AIR
LINE
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Luftfahrtposter Eine Vermessung
Forschungsarbeit zum Thema Luftfahrtposter. Entstanden im Kurs A5 Labor Visuell Johannes Henseler FH D端sseldorf Sommersemester 2010
Über 6 Einleitung 8
Dauerwerte der Kunst
10
Das Reiseplakat
12
The Art of the Airways Medium
18
Das Medium Reiseplakat Jahrzente
28
Die Anfänge
36
1920er und 1930er Jahre
40
1940er Jahre
44
1950er Jahre
48
1960er Jahre
52
1970er Jahre
56
1980er und 1990er Jahre
60
2000er Jahre
2
merkmale 66
Die Landkarten von Lucien Boucher
74
Typografie von AOA
80
Dan Reisinger (und andere) für El Al
88
Fotografie als Zeugenbericht
98
Die Welt wird kleiner
99
Über den Wolken ...
102 Geometrie 106 Himmelsstürmer 107 Elegante Tänzer in der Luft 110 Interpretation von Orten 116
Farben der Jahrzehnte
120 Sprache Anhang 124
Register der Airlines
126 Quellen
4
Ăœber
Einleitung
Die Entwicklung der Airlineposter spiegelt die Entwicklung der Fliegerei wieder. Das Medium ist nicht sehr viel älter als die Fliegerei selbst. In den frühen Jahrzenten des 20. Jahrhunderts fanden Flüge nur vereinzelt statt, galten sie doch als Herausforderung für Mensch und Maschine. Passierflüge wurden zwar schon vor dem 2. Weltkrieg unternommen, die zivile Luftfahrt bekam allerdings erst nach dem Krieg Aufwind. Während der Weltkriege entwickelte sich die Technik zu einer zuverlässigen und brauchbaren Reisealternative zu Schiff und Bahn. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte die Fliegerei die Sehnsucht nach exotischen Fernzielen zu stillen. Erst für die wohlhabende Gesellschaft, öffnete sich die Fliegerei im späteren Verlauf immer mehr all denjeniegen, die Ihren sorgfältig geplanten Jahresurlaub gerne weit weg von zu Hause verbringen wollen. Die Flugzeugposter spiegeln auch die Bedeutung der Reiseposter allgemein wieder. In der Nachkriegszeit, als einkehrender Wohlstand und Mobilität die Menschen dazu bewegte, das nahe und ferne Umland zu bereisen, war die Bewerbung von Touristikzielen eins der stärksten Motive in der Plakatgestaltung. Exotik und entspannter Urlaub wurden in solch aufgewändigen Illustrationen dargestellt, dass einige von Ihnen als eigenständige Kunstwerke unter Sammlern sehr beliebt sind. Ein Thema, dass sich durch die gesamte Zeit der Airlineposter zieht ist die Technik. Ihre rasante Entwicklung führte den Erfolg dieses Transportsektors maßgeblich voran. Am Anfang der Fliegerei war die Technik noch Erklärungbedürftig: detaillierte Zeichnungen und ausführliche Erklärungen der Funktionsweise des Fliegers sollte die Angst vor dieser neuen Technologie nehmen. Im Laufe der Jahre wurde die Fliegerei weniger eklärungsbedürftig, der angebotene Komfort stand im Vordergrund. Bequeme Sitze, große Beinfreiheit und ruhiges Reisen waren die Argumente. Der Flugpreis hingegen wurde erst in den letzten 30 Jahren zum Gegenstand der Airlineplakate, angesichts des gesteigerten Konkurrenzdrucks durch immer mehr Airlines. Dass auch schon früher mit dem Flugpreis geworben wurde, zeigen ein paar wenige Beispiele der Lufthansa. Dafür wurde sich häufiger mit der Zeit vergleichen: In Konkurrenz zum Schiff hatte die Luftfahrt die Argumente auf ihrer Seite.
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Diese Forschungsarbeit umfasst rund 200 Poster. Diese werden alle mindestens ein mal gezeigt. Der Datenstamm kann nur als Querlese durch alle historsichen Flugposter gelten, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Der Fokus liegt auf historischem Material der letzten zehn Jahrzehnte. Zweifelsohne unterliegt die Veröffentlichung von Postern keinem linearen Zyklus, vielmehr werden gehäuft außerordentliche Ziele bewobren, zu unterschiedlicher Zeit, so dass eine Aussage über Zusammenhänge in diesem Fall nur schwer möglich sind. Diese Arbeit geht zuerst in Blöcken vor und gibt einen Überblick über alle Jahrzente der Flugposter. Danach werden einzelne Themenblöcke behandelt und Analysen angestellt. Auf dem Umschlagposter werden die wichtigsten Themen nocheinmal aufbereitet.
Dauerwerte der Kunst Andre Maurois
Durch sein bloßes Dasein drückt das Schöne Gedanken und Gefühle aus. Dieser schieferblaue Glockenturm, jenes langgestreckte Schloß mit seinen symmetrisch angeordneten Türmchen, die Blumenbeete a la francaise denken nicht, erklären nicht, aber sie sind Frankreich. Die Kathedrale treibt keine Theologie, aber durch ihren Turmhelm, ihr Schiff, ihre bunten Fenster, ihre bildnerisch ausgestalteten Portale ist sie ein Glaubensakt. Jedes Kunstwerk erscheint wie ein ohne Oberlegen verständliches Zeichen. Die Plakate der [...] Air-France-Reihe sind vortreffliche Kunstwerke. Mit wenigen Strichen beschwört jedes von ihnen ein Land, einen Kontinent herauf. Ihre Verwandtschaft mit zeitgenössischen Gemälden springt in die Augen. Was die moderne Kunst an Kühnstem gewagt hat, ist verwertet worden. Daß die Malerateliers Schmelztiegel der angewandten graphischen Kunst gewesen sind, ist ein Beweis dafür, daß die Strömungen der Malerei unserer Zeit einem tiefen Bedürfnis entsprechen. Ein Plakatkünstler könnte nicht gegen den Strom schwimmen. Er hat einen Beruf, in dem ein Fehlschlag verhängnisvoll ist. Jedesmal muß er beeindrucken, verführen und nicht wie der loslassen. Dies gelingt ihm, wie wir hier sehen, indem er die Synthese zwischen konkreten Elementen (Wolkenkratzer, Obelisk, Wetterfahne, Tukan) und kühnen Abstraktionen herstellt. Er nähert sich zugleich den Schöpfern jüngster Richtung und den Künstlern der Frühzeit. Die vereinfachten Formen, deren er sich bedient, finden wir bei den Bildhauern des alten Ägypten, auf griechischen und etruskischen Vasen, auf Keramiken aus Mexiko und Peru wieder. Um sicherer das Kollektivbewußtsein zu treffen, nimmt er seine Zuflucht zu symbolischen Urbildern, die noch die Träume der Menschheit beleben, Fisch, Löwe, Elefant, Hahn, Pagode. Er erweckt auch ferne Erinnerungen, denen die Wirkung der kühnen und freien Farben eine gesteigerte Lebendigkeit verleiht. Von Malern wie Fernand Leger hat der Plakatkünstler die Kraft der reinen Farbtöne zu entlehnen verstanden: Auf einem Giraffenhais, der bunt aufragt wie ein bemalter Stammespfahl, bildendie Flaggen ein auffallendes Muster mit vorherrschendem Rot. Das gelbe Gewand des Indianers hebt sich vom indigofarbenen Himmel ab. Ein Vogel mit prächtigem orangegelbem und blaugrünem Gefider wird das Sinnbild Südamerikas. Durch schroffen Gegensatz erhalten schwarze und weiße Töne starke und neue Werte. So steht die Reklame im Dienst der Kunst. Der Plakatkünstler arbeitet auf Bestellung. Ein Auftrag hat jedoch niemals einen wahren Künstler von seinem Streben nach dem Schönen abgelenkt. Ganz im Gegenteil.
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Zu allen Zeiten haben Maler und Bildhauer auf Bestellung Porträts, Statuen und Grabmale ausgeführt. Die Abhängigkeit, die die Funktion des Plakatkünstlers in de r Gesellschaft mit sich bringt, hemmt ihn keineswegs, sondern zwingt ihn, sich zu übertreffen. Durch die angewandte graphische Kunst hat der Bildner in der Gesellschaft den Platz wiedergefunden, den er seit etwa hundert Jahren verloren zu haben schien. Der Begräbnisfreskenmaler in den Ländern des Altertums entsprach einer religiösen und sozialen Notwendigkeit; in der Welt von heuteentspricht der Plakatkünstler einer ökonomischen und sozialen Notwendigkeit. Die [...] Plakate beweisen uns, daß der Künstler Poet der «Aufforderung zur Reise» werden kann. Seine Aufgabe ist, uns durch ein paar farbige Striche zu verstehen zu geben, daß uns eine weite, an unberührter Schönheit reiche Welt durch die Riesenflotte von Air France zugänglich gemachit ist. Eine Flugnacht unter den Sternen, und der dekorative Wolkenkratzer verwandelt sich für den Passagier in einen Wolkenkratzer aus Stahl und Beton ... Ein Flugtag, und das Südliche Kreuz leuchtet ihm an Stelle der vertrauten Sternbilder ... Noch ein paar Stunden, und der symbolische Tukan flattert im Tropenwald. Das verspricht das Plakat, das gebieterisch zur Reise einlädt. Und die Versprechen werden erfüllt.
Das Reiseplakat Jean Cocteau
Ich habe oft über das Straßentheater gesprochen, wo das Publikum, das unterwegs ist, durch Plakate und Schaufenster angehalten und werbend angesprochen wird. Das Schaufenster stellt eine regelrechte Inszenierung dar. Das Plakat aber soll schlagartig überzeugen. Darin ähnelt es den Variete-Stars: sie lodern wie ein Freudenfeuer und müssen im Handumdrehen erzielen, was Maler und Dichter mit der Zeit und häufig erst nach ihrem Tode ernten. Das Plakat ist ein Schrei, ein Zuruf, eine Sirenenlist. Wichtig ist nicht nur, daß es lockt, daß es “kokettierl”, sondern auch, daß es schon den Beschauer zum Kult des Idols bekehrt, das es rühmt. [... E]ine besondere Art von Plakate [...]: das Reiseplakat. Wie eine offene oder indiskreterweise halboffene Tür wurden diese Plakate eine Aufforderung zur Reise, für die Baudelaire›s Gedicht beispielhaft bleibt. Es handelte sich nicht mehr, darum, die Menge einem Sänger oder einem Gitarrespieler, einer Zahnpasta oder einer Automarke zuzutreiben, es galt vielmehr, den Bummler beim Ärmel zu fassen und ihn seinem eigenen Traum entgegenzuführen, bei ihm das jedem Menschen innewohnende Bedürfnis zu wecken, über seinen eigenen Schatten zu springen, ihn in den Zustand der Hypnose zu versetzen und ihm ins Ohr zu raunen: «Setz’ über das Hindernis Deiner Trägheit. Wag‘s. Fahre oder fliege, Schauspiele erwarten Dich, deren Vorhang bloß dieses gemalte Plakat ist. Nur auf Dich kommt es an, daß er sich hebt und Du eindringst in die Welt, die es darstellt. Die geheimnisvolle Frau wirst Du kennenlernen, das unbekannte Tier, den unbekannten Baum, die die Schwelle bewachen wie die Drachen eines chinesischen Tempels, Die Geschwindigkeit ist die Kupplerin für dieses unbegrenzte Vergnügen. Ich erbiete mich, Dich mit ihr bekannt zu machen. Sie wird Dich anlächeln und Dich an die Hand nehmen, um Dich zu Lande, zu Wasser und in den Lüften,zu geleiten, tief in die Bereiche jener Herrlichkeiten, nach denen hin ich für Dich in die düstersten Mauern und die unheimlichsten Zäune Deiner Stadt ein Fenster hineinschneide. Durchbrich diesen Papierreif, dieses gemalte Fenster, und mit des Traumes Augenblicklichkeit werden Dir die Dekorationen, die Dir unzugänglich vorkamen, ermöglichen, darin die Rolle zu spielen, die Du begehrst.»
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The Art of the Airways Geza Szurovy 1972 Auszüge der Einleitung zu the art of airwa y s
I never gave much thought to the South Pacific until I saw P. G. Lawler‘s poster of The Pan American flying boat landing in the bay at Pago Pago. As I absorbed the idyllic scene I sensed the silky warmth of the sun’s first rays, the sweet scent of frangipani, the rustling palm leaves, and the old Pan Am Clipper whistling down final approach, its four tired engines throttled back to a low purr at journey’s end. In seconds there would be the reassuring slap of hull on water, a last burst of power to the jetty, and the eerie silence that comes on arrival after droning through the inky, starry night. And then would come breakfast on the beach, in a drowsy, agreeable daze, to the murmur of the morning tide. I knew then that I had to go there. And I did. Four decades after Pan American‘s last flying boat was gone that old poster was still doing its job, enticing the viewer to distant lands. Pan American was not flying to the South Pacific at that time but it did get me from San Francisco to Hawaii, the first Pacific destination its flying boats had pioneered in the 1930s. We flew there in another Pan Am relic, one of the first Boeing 747 jumbo jets that its pushy founder, Juan Trippe, had personally cajoled Boeing into building. Then it was on to islands scattered far to the south, on a gracefully aging Hawaiian Airlines Douglas DC-8. And at the right moment, on the right morning, the idyll was just as P. G. Lawler had promised. Airline posters have been luring travelers ever since the world‘s first airline, the St. Petersburg —Tampa Airboat Line, pasted up its modest announcement in 1914 offering “fast passenger and express service« between the two cities. Much more extravagant posters would soon follow as other, more enduring airlines extended their reach across the world, for the poster was the most powerful visual advertising medium before the age of color television and glossy consumer magazines. Thousands of airline poster designs have been created over the years and those that survive leave us a rich visual history of airline travel in aviation’s century. It opens with the energetic, adventurous period from the early jet age, the launch had its own share of captivating posters. It concludes with a handful of more modern posters, several of wich come full circle to commemorate air travel’s young history. The origin of the color poster predates the appearance of the earliest aviation posters by only about thirty years. Posters pioneered mass advertising beginning in the 1880s, when the industrial revolution created the first consumer societies among the rapidly growing urban populations of Europe and America. The period coincided with the perfection of color lithography by Jules Cheret, which made possible the production of color images in large numbers. These color posters were stone litho12
graphs, expensive and technically challenging o make, but affordable enough for companies to commission print runs of as many as 2,000 to 3,000 copies. Cheret‘s technique fixed the image in reverse on a flat porous stone with an acid process. When the stone was inked and washed, the ink stuck only to the fixed image. The paper sheer was then pressed onto the scone and absorbed the inked image. Several scones were used, each inked with different colors to achieve the desired effect as the paper was pressed in sequence onto each stone. According to the London Transport Museum, a poster using eight colors and printed in 1,000 copies required 8,000 separate workshop procedures and took several weeks co produce. The variations were endless, the results stunningly rich in color and texture. When the print run was completed the image was cleared off and the stone was reused. Reprints were not an option.The vibrant posters were pasted up on billboards and the tall, round municipal stands specially designed to display them; they attracted admirers by the thousands in Paris, London, Berlin, New York, and other urban centers. They hawked every conceivable product, service, and political agenda including the joys of absinthe, light bulbs, automobiles, rail and ship travel, the French Riviera, the London Underground, and the Russian Revolution. International air meets became a favored topic in the early 1900s, soon followed by advertisements to travel by air. Stone lithography predominated until the late 1930s when perfected photomechanical and mechanical printing process pushed them out in favor of the inexpensive offset color print and silk screening, reprintable on demand. But the print runs of airline posters remained relatively small as most were displayed in the airlines’ ticket offices and distributed to the travel agencies representing them. As a poster image became obsolete for advertising use, the agencies and airlines threw it out and it went out of print. Fortunately posters of every era had their admirers even in their time, who squirreled them away in varying numbers. When aircraft were the revolutionary and somewhat dangerous new way to go, the posters prominently features them, harping on their speed, and rather disingenuously emphasizing their comfort to tempt passengers off the plush long-distance trains. But the allure of exotic destinations was a strong draw from the beginning, and as airline safety improved and speed was taken for granted the destination became the dominant theme. The aircraft image became smaller and smaller and eventually varnished from most posters. In artistic style airline posters generally followed period trends. The frilly, nature-inspired Art Nouveau influence is evident among the first attempts at conveying the advantages of flying. In the early 1900s in Germany advertising’s specific needs
1930er Pan Am P. G. Lawler
led to the development of Poster style, the representation of the simple, powerful brand image, such as Lufthansa‘s crane symbol, which remains the airline‘s emblem to this day. The clean, streamlined Art Deco style of the 1920s and 1930s that celebrated speed, power, and the machine, and was in part inspired by the achievements of aviation, seemed made for advertising air travel. Following World War II airline posters ranged freely across a melange of styles, from the realistic portrayal of destination scenes to the abstract images of various modern art movements. Poster work was the bread and butter of many commercial graphic artists. Some remained anonymous, bur a handful became famous for their posters, often hired to do a whole series for a company. Many of these artists created posters for a wide range of products and services and also worked as magazine and book illustrators. Their commissions for the airlines were only a small part of their work. Beginning in the late 1950s the airline art poster uneasily coexisted with the color photo poster and eventually gave way as color photography and large-format photo reproduction improved The photographs may have more effectively conveyed the message to an audience increasingly hooked on glossy color photo magazines and interested in photographs of potential destinations, however idealized. But deprived of the artist’s unconstrained freedom to create, interpret, symbolize, and exaggerate, most of them lacked the enduring power and variety of the best art posters, and in the end they, too, faded from the scene.
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16
Medium
Das Medium Reiseplakat
1951 LIFE GroĂ&#x;e American-Airlines-Tafel am Schalter eines Flughafens
18
1953 Getty Images Ein Model h채lt eine Reisetasche vor einem Flugposter der BEA
20
1965 Getty Images Ein Ticketb端ro der Eastern Air Lines
1941 LIFE Ein Soldat vor einem Reiseb端ro in London
22
1950er LIFE Ein Mann schläft vor einer großen Flugplan-Tafel von American Airlines und wird vom Personal geweckt
1959 LIFE Miss Amerika 1943 Jean Bartel arbeitet in einem Reisebüro
24
26
Jahrzente
Die Anf채nge bis 1920
~1952 Air France Bernard Villemot
28
1914 St. Petersburg-Tampa Airboat Line unbekannt die «St. Petersburg—Tampa»-Linie wird als erste etablierte Passagierlinie anerkannt
30
1891 Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft unbekannt
32
1910 Flugmaschine Wright GmbH unbekannt
1910 Flugmaschine Wright GmbH unbekannt
1911 S채chsisch-Th체ringischer Verein f체r Luftschiffahrt unbekannt
34
1931 Lufthansa unbekannt
1931 Imperial Airways Paul Scheurich
1926 Lufthansa unbekannt
1935 Imperial Airways unbekannt
1933 KLM Jan Wijga
1932 Imperial Airways Holland
1935 Ilis-Flyg Jerk Werkm채ster
1935 Deutsche ZeppelinReederei Jupp Wiertz
1935 Imperial Airways Theyre Lee-Elliott
1920er und 1930er Jahre
36
1936 Imperial Airways unbekannt
1930er Imperial Airways Cyril Kenneth Bird (Fougasse)
1930er Pan Am P. G. Lawler
1938 Pan Am unbekannt
1937 Imperial Airways V. L. Danvers
1936 Imperial Airways Theyre Lee-Elliott
1939 American Airlines unbekannt
1937 Sterling Engine Company USA
1937 Lufthansa Willi Hanke
38
1947 Air France P. Baudouin
1940er Air France Lucien Boucher
~1949 AOA Jan Lewitt & George Him
1948 AOA Jan Lewitt & George Him
1947 Air France Atelier Perceval
1948 Air France Victor Vasarely
1948 Air France Atelier Perceval
1947 BEA Abram Games
1949 Air France Lucien Boucher
1940er Jahre
40
1949 AOA Jan Lewitt & George Him
1948 Air France Lucien Boucher
~1949 AOA Jan Lewitt & George Him
~1947 AOA Jan Lewitt & George Him
42
1950er British Airways unbekannt
1958 swissair Max Schneider
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
1956 Lufthansa Theodor Abeking
1960er Washington Pacific Airways unbekannt
1960er Washington Pacific Airways unbekannt
1950 Air France Lucien Boucher
1950er Irish Air Lines Abram Games
1950er Braniff unbekannt
~1954 Pan Am Jean Carlu
1956 American Airlines Weimer Pursell
1950er KLM Herman Berserik
1956 swissair Kurt Wirth
1959 swissair Max Schneider
~1952 Air France Bernard Villemot
1950er Braniff Kerne Erickson
1950er Jahre
44
1952 swissair Carlo Vivarelli
1958 swissair Donald Brun
1957 BEA Andre Amstutz
~1954 swissair Donald Brun
1958 Air France Jean Even
1959 Air France Jean Carlu
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
1950er Pan Am Kerne Erickson
~1950 BOAC Pick Beverly
1958 Air France Jacques Nathan
1956 Air France Jacques Nathan
1959 Air France Roger Excoffon
1956 Air France Raymond Savignac
1954 El Al David Jean
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
1951 BEA unbekannt
46
1960er BOAC Abram Games
1960er American Airlines unbekannt
1960er Trans-Canada Air Lines unbekannt
1960er BOAC unbekannt
1960er Czechoslovak Airlines unbekannt
1960er Air France unbekannt
1960er El Al unbekannt
1960er Lufthansa unbekannt
1960er TWA unbekannt
~1960 TWA San Greco
1960er Continental Airlines unbekannt
1960er El Al unbekannt
1961 Olympic Airways unbekannt
1960 TWA unbekannt
~1960 Finnair Erik Bruun
1960 Air France Jacques Nathan
1960er Jahre
48
1964 swissair Manfred Bingler
1963 Lufthansa Barbara + Hannes Geissler
1962 Air France Raymond Savignac
~1962 TWA unbekannt
~1960 TWA David Klein
~1965 American Airlines F. Hank
1964 Air France Jacques Nathan
~1965 TWA David Klein
1968 Lufthansa unbekannt
1968 El Al Dan Reisinger
1968 Air India unbekannt
1967 United Airlines unbekannt
1969 Lufthansa unbekannt
1968 Air France Georges Mathieu
~1968 BOAC unbekannt
1968 Pan Am unbekannt
50
1972 Pan Am Chermayeff & Geismar
1970 Air France Margaritis
1970er Aeroflot unbekannt
1971 Pan Am Chermayeff & Geismar
~1970 El Al Dan Reisinger
1972 Pan Am Chermayeff & Geismar
1977 Air France unbekannt
1970er Pan Am unbekannt
1947 British Airways unbekannt
1970er Jahre
52
1972 swissair Georg Gerster / Emil Schulthess
1972 swissair Georg Gerster / Emil Schulthess
1972 swissair Georg Gerster / Emil Schulthess
1978 Lufthansa unbekannt
1978 Lufthansa unbekannt
1971 Lufthansa unbekannt
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
54
1991 Transbrasil unbekannt
1991 Transbrasil unbekannt
1980 Aeroflot unbekannt
1991 Transbrasil unbekannt
1991 Transbrasil unbekannt
1991 Transbrasil unbekannt
1986 TWA unbekannt
1986 TWA unbekannt
1986 TWA unbekannt
1980er und 1990er Jahre
56
1983 Air France unbekannt
1980 Lufthansa unbekannt
1980 Lufthansa unbekannt
1981 Ansett Airlines of Ausstralia unbekannt
58
2004 Lufthansa unbekannt
2010 British Airways Gary Fawcett
2010 British Airways Gary Fawcett
2000er Jahre
60
2006 Lufthansa unbekannt
2000er American Airlines unbekannt
2000 Lufthansa unbekannt
2010 GOL Jan Von Holleben
2006 Lufthansa unbekannt
62
64
merkmale
Die Landkarten von Lucien Boucher
Für Air France haben viele Illustratoren und Künstler gearbeitet. Doch einer sticht besonders hervor: Lucien Boucher (1889–1971). Boucher wurde in Chartres, im Nordwesten Frankreichs geboren und studierte an der École de Céramique de Sèvres. Er debütierte im Salon d‘Automne in 1921 und wurde später Mitglied. Neben Lithografien hat Boucher auch Holzschnitte und Zeichnungen in Aquarell und Guache angefertigt, sowie Ladenfronten in Paris gestaltet. Die Landkarten von Lucien Boucher zeigen das facettenreiche Netz der Air France und demonstrieren eins der ausgedehntesten Netzwerke aller Fluggesellschaften. Die Karten leben von der liebe zum Detail.
66
1948 Air France Lucien Boucher
—Detail
—Detail
68
1950 Air France Lucien Boucher
1950 Air France Lucien Boucher
Die Landkarten von Lucien Boucher
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1950 Air France Lucien Boucher
1950 Air France Lucien Boucher
1949 Air France Lucien Boucher
1940er Air France Lucien Boucher
72
~1949 AOA Jan Lewitt & George Him
Typografie von AOA
Die kleine Fluggesellschaft American Overseas Airlines (AOA) war auf Atlantikverbindungen zwischen New York und Irland spezialisiert. Sie handelte eigenständig von 1945 bis 1950, ehe sie in Pan Am überführt wurde. In der kurzen Zeit der Airline waren die Gestalter George Him und Jan Lewitt für die Gestaltung der Plakate zuständig. Die beiden polnischstämmigen Grafiker lernten sich 1933 kennen und gründeten die erfolgreiche Lewitt-Him Design-Partnerschaft. Im Jahr 1937 gingen beide nach London, wo sie schließlich auch für AOA arbeiteten. Ihre Poster haben eine enorme Ausdruckskraft und Tiefe, durch überzogene, verbogene und in Bewegung versetzte Typografie, die plastische Schatten wirft. Dieser kräftige und reduzierte Ausdruck war neu und trat deutlich hervor.
74
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
1948 AOA Jan Lewitt & George Him
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
76
1949 AOA Jan Lewitt & George Him
~1947 AOA Jan Lewitt & George Him
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
~1949 AOA Jan Lewitt & George Him
Typografie von AOA
78
1960er El Al unbekannt
1960er El Al unbekannt
1954 El Al David Jean
1960er El Al Grundmann
1960er El Al unbekannt
Dan Reisinger (und andere) für El Al
Die Gestaltung der israelischen Fluglinie El Al darf man bis vor den Eingriff von Dan Reisinger als uneinheitlich und dem Wettbewerb recht ähnlich beschreiben. Der israelische Designer Dan Reisinger (1934, im damaligen Jugoslawien geboren), migrierte 1949 nach Israel und war mit 16 Jahren der bisher jüngste Student an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. In 1966 gründete er dann sein Designbüro, mit dem er Anfang der 1970er Jahre dann für El Al arbeitete und nicht nur ein neues Logo gestaltete, sondern auch eine prägnante Plakatreihe. Die bis auf das minimalste reduzierten Plakate Reisingers für El Al läuteten eine ganz neue Zeit für Luftfahrtposter ein: Die Destination in großen Buchstaben erwähnen und nur ein bekanntes Element stand den wirren und überfüllten Plakaten der Jahre zuvor gegenüber.
80
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
82
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
Dan Reisinger (und andere) f端r El Al
84
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
~1970 El Al Dan Reisinger
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1971 Pan Am Chermayeff & Geismar
Fotografie als Zeugenbericht
Nachdem jahrzentelang, auch aus technischen Gründen, die handgezeichnete Illustration die Darstellung auf den Luftfahrtposten dominierte, hält in den siebzigerjahren die Fotografie ihren Einzug. Zusammen mit reduzierter Gestaltung als Gegenzug zur bisherigen Darstellung. Sogar auf erklärende Texte wird verzichtet. Fliegen muss man niemandem mehr eklären. Die Sehnsucht nach der Destination und den Komfort der schnellen Reise sollten ausreichen. Zu den wichtigen vertretern dieser Phase gehören sicherlich die Posterserie von Chermayeff & Geismar für Pan Am, die Luftaufnahmen von Georg Gerster für swissair und die an Reportagefotos erinnernde Aufnahmen für Lufthansa. Mit dem verdrängen der Illustration verschwinden auch die verspielten Poster und Ideen der vorzeit. Werblicher Ausdruck und Authentizität scheinen wichtiger zu sein und passen besser in eine Zeit von Fernsehen und Hochglanzmagazinen.
88
Fotografie als Zeugenbericht
1972 Pan Am Chermayeff & Geismar
1972 Pan Am Chermayeff & Geismar
90
1972 swissair Georg Gerster / Emil Schulthess
1972 swissair Georg Gerster / Emil Schulthess
Fotografie als Zeugenbericht
92
1991 Transbrasil unbekannt
1991 Transbrasil unbekannt
94
1968 Lufthansa unbekannt
1971 Lufthansa unbekannt
1978 Lufthansa unbekannt
1969 Lufthansa unbekannt
Fotografie als Zeugenbericht
96
1960er BOAC unbekannt
~1947 AOA Jan Lewitt & George Him
1938 Pan Am unbekannt
1960er BOAC Abram Games
Die Welt wird kleiner
98
Ăœber den Wolken ...
~1960 Finnair Erik Bruun
1959 swissair Max Schneider
1958 swissair Max Schneider
1962 Air France Raymond Savignac
~1970 El Al Dan Reisinger
1968 El Al Dan Reisinger
100
1960er Lufthansa unbekannt
Geometrie
102
1936 Imperial Airways unbekannt
1970 Pan Am Georg Tscherny
~1960 TWA David Klein
1970er Pan Am unbekannt
1947 BEA Abram Games
1951 BEA unbekannt
104
~1950 Air AlgĂŠrie Albert Brenet
1947 Air France Atelier Perceval
1933 KLM Jan Wijga
1948 Air France Atelier Perceval
1955 Italian Airlines Fiore
~1965 American Airlines F. Hank
Himmelsst端rmer
106
Elegante T채nzer in der Luft
~1950 AOA Jan Lewitt & George Him
1956 Lufthansa Theodor Abeking
1956 Air France Jacques Nathan
108
1970 Air France Margaritis
1986 TWA unbekannt
1958 BEA unbekannt
~1970 El Al Dan Reisinger
~1960 TWA David Klein
1977 Air France unbekannt
Interpretation von Orten
110
Interpretation von Orten
~1960 TWA David Klein
1986 TWA unbekannt
1956 American Airlines Weimer Pursell
1970 Air France Margaritis
1950er swissair Henri Ott
~1965 TWA David Klein
112
1960er Trans-Canada Air Lines unbekannt
1958 Air France Jacques Nathan
~1960 TWA San Greco
Interpretation von Orten
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Für die Analyse der Farben wurden aus jeder Epoche 20 Poster zufällig ausgewählt und zusammengerechnet (mathematische Methode: Median). Dabei wird der Querschnitt der verwendeten Farben und Häufungen von prägnanten Formen werden sichtbar. Jahrzente in dieser Reihenfolge: 1930er 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er-200er Zu Beginn des Jahrhunderts sind natürliche, braune Erdtöne dominierend, bevor in den nächsten beiden Jahrzenten das Himmelblau durchsticht. Die weitestgehend einfarbigen Fotografien der 60er und 70er Jahre aus den Flugzielen dominieren das Bild der 4. und 5. Zusammenstellung. Auch werden jetzt einheitlich gesetzte Logos sichtbar.
Farben der Jahrzehnte
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Farben der Jahrzehnte
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Sprache
Zur Analyse der verwendeten Sprache wurden aus den Texten der Plakate alle Namen der Airlines und deren Slogans extrahiert und in einer Stichwortwolke nach ihrer Häufigkeit zusammengefasst. hier stehen die 100 häufigsten Begriffe und Zahlen. Die meist englischsprachigen Plakate bringen das Wort «fly» hervor, da auf vielen Plakaten die Ausführung «[Switzerland] fly TWA» steht. «New York» ist die am häufigsten erwähnte Destination in den analysierten Plakaten.
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Anhang
Register der Airlines Aeroflot 51, 55 Aeroflot – Russische Luftfahrtlinien. 1932–heute. Moskau, Russland Air Algérie 105 1947–heute. Algier, Algerien Air France 39, 42, 43, 46, 47, 50, 51, 58, 68, 69, 72, 100, 105, 108, 109, 112, 113 1933–heute. Paris, Frankreich Air India 50 1932–heute. Mumbai, Indien
Continental Airlines 47 1934–heute. Houston, USA Czechoslovak Airlines 47 ČSA Czech Airlines. 1923–heute. Prag, Tschechien El Al 46, 47, 50, 51, 54, 79, 82, 83, 86, 100, 109 El Al Israel Airlines. 1948–heute. Lod, Israel. Finnair 47, 100 1923–heute. Vantaa, Finnland
American Airlines 24, 38, 43, 47, 50, 62, 105, 112 1934–heute. Fort Worth, USA
GOL 62 Gol Transportes Aéreos. 2000–heute. São Paulo, Brasilien
Ansett Airlines of Ausstralia 58 Ansett Australia. 1935–2001. Melbourne, Australien
Imperial Airways 35, 38, 104 1924–1939 (später BOAC). Croydon, Großbritannien
AOA 39, 42, 43, 46, 73, 76, 77, 97, 108 American Overseas Airlines. 1945—1950 (in Pan Am überführt). New York, USA
Irish Air Lines 43
BEA 20, 39, 46, 104, 109 British Euopean Airways. 1946–1974 (später British Airways). Großbritannien BOAC 46, 47, 50, 97 British Overseas Airways Corporation. 1939–1974 (später British Airways). Großbritannien Braniff 43 Braniff International Airways 1928–1982. Dallas, USA British Airways 43, 51, 59 1935—heute. London, Großbritannien
Italian Airlines 105 KLM 35, 43, 105 KLM Royal Dutch Airlines. 1919–heute. Amstelveen, Niederlande Lufthansa 35, 38, 43, 47, 50, 54, 58, 59, 62, 95, 101, 108 1926–heute. Frankfurt am Main, Deutschland Olympic Airways 47 Olympic Airlines SA . 1957–2009. Athen, Griechenland Pan Am 38, 43, 46, 50, 51, 87, 90, 97, 104 Pan American World Airways. 1927—1991. New York, USA
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Register der Airlines swissair 43, 46, 50, 54, 91, 100, 112 Schweizerische Luftverkehr-Aktiengesellschaft. 1931–2002. Kloten, Schweiz Transbrasil 55, 94 TransBrasil, SA Linhas Aéreas. 1955–2001. Brasilia, Brasilien Trans-Canada Air Lines 47, 113 Trans-Canada Airlines. 1964–heute (als Air Canada). Montréal, Kanada TWA 47, 50, 55, 104, 109, 112, 113 Trans World Airlines. 1925—2001. St. Louis, USA United Airlines 50 1929–heute. Chicago, USA Washington Pacific Airways 43
Quellen Rückwärtige Bildersuche www.tineye.com Daten der Airlines de.wikipedia.org Stichwortwolke www.wordle.net
Galerien / Museen der Poster
Biografien und Werke der Künstler
AIGA Design Archives designarchives.aiga.org
George Him www.georgehim.co.uk
ARTIFICHE www.artifiche.com
Dan Reisinger www.danreisinger.com
Galerie un deux troix www.gal-123.com
David Klein www.davidkleinart.com#
International Poster Gallery www.internationalposter.com Literatur Parisposters www.parisposters.com Antique Helper www.antiquehelper.com All Posters www.allposters.de
Szurovy, Geza: The Art of Airways; Zenith Press, Minneapolis 2002 Delius, Peter: Airline Design; teNeues, Düsseldorf 2005
AirlinePosterArt airlineposterart.com flickr diverse Flickr-Profile, Gruppen und Sets
Lovegrove, Keith: airline – Identity, Design and Culture; Laurence King Publishing, London 2000
Boston Public Library bei flickr www.flickr.com/photos/boston_public_library LIFE-Archive images.google.com/hosted/life National Air and Space Museum www.nasm.si.edu
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