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KUNST IM LOCKDOWN 3.0

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Digitale Angebote Museen Frankfurt

Städel: Museum für zu Hause

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Kunst und Kultur sind „geistige Nahrung“ für unser Gehirn und unsere Seele. Und da unmittelbare Begegnungen und direkte Rezeption gerade nicht möglich sind, können wir derzeit online die „Vorspeise“ und den einen oder anderen Hauptgang zu uns nehmen. Diverse Museen und Kunstinstitutionen stellten sich der digitalen Herausforderung sehr schnell und nehmen uns online mit in Ausstellungen, Workshops und andere digi-tale Formate und komplementieren die Aussicht auf bessere Zeiten. ›› Text: Sohra Nadjibi

HISTORISCHES MUSEUM: MULTIMEDIA-GUIDE „ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST. RASSISMUS, EMPOWERMENT. WIDERSTAND“

›› historisches-museum-frankfurt.de/stadtlabor/ichsehewaswasdunichtsiehst Struktureller- und Alltagsrassismus zeigt sich in allen Bereichen gesellschaftlichen Zusammenlebens. BiPOC erfahren Diskriminierung, Zuschreibungen aufgrund der Hautfarbe, Ethnie, Kultur und Nationalität. Die partizipative Ausstellung im Stadtlabor thematisiert diverse Formen von Rassismus, die Auswirkungen auf Betroffene sowie Empowerment-Strategien. Der sehr ansprechend aufbereitete Multimediaguide führt an ausgewählte Stationen der Ausstellung, enthält Arbeitsaufträge wie den Privilegien-Check und regt zu Austausch an. Inklusive des sehr informativen Glossars, das Begriffe im Rassismus-Kontext erklärt und zu diskriminierungssensibler Sprache anregt. Der Multimediaguide ist auch auf Englisch hinterlegt!

JÜDISCHES MUSEUM: SAMMLUNG+DIGITALER WORKSHOP

›› sammlung.juedischesmuseum.de Eintauchen in die (digitale) Sammlung des Jüdischen Museums, um mehr über die Kultur, die Menschen und die Religion zu erfahren – dafür sammelt und erforscht das Jüdische Museum Kulturgüter und Zeugnisse jüdischen Lebens in Frankfurt und Hessen. Das ehrgeizige Ziel: mit der Zeit alle Objekte, Geschichten und Familiennachlässe aus den sechs Sammlungsbereichen online zugänglich zu machen. Die israelische Vokalkünstlerin Victoria Hanna lässt sich für ihren Vocal-Workshop von hebräischen Traditionen inspirieren. Sie setzt sich mit dem Einfluss der eigenen Stimme als Instrument zur Heilung und als Mittel des persönlichen und insbesondere des weiblichen Empowerments auseinander. Der Workshop findet in englischer Sprache statt, die Teilnahme ist kostenlos.

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION: BACK TO THE FUTURE

›› lebenx0.de/blog/back-to-future.museumsstiftung.de Wie ergeht es Museumsmitarbeiter:innen und Kurator:innen inmitten der Pandemie? Auf dem museumseigenen Blog des MfK bloggen diese über ihre Arbeit in Zeiten von Covid-19. Der Erklär-Podcast lebenx0.de/podcast erklärt Begriffe im Kontext des digitalen Wandels und wer mag, kann sich die Ausstellung „Back To The Future“ online oder via Audio-Walk anschauen und anhören. Science-Fiction-Autor:innen, Erfinder:innen und Technikenthusiast:innen träumten einst von fliegenden Autos, Städten im All und Lebenswelten unter Wasser. Die Schau zeigt Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität und ist eine Bildreise zu den technischen Visionen der Zukunft von gestern, die sich kreative Vordenker ausgedacht haben. Technik- Aficionados können ihr Wissen mit dem Online-Quiz vertiefen.

STÄDEL: MUSEUM FÜR ZU HAUSE

Kunstvermittler:innen, die uns live im eigenen Wohnzimmer Kunst nahebringen? Das Online-Format „Museum für zu Hause – Live“ des Städel macht’s möglich! Die interaktiven Touren durch die jeweiligen Ausstellungen lassen überraschende Verbindungen zwischen den Meisterwerken der StädelSammlung sowie den Themen unserer Zeit entstehen. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt, die Tour erfolgt via Zoom. Im Februar geleiten Kunstvermittler:innen durch die Schau „Beckmann in Frankfurt“. Max Beckmann unterrichtete an der Städelschule, die er nach der Machtergreifung der Nazis 1933 verlassen musste. Seine Bindung zu Frankfurt war eng, von 1915 bis 1933 schuf Beckmann hier viele bedeutende Werke und entwickelte seinen charakteristischen Stil.

›› 2./9./16.+23.2. Online-Tour „Beckmann“, 5 €, Anmeldung

WELTKULTURENMUSEUM: WELTENBEWEGEND. MIGRATION MACHT GESCHICHTEN

›› weltkulturenmuseum.de/de/ausstellungen/?ausstellung=weltenbewegendmigration-macht-geschichten Menschen wandern, verändern ihren Lebensraum und sind stets in Bewegung. Die Ausstellung „Weltenbewegend. Migration macht Geschichten“ setzt sich mit dem Austausch der Kulturen im Zuge der Migration auseinander. 79,5 Millionen Menschen waren laut Schätzungen des UNHCR Ende 2019 auf der Flucht. Die angehende Ethnologin Rachel Etse führt mit einem kurzen Film durch die Ausstellung. Diese möchte das komplexe Thema der Migration nicht im Kontext der damit aufkommenden Probleme aufgreifen, sondern den Gewinn der Migration und den Austausch der Kulturen aufzeigen. Und setzt sich mit der Frage auseinander, ob Migration wirklich nur Ursache von Problemen oder vielmehr wichtiger Motor für neue Wege des Zusammenlebens in einer sich ständig verändernden Welt ist.

SENCKENBERG NATURMUSEUM: ZUKUNFT GESTALTEN DIGITAL

›› zukunftgestalten.senckenberg.de Wir sieht unser Alltag in 20 Jahren aus? Die Online-Ausstellung „Zukunft digital gestalten“ zeigt mögliche Szenarien, klärt über Bioökonomie auf und macht

klar, was eigentlich klar ist (und wegen kognitiver Dissonanz immer wieder ins Stocken gerät): Wir verbrauchen mehr natürliche Ressourcen als nachwachsen können! Der Earth Overshoot Day fiel 2020 auf den 22. August. Die Prognose, dass 2040 über 9 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden und der fortschreitende Klimawandel machen deutlich, dass nachhaltige und konstruktive Ideen der Politik, Industrie und der Gesellschaft dringlicher denn je sind. Die Ausstellung zeigt einige davon und macht Hoffnung auf den Wandel.

SCHIRN MAG: WHAT’S COOKING?

›› schirn.de/magazin/whats_cooking Der vielversprechende Titel des Formats auf Schirn MAG widmet sich den Themen Kochen, Essen & Genuss. Sind Künstler:innen per se kreativ(er), wenn es ums Kochen geht? Der Blick in die Küchen der Kunstwelt lohnt sich, denn laut der US-amerikanischen Gastronomin Alice Waters herrscht eine Verbindung zwischen Kunst und Kochen: „…sie sind beide reaktiv und kreativ, sie imitieren sich gegenseitig und passen sich einander an.“ Wer also wissen möchte, was Andy Warhol, Frida Kahlo oder Ólafur Elíasson u.v.m. gerne essen bzw. aßen und was Kulinarik ihnen bedeutet(e), gar in ihre künstlerische Arbeit einfließt, erfährt dies anhand von interessanten Anekdoten und Fotos der Küchen und Essgewohnheiten diverser Künstler:innen.

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