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FRIZZ ARBEITSWELT
Schuljubiläum Hessenkolleg und Abendschule(v. l.): Gabriele Steinbach (Leiterin Amt für Schule und Bildung), Timo List (Hessisches Kultusministerium), Georg Wittich (Schulamt Gießen), Schuldezernentin Nicole Meisch und Schulleiter Eberhard Palzer.
DER ZWEITE BILDUNGSWEG
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Gleich drei Ereignisse gab es im Bereich der Erwachsenenbildung kürzlich zu feiern: das 60-jährige Bestehen des Hessenkollegs, den 75. Geburtstag der Abendschule sowie den am 1. Juli vollzogenenen Umzug der Abendschule in die Räume des Hessenkollegs in der Witzenhäuser Straße. Unter dem gemeinsamen Dach können jetzt Synergien geschöpft und die Angebote quantitativ und qualitativ neu ausgerichtet werden.
Die Abendschule Kassel in Trägerschaft der Stadt Kassel wurde 1946 – zunächst als Abendgymnasium – als erste ihrer Art in Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg neu gegründet. 1965 wurde der Abendrealschulzweig eingerichtet, 1994 die Abendhauptschule. Sie hat heute 130 Studierende in elf Klassen. Das Hessenkolleg in der Trägerschaft des Landes Hessen wurde 1962 gegründet und verfügte damals noch über ein Wohnheim. Das Hessenkolleg hat aktuell 47 Studierende in drei Klassen. Erste Überlegungen zur Zusammenführung der beiden Schulen gab es bereits 1967, in diesem Jahr wurde er vollzogen.
Für die Stadt Kassel überbrachte Schuldezernentin Nicole Maisch die Grüße und Glückwünsche des Magistrats. „Die Zusammenlegung der Abendschule und des Hessenkollegs ermöglicht flexiblere Unterrichtszeiten, sodass nicht nur abends, sondern auch vormittags oder nachmittags Unterricht angeboten werden wird. Dies kann vor allem Alleinerziehenden und Beschäftigten im Schichtdienst den Weg ebnen, sich weiterzuqualifizieren.“ Für die Kasseler Bildungslandschaft sei der zweite Bildungsweg ein wichtiger Baustein, weil er für viele Erwachsene mit unterschiedlichen Biografien Ausgangspunkt für gute Berufswege und Karrieren biete. Maisch dankte dem Land Hessen für die gemeinsame Lösung sowie den Kollegien, den Schülervertretungen und den Fördervereinen für ihre Arbeit.
In einer Videobotschaft betonte Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz: „Das Hessische Schulgesetz sieht neben den allgemeinbildenden und den beruflichen Schulen die Schulen für Erwachsene als gleichberechtigte, dritte Säule des Schulsystems vor. Und das aus gutem Grund, denn für all jene, die nach den ersten Berufsjahren noch einmal den Drang verspüren, sich weiterzubilden, sind unsere Hessenkollegs und Abendgymnasien unverzichtbare Partner. Ich freue mich sehr, dass die Abendschule und das Hessenkolleg zusammengefunden haben, und wünsche ihnen viel Erfolg für die künftige Arbeit in der Erwachsenenbildung.“ Schulleiter Eberhard Palzer skizzierte in der Feierstunde die schulische Entwicklung, den Prozess bis zur Zusammenlegung sowie die Vorteile, die sich daraus ergeben. Er sagte: „Die Erfahrungen aus 75 Jahren Abendgymnasium und 60 Jahren Hessenkolleg Kassel zeigen, dass sich die schulische Erwachsenenbildung fortlaufend den gesellschaftlichen Veränderungen und bildungspolitischen Herausforderungen angepasst hat. Durch die Zusammenführung der beiden Schulen versuchen wir, die Bildungsangebote für Erwachsene in der Region zukunftsfähig zu machen.“
Für Oberbürgermeister Christian Geselle ist der Zusammenschluss auch ein Signal zur Stärkung des Stadtteils: „Ich freue mich, dass mit dem Zusammenschluss von Abendschule und Hessenkolleg dieser wichtige Bildungsstandort im Stadtteil Rothenditmold aufgewertet und damit zukunftsfähig aufgestellt wurde. Die Witzenhäuser Straße bleibt somit weiterhin eine hervorragende Adresse für den zweiten Bildungsweg. Wer diesen Weg geht und für sich und den eigenen Berufsweg neue Horizonte eröffnet, verdient nicht weniger als die bestmöglichen Rahmenbedingungen.“
›› www.kassel.de
LESEN UND SCHREIBEN FÜR ERWACHSENE
In Deutschland leben etwa 6,2 Millionen Erwachsene, in der Stadt und im Landkreis Kassel schätzungsweise 41.000 Erwachsene, die trotz Schulpflicht kaum oder nicht gut lesen und schreiben können. Dies wird oft als sehr belastend erlebt, zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen und im Umgang mit Behörden.
In den Angeboten der vhs Region Kassel für Menschen im Erwachsenenalter, die das Schulsystem in Deutschland durchlaufen haben, geht es in erster Linie darum, selbstständig lesen und schreiben zu lernen. Weiterhin ist es wichtig, wesentliche soziale, politische und kulturelle Institutionen einordnen zu können. Es geht letztendlich um gesellschaftliche Teilhabe, das heißt Inklusion.
Neben den fortlaufenden Kursen gibt es offene Lerntreffs der vhs in Kassel, Hofgeismar und Wolfhagen. Diese Lerntreffs sind anonym und bieten neben der Möglichkeit zu Information und Austausch auch zahlreiche Materialien zum Lernen. Eine pädagogische Fachkraft ist vor Ort und berät alle Interessenten individuell. Wer sich über die Kurse „Lesen und Schreiben lernen für Erwachsene“ informieren möchte, ist hier ebenso willkommen wie Lernende, die bereits einen Kurs besuchen und sich mit anderen austauschen möchten. Auch wer beispielsweise Hilfe bei Bewerbungs- oder Behördenschreiben benötigt, findet hier qualifizierte Ansprechpersonen.
Kennst du jemanden, der sich vorstellen kann, wieder mit dem Lernen zu beginnen? Hier kann die vhs Region Kassel helfen und unterstützen. Erzähle gerne von den Angeboten. Die vhs Region Kassel berät kostenlos und anonym. Einfach unverbindlich anrufen und einen ersten Gesprächstermin vereinbaren. Gemeinsam findet ihr einen passenden Kurs.
Grundbildungs-Telefon
montags bis freitags von 9:00 bis 11:30 Uhr Telefon 0561-1003-1003
Das Projekt „Grundbildung“ wird seit Januar 2021 durch das Hessische Kultusministerium im Rahmen des Weiterbildungspaktes gefördert.
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