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GUTE IDEE

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Das große Podcast-Special

WISSENSCHAFT AUF DIE OHREN

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Prominente Wissenschaftler:innen, ungewöhnliche Forschungen und faszinierende Fragestellungen: Wir stellen euch Podcasts rund um Wissenschaft vor. Von deutschen Blockbustern bis hin zu lokalen Sendungen aus der Rhein-MainRegion. Sämtliche Podcasts findet ihr auf allen gängigen Portalen. ›› Text: Jürgen Mai

HESSEN SCHAFFT WISSEN

Die Geschäftsstelle der Wissenschaftsoffensive Hessen, angesiedelt beim Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, möchte den Wissenschaftsstandort Hessen erlebbar machen. Deshalb lädt der Podcast „Hessen schafft Wissen“ ein- bis zweimal im Monat Expert:innen unterschiedlichster Disziplinen dazu ein, über ihre Fachbereiche, ihre Forschung und ihre Leidenschaft zu sprechen. So entsteht mit jeder Folge ein detailliertes Panorama. Kürzlich war zum Beispiel Joachim Curtius zu Gast. Der Professor für Experimentelle Atmosphärenforschung am Institut für Atmosphäre und Umwelt der Frankfurter Goethe-Universität sprach darüber, wie sich winzige Schwebeteilchen in Gasen – sogenannte Aerosole – auf die menschliche Gesundheit und das Klima auswirken. Moderiert wird „Hessen schafft Wissen“ von Erik Lorenz, dem Gründer von Weltwach. Die Organisation versteht sich als eine Gemeinschaft von und für Abenteuer-Enthusiasten.

DAS AKADEMISCHE VIERTEL

Auch der akademische Nachwuchs hat seine Plattform. Bei „Das akademische Viertel“ lädt Redakteurin Charlotte Möller Promovierende quer durch die Republik dazu ein, über ihre Forschungsarbeit und ihren Weg „in, durch und aus der Promotion“ zu sprechen. Auch in Hessen kam der einmal im Monat erscheinende Podcast bereits zweimal vorbei. Kira Schmiedeknecht von der Philipps-Universität in Marburg nimmt uns in Folge 10 mit in den Alltag einer Medizinstudentin. Sie spricht über ein Enzym, das die Übersetzung der DNA in die RNA beeinflusst, was das an den Zellen verändert und wieso es ein Ansatz in der Krebsforschung sein kann. Folge 16 gastiert beim „Facility for Antiproton and Ion Research” (FAIR) in Darmstadt. Student Adrian Meyer-Ahrens gibt Einblick in ein großes, auf mehr als 30 Jahre angelegtes internationales Forschungsvorhaben, das unter anderem die Entstehung der Materie und damit die Grundlage allen Lebens nachvollzieht.

OFF_LINE

Die Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main mischt ebenfalls auf dem Podcast-Markt mit. Die erste Staffel von „Off_Line“ widmete sich in 24 Folgen Zukunftsfragen: Wie können wir Zukunft gestalten? Welchen Einfluss hat die Gestaltung auf die Gesellschaft? Und wie sieht die Lehre der Zukunft aus? Von der Zukunft der Mobilität über den Wert von Utopien und den Umgang mit Scheitern bis hin zu Feminismus und der Rolle des Theaters: Das Spektrum der Themen, das Host Felix Kosok mit seinen Gästen bespricht, ist enorm. „Selbst wenn wir Detailfragen diskutieren, es geht immer um das Ganze“, sagt der an der HfG tätige wissenschaftliche Mitarbeiter. Schön ist auch die selbstreflexive Folge: „Ist die Zukunft ein Podcast?“

FEELS LIKE KALENDERWETTBEWERB!

Gesucht: Dein Bild von Hessen.

Die 12 Gewinner-Motive werden in dem großformatigen Wandkalender „Feels like Hessen 2023“ veröffentlicht und mit einem Preisgeld von je 1.000 Euro prämiert. Teilnahmeschluss 31. Juli 2022. Infos und Teilnahmebedingungen: feelslikehessen.de/kalenderwettbewerb

Mit der „Exzellenzstrategie“ soll der Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt und seine internationale Wettbewerbs-Fähigkeit weiter verbessert werden. Wissenschaftliche Spitzenleistungen sollen genauso gefördert werden wie Kooperationen im Wissenschaftssystem. Im Podcast „Exzellent erklärt. Spitzenforschung für alle“ stellt die Journalistin Larissa Vassilian, selbst einst mit dem Podcast „Schlaflos in München“ berühmt geworden, einmal im Monat eines der insgesamt 57 deutschen Exzellenzcluster vor. In der Regel handelt es sich hierbei um Forschungsverbünde, die außergewöhnliche Fragen bearbeiten und für die Gesellschaft von morgen forschen. Ein Beispiel: Das Exzellenzcluster CLICCS in Hamburg hat Schlüsselfaktoren untersucht, die aus soziologischer Sicht maßgeblich am Klimawandel beteiligt sind. Nachhaltiges Fliegen, Quantencomputer, taktiles Internet – die Liste faszinierender Beispiele lässt sich fortsetzen.

Das große Podcast-Special

SPORT, DER WISSEN SCHAFFT

Wenn Studierende forschen und Abschlussarbeiten schreiben, kostet das viel Mühe, fließt viel Schweiß – und das Ergebnis wird nur von wenigen Personen gelesen. In Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro und dem Institut für Sportwissenschaften der Uni Frankfurt hat das Zentrum für Hochschulsport daher die Vortragsreihe „Sport, der Wissen schafft“ ins Leben gerufen. Sie gibt Referierenden die Möglichkeit, Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Audio-Mitschnitte der Veranstaltungen werden im gleichnamigen Podcast veröffentlicht. Die Themenvielfalt im vergangenen Semester war enorm und reichte von der allgemeinpädagogischen Verantwortung des Fußballtrainers über Inklusion und Sport von Menschen mit Behinderung bis hin zu „Gesundheit und Glück – das Versprechen von Crossfit“. Für das neue Semester werden noch Referentinnen und Referenten gesucht mit Vorträgen, die sich im weitesten Sinne mit dem Themenfeld „Sport und Gesundheit“ auseinandersetzen. Wer Interesse hat, bewirbt sich per E-Mail bei Joshua Kliewer (kliewer@hochschulsport.uni-frankfurt.de).

METHODISCH INKORREKT

„Der Versuch, über Wissenschaft zu reden“: So lautete der recht kurze Teaser zur ersten Folge von „Methodisch inkorrekt“, die im Mai 2013 ausgestrahlt wurde. Seitdem hat sich der mittlerweile alle zwei Wochen erscheinende Podcast von Nicolas Wöhrl und Reinhard Remfort zu einem viel prämierten Dauerbrenner mit bis zu 80.000 Hörer:innen pro Folge entwickelt. Die beiden Physiker aus dem Ruhrgebiet, die sich mittlerweile als die „Rockstars der Wissenschaft“ bezeichnen und sogar auf Tour gehen, mischen Lehrreiches mit kurzweiliger Unterhaltung in vielen festen Rubriken: Neue wissenschaftliche Publikationen werden diskutiert, ein leicht auszuführendes „Experiment der Woche“ durchgeführt, das „Bier der Woche“ prämiert, bei der „Musik der Woche“ ein Musikstück mit wissenschaftlichem Bezug vorgestellt und beim „Schwurbel der Woche“ ein besonders kritikwürdiges pseudowissenschaftliches Thema präsentiert. Ausdauer ist gefragt, denn eine Folge dauert in der Regel drei Stunden – die aber oft wie im Flug vergehen.

SYNAPSEN

Schon lange arbeitete das Team von NDR-Info an der Idee, einen Wissenschaftspodcast zu veröffentlichen. Dann kam Corona, der NDR startete den Podcast mit Christian Drosten und später Sandra Ciesek von der Frankfurter Uniklinik – und die Ausarbeitung von „Synapsen“ musste erst einmal warten. Mittlerweile ist das Format gelauncht. Jede Folge widmet sich einem Thema der Wissenschaft, von Gefahren von Mikroplastik über die Leseforschung bis hin zur Funktion von Texten in der Schlagermusik mit dem wunderschönen Episodentitel „Liebe, Mallorca und Kartoffelsalat“. „Synapsen“ ist dabei kein reiner Interview-Podcast, sondern mixt Gespräche mit Fachjournalist:innen und Forscher:innen mit akustischen Eindrücken von der Recherche vor Ort. Seit Kurzem wird auch ein Science Slam integriert. Die Sonderfolgen widmen sich dann so exquisiten Themen wie der Faszination von Zigarettenrauch, dem Wesen von Bibliothekar:innen oder dem Coolnessfaktor von Schlangen.

Detektor.fm ist einer der etabliertesten Podcastproduzenten und hat mit dem täglichen Hintergrundformat „Zurück zum Thema“ 2021 den Deutschen Radiopreis in der Kategorie „Bester Podcast“ gewonnen. Auch in den Wissenschaften mischt das in Leipzig ansässige Label mit. Beim „Forschungsquartett“ gibt es einmal die Woche rund 15 Minuten lang Einblicke in neue Entwicklungen und Ergebnisse der deutschen Forschungslandschaft. Da geht es um Sprachnachrichten auf Whatsapp aus Sicht einer Gesprächsforscherin genauso wie um die Frage, wie Corona unseren Alkoholkonsum verändert oder wie sich Nutzpflanzen für den Klimawandel wappnen. Der Name „Forschungsquartett“ stammt übrigens daher, dass der Podcast durch die vier Kooperationspartner Fraunhofer-Gesellschaft, Max-Planck-Gesellschaft, Helmholtz-Zentrum und Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa ermöglicht wird.

#ASKDIFFERENT

Kleine Schritte, große Zufälle: Die Laufbahn von Wissenschaftler:innen nimmt manchmal ungewöhnliche Wege. „#AskDifferent“ nimmt die Zuhörer:innen mit auf eine Reise und will wissen: Was treibt Menschen an, die forschen? Woher nehmen sie die Motivation, anders zu fragen, immer weiter zu fragen und die Welt bis ins kleinste Detail zu ergründen? Zweimal im Monat führen die Journalist:innen Nancy Fischer und Leon Stebe Interviews mit klugen Köpfen, die anders fragen. Zum Beispiel mit der Stadtsoziologin Talja Blokland, die daran forscht, inwiefern Sportvereine, Cafés, Shisha-Bars und Fußballstadien für das Verständnis der Gesellschaft interessant sind und wie wichtig Nachbarschaftsklatsch, Zufall und neue Kontakte für unser Zusammenleben sind. Dass sich der Podcast auf Gäste beschränkt, die zur in Berlin tätigen Einstein Stiftung gehören, tut der Faszination und Themenvielfalt keinen Abbruch.

ERDFREQUENZ

Zum Abschluss noch ein Podcast aus unserer Heimatstadt. Auch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist unter die Podcaster gegangen. „Erdfrequenz“ informiert über unser System Erde in all seinen Facetten, von den Tiefen der Meere bis in den Himalaya, von der Zeit der Dinosaurier bis zu Modellierungen für die Zukunft, vom Verlust der Arten bis zum globalen Klimawandel. Dabei wird wissenschaftliche Tiefe mit Tipps für den Alltag gemischt. In der ersten Folge gab Prof. Dr. Klement Tockner, seit 2020 Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Einblicke in seine Forscherlaufbahn. Der Gewässerökologe erklärt, warum die Artenvielfalt für unser Überleben essenziell ist. Und er gibt Tipps, wie Gartenbesitzer:innen einen eigenen kleinen Beitrag für das Klima und die Biodiversität leisten können.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30–18.00 Uhr Samstag 8.30–9.30 Uhr + 17.00–18.00 Uhr Bockenheimer Landstr. 133 60325 Frankfurt/Main Telefon: 069/798 230 48, Fax: 069/707 900 40 www.kfz-referat.de, transporter@kfz-referat.de

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