POZUZO Aktuell Mitteilungsblatt des
„FREUNDESKREISES FÜR POZUZO“
Interessensgemeinschaft der Partnergemeinden SILZ und Haiming sowie des Vereins „FREUNDESKREIS FÜR POZUZO“
Nr. 30 / Dezember 2017
www.pozuzo.at
Foto: Emanuel Bachnetzer
Pozuzo auf neuen Wegen
Andres Gstir aus Codo de Pozuzo
Aus dem Inhalt
Vorwort 2 Aus dem Vereinsleben in Tirol
3 - 21
Aktuelles aus Pozuzo
22 - 29
Portraits von hier und dort
30 - 32
Wir gratulieren
32 - 33
Wir gedenken
34
Allfälliges/Wir danken
35 - 36 Österreichische Post AG Info.Mail Entgeld bezahlt
Vorwort Liebe Vereinsmitglieder, Freunde und Förderer Pozuzos!
Es ist kaum zu glauben, ein Jahr geht zu Ende.
ausgefüllt mit viel Arbeit und Aktivitäten
In diesem Jahr war sicherlich die Jubiläumsreise nach Pozuzo – 160 Jahre Auswanderung aus Tirol – der Höhepunkt unserer Pozuzo-Arbeit in Tirol.
Foto: Richard Bachnetzer
Alle 10 Jahre eine Jubiläumsreise zu organisieren, ist Ziel des Vereines. Diese Jubiläumsreisen wurden bereits im Jahre 1997 gestartet und haben dem Ausbau der Beziehungen zu Pozuzo einen enormen Aufschwung gebracht. Die heurige Reisegruppe bestand aus 18 Teilnehmern aus Nord- und Südtirol, die meisten davon haben Pozuzo das erste Mal gesehen. Die Begeisterung war enorm. Vor allem beeindruckte die herzliche Gastfreundschaft. Die Feierlichkeiten begannen bereits in Lima, beim Gedenken im Hafen von Calao (das ist der Hafen im Vorort von Lima, in dem die Auswanderer damals ankamen und nicht an Land gehen durften) erinnerten wir uns an die Ankunft der Tiroler und deutschen Auswanderer. Die zwei Tage Aufenthalt in Lima benutzten wir, die Sehenswürdigkeiten dieser 10 Millionen Stadt zu erleben. Nach einer fast zwölfstündigen Fahrt in Richtung Pozuzo erreichten wir Oxapampa, wo wir von Caroline Egg und Freunden herzlich empfangen wurden. Am nächsten Tag ging es in 2 Kleinbussen nach Pozuzo. Diese Strecke ist jetzt in zwei Stunden zu bewältigen, vor Jahren brauchte man noch 4 – 5 Stunden dafür. Ein großartiger Empfang mit einem herzlichen „Willkommen“ wurde uns unter dem Eingangstor von Prusia beschert. Die ganze Woche ging es mit viel Programm, Festlichkeiten und Höhepunkten weiter, die wir im Blattinneren noch ausführlicher darstellen werden. Es war „alles in allem“ wieder eine Vertiefung der freundschaftlichen Verbindungen mit den Menschen in Pozuzo. Wir stellten eine positive Aufwärtsentwicklung in Richtung Tourismus und Straßenverbindung fest.
Berichte und Fotos von Tirol und Pozuzo bringen wir in dieser Ausgabe von „Pozuzo aktuell“. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der vielfältigen Aktivitäten. Ein großes persönliches Anliegen wäre für mich die Gründung einer Feuerwehr in den zugänglichen Ortsteilen in Pozuzo, wo jederzeit mit Einsatzfahrzeugen im Ernstfall geholfen werden könnte. Unterstützung in meinem Anliegen bekam ich vom österreichischen Botschafter in Lima, Herrn Dr. A. Rendl, dem das Fehlen so einer Organisation ebenfalls bewusst ist. Pozuzo stünde im Falle einer Feuersbrunst vor einer großen Katastrophe. Der Botschafter wird dieses Projekt nach Möglichkeit seines Netzwerkes mit voller Kraft unterstützen. Zum Abschluss sei noch allen Förderern, Unterstützern, Freunden und Mitgliedern herzlichst gedankt, die uns bei unserer Arbeit immer aufopfernd unterstützen. So macht Vereinsarbeit Spaß! Wir dürfen wieder zuversichtlich in das neue Jahr 2018 blicken und Euch bitten, auch in diesem wieder an unserem „Projekt Pozuzo“ mitzuwirken. Ich wünsche Euch allen im Namen unseres Vereines ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr! Rudi Heinz
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Aus dem Vereinsleben in Tirol Jahreshauptversammlung des Vereins „Freundeskreis für Pozuzo“ am 16. März 2017 Die Generalversammlung des Freundeskreises findet alljährlich am 16. März im Gasthaus Löwen in Silz statt. Dies ist der Tag, an dem sich die Auswanderergruppe 1857 nach einem Gottesdienst von hier aus auf den wei-
ten Weg ohne Wiederkehr gemacht hatte. Traditionell treffen wir uns vor Beginn der Versammlung in der Pfarrkirche Silz zu einem Gedenkgottesdienst, so auch heuer.
Die dreijährige Funktionsperiode war heuer wieder abgelaufen, Neuwahlen standen auf dem Programm. Unser Pressereferent Helmut Wenzel berichtete davon in der TT:
Pozuzo-Freunde streben Verjüngung an Rudi Heinz ist seit 1983 Brückenbauer zur Tiroler Kolonie in Peru. Silz - Vor 160 Jahren, am 16. März 1857, traten 180 Tiroler eine Reise ohne Wiederkehr an. Hintergrund waren bittere Armut und Not sowie die Hoffnung auf ein besseres Leben in Peru. Nach dem bewegenden Abschiedsgottesdienst in Silz begann eine unglaublich beschwerliche Reise, bevor die Auswanderergruppe am Rio Huancabamba eintraf, um dort die Siedlung Pozuzo zu gründen. Offizielles Gründungsdatum ist der 25. Juli 1859. Über Jahrzehnte ist die Kolonistensiedlung am Ostrand der Anden beinahe vergessen worden. Erst dem 1983 in Silz gegründeten Verein Freundeskreis
Pozuzo ist eine Wende zu verdanken: Zwischen Tirol und den Nachkommen der Auswanderer in Pozuzo hat sich bis heute eine lebendige Partnerschaft mit zahlreichen Aktivitäten entwickelt. „Ohne unseren Obmann Rudi Heinz wäre vieles nicht möglich gewesen. Er hat 34 Jahre Enormes geleistet“, sagte der stellvertretende Obmann DI Eugen Feichtinger bei der jüngsten Jahreshauptversammlung in Silz. „Wir können ihm nicht genug danken.“ Gründungsmitglied Rudi Heinz gilt als treibende Kraft der Freundschaftspflege sowie als transatlantischer Brückenbauer. Unter großem Applaus hat ihn der 422 Mitglieder zählende Verein für
drei weitere Jahre einstimmig wiedergewählt. „Ich bedanke mich für das kommunistische Ergebnis“, scherzte er. Eines seiner Ziele ist: „Ich möchte auf jeden Fall die jüngere Generation stärker in die Vereinsführung einbinden.“ Auch Bürgermeister Helmut Dablander dankte dem rastlosen Obmann: „Rudi, mach weiter so. Und dann nochmals drei Jahre.“
Die Neuwahlen ergaben: Obmann:
Rudi Heinz
ObmannStvtr.:
DI Eugen Feichtinger, Eva Lunger, Emanuel Bachnetzer Foto: Wenzel Helmut
Schriftführer: Mag. Gregor Marberger SchriftführerStvtr.: Caroline Heinz Kassier:
Konrad Heinz
Kassier-Stv.: Martina Hirn v.l: Yuvitza Müller(Saisonier), Eva Lunger, DI Eugen Feichtinger, Maria Egg (Saisonier), Mag. Hugo Tinzl, Johanny Zevallos Egg(Saisonier), Obmann Rudi Heinz, Martina Hirn, Caroline Heinz, Emanuel Bachnetzer, Konrad Heinz
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Wir haben eine Pozuzo-Stube in Silz! • Finanzierung des Deutschunter- richts in Pozuzo. • Das Projekt „Unterstützungs- fonds-Stipendien für die Jugend von Pozuzo“, durch das finanziell bedürftige Jugendliche ein Stipen- dium für den Schulabschluss der Secundaria erhalten. • Saisoniers in Tirol – junge Menschen aus Pozuzo lernen hier in Tirol bei ausgezeichneten Tourismusbetrie- ben in den verschiedensten Spar- ten, vertiefen ihre Deutschkennt- nisse und können mit ihren Fähig-
Foto: Archiv Freundeskreis
Der Vorstand des Freundeskreises für Pozuzo unter der engagierten Führung des Obmanns Rudi Heinz bemüht sich auf vielen Ebenen mit den Nachkommen der Auswanderer im fernen Peru in Kontakt zu bleiben und diese zu unterstützen. Begegnungen in Tirol und in Pozuzo fördern die Freundschaften, durch Facebook , Internet, Homepage und Telefonate werden viele Berichte und Erzählungen geteilt, Wünsche ausgesprochen und nach Möglichkeit erfüllt. Hier möchte ich nur einige Aktivitäten erwähnen:
keiten und dem neu erworbenen Wissen den Tourismus in Pozuzo auf bauen. • Errichtung eines Pozuzo-Archivs in den Räumen des Gemeindearchivs von Silz. Aber ein Wunsch lebt schon lange in den Herzen aller aktiven Pozuzo-Mitstreiter: „Ein Platzl“, wo man sich treffen kann, wo man Erinnerungen an die ersten Auswanderer aufbewahren und zeigen kann und wo Fotos und Filme vom aktuellen Leben im fernen „Tiroler Dorf“ erzählen. Und nun ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen! Wir möchten uns sehr herzlich bei Obmann Peter Neurauter und Alt-Obmann Pepi Sonnweber vom Silzer Krippenverein bedanken und wir freuen uns auf das Jahr 2018, wo wir dann die Besucher in der „Pozuzostube in Silz in der Gemeindemühle“ herzlich willkommen heißen dürfen. Eva Lunger
Gemälde von Elmar Peintner
Alte „Silzer Dorfmühle“ erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Foto: Peter Neurauter
Am 31. Mai 2013 hat der Gemeinderat bei der Gemeinderatsitzung einstimmig beschlossen, die alte Gemeindemühle aus dem 16. Jahrhundert zu restaurieren.
Die Mühle liegt am Mühlweg an der Forststraße nach Wolfsgruben und ist im Nebengebäude des Elektrizitätswerks untergebracht. Von der ursprünglichen Mühle sind noch das Walzwerk sowie zwei Steinmühlen erhalten. Nachdem das Gebäude rund 20 Jahre lang leer stand und dem Verfall preisgegeben war, hat der Krippenverein Silz im Jahr 1995 – unter tatkräftiger Unterstützung durch die Gemeinde Silz sowie durch das Land Tirol – das Gebäude generalsaniert.
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Der Krippenverein Silz ist eine seit langem bestehende kulturelle Institution in der Gemeinde Silz und hat sich neben dem laufenden Angebot von Krippenbaukursen auch zum Ziel gesetzt, die bestehende Gemeindemühle zu reaktivieren. Es wurde eine Schaumühle installiert, die den Werdegang vom Korn zum Brot auf anschauliche Weise dokumentiert. Zudem konnte eine Backstube mit Brotbackofen eingerichtet werden. Am Dachboden wurde eine Schuster-Werkstätte mit dem letzten Schuster von Silz in Lebensgröße eingerichtet.
allen Interessierten die Möglichkeit geboten, die Mühle hautnah mitzuerleben. Weiters werden nach Voranmeldungen Führungen für Schulklassen oder Gruppen angeboten. Als Obmann vom Krippenverein Silz freut es mich ganz besonders, dass es gelungen ist, eine Pozuzo-Stube einzurichten. Nicht nur ein gemütliches Verweilen ist möglich, der Besucher kann sich an Hand von Bildern, Informationsmaterial und dem Film „Bananenstrudel Dirndl“ von Emanuel Bachnetzer ein genaueres Bild von der harten Zeit der Auswanderung machen.
Ein Stück Kulturgut & lebendiges Handwerk soll anschaulich gemacht werden. Kinder und Erwachsene sollen für die Themen Wasser und Energie, Handwerk und Brot sensibilisiert werden und über das ländliche Leben im alpinen Gebiet der Vergangenheit mehr erfahren können. Dazu dienen Führungen durch die Mühle, Schaukästen und Informationsmaterial sowie die Möglichkeit, selbst Brot zu backen. An jedem ersten Samstag des Monats von April bis 5.Dezember gibt es einen „Tag der offenen Mühle“. Hier wird
Peter Neurauter Obmann des Krippenvereins Silz
Aus dem Vereinsleben in Tirol Besuch in der Freilichtbühne Elbigenalp ren von Bekannten erinnerlich, welche als Kinder und Jugendliche den Weg ins Bayerische oder ins Schwabenland über die Sommermonate
Nach erfolgter Stärkung besuchten wir die Aufführung „Schwabenkinder“. Das Stück ist gerade für im Tiroler Oberland beheimatete Bürger ein unter die Haut gehendes. Fast jedem sind noch Familienmitglieder oder Vorfah-
antreten mussten. Ein oder zwei Esser weniger und etwas Erspartes im Herbst waren zu erwarten. Für viele war diese Arbeit allerdings mit großem Leid verbunden. Gekonnt textete Claudia Lang-Forcher diesen Spannungs-
Foto: Eugen Feichtinger
Wie schon in den letzten Jahren üblich, organisierte unser Obmann auch heuer wieder eine Busreise zur Premiere des Stückes „Schwabenkinder“ von Claudia Lang-Forcher auf der Freilichtbühne „Geierwally“ in Elbigenalp. Die Premiere fand heuer am Freitag, dem 7. Juli, statt und 50 Vereinsmitglieder fuhren mit dem Bus ins Außerfern. Diese Kulturfahrt und auch das gesellige Beisammensein im Restaurant „Zur Geierwally“ sind mittlerweile ein Fixpunkt im Organisationskalender unseres Vereins. Schon der Wirt Guido Degasperi ist als Original im Lechtal ebenso bekannt wie die Freilichtbühne!
Stefan Bauer als Pfarrer
bogen zu einem ergreifenden Stück. Dass dieser Inhalt auch sprichwörtlich über die Bühne in die Herzen der Zuseher gelangte, dafür zeichnete mit einer ausgezeichneten Regie Thomas Gassner verantwortlich. Auch wir waren betroffen, widmet sich doch unser Verein seit Jahrzehnten auch aus Not in die Ferne nach Peru ausgewanderten Landsleuten. So ist die Verbindung zu Pozuzo natürlich gegeben. Alle Darsteller, besonders die Kinder und Jugendlichen, spielten beeindruckend. Für uns war natürlich der Bezug zu Stefan Bauer, einem Pozuzo-Freund, gegeben, welcher gekonnt und unnachahmlich den Pfarrer spielte. Ein toller Abend klang mit der Heimfahrt aus. Auf ein Neues im Jahr 2018. Eugen Feichtinger
Ausstrahlung des Films „Bananenstrudel Dirndl“ auf ORF2
Foto: Sandhillpictures, ORF
Am Sonntag, dem 18. Juni, war Pozuzo auch wieder einmal Thema im ORF. Das „Bananenstrudel Dirndl“ wurde für die TV-Produktion neu gemischt und in ORF 2 unter dem Titel „Palmen, Dirndl und Bananenstrudel“ ausgestrahlt.
Foto: Tomas
Es wird im mittleren Oberinntal kaum jemanden geben, dem die Gemeinde Pozuzo im peruanischen Urwald kein Begriff ist. Einer, der sich mehrfach mit der „einzigen österreichisch-deutschen Kolonie der Welt“ intensiv aus-
Anna und Emanuel, Sept. 2017
einander gesetzt hat, ist der Silzer Regisseur und Filmemacher Emanuel Bachnetzer von Sandhill Pictures. Schon 2009 drehte er die Auftragsdokumentation „Pozuzo, vom vergessenen Dorf zur Perle Perus“. Fünf Jahre später reiste er erneut in die deutsche
Sprachinsel in Südamerika, wobei da vor allem die „Ist“-Situation aufgenommen wurde. Nachfahren der Kolonisten erzählen im Film „Bananenstrudel Dirndl“ von ihrem Alltag, den Problemen der Stadtflucht und dem Leben zwischen indigener Bevölkerung und dem der ausgewanderten Tiroler und Rheinländer.
Pozuzo verantwortlich zeichnet. Er hat sich die Pflege und Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem peruanischen Dorf und der alten Heimat auf die Fahnen geheftet. Aktuell steht Rudi Heinz dem Verein als Obmann vor.
Inzwischen haben sich in Pozuzo die Auswanderer natürlich längst mit den Einheimischen vermischt. Doch geblieben sind Sprache und an Tirol erinnernde Traditionen, welche die Gemeinde so einzigartig machen. Nach wie vor gibt es auch intensive Freundschaften zu Tirol, wofür hauptsächlich der 1983 gegründete Freundeskreis für
Nachzulesen unter: https://www.meinbezirk.at/imst/lokales/ein-dokument-der-zeitgeschichte-d2150203.html
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Aus dem Vereinsleben in Tirol
Foto: Rudi Heinz
In der Wintersaison 2016/17 waren drei Saisoniers in Tirol: Mariana Schmidt Aguera und ihr Bruder Harold in St. Anton im Mooserwirt und Yuvitza Müller
im Hotel Schwarz in Mieming. Unser Vorstandsmitglied Martina Hirn arbeitet selber im Hotel Schwarz im Qualitätsmanagement und durch ihren Einsatz war es möglich, dass Yuvitza als Zimmermädchen vom November bis Ende Mai eine für sie ganz besondere Zeit in Mieming erleben durfte. Aber lassen wir sie selber zu Wort kommen: Yuvitza Müller aus Pozuzo erzählt in einem Brief von ihrer Erfahrung als Saisonier im Hotel Schwarz 2017: „Als ich in Mieming ankam, war das erste, was ich vom Hotel Schwarz kennenlernte, das Teamhaus, in dem ich mit meinen anderen Mitarbeitern wohnen würde. Dieser Ort war perfekt, er hatte einfach alles.
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Foto: Margit Offer
Am 1. Dezember begann ich im Schwarz Hotel zu arbeiten. Zuerst lernte ich meine neuen Kollegen und Chefs kennen, dann das Hotel. Die ersten Tage befand ich mich gefühlt in einem Labyrinth, in dem ich allein weder ein noch aus fand. Ich verstand weder die Beschilderungen noch die Sprache. Zum Glück gab es von Anfang an immer jemanden, der mir geholfen hat! Da ich anfangs nur wenig Deutsch verstand, wurde ich mit einer sehr fröhlichen kubanischen Kollegin gemeinsam zur Arbeit eingeteilt. Sie sprach ebenfalls Spanisch und brachte mir alles über meine Arbeit und meine genauen Aufgaben bei. Als ich mehr Deutsch lernen wollte, habe ich mich sehr bemüht, weder Spanisch noch Englisch zu sprechen, sondern nur Deutsch, wo immer ich auch bin. Ich habe auch viel zu Hause gelernt
und hatte die Möglichkeit, einen Deutschkurs in Telfs zu besuchen, welchen mir das Hotel Schwarz schenkte. Und so lernte ich mehr Deutsch. Im zweiten Monat konnte ich nachts ein paar Stunden alleine arbeiten. Ich hatte zuerst Angst, schaffte es aber gut. Ich war sehr erfreut über die Schönheit des Hotels und die Art, wie die Gäste behandelt wurden. Ich lernte meine Kollegen nach und nach besser kennen und fand in allen ein großes Herz. Und meine Chefs waren die Besten! Ich würde sagen, was das Hotel so besonders und wundervoll macht, sind die Menschen, die dort arbeiten. Einer von ihnen, und ich muss es erwähnen, war Martina Hirn, oder mein Engel, wie ich sagte. Sie half mir von der Zeit, als ich ankam, bis ich das Hotel verließ. Meine Arbeit im Hotel Schwarz nannte ich „meinen bezahlten Urlaub“.
Zunächst war ich im schönen Land Tirol. Danach verbrachte ich meine Tage in einem der besten Hotels des Landes, umgeben von wundervollen Menschen. In meiner Freizeit konnte ich selbst Gast sein und mich im Pool oder in der Sauna entspannen. Ich konnte das ganze deutsche Essen essen, das ich wollte, gekocht von den besten Köchen. Und ich konnte an meinen müden Tagen auch so viele Cappuccinos bestellen, wie ich wollte. Ich hatte jeden Monat Urlaub und konnte reisen. Im Hotel Schwarz hatte ich alles, was ich brauchte: eine gute Arbeitsumgebung, Komfort, die Möglichkeit, neue Dinge zu lernen und nette Gäste, die mir Schokolade gaben und freundliches Lächeln schenkten: Leute, die mich liebten und mich unterstützten.
Foto: Rudi Heinz
Als Saisonier in Tirol zu arbeiten ist für viele junge Frauen und Männer in Pozuzo ein großer Wunsch. Sie möchten das Land ihrer Vorfahren kennenlernen, ihre Deutschkenntnisse vertiefen und ihre Berufschancen durch die Arbeitserfahrungen in Tirol in ihrer Heimat in Peru erweitern. So hilft der Freundeskreis für Pozuzo durch seine Vermittlung und die Betreuung der jungen PeruanerInnen, dass sie eine Saison lang hier arbeiten können und so mit vielen Erfahrungen reicher in Pozuzo neue Berufschancen bekommen.
Foto: Margit Offer
Senorita Yuvitza Müller Schuler – nicht nur Gast in Mieming
Die Familie Pirktl, das Hotel Schwarz und Tirol sorgten dafür, dass ich mich zu Hause fühlte, obwohl ich Tausende von Kilometern von Peru entfernt war. Das ist unbezahlbar und deswegen gebührt dem Hotel dafür meine ewige Dankbarkeit.“ eure Yuvitza
Aus dem Vereinsleben in Tirol Bericht von Helmut Wenzel in der TT 113-TO vom 24. April 2017: Für Patient aus Pozuzo geht bitterer Leidensweg zu Ende Nachkomme der Tiroler Kolonisten war jahrelang schwer angeschlagen. Pozuzo-Freunde unterstützten rettende Operation im Krankenhaus Zams.
es zum Treffen mit Freundeskreis-Obmann Rudi Heinz aus Silz und dessen Tochter Caroline kam. Gemeinsam setzte man alle Hebel in Bewegung und lukrierte Spendengelder, um dann die Hüft-Operation im Krankenhaus St. Vinzenz für April fixieren zu können.
Großartiger humanitärer Einsatz bewahrt einen heute 53-jährigen Mann aus der Kolonistensiedlung Pozuzo (Peru) vor dem Ruin. Franz Josef Schuler, dessen Urgroßeltern aus Tirol ausgewandert sind, wuchs mit sieben Geschwistern auf einem Bergbauernhof nahe Pozuzo auf. Bildung war Luxus, er lernte nur das Allernötigste. Die Familie lebte von Rinderzucht, Franz Josef hütete bis zu 180 Tiere.
An eine ärztliche Behandlung war selbst in der Hauptstadt Lima nicht zu denken. „Vielleicht gibt es irgendwo eine private Klinik, die mir eine Hüftgelenksprothese einbauen könnte. Aber für mich ist das unbezahlbar.“ Also humpelte und litt Franz weiter. Er konnte kaum arbeiten und Geld für seine Gattin und zwei Kinder verdienen. Im Haus war der Strom abgeschaltet, weil er die Rechnung nicht bezahlen konnte.
Franz Josef Schuler neben dem Portrait des Hochw. Herr Nikolaus Schuler, Dekan und Pfarrer in Zams, Gründer und Stifter der barmherzigen Schwestern im Jahre 1825.
Besuch des operierten Franz Josef Schuler bei der großherzigen Familie Kurt und Elinor Kluckner in der Leutasch. V.l.: Obmann Rudi Heinz, Franz Josef Schuler, Elinor und Kurt Kluckner bei seinem Tiroler Gastgeber lernen.
2014 haben Elinor und Kurt Kluckner aus Leutasch eine Reise durch Südamerika gemacht. In einem Tal bei Pozuzo trafen sie Franz. „Warum gehst du so krumm? Du musst dich operieren lassen“, rief ihm Kurt Kluckner zu. „Wir wollten ihm unbedingt helfen“, betonten die Kluckners. Der Weg bis zur konkreten Hilfe war allerdings mit Hürden gepflastert. Allein die Beschaffung eines Reisepasses in Lima war „ein unvorstellbar mühsamer Marsch“. Zahlreiche Anfragen bei Tiroler Institutionen und Vereinen um Unterstützung blieben zunächst ohne Erfolg. Bis
im Zammer Spital. „Ich glaube, die Ärzte haben Herovrragendes geleistet und es ist alles gut gelaufen“, resümierte er bei einem gemütlichen Treffen bei den Kluckners in der Leutasch. Dort bleibt er noch ein paar Wochen und macht ein Reha-Programm. Kurt Kluckner denkt auch schon an die berufliche Zukunft des 53-jährigen, der in Peru keine Pension bekommt. „Ich möchte nicht, dass er wieder schwere körperliche Arbeit leistet.“ Franz Josef Schuler soll künftig einen Dienstleistungsjob mit einem Pkw machen, um Geld zu verdienen. Autofahren wird er demnächst.
Toller TV-Bericht über Pozuzo im Magazin „Galileo“ Pozuzo kommt langsam auch international in alle Munde! Das Wissensmagazin „Galileo“ im deutschen Fernsehsender ProSieben berichtete am 25. Juli in einem 15-minütigen Beitrag in aller Ausführlichkeit über das deutsch-tirolerische Dorf mitten im peruanischen Urwald und die ge-
meinsamen Projekte mit dem Freundeskreis für Pozuzo. Bei einer durchschnittlichen Einschaltquote von 1,5 Millionen bis 2 Millionen TV Zuseher freuen wir uns somit über einen großen Zuwachs beim Bekanntheitsgrad von Pozuzo.
Der Beitrag kann hier nachgesehen werden: https://www.prosieben.at/tv/galileo/ videos/2017200-harro-meets-dasdeutscheste-dorf-in-peru-clip
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Fotos: Helmut Wenzel
„Beim Rindertreiben vor sieben Jahren bin ich einem rabiaten Stier nachgelaufen“, erzählt er. Das Unglück passierte in Sekundenbruchteilen: Der Rinderhirte stolperte, stürzte und prallte mit der rechten Hüfte auf einen Holzstock. So heftig, dass er Tag und Nacht an Schmerzen leiden müsste. „Und ich konnte nur noch krumm gehen.“
Elf Tage blieb der Patient aus Pozuzo
Aus dem Vereinsleben in Tirol Pozuzo-Gala in der Orangerie in Stams, Schnappschüsse des Abends von Richard Bachnetzer
v.l. Hugo Tinzl, Priska Mair-Valentini, Maria Valentini, Karl Graf, Renate und Arthur Prem
Andrea, Richard und Emanuel Bachnetzer
Bernie und Doris Walch
v.l.Rudi Heinz, Wolfgang Stroppa, Abt German Erd, Eugen Feichtinger
Elisabeth Kerber, BGM Helmut Dablander
Familie Goller aus Rietz
v.l.Harald Gritsch und Emanuel Bachnetzer
Gastgeber Ehepaar Hannes und Michaela Neurauter
Josef und Vroni Fröch mit Weinbruder Andreas Haslwanter
v.l.Stefanie und Gregor Marberger, Hans-Peter und Resi Prantl, Klaus und Resi Reisenberger
Richard Schönherr und Traudi Feichtinger
Rudolf und Christine Girtler
v.l.Christoph und Andrea Haslwanter, Elisabeth Haslwanter, Rudolf Neurauter jun.
Stefann Gasser in charmanter Begleitung
v.l. Caroline Heinz, Anja Moschen, Martina Hirn
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Aus dem Vereinsleben in Tirol
Am 13.Oktober fand die bereits zur Tradition gewordene Pozuzo-Gala zum zweiten Mal in der Orangerie in Stams statt. Diese Veranstaltung stellt für den Freundeskreis für Pozuzo immer einen sehr wichtigen Höhepunkt im Vereinsjahr dar, da ein Teil des Erlöses in das Deutschprojekt fließt. Und so freute sich Obmann Rudi Heinz heuer besonders, dass 90 Personen der Einladung gefolgt waren und die Orangerie somit bis auf den letzten Platz gefüllt war. Die zahlreichen Pozuzo-Freunde „kamen jedenfalls auf ihre Rechnung“. Es war ein sehr ge-
selliger und stimmungsvoller Abend. Küchenchef Hannes Neurauter und sein Team verwöhnten die Gäste mit einem hervorragenden 5-Gänge-Menü. Passend dazu wurden edle Weine serviert, die auf sehr charmante Art von Andreas Haslwanter präsentiert und vorgestellt wurden. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich beim Gastgeber-Ehepaar Michaela und Hannes Neurauter und ihrem Team für die sehr gelungene Veranstaltung bedanken und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im
nächsten Jahr! Einen herzlichen Dank möchten wir auch an Obmann-Stellvertreter DI Eugen Feichtinger (Weingut Hofbauer Schmidt) und DI Wolfgang Stroppa (Weingut Georg Toifl) für die großzügige Spende der hervorragenden Weine aussprechen. Andreas Haslwanter (Weingärtnerei Engelbrecht) danken wir ebenfalls für seine großzügige Weinspende und vor allem für die großartige Weinpräsentation. Caroline Heinz
Ausgangssituation und Maßnahmen Der im Jahre 2009 gegründete Unterstützungsfonds wurde mit dem Ziel eingerichtet, die schulische Ausbildung bedürftiger Jugendlicher in Pozuzo zu fördern und ihnen einen schulischen Abschluss der Secundaria als Basis für eine berufliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Unser Projekt läuft nun bereits seit 8 Jahren mit Erfolg. Jeder ausgewählte Schüler/in bzw. die Elternschaft wird mit rund EUR 380,-- pro Jahr unterstützt. Im abgelaufenen Schuljahr 2016 wurden 17 Schüler (7 Túpac Amaru, 6 Alexander von Humboldt und 4 Santa Rosa) gefördert. Jahresrechnung 2016 und Vorausschau 2017 Der für die im Jahr 2016 ausgeschütteten Stipendien aufzuwendende Betrag belief sich inklusive der exorbitant hohen Transfer- und Wechselkosten (aktuell rund 8-10 %) auf circa EUR 7.500,-- und konnte mit den Mitteln des Landes Tirol in Höhe von EUR 6.000,-- zum größten Teil gedeckt werden. Der restliche Teil stammt von privaten Spenden bzw. vom Fondsvermögen. Auch im laufendem Förderjahr 2017 wurden wieder 17 Stipendiaten (7 von Tupac Amaru, 6 von Alexander von Humboldt und 4 von Santa Rosa) ins Förderprogramm aufgenommen, wobei sich die notwendigen finanziellen Aufwendungen hierfür in einem ähnlichen Rahmen wie im Vorjahr bewegen werden. Resümee Eine im Jahr 2015/16 vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck durchgeführte „Evaluierung der „Entwicklungshilfe“ für die Sprachinsel Pozuzo in Peru“, erschienen im Selbstverlag des Instituts für Geographie der Universität Innsbruck kommt auf Seite 68/69 zu folgendem Ergebnis (auszugsweise): „Die Stipendiaten in Prusia waren alle in einem Alter zwischen zehn und dreizehn Jahren und wirkten zwar einerseits sehr interessiert an unserem Vorhaben, aber waren teilweise auch etwas eingeschüchtert und zurückhaltend, was vielleicht auch auf die Anwesenheit des Schuldirektors, einer Deutschlehrerin und Carlos Gstir zurückzuführen
Foto: Circolo
Unterstützungsfonds – Stipendien für die Jugend von Pozuzo Bericht für das Förderjahr 2016
Die Stipendiaten/innen der Secundaria „Alexander von Humboldt“ in Prusia 2017 mit Carlos Gstir und Professorin),
sein könnte. Dennoch gelang es uns ein Gespräch in Gang zu bringen und etwas über sie zu erfahren. So empfinden sie, dass die deutsche Sprache genauso wichtig ist wie die englische und sehen eine positive Zukunft im Erhalt der deutschen Sprache. Auf die Frage nach ihren beruflichen Wünschen bot sich uns ein einheitliches Bild. Demnach wollen alle nach der Schulzeit nach Lima zum Studieren, danach aber wieder nach Pozuzo zurückkehren. Die Stipendiaten in Pozuzo waren mit 15 bis 16 Jahren etwas älter und gesprächsfreudiger. Im Gespräch bot sich inhaltlich ein ähnliches Bild wie in Prusia. So wird der Deutschunterricht gleich wichtig wie der Englischunterricht empfunden. Zudem wollen alle nach Lima und ein paar könnten sich sogar vorstellen in Österreich oder Deutschland zu studieren bzw. dort zu wohnen. Alle Stipendiaten waren sehr dankbar für die Förderung und betonten mehrmals, dass ohne die Unterstützung ein Schulbesuch kaum, in manchen Fällen sogar überhaupt nicht möglich gewesen wäre.“ Das Ergebnis dieser Evaluierung bestätigt unsere Unterstützungsarbeit und eine widmungsgemäße Verwendung der finanziellen Mittel. Es ermutigt uns auch, das Projekt in dem bisher abgewickelten Umfang weiterzuführen. Tinzl Hugo
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Bericht Deutschprojekt 2017 Das Schuljahr 2017 hat Anfang März begonnen und folgende Lehrerinnen unterrichten: Cecilia Schmidt Schaus Yeraldine Martinez Kroll Rosangela Witting Poma Rosa Müller Garcia Maribel Gstir Cruz
Ergebnis: Es werden die Schüler, die die Sekundarstufe beendet haben und gut in Deutsch sind, ein volles Stipendium für die Sprachkurse in Lima und für eine Lehrerausbildung bekommen.
22 Wochenstunden 22 Wochenstunden 22 Wochenstunden 24 Wochenstunden 24 Wochenstunden
Der Herr Direktor des Goethe-Instituts wird 6 Stipendien für Pozuzo, Deutschkurse für Lehrerinnen, Seminare und Fortbildungen in Deutschland zur Verfügung stellen.
Vertretung während der Fortbildungen von Yeraldine und Rosangela ( Fortbildung an der Humboldtschule in Lima): Mariana Schmidt Aguera
Foto TPM
Von diesen Lehrkräften werden alle Kindergärten und Schulstufen in der Primaria und Sekundaria in Prusia, Zentrum, Montefuner und Santa Rosa abgedeckt. Seit Jahren bewährt, leisten unsere Koordinatorinnen Yeraldine und Cecilia gute und verlässliche Arbeit. Die Lehrstoffübersichten werden ordnungsgemäß jeden Monat übersandt. Unsere KO Yeraldine Martinez Kroll weilte im Juli zu einer Fortbildung in Wien und sie war von dem Angebot begeistert. Zurückgekehrt nach Pozuzo, fand eine Sitzung mit dem neuen Direktor des Goethe-Instituts, Herrn Rüdiger Punzet, Carlos Gstir, Maria Schmidt und den Lehrerinnen statt.
Sekundaria
Des weiteren werden 70 Bücher des Lehrwerks „Der grüne Max“ (Lehrwerk von Klett), geeignet für Deutsch als Fremdsprache, für die Primarstufen zur Verfügung gestellt. Wir sind sehr, sehr dankbar für die großzügige Hilfe seitens des Herrn Punzet. Am 29. September 2017 war der CAAL in Pozuzo. Frau Cecilia Schmidt Schaus hat eine Rede über die Geschichte des Deutschunterrichts in Pozuzo gehalten. Es waren viele Persönlichkeiten, darunter der Konsul aus Deutschland, anwesend. Er schenkte den Lehrkräften Materialien für den Unterricht. Umrahmt wurde die Veranstaltung von deutschen Liedern, die von Maribel Gstir Cruz einstudiert wurden. Der Deutschunterricht läuft bestens, da unsere Lehrerinnen engagiert arbeiten und Freude an ihrem Beruf haben.
Foto TPM
Waltraud Feichtinger
2. Klasse, VS Silz
Brieffreundschaften Silz – Pozuzo 2.0 Fotos: Emanuel Bachnetzer
Deutschlehrerinnen mit R.Heinz und C.Gstir
Die Volksschule Silz startet gemeinsam mit der Schule in Santa Rosa (Ortsteil von Pozuzo) ein neues Brieffreundschaftenprojekt. Die ersten Briefe aus
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
3. Klasse, VS Silz
Peru sind bereits in den 2. und 3. Klassen in Silz angekommen und die SchülerInnen sowie die Klassenlehrerinnen Regina Schöpf und Irene Walser freu-
Sekundaria in Santa Rosa
en sich auf einen regen Austausch mit der Partnergemeinde in Peru. Auf den Bildern die Klassen aus Silz und Pozuzo.
Aus dem Vereinsleben in Tirol Gedenken an160 Jahre Auswanderung aus Tirol – Jubiläumsfahrt 2017 „Am Morgen des 16. März 1857 brach vom Platz vor der Silzer Pfarrkirche unter der Führung des Priesters Josef Egg eine Gruppe von etwa 200 Menschen, bepackt mit der nötigsten Habe, auf, um im fernen Südamerika eine neue Heimat und bessere Zukunft zu suchen. Der Abschied war nach uns überlieferten Berichten ergreifend. Allen war in diesem Augenblick bewusst: Es wird in diesem Leben kein Wiedersehen geben, nicht mit Söhnen und Töchtern, nicht mit Verwandten und Freunden. Dies war der Aufbruch zu einer Reise ohne Wiederkehr. Wie war es dazu gekommen, dass so viele Menschen auf einmal den Entschluss gefasst hatten, ihrem Heimatland den Rücken zu kehren? Die Antwort darauf ist mehrschichtig und die persönlichen Gründe der einzelnen Auswanderer waren durchaus verschiedener Natur. Einen unter vielen Aspekten möchte ich aufzeigen: Tatsache ist, dass die wirtschaftliche Lage um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Tirol nicht gerade als gut zu bezeichnen war. Die Wirtschaft des Landes beruhte fast ausschließlich auf dem landwirtschaftlichen Sektor. Nur
wer ausreichend Grund und Boden besaß, um die Familie zu ernähren, durfte sich wirtschaftlich abgesichert fühlen. Aber gerade im Oberinntal führte die hier übliche Erbteilung dazu, dass immer wieder unter den Erben aufgeteilte Bauernhöfe so klein wurden, dass die meist kinderreichen Familien nicht mehr das Auskommen fanden. Eine der traurigen Auswirkungen daraus war die jährliche Verschickung der so genannten „Schwabenkinder“, die sich über den Sommer in der Fremde Nahrung und Kleidung verdienen mussten und damit gleichzeitig als „Esser“ im elterlichen Haushalt ausfielen. Als zusätzliche Erschwernis insbesondere für die Bergbauern wirkte sich um die Mitte des Jahrhunderts eine markante Verschlechterung des Klimas aus. Nicht der heute so gefürchtete Klimawandel war Ursache, sondern eine Phase markanter Abkühlung. Die Gletscher stießen bis tief in die Täler vor, der Schnee blieb in einzelnen Jahren bis zur Waldgrenze herunter liegen. Getreide reifte nicht mehr aus und diente höchstens noch als Viehfutter. Das nassfeuchte Wetter begünstigte zudem die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten wie der Kartoffelfäule.
Zum „Josefstag“, so wird berichtet, war auf manchen Höfen trotz größter Sparsamkeit alles verbraucht, was eigentlich bis zur nächsten Erntezeit hätte reichen sollen.“ Auszug aus der Festrede von Ehrenobmann OSR Franz Wurnig im Rahmen des Festabends am 16. März 2007 in Haiming anlässlich des 150 Jahr Jubiläums der Auswanderung aus Tirol. Reisebericht 2017 von Rudi Heinz: Die Jubiläumsreisegruppe 2017 setzte sich aus 18 Teilnehmern aus ganz Tirol und Südtirol zusammen und brach am 19. Juli 2017 zur Reise nach Pozuzo auf. Unter den Teilnehmern waren auch Herr Dr. Artur Prem, Arzt in See im Paznauntal, mit seiner Gattin Regina und Herr Pfarrer Andreas Agreiter aus der Partnergemeinde Silz. Ich möchte hier in gekürzter Form die 2 Wochen Revue passieren lassen: 19.07. Abreise aus Tirol von Silz aus mit dem Busunternehmen Rietzler aus Fliess. Einsammeln der Tiroler Teilnehmer auf der Fahrt nach München zum Flughafen. Flug von München nach Madrid und Nachtflug nach Lima.
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Aus dem Vereinsleben in Tirol 20.07. Nach einem problemlosen Flug sind wir in der Früh in Lima angekommen. Die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt Lima war in einem halben Tag abgeschlossen. 21.07. Die Feierlichkeiten im Hafen von Callao in La Punta und die Einladung in der Residenz des Österreichischen Botschafters in Lima, Mag. Andreas A. Rendl, waren sehr beeindruckend. 22.07. Fahrt von Lima über den Ticliopass (4.843 m) nach Oxapampa, wo wir bei Carolin Egg, einer Pozucinerin und Schwester von Maria Egg, hervorragend verpflegt und untergebracht wurden. 23.07. Die Strecke von Oxapampa nach Pozuzo wurde mit 2 Kleinbusen in gerade 2 Stunden bewältigt. Für die gleiche Strecke brauchte man noch vor 10 Jahren 4-5 Stunden. Das ist nur möglich durch die laufende Verbesserung dieser Straßenverbindung. Die Pozuciner hoffen auf weitere Verbesserungen und damit auf einen weiteren Aufschwung im Tourismus. 24.07. Tagesprogramm: Lehrerbesprechung im Kulturhaus, Besuch und Führung im Museum „Schafferer“, Festakt 50 Jahre Krankenstation „San Camillo“, Einkehr der Gruppe bei Familie Ballesteros im neu geschaffenen „Ortsteil Silz-Zams“ in Prusia, Einladung zum Mittagessen anlässlich des 50 Jahr Jubiläums der Krankenstation „San Camillo“, hochkarätiges Arbeitsgespräch in Prusia, abends die traditionelle Veranstaltung zur „Miss-Wahl Pozuzo“. 25.07. Der Kolonistentag beginnt mit dem Besuch der Hl. Messe in der Kolonistenkirche mit anschließendem Festakt vor dem Pfarrer EGG Denkmal mit Besuch des Kolonistenfriedhofs. Festessen im Restaurant “Tiroler Adler – El Tipico“ bei Andres Egg. Ab 14.00 Uhr Start des Umzuges, der abends in einem großen Festakt endet. 26.07. Besuch von Santa Rosa. Herzlicher Empfang durch die Schulkinder und Autoritäten von Santa Rosa. Wir konnten die Vorbereitungen zur „Pachamancha“ begutachten. Großartiges Mittagessen „Pachamancha“ mit fast 2-stündigen Vorführungen der Schüler mit Singen und Tanzen. 27.07. Tag zur freien Verfügung, Besichtigen des Salzsees, großartige Einladung bei
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Familie von Mariana Schmid. 28.07. Nationalfeiertag mit Besuch der Hl. Messe, Festsitzung mit den Autoritäten von Pozuzo, Einladung zur Pachamancha nach Prusia, Besuch des Hofes von Johann Gstir. 29.07. Freies Programm. Fahrt nach Delphin, Besichtigung des aufgelassenen Wasserkraftwerkes. 30.07. Rückfahrt nach Lima: Abfahrt von Pozuzo um 4.45 mit Kleinbussen, ab Oxapampa mit komfortablen Großbussen und Ankunft in Lima um 20. 00 Uhr. 31.07. Am Vormittag Einkaufstour im INKA-Land; 6 Personen verabschiedeten sich von der Reisegruppe und traten die Heimreise nach Europa an. Der Rest der Gruppe trat eine einwöchige Reise nach Cusco, Machupicchu, Titicaca-See an. 1.8. Glückliche Ankunft in der Heimat mit vielen Verspätungen um 22.30 Uhr. Welche Eindrücke haben wir aus Pozuzo mitgenommen: Die Orte Pozuzo, Prusia, Santa Rosa hinterlassen einen sehr sauberen Eindruck, es ist Aufbruchsstimmung bemerkbar, es geht langsam gut weiter. Ich werde es mir zur Aufgabe machen, mit dem Bürgermeister von Pozuzo einen Kontakt aufzubauen. Von der großartigen Gastfreundschaft waren die Reiseteilnehmer sehr beeindruckt. Wir wurden eine Woche lang verwöhnt, bewirtet und betreut. Die Arbeitslosigkeit ist groß, die berufliche Möglichkeit der Jugend ist begrenzt, die Abwanderung nach Lima ist die Folge. Hier ist unser Projekt für die Jugend von Pozuzo – SAISONIERS – von sehr großer Bedeutung. Es muss uns gelingen, junge Leute zu uns nach Tirol zu holen, diese hier in Tourismusbetrieben auszubilden, damit sie in Pozuzo eine Möglichkeit finden, eine Existenz aufzubauen. Es gibt bereits einzelne Erfolge. Wünschenswert wäre, junge Leute in anderen Berufen auszubilden. Leider besteht dazu derzeit keine Möglichkeit. Der Deutschunterricht hat nur dann einen Sinn, wenn junge Leute einen Sinn darin sehen. Dies ist mit diesem Projekt möglich, das Deutschtum und das Brauchtum können nur so für die Zukunft erhalten bleiben. Erstmalig ist es den Pozucinern ge-
lungen, den Botschafter Österreichs, Mag. Andreas A. Rendl, den Botschafter Deutschlands Jörg Ranau, die EU-Botschafterin in Lima, Frau Irene Horejs, zu einem intensiven Arbeitsgespräch anlässlich der Feierlichkeiten nach Pozuzo einzuladen. Sie waren alle das erste Mal in Pozuzo und waren sehr begeistert. Unser Projekt Deutschunterricht wurde von allen Seiten als sehr lobenswert empfunden, obwohl die 2 Stunden Deutschunterricht in der Woche als viel zu wenig angesehen werden. Es wurden sehr wertvolle Gedanken ausgetauscht, die wir in naher Zeit ausarbeiten werden. Ein Problem ist der Zustand des Krankenhauses. Unser Reiseteilnehmer und Arzt aus See im Paznauntal, Dr. Artur Prem, hat mit seiner Gattin Regina, einer ausgebildeten Krankenschwester, gemeinsam mit Dr. Ricardo Zevallos den Zustand des Krankenhauses analysiert. Das Hauptproblem ist die Führung des Krankenhauses, die durch mindestens 2 Ärzte erfolgen sollte, die Erneuerung der medizinischen Geräte und Ausbildung des Krankenhauspersonals. Diese Sachen können nicht von hier aus gelöst werden, das muss direkt über das Ministerium in Lima passieren. Vielleicht könnte hier das Außenministerium mit Hilfe der Botschaft positiv einwirken? Ein brennendes Problem aus meiner Sicht ist das Nichtbestehen einer örtlichen Feuerwehr. Es wurden schon seit dem Bürgermeister Josef Müller in den 90-er Jahren immer wieder Bestrebungen unternommen, bis heute ist nichts herausgekommen. Der österreichische Botschafter in Lima, Mag. Andreas A. Rendl, hat mir gegenüber seine spontane Bereitschaft erklärt, in dieser Angelegenheit tätig zu werden, worum ich ihn sehr bitte. Das ganze muss über die Gemeindeführung angegangen werden, es müssen eine Bestandsaufnahme durchgeführt und ein Führungsstab gegründet werden.
Lassen wir noch 2 Reise Teilnehmer von ihren Eindrücken erzählen.
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Pozuzo- ein unvergessliches Erlebnis Als bei der Versammlung nach der traditionellen Pozuzo Gedenkmesse die geplante Jubiläumsreise angekündigt wurde, und dabei der Wunsch geäußert wurde, dass auch der Pfarrer mitfahren sollte, hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. Ich wusste, dass in der besagten Zeit auch das Musikfest sein würde, welches ich nicht versäumen wollte. Als dann die Weichen gestellt wurden um mir die Reise nach Pozuzo zu ermöglichen, traute ich mich meine Zusage zur Reise abzugeben. In den Tagen vor der Abreise spürte ich eine Anspannung, weil Peru doch für mich ein fernes und fremdes Land - ja eine neue Welt war, und es eine lange Reise werden würde. Öfters wurde mir vor der Abreise gesagt, dass ich mich auf die Reise freuen und die Zeit in Pozuzo geniessen solle.
Der Tag der Abreise kam schneller als erwartet. Das Abenteuer mit unserer Reisegruppe von 18 Personen unter der Leitung von Rudi Heinz begann, und der lange Flug von München über Madrid nach Lima verlief angenehmer als erwartet. Am Flughafen von Lima gab es keine Probleme. Die Stadt Lima überraschte mich mit ihrer Größe, ihrer Schönheit, aber auch dem Verkehr. Nach zwei angenehmen Tagen, einer Gedenkfeier am Strand, und dem Empfang beim Botschafter, begann dann die Fahrt nach Pozuzo. Die Busfahrt nach Oxapamba war lang, aber die Landschaft war atemberaubend. Es war ein tolles Gefühl den 4800m hohen Ticliu Pass gut passiert zu haben um dann auf ein weites Land hinabzublicken. Müde kam ich nach Oxapamba. Der Empfang, den Caroline Egg und Freunde aus Pozuzo uns dort bereiteten, ließ mich die Reisestrapazen vergessen.
zu den heißen Quellen, die Messfeiern mit der Gemeinde in Pozuzo, den Besuch im Museo Schafferer, und das stille Gedenken am Kolonistenfriedhof. In den Kirchen traf man auf Spuren von Pfarrer Egg, Pfarrer Schafferer, und Priester der Comboni Missionare, welche früher in Pozuzo tätig waren. Jetzt leitet Pfarrer Elton die Pfarre,
Pfarrer Andreas
Beim gemeinsamen Abendessen traf ich auch einen Priester aus Oberschlesien, der schon viele Jahre in Peru tätig ist. Er lud uns ein, auf der Fahrt nach Pozuzo auch seine Kirche zu besichtigen. An einem Sonntagmorgen begann dann in Kleinbussen die Fahrt nach Pozuzo, und wir besuchten auch die Kirche jenes Priesters, bevor es dann auf der Sandstraße weiter nach Pozuzo ging. Ich war angespannt, aber auch ruhig, weil mir solche Straßen bekannt waren. Von der Schlucht
neben der Straße sah ich nicht viel. Irgendwann wurde das Land wieder weit, und plötzlich waren wir bei der Brücke und dem Empfangsbogen von Pozuzo, wo wir schon von unseren Gastgebern erwartet wurden. Es war ein herzlicher und freundlicher Empfang – ein gelungener Auftakt zu einer interessanten Woche. In dieser einen Woche gab es viele Höhepunkte: die Feiern am Kolonistentag und dem Nationalfeiertag, die Ausflüge nach Santa Rosa und
Pfarrer Andreas mit Mariana
und es tat mir leid, dass wir Verständigungsprobleme hatten, weil ich nie Spanisch gelernt habe. Nach einer Woche in Pozuzo nahmen wir Abschied um über Lima wieder nach Tirol zu reisen. In meinem inneren Reisegepäck waren viele berührende Erinnerungen – die Großherzigkeit unserer Gastgeber, bewegende menschliche Begegnungen, der Pflege der deutschen Sprache und dem Brauchtum aus Tirol, den gemeinsamen Feiern, aber auch das Erlebnis von Weltkirche in den Kirchen von Pozuzo und Lima. Ich durfte Peru als ein sehr religiöses Land wahrnehmen in dem die Heilige Rosa von Lima hoch in Ehren gehalten wird. Ich erinnere mich jetzt sehr gerne an Pozuzo, aber mehr noch an die Leute, die ich dort getroffen hatte: Carlos, Henrique, Milka, Mariana, Anna Randolf, und Maria Egg um nur einige zu nennen. Ich danke ihnen und der Gemeinschaft in Pozuzo für ihre Gastfreundschaft und die tolle Aufnahme. Die Fahrt nach Pozuzo hat meinen Horizont erweitert. Deshalb sage ich allen Vergelts Gott, die mir die Reise ermöglicht haben. Pfarrer Andreas
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Von Pozuzo zum Titicacasee ( 19.7.-7.8.2017 ) Liebe Freunde von Pozuzo, als Urgroßneffe von Pfarrer Franz Schafferer war es mir schon länger ein Bedürfnis, die Wirkungsstätte meines Verwandten in Pozuzo zu besuchen. Im Juli war es dann so weit! Durch den Freundeskreis erhielten meine Frau Regina und ich die Möglichkeit dieses faszinierende Land mit einer Gruppe zu bereisen. Dort angekommen, wurden wir sowohl in Oxapampa als auch in Pozuzo sehr herzlich aufgenommen. Die Gastfreundschaft war beeindruckend. Mein großes Interesse galt natürlich zuerst dem „Museo Schafferer“ und der Grabstätte meines Urgroßonkels. Ich konnte es kaum erwarten dieses Museum zu besuchen. Als ich in den Räumlichkeiten stand und den einführenden Worten von Frau Eva Solleder zuhörte, wurden meine Augen feucht. Ich freute mich sehr und war schon ein wenig stolz so eine Persönlichkeit in meiner Verwandschaft zu haben, die so viel geleistet hat für Pozuzo neben den zahlreichen anderen natürlich. Am Grab unseres Padre Schafferer durfte ich dann offiziell einen Blumenstrauß ablegen und mein Glück war perfekt! Ein weiterer Höhepunkt für meine Frau und mich war das Kennenlernen der Krankenstation San Camilo und des Arztes Dr. Ricardo Zevallos Gomez in
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Pozuzo. Wir bekamen einen Einblick in die medizinische Versorgung und konnten als Arzt und Krankenschwester auch gleich zwei Hausbesuche machen. Wir würden gerne einen weiteren Austausch im Bereich der Medizin pflegen, sofern die Zeit es erlaubt. Nach einer Woche intensiver Eindrücke und vieler netter Begegnungen verabschiedeten wir uns mit Wehmut, aber auch mit Vorfreude auf die weitere Reise ins Herz der Inkas, nach Cusco. Der „ Nabel der Welt“, wie die Inkastadt auf 3400m Seehöhe genannt wurde, ist wirklich sehenswert! Mich begeisterte am meisten die Architektur der Inkas, z.B. dieses exakte
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Mauerwerk ohne Fugen und Mörtel. Ein weiteres Highlight war natürlich die Fahrt mit dem Zug zur weltberühmten Ruinenstadt Machu Picchu ( sprich Matschu Pich-tschu laut unserer einheimischen Führerin ) auf 2400m Höhe – ein erhabenes Gefühl, dort oben stehen zu dürfen! Schließlich fuhren wir mit einem modernen Bus über Andahuaylillas und Raqchi über den La Raya Pass, 4300m, hinunter nach Puno am Titicacasee, 3800m, also auf Höhe des Großglockners! Wir besuchten die schwimmenden Inseln der Uros und die Insel Taquile, die bekannt ist für die stri-
ckenden Männer. Ich hab‘ leider nur einen gesehen…Vom Flughafen Juliaca ging es dann über Lima-Madrid und München wieder zurück nach Tirol! Es war wirklich eine spannende, erlebnisreiche, aber auch anstrengende Reise! Aus ärztlicher Sicht möchte ich noch anmerken, dass man aufgrund der weiten Strecken und der großen Höhenunterschiede körperlich schon einigermaßen fit sein und im Vorhinein eventuell einen medizinischen Check durchführen lassen sollte. Am Ende möchte ich mich noch im
Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei unserem Obmann Rudi Heinz, dem Reisedienst Alpbachtal und allen Organisatoren in Peru für das Gelingen der Reise bedanken! Mit freundlichen Grüßen Dr. Artur und Regina Prem Fotos: Dr. Artur Prem, Hans Kluckner, Tomas Polinar Montesinos, Rudi Heinz
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Aus dem Vereinsleben in Tirol ´s Hanslers Kreuz
Wenn man den von alters her überlieferten Geschichten trauen kann, ist der Teufel vornehmlich dann zur Stelle, wenn jemand flucht, oder wenn irgendwo ganz ausgelassen gefeiert und getanzt wird. Diese These findet in folgender Erzählung aus der Silzer Sagensammlung ihre Bestätigung:
Ein Hirte hatte einmal große Schwierigkeiten, gewisse Tiere bei der Herde zu halten. Er ärgerte sich maßlos. In seinem Zorn fluchte er: „Wenn es einen Herrgott gibt, soll mich gleich der Teufel holen!“ Der Teufel ließ sich nicht ein zweites Mal rufen. Der Hirte versank im Felsen. Noch viele Jahre stand an dieser Stelle am alten Almweg unterhalb des Gwiggner Köpfl s’ Hanslers Kreuz.
Das Pozuzo-Schützenkreuz (ehemals´s Hanslers Kreuz) steht nunmehr an der Kreuzung des Almweges mit der Forststraße nahe dem Schwöbbrunnen. Obmann Rudi Heinz rettete es mit den Kameraden der Marberger Schützenkompanie vor dem Verfall. Gemeindearbeiter Martin Heinz besorgte die Tischlerarbeit, Alt-Bgm. Hermann Föger spendierte das Kruzifix, Wernfried Poschusta restaurierte kostenlos die weinenden Frauen und die Schrifttafel; betreut wird diese „himmlische Erinnerung“ an ein schaurig-höllisches Geschehen von einer herzensguten Seal - von Martha Heinz.
Foto: Johann Zauner
Foto: Hermann Föger
Höllisch-Himmlisches aus Silz
Im Bild vor dem Kreuz die Jungschützen: Felix Prackwieser, Christoph Heinz ,Manuel Schaber, Paul Sonnweber, Lena Sonnweber, David Fröch, Elias Prackwieser und Mathias Heinz.
Rudi Heinz, Johann Zauner
Manfred Wegleiter
Neues Gemeindezentrum und renovierte Pfarrkirche in Haiming
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Vom Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Oktober, wurde mit einem Dreitagesprogramm die abgeschlossene Innenrestaurierung und Wiedereinweihung zur 500-Jahr-Feier der Pfarrkirche und die Segnung des neuen Gemeinde- und Dienstleistungszentrums Haiming gefeiert. Pfarrkirche: Zur Geschichte Als letztes und zugleich neben der Imster Pfarrkirche prächtigstes Werk der Imster Bauhütte unter Meister Jörg von Imst und Meister Jakob von Tarrenz, verdient die Kirche in Haiming besondere Beachtung. Der ursprüngliche Patron St. Jakob wurde beim Neubau endgültig durch die Heiligen Chrysanth und Daria ersetzt. 1511 war die Kirche im Bau und 1517 wurde das vollendete Werk geweiht. Die erste urkundliche Erwähnung stammt allerdings bereits aus dem 14. Jahrhundert, denn ein Weihebrief meldet, dass am 10. Juli 1384 zu Haiming vom Weihbischof Albert eine Kirche zu Ehren des hl. Apostels Jakobus und des Märtyrers Chrysanth konsekriert worden sei.
der Kirchenbänke, Restaurierung der Prozessionsfiguren, des Großbildes Chrysanth und Daria, der Rosenkranzmadonna, der Kapitelfiguren, des Freskos „Anna Selbdritt“, Einrichtung des Aussprachezimmers in der alten Sakristei, neue Elektroinstallationen mit Beleuchtung und noch viele andere Ausbesserungs- und Erneuerungsarbeiten. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund € 780.000,00. Einweihung Der Bevölkerung wurde im Laufe der Renovierung mehrmals die Möglichkeit geboten (Tage der offenen Tür, Tag des Denkmals) den Stand der Arbeiten zu begutachten. Am 8. Oktober 2017 wurde die durch viel Engagement und beste Zusammenarbeit aller Beteiligten in neuem Glanz erstrahlende Pfarrkirche von Diözesanadministrator Jakob Bürgler neu eingeweiht. Pfarrer Volodymyr Voloshin bedankte sich bei allen Arbeitern, bei der Gemeinde Haiming, bei den vielen Spendern und dem Renovierungssausschuss für die großartige Unterstützung. Ein großes Lob gilt auch Pfarrsekretärin Gabriele Gritsch und ihrem Gatten Horst.
Mit der Barockisierung durch Kurat Josef von Breitenberg, die 1745 abgeschlossen wurde, wurde im Innenraum des Gotteshauses die gotische Kunst großteils zerstört. Von 1905-1911erfolgte die Neugotisierung und der Verkauf der Kanzel und der Seitenaltäre nach Karres. Innenrestaurierung Die umfangreiche Innenrestaurierung wurde im Zeitraum vom 11.4.2016 bis 8.10.2017 durchgeführt. Die Koordina-
In der großzügigen Tiefgarage wurden 44 Autoabstellplätze geschaffen, auch an 3 E-Ladestationen wurde gedacht. Die Gesamtnutzfläche beträgt 3.616 m2, der umbaute Raum 15.000 m3, die verbaute Fläche 1.150 m2. 36 Unternehmen waren an der Ausführung beteiligt. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf rund 8,5 Mio. Euro.
„Feierlichkeiten Gemeindezentrum“Die Traditionsvereine bildeten einen würdigen Rahmen bei der Segnung des Gemeinde- und Dienstleistungszentrums.
Im Februar 2015 übersiedelte die Verwaltung der Gemeinde Haiming nach Ötztal-Bahnhof. Das im Jahre 1968 in Betrieb genommene Gemeindehaus und das alte Feuerwehrgebäude
Foto: Martin Muigg-Spörr
Foto: Asslaber
Gemeindezentrum neu
Restaurator Christian Asslaber bei der Arbeit
tion sämtlicher Arbeiten oblag DI Architekt Ernst Ragg. Im Zuge der Arbeiten wurden an beiden Seitenaltären und dem Hauptaltar Reliquienkapseln entdeckt, unter dem Fliesenboden kam der alte Steinboden aus Haiminger Marmor zum Vorschein. Ein Auszug weiterer Maßnahmen: Aus Sicherheitsgründen mussten die Risse im Gewölbe vernadelt werden, Austausch
wichen einem neuen Gemeindeund Dienstleistungszentrum. Mit der Planung wurde das Architektenteam Haslwanter-Gritsch aus Silz beauftragt. Kurz vor Weihnachten 2016 konnten die Gemeindeangestellten ihre Büros in den neuen Amtsräumen beziehen, auch der Bezirkstrachtenverband Oberland-Außerfern fand im neuen Gemeindehaus wieder eine Bleibe. Nach und nach wurden auch die Arbeiten in der Nachbarschaft - im Dienstleistungszentrum - vervollständigt. Dort haben Musikkapelle, Dr. Erik Böck (Arztpraxis), Edwin Hoendervangers (Physiotherapie), die Vinzenzstube und die Raiffeisenkasse ein modernes Zuhause.
Die Segnung des Gemeinde- und Dienstleistungszentrums erfolgt am Sonntag, dem 8. Oktober. Nach dem landesüblichen Empfang und dem Festgottesdienst wurde im Beisein geistlicher und politischer Prominenz groß gefeiert. Die zahlreich erschienene Bevölkerung streifte durch die neuen Räumlichkeiten und genoss anschließend die Auftritte der Musikkapelle, der Bezirkstanzgruppe Oberland-Außerfern, der Silberbuam und Forchetsänger im Oberlandsaal. Mehr Details zu den Feierlichkeiten können im Dorfblattl Haiming, Ausgabe Nr. 4/17, nachgelesen werden (http://www.dorfblattl-haiming.at/).
Manfred Wegleiter
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Aus dem Vereinsleben in Tirol Projekt Bestandsaufnahme der Traditionellen Pozuciner Hauslandschaft
kaum noch historische Bauten zu finden sind, bestand die erste Aufgabe darin, alle noch vorhandenen traditionellen Gehöfte und Häuser ausfin-
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det sich das Haus jedoch von der mitgebrachten europäischen Bautradition. Durch die Anpassung an die neue Umgebung hat sich in Pozuzo ein eigener Baustil entwickelt. Schon Georg Kinzl hat 1932 das Pozuciner Haus beschrieben: „Ausnahmslos sind die deutschen Kolonistenhäuser aus Holz gebaut. Der Bauweise nach ist das Kolonistenhaus ein Ständerbau mit Bretterwänden und einem steilen Holzschindeldach. Der Bau ist eingeschoßig. Die Wohnräume liegen aber nicht zu ebener Erde, sondern sie sind nach Art von Pfahlbauten 2–3 m vom Boden abgehoben. Diese Hochstellung ist vielleicht das auffälligste Merkmal des Hauses von Pozuzo. Sie bietet mehrere große Vorteile. Die gesundheitschädigende Wirkung der Bodenfeuchtigkeit wird vermieden, die Durchlüftung gefördert, die Wohnräume werden trockener und kühler und sind auch besser gegen das viele Ungeziefer geschützt, vor allem gegen die lästigen Ameisen. Das Bauholz hält so auch länger. Die großen Stützpfosten ruhen auf einer steinernen Unterlage, an einigen Stellen sind sie durch aufgemauerte Säulen ersetzt. Der trockene Platz unter dem Haus
dient als Schuppen, als Werkstatt und als Abstellraum für die Arbeitsgeräte. Auch die Zuckerrohrpresse, die Gärbottiche oder eine Maisentkernungsmaschine sind hier untergebracht. Bei Hochzeiten wird hier die Festtafel aufgeschlagen.“ Die Küche, die Kinzl in seinen weiteren Ausführungen als eigenen Anbau auf gleicher Höhe der Stube beschreibt, ist heute bei fast keinem Haus mehr vorhanden, da die Häuser kaum noch als Wohnhäuser genutzt werden. Die Problematik, dass die traditionellen Häuser heute nahezu alle unbewohnt sind, ist ein weiteres Thema, das in der Arbeit thematisiert wird. Da die offen gebauten Holzhäuser den Anforderungen und dem Komfort der modernen Welt, die mitlerweile auch das abgelegene Dorf Pozuzo erreicht hat, nicht mehr entsprechen, werden die meisten alten Häuser, die noch nicht abgerissen wurden, nur noch als Werkzeuglager oder Schlafplatz für Hilfsarbeiter genutzt. Zwar gibt es Pläne einzelner Hausbesitzer, ihre alten Häuser zu renovieren und für den Tourismus zu nutzen, allerdings ist das durch die
Foto: David Mittelholz:
Lucho Schmitt: Chakra am Berg für Viehhaltung und Hilfsarbeiter
Foto: David Mittelholz:
Juan Schmitt-Schuler: Typisch als Lagerhaus verwendetes altes Haus. Neubau daneben.
dig zu machen. Vor allem durch Gespräche mit der lokalen Bevölkerung ist es gelungen, 26 historische Bauten im Umkreis von 15 km von Pozuzo aus und bis ins Department Huanaco hinein aufzuspüren und zu kartieren. Von den 26 untersuchten Objekten sind Stand 2016 noch zehn bewohnt. Das historische Auswandererhaus in Pozuzo unterscheidet sich grundlegend von den umliegenden peruanischen Bauten. Ebenso unterschei-
Foto: David Mittelholz:
Die Erforschung der Hauslandschaft und der traditionellen Bauten hat in der Geographie eine langjährige Tradition, der aber in den letzten Jahrzehnten immer weniger Bedeutung zukam. In der vorliegenden Arbeit wurde unter anderem untersucht, inwiefern die ursprüngliche Pozuciner Hauslandschaft von der importierten Kultur und dem mitgebrachten Wissen der Tiroler Einwanderer geprägt wurde und inwiefern die Gebäude an die Gegebenheiten der neuen Heimat angepasst werden mussten. Die Entwicklung von Hauslandschaften und dem Haus selbst ist immer von mehreren Faktoren abhängig. Zu den Einflussfaktoren gehören unter anderem landschaftliche, wirtschaftliche, klimatische, materielle und kulturelle Einflüsse. In Europa trugen normalerweise Jahrhunderte an Erfahrung und Bewährung zur schließlich entgültigen Ausformung eines Haustypes innerhalb einer Hauslandschaft bei. Da der Bauer nicht nur Bauherr, sondern auch Erbauer seiner Häuser war, wurde Wissen und Können um einen Haustyp in der Bautradition von einer Generation an die andere vererbt. Diese Grundvoraussetzung war bei den Auswanderern nur noch in sehr bedingtem Ausmaß gegeben, da das vererbte Wissen in dem neuen Siedlungsgebiet an den Osthängen der Anden nur sehr bedingt nützlich und keinerlei Erfahrungsschatz der neuen Heimat vorhanden war. Da sich die Hauslandschaft im dauernden Wandel befindet und gerade in den Kernorten Pozuzo und Prussia
Stadlerhaus in Delphin: als Herberge für Touristen ausgebaut. Nebenbauten sind Neubauten, nur Haupthaus ist noch Original.
Abgeschiedenheit und Weitläufigkeit der Region keine leichte Aufgabe. Alternativ wäre hier zu überlegen, die alten ungenutzten Häuser abzubauen und in Kooperation mit den Eigentümern ein Museum unweit von Pozuzo-Centro zu errichten. Zahlreiche Beispiele, wie etwa Kramsach zeigen, dass solche Freiluftmuseen eine wichtige Rolle beim Erhalt von Tradition und Kultur spielen können. David Mittelholz
Aus dem Vereinsleben in Tirol
Obmann Rudi Heinz 75 Jahre
Am 25.November 2017 wurde Rudi Heinz, Obmann des Vereins „Freundeskreis für Pozuzo“ 75 Jahre alt. Dies ist ein guter Grund unseren Jubilar zu diesem runden Geburtstag herzlich zu gratulieren. Als Gründungsmitglied des Freundeskreises im Jahre 1983 ist Rudi schon seit Jahrzehnten für Pozuzo tätig, zuerst als Langzeitkassier und in den letzten Jahren als rühriger Obmann. Standen zu Anfang der Kontakte zu Pozuzo vermehrt der Aufbau der freundschaftlichen Kontakte zwischen Pozuzo und Tirol im Mittelpunkt der Tätigkeiten im Verein, so wurden in den letzten Jahren viele neue Projekte neben dem Deutschunterricht, der Kernaufgabe unseres Vereins, in Angriff genommen. Alle tragen auch die Handschrift unseres Obmannes, welcher in unermüdlicher Arbeit sich all der vielen Kleinigkeiten, aber auch der großen Aufgaben annimmt. Sein Beitrag für die Hilfe, welche nach Pozuzo geht, ist wirklich außergewöhnlich und wird nicht nur hier in Tirol, sondern vor allem in Pozuzo sehr geschätzt, wie seine im Sommer 2017 von ihm organisierte Reise nach Pozuzo gezeigt hat. Die herzliche Aufnahme der Reisegruppe und auch die vielen neuen Kontakte in Pozuzo haben wieder gezeigt, wie wichtig der persönliche Kontakt mit Pozuzo ist.
Einige möchte ich hier gerne erwähnen: Bei der Feuerwehr Silz jahrelang als Kassier, Mitbegründer und langjähriger Obmann des Fußballvereins SPG Silz. Mitglied der Schützen in Silz und Regimentsfähnrich Jahrelanger Geschäftsführer des Tourismusvereines Silz Neben der Vereinstätigkeit aber auch jahrzehntelanger Ortsparteiobmann der ÖVP von Silz und eine Periode im Gemeinderat. Sehr wichtig auch für ihn der jahrelange persönliche Einsatz im Rahmen der Tätigkeiten des Lionsclub Westtirol, mit zahlreichen sozialen Hilfestellungen für bedürftige Menschen. Die Familie war und ist für Rudi Heinz von primärer Wichtigkeit und bot ihm auch die Basis für ein erfülltes Leben. Mit seiner Frau Christl ist seit 1972 eine Persönlichkeit an seiner Seite, welche auch manchmal sein Temperament in ruhigere Bahnen zu leiten vermochte. Zu einem erfüllten Leben wünscht man sich auch Kinder, Sohn Alexander mit seiner Frau Alexandra und Tochter Caro und 4 Enkelkinder, welche ihm große Freude bereiten, ihm aber auch manchen Einsatz vom Pilzesuchen bis zum Reitspaß, abverlangen!
Foto: Caro Heinz
Aber nicht nur die Arbeit für Pozuzo ist an Rudi bemerkenswert, sondern auch sein sozialer Einsatz in vielen Bereichen des Vereinslebens in Silz, bzw. in anderen Institutionen.
Rudi mit Gattin Christl
Identifikation mit einer Aufgabe, mit einem Beruf, das war Rudi Heinz als glückliche Fügung vergönnt. Jahrzehntelang war Rudi bei der Generali Versicherung tätig, wo er immer noch bis Ende des Jahres aktiv ist. Alle, die unseren Obmann kennen und schätzen, kennen auch seine Zielstrebigkeit, wenn es gilt ein Ziel zu erreichen. Dies verspüren vor allem die Vorstandsmitglieder, welche mit Arbeitsaufträgen immer gut versorgt werden. Dass unserem Jubilar diese Agilität erhalten bleibe, wünschen wir ihm, neben Gesundheit und einem weiter erfüllten Leben, von Herzen. Ad multos annos lieber Rudi! Eugen Feichtinger
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Aktuelles aus Pozuzo Aktuelles aus Pozuzo von Tomas Polinar Montesinos (TPM) und Maribel Gstir de Egg:
Thomas mit seinem Helfer
Festival de la Leche (Fest der Milch) in Fundo Yanahuanca-Pozuzo Von der Familie Ballesteros Müller Acht Kilometer entfernt von Pozuzos Zentrum la Colonia ist dieser gemütliche Ort gelegen. Lange Zeit lebte die Familie hauptsächlich von der Viehzucht, aber in den letzten Jahren hat dort auch der Tourismus eine immer größere Bedeutung gewonnen. Jedes Jahr, in der ersten Oktoberwoche, findet das Festival de la Leche mit vielen Aktivitäten, wie das selber Melken, Geschicklichkeitsspiele und Volkstänze statt. Des Weiteren gibt es Naturprodukte und verschiedene Spezialitäten aus Pozuzo zum Probieren.
Festival Ganadero (Fest der Viehzucht) Dieses Fest findet am 8.Oktober statt und wird von der Asociación de Ganaderos y Agricultores de Pozuzo (ADIGAP) organisiert. Die Viehzüchter präsentieren dort ihre jeweiligen besten Tiere, es gibt Aktivitäten wie zum Beispiel das “torneos des cintas”, wobei versucht wird, im Reiten ein Stoffband zu erreichen und anschließend werden das schönste Band, so wie auch das beste Pferd gekührt.
Fotos: TPM
Präsident der ADIGAP Roberto Schaus Witting
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Aktuelles aus Pozuzo
Foto: TPM
Sankt Martin
“Zusammentreffen der deutschsprachigen Gemeinschaft aus Lateinamerika” (XV CAAL, Oxapampa-2017) Oxapampa ist als “Reserva de Biosfera Oxapampa Ashaninka-Yanesha”von der UNESCO anerkannt, sowie ein Sitz von dem XV CAAL-Treffen der deutschsprachigen Gemeinschaft aus Lateinamerika. Seit dem Jahr 2003 findet dieses Treffen in verschiedenen deutschsprachigen Gemeinschaften aus Lateinamerika statt und Vertreter aus den europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien (Südtirol), Tschechische Republik, sowie aus Argentinien, Brasilien, Chile, Peru und Venezuela von Südamerika, nehmen an dieser Gelegnheit teil. Die Entwicklung von XV CAAL besitzt eine historisch andere Besonderheit, da sie sich aus einer Gemeinschaft entwickelt hat, die von deutschen und österreichischen Kolonien, wie auch von ihren Nachfahren, geründet worden war. Im Fall von Pozuzo vor 158 Jahren (25.Juli 1857), Oxapampa vor 136 Jahren ( 31. August 1891) und Villa Rica vor 92 Jahren (28.Juli 1925). Die heutige Bevölkerung aus der Provinz von Oxapampa, in der Region von Pasco und in dem Dschungel von Peru, ist unternehmerisch und wohlhabend. Für die Einweihung des XV CAAL Oxapampa-2017 waren Lic. Pedro Ubaldo Alcalde aus der Provinz Oxapampa und der Coordinador General Prof. Wilfredo Laura Contreras verantwortlich. Am Freitag dem 29. September wurde der XV CAAL in Pozuzo eingeführt, wodurch dieses als “ Madre de las Colonias Austro Alemanas de la Selva Central” ( Mutters Wie-
Das Sankt Martinsfest feiert man in Pozuzo seit 15 Jahren. Die Kinder basteln in der Schule eine Laterne im Deutschunterricht. Der Umzug fängt im Kulturhaus an und wird durch die Stadt gemacht, dabei singen die Kinder die Sankt Martins Lieder sowie „ Laterne, Sonne Mond und Sterne“, „Martin ist ein frommer Mann“ und „Ich geh‘ mit meiner Laterne“. Dieses Fest wird auch in Prusia und in Santa Rosa gefeiert. Der Anteil der Kinder wird immer grösser. Die Kinder nehmen sehr gerne an diesem Fest teil.
ge der österreichisch- deutschen Kolonien im zentralen Dschungel) bekannt wurde. In dem diesjährigen XV CAAL, Oxapampa-2017 wurde ein Protokoll der Bruderschaft zwischen Oxapampa und Blumenau unterschrieben: “ Oxapampa, Perú y Blumenau,
Brasil ciudades hermanas en américa latina”. Bei dem Zusammentreffen von XV CAAL präsentierten sich unteranderem die Musikband Fuerza Aérea del Perú und verschiedene Volkstänze aus Pozuzo und Oxapampa wurden aufgeführt.
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Aktuelles aus Pozuzo
Gina & Carolin, Freiwilligenarbeit über Ecoselva Ein Jahr mit „weltwärts“ in Peru bedeutet 12 Monate Frewilligenarbeit, bei der Miete, Verpflegung und ein monatliches Taschengeld übernommen werden. Im Gegenzug dafür leisten die Teilnehmer ihren Beitrag in Form von Arbeitsaufwand bei lokalen Organisationen. Der Verein Ecoselva pflegt seit Jahren eine Partnerschaft mit Pozuzo und entsandte für im Zeitraum ab August 2017 zwei Freiwillige in das Dorf im Regenwald, die dort an unterschiedlichen Stellen arbeiten. Gina Rezmann (23): Ich arbeite im angrenzenden Ortsteil Prusia an der Alexander-von-Humboldt Schule, wo ich in der Primaria und Secundaria Kunst und Englisch unterrichte. Außerdem biete ich an den Nachmittagen eine Singgruppe auf Englisch an. Das Arbeiten mit den Schülern steckt voller Überraschungen und kann alles sein, aber nie langweilig! Mit Freude beobachte ich die Fortschritte meiner Schüler, wenn sich mich auf Englisch grüßen oder sich in Kunst trauen eine Zeichnung ohne Lineal anzufertigen. Doch mein Alltag an der Schule beschränkt sich nicht nur auf das Unterrichten. Täglich verbringe ich meinen ganzen Nachmittag an der Schule, um mit den Schülern Volleyball zu spielen, oder einfach nur zu quatschen. Auch das gehört dazu. Immer wieder auf’s Neue werde ich durch die Lebendigkeit, die Kreativität und den Humor der Schüler daran erinnert, wie froh ich sein kann hier zu sein.
Foto: Tomas
Carolin Keller (22): Meine Stelle unterteilt sich in zwei verschiedene Arbeitsbereiche. Im Bereich der Agrarwirtschaft verbringe ich meine Morgen auf einer etwas außerhalb des Zentrums gelegenen Chacra. Dort führen wir regelmäßige Bauernaustausche durch, um das Wissen über unterschiedliche Anbaumethoden und die hiesige Kochkultur auch an andere Dörfer weiterzugeben. Mein zweiter Arbeitsbereich ist der Tourismus, der in Pozuzo weiter gefördert werden soll, insbesondere insofern, dass sich Gäste für einen Besuch mehr als nur einen Tag Zeit nehmen. Die Hilfsbereitschaft der Einheimischen hat das Ankommen im neuen Zuhause wesentlich erleichtert und die Hemmungen im Umgang mit einer neuen Sprache genommen.
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Es lässt sich festhalten, dass wir beide sehr glücklich sind, hier gelandet zu sein, denn wir sind voll und ganz in Pozuzo angekommen. Denn ob die Arbeit, die man vollbringt wirklich fruchtet, steht in vielen Bereichen auch damit in Zusammenhang, ob man sich wohlfühlt. Und das tun wir. Wir leben gerne hier und würden mit niemand Anderem tauschen wollen. von Gina & Carolin
Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Aktuelles aus Pozuzo
Foto: Tomas
Auf den Fußspuren meines Opas
Foto: Tomas
Sophie Orlitzky
Thomas und Sophie bei Pachamanca
Foto: EmanuelBachnetzer
Sophie in ihrem Deutschkurs im Kulturhaus
Pozuzo, beziehungsweise Peru, war schon immer in meinem Leben präsent. Meine Mutter ist in Lima geboren, ich habe Verwandte dort, die ich nicht kannte und meine Eltern sind dort herumgereist, als sie selber jung waren. Somit übte das Land seit langem eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus. Jedoch ergab es sich nie, dass ich dort hinreiste und selber den Ort kennenlernen konnte, der irgendetwas mit meiner Herkunft zu tun zu haben schien. Schon mein Opa liebte Peru und ich erinnere mich, wie er immer wieder von Reisen zurückkam und Kleinigkeiten für uns Kinder mitbrachte. Ungefähr im selben Alter wie ich jetzt bin (also irgendwas Mitte 20), reiste er nach Pozuzo und unterstützte das Dorf seither. Erst nach seinem Tod fanden wir ein Tagebuch und ein Fototagebuch, in dem er diese Reise festgehalten hatte. Es war derselbe Zeitpunkt, als ich mir Gedanken machte, was ich nach meinem Abitur tun könnte. Gerade dieses Tagebuch, die Fotos und auch die DVDs, die er über Pozuzo gesammelt hatte, festigten dann meinen Entschluss, dort hinzugehen. Ich hatte Glück und der Freundeskreis von Pozuzo, den ich deswegen anschrieb, kam meinen Wünschen sehr positiv entgegen. Nach ein paar E-Mails hin und her ergab sich also die Abmachung, dass ich für Essen und Schlafplatz dort Deutschkurse geben würde, sowie im Deutschunterricht der Schule dabei bin. Mittlerweile sind schon drei Monate vergangen und so langsam finde ich meinen Platz in der kleinen Gemeinde hier. Und ja, ich muss gestehen, es fühlt sich ein bisschen so an, als würde ich auf den Fußspuren meines Opas reisen. Immerhin war er der ausschlaggebende Grund, weshalb ich hier bin. Natürlich ist heute einiges anders. Er hat sich 1959 auf den Weg hierher gemacht. In seinem Tagebuch beschreibt er die mehrtägige Wanderung mit Mulas nach Pozuzo, während ich die Strecke in drei Stunden mit
dem Auto fahre. Aber dennoch - es ist derselbe Weg und es ist immer wieder schön zu wissen, dass auch er genauso fasziniert und überwältigt von diesem Ort war, wie ich es bin. Am meisten freut es mich, wenn ich zusammen mit Einheimischen das Tagebuch durchgehe und sie dann plötzlich bemerken, dass von ihrem Vater die Rede ist, oder andere wiederum sehen alte Familienfotos von sich in dem Fototagebuch. Ich glaube, für uns beide ist es dann wie eine kleine Zeitreise. Dies alles fördert natürlich das Gefühl, immer mehr anzukommen und willkommen zu sein. Meine „Arbeit“ mit den Deutschkursen trifft hier auch auf große Nachfrage. Ich habe zwei Erwachsenenkurse, die ich immer abends gebe. Meistens sind die Teilnehmer komplette Anfänger und anfangs hatte ich auch ein wenig Sorge, da ich mit gar keinen Spanischkenntnissen hierherkam. Alle sind motiviert und lernen schnell und auch ich kann so mein Spanisch um ein Vielfaches verbessern. Dann habe ich noch einen Schülerkurs, für jene, die neben der Schule noch mehr machen möchten, sowie einen Kinderkurs, der aber sehr locker gehalten ist. Die Kinder kommen, wenn sie Lust haben und ich mache auch keinen richtigen Frontalunterricht, sondern versuche ihnen auf spielerische Weise, die Sprache näherzubringen. Bin ich gerade nicht mit den Kursen, oder in der Schule beschäftigt, mache ich Ausflüge in die nähere Umgebung, die einen immer wieder aufs Neue über ihre Vielfalt erstaunen lässt. Des Weiteren bin ich auf eine Tanzgruppe gestoßen, die deutsche Volkstänze tanzt und bin auch dort immer wieder bei Auftritten dabei. Ich kann also sagen, dass ich mich hier mehr als wohl fühle und froh bin, endlich auch den Ort kennenzulernen, von dem mein Opa nur zu Recht geschwärmt hat. von Sophie Orlitzky
Pozuzo Aktuell Dezember 2017 25
Aktuelles aus Pozuzo Hopfen und Malz, Gott erhalts! Die Brauerei „Dörcher-Bier“ von Enzo Egg und seiner Frau Maribel zählt inzwischen zu den fixen Ausflugszielen von Touristengruppen in der Region. In seiner Schaubrauerei und Gaststätte in Pozuzo bietet Enzo die Sorten „Pils“, „Cocabier“ und den überaus beliebten „Radler“ an. Exportiert wird das hochwertige Bier inzwischen bis nach Lima, wo es in ausgewählten Bars und Biergeschäften angeboten wird. Einer der Gründe für das qualitativ hochwertige Produkt sind sicher die Exkursionen im Tiroler Oberland, vor allem durch die Unterstützung von Eugen Feichtinger und der Traditionsbrauerei Starkenberger, sowie die Erfahrung, die Enzo im Theresien Bräu in Innsbruck machen konnte, wo er ein bisschen Bier-Luft schnuppern und sich Einiges an Know-How aneignen konnte.
Bier „made in Pozuzo“!
Fotos: Emanuel Bachnetzer
Maribel mit Töchterchen Danika
Bier „made in Pozuzo“! Wir gratulieren zu diesem tollen Erfolgsprojekt und wünschen auch weiterhin alles Gute! Enzo Egg
Emanuel Bachnetzer
Bericht von Carlos Gstir Schaus, Obmann des Vereins „Circulo de Pozucinos Amigos del Tirol“
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
zu ermöglichen. In diesem Jahr war es auch möglich, ein Buch über die Geschichte Pozuzos, geschrieben von Wilfredo Laura, heraus zu geben. Dieses Buch ist gerichtet an die ganze Bevölkerung Pozuzos, die Touristen und auch die Schüler(innen), um sich mehr mit ihrem Dorf und ihrem kulturellem Ursprung zu identifizieren. Unser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich um die “Musik in der Schule” zu kümmern. Mit Hilfe des österreichischen Botschafters Andreas
Rendel, der im Juli Pozuzo besucht hat, soll dieses Projekt im nächsten Jahr starten. Eltern und Lehrer sind begeistert von der Idee. Es gibt andere kleinere Projekte, die nächstes Jahr starten, wie der Erhalt und die Restaurierung der Gedenktafeln auf dem Kolonistenfriedhof und einiges mehr. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir mit der begeisterten Hilfe unserer Tiroler Freunde rechnen können, die immer um das Wohlergehen Pozuzos besorgt sind.
Foto: Dr. A. Prem
Der Verein “ Freundeskreis für Tirol” ist in diesem Jahr 9 Jahre alt geworden. Wir freuen uns sehr, einen Beitrag zur Erhaltung der Freundschaft zu den Tiroler Gemeinden zu leisten. Gleichzeitig sind wir glücklich, zur Erhaltung der Projekte, die Ihr in Pozuzo realisiert, beisteuern zu können. Dazu gehört das Projekt des Deutschunterrichts im Weiler Santa Rosa, in der Hauptschule Tupac Amaru, in der Grundschule Reverendo P. José Egg, in Prusia der Schule Alexander von Humboldt und den entsprechenden Kindergärten. Um dieses Projekt zu verstärken, hat unser Verein im Juli mit dem Leiter des Goethe-Instituts Lima eine Vereinbarung unterschrieben, in der geschrieben steht, dass die Deutschlehrer(innen) gratis an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen können, und dass auch interessierte Schüler(innen) Stipendien bekommen können, um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Wir hoffen, dass dies für die Jugendlichen ein Ansporn ist, Deutsch zu lernen. Zum anderen unterstützen wir das Projekt der Stipendien, um den Jugendlichen, deren Eltern nicht die entsprechenden Mittel aufbringen können, den Schulbesuch
v.l: RA Dr. B. Heitzmann, Carlos Gstir, Monika Gasser
Aktuelles aus Pozuzo
Fotos: Rudi Heinz
SANTA ROSA – Kirchlein zur „Heiligen Rosa von Lima“
Das Innere des Kirchleins
Das desolate Gewölbe
Seit vielen Jahren wird der Versuch unternommen, in der kleinen Fraktion Santa Rosa das sehr desolate Dach und die damit verbundenen Gewöl-
bebeschädigen zu reparieren bzw. zu restaurieren. Das Kirchlein zur „Heiligen Rosa von Lima“ ist ein Kleinod in Santa Rosa und
heuer ist man an die Restaurierung herangegangen. Die kleine Bevölkerung in dieser Fraktion hat sehr wenige finanzielle Mittel, sämtliche möglichen Arbeiten werden von den Einwohnern mit großem Fleiß durchgeführt, die Begeisterung ist riesengroß. Die Tiroler Reisegruppe im Juli 2017 konnte sich vor Ort von der Notwendigkeit der Restaurierung überzeugen, Rudi Heinz versprach, finanzielle Hilfe in Tirol zu suchen, was ihm auch gelang. Die Freude über die Hilfe aus Tirol war groß, was wir aus dem Dankesschreiben vom September sehen können. Wir werden vom Abschluss der Renovierungsarbeiten in unserer nächsten Ausgabe berichten.
Dankesschreiben für Spende Kirche Santa Rosa
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Aktuelles aus Pozuzo Alltägliches aus der Nebensaison Pozuzo abseits der Jubiläumswoche - Urlaub bei Freunden im September 2017 von Emanuel Bachnetzer Schwimmen einladende Salzwasseroase sowie den bekannten Aussichtsfelsen im Ortsteil Trama.
Viele junge Pozuziner leben in Perus Hauptstadt Lima. Auch wenn es dort im September noch eher winterlich ist… es gibt immer etwas zu sehen! Kein Wunder, hat die Stadt doch mehr Einwohner als Österreich. Die meisten Pozuziner wohnen in den Vierteln „San Isidro“ und „San Borja“, ausgegangen wird gerne in „Miraflores“ oder im Künstlerviertel „Barranco“.
Für viele der Arbeitsalltag: Viehzucht auf den Plateaus und Gebirgen rund um Pozuzo. Auf dem Bild: Heinrich Schuler bei der Rückkehr von seiner „Chacra“. Frisch von seiner Farm: Mais für die Hennen, Obst für frische Säfte und Yucas zum Kochen.
In der Nebensaison besuchen neben den Touristen aus Lima und den wenigen aus Europa auch einige Studentengruppen die deutsche Sprachinsel Pozuzo. Ob im historischen „Palmatambo“, in einem Bungalow-„Ressort“ oder einer klassischen Familienherberge… Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Im Bild sieht man das neue Schwimmbad der „Albergue Gstir“.
Zuckerrohr-Verkostung in Santa Rosa: Zuckerrohr zum Pflücken, Reinbeißen und verarbeitet als Saft…
Pozuzo bietet etliche und vor allem abwechslungsreiche Naturjuwele! Jahr für Jahr versucht man neue, teils abgelegene Schätze für Touristen aufzuarbeiten und leichter zugänglich zu machen! Auf dem Bild sieht man die zum
Kulinarische Highlights in Pozuzo sind sicherlich das PACHA MANCA der indigenen Bevölkerung, das WIENER SCHNITZEL im Gasthaus Tiroler Adler, selbstgemachte BANANENSTRUDEL in Milch und wie auf dem Bild sichtbar: ZIACHKIACHLN mit hausgemachter Marmelade
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Aktuelles aus Pozuzo
Linkes Bild: Einwohner des Ortsteils Prusia errichten kurz vor dem bekannten PRUSIAFEST vier neue Fahnenmasten…. alles mit der Ruhe J unter der Regie von Carlos Gstir. Rechtes Bild: Andres Egg schaut sich äußerst konzentriert die Marschmusikbewertung 2017 aus Silz an…. Immer wieder entdeckt er bekannte Gesichter und erzählt mir freudig seine Erinnerungen.
Werbung auf die persönliche Art. Um für das Fest im Ortsteil Prusia zu werben, spazieren die Einwohner mit Transparenten nach Pozuzo Zentrum/Kolonie. Mit Gesang und Sprechchören werden so die Einwohner anderer Ortsteile persönlich und herzlich eingeladen.
Auch in der Nebensaison wird in Pozuzo gefeiert. Hoch hinaus ging es für die Schuhplattler beim „FEST DES BIERES“, im Crazy Eddy 3. Bayrische Volksspiele wie das „Maßkrugstemmen“ (11kg!) sowie Tanzgruppen aus allen Ortsteilen (sogar aus „CODO de POZUZO“) sorgten für beste Stimmung! Im Bild: Vize-Bierkrugstemmmeister 2017
Ähnlich wie in den Wintermonaten einiger Tiroler Talgemeinden waren die Luftverhältnisse an manchen Tagen auch in Pozuzo. Denn wenn im nahen Amazonas Tiefland Wald gerodet wird, zieht es den Rauch gerne durch das Tal nach Pozuzo. Wie in Silz gibt es nun auch in Pozuzo einen kleinen „Steinbruch“…. Hier wird Gestein und Erde für die Straßenerneuerung abgebaut.
Im Schritt Marsch! Besonders eifrig sind Peruaner beim Marschieren. Stolz präsentieren sich Schulklassen in ihren Uniformen bei verschiedenen Festlichkeiten. Im Bild marschiert eine Klasse der „Alexander Humboldt Schule Prusia“ bei der Ehrentribüne vorbei.
Anna Randolf Gstir schaut sich die TV Ausstrahlung von „PALMEN, DIRNDL und BANANENSTRUDEL“ an.
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Portraits von hier und dort
Unter dem Motto „Portraits von hier und dort“ wollen wir immer wieder „berühmte, bekannte und wichtige Persönlichkeiten für Pozuzo“ darstellen. In dieser Ausgabe von „Pozuzo aktuell“ beginnen wir mit einer Artikelserie, in der Johann Zauner uns an der Geschichte einer ganz besonderen Frau und ihrer Familie teilhaben lässt. Wir verneigen uns vor einer „starken, mutigen und klugen Frau“, vor Maria Egg, geb. Schöpf. Der erste Teil führt uns ins Ötztal, im nächsten Teil hören wir mehr über ihre Kindheit und ihre Geschwister. Eva Lunger
Eine starke, mutige und kluge Frau Maria Anna Egg geb. Schöpf (1816-1888) zum ehrenden Gedenken von Johann Zauner
Von Augustin Egg-Schuler kam die Anregung, auch jener Frauen zu gedenken, denen das Schicksal auferlegt war, in Pozuzo als Witwen den Grundstein für die Existenz nachkommender Generation zu legen. Der am 1. Oktober 2015 verstorbene Altbürgermeister wird damals wohl in erster Linie an seine Urgroßmutter Maria Anna Egg geborene Schöpf gedacht haben. In unserer Vereinszeitung für Pozuzo greifen wir diese Anregung gerne auf, um aus der von ihm 2006 verfassten Familienchronik und dem in der Silzer Chronik gesammelten Datenmaterial das Lebensbild einer selbstbewussten, mutigen und klugen Frau nachzuzeichnen. Über die Eltern Über Geburt und Herkunft ist bekannt: Ihre Mutter Maria stammte aus Niederthai. Sie war eine Tochter der Niederthaier Bauersleute Dominikus und Katharina Holzknecht1 . Sie muss eine beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein. So blieb in Umhausen noch lange in Erinnerung, dass ein bayerischer Prinz, der nachmalige König Ludwig I., als er das Ötztal bereiste, die hübsche Holzknechtin mit einem Tänzchen beehrt habe2 . Doch – obwohl ob ihrer Schönheit vielfach bewundert – heiratete Maria erst in reiferen Jahren; sie zählte, als sie ihrem Johann in der Pfarrkirche zur hl. Katharina am 13. April 1815 das Ja-Wort gab, gar schon 39 Lenze3 . Der Vater, Johann Schöpf, geboren am 22. November 1774, war ein ehelicher Sohn der ehrsamen Bauersleute Maximilian Schöpf und Christina Wohlfarterin; sein Elternhaus stand in Enne-
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
moos Nr. 5. Seine Familie verlor im Jahre 1807 Hab und Gut, als eine Mure den Weiler Ennemoos überschüttete. Die Häuser des Weilers wurden nicht mehr aufgebaut. Die Familie musste umziehen. Johann Schöpf arbeitete, als er seine Maria heiratete, als Schuster in Längenfeld-Au, im Haus Nr. 4. Getraut wurde das „nicht mehr ganz junge“ Paar vom Kuraten Johann Müller; als Trauzeugen fungierten Josef Romed Senn, Wirt, und Stefan Riml, Müllermeister. Zum Familiennamen Holzknecht Nach Prof. Karl Finsterwalder4 , dem bekanntesten Tiroler Onomastiker dürfte der Familienname Holzknecht aus einer Berufsbezeichnung, eventuell auch aus einer Nebenbeschäftigung bzw. aus einem von der Grundherrschaft zugewiesenen Arbeitsbereich entstanden sein. Es ist ein Familienname, der in Westtirol, Wipptal, Außerfern, im Eisacktal, im Vinschgau und im Mittleren Etschland stark verortet ist. Die älteste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1493 und bezieht sich auf Lienhard Holzknecht, auf einem Hof bei Schlaneid, am Sonnenhang des Alttiroler Kernlandes zwischen Bozen und Meran. Zum Familiennamen Schöpf Unter den alten Ötztaler Familiennamen leuchten die Schöpf in besonderem Maße hervor. Nicht allein, weil mit Allessandro Schöpf5 ein Leistungsträger des FC Schalke 04 Woche für Woche in vieler Munde ist, auch nicht nur, weil der „Söldar“ Langzeitbürgermeister Mag. Ernst Schöpf als Präsi-
dent des Tiroler Gemeindeverbandes hohes Ansehen genießt. Die Schöpf gelten insgesamt als zielstrebig und ... sie wissen sich zumeist auch zu behaupten. Isidor Grießer, der wohl beste Kenner des Ötztales, hat vorhin geschilderte Charakterzüge humorvoll in seine Erklärung zur Entstehung des Familiennamens verpackt: Ihr Name kommt doch von Schöffe, was Gerichtsbeirat bedeutet. Entweder haben nun die alten Scheppen ihres Amtes äußerst redlich gewaltet, so dass sie vom Herrn der Gerechtigkeit mit Nachkommen reich gesegnet wurden, oder sie haben jeweils genug Mitmenschen beseite geräumt, damit ihre Kinder desto besser sich ausbreiten konnten. Noch ein Drittes: Nach einem alten Spruch „tüen d` Ötzer ´s Gald vertoëtnmahlelen, d´Umhauser verleitkofn, de Längernfaldar verstreitn und de Söldar verhoëchzeitn“. Verleitkofn heißt, den Mitmenschen überlisten, ihm einen Tuck, eine Bosheit antun, ohne dass er sich rechtlich rächen kann. Und weil die heute doch so gutmütigen Längenfelder einst all ihr Geld verstritten haben sollen, gediehen dort die Schöffen (Schöpf) zu derartiger Überzahl. Die ältesten urkundlichen Erwähnungen finden sich in Imst (1312: Schepphe), Imsterau (1427: Schepf) und Umhausen (1427: Jäk Schepfen). Bedeutende Namensträger aus dem 19. Jahrhundert: Joseph Schöpf, Maler, * 2. Februar 1745 in Telfs, + 15. September 1822 in Innsbruck.
Portraits von hier und dort Peter Paul Schöpf, Bildhauer, * 30. Juni 1756 in Imst, +27. April 1847 in München. P. Arbogast (Lorenz) Schöpf, Franziskaner, * 9. März 1784 in Haiming , + 76. April 18567 Bernard Schöpf, Kurat zu Sölden, * 13. Oktober 1809 in Huben, + 20. Oktober 1868 in Sölden Johann Schöpf, Pfarrer, Volksschriftsteller, * 30. April 1811 in Oberhofen, + 9. Juni 1895 in Silz Franz Schöpf , Gymnasialprofessor, Mundartforscher, Komponist, * 29. Jänner 1824 in Seefeld, + 20. Februar 1863 in Bozen. Venerand Schöpf, Kaplan in Schnann, Begründer des Hütekindervereins, * 14. Februar 1828 in Huben , + 4. April 1895 in Schnann. Gabriel Schöpf, Pfarrer in Telfs, Präses des kath. Arbeitervereins, * 24. Nov. 1850 in Graun, + 19. Oktober 1911 in Telfs
Holzstich, Sammlung Johann Zauner. Längenfeld
Pfarre Umhausen, Taufbuch 1712-1786, fol. 235: 16. August 1776, Niederthai; Maria Holzknechtin, fil. leg. hon. Dominikus Holzknecht et Katharina Holzknechtin; Patin: Katharina Falknerin 2 Vgl. auch: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Band 31 (18767), ab S. 193- Anmerkung: 3 Pfarre Längenfeld, Traubuch 1732-1839 4 Finsterwallner Karl, Tiroler Namenskunde. Sprach- und Kulturgeschichte von Personen-, Familien- und Hofnamen. Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissen schaft. Germanistische Reihe Band 4. Innsbruck 1978. S. 333 5 Geboren am 7. Februar 1994 in Umhausen, begann im Alter von 5 Jahren bei SV Längenfeld mit dem Fußballspielen ... 6 Ordensname: P. Johann Baptist OFM 1
Holzstich, Sammlung Johann Zauner. Längenfeld
Ötztaler Kuche, 19. Jh., Sammlung Johann Zauner.
Maria Schöpf geb. Holzknecht erreichte ein hohes Alter von 96 Jahren; sie war in den letzten 10 Jahren erblindet und verbrachte ihren Lebensabend bei ihrem Sohn Josef Anton in Guggental, der sie in der Gruft Nr. 1 auf dem St. Sebastiansfriedhofe in Salzburg bestatten ließ. Die Grabinschrift: Liebmütterchen Maria Schöpf, geb. 1777 auf Niederhai (Oezthal, vermählt 1815 mit Johann Schöpf von Längenfeld, gest. 1. Mai 1872 zu Salzburg, der dankbare Sohn Dr. Josef Anton Schöpf
Fotos: Johann Zauner
Die Wiege von Maria Schöpf stand „ze Leahn“ in Niederthai; Aufnahme: Chronik Niederthai, Repro: OSR Walter Falkner.
Die Gedenktafel an Maria Schöpf geborene Holzknecht in der Kirche von Barwies.
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Portraits von hier und dort
Wir gratulieren
Dank an Marianne Binder - langjährige Direktorin am Goethe-Institut in Lima Mit Ende letzten Jahres ging Frau Marianne Binder in ihre wohlverdiente Pension. Frau Marianne hat unsere Lehrerinnen in Pozuzo äußerst effizient unterstützt, stets ein offenes Ohr für Wünsche gehabt und viele Fortbildungskurse für unsere Lehrkräfte ermöglicht. Wir, vom Freundeskreis für Pozuzo, möchten von ganzem Herzen danken und ihr eine wunderschöne,
gesunde und geruhsame Zeit in der Rente wünschen. Persönlich möchte ich mich herzlichst für die große Hilfe und die schönen Stunden im Goethe-Institut in Lima bedanken. Ich hoffe, liebe Marianne, wenn Du das liest, ist es auch mit dem aus-
drücklichen Wunsch verbunden: Solltest Du mal nach Tirol kommen bist Du jederzeit herzlich eingeladen unseren „Freundeskreis für Pozuzo“ in Silz zu besuchen.
Waltraud Feichtinger
Fotos: Eugen Feichtinger
Besuch in Tirol
Herbert im Einsatz für die Krankenstation San Camilo Pozuzo
Ende August besuchte Belko Ballesteros Schaus mit seiner Frau Europa und auch Tirol, die Heimat seiner Vorfahren. Belko war beim Projekt Krankenstation unseres Vereins tätig und half dort im Jahre 2003 Simon Heinz bei den Elektroinstallationen.
Belko mit Frau und Traudi
Herbert, Belko, Dieter und Josef 2007 in Imst
Einige Jahre später wanderte er in die USA aus und lebt heute mit seiner Frau in Oregon/USA. Über seinen Lebensweg hatten wir immer gute Informationen, ist doch Josef Ballesteros Schaus sein Halbbruder. Mit ihm war er auch beim ersten Besuch der Pozu-
ciner in Tirol 2007 dabei. Sie wohnten bei Herbert Lipovec. So besuchte er uns in Imst und auch Herbert und Inge Lipovec in Innsbruck. Traude und Eugen Feichtinger
Verdienstkreuz des Landes Tirol für KR Jörgl Marberger
Foto: LAND Tirol
Am 15. August 2017, dem „Hohen Frauentag“, wurde unserem Vorstandsmitglied KR Jörgl Marberger eine große Ehre zu teil. Das Land Tirol würdigte seine außerordentlichen Leistungen für die Wirtschaft, seinen Einsatz für soziale Projekte und seine Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol. Wir gratulieren unserem Vorstandsmitglied sehr herzlich und danken ihm für sein Engagement für Pozuzo.
v.l. LH von Tirol, Günther Platter, KR Jörgl Marberger, LH von Südtirol Dr. Arno Kompatscher
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Wir gratulieren Zum 40-jährigen Priesterjubiläum Unser Vereinsmitglied und Autor zahlreicher Publikationen und wissenschaftlicher Arbeiten, P. MMag. Thomas Naupp OSB, feierte im April 2017 sein 40-jähriges Priesterjubiläum.
Foto: Hugo Tinzl
Pater Thomas Naupp ist seit 2011 Pfarrer in Steinberg am Rofan und betreut dort nicht nur seine Schäfchen als beliebter Seelsorger, er ist auch als Autor und Heimatforscher tätig und als Herausgeber vieler Pozuzo-Beiträge. So wurde er im Jahr 2015 mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol für seine schriftstellerische Tätigkeit als Stiftsarchivar und Stiftsbibliothekar von Fiecht von LH Günther Platter und LH Dr. Arno Kompatscher ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich zum 40-jährigen Priesterjubiläum und wünschen noch viele schaffensfrohe Jahre! Eva Lunger Thomas Naupp
An den Freundeskreis für Pozuzo in Silz Anlässlich unserer 70er-Geburtstagsfeier am 22.7.2017 wurde ein Betrag von Euro 2.500,00 für den beim „Freundeskreis“ beheimateten „Unterstützungsfonds – Stipendien für die Jugend von Pozuzo“ gespendet. Wir freuen uns, dass diese doch recht ansehnliche Summe der wirtschaftlich und schulisch benachteiligen Jugend von Pozuzo zu Gute kommen kann. Foto Hugo Tinzl
Liebe Karoline und lieber Hugo, ich darf Euch im Namen unseres Vereines für Eure großartige Idee und Spende herzlichst danken. Wir wünschen Euch vor allem Gesundheit und viel Glück.
Hugo Tinzl und Karoline Tinzl.
Liebe Grüße aus Silz, Rudi Heinz
Karoline und Hugo beim 70er, 22.07.2017
Peruanisch-Deutsche-Hochzeit in Prusia
Caroline Heinz
Foto TPM
In der Winter-Saison 2014/15 kam Mariana Schmidt im Rahmen unseres Projektes „Saisoniers“ nach Kühtai ins Hotel Silzerhof. Dort durfte sie nicht nur Einblick in die Arbeit in einem Gastronomie-Betrieb bekommen, sondern gleichzeitig auch ihren zukünftigen Ehemann Toni Stein aus Dresden kennenlernen. 3 Jahre später dürfen wir nun unserer engagierten Obfrau der Tanzgruppe Prusia und ihrem Toni ganz herzlich gratulieren. Am 7.Oktober 2017 schlossen die Beiden den Bund fürs Leben. Wir wünschen Mariana Schmidt und Toni Stein für ihren gemeinsamen Lebensweg alles Liebe und Gute, viel Gesundheit, Glück und Freude.
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Wir gedenken ...... ...
Der Freundeskreis für Pozuzo trauert um sein Ehrenmitglied OSR Gert Randolf Am 19. Dezember 2016 ist unser Ehrenmitglied OSR Gert Randolf nach längerer Krankheit im 83. Lebensjahr verstorben. Er war Mitglied seit der Gründung unseres Vereins und über Jahrzehnte im Vorstand aktiv. Dies im wahren Sinn des Wortes. Er war ein Mann der Tat und hat dies in unzähligen Situationen unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit seiner Gattin Hanni betreute er immer wieder junge und ältere Besucher aus Pozuzo, die in unserem Dorf und unserem Land Ausbildungen und Erfahrungen erwerben wollten, indem er sie in sein Haus und in seine Familie aufnahm. Damit wurde der Grund gelegt für die heute bestehenden menschlichen Beziehungen und Freundschaften zwischen vielen Menschen in Silz und Pozuzo. Über viele Jahre übte er im Vereinsvorstand die Funktion des Schriftführers aus und informierte die Mitglieder im ganzen Land mit einer von ihm selbst verfassten Vereinszeitung regelmäßig über die Situation in Pozuzo und die Aktivitäten der Vereinsleitung. FOTO Randolf
Wann immer er gebraucht wurde, war OSR Gert Randolf mit vollem Einsatz mit Rat und Tat zur Stelle. Seine Menschlichkeit prägte den Freundeskreis. In diesem Sinn wird er in unserer Erinnerung weiterleben, hier in Silz und bei den Menschen in Pozuzo.
Hias Föger ist von uns gegangen. Mathias Föger ist am 5. März 2017 im 82. Lebensjahr verstorben.
Foto: Föger
Hias war Mitglied des Freundeskreises seit der Gründung im Jahre 1983, war ein großartiger Freund und Helfer Pozuzos und jahrzehntelang Mitglied unseres Schiedsgerichtes. Wir danken ihm für seinen Einsatz für Pozuzo und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Allfälliges
Fördernde Betriebe:
Wir sagen „Vergelts Gott“:
w w w. z t- g s tre i n . a t
Förderer von Projekten in Pozuzo Rudolf Heinz
Gregor Frötscher
M 43 676 8256 2905 rudolf.heinz@generali.com
M 43 676 8256 2945 gregor.froetscher@generali.com
GmbH & CoKG
› baumeister › zimmermeister › bauwarenhandel
a - 6430 ötztal-bahnhof industriestraße 2 tel 05266 / 8911-0 fax 05266 / 8911-24 office@mw.co.at
w w w .m w .c o .a t Pozuzo Aktuell Dezember 2017 35
Allfälliges
Frohe Weihnachten! Wir wünschen all unseren Mitgliedern, Gönnern, Freunden und der Bevölkerung von Pozuzo
Jahr 2018!
Zisterzienser Kloster Stift Stams
Wir danken
dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, Wien dem Allgemeinen Deutschen Kulturverein, Wien der Tiroler Landesregierung, Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbeziehungen, Innsbruck den Partnergemeinden Silz und Haiming und der Gemeinde Zams allen Sponsoren und Gönnern unseres Vereines den Patenschaften unseres Deutschprojektes der Pächterfamilie Michi und Hannes Neurauter von der Orangerie in Stams für die großzügige Spen de anlässlich des Pozuzo-Gala Abends allen Freunden, die uns wertvolle Beiträge in der heutigen Ausgabe geliefert haben unseren Mitgliedern allen Vorstands- und Beiratsmitgliedern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit
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Peter Unterhuber; p.unterhuber@tsn.at
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Pozuzo Aktuell Dezember 2017
Foto: Richard Bachnetzer
Ein lichtvolles Weihnachtsfest und Ein gesundes und glückliches neues