Der Lauf der Dinge

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Der lauf der dinge

wenn massen dinge ver채ndern


wenn massen dinge Es geht um die kleinen Bewegungen. Um die alltäglichen Bewegungen, die jeder macht. Um die Spuren, die also alle hinterlassen. Also geht es auch um Massen. Es geht um Zeit. Um die Dauer der Beanspruchung. Wenn über einen mindestens langen Zeitraum kleine Prozesse sich zu Größerem summieren. Es handelt von Wiederholungen des immer gleichen Vorgangs. Es geht um Raum. Um die Benutzung des Raumes. Um den Kontext zu genau jenem Raum. Es geht um Analytik. Vorgänge werden beobachtet und in einem festgelegtem System analysiert. Es geht um Sichtbarmachung. Es geht um Verkürzung der üblich notwendigen Zeit bis Veränderungen entstehen.


e ver채ndern



Ann채herung


skizzen


Zu Beginn fiel die Entscheidung, menschliche Prozesse zu beobachten. Besonders Interessant erschienen mir die Vorg채nge des immer wieder gleichen Geschehens auf einem Material. Besonders ist dies an Stellen zu beobachten, wo 체ber Jahre hinweg Menschen die gleiche Bewegung ausf체hren.



Beobachtungen













Konzept




menschliche prozesse Menschliches Handeln, also gerade die Vorgänge, die nicht reproduzierbar sind, machen ein Projekt so angenehm unvorhersehbar. Einem Labor gleich ist jeder Mensch ein Individuum mit eigener Entscheidung und eigenem, freien Handeln, das dem zur Beobachtung stehenden Vorgang zu jeder Zeit anders erscheinen lässt.

komponenten Massen —die Arbeit funktioniert nur mit einer Vielzahl individuell Handelnder Zeit —nicht nur, dass für die Beobachtungen ein angemessen großer Zeitrahmen notwendig ist, auch findet eine ständige Veränderung im Laufe der Zeit statt Repition —die Wiederholung immer gleicher Vorgänge führt zu einer Sichtbarmachung des einzelnen Vorgangs nicht im Bild: Raum —die Arbeit Bezieht sich auf jenen bestimmten Raum in dem sie stattfindet. Sie macht Bewegungen vor Ort sichtbar und existiert nur für den Beobachtungszeitraum.


differentiale subtraktion/addition —Es bestehen beide Möglichkeiten: entweder wird durch die Benutzung Material abgetragen (wie Lack an einer Brüstung) oder Material hinzugefügt (wie Schmutz, der sich im Raum verteilt) verschwinden/erschaffen —angeschlossen an das vorherige Differential, können mit dieser Arbeit Dinge erzeugt werden oder Material verschwindet von einer Stelle und taucht an einer anderen wieder auf. sichtbarkeit/unsichtbarkeit —ein scheinbar unsichtbarer Moment wird durch materielle Verstärkung sichtbar gemacht. vorher/nacher —die Veränderung im Raum wird sichtbar und macht einen erkennbaren Unterschied ganz/kaputt —ein Objekt, das zuvor sauber/ gereinigt/vollständig/glatt/gleichmäßig war, geht in diesem Sinne „kaputt“.



1. Ausf端hrung















Sechs Zustände der ersten Arbeit zum Thema „wenn Massen Dinge verändern“. In der ersten Übung ging es darum, die Bewegung von Menschen in einem Korridor zwischen zwei Räumen über einen Tag festzuhalten. Dazu wurde ein sauberes Feld Mehl, das gerade so breit war, dass ein großer Schritt nicht ausreicht das Feld unberührt zu lassen, ausgelegt. Im Laufe des Tages wurden die Spuren im Feld und im Raum sichtbar.



Ein Problem an der bisherigen Arbeitsweise war, dass die Analyse des Vorgangs sichtbar war und sich die Menschen in ihrem Handeln nicht frei bewegen konnten. Außerdem sollte die Stärke der Sichtbarmachung justierbar sein. So ließen sich Bewegungen entweder direkt Nachzeichnen oder sich erst nach Stunden auf dem Boden abzeichnen.

2. Ausführung


Videoinstallation Mit Hilfe des Visualisierungstools processing.org wurde eine Videoinstallation entworfen, die Bewegungen im Raum erfasst und an direkter Stelle wieder auf den Boden projiziert. Die Installation fand im Arbeitsraum w채hrend der Abschlusspr채sentation statt.








Fortf端hrung


fortführung Für eine Weiterführung der Arbeit kommen folgende Dinge in Betracht: die unsichtbare Analyse des Vorgangs —für die Ausführung der Arbeit ist es sinnvoll, wenn sich die „Versuchspersonen“ ihrer Beobachtung nicht bewusst sind; so auch keinen Einfluss auf das Ergebnis nehmen können. Das Ziel soll es sein, ein authentisches Bild der räumlichen Situation nachzeichnen zu können. stärkere Analyse —es wäre möglich, die lange Dauer der Analyse auch visuell wiederzugeben. So könnten sich die Farben je nach Tageszeit der festgestellten Bewegung ändern. Bezug zum Raum —die Arbeit sollte einen stärkeren Bezug zum Raum haben. So könnten Räume analysiert werden, die in besonderer Weise genutzt werden, wie Museen oder Haltestellen.

Projektion einsetzen —es wäre außerdem möglich, nicht nur die erkannten Bewegungen auf den Boden zu projizieren, sondern ein projiziertes Bild im Laufe der Zeit verändern zu lassen. Also ein künstliches Material schaffen, dass sich auf Bewegung hin verändert.



Der lauf Der Dinge

eine Arbeit von Johannes Henseler im Wintersemester 2009/2010 Kurs KĂśrper, Raum & Gestalt 2 unter der Leitung von Philip Hausmeier FH DĂźsseldorf


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