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INTERVENTION IM BAHNHOFSVIERTEL Ich wünschte hier wäre SPEAKERS‘ CORNER 2021 I wish here was Mir gegenüber baut sich gerade ein großer Bildschirm auf, auch mein Je souhaite qu‘il y ait ici Mann wird nun komplett ins Homeschen mit der dringenden Bitte um eine Frauentoilette oder eine Parkbank zum Ausruhen, sind auch Sehnsuchtswünsche nach dem Meer, der Familie … mehr Gerechtigkeit formuliert. Das Viertel werde bedrängt durch ständige Polizeieinsätze, verstärktes racial profiling, Kriminalisierung von Drogennutzenden, Verfolgung von Dealer:innen, menschenfeindliche Berichterstattung und dem ständigen Ruf nach Sauberkeit und Ordnung, so die Initiative. „Uns stört das Nicht-Benennen der Ursachen – die Klassengesellschaft, die Not, die aus der Kriminalisierung der Drogen kommt, der Rassismus, der verhindert, dass Leute zu Wohnungen kommen, die patriarchalen Strukturen und Sexismus.“ Das Bahnhofsviertel ist aber auch gleichzeitig ein Ort, an dem viele ankommen und durchkommen. Und office wechseln, sprich seiner Arbeit ›› ichwuenschtehierwaere.net in unserem Wohnzimmer nachgehen. Und das ist gut so, das trage ich „Ein warmes Bett ... keine Polizei ... eine öffentliche Toilet- zur Gänze mit und befürworte auch te für Frauen ... legale Drogen ... eine Bibliothek ... ein Ju- eine strenge Regelung. Wir müsgendzentrum ... eine Ampel ... Seenotrettung für alle ... ein sen die Pandemie in den Griff beZuhause .... weniger Verkehr ... Parkbänke ... Bäume ... eine kommen. Die Maßnahmen sind für Spielstraße... ein Trinkwasserbrunnen ... eine offene Gesund- mich nachvollziehbar, doch die derheitsstation ... Sozialwohnungen“ Die Wünsche, die die Men- zeitige Situation ist immer schweschen im Bahnhofsviertel haben, sind so unterschiedlich wie rer ertragbar. Die Hoffnung schwinsie selbst. Ihnen ein Forum zu geben, um besser gesehen und det und das Gefühl von ungerechter wahrgenommen zu werden, hat sich die Initiative „Common Verteilung der KontaktbeschränGround“ zum Ziel gesetzt. kungen steigt. Medizinische Masken
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Im Frankfurter Bahnhofsviertel prallen Gegensatze aufeinan- doch was nutzt das, wenn die Bahnen der wie sonst kaum mehr in Deutschland, Banken und Jun- voll sind? Wir treffen nur noch eine kies, Szeneläden und Rotlicht-Etablissements. Reich und Arm. einzige Person, doch in den Kirchen Doch gerade Letzteren fehlt zumeist die Möglichkeit, ihre Vor- dürfen es bis zu zehn aus verschiestellungen von einem besseren Leben im Kiez kundzutun. „Wir denen Haushalten sein? Eine junge wünschen und wir wollen Raum zum Wünschen aufmachen“, erklärt die Bahnhofsinitiative „Common Ground“ ih- Frau wurde kürzlich von einem reren Plan für ein lebenswerteren Bahnhofsviertel. Sie markieren mit rot-weißen Stickern Orte, an denen ein anderes, gionalen Sender befragt, warum sie solidarischeres und menschenwürdigeres Viertel vorstellbar wäre als graue Häuserblocks, Straßen ohne Übergang, trotz dringlicher Bitte, es nicht zu leerstehende Läden, Sperrmüll. Auf die Sticker kann jede:r ihren oder seinen Wunsch schreiben. Neben realen Wün- tun, ein überlaufenes Winterfreizeittragen in den Öffentlichen ist Pflicht, auch hier sieht die Gruppe dringenden Handlungsbedarf, denn es gehe nicht nur um Sauberkeit und Sicherheit, sonHeidi Zehentner, Redaktionsleitung dern auch um einen Ort, der Frankfurtbesucher:innen alle Facetten des Viertels aufzeigen, jede und jeden willkom- gebiet aufsuchen würde. Ihr Kind hamen heißen könne. Ein Ort, der Begegnungen aller Art ermöglichen und der so toll und besonders sein könnte und be noch nie Schnee gesehen, so die auch schon ist. „Common Ground“ ärgert es, dass über sich völlig im Recht mutende Mutdie Köpfe der meisten Leute hier hinweg scheinbar al- ti, und hält ihr eineinhalbjähriges (!) le besser wissen würden, was das Bahnhofsviertel brau- Kind in die Kamera …! Ich zählte che: Ordnung, Sauberkeit, Polizei, im besten Fall noch und zähle zu jenen, die an die Maßmehr Sozialarbeiter:innen. Verdrängung, Verwaltung, nahmen glauben. Würden sich alle Verschleierung ... Aber wer entscheidet, was gebraucht daran halten, würden die Inzidenzwird und wie werden die Maßnahmen beschlossen, die zahlen radikal nach unten gehen. Das das Leben in diesem Viertel prägen? Wer wird dabei ist wissenschaftlich bewiesen. Wenn nicht gefragt? Und was wird dabei nie berücksichtigt? sich alle daran halten … Wenn nicht, „Wir wollen endlich mal wieder anfangen, einfach Lockdown in Wellen forever?! Und draufloszuträumen, der Fantasie keine Grenzen mehr doch hat 2021 in mancherlei Hinzu setzen, und nicht zu verstummen, weil wir glauben, sicht auch Gutes zu verzeichnen. Das dass eh nichts passiert, weil wir als Einzelne sowieso Impfen hat begonnen und wird sich nichts in der großen Stadtplanungspolitik bewirken können.“ Überall kleben die kleinen rot-weißen Zettel mit da- mit der Zeit auch sicherlich flüssiger rauf vermerkten Wünschen und es bleibt zu hoffen, dass diese auch von Entscheidungsträgern wahrgenommen und umsetzen lassen. Die CDU geht auch vor allem ernstgenommen werden. Nicht zuletzt zeige man auf, dass die einfachen Leute, diejenigen, die durch Ar- zukünftig einen moderaten Gang mut, Obdachlosigkeit, Suchterkrankung ... keine Stimme haben, nicht aufgegeben haben, zu träumen von einem bes- und Amerika hat einen neuen Präsiseren Leben im Bahnhofsviertel. Ich wünschte, hier wäre … denten, einen, der Hoffnung macht. Und die brauchen wir alle gerade am VORSCHAU allermeisten. Kommunalwahl 2021 in Frankfurt. Am 14. März wird an die Wahlurnen gebeten. Was SPD, CDU, GRÜNE und Co. für uns tun wollen, verraten wir in der Märzausgabe. Die nächste Ausgabe erscheint am 28. Februar