundia im Herzen der Innenstadt, außerdem macht die Baden-Württembergische Beachvolleyball-Tour in Gmünd Station. Den Abschluss bildet der Gmünder Stadtstrand mit einem Beachvolleyball-Turnier für Amateure, Konzert, Beach-Party und Comedy.
32. SPARKASSEN ALB MARATHON
Interessantes für den Garten, für Schmuckliebhaber und Anhänger regionaler Produkte – der bunte Markt mit seiner geschmackvollen Auswahl sorgt für tolle Atmosphäre rund um den Remspark.
MUSIK IN GMÜNDER KNEIPEN In der Region und deutschlandweit oft kopiert, aber nie erreicht: Die Mutter aller Kneipenmusik-Events geht in ihre 31. Runde! Ab 21 Uhr fällt der Startschuss für die »Nacht der Nächte«.
Seit 1991 lockt der Ultramarathon jährlich im Oktober hunderte Läufer nach Gmünd. Über 50 km und 1100 Höhenmeter geht es über die Drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen, durch atemberaubende Landschaft und einzigartige Natur. Während sich die einen Kopfan-Kopf-Rennen liefern, geben sich andere die Staffel in die Hand oder gehen es gemütlicher an beim 25 km Lauf oder bei den Genussläufern.
17.-18.9.22
FESTIVAL EUROPÄISCHE STAUFERTAGE Ein Höhepunkt werden die vier Freilichtaufführungen des neu geschriebenen Stückes »Momente der Staufersaga – eine zauberhafte Zeitreise« sein. Die eigens dafür gebaute Bühne wird den Remspark in eine Stauferarena verwandeln. Außerdem werden die Gmünder Städtepartnerschaften mit einem Jubiläumsabend auf der Theaterbühne im Remspark gefeiert.
7.10.22 30.7.-14.8.22
6.-10.7.22
29.10.22
22 23
24.11.-21.12.22
WEIHNACHTSMARKT
10.12.22
9.-10.6.23
Über 60 geschmückte Stände verwandeln den Gmünder Markt- und Johannisplatz wieder in ein kleines weihnachtliches Dorf, das auch in diesem Jahr mit tollem Rahmenprogramm, einem bunten Angebot an Weihnachtswaren und Leckereien die Besucher in die Gmünder Innenstadt lockt.
11.-12.2.23 26.3.23
14. REMSTALER WEINTREFF 40ER-FEST UND STADTFEST
IMPRESSUM
Das traditionelle 40er-Fest der Altersgenossen ist der Auftakt zum jährlichen Stadtfest, zu dem sich die Gmünder Innenstadt wieder in einen einzigen Festplatz verwandelt. Rund 50 Vereine sorgen für ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot, auf insgesamt 8 Bühnen wird musikalisch für Stimmung gesorgt.
GMÜNDER PFERDETAG MIT VERKAUFSOFFENEM SONNTAG Mit Pferdeprämierungen, einer moderierten Pferdeschau, Schauquadrillen, Rittertraining u.v.m. lässt dieses Event – begleitet vom verkaufsoffenen Sonntag – die Herzen aller Pferdefreunde höher schlagen.
40. INTERNATIONALES GUGGENMUSIKTREFFEN Jedes Jahr treffen sich rund 20 Kapellen aus der Schweiz, Lichtenstein und Deutschland mit über 800 Musikern im Mekka der Guggenmusik und stellen zwei Tage lang die Stadt auf den Kopf.
Winzer und Weinbaugenossenschaften aus dem Remstal präsentieren ihre hervorragenden und preisgekrönten Spitzenweine im Festsaal des Kulturzentrums Prediger im Herzen von Schwäbisch Gmünd. Text: T&M GmbH, Peter Freitag Fotos: T&M GmbH, Stadtverwaltung und Kulturbüro Schwäbisch Gmünd, Peter Freitag, Mario Klaiber, VISCOM Fotografie
Herausgeber / Vertrieb freitagundhäussermann, gestaltungsagentur, Kalter Markt 27, 73525 Schwäbisch Gmünd, Fon +49 7171 929088, www.freitagundhaeussermann.de Text / Redaktion Peter Freitag Konzeption / Creative Direction Peter Freitag, Brigitte Häussermann, Annika Gramsch Projektmanagement Peter Freitag Art Direction / Grafik/Realisierung Brigitte Häussermann, Annika Gramsch Anzeigen / Media Peter Freitag, Fon +49 7171 929088, p.freitag@freitagundhaeussermann, Ursula Stütz, u.stuetz@freitagundhaeussermann.de. Es gelten die Anzeigenpreise laut Mediadaten 2022 Druck / Weiterverarbeitung Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote GmbH Papier Soporset Premium Offset. Das verwendete Papier wurde mit Rohstoffen aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern hergestellt. Gedruckt mit Öko-Druckfarben. Diese Ausgabe des gmündguide Stadtmagazins einschließlich aller seiner Texte und Beiträge ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urhebergesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Herausgebers. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Warum hat Wasser eine belebende Wirkung?
Her mit dem Hahnenwasser! Trinkwasser aus der Leitung ist der perfekte Durstlöscher, schont die Umwelt und den Geldbeutel. Für rund 0,2 Cent je Liter kommt das Wasser frei Haus. Im Vergleich: Ein Liter Mineralwasser kostet zwischen 19 und 50 Cent. Für 1 Euro bekommt man also gerade einmal 2 bis 5 Flaschen, dagegen aber 500 Liter Trinkwasser. Zudem legt Mineralwasser häufig viele Kilometer zurück, bis es im Supermarkt ankommt. Leitungswasser hingegen fließt einfach aus dem Hahn und gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln Deutschlands. Wir sorgen dafür, dass das auch so bleibt und beliefern rund 3 Millionen Menschen in Baden-Württemberg und Bayern mit Trinkwasser – zu jeder Zeit in ausgezeichneter Qualität.
Woher kommt mein Trinkwasser?
Muss ich mein Wasser zu Hause enthärten?
Wer, Wie, Wasser?
Wir möchten unsere Begeisterung für Trinkwasser mit Ihnen teilen! Auf www.lw-online.de/wer-wie-wasser informieren wir Sie rund um unser wichtigstes Lebensmittel – informativ und leicht verständlich. ewinnen en und g Einscann t Wasser is Welches nwasser e h c s la r: F günstige ser? ungswas oder Leit
Gewinnspiel Besuchen Sie uns online und machen Sie mit! Wir verlosen 5x Wassersprudler SodaStream Crystal 2.0 inkl. 3x Glaskaraffen und 1x CO2-Zylinder (Wert je 90 €)
Kann ich meinem Baby Trinkwasser geben?
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5x Hörspielboxen „Toniebox Starterset“ inkl. Hörspielfigur „Kleiner Wassermann“ (Wert je 95 €) Viel Glück! Abbildung ähnlich Gewinnspielteilnahme ab 18 Jahren. Teilnahmeschluss ist der 31. 08. 2022. Die Gewinner werden per Los ermittelt und nach Beendigung des Gewinnspiels schriftlich benachrichtigt. Die vollständigen Teilnahmebedingungen mit Verweis auf die Datenschutzerklärung sind auf der Gewinnspielseite einzusehen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gmünd zeigt Herz! Mit der Kunstaktion »Denkmal mit Herz« mit 12 künstlerisch interpretierten Herzen, die die Stiftung KinderHerz in Kooperation mit der Stadt Schwäbisch Gmünd im Rahmen des »Gmünder Sommers« in 12 Kulturdenkmälern der Stauferstadt ausstellt, und die auf Kinder mit Herzdefekten aufmerksam machen soll.* Diese Initiative steht geradezu sinnbildlich für den sozialen und solidarischen Geist in dieser Stadt, in der viele Menschen sich mit Empathie, viel Herzblut und meist ehrenamtlich in Vereinen, Freundeskreisen, Hilfs-, Förderorganisationen und vielem mehr engagieren. Eine Stadt mit viel Herz und viel Charme. Eine Stadt, in der es sich lohnt zu leben – und die es lohnt, sie zu besuchen: Herz-lich willkommen in der Stadt und Region Schwäbisch Gmünd!
* www.stiftung-kinderherz.de/kunstherzen
www.schwaebisch-gmuend.de
Gestaltung: freitagundhäussermann / Text: Peter Freitag / Herzen: @ Stiftung KinderHerz und die Künstler
1. Fünfknopfturm: Diane Herzogin von Württemberg 2. Augustinuskirche: Gert Wiedmaier 3. VHS / Klösterle: Thomas Putze 4. Heilig-Kreuz-Münster: Gunther Stilling 5. Prediger: Karl Ulrich Nuss 6. Johanniskirche: Alfred Bast 7. Grät: Susanna Messerschmidt 8. Rathaus: Daniel Wagenblast 9. Domus Judaeorum: Marlis Glaser 10. Schwörhaus/Musikschule: Hannes Steinert 11. St. Franziskuskirche: Johannes Braig 12. Amtshaus/Stadtbibliothek: Denise Moriz (v.l.o.n.r.u.)