4 minute read
ARENA
JOURNALISTIN HADIJA HARUNA-OELKER ERINNERT SICH AN IHR STUDIUM
Von Herzensthemen und Selbstbestimmung
Advertisement
Am Anfang von Hadija Harunas-Oelkers Studienwahl stand ein Traum: „Ich wollte unbedingt Journalistin werden. Ich hatte ein Handbuch von meiner Mutter bekommen, wie man in den Journalismus kommt“, erzählt sie. Weil sie in Frankfurt bleiben wollte, offenbarte das Buch nicht viele Optionen. Politikwissenschaften war eine davon. Und so nahm sie 2000 ihr Studium der Politikwissenschaften an der Goethe-Uni auf. „Das war eine gute Wahl. Die Themen interessierten mich, und dass ich mir den Stundenplan selbst zusammenstellen konnte, bedeutete für mich ein Maximum an Selbstbestimmung.“ Diese Freiheit genoss sie. Das Schulsystem mit festen Vorgaben war nicht ihre Sache gewesen. Die neue Selbstbestimmtheit lag ihr. Ihre Nebenfächer waren Volkswirtschaftslehre („eine Wahl aus Vernunft, die mich meine letzte Kraft gekostet hat“), Afrikanistik („ein Herzensthema“) und Soziologie. Haruna-Oelker, so sagt es ihr Wikipedia-Eintrag, ist eine deutsche Politologin, Journalistin und Moderatorin. Außerdem ist sie eine gefragte Expertin zu den Themen Jugend, Rassismus, Identität der Schwarzen Diaspora in Deutschland, Migration und Flucht. Sie schreibt nicht nur darüber, sondern hält Vorträge, moderiert Fachkonferenzen und Tagungen, bietet Workshops an – und kuratierte das umfangreiche Rahmenprogramm der zwei aktuellen Ausstellungen „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ und „Hingucker? Kolonialismus und Rassismus ausstellen“. Letztere wurde von zwei Frankfurter Studenten mitkuratiert (siehe Seite 14). Die erste Hälfte ihres Studiums war ein Suchen. „Ich war anwesend, aber richtig gepackt hatte es mich noch nicht.“ Sie war viel mit Freunden unterwegs, machte Praktika und musste Geld verdienen. So kam sie auch zu FRIZZ Das Magazin, wo sie Gastrokritiken schrieb und über Partys berichtete. Außerdem jobbte sie für Planet Radio, verfasste Musikkritiken für die Frankfurter Neue Presse, war „Red Bull-Promotionmädchen“ und kellnerte. In der zweiten Studienhälfte fand sie dann ihre Themenfelder: Migration, Entwicklungszusammenarbeit und Länderforschung Afrikas, später Rassismusforschung – auch heute als Journalistin sind das ihre Steckenpferde. Ab diesem Zeitpunkt war Haruna-Oelker eine begeisterte Studentin und begann später sogar als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Lehrstühlen für Soziologie und politische Soziologie mit den Schwerpunkten Migrations- und Entwicklungsländerforschung zu arbeiten. Sie genoss es, sich mit komplexen Sachverhalten auseinandersetzen. „Das größte Geschenk meines Studiums war, dass ich gelernt habe, zu reflektieren und mich einem Thema differenziert zu nähern. Ich mag die Art des Denkens, es sich nicht so einfach zu machen. Das hat Einfluss genommen auf meinen Werdegang als Journalistin.“ Ihr prägendstes Erlebnis im Studium war ihre Abschlussarbeit zum Thema „Gender und Armutsbekämpfung am Fallbeispiel Ghana“, die sie 2006 schrieb. Erneut begab sie sich auf die Suche, schrieb ein Exposé für ihre Diplomarbeit und verwarf es wieder. Dann noch eins und noch eins... Gemeinsam mit anderen Diplomandinnen und Doktorandinnen entwickelte sie Schritt für Schritt ihre Ideen weiter. „Das waren viele kluge Köpfe, mit ihnen konnte ich gemeinschaftlich denken und wachsen. Letztlich habe ich fünf Exposés geschrieben, bis es gepasst hat“, erinnert sich die 40-Jährige. Die Arbeit hat sich gelohnt, es wurde eine 1,3. Die wissbegierige Haruna-Oelker wollte aber noch mehr erfahren und ließ sich nach dem Studium zur Redakteurin und später zur Moderatorin ausbilden. Dann war das Ziel erreicht. Heute arbeitet sie, wie sie es sich vor vielen Jahren erträumt hat, als Journalistin und Moderatorin in Frankfurt.
›› hadija-haruna.de
DIE LIEBLINGE DER PROFS Der Verkehrs-Experte
Prof. Dr. Dennis Knese
Lieblingsbuch: Einer meiner ersten englischen Romane in der Schule war „A Painted House“ von John Grisham. Das Buch hat mich gefes›› 30 frizz-frankfurt.de selt und zum Grisham-Fan gemacht. Aber auch das Reisebuch „1000 places to see before you die“ von Patricia Schultz ist großartig, weil es regelmäßig zum Träumen einlädt. Lieblingsort: Ein Sehnsuchtsort, an dem ich fast ein Jahr gelebt habe, ist Vancouver in Kanada. Hier ist an einem Tag alles möglich: Morgens in den Bergen wandern (oder Skifahren), mittags internationale Küche genießen und Menschen aus aller Welt treffen, nachmittags eine Abkühlung im Pazifik, abends am Strand den Sonnenuntergang mit Blick auf die Skyline vor traumhafter Bergkulisse genießen, danach ein Eishockey-Spiel der Vancouver Canucks in der Arena oder im Pub schauen! © Frankfurt UAS_Friederike Mannig Lieblingsfilm: Ich mag Thriller, Komödien und Dramen, aber auch kultige Actionfilme wie „Stirb langsam“. Lieblingsmusik: Rock, Metal, Punk und angrenzende Genres. Meine absoluten Favoriten, insbesondere live, sind Metallica und Die Toten Hosen.
Liebstes Zitat: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen“. Im Internet wird diskutiert, ob das Zitat von Konfuzius, Goethe, Erich Kästner oder jemand ganz anderem stammt. Schön ist es allemal. Mir gefällt aber auch der Spruch „Das Leben ist zu kurz für Irgendwann“. Leibgericht: Das mag für manche sicher etwas verstörend klingen, aber ich liebe den Kaninchenbraten meiner Mutter. Mit Kartoffelklößen und Rotkohl unschlagbar!
Absacker ade
Wir verzichten dieses Mal auf den „Absacker“. In Zeiten wie diesen mit dem Risiko der Ansteckung und Ausgangssperren bleiben wir lieber mal zuhause. Davon haben wir alle mehr. Wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, dann gehen wir gern wieder einen für euch trinken – und berichten hier darüber. Bis dahin: Bleibt gesund.