Redaktion: Sohra Nadjibi
KUNSTBOX © Salome Roessler
Jüdisches Museum
Donnerstags bietet das Jüdische Museum Zoom-Führungen durch die aktuelle Schau „Die weibliche Seite Gottes“ an. Den virtuellen Rundgang auf den kulturhistorischen Spuren weiblicher Elemente in den Gottesvorstellungen der drei monotheistischen Religionen begleitet ein Interreligiöses Gespräch mit Kuratorin Dr. Eva Atlan und der Sozial- und Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Naime ÇakırMattner. Im Zentrum steht die Frage, wo sich Spuren von weiblichen Seiten Gottes im Judentum und Islam finden und welche Konsequenzen männlich imaginierte Gottesvorstellungen für die Geschlechterkonstruktionen und soziale Rollen mit sich bringen.
›› 10.6. via Zoom um 18 Uhr, juedischesmuseum.de/besuchen/kalender
Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft ›› Bis 4.7.2021, Museum Angewandte Kunst, Di/Do-So 10-18+Mi 12-20 Uhr, museumangewandtekunst.de, aussicht.space
VORANKÜNDIGUNG Was die nächsten Jahre und Jahrzehnte bringen werden, war vermutlich noch nie so ungewiss wie zur Zeit. Und das nicht nur wegen Corona. Dennoch wagen die Studierenden und Lehrenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach einen Blick in eine mögliche Zukunft. Anlass der Ausstellung ist das 50-jährige Jubiläum der Kunsthochschule 2020. Das
zentrale Thema sind die Wege digitaler Kommunikation, die Chancen, Herausforderungen und Risiken, die sie eröffnen und wie man diesen begegnen kann. Gezeigt werden alle
© Markgraph
Junges Museum
Nur wenn wir lernen, wie sich unsere Aktionen auf unsere Umwelt auswirken und nachhaltiger und bewusster leben, können wir aktuelle und zukünftige Probleme bewältigen oder gar vermeiden. Die interaktive Ausstellung „Umwelt, Klima & Du“ will dabei unterstützen und anregen. Und widmet sich Themen wie Klima, Biodiversität, Nachhaltigkeit und umweltbewusste Stadt. In vier Bereichen können Besucher:innen Zusammenhänge zwischen Ökosystemen und Klimawandel erforschen und hoffentlich danach aktiv werden. Auch online bietet die Schau spannenden digitalen Input. Online-Tickets sind unter: historisches-museum-frankfurt. ticketfritz.de/Event/Kachel/Eintrittskarten/8249 buchbar.
›› Bis 24.10.2021, Junges Museum, Di-Fr 10-18/ Sa+So 11-19 Uhr, jsunges-museum-frankfurt.de
© Städel Museum, Frankfurt am Main
Städel
Die Schau „Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre“ widmet sich den Tendenzen und Bewegungen in der Fotografie der Moderne. Nach den gesellschaftlichen Veränderungen nach dem Ersten Weltkrieg bildeten ungewöhnliche Perspektiven, diverse Stile und Kontraste die Ausdrucksmittel der sich verändernden Lebensumstände und der politischen Landschaft. Die Fotografie prägte maßgeblich die Kunstwelt und den Alltag in den Jahren 1918 bis 1939. Politische Akteur:innen und Bewegungen erkannten das Potenzial der Fotografie: Als scheinbar authentisches Abbild der Wirklichkeit nutzen sie diese als Mittel der Gewinnung und Steuerung der Massen. Ca. 120 richtungsweisende Fotografien aus dem großen Bestand der Fotografie-Sammlung des Städel treffen auf Leihgaben von Vertreter:innen wie u.a. Alfred Ehrhardt, Hans Finsler, Lotte Jacobi und Yva.
›› 30.6.-24.10.2021, Schaumainkai 63, Di/Mi/Fr/Sa/So 10-18+Do 10-21 Uhr, staedelmuseum.de
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Juni 2021
künstlerischen Formen: Malerei, Skulpturen, Design, Performances. Die sechs Räume, ein einziges begehbares Gesamtkunstwerk, beziehen sich aufeinander und erzählen eine Geschichte, von der Gegenwart bis in die Zukunft. Es gibt ein Gruppenprojekt zur Zukunft des Wohnens, auf der Webseite aussicht.space werden Filme, Essays und Live-Aktionen präsentiert, die direkt aus dem „Recording-Room“ in der Ausstellung gestreamt werden. Die Performances sollen alle einmalige Premieren sein, die nicht in Mediatheken gespeichert werden. So werden digitale Kommunikationsformen zwar genutzt, verweigern sich aber einer unbegrenzten Vereinnahmung. Ann Wente-Jaeger
Herbert Mehler. Wachstum – Körper – Raum ›› Bis 24.4.22, Die Galerie, Ort: Campus Westend der Goethe-Universität, die-galerie.com
nnnnn Wenn die Besucher:innen schon nicht in die Galerien dürfen (zumindest noch im Mai nur nach Absprache), dann kommt die Kunst eben nach draußen. Was in diesem Fall umso naheliegender ist, weil Die Galerie nur wenige Gehminuten vom Campus Westend entfernt ist. Der schöne Park des Campus ist sowieso immer mal wieder einen Besuch wert, jetzt bereichern die großen Skulpturen aus Corten-Stahl von Herbert Mehler die Kulisse vor dem imposanten Poelzig-Bau, inmitten von grünen Wiesen und altem Baumbestand. Aus wetterfestem Baustahl mit rostbrauner Patina hat Mehler eine Skulpturenserie geschaffen, die dem schweren, robusten Material eine natürliche Leichtigkeit gibt. Lamellenartig, wie eine aufgefächerte Girlande, ergeben sich gebogene, runde Formen, die mal aussehen wie ein überdimensionales, aufkeimendes Saatkorn, mal vage an menschliche Körper erinnern. Die Titel der Skulpturengruppen – „Nach den Sternen greifen“, „Vielfalt“ oder „Denken von verschiedenen Enden her“ – greifen die Leitlinien von Forschung und Lehre auf. Ann Wente-Jaeger
Menschsein. Die Anfänge unserer Kultur ›› Bis 30.1.2022, Archäologisches Museum, Di-So 10-18+Mi 10-20 Uhr, archaeologisches-museum-frankfurt.de
VORANKÜNDIGUNG Wo und wann begann das „Menschsein“? Die neue interaktive Ausstellung „Menschsein. Die Anfänge unserer Kultur“ im Archäologischen Museum geht der Frage „Wie wurden wir zu den Menschen, die wir heute sind?“ auf die Spur. Fragen, die angesichts des Zeitalters des Anthropozäns sicher interessante Antworten liefern. Die Schau nimmt sich den frühesten Abschnitt der kulturellen Entwicklung des Menschen in Afrika vor, den Zeitraum von rund 3,3 Millionen Jahre bis eine Millionen Jahre vor heute. Die ältesten Steinwerkzeuge der Menschheit vom kenianischen Turkana-See stammen aus jener Zeit sowie frühe Fossilbelege der Gattung Homo, nicht zu vergessen erste Hinweise für den Umgang mit Feuer. Die Ausstellung sucht Antworten auf Fragen wie „Lässt sich das Menschsein mithilfe von biologischen, sozialen, ökologischen oder kulturellen Merkmalen bestimmen?“ und „Zeigt es sich körperlich, im Denken, im Verhalten?“. Die Vermittlung ist neben der Präsentation von Originalobjekten zentrales Element der Schau. Anhand interaktiver Stationen können Besucher:innen spannende Inhalte erforschen. Diverse Themenkomplexe wie biologische Entwicklung, Technologie, Sprache, Feuer, Ernährung und soziales Lernen werden anschaulich erklärt. Außerdem beantworten Steinzeit-Erklärer:innen alle Fragen rund um die Ausstellung. Ann Wente-Jaeger frizz-frankfurt.de
© Maria Meßner und AMF
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