BERRY BOOM 2015 - FRUCHTHANDEL Special

Page 1


Im Zeichen der Technik Die Dynamik der BranchenTechnik in einem neuen Special

Mit der zunehmenden Automatisierung in der Nacherntebehandlung hat sich die Technologie in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. In unserem Special dreht sich alles um die jüngsten Trends und Innovationen. Redaktionelle Themen • Produktion, Vor- und Nacherntebehandlung • Sortierung, Reifebestimmung, Verpackung, Verarbeitung • Cool Chain Management, Lagerung, Transport • Softwarelösungen, POS-Technik Auflage 10.000 Exemplare • Supplement zum Fruchthandel Magazin • Sonderversand und Verteilung auf Messen und Kongressen Termine • Anzeigenschluss 22.09.2015 • Erscheinungstermin 09.10.2015 Kontakt Tel. +49-(0)211-99104-40 anzeigen@fruchthandel.de Weitere Infos unter fruchthandel.de/ magazin/techniktrends


SPECIAL

Special BERRY BOOM

ALLGEMEINES_ 2 4 7

Marktübersicht: Importe und Inlandsproduktion profitieren von der steigenden Beerennachfrage Südamerika: Blaubeeren in allen Ländern weiter auf Erfolgskurs Belgien: Exporte leicht rückläufig

UNTERNEHMENSSTRATEGIEN_ 6 8 10 11 12 12 13 14

15 18 19 20 21 24 32

Driscoll’s: Boosting berry sales with retailer programmes Belgien/Special Fruit: Kick-off for season of organic blueberries from Portugal Spanien: Adelita – Starhimbeeren von Planasa Spanien/Cuna de Platero: Innovatives Erntesystem „Fresh Picking“ für Erdbeeren vorgestellt Deutschland/Nordgemüse Krogmann: Pionier bei der Einführung von Kulturheidelbeeren Chile: Blaubeerexporte deutlich gestiegen NL/Grower-Retail-Connection/Sun Berry: Starke Zusammenarbeit Advertorial: Koppert Biological System – NatuGro bei Blaubeeren: Höhere Produktion, widerstandsfähigere Pflanzen, weniger Düngemittel Advertorial: Koppert Biological System – NatuGro in blueberries: greater yields, a resilient crop, and reduced fertilizer use Grundhöfer GmbH: Auch ungewöhnliche Sorten im Kommen Advertorial: Berrybrothers – Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit Frutania GmbH: Neue Beerensorten mit exzellentem Geschmack und langer Haltbarkeit Blaubeergarten Fokus auf hochmoderner Technik Spargel + Beeren Baumann GmbH: „Unser Credo ist das absolute Geschmackserlebnis“ RWG Agil Leese: Schwarze Johannisbeeren – die Powerfrucht

LEBENSMITTELEINZELHANDEL_ 16

Gesundheitsaspekte und Regionalität spielen eine große Rolle

WARENKUNDE_ 25 32

BLE: Qualitätsmerkmale und richtige Lagerung bei Himbeeren BLE: Rote Johannisbeeren in CA mehrere Monate lagerfähig

FORSCHUNG_ 26 28 30

Versuchsstation Beerenobst Langförden: „Wünsche des Handels und der Erzeuger zusammenbringen“ Sortenforschung: Frühe Erdbeersorten im Test Deutsche Genbank: Hauptsache ist das Überleben

TECHNIK_ 22 29 3. US

Perishable Center Frankfurt: Neues Fastcooling-System bringt verderbliche Waren schneller auf Solltemperatur Advertorial: Blueberry Vision – Unitec technology for reliable blueberry selection Inserentenverzeichnis/Impressum Beilage des FRUCHTHANDEL MAGAZIN, Ausgabe Nr. 22/2015. Partner der Messe Berlin

Mitglied

Mitglied


MARKTÜBERSICHT __________________________________________________________________________________________________________________

Importe und Inlandsproduktion profitieren von der steigenden Beerennachfrage Beeren boomen in Deutschland. Das ist für viele nichts Neues. Wie stark jedoch tatsächlich die deutsche Produktion, die Zufuhren aus dem Ausland und letztendlich der Verbrauch gestiegen sind, ist nicht jedem bekannt.

D

as Wachstum der deutschen Produktion der vergangenen 10 Jahre ist beachtlich. Zwischen 2005 und 2014 legte die Anbaufläche von 5.900 ha auf 7.500 ha zu. Das bedeutet ein Plus um 29%. Dass das ein Produktionsschub mit sich bringt, liegt auf der Hand. Im vergangenen Jahr erreichte die Strauchbeerenernte mit 35.600 t ein Rekordniveau und war damit 45% größer als 2006. Gerade Heidelbeeren tragen zu dem starken Wachstum bei. Ihre Ernte war 2014 doppelt so groß wie 2006. Gleiches gilt für die Johannisbeerproduktion (+15%). Himbeeren, drittwichtigste Strauchbeere im deutschen Anbau, verlieren seit 2006 an Boden (-13%). Dafür werden Himbeeren immer stärker geschützt im Gewächshaus oder unter Folientunneln produziert. Von den 150 ha geschützter Beerenfläche machen alleine Himbeeren 130 ha aus. Die empfindlichen Beerenfrüchte erfordern bei der Warenpräsentation in den Geschäften eine größere Sorgfalt als andere Obstarten. Einige Ketten präsentieren die Beeren in Kühltheken,

um optimale Frische zu gewährleisten. Nicht zuletzt macht sich das bezahlt. Denn einige Beeren zählen mittlerweile zum Standardsortiment des Handels und werden das ganze Jahr über angeboten. Durch den weltweiten Anbauboom, ist dies möglich. Nicht zuletzt agieren einige Beerenspezialisten weltweit, um eine nahezu zwölfmonatige Belieferung gewährleisten zu können.

Heidelbeeren treiben Einfuhren nach oben Nach Deutschland sind die Zulieferungen an Strauchbeeren im vergangenen Jahrzehnt in die Höhe geschnellt und zwar von 21.600 t in 2006 auf 45.900 t in 2014. Das ging maßgeblich auf das Konto der Heidelbeeren und Himbeeren. Wichtigster Lieferant dieser beiden Beeren für den deutschen Frischmarkt ist Spanien. Auf Platz 2 landet bei den Heidelbeeren Chile, deren Zulie-

ferungen allein in den vergangenen 5 Jahren um 150% zulegten. Bei einer Verdreifachung der chilenischen Fläche in 10 Jahren, ist diese Entwicklung nicht verwunderlich. Aber auch Brombeeren sind stark im Kommen. Deren Einfuhren nach Deutschland vervierfachten sich seit 2006. Mittlerweile ist Mexiko der Hauptlieferant von frischen Brombeeren.

Verbrauch legt von Jahr zu Jahr zu Dass Strauchbeeren mit der steigenden Inlandsproduktion und immer größeren Zulieferungen aus dem Ausland beim Verbraucher immer mehr Zuspruch finden, ist nichts Neues. Beeren haben viele Vorzüge und eigenen sich als idealer Snack für Zwischendurch. Ebenso kinderleicht, wie blitzschnell ist die Handhabung und Zubereitung in der Küche. Neben dem Geschmack und den wertvollen Inhaltsstoffen dürfte dies das Geheimrezept ihrer bisherigen Erfolgstory sein. Die kleinen Vitaminpakete finden daher immer mehr Liebhaber in

Unsere Verführerin: die Erdbeere Grun rund dhöfer GmbH · Johann-Georg-Fahr-Anlage Johann- eorg-Fahr-Anlage 1 · 60437 Frankfurt · Tel.: 069-40 50 08-0 · Fax: 069-40 50 08-88 · info@grundhoefer-frankfurt.de

2


Fruchthandel Magazin 2015 Deutschland. Dies zeigt eine AMI Analyse auf Basis der Zahlen des GfK-Haushaltpanels. Der Anteil der Haushalte, die mindestens einmal im Jahr Strauchbeeren eingekauft haben, lag 2014 bei 42%. Zum Vergleich im Jahr 2006 kaufte nur jeder 4. Haushalt mindestens einmal Beeren ein. Erfreulich ist, dass sich die größere Käuferschaft die Beeren immer häufiger schmecken lässt. Die durchschnittliche jährliche Einkaufsmenge legte von 500 g Beeren in 2006 auf 800 g in 2014 zu. Rund die Hälfte der Einkäufe haben 2014 Heidelbeeren und ein Viertel der Einkäufe Himbeeren ausgemacht. Beide sind, wie zu erwarten war, für das starke Verbrauchsplus verantwortlich. Leichte Zuwächse gibt es ebenfalls bei den Brombeeren. Zu den Verlierern im Sortiment zählen Rote Johannisbeeren, während die Einkäufe bei Stachelbeeren stagnieren.

Beerenkäuferschaft überaltert Ausschlaggebend dürfte bei diesen beiden die Käuferschaft sein. Etwas mehr als die Hälfte der

Beeren wurde 2014 von Haushalten über 60 Jahren eingekauft, obwohl diese nur 27% der Bevölkerung ausmachen. Gerade Johannisbeeren, aber auch Stachelbeeren sind bei jüngeren Haushalten nicht gefragt. Die Einkäufe von Familien mit Kindern haben bei beiden Beeren in den vergangenen Jahren abgenommen. Umso erfreulicher, dass Familien mittlerweile Heidelbeeren, Himund Brombeeren in größeren Mengen einkaufen als 2006. Allerdings sind die Einkäufe der älteren Haushalte im selben Zeitraum noch stärker als

die der Familien gestiegen. Letztendlich heißt das, dass Familien wie zuvor verhältnismäßig zu wenig Beeren kaufen. Ein weiteres Wachstumspotential haben Beeren bei den deutschen Verbrauchern. Und dies heißt es in Zukunft zu nutzen. Ein Augenmerk sollte sein, Familien für Beeren zu begeistern. Denn schließlich sind Kinder die Konsumenten von morgen. Eva Würtenberger, Produktmanagerin Gartenbau, AMI


Special Berry Boom SÜDAMERIKA _______________________________________________________________________________________________________________________

Blaubeeren in allen Ländern weiter auf Erfolgskurs

D

ie traditionellen Märkte kaufen immer mehr - neue Absatzkanäle kommen hinzu. Auch die Käuferzahl steigt ständig. Doch die Lage ist in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Unsere Korrespondentin in Argentinien, Betina Ernst, Top Marketing Info, Buenos Aires, gibt im Folgenden einen Überblick über die Entwicklung in Südamerika.

Südamerika ist der Kontinent mit der höchsten Exportwachstumsrate bei Blaubeeren. Pionier war Chile, bald folgten Argentinien und Uruguay und in den letzten Jahren kam Peru dazu. Die Saison 2014/15 war erfolgreich. Mit einem Export von 115.000 t überstieg Südamerika zum ersten Mal die 100.000 Tonnen-Marke.

Chile stellt den Löwenanteil Chile ist das Blaubeerenland der südlichen Halbkugel. 80% der Exporte kommen aus Chile. Vor 20 Jahren begann man schüchtern Blaubeeren zu pflanzen. Doch bald stellte sich heraus, dass diese Frucht ein sehr gutes Geschäft ist. Der Anbau explodierte deshalb regelrecht. Die Unternehmen verlängerten die Saison durch Produktionen im Norden und Süden. Die Exporte haben sich im letzten Jahrzehnt vervierfacht. Das Ziel, 100.000 t zu exportieren, wird möglicherweise im nächsten Jahr erreicht. Eigentlich wollten die Marktbeteiligten es schon dieses Jahr schaffen, aber das war nicht möglich. Der Ertrag

der nördlichen Regionen war durch ungünstige Klimasituationen geringer als erwartet. Im Gegensatz dazu hatten die südlicheren Regionen eine ihrer besten Ernten. Höhere Temperaturen und weniger Regenfällen als üblich begünstigten das Wachstum der Beeren. Negativ zu Buche schlugen aber der Hafenstreik in den USA und die Vorsichtsmaßnahmen, die die Zentralregion wegen der Fruchtmotte Lobesia ergriffen hatte. Aber diese Schwierigkeiten konnten überbrückt werden und Chile exportierte wieder einmal eine Rekordmenge von 92.000 t. Das sind 22% mehr als im Vorjahr und 6% mehr als der vorherige Rekord von 86.000 t in der Saison 2012/13.

Die USA ist weiterhin der wichtigste Markt für Blaubeeren. In dieser Saison wurden dorthin 63% der Blaubeeren eingeschifft. Vor ein paar Jahren war die Abhängigkeit vom amerikanischen Markt noch viel größer; 70% bis 80% der Exporte gingen dorthin. Doch in den letzten Jahren wuchsen die Exporte in andere Bestimmungsländer stark, während die Mengen für die USA relativ stabil blieben. So bekommt heute die Europäische Union 23% der Exporte und Asien 10%. China, Korea und Deutschland waren aber die Märkte mit dem größten Wachstum in den letzten Jahren. Chile exportiert den Großteil der Ware per Schiff. Um die Blaubeeren besser auf den Märkten platzieren zu können, investiert die chilenische Blaubeerenvereinigung in Werbeaktionen mit LEH-Unternehmen. Supermarktketten und Discounter versuchen heute, Blaubeeren den ganzen Winter lang anzubieten, denn die nordeuropäischen Verbraucher greifen auch in den Wintermonaten nach frischen Blaubeeren aus der Südlichen Hemisphäre, wenn die Qualität stimmt. Bei den großen Mengen musste Chile

Unser blaues Gesundheitswunder: die Heidelbeere Grundhöfer GmbH · Johann-Georg-Fahr-Anlage 1 · 60437 Frankfurt · Tel.: 069-40 50 08-0 · Fax: 069-40 50 08-88 · info@grundhoefer-frankfurt.de info@grundhoefer-frank

4


Fruchthandel Magazin 2015 aber auch eine Alternative für den Anteil der Ernte finden, der nicht frisch exportiert werden konnte. Ungefähr 25% bis 30% werden inzwischen verarbeitet und zumeist als Tiefkühlware angeboten.

Argentinien der Frühstarter Der Blaubeerenboom in Chile erschien auch argentinischen Produzenten und Exporteuren für Investitionen interessant genug. Die ersten Anpflanzungen erfolgten im Raum Buenos Aires auf einer Plantage, die 100 km von der Hauptstadt entfernt war. Doch bald stellte sich heraus, dass das beste Blaubeer-Anbaugebiet um die Stadt Concordia, 400 km nordöstlich von der Hauptstadt lag. Die sandigen Böden, ausreichend gutes Wasser und günstiges Klima ließen dort die Blaubeerkulturen gedeihen. Die Erträge und Qualität der Beeren sind dort deshalb besonders gut. Als letztes Gebiet wurde Tucumán entdeckt. Durch seine nördliche Lage, 1.000 km von Buenos Aires, entfernt reifen dort die Früchte besonders früh. Im September kann man schon größere Mengen ernten. Die Suche nach Gegenden und Sorten, die früh reifen, ist für Argentinien besonders wichtig, da die Produzenten den Vorsprung gegenüber Chile nut-

zen müssen. Das Vermarktungsfenster Argentiniens liegt zwischen dem Ende der nördlichen Saison (September) und dem Beginn der chilenischen (Dezember). Zwischen Ende September und Anfang Dezember liegen die Preise auf den Märkten der nördlichen Halbkugel auf zufriedenstellendem Niveau. Um möglichst früh auf den Markt zu kommen, wird der Großteil per Flugzeug exportiert. Dank der großen Mengen konnte der Sektor günstige Flugtarife aushandeln. Die Logistik ist aber eine große Herausforderung im Blaubeergeschäft. Die Kühlkette muss unbedingt eingehalten werden, um die Qualität bis zum Verbraucher in Europa zu erhalten. Die Zeit ist dabei ein ganz wichtiger Faktor und die Kühlkette darf nie unterbrochen werden. In Argentinien haben die Beteiligten viele Erfahrungen gesammelt und heute sind die anfänglichen Probleme weitestgehend behoben. Die Blaubeeren werden geerntet und zwei Tage später liegen sie in den Supermärkten Nordamerikas oder Europas.

Auch für Argentinien fiel die Saison 2014/15 positiv aus. Im Unterschied zu den letzten zwei Jahren war das Wetter diesmal günstig. Dank des milden Winters und der frühen Sorten, die in den letzen Jahren immer mehr angepflanzt wurden, konnten schon früh größere Mengen exportiert

werden. Von Ende September bis Ende November flogen täglich mehrere Flugzeuge mit Blaubeeren in den Norden. Über 16.500 t wurden so ausgeführt. Das waren 37% mehr als im Vorjahr,


als Hagel und Frost die Ernte teils zunichte gemacht hatte. Es war aber 17% mehr als der Durchschnitt der letzten Jahre. Die USA hatten einen Anteil von 60% an den Exporten, nach Europa gingen 32% und Asien bekam 3%. Im Vergleich zu Chile ist man weniger von den USA abhängig, dafür steht Europa mehr im Blickfeld.

Uruguay - klein aber fein Uruguay hat vor einigen Jahren ebenfalls die Blaubeerbegeisterung gepackt. Im Süden des Landes, um die Hauptstadt Montevideo, und im Norden, um die Stadt Salto, entstanden zahlreiche Plantagen. Der Norden des Landes erwies sich als das beste Anbaugebiet. Auch Uruguay setzt auf frühe Kulturen, um so im Oktober und November auf den Markt zu kommen, wenn die Preise hoch sind. Ab Dezember dominiert Chile die Lage und mit den günstigen Preisen der Chilenen können weder Uruguay noch Argentinien mithalten.

Bis auf wenige Hagelschauer, die einige Produzenten trafen, war das Wetter insgesamt in dieser Saison günstig. So konnten sich die Exportmengen aus Uruguay nach zwei schwächeren Jahren erholen. Es wurden 2.300 t exportiert, das sind 22% mehr als 2013/14 und 5% mehr als 2012/13. Im Unterschied zu den anderen Lieferländern ist Europa für Uruguay der wichtigste Kunde. Dorthin geht rund die Hälfte der Exporte. Der Grund hierfür liegt in den stärkeren Handelsbeziehungen zu europäischen Abnehmern. 30% bis 40% der Blaubeeren gehen in die USA. Asien spielt im Falle von Uruguay keine Rolle.

Peru, der Senkrechtstarter Peru ist das neue „Obstwunderland“ der Südhalbkugel. Fast alles scheint dort gut zu gedeihen, dank des trockenen und milden Klimas, des reinen Wassers aus den Anden und Firmen, die genügend finanzielle Mittel haben, um ei-

ne adäquate Infrastruktur aufzubauen. In den Oasen an der Küste liegen die Temperaturen das ganze Jahr über um die 20° C bis 25° C. Extreme Temperatur-Schwankungen sind nicht bekannt – weder zu große Hitze noch niedrige Temperaturen. Die fehlende Kälte hat aber einen Nachteil: Obstarten wie Citrus oder Blaubeeren, die diese brauchen, müssen durch spezielle Anbaumethoden durch den Winter gebracht werden. Blaubeeren sind dort neu. Es gibt keine Erfahrung, wie die Pflanzen und Früchte bei so ein Klima reagieren. In Peru sind die Produzenten daher eher noch in der experimentellen Phase, wobei europäische Unternehmen vielen Produzenten Hilfestellungen bieten bei Fragen nach Sorten, Standorten oder Pflanzenführung. Die Produktion steigt zunehmend und mit ihr die Exporte. Vor drei Jahren exportierte man knappe 136 t, letztes Jahr bereits 1.900 t und in diesem Jahr erreichen die Exporte schon 4.000 t. Hauptsaison ist zwischen Oktober und Januar. Die Hälfe der Ware ging in die USA, ein Drittel nach Eurpa und ein geringerer Teil nach Asien. Wie in Peru das Blaubeerengeschäft weiterlaufen wird, ist noch ein großes Fragezeichen. Aber auf jeden Fall werden die Exporte weiter steigen, wie weit, wann und wohin, dass wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. Alles hängt auch von der Preispolitik der LEH-Kunden auf den wichtigsten Märkten ab und auch davon, ob Blaubeeren ihren Boom in Europa und in den USA so stark fortsetzen können. Ing. Agr. Betina Ernst Top Info Marketing SA

USA/NL/DRISCOLL‘S ________________________________________________________________________________________________________________

Boosting berry sales with retailer programmes Berries are booming. Now it is up to the industry to keep berry sales going. Driscoll´s is focussing on custom made retailer programmes to make the most out of this promising category. We asked the company’s Sales Group Manager Northern Europe, Stefan Spanjaard how effective retail partnership can truly make a change.

customers. Line Rønnow, Category Buyer for Danish retailer Dansk: “We broke a sales record with this in-store activation. It was great to experience the effect merchandising can have on our presentation. It definitely tempted consumers to buy more berries. I believe these kinds of promotions are the key to build the category.” Accoring to Spanjaard, the berry compa-

ny is offering more than a promising category vision.“Our customers choose Driscoll´s because of our year-round consistent supply of high quality products. Our outstanding berries are the result of our own unique breeding programmes. As they are grown by dedicated farmers around the world, we are able to follow the sun and deliver our tasteful fruit in all seasons.

S

tefan Spanjaard: “Every retailer is different, that is why we believe in a tailormade category approach. Through our customer specific programmes we share the latest market trends and relevant shopper insights. This way retailers find out more about berry consumers and their needs. Together we will look for the best opportunities to seduce shoppers by focussing on the right cooler placement, in-store promotion materials and shop floor activations.” Recently the organisation promoted its delicious berries at one of their Scandinavian 6

Driscoll's in-store promotion at Dansk.


Fruchthandel Magazin 2015 BELGIEN _______________________________________________________________________________

Exporte leicht rückläufig Mit einer Produktion, die je nach Wetter und Fläche seit 2004 jährlich zwischen 33.000 t und 44.000 t schwankt, zählen Erdbeeren mit Abstand zu den wichtigsten Produkten im Weichobstsortiment der belgischen Erzeuger. Doch andere Beerenarten haben in den vergangenen Jahren ebenfalls zugelegt, allen voran die Himbeeren. Der weltweite Export ist in den letzten Jahren insgesamt leicht rückläufig, abgesehen von Blaubeeren, die 2014 insgesamt mit knapp 2.180 t etwas gegenüber den Vorjahresexporten zulegen konnte.

I After harvesting we make sure the berries are cooled and carefully transported to the stores. This way our customers are receiving the best quality fruit possible. In the end, we all have the same mission: to delight berry consumers with a delicious product and make sure they want to come back for more.” Á

m Jahr 2014 wurden nach Angaben der VLAM rund 42.126 t Erdbeeren exportiert, der größte Teil davon mit 39.564 t in die EU-28. Deutschland gehört mit einem Exportvolumen von 3.021 t im vergangenen Jahr nach wie vor zu den wichtigsten Zielländern, auch wenn gegenüber 2013 ein Rückgang zu verzeichnen ist. Damals wurden 3.817 t aus Belgien nach Deutschland eingeführt. Wichtigstes Zielland ist allerdings die Niederlande, wohin 2014 über 9.000 t Erdbeeren exportiert wurden, gefolgt von Großbritannien mit einem Exportvolumen von 8368 t im vergangenen Jahr. In der belgischen Produktion hat

Die Produktion unter Glas macht einen bedeutenden Teil des belgischen Erdbeeranbaus aus.

sich der Anbau unter Glas sowie im Tunnel in den letzten Jahren stark ausgebreitet. Insgesamt werden Erdbeeren derzeit auf rund 1.700 ha (Freiland und geschützt) angebaut. Sie gehören

Fördern Sie Spontankäufe

BEEREN BOOMEN! Unterstützen

auch Sie den Siegeszug dieser süßen Früchtchen

Boosten Sie Ihre Beerenverkäufe!

www.driscolls.eu

Erfahren Sie mehr über den Beerenkäufer


Special Berry Boom zum Sortiment jeder der großen Erzeugerorganisation in Flandern, darunter die Veilingen Hoogstraten, BelOrta, REO, Haspengouw und Belgische Fruitveiling.

Weiße Johannisbeeren sind eher Nischenprodukte – vervollständigen aber das Sortiment.

Diversifizierung des Angebotes Einige von ihnen haben auch ihr Beerensortiment in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweitet – sowohl in Bezug auf die Volumen als auch, was die Sorten angeht. So wurden Himbeeren 2014 auf 97 ha angebaut. Zehn Jahre zuvor belief sich die Produktion noch auf 30 ha. Und bei Blaubeeren legte die Fläche von 25 ha im Jahr 2004 auf 80 ha im vergangenen Jahr zu. Auch Johannisbeeren legten deutlich zu. Hier verdoppelte sich die Fläche seit 2004 fast auf heute 90 ha. Brombeeren verzeichneten dem gegenüber ein eher verhalteneres Wachstum. Hier stieg das Areal von 8 ha im Jahr 2004 auf 15 ha zehn Jahre später. Eine Erfolgsstory schreibt die Kiwibeere. Seit ihrer Einführung im Jahr 2011 stieg die Anbaufläche von 25 ha auf 30 ha. Noch stehen nicht alle in voller Produktion, weshalb die Erzeuger damit rechnen, dass die Volumen in den kommenden Jahren noch deutlich steigen werden. Im Export erweisen sich Himbeeren als wichtiges Produkt. Die aus Belgien auf weltweite Märkte exportierten Mengen belaufen sich auf insgesamt 1.558 t, davon ging ein Großteil (1.266 t) in die EU-28. Deutschland ist mit 153 t ein wichtiger Abnehmer, steht aber deutlich hinter anderen Ländern zurück. Auch hier sind die

Niederlande das mengenmäßig bedeutendste Zielland mit 336 t exportierter Himbeeren im vergangenen Jahr. Auch Skandinavien ist ein wichtiger Abnehmer. So exportierten die belgischen Unternehmen 2014 insgesamt 332 t nach Schweden, 211 t und nach Norwegen. Ebenfalls vor Deutschland liegt Frankreich mit einem Exportvolumen von 165 t. Brombeeren werden nach wie vor in nicht ganz so großen Mengen gehandelt. Ihre Exportmengen haben sich 2014 im Vergleich zum Vorjahr fast halbiert. Wurden 2013 noch 947 t exportiert – davon 831 t in die EU-28 – so waren es im vergangenen Jahr gerade mal 503 t (EU-28: 444 t). Erneut sind die Niederlande die wichtigste Exportdestination mit 145 t, gefolgt von Großbritannien mit 63 t, danach folgen Frankreich (55 t), Skandinavien und Irland, be-

vor Deutschland mit Einfuhren von 17 t Brombeeren eher im Mittelfeld der europäischen Staaten steht. Blaubeeren sind ein weiteres wichtiges Exportprodukt im Beerensortiment. So wurden 2014 insgesamt über 1.600 t in die EU-28 exportiert und weitere knapp 570 t in Drittländer. Deutschland nahm 162 t ab, Spitzenreiter unter den Zielländern waren auch hier die Niederlande, gefolgt von Skandinavien. An roten Johannisbeeren wurden im vergangenen Jahr 307 t in die europäischen Märkte versendet, weitere 48 t in Drittländer. Deutschland nimmt mit 13 t jedoch eine eher überschaubare Menge ab. Deutlich mehr Volumen gingen nach Frankreich (115 t), die Niederlande (64 t), Großbritannien (37 t) und Skandinavien. Bei den belgischen Veilingen werden darüber hinaus noch andere Beerenarten gehandelt, die allerdings eher Nischenprodukte sind. Darunter Stachelbeeren, eine steigende Menge an Kiwibeeren sowie schwarze und weiße Johannisbeeren. ric

BELGIUM/ SPECIAL FRUIT ___________________________________________________________________________________________________________

Kick-off for season of organic blueberries from Portugal

O

“Blueberries combine fantastic flavour with amazing health benefits. What’s more, research has shown that organic blueberries contain more fructose, which only enhance the flavour of these berries. Special Fruit believes in the development of the organic segment, considering it a good supplement to its product range”, says the company. Currently the organic product range consists of various varieties of blueberries, including Sharp Blue, Misty, O’Neal, Georgia Gem and Star. The company hopes to further extend its range, in terms of availability and types of products. The season runs until midJune and represents an overall volume of 140 tons. Peak season is from week 23 until 25. Various types of packaging are available upon request. The The organic blueberries are produced in Portugal.

n Tuesday, 21st May, Special Fruit kicked off the season for organic blueberries, which they grow themselves in Portugal. In 2012, the company invested in a partnership with a grower of organic blueberries, among others. Mirtisul is located in the Alentejo region, which has the perfect climate for growing berries.

8

company developed a special BerryFresh label for these berries, which emphasises the beneficial properties of organic berries as well as making the product even easier to recognise for healthconscious consumers. The BIOgarantie logo was also included on the label. The berries are also GlobalGap certified. Á


Großes Sortiment an Arten und Sorten • Großes Angebot an Verpackungen • Alle Beeren sind auch als Bio-Variante erhältlich

Sie brauchen Inspirationen für Ihr Beerensortiment? Treffen Sie Ihre Auswahl bei BelOrta: Bei uns finden Sie das breiteste Angebot an Obst und Gemüse. BelOrta bietet dabei einen leistungsstarken Service, Flexibilität und mit Sorgfalt angebaute Spitzenprodukte. Weitere Infos zu diesen und anderen Produkten? Kontaktieren Sie BelOrta über salesfruit@belorta.be oder +32 (0)12 670 239

www.belorta.be


Special Berry Boom SPANIEN/PLANTAS DE NAVARRA S.A. (PLANASA) ____________________________________

Adelita – Starhimbeeren von Planasa Das Unternehmen Plantas de Navarra, Planasa, beschäftigt sich seit mehr als 40 Jahren mit der Verbesserung von Erdbeersorten. Aus seinen Forschungszentren stammen so bekannte Varietäten wie Darselect, Candonga-Sabrosa oder Sabrina. Die letzten Neuheiten waren Dream und Deluxe für kontinentale Zonen und Sahara und Safari für heiße Klimagebiete.

10

tritt. Geschmacklich zeichnet sie sich durch ihr ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis aus. Hinzukommt ihre lange Haltbarkeit. Sie ist die einzige Himbeersorte, die unabhängig von der Temperatur ist (primocane) wodurch sie in der Lage ist, in ähnlichen Klimagebieten wie Huelva den ganzen Winter hindurch zu produzieren oder im Zentrum von Mexico. Sie ist einfach anzubauen, produktiv und erleichtert das Pflücken. Es wird sehr schwierig sein, diese Eigenschaften zu übertreffen. Daneben vermarkten wir aber auch die Sorte Lupita. Diese ist allerdings temperaturabhängig, so dass sie nur im Herbst und Frühjahr produziert. Auch sie zeichnet sich durch ihre hohe Qualität aus. FH-Magazin: Kulturheidelbeeren gehören in Deutschland inzwischen zu den beliebtesten Beeren. Wie sieht die Sortenpalette von Planasa aus? A. Pierron-Darbonne: Wir verfügen über ein umfangreiches Angebot von hochwertigen Qualitätsbeeren in Bezug auf Größe, Geschmack und Shelf life. Dadurch konnte der Produktionskalender stark erweitert werden. Heidelbeeren können jetzt von März bis September angebaut werden. FH-Magazin: Auch Brombeeren sieht man – wenn auch in geringerem Ausmaß – immer öfter in den Supermarktregalen. Was bietet Planasa bei diesem Produkt an? A. Pierron-Darbonne: Unsere Forschungen bei Brombeeren laufen bereits seit fünf Jahren. Geplant ist, mit den ersten Sorten 2018 auf den Markt zu kommen. Wir arbeiten an der Verbesserung des Erntezeitpunktes und des Geschmacks. Das sind die beiden wichtigsten Faktoren, die der Grund dafür sind, warum diese Frucht auf den Märkten noch nicht stärker präsent ist und von den Verbrauchern kaum nachgefragt wird. Aber das Verbesserungs-

Alexandre Pierron-Darbonne

potential ist enorm. Der Brombeeranbau wird sich dann entscheidend weiterentwickeln, sobald wir eine Sorte auf den Markt bringen, die über dieselben Eigenschaften wie die Adelita bei Himbeeren verfügt. Daran arbeiten wird. Eine neue Varietät zu entwickeln, dauert von der Kreuzung bis zur Vermarktung ungefähr fünf Jahre. Bei den von uns bei der Forschung eingesetzten Techniken gibt es viele Innovationen. Diese sind aber mehr darauf ausgerichtet, eine immer höhere Anzahl von „seedlings“ noch genauer zu beurteilen als den Auswahlprozess zu verkürzen. Damit Planasa eine neue Sorte erreicht, müssen im Durchschnitt 100.000 „seedlings“ charakterisiert werden. FH-Magazin: Planasa ist bekannt für seine Innovationen und sicherlich arbeiten Sie bereits an den Zukunftssorten. Können Sie uns einige Details darüber verraten, wie sie sein werden? A. Pierron-Darbonne: Generell gesehen werden sie robuster und resistenter gegen Krankheiten sein, so dass sie nachhaltig und mit reduzierten phytosanitären Maßnahmen angebaut werden können. Sie werden auch besser schmecken und die Akzeptanz und Erfahrungen der Konsumenten verbessern. Wir arbeiten weiter nach unserem Motto: „las necesidades del agricultor, los gustos del consumidor“ (die Bedürfnissen der Bauern und die Geschmacksanforderungen der Konsumenten erfüllen). d.s./c.s. Fotos: Schmidt

D

ie jahrelange Erfahrung hat dazu geführt, dass Planasa auch bei anderen Beeren (Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren) erfolgreich mit Sortenprogrammen arbeitet. Für nähere Informationen sprach das Fruchthandel Magazin mit dem Präsidenten, Alexandre Pierron-Darbonne. Fruchthandel Magazin: Wie erleben Sie bei Planasa die Entwicklung der letzten Jahre bei Strauchbeeren? Alexandre Pierron-Darbonne: Mit großen Hoffnungen. Wir haben die Verwandlung der Branche von einem reinen Erdbeersektor zu einem Beerensektor begleitet. Von einem Züchter und Vermarkter von Erdbeerpflanzen haben wir unsere Kompetenz auf Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren ausgeweitet. Dank unserer Himbeer- und Heidelbeersorten haben wir maßgeblich zu der Entwicklung des Beerenanbaus in Europa beigetragen. FH-Magazin: Welche Eigenschaften suchen die heutigen europäischen Verbraucher bei Himbeeren und Heidelbeeren? A. Pierron-Darbonne: Sie wollen ein zuverlässiges Produkt zu einem fairen Preis. Bis vor kurzem gab es fast nur schlechte Qualitäten zu überhöhten Preisen, die in den Regalen liegen blieben. Himbeeren z.B. verfügten über kein nennenswertes Shelf life. Früchte, bei denen der Saft schon rausläuft, sobald sie in die Regale kommen, sind zum Verkauf ungeeignet. Mit der heutigen Adelita bekommen die Konsumenten attraktive, große Himbeeren, die nach einer Woche noch einwandfrei sind. Die bisherigen Heidelbeeren schmeckten zudem nicht besonders. Da nur eine Sorte angebaut wurde, trockneten die Beeren aufgrund der zu langen Lagerung aus. Das war die Varietät Star, die bis Ende Juni geliefert werden musste. Mit unseren neuen Sorten decken wir die Monate März bis September mit großkalibrigen und gut schmeckenden Beeren ab, die über eine lange Haltbarkeit verfügen. FH-Magazin: Eines Ihrer Starprodukte ist die Himbeersorte Adelita. Was können Sie uns über sie sagen und welche anderen Sorten bieten Sie noch an? A. Pierron-Darbonne: Die Adelita ist ein weltweiter Erfolg. Auf internationaler Ebene wird sie in der Saison 2015/16 auf mehr als 2.000 ha angebaut. Sie charakterisiert sich durch ihre großen, attraktiven Früchte, aus denen kein Saft heraus-

Die Himbeersorte Adelita ist weltweit ein großer Erfolg. Fotos: Schmidt


Fruchthandel Magazin 2015 CUNA DE PLATERO, MOGUER/HUELVA ________________________________________________

Innovatives Erntesystem „Fresh Picking” für Erdbeeren vorgestellt Anfang Mai stellte Cuna de Platero aus Moguer/Huelva das von der Cooperative neu eingeführte innovative Erntesystem für heiße Tage, das so genannte „Fresh Picking“ vor.

D

er Geschäftsführer, Juan Báñez, erklärte während der Präsentation: „Mit Fresh Picking verfügen wir über eine optimale und effiziente Lösung für die Erntearbeiten während der heißen Tage. Indem wir die größten Hitzestunden vermeiden, verbessern wir nicht nur die Qualität und Frische der Erdbeeren, sondern auch die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiter. Das ist ein weiterer Schritt hin zu dem Modell der kompletten Qualität: Da alle

kennen. Der Test, der seit Februar 2014 läuft, brachte gute Ergebnisse. Die Produzenten bestätigten die Vorteile dieses neuen Erntesystems. Die Arbeitsbedingungen seien angenehmer, da die größten Hitzestunden für die Mitarbeiter vermieden würden. Die Früchte, die bei einer Temperatur von 15º gepflückt würden, seien frischer, von höherer Qualität und besserer Konsistenz.

Für José Antonio Márquez, Vizepräsident von Cuna de Platero, ist „Fresh Picking“ eine Revolution für die Erdbeerbranche, weil es die Arbeitsgewohnheiten auf den Plantagen verändere, die Kunden einen besseren Service bekämen und gleichzeitig angenehmere Arbeitsbedingungen erreicht würden. „Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir anders arbeiten müssen, wenn wir unterschiedliche Resultate erreichen wollen. Um konkurrenzfähiger zu sein, müssen wir uns von den anderen Mitbewerbern abheben und wenn etwas unsere Kooperative charakterisiert, so ist das die Innovation“, führte er weiter aus. Durch die Einführung von Fresh Picking setzt Cuna de Platero weiter auf Forschung, Entwicklung, Innovation und Nachhaltigkeit; Schlüsselfaktoren für das Unternehmen, um seine führende Rolle in der Branche zu halten und die Position auf den europäischen Märkten zu festigen. d.s./c.s.

Vorteile von Fresh Picking: Verbesserte Arbeitsbedingungen, höhere Qualität und bessere Konsistenz der Früchte sowie Energieeinsparungen. Foto: Schmidt

Prozesse früher anfagen, kommt die Ware auch früher in die Regale der näher gelegenen Supermärkte. Die Früchte werden beim Pflücken nicht beschädigt, die Zeitspanne in den Kühlkammern, bevor sie konfektionert werden, ist kürzer, was wiederum eine bedeutende Energieeinsparung mit sich bringt.“ Mit dem Ziel, während der Arbeitstage mit sehr hohen Temperaturen – überwiegend in den Monaten April und Mai – die Erdbeeren frischer und von höherer Qualität zu ernten, hat die Kooperative in einem Pilotversuch den Arbeitsbeginn verfrüht. Dafür hat sie in Zusammenarbeit mit Guru Energy, einem auf Energieeinsparung spezialisierten Ingenieurbüro mit Sitz im Parque Científico y Tecnológico in Huelva, eine LEDLampe mit Lithium-Batterien entwickelt. Sie ist leicht, hat einen geringen Verbrauch und eine lange Lebensdauer. Durch ihr intensives Licht können die Erntehelfer die Früchte besser er11


Produziert wird u.a. in der Lüneburger Heide.

DEUTSCHLAND/NORDGEMÜSE KROGMANN _________________________________________

Pionier bei der Einführung von Kulturheidelbeeren

S

eit mehr als 55 Jahren ist Nordgemüse Krogmann im Handel mit Heidelbeeren tätig. Das Unternehmen war ein Pionier bei der Einführung der Kulturheidelbeere für den deutschen Frischmarkt Ende der 50er Jahre. Mit seiner Eigenmarke „Die dicken Blauen“ setzt der Familienbetrieb konsequent auf Qualität und Tradition. „Heidelbeeren sind süße, frische, fruchtige und unkomplizierte Früchte, die gut als Snack genossen werden können“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Vermarktet wird traditionell in Körben zu 1 kg oder 2,5 kg. Doch es sind auch verpackungen in Flow-Pack zu 200 g oder in PET-Schalen zu 250 g respektive 500 g mit Deckel sowie in Pappschalen möglich.

Produziert wird in der Saison in Deutschland in enger Kooperation mit Erzeugerbetrieben aus Niedersachsen, speziell der Lüneburger Heide sowie aus Brandenburg. Eigene Plantagen unterhält Nordgemüse Krogmann zudem in der französischen Region Medoc. In den Wintermonaten bezieht das Unternehmen Blaubeeren aus Chile, Uruguay und Argentinien. Um den Angebotszeitraum auszudehnen und die Qualität noch weiter zu verbessern, setzt Nordgemüse Krogmann auf kontinuierliche Entwicklung – auch bei den Sorten. So haben dem Unternehmen zufolge die Sorten Liberty und Aurora vor allem in der späten Saison ab August die traditionellen Varitäten wie Covell, Berkeley und Elisabeth ersetzt. Die Reifezeit für Aurora

liegt Ende August. Sie ist leicht süß-säuerlich im Geschmack. Sie eignet sich gut für den Frischmarkt. Die Liberty reift ab Mitte August. Dabei handelt es sich um eine mittelgroße, feste und süße Beere mit Biss. Für beide Sorten ist laut Nordgemüse Krogmann auch ein großflächiger Anbau möglich und sie eignen sich hervorragend für Lager und Transport. „Deutsche Ware ist beim Verbraucher Trumpf. Er schmeckt den Unterschied, denn unter langen Transporten können Aroma und Knackigkeit der Beeren leiden. Um das zu vermeiden, setzen wir bei Überseeware im Winter bedingt CA-Lagerung ein.“ Á

CHILE __________________________________________________________________________________

Blaubeerexporte deutlich gestiegen

T NORDGEMÜSE NORDGEMÜSE K R R O O G G M M AA N N N N K GmbH && Co. Co. KG KG GmbH

Pappschalen 184 x 8 x 250 g 68 x 7 x 1000 g Körbe

12

Plastikschalen 184 x 8 x 125 g 184 x 8 x 200 g 184 x 8 x 250 g 120 x 12 x 200 g

Körbe 100 x 2,5 kg 120 x 2,0 kg Umverpackungen

rotz zahlreicher Herausforderungen haben die chilenischen Blaubeererzeuger in der Saison 2014/15 den Wert ihrer Exporte steigern können. Statistiken der Behörde für Landwirtschaftliche Forschung und Politik in Chile (ODEPA) zufolge stiegen die Volumen um 24% gegenüber dem Vorjahr und erreichten 91.430 t. Gleichzeitig lag der durchschnittliche FOB-Preis mit 5,28 US-Dollar/kg um 17% niedriger. Insgesamt belief sich der Gesamtwert der Blaubeerexporte damit auf 483 Mio US-Dollar, ein Anstieg von 3% gegenüber der Vorjahressaison, berichtet Freshfruitportal. Zahlen des Chilenischen Exporteursverbands ASOEX weichen nur leicht von denen der Landwirtschaftsbehörde ab. Demnach stiegen die Blaubeer-Ausfuhren des Landes um 22% auf 91.000 t. Der Verband sowie das Chilenische Blaubeer-Komitee räumten ein, es sei schwie-

rig, genau Schätzungen über den Exportwert und Preise abzugeben. Die Situation sei für jeden Erzeuger unterschiedlich und von der Region, der Varietät und den Zielmärkten abhängig. Zudem hätten verschiedene Problem in den Märkten dazu geführt, dass die übliche Preiserholung zum Saisonende in diesem Jahr nicht stattgefunden habe, so Andres Armstrong, geschäftsführender Direktor des Komitees. Und ASOEX ergänzte, dass zum Ende der Saison günstige Klimabedingungen in den südlichen Regionen dazu beigetragen hätten, das mehr Früchte als üblich eine Exportqualität erreicht hätten. Mehr als zwei Drittel der chilenischen Blaubeerexporte gingen nach Nordamerika während die Lieferungen nach Europa und Asien um 23% respektive 10% gestiegen sind. Vor allem China und Korea nehmen laut Ronals Bown von ASOEX mehr Ware ab. Á


NL/GROWER-RETAIL-CONNEXION/SUN BERRY _____________________________________________________

Starke Zusammenarbeit im Beerengeschäft

S

un Berry International ist eine Tochtergesellschaft der Veiling ZON Obst und Gemüse und startete mit einer Gruppe von Blaubeererzeugern. Nach und nach machten sie die ganze Produktvielfalt von Beerenobst zu ihr Kerngeschäft. Um dem LEH das ganze Jahr ein komplettes Sortiment Obst und Gemüse von hoher Qualität liefern zu können, haben Sun Berry und The Grower-Retail-Connexion eine Zusammenarbeit gestartet. „Der Vorteil der langfristigen Beziehungen ist, dass wir die Gelegenheit haben, den Verbrauchern immer und vor allem immer wieder gerecht zu werden. So wollen wir die Wiederholungskäufe erhöhen, was ein Vorteil für unsere Kunden und unsere Erzeuger ist“, sagt Jacques Luteijn, Direktor bei Grower-Retail-Connexion. „Mit unseren hochmodernen Verpackungsanlagen können wir die Produkte in allen möglichen Verpackungen packen; wärmeversiegelt, mit Deckel, mit Werbeaufkleber, oder anderen Verpackungslösungen nach den Wünschen unserer Kunden. Dank des Respiration-Messgeräts von Perfotec können wir zudem die Atmungsaktivität der Früchte feststellen und dementsprechend mit den geeigneten Folie verpacken.“

Mit dieser Respiration-Technologie ist das Unternehmen laut Luteijn in der Lage, die bestmögliche Haltbarkeit nicht nur für Beeren, sondern auch für Kirschen, Aprikosen, Weinbergpfirsiche und anderes empfindliches Obst und Gemüse zu erreichen. Die Grower-Retail-Connexion ist spezialisiert auf direkte Lieferungen an Supermarkt-Depots oder bevorzugte Lieferanten

Das Unternehmen bietet eine Vielfalt an Verpackungslösungen.

Ǩ

in Europa. Die Lage des Standortes, der LogistikKnotenpunkt Fresh Park Venlo, bietet dem Unternehmen eine große Flexibilität für seine Logistik. Die Grower-Retail-Connexion bietet eine ganzjährige Verfügbarkeit von Beerenobst und Conférence-Birnen. Steinobst wie Kirschen, Weinbergpfirsiche, Nektarinen und Aprikosen stehen während der Saison zur Verfügung. „Um die Versorgungskontinuität zu gewährleisten, vertreten wir Erzeuger aus allen Kontinenten“, so Luteijn.

Wichtigste Produktionsländer sind ihm zufolge die Niederlande, Deutschland, Polen, Spanien, Peru und Chile. Südamerikanischen Produkte werden saisonal importiert. Häufig werden Heidelbeeren in Großgebinde verschickt, um am Bestimmungsort verpackt zu werden. „Dies bietet uns eine große Flexibilität, um unseren Kunden jede bevorzugte Verpackungsgröße und kundenspezifische Etiketten zu bieten. Als Grower-Retail-Connexion bieten wir ein kontinuierliches Engagement für hohe Qualität, Auswahl, Preise und Dienstleistungen. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung stehen wir für bessere Ergebnisse mit dem Fokus auf Qualität“, sagt Jacques Luteijn. Á

the Grower-Retail-Connexion

GROWERS packers direct

me!!! i t y r e v E ht WWW.GROWER-RETAIL-CONNEXION.COM Venrayseweg 106 c | Freshpark Venlo | The Netherlands

13


Special Berry Boom – Advertorial KOPPERT BIOLOGICAL SYSTEMS _____________________________________________________________________________________________

NatuGro bei Blaubeeren: Höhere Produktion, widerstandsfähigere Pflanzen, weniger Düngemittel

I

mmer mehr Erzeuger von Blaubeeren sind von der positiven Wirkung von NatuGro überzeugt. Dieses auf natürlichen Stoffen basierende Anbausystem hat in vielen Betrieben die Produktion und die Qualität deutlich verbessert. So stieg beim deutschen Unternehmen Blueberry Giant auf einer mit NatuGro behandelten Fläche die Produktion infolge eines höheren Fruchtgewichts um 15%. Der niederländische Erzeuger Hay Geurts hat vergleichbare Erfahrungen gemacht und kommt außerdem mit weniger Düngemitteln aus. Blueberry Giant verfügt über eine Anbaufläche von 40 ha. Der in Weeze ansässige Betrieb hat inzwischen zwei Jahre lang Erfahrungen mit dem natürlichen NatuGro-System gesammelt. „Im Jahr 2013 konnten wir schon mit bloßem Auge ein besseres Wachstum feststellen, vor allem im Frühjahr“, berichtet Zuchtmanager Jo Berden. „Dies ist für die Entwicklung der Blütenknospen sehr wichtig. Je robuster die Blütenknospen, desto mehr Früchte gibt es später.“

15 Prozent höhere Produktion

Im Jahr 2014 wurde erneut NatuGro verwendet, dieses Mal auf einer Fläche von 5 ha mit der Sorte Aurora. Am Ende der Saison stellte sich heraus, dass die Produktion auch auf dieser Fläche um 15% höher lag als bisher. Dabei wurden allerdings nicht unbedingt mehr Blaubeeren produziert, sondern vor allem größere und schwerere Früchte. Jo Berden erklärt: „Dank der NatuGro-Produkte kann die Pflanze die vorhandenen Nährstoffe besser aufnehmen und verwerten.“ Auf dieser Fläche, so betont er, wurde bisher stets die niedrigste Produktion erzielt. Jetzt liegt dieses Feld an der Spitze. „Für mich steht fest, dass dies dem Einfluss von NatuGro zu verdanken ist. Studien zeigen außerdem, dass das Bodenleben in unserem Betrieb reicher und vielfältiger geworden ist. Der Boden enthält jetzt mehr nützliche Mikroorganismen.“ Jo Berden stellte auf der behandelten Fläche zudem weniger Schäden durch Schildläuse und Napfschildläuse fest. „Die Pflanzen sind widerstandsfähiger geworden.“

Weniger Kunstdünger

Erzeuger können die NatuGro-Produkte kombiniert oder einzeln einsetzen. Die Produktreihe umfasst natürliche Düngemittel, Biostimulatoren sowie natürliche Fungizide und natürliche Insektizide, so Produktmanager Nico Harteveld, der beim Hersteller Koppert Biological Systems für den Freilandanbau zuständig ist. Das Unternehmen ist führend im Bereich des biologischen Pflanzenschutzes und beobachtet in vielen Ländern den zunehmenden Einsatz von NatuGro. NatuGro, so Harteveld, fördere ein reiches und gesundes Bodenleben und mache Pflanzen vor allem robuster und widerstandsfähiger. „Das zahlt sich nicht nur in einer höheren Produktion aus. Eine robustere Pflanze ist auch widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall über und im Boden, sodass weniger chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen müssen. Das ist ganz besonders bei der Blaubeere mit ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften wichtig.“ Studien mit einer reduzierten Düngergabe (-20% generisch) zeigen, dass das Wachstum gleich bleibt. Bei einem Vergleich mehrerer (von einem unabhängigen Institut analysierter) Bodendüngerproben finden sich auf einer mit NatuGro behandelten Fläche mehr 14

Bei Blueberry Giant stieg die Produktion auf einer mit NatuGro behandelten Fläche um 15 Prozent. Während diese Fläche bisher immer das Schlusslicht gewesen war, lag es nun mit der besten Produktion an der Spitze.

für die Pflanze verfügbare Nährstoffe im Boden. Pflanzensaftanalysen liefern den Beweis dafür, dass die Pflanze davon profitiert: Das Blatt enthält im Vergleich zu einer nicht behandelten Fläche mehr Nährstoffe. Harteveld weist auf die Systematik des Anbausystems hin. „Mit Analysen messen wir die Auswirkungen der Mittel und der Methoden. Darauf legen die Erzeuger großen Wert, denn sie möchten genau wissen, wie NatuGro ihre Pflanzen beeinflusst. Außerdem können sie ihre Maßnahmen dann ganz auf den Bedarf der Kultur abstimmen.“

20 Prozent weniger Kunstdünger

Der niederländische Erzeuger Hay Geurts aus Horst aan de Maas baut auf 25 ha seines 70 ha großen Betriebs Blaubeeren an. Im Jahr 2014 hat er auf einer mit NatuGro behandelten Fläche 20% weniger Kunstdünger ausgefahren. „Eine höhere Produktion dank NatuGro hatte ich bereits festgestellt. Jetzt wollte ich mich selbst davon überzeugen, dass das Anbausystem die Aufnahme von Nährstoffen fördert. Messungen haben dies bestätigt: Die mit NatuGro behandelten Pflanzen wiesen einen höheren Gehalt an Elementen wie Kalium, Stickstoff, Calcium und Mangan auf als unbehandelte Pflanzen. Dies konnte anhand von Blattanalysen festgestellt werden.“ Dass eine Pflanze dank NatuGro die Nährstoffe besser verwertet, ist für Hay Geurts keine Nebensache, sondern ebenso wichtig wie die höhere Produktion. „Die Gesellschaft und der Markt verlangen schließlich, dass die Erzeuger immer weniger Kunstdünger einsetzen. NatuGro scheint uns dabei unterstützen zu können. Im laufenden Jahr 2015 möchte ich meinen Kunstdüngerverbrauch um 40% senken.“ Á


NatuGro in blueberries: greater yields, a resilient crop, and reduced fertilizer use

“With NatuGro, we get greater productivity as well as better nutrient provision”, says Dutch blueberry grower Hay Geurts.

M

ore and more blueberry growers are experiencing the positive effects of NatuGro for themselves. This cultivation system, based on natural substances, has greatly improved production and fruit quality on many farms. The German firm Blueberry Giant saw production of its variety Duke increase by 15% on a treated plot due to greater berry weight. The Dutch grower Hay Geurts has comparable experiences with NatuGro, and has discovered that the amount of artificial fertilizer used can be reduced. Blueberry Giant's production area covers 40 ha. The farm based in Weeze already has two years’ experience with the natural NatuGro system. “The improved growth was clearly visible in 2013, especially in the spring,” explains crop manager Jo Berden. “That was important for the development of the flower buds. The stronger they are, the more berries will be produced.”

Production 15% higher

In 2014, NatuGro was used once again on a 5 ha. plot planted with Aurora. At the end of the season, the plot had produced 15% more berries by weight due to larger and heavier fruit. Jo Berden explains: “The NatuGro products allow the crop to absorb and use the nutrients provided better and more efficiently.” He emphasizes that the plot concerned always used to have the lowest productivity. Now it is the most productive. “For me, it is clear that NatuGro is what has made the difference. Research has also demonstrated that the soil is now richer and more varied, now containing more useful microorganisms.” Jo Berden also saw less damage caused by insects in the treated plot. “The crop has become more resilient.”

Reduced artificial fertilizers

Growers can use the NatuGro products in combination or separately. The products include natural fertilizers, biostimulators, natural

fungicides and natural insecticides, explains product manager Nico Harteveld, responsible for outdoor crops at the manufacturer Koppert Biological Systems. The company takes the lead in biological crop protection and is seeing increasing use of NatuGro in many countries. According to Harteveld, NatuGro ensures a rich and varied soil life and - more particularly - a stronger and more resilient crop. “It pays for itself, not only in greater yields. A stronger crop is also more resistant to diseases and pests, both above and below ground, and requires less chemical crop protection. That is particularly important in blueberries, a crop with a strong health claim.” Research with reduced doses of fertilizer (-20% generic) shows that growth rates remain the same. However, when comparing soil fertilization samples (analysed by an independent institute), it appears that more fertilizer substances are available to the plant in the soil in the NatuGro plot. Plant sap analyses show that the crop benefits from this: the leaves contain more nutrients compared with an untreated plot. Harteveld points out the systematic nature of the cultivation system: “We use analyses to measure the effects of the products and the measures taken. The growers consider that important, as they want to know how NatuGro influences their crops, and they can very precisely tailor the treatment to the needs of the crop.”

Twenty per cent less artificial fertilizer

The Dutch grower, Hay Geurts, from Horst aan de Maas has set up 25 ha. of his 70 ha. farm for blueberries. In 2014, he applied 20% less artificial fertilizer on a plot treated with NatuGro. “I had already measured greater productivity thanks to NatuGro. Now I wanted to see for myself that the cultivation system contributes to the better absorption of nutrients. It turned out to be true: at the end of August, the plants treated with NatuGro had higher levels of elements such as potassium, nitrogen, calcium, and manganese than the untreated crop. This was demonstrated by means of leaf analyses.” The fact that a crop is better able to absorb nutrients thanks to NatuGro is no minor matter for Hay Geurts. It is just as important as the extra yield. “After all, society and the market want growers to use less and less artificial fertilizer. NatuGro appears to be able to help with this. In 2015, I want to be able to apply 40% less artificial fertilizer.” Á

Koppert B.V., the Netherlands Veilingweg 14, NL-2651 BE Berkel en Rodenrijs P.O. Box 155, NL-2650 AD Berkel en Rodenrijs Tel. +31-(0)10-5 14 04 44 Fax +31-(0)10-5 11 52 03 www.koppert.com info@koppert.com

15


Special Berry Boom UMFRAGE IM DEUTSCHEN LEBENSMITTELEINZELHANDEL ___________________________

Gesundheitsaspekte und Regionalität spielen eine große Rolle Beeren sind das Boom-Produkt der letzten Jahre. Im Lebensmitteleinzelhandel steigen Absatz und Umsatz im zweistelligen Bereich. Dies geht klar aus der Umfrage des Fruchthandel Magazins im deutschen LEH, die wir für dieses Special, gemacht haben, hervor.

W

ir wollten wissen, ob trotz des rasan- bieten eine gute Möglichkeit der Verkaufsfördeten Wachstums das Beerensortiment rung. Durch verschiedene Verpackungsgrößen, wie Snackbecher oder Familienverpackungen, noch weiter ausbaufähig ist. Fruchthandel Magazin: Experten im Frucht- reagieren wir zudem auf die unterschiedlichen geschäft glauben, dass der Absatz der kleinen Bedürfnisse der Verbraucher. Früchte noch weiter gesteigert werden kann. Kirsten Geß, Leiterin UnternehmenskommuWas denken Sie könnte getan werden, um eine nikation von Aldi Süd: Aldi Süd bewirbt bereits seit einigen Jahren monatlich explizit ein Obst weitere Umsatzsteigerung zu erzielen? Claudia Kißner, Fachberater für u.a. Obst und oder ein Gemüse passend zur Saison separat als Gemüse, tegut...: Umsatzsteigerungen können „Produkt des Monats“ sowohl in den Aldi Süd durch eine klare, übersichtliche Platzierung, z.B. Filialen als auch auf unserer Website. Entsprein Kühltruhen gesteigert werden. Heidelbeeren chend der Erntezeit werden es in den Sommermokönnten auch in anderen Gewichtungen, aktuell naten Juni und Juli Erdbeeren und Heidelbeeren 125 g Schalen, angeboten werden. Zum Beispiel werden. Kunden können sich über Vitamine und in 500 g Schalen oder in kleinen Eimern und Inhaltsstoffe der Früchte informieren und erhaleine Kombinationen verschiedener Beerensorten ten hilfreiche Tipps und Tricks für die Zubereitung und Aufbewahrung der Beeren. Auch unser könnten das Sortiment abrunden. Edeka-Zentrale: Unser Ziel ist es, über das vierteljährlich erscheinendes Kundenmagazin gesamte Jahr eine volle Verfügbarkeit von „Aldi inspiriert“ greift das Thema der saisonale Beerenobst unter unserer Eigenmarke „Edeka+“ Früchte regelmäßig auf. So finden sicherzustellen. Die Ausweitung der Anbaufläunsere Kunden in chen für Him-, Heidel- und Brombeeren sowie der akneue Anbaumethoden ermöglichen eine tuellen verlässlichere Belieferung und eine länAusgabe gere Verfügbarkeit der Ware. Potenzial beispielsfür eine weitere Umsatzsteigerung weise intersehen wir außerdem in der Weiteressante Rezepentwicklung der Kulturen sowie tideen passend zur die Aufnahme neuer Sorten Erdbeer- und Spargelmit unterschiedlichen Gezeit. schmackseigenschaften. Petra Rogg, SortiEin Einkauf von Beementsmanagement O+G, renobst wird oft Globus SB-Warenhaus spontan entHolding: Den Kunden wieder schieden. In vom Geschmack überzeugen. der Hochsaison Ideal ist hierzu der Einsatz von fördern viele unseVerkostungsaktionen. Diese rer selbstständigen Kaufleute bieten wir unseren Kunden an den Verkauf daher durch Son- Eine drei Tagen der Woche an, dabei deraufbauten und Verbund- klassische Beerenkönnen sie sich von selbst vom platzierungen. Auch Verkos- Verpackung aus dem Metro Geschmack unserer Ware übertungsaktionen in den Märkten Cash & Carry Sortiment. zeugen. Natürlich gehört hier

auch unsere Beerenvielfalt dazu. Die Feedbacks sind toll und für uns ein Indiz die richte Auswahl in unserem Regal zu führen. Verbundaktionen mit Joghurt, Quark oder einfach Milchmix-Getränken bieten sich an, den Kunden weitere Ideen zu geben. Die Powerfrüchte eignen sich auch hervorragend für Smoothies – die augenblicklich total im Trend liegen. Informationen rund um die gesundheitliche Wertigkeit der feinen Früchte lassen sich so auch ganz einfach vermitteln. Fruchtpreisgewinner 2015 Max Stenten, Rewe Stenten: Wir denken, dass Informationen an der Ware über Geschmack, GeThorsten Heil, Bereichssundheitswert leiter Einkauf/Category und Verwendung Management Obst, den Absatz erGemüse, Blumen & Eier höhen können. bei tegut… Außerdem setzen wir auf Verkostungen, da wir festgestellt haben, dass wir so höhere Abverkäufe generieren konnten. Goran Brankovic, Leiter Category Management für u.a. Obst und Gemüse bei Kaiser’s Tengelmann: Wir haben gute Erfahrungen mit Aktionen zum Wochenende gemacht. Hierbei insbesondere mit Zusatzplatzierungen auf den Aktionsflächen. FH-Magazin: Das Beerensortiment wird heute überwiegend am PoS gekühlt angeboten. Viele Präsentationen in flachen Kühltruhen sind nicht

Unser Fitnesskick: die Johannisbeere Grundhöfer GmbH · Johann-Georg-Fahr-Anlage 1 · 60437 Frankfurt · Tel.: 069-40 50 08-0 · Fax: 069-40 50 08-88 · info@grundhoefer-frankfurt.de info@grundhoefer-frank

16


Foto: Metro Cash & Carry

besonders attraktiv. Können hier Verkostungsmöglichkeiten oder bunte Produktinfos mehr Aufmerksamkeit hervorrufen? Thorsten Heil, Bereichsleiter Einkauf, tegut…: Die Präsentation in Kühltruhen mit zwei Ebenen ist eine Möglichkeit, das Beerenangebot attraktiv anzubieten. Petra Rogg, Globus: Ich bin der Meinung dass in erster Linie selbst erlebter Genuss, jede noch so ausgetüftelte Marketingstrategie schlägt! Trotzdem spielt auch die Verpackung eine Rolle. Das ist was der Kunde als erstes sieht. Gelungene Verpackungen setzen Kaufimpulse, der später erlebte Geschmack des Produkts überzeugt und macht den Kunden zum Wiederholungstäter. Verpackungsfirmen machen sich heute Gedanken rund um die Beere. Ob Shaker-Becher, geschwungene Schalen, Formschalen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, das Ganze kombiniert mit einem ansprechenden Etikett – idealerweise einer starken Marke – runden den Auftritt ab. Zur Präsentation in der O&G Abteilung, könnte ich mir auch Standtruhen vorstellen. Beeren in Augenhöhe zum Kunden. Ansprechendes und dafür ausgerichtetes Design in Sachen Verpackung und ausgesuchte, geschmackvolle Sorten – so kann der Beerenkonsum boomen. Bernhard Niemann, Einkäufer Obst, Metro Cash & Carry Deutschland: Wir werden in diesem Jahr standortübergreifend eigene Hausmessen zum Thema Beerenobst veranstalten, bei denen wir verstärkt Verkostungen anbieten. Außerdem werden wir durch große Aufbauten am Kopf der Abteilungen sowie durch Plakate und

Flyer die Aufmerksamkeit auf unser Beerensortiment lenken. Durch Verbundaktionen mit anderen Abteilungen heben wir wiederum die Verwendungsmöglichkeiten von Beerenobst hervor. Goran Brankovic, Kaiser’s Tengelmann: Auch wir haben bereits positive Erfahrungen mit zusätzlichen Verkostungen gemacht. Produktinfos in Form von Flyern oder Infoschilder sind unverzichtbar, um dem Kunden die Beeren noch näher zu bringen. Lidl Deutschland: Das Beerensortiment ist gut sicht- und erreichbar im Obst- und Gemüsebereich platziert. Aktuell gibt es keine Pläne, Beeren in Kühltruhen anzubieten. FH-Magazin: Immer mehr Verbraucher wollen sich gesund ernähren. Gerade Heidel- oder Brombeeren zeichnen sich durch einen hohen Gesundheitswert aus. Glauben Sie, dass der LEH

Bei Rewe Stenten werden die Konsumenten mit dem Logo „STENTEN Fitness“ auf den Gesundheitswert der Beeren aufmerksam gemacht.

hier mehr auf Produktinfos zum Thema Gesundheit setzen sollte? Claudia Kißner, tegut...: Die Gesundheit steht heute sehr im Fokus, hier sollte nicht nur der LEH seinen Beitrag dazu leisten sondern auch die Produzenten. Sie können am besten auf die Besonderheiten welche vor Ort herrschen und die Produkte auszeichnen eingehen.

Viele setzen Kühlmöbel zur Erhaltung der Qualität ein.

Foto: Edeka

17


Foto: tegut...

GRUNDHÖFER GMBH ___________________

Ungewöhnliche Sorten im Kommen

D Edeka-Zentrale: Über unsere Produkte und den hohen Gesundheitswert von Beerenobst informieren unsere selbstständigen Kaufleute und ihre kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am PoS. Auch online und am Telefon gibt der Edeka Ernährungsservice Auskunft und bietet kompetente Beratung rund um das Thema bewusste Ernährung. Darüber hinaus geben die Edeka Experten online auf www.edeka.de verschiedene Tipps und Inspiration zu verschiedenen Bereichen, unter anderem zu Beerenobst im Themenschwerpunkt Obst & Gemüse. Bernhard Niemann, Metro Cash & Carry Deutschland: Neben dem Gesundheitsaspekt spielt bei unseren Kunden zurzeit das Thema Regionalität eine große Rolle. Durch unser großes Angebot an regional angebautem Beerenobst besitzen wir hier ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Max Stenten, Rewe Stenten: Wir versuchen dies seit einiger Zeit und arbeiten mit dem Logo „STENTEN Fitness“. Hier werden Produkte mit viel Vitamin C, Kohlenhydraten und Eiweiß vorgestellt. Dabei fügen wir eine Beschreibung des Produktes noch zu hinzu. Goran Brankovic, Kaiser’s Tengelmann: Wellness und das Thema Health-Benefits sind voll im Trend. Diesen Aspekt berücksichtigen wir bereits in unseren Werbemitteln (Handzettel/Flyer) und im Rahmen von Verkostungsaktivitäten, wo neben der reinen Verkostung insbesondere die Vermittlung von Informationen zum Produkt im Vordergrund stehen. Petra Rogg, Globus: Dosierte Informationen, welche die gesundheitlichen Kernaspekte auf-

Schon die Kleinsten genießen das Beerensortiment. Hier sind vor allem Himbeeren und Erdbeeren beliebt. Foto: Globus

greifen sind sicherlich für einen gewissen Teil der Kunden interessant, zu umfangreich sollten diese jedoch aus meiner Sicht nicht sein. Denn wenn man die Produktinformationen liest und man das Gefühl bekommt, es handle sich bei all den Hinweisen letztendlich fast um eine Arznei, hat man den Bogen überspannt. Die Kunden für die der gesundheitliche Aspekt relevant ist, sind eh schon aufgeklärt. Á

Kontrollierte Atmosphäre

Natürliche Natürlich kontrolli kontrollierte Atmosphäre Strategische ische Konservierung Konservierun Im klassischen Kühlhaus Flexibilität

Produkte länger frisch halten! Obst davon Beeren, Gemüse, Blumen, Pilze

JANNY MT La Condemine · 71260 Peronne · France · Tel.: +33 3 85 23 96 20 · www.jannymt.com

18

ie Firma Grundhöfer GmbH, hat ihren Fokus auf den Handel mit Früchten und Gemüse aus deutscher und internationaler Produktion in Bio- und konventioneller Qualität gerichtet, sowie auf ein umfassendes Logistikmanagement und einen erstklassigen Service. „Für unsere Kunden – vom spezialisierten Caterer bis zum Discounter und Supermarkt – bedeutet das einen Fulltime-Service rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche“, so Geschäftsführer Peter Grundhöfer. Produktsicherheit gehört ihm zufolge zu den wichtigsten Anliegen, daher ist das Unternehmen nach IFS, BIO und „Geprüfte Qualität Hessen“ zertifiziert. Gelagert wird das gesamte Sortiment von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini in vollklimatisierten Lagerräumen. Sobald es im Frühjahr die ersten deutschen Erdbeeren gibt, startet auch bei Grundhöfer der Berry-Boom. Es folgen Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren, auch hier auf Wunsch in Bio-Qualität. „Beerenobst sind die Boten des Sommers“, sagt Peter Grundhöfer. „Jeder liebt sie und wir alle können uns wohl noch daran erinnern, wie wir uns als Kind die Himbeeren vom wilden Strauch gepflückt haben. Für uns als Händler stellt sich hier besonders die Frage, wie wir diese sensiblen Früchte ansprechend, frisch und möglichst haltbar an den Kunden bringen.“ Hier spielen laut Grundhöfer die richtigen Transportwege, die für Beerenobst so wichtige Kühltemperatur und eine passende Verpackung die Hauptrolle. Besonders geeignet seien Schalen und Becher aus Pappe, Zellstoff, PET oder Holz.

„In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Beerenobst stark zugenommen“, so Grundhöfer „die Früchte werden bei den Verbrauchern immer beliebter. Darauf hat sich auch der Anbau eingestellt, in der Hauptsaison, die hierzulande bis in den September geht, gibt es eine Auswahl an Beerenobst, die für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Auch ungewöhnlichere Sorten wie z.B. Holunder oder Sanddorn sind im Kommen. Á


Special Berry Boom – Advertorial DER SPEZIALIST FÜR ROTE JOHANNISBEEREN __________________________________________________________________________

Berrybrothers: Fokus auf Innovation und Nachhaltigkeit

B

errybrothers aus dem niederländischen Roggel hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten europäischen Anbaubetriebe für Rote Johannisbeeren und andere Beerenobstarten entwickelt. Und das Ende ist noch nicht in Sicht: Derzeit wird eine neue Betriebshalle errichtet, mit der die Lagerkapazität weiter vergrößert wird. Zudem arbeitet Berrybrothers stets an Erweiterung, Erneuerung und Optimierung des Sortensortiments und auch Innovation und Qualitätsverbesserung sind wichtige Pfeiler des Betriebs. Berrybrothers, der Betrieb der Familie van Zuilen, bewirtschaftet eine Anbaufläche von rund 84 Hektar. Der Schwerpunkt liegt mit einer Anbaufläche von 67 Hektar auf Roten Johannisbeeren, daneben werden auch Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren angebaut. Das Beerenobst wird mit Leidenschaft und Liebe zum Produkt unter Einsatz modernster Techniken angebaut. Um den Kunden möglichst alle Sorgen abzunehmen, kümmert sich die Familie van Zuilen um den gesamten Ablauf vom Anbau bis zur Verarbeitung. Der Beerenobstbetrieb verfügt über Produktionsstandorte in den Niederlanden (Limburg und Gelderland) und in Portugal. In Südeuropa werden auf 1,5 Hektar Rote Johannisbeeren und auf 3 Hektar Heidelbeeren angebaut. „Der Startschuss zur Saison fällt in Portugal“, berichtet Nijs van Zuilen. „Hier beginnen wir Mitte Mai mit der Ernte der Himbeeren, im Anschluss daran werden Anfang Juni die ersten Roten Johannisbeeren und Heidelbeeren geerntet. In den Niederlanden beginnt die Ernte der Roten Johannisbeeren Ende Mai in den Gewächshäusern und Mitte Juni beginnt die erste niederländische Himbeerernte. Danach sind von Anfang Juli bis Mitte November die niederländischen Heidelbeeren verfügbar. Bei den Brombeeren beginnen wir die Ernte Mitte Juni. Wir bemühen uns jedes Jahr, möglichst früh zu sein und als Erster auf den Markt zu kommen.“

Fokus auf Neuheiten Auch in anderer Hinsicht möchte Berrybrothers möglichst der Erste sein. Das Sortensortiment wird regelmäßig um neue Sorten erweitert. „An unserem Standort in Roggel verfügen wir über eine 1.000 m2 große Versuchsanlage. Hier prüfen wir die neuen Sorten ein bis zwei Jahre lang auf Qualität, Haltbarkeit und Geschmack.

Anhand der Ergebnisse erweitern wir unser Sortiment ständig um neue und bessere Sorten. Immer mit dem Ziel, unsere Kunden möglichst optimal bedienen zu können“, berichtet van Zuilen.

Schritte zur Nachhaltigkeit Auch im Anbau wird stets auf Innovationen gesetzt und damit das Ziel verfolgt, Ertrag und Qualität zu verbessern. „In unserer Versuchsanlage testen wir zum Beispiel verschiedene Schnittmethoden und führen wir Versuche durch, die auf die Verbesserung der Düngungsergebnisse und die Ausweitung der biologischen Schädlingsbekämpfung ausgerichtet sind.“ Berrybrothers ist bemüht, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglichst einzuschränken. Berrybrothers entwickelte eine neue Technik für die mechanische Entfernung von Durchwuchs – dies ist unerwünschtes Pflanzenwachstum aus dem Boden – bei Roten Johannisbeeren. „Unser Plan ist, die Mittelverwendung in Zukunft noch weiter zu reduzieren und weitere Schritte im Bereich der Nachhaltigkeit zu setzen“, berichtet van Zuilen.

Vergrößerung des Lagers Für dieses Jahr ist die Inbetriebnahme einer neuen Betriebshalle mit Kühlanlage am Standort in Buren vorgesehen. Mit dieser Halle vergrößert Berrybrothers seine Lagerkapazität um 1.500 m2. Insgesamt können dann 900.000 Kilo Beeren gelagert werden. „Die Kühlung erfolgt mit dem natürlichen Kältemittel Propan: eine umweltfreundliche und energiesparende Lösung. Auch in dieser Hinsicht ist Nachhaltigkeit also die Richtschnur.“ Á

Berrybrothers BV Nijken 18 NL-6088 NR Roggel www.berrybrothers.nl info@berrybrothers.nl

T +31(0)475 49 62 14 F +31(0)475 49 13 68

19


Special Berry Boom FRUTANIA GMBH ______ ______________________________________________________________

Neue Beerensorten mit exzellentem Geschmack und langer Haltbarkeit Gemeinsam mit seinen angeschlossenen Erzeugern hat Frutania, der Beerenobstspezialist aus Grafschaft, in zwei neue Lizenz-Himbeersorten investiert. Qualität, Innovationsfreude, Zuverlässigkeit und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden und Produzenten gehören für Geschäftsführer Markus Schneider zu den fundamentalen Werten seines Unternehmens. Dies gilt für die Suche nach neuen Premiumsorten, innovativen Anbautechniken und die Verbesserung der betriebseigenen Infrastruktur.

V

or allem Sortenwahl und Anbautechnik liegen Markus Schneider und dem Frutania-Team am Herzen, denn sie mögen es überhaupt nicht, dem Markt Beeren zweiter oder dritter Wahl anzubieten; Ware also, die zwar möglicherweise Ertrag bringt, aber geschmacklich enttäuscht und rasch an Frische und Haltbarkeit verliert. Besonders erfreut ist Markus Schneider über die erfolgreiche Aufnahme von zwei neuen Premium Himbeeren in das eigene Beerenobst Portfolio. Es handelt sich um die beiden Sorten „Sapphire“ und „Diamond Jubilee“ des britischen Lizenzgebers Berry World Plus, die Frutania exklusiv in Deutschland anbauen und

• Kunststoffsteige Kunststoffsteige in in Holzdekor Holzdekor • • Förderung Förderung des des Abverkaufs Abverkaufs • • Marktplatzoptik Marktplatzoptik • • Umsatzsteigernd Umsatzsteigernd • • FaltFalt- und und stapelbar, stapelbar, für für maximale maximale • Transport- und und Lagerkapazität Lagerkapazität Transport• Ein Ein Active-Lock-System Active-Lock-System zur zur ergonomischen ergonomischen • Bedienung Bedienung • Leicht Leicht zu zu reinigen, reinigen, vollständig vollständig recyclebar recyclebar •

Strive for for More More Strive

20

Polymer Logistics Logistics N.V. N.V. Polymer Siemensstraße 42, 42, 59199 59199 Bönen Bönen Siemensstraße Deutschland Deutschland Tel.: +49 (0)2383 919 420 Tel.: +49 (0)2383 919 420 Fax: +49 (0)2383 919 424 Fax: +49 (0)2383 919 424 pmt.deutschland@polymerlogistics.com pmt.deutschland@polymerlogistics.com www.polymerlogistics.com www.polymerlogistics.com

Sapphire ist eine der neuen Lizenz-Himbeersorten von Frutania.

vertreiben wird. Die deutsche Saison reicht mit diesen Sorten von Anfang Juni bis Ende Oktober. Dadurch ist ein optimaler Anschluss an das Importgeschäft aus Spanien, Portugal und Marokko gegeben. „Wir sind außerordentlich froh darüber, dass uns dieser Schritt nach langer Vorbereitungszeit gelungen ist. Insbesondere hat uns die Offenheit unserer angeschlossenen Erzeugerbetriebe gefreut, die trotz hohem Preisdruck und steigenden Lohnkosten in unsere neuen Kulturen investiert haben. Ohne unsere Produzenten können wir unsere Vision von noch besserer Qualität und optimaler Haltbarkeit nicht umsetzen. Diese enge Zusammenarbeit macht uns so innovativ“, sagt Markus Schneider im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin. Insgesamt ist er davon überzeugt, dass der deutsche Himbeermarkt noch enormes Potential aufweist. „Um für das dynamische Wachstum des Marktes aufgestellt zu sein, ist es wichtig, Varietäten anzubieten, die wie „Sapphire“ und „Diamond Jubilee“ exzellenten Geschmack, lange Haltbarkeit und ein attraktives Erscheinungsbild ver-

Geschützter Anbau der Long-CaneKulturen.

binden. Damit können wir den Anforderungen des LEH optimal gerecht werden“, so Markus Schneider weiter. Die herausragenden Eigenschaften der beiden Lizenz-Himbeersorten kann auch Supply Chain Manager Teunis Sikma bestätigen: „Bei beiden Varietäten handelt es sich um sogenannte Long-Cane-Kulturen. Dadurch sind wir sehr flexibel und können über einen langen Zeitraum bedarfsgerecht Himbeeren anbieten. Sie werden – wie all unsere Himbeeren – ausschließlich im Substrat aufgezogen. Besondere Eigenschaften sind neben der Größe der Beeren ihr vorzüglicher Geschmack, sowie eine hohe Festigkeit, die eine lange Haltbarkeit gewährleistet“, erläutert Teunis Sikma. In diesem Jahr sind „Sapphire“ und „Diamond Jubilee“ noch in kleinerem Umfang erhältlich, doch bereits 2016 wird Frutania die Produktion deutlich forcieren. Ziel ist es, mittelfristig traditionelle Sorten wie Tulameen zu ersetzen, so Sikma.

Innovationen bei Beerenobst Doch nicht nur im Bereich Himbeeren ist bei Frutania vieles in Bewegung. Insgesamt möchte das Unternehmen durch Spezialisierung, innovative Anbaumethoden und eine exzellente Infrastruktur noch besser auf die Bedürfnisse seiner Kunden eingehen. Insbesondere durch die kontinuierliche Entwicklung der Dienstleistungsbereiche Logistik, Qualitätssicherung, Verpa-


Fruchthandel Magazin 2015 Projekt zur „Minimierung von Pflanzenschutzrückständen in Erdbeeren und Beerenobst“. Alle Produzenten werden intensiv von den Mitarbeitern des Qualitätsmanagements der Frutania beraten und betreut. Die Produktqualität wird nicht nur beim Wareneingang auf die Einhaltung der Klasse I Normen und höheren Anforderungen der Kunden geprüft, sondern auch schon auf den Produktionsflächen sichergestellt. „Den größten Einfluss auf die Qualität unserer Beeren haben wir direkt auf dem Feld. Dort können Korrekturmaßnahmen sofort umgesetzt werden“, so Volker Kötting (Leiter Qualitätsmanagement). V.l.: Supply Chain Manager Teunis Sikma, Geschäftsführer Markus Schneider und Holger Hoge, Abteilungsleiter Ein- und Verkauf am Heidelbeer-Testfeld in Grafschaft.

ckung und Etikettierung will der Beerenspezialist eine marktgerechte Steuerung des Produktangebotes erreichen. Auch bei Erdbeeren investiert das Unternehmen in neue Sorten und Anbautechniken, die besseren Geschmack und höhere Planbarkeit ermöglichen. Zusätzlich zum Standardangebot werden in diesem Jahr während der kompletten deutschen Saison Premium Erdbeeren aus geschütztem Anbau angeboten. Bei Heidelbeeren und Johannisbeeren sehen Markus Schneider und Holger Hoge (Abteilungsleiter Ein- und Verkauf) zukünftig ebenfalls eine gute Entwicklung. Insbesondere Johannisbeeren erleben aus Sicht der Beiden derzeit eine Renaissance. Sie werden mittels geschützter Produktion und CA-Lagerung bis Ende November angeboten. Bei Frutania stehen die Verbesserung der Lagerfähigkeit, der Einsatz einer geeigneten Kühl-Infrastruktur sowie die Verwendung neuer Sorten im Vordergrund. „Eine möglichst jahresdeckende Verfügbarkeit des gesamten Beerenobst-Sortiments wird immer wichtiger. Die Heidelbeere ‚Aurora‘ ist dafür bestens geeignet“, sagt Holger Hoge. Das Unternehmen und seine Produzenten forcieren den Anbau von Heidelbeeren im Substrat, um zukünftig hohe Qualitäten und kontinuierliche Mengen bieten zu können. Auf dem Firmengelände in Grafschaft-Ringen wurde daher zu Forschungszwecken eine Anlage mit 3.500 Pflanzen eingerichtet. Dort wachsen derzeit sechs unterschiedliche Heidelbeersorten in Substrattöpfen. Frutania garantiert hohe Produktsicherheit durch ein risikobasiertes Rückstands-Monitoring mit regelmäßigen Feld- und Lagerkontrollen, sowie der Analytik von unabhängigen QSzertifizierten Laboren. Alle angeschlossenen Erzeuger sind QS-GAP zertifiziert und haben zusätzlich die Arbeits- und Sozialbedingungen ihrer Betriebe unabhängig prüfen lassen. Darüber hinaus hat Frutania seit über 8 Jahren mit der Landwirtschaftskammer NRW ein gemeinsames

Brombeeren und Stachelbeeren Aus Sicht von Markus Schneider und Holger Hoge bieten auch Brombeeren und Stachelbeeren erhebliche Wachstumschancen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Verbraucher geschmack-

lich bessere Beeren bekommen, als dies bislang häufig der Fall ist. „Bei Brombeeren haben wir die Anbauflächen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Insbesondere der geschützte Anbau mit Long-Cane-Kulturen, nimmt bei uns kontinuierlich zu. Dadurch sinkt die Anfälligkeit der empfindlichen Beeren deutlich und wir können die Beeren später ernten. Geschmacklich überzeugen können nur Früchte, deren kleine Einzelbeeren voll ausgebildet sind, bevor sie in den Handel und zum Konsumenten gelangen“, hebt Markus Schneider hervor. Auch bei Stachelbeeren hat Frutania die Flächen zuletzt um 10 ha ausgeweitet und bietet die Beeren von Mai bis Oktober an. „Ich glaube fest daran, dass der Beeren-Konsum noch weiter zunehmen wird. Mit unseren Produzenten tun wir alles, um der steigenden Nachfrage mit qualitativ hochwertigen und geschmackvollen Beeren gerecht zu werden“, so Markus Schneider abschließend. m.s.

BLAUBEERGARTEN GMBH ____________________________________________________________

Fokus auf moderner Verpackungsund Sortiertechnik

D

ie 1997 aus dem Zusammenschluss von fünf Erzeugern entstandene Blaubeergarten GmbH hat sich auf den Anbau von Kulturheidelbeeren spezialisiert. Alle Erzeuger des Unternehmens sind Mitglied beim Obstbauversuchs- und -beratungsring in Jork. Bereits vor Gründung der Blaubeergarten GmbH arbeiteten die betroffenen Erzeuger eng zusammen. Grund für den Zusammenschluss war u.a. die Bündelung der Qualität für den Endverbraucher durch die tägliche und erntefrische Anlieferung beim LEH. „Damit ist die beste Qualität beim Kauf unserer Blaubeeren gesichert.“ Außerdem sei durch die auf verschiedene – zum Teil bis zu 50 km voneinander entfernte – Produktion das Risiko der wetterbedingten Ernteausfälle minimiert, da Regenschauer in der Regel nur regional begrenzt fallen. „Ist eine Plantage von Regen betroffen, kann für Gewöhnlich auf einer anderen gepflückt werden.“ Außerdem investiert die Gruppe in neue Technologie im Abpackbereich. Sie verfügt über fünf Verpackungslinien, wodurch die Heidelbeeren in großen Mengen frisch an den LEH geliefert werden können. „Die Maschinen sind auf dem neuesten technologischen Stand. So haben wir beispielsweise einen Farb- und Weichsortierer, die für eine hohe Qualität sorgen“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Blaubeergarten könne Verpackung und Ausstattung der Heidelbeeren den Kundenwünschen entsprechend anbieten. Es sei aber auch möglich, die Heidelbeeren als lose Ware zu bekommen. Darüber hinaus bietet das Unterneh-

men auch gereinigte und sortierte TK-Ware in großen Mengen an. „Lieferungen innerhalb der EU sind ebenfalls möglich.“ Die Hauptsorte Bluecrop gehört zu den heute am häufigsten angebauten Kulturheidelbeeren. Darüber hinaus werden Sorten wie Gretha, Heerma und Goldtraube im Erwerbsanbau angepflanzt. Á

Blaubeergarten GmbH ♦ frische Heidelbeeren ♦ TK-Heidelbeeren ♦ Heidelbeerpflanzen ♦ gefriergetrocknete Heidelbeeren ♦ Saft ♦ Wein ♦ Obstler ♦ Marmelade ♦ Honig

Christina Badenhop

Grethemer Hauptstraße 35 29690 Grethem Tel. 0 51 64 - 91 42 0 Mobil 01 51 - 57 83 01 78 Fax 0 51 64 - 23 43 kontakt@blaubeergarten.de www.blaubeergarten.de

21


Special Berry Boom PERISHABLE CENTER FRANKFURT __________________________________________________________________________________________________

Neues Fastcooling-System bringt verderbliche Waren schneller auf Solltemperatur Um die Frische von Obst und Gemüse zu gewährleisten, ist eine durchgehende Kühlung der Waren maßgeblich. Dennoch erreichen viele Güter den Flughafen mit deutlich erhöhten Kerntemperaturen.

U

m die temperaturempfindlichen Güter schnell wieder auf die Solltemperatur zu bringen, verfügt die Perishable Center GmbH & Co. Betriebs KG in Frankfurt Main Flughafen, Europas größtes Luftfrachtcenter für temperaturgeführte Produkte, seit Juni über ein neues Fastcooling-System. „ln Standardkühlräumen benötigt man für das Reduzieren der Warentemperatur auf die vorgewählte Raumtemperatur, je nach Verpackung, 14 bis 18 Stunden. Mit dem Fastcooling-System erzielt man dieses Resultat schon nach 20% dieser Kühlzeit. „Fastcooling“ ist der erste Schritt für ein noch besseres Temperaturmanagement. Die Anlage produziert eine große Luftströmung, welche die Umgebungsluft der Kühlhäuser durch die Paletten strömen lässt. Dieser Prozess reduziert die Abkühlzeit auf Solltemperatur um bis zu 80%. Die Fastcooling Anlage kann mit bis zu 24 Paletten bestückt werden. Die Kühlung erfolgt bei diesem System, auch bis in die Mitte der Paletten, ohne Schockwirkung und Auskühlung. Eine gute Belüftung der Waren ist gewährleistet“, so das Unternehmen. Die beschleunigte Kühlung verlangsame den Reifeprozess und erhöhe damit die mögliche Lagerzeit der verderblichen Waren. Zudem würden

Das Kühlkettenmanagement ist ein maßgeblicher Faktor zum Erhalt der Warenqualität.

die Händler von einem reduzierten Gewichtsverlust durch das schnellere Abkühlen profitieren.

Erhalt der Warenqualität Das Kühlkettenmanagement ist ein maßgeblicher Faktor zum Erhalt der Warenqualität. Es beginnt nach der Ernte, geht weiter über den Transport und Verkauf bis hin zum Endkunden. „Leider gibt es nach wie vor auf dieser Reise noch zu viele Abweichungen in der Kühlkette. Die Kühlkette beeinflusst nicht nur die maxi-

male Lagerdauer, also die Haltbarkeit der Ware, sie ist auch verantwortlich für die Entwicklung von Pilzen und Bakterien. Selbst kurze Unterbrechungen in der Kühlkette gefährden die Produktqualität. Durch das schnellere Abkühlen der Ware, wurde ein reduzierter Gewichtsverlust, in einer Höhe von 1% bis 3% je nach Warenart, festgestellt. Bei einem Palettengewicht von nur 300 kg reden wir hier also von 3 bis 9 kg. Nur durch den geringeren Gewichtsverlust werden sich die Kosten des Kühlvorganges schon amortisieren“, so das Perishable Center Frankfurt. Die Vorteile des Fastcooling-Systems: ● Wesentlich kürzere Kühlzeit bis zum Erreichen der Warentemperatur. ● Reduzierter Gewichtsverlust durch ein schnelleres Abkühlen der Ware. ● Geringere Bakterienentwicklung bei niedrigeren Temperaturen. ● Verlangsamen des Reifeprozesses. ● Verlängerung der möglichen Lagerzeit. ● Kühlung bis in die Mitte der Palette. Á

PERISHABLE CENTER FRANKFURT EINE FRAGE DES ANSPRUCHS Temperaturgeführter Workflow für alle Bedürfnisse von Airlines und Spediteuren sowie Importeuren und Exporteuren Unabhängigkeit ermöglicht eine Zusammenarbeit mit allen Handlingsagenten IFS Logistic Standard (zertifizierte Qualität und Hygiene) Higher Level Schnelle Warenkontrolle im PCF durch die am Standort direkt vertretenen Behörden: Veterinäramt, Pflanzenschutz, BLE Qualitätskontrolle zur Feststellung der Warenqualität Produktspezifische Zwischenlagerung in 20 versch. Temperaturbereichen von -24 bis + 24°C Zoll und Transit Abwicklung 24 h / 365 Tage im Jahr Fastcooling & Vakuumcooling zur Sicherung der Produktqualität Perishable Center GmbH & Co. Betriebs KG

Flughafen Flughafen Frankfurt Frankfurt Main Main ·· Tor Tor 26 26 ·· Geb. Geb. 454 454 ·· 60549 60549 Frankfurt Frankfurt ·· Telefon: Telefon: +49 +49 69 69 69 69 50 50 22 22 20 20 ·· E-Mail: E-Mail: anfrage@pcf-frankfurt.de anfrage@pcf-frankfurt.de ·· www.pcf-frankfurt.de

22


ALWAYS IN CONTROL OF YOUR PRECOOLING.

BRINGING SPACES UNDER CONTROL. Our Mobile Precool Unit allows your berries or other (soft) fruit and vegetables to rapidly cool down to the desired temperature. This movable unit uses the existing cool air from your cold store. It distributes the cool air actively and effi ciently through the product in the boxes. The unit can handle two rows of pallets up to a maximum of 24 pallets. Making sure you’re always in control of your precooling. Searching for control? www.bgdoor.com


Special Berry Boom SPARGEL + BEEREN BAUMANN GMBH

„Unser Credo ist das absolute Geschmackserlebnis“ Auch bei der Spargel + Beeren Baumann GmbH mit Sitz im niederbayerischen Geiselhöring hat die Beerenzeit jetzt begonnen. Früchteproduzent und Handelsagentur in einem, sieht sich das Unternehmen als zuverlässiger und kompetenter Frischepartner des Handels.

S

eit 25 Jahren liefern die innovativen Früchtespezialisten ihrem eigenem Anspruch gemäß hochwertige Beeren mit „absolutem Geschmackserlebnis“ und „voller Farbvielfalt“. Mit rund 80 Mitarbeitern, 360 Saisonkräften und 400 selbstständigen Landarbeitern bewirtschaftet das Agrarunternehmen eine Gesamtfläche von ca. 1.000 ha mit Schwerpunkt im Labertal/Gäuboden. „Der Handel muss den Unterschied nicht nur sehen, sondern auch schmecken“, lautet das Credo des geschäftsführenden Gesellschafters Karl Baumann (52), der mit viel Gespür und Fachwissen die Pflanzen auswählt. Die Auswahl an Sorten und die Suche nach dem richtigen Standort sind seiner Ansicht nach oberste Voraussetzung für Top-Produktion und Spitzenqualität. „Wir wollen den Handel mit unseren Beeren richtig begeistern“, so Karl Baumann.

Beerenrausch aus Geschmack und Farbe Das Sortiment der niederbayerischen Früchtespezialisten komme seit einem Vierteljahrhundert in höchster Qualität, Topfrische und Transparenz in die Regale. „Außergewöhnliche Kompositionen durch die Zusammenstellung der gesamten Beerenvielfalt wie Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Brombeeren bringen Genießer in einen wahren Beerenrausch aus Geschmack und Farbe. Die empfindlichen Naturprodukte werden vorsichtig und behutsam in Handarbeit geerntet. Ergebnis sind Beeren, die auf dem Teller der Verbraucher höchsten Ansprüchen genügen – lückenlos qualitätsüberwacht. Kurze Wege und prompte Lieferung gehören zur ausgeklügelten Logistik: Wir starten täglich mit eigenen FrischeLkw, damit unsere Beeren zu jeder Jahreszeit bei perfekten Temperaturen transportiert werden“, beschreibt Karl Baumann die Herausforderung

Naturnahe Erdbeerproduktion nach dem kontrollierten integrierten Pflanzenanbau.

an eine lückenlose Kühlkette. Die kaminroten Früchte seien zwischen Mai und August der Renner aus dem „Erdbeerland Baumann“. Rund 1.200 t Erdbeeren wurden im Jahr 2014 geerntet, 175 ha werden als Marktpflücke zur Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels bewirtschaftet. „Bis die Erdbeeren reif sind, bedarf es einiger Vorarbeit. Wir machen uns Gedanken, auf welchem Feld wir im nächsten Jahr Erdbeeren anbauen.“ So kommen für den Großmarkt ertragsstarke Sorten wie z.B. Clery, Asia, Elsanta und Malwina

auf die Felder. Um den ganzen Sommer über den Markt mit Erdbeeren versorgen zu können, wenden die Beerenobst-Spezialisten verschiedene Verfrühungs- bzw. Verspätungsmethoden an.

Naturnahe Erdbeerproduktion Das Erdbeerland Baumann praktiziert den Anbau nach dem System des kontrollierten integrierten Pflanzenbaus. „Wir achten jedes Jahr auf den fachgerechten und umweltschonenden Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Damit ist eine besonders naturnahe Erdbeerproduktion garantiert.“ Kurz vor der Ernte werden die Beeren laut Baumann in einem unabhängigen Labor auf Rückstände untersucht. „Erst nach Freigabe werden unsere Felder zum Pflücken und Verkaufen zugelassen.“ Gepflückt werde täglich, da dies einwandfreie Qualität und Frische der Früchte garantiere.

Innovative Nische: Brombeeren im Folientunnel Das Unternehmen produziert auf 62 ha Himbeeren. Für Dipl.-Ing. agrar. Karl Baumann kommen nur die besten Früchte in Frage.

Neuerdings setzt der Diplom-Agraringenieur auf eine gärtnerische Nischenkultur: Brombeeren werden in einem innovativen Obstbau-Projekt

Unsere Beerenstarken: die Him- und Brombeere Grundhöfer GmbH · Johann-Georg-Fahr-Anlage 1 · 60437 Frankfurt · Tel.: 069-40 50 08-0 · Fax: 069-40 50 08-88 · info@grundhoefer-frankfurt.de info@grundhoefer-frank

24


Fruchthandel Magazin 2015 in Folientunneln angebaut. Nach monatelanger intensiver Planungsphase begann 2014 der Aufbau von 21 Folientunneln, etwa 100 Meter lange und neun Meter breite Gewächshäuser. In sieben Tunneln gedeihen Brombeeren der schottischen Züchtung „Loch Ness“. Durch Investitionen in Höhe von etwa 300.000 Euro in Folienhochtunnelanlagen sei es möglich, genau dann das zu liefern, was der Handel wünscht. „Wir liefern termingenau und wetterunabhängig Brombeeren in bester Qualität“, sagt Karl Baumann. „Ab dem Ausstellen der Pflanzentöpfe bis zur Ernte vergehen etwa 120 Tage“, beschreibt der innovative Landwirt den gut planbaren Erntezeitpunkt. Die Projektleitung liegt in den Händen von Volker Feiser, der bereits auf seinem elterlichen Betrieb in der Nähe von Köln erste Erfahrungen mit geschütztem Anbau gemacht hatte. In weiteren 14 Tunneln werden Sommer-Himbeeren

Innovative Nische: Brombeeren im Folientunnel.

kultiviert. Auf 62 ha ernten die Frischpartner des Handels von Ende Juni bis Ende Oktober Himbeeren in verschiedenen Kultursystemen. „Je

nach Pflanztermin lassen sich verschiedene Erntetermine 70 bis 90 Tage nach dem Auspflanzen erreichen.“ Á

BLE/WARENKUNDE

Qualitätsmerkmale und richtige Lagerung bei Himbeeren und Brombeeren

I

n Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat das Fruchthandel Magazin eine umfangreiche Warenkunde erstellt. Im Folgenden ein Ausschnitt daraus zum Thema Qualität, Lagerung und Transport von Himbeeren und Brombeeren:

Qualitätsmerkmale Entwicklung und Reife: Die Teilfrüchte der Sammelfrucht müssen gleichmäßig entwickelt sein (ohne Missbildungen) und die ganze Beere muss die sortentypische Farbe der reifen Frucht aufweisen. Eine Weißfärbung von Teilfrüchten bei Himbeeren und eine Rosafärbung von Teilfrüchten bei Brombeeren kann durch intensive Sonneneinstrahlung (UV-Licht) hervorgerufen werden. Frische: Frische Himbeeren und Brombeeren sind prall und fest für die jeweilige Sorte und weisen ihren sortentypischen Glanz auf. Matt aussehende und schon weiche Früchte sind überreif. Keine Druckstellen: Bei der Ernte oder beim Hantieren durch Druck beschädigte Früchte und insbesondere solche mit Saftaustritt sind nicht mehr für die Vermarktung geeignet und anfällig für Schimmelbefall. Keine Schäden durch Schädlinge: Reife, dunkle Brombeerfrüchte, bei denen ein Teil der einzelnen Steinfrüchte nicht richtig ausgefärbt ist (orange bis rote Färbung) können von der Brombeergallmilbe befallen sein. Ihre Saugtätigkeit verhindert das Ausreifen dieser Teilfrüchte, die sauer bleiben und bei starkem Befall die Frucht

ungenießbar machen. Ursache für madige Früchte bei Himbeeren ist die Larve des Himbeerkäfers. Keine Fäulnis, kein Schimmel: Sowohl Himbeere als auch Brombeere werden bei entsprechend feuchten Bedingungen – sowohl an der Pflanze als auch im Lager – leicht vom Grauschimmelpilz (Botrytis cinerea) befallen. Eine gute Belüftung der Anlage, das Entfernen überreifer und fauler Früchte sowie eine konsequente Kühlung bei niedrigstmöglicher Temperatur können dem Pilzwachstum entgegenwirken. Der zweitwichtigste Fäulniserreger ist die Weichfäule (Rhizopus stolonifer).

Lagerung/Lager- und Transportschäden Himbeeren und Brombeeren sind kein Lagerobst, können daher nur wenige Tage aufbewahrt werden. Optimale Lagerbedingungen sind –0,5 °C bis 0 °C und 90% bis 95% relative Luftfeuchtigkeit. Himbeeren sind so je nach Sorte zwei bis fünf Tage, Brombeeren 2 bis 14 Tage haltbar. Eine CA-Lagerung bei 5% bis 10% O2 und 10%

Schwarze Himbeere Black Jewel

bis 20% CO2 reduziert die Fruchtatmung, die Ethylenproduktion, das Weichwerden der Früchte sowie das Pilzwachstum. Beerenobst wie Himbeeren und Brombeeren reagiert schnell mit Wasserverlust (Welke) auf zu hohe Temperaturen und zu niedrige Luftfeuchtigkeit während Transport und Lagerung. Eine physiologisch bedingte Abbauerscheinung ist das Austreten von Saft. Ethylen in der Lagerluft kann zu einer Dunkelfärbung roter Himbeeren führen und das Wachstum des Grauschimmels (Botrytis cinerea) fördern. Falsche CA-Bedingungen (<2% O2, >25% CO2) können einen Fehlgeschmack (Off-Flavor) und eine Braunverfärbung der Früchte hervorrufen. Mehr dazu lesen Sie in der Warenkunde II.

Beeerige Zeiten! Hol dir ... leckere Erdbeeren ... himmlische Himbeeren ... schmackhafte Brombeeren ... bombastische Heidelbeeren

Spargel + Beeren Baumann GmbH Dingolfinger Str. 26 94333 Geiselhöring Tel. 09423 903838 Fax 09423 903839 info@spargel-net.de www.beerenobst.de

25


Special Berry Boom NORDDEUTSCHLAND/VERSUCHSSTATION BEERENOBST LANGFÖRDEN ______________

Wünsche des Handels und der Erzeuger zusammen bringen Dass Forschung nicht unbedingt etwas mit dem berühmten Elfenbeinturm zu tun hat, sondern mitten in der Praxis und für die Praxis da ist, beweist die Versuchsstation Beerenobst Langförden der norddeutschen Kooperation im Gartenbau im Landkreis Vechta täglich.

S

ie gehört zur OVA Jork der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am bekannten Obstbauzentrum ESTEBURG in Jork, das 1.400 Obstbaubetriebe in Norddeutschland betreut. „Wir bringen die Wünsche des Handels und die der Produzenten zusammen, wobei die Praxisnähe ganz oben steht“, erläuterte Felix Koschnick, Leiter Versuchswesen Beerenobst. Das Fruchthandel Magazin sprach mit ihm und dem Leiter des Obstbauzentrums ESTEBURG, Dr. Karsten Klopp, über Forschungsschwerpunkte bei Beerenobst. Im niedersächsischen Langförden, dem Zentrum des größten zusammenhängenden Erdbeeranbaugebiets Deutschlands, befindet sich das 4,4 ha große Versuchsfeld; weitere Versuchsflächen liegen in Praxisbetrieben der gesamten norddeutschen Tiefebene. Dadurch können die Wissenschaftler auf eine große Bandbreite an klimatischen Gegebenheiten und Bodenbeschaffenheiten zurückgreifen. Auch mit anderen deutschen und internationalen Instituten besteht eine gute Kommunikation, um Forschungsergebnisse auszutauschen.

„LEH muss Anforderungen klar formulieren“ Die starke Nachfrage nach Beerenobst stellt auch die Forschung vor neue Herausforderungen. „In Deutschland verzeichnet der geschützte Anbau in den letzten Jahren eine beschleunigte Entwicklung. Das hat viele Vorteile, birgt aber auch einige Schwierigkeiten, denn im Tunnel oder Glashaus herrschen für die Pflanzen andere Umweltbedingungen als im Freiland. Nicht jede Sorte, die im Freiland gut eingesetzt werden kann, ist auch für die geschützte Produktion geeignet“, führte Dr. Karsten Klopp aus. Daher

Felix Koschnick (l.) und Dr. Karsten Klopp

26

gehe die Forschung dahin, herauszufinden, welche Sorten unter welchen Bedingungen die besten Ergebnisse in qualitativer und vor allem auch wirtschaftlicher Hinsicht erzielen. „Die Versuche zu Anbau- und Kulturverfahren sind vor allem auch deshalb so wichtig, weil die Kosten in der Produktion für die Betriebe inzwischen sehr stark gestiegen sind. Doch das erzielte Preisniveau macht diese Dynamik nicht mit, das heißt, dass die Auszahlungspreise an die Produzenten kaum mehr im Verhältnis zu den hohen Anforderungen des LEH an Qualität und Pflanzenschutz stehen“, betonte Felix Koschnick. Er rechnete vor: Die Direktkosten machen pro kg Himbeeren einschließlich Ernte- und Verpackung bei einer Kulturzeit von 6-7 Jahren im Freiland, - nicht Long Cane im Tunnel - und einer durchschnittlichen Pflückleistung von 4,5 kg pro Stunde sowie einem Mindestlohn von 7,40 Euro allein 3,57 Euro aus. Bei einem Mindestlohn von 8,50 Euro erhöhen sich die Direktkosten auf 3,85 Euro. Für die klassische Long Cane-Kultur liegen die direkten Kosten bei 6,80 Euro pro kg. „Dies rechnet sich nur, wenn die Anlagen gesund sind und hohe Erträge liefern und der Handel die Preise bezahlt“, betonte der Wissenschaftler. So steht auch bei der Suche nach neuen Beerenobstsorten, die Wirtschaftlichkeit, das heißt, ein hoher Ertrag bei möglichst niedrigen Kosten, weit oben. „Die Wünsche des Handels nach haltbaren und festschaligen Sorten stehen dazu aber oft den Wünschen der Verbraucher nach geschmackvollen, süßen und weicheren Früchten entgegen. Hier müssen wir als Forscher einen Weg finden, der beide Ansprüche weitestgehend befriedigt. Auf jeden Fall gilt nicht nur für die verschiedenen Beerenobstarten, sondern generell: die eine Top-Sorte gibt es nicht, weil zu viele Umwelt-, Boden, Markt,- oder auch Geschmacks-Faktoren mitspielen“, so Koschnick. Was der Produktion auf jeden Fall helfen könne, sei eine klare und eindeutige Formulierung der Anforderungen durch die LEH-Unternehmen in Bezug auf die Frucht (Farbe, Form, Größe, Härte und Geschmack). Ein anderes Thema ist der Pflanzenschutz im Obstbau, der an der ESTEBURG und in Langförden eine außerordentlich wichtige Rolle spielt. Ein Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten ist dabei die Identifikation von Schaderregerresistenzen gegen Fungizide und die Entwicklung

Welche Sorte eignet sich für welches Anbausystem – ist die Frage.

von langfristigen Antiresistenzstrategien, die von Prof. Dr. Roland Weber, ESTEBURG koodiniert werden, ferner die Auswirkung des Klimawandels auf das erkennbare Auftreten neuer Schaderreger für das niederelbische Obstbaugebiet. Versuche zu aktuellen Pflanzenschutzproblemen, zum Beispiel bei Brombeeren, stehen neben Strategieplanung, amtliche Zulassungsprüfungen und Lückenindikation sowie Beratung im Mittelpunkt. Mit großer Sorge blickt Felix Koschnick auf die Rückstandshöchstwerte für Phosphonat im Strauchbeerenobst. Aufgrund der Befürchtung von Überschreitungen des RHG in 2014 wurde durch die EU-Komission 2014 der RHG auf 75 ppm für Steinobst und Strauchbeerenobst erhöht und durch die Veröffentlichung im EU-Amtsblatt am 19.09.2014 rechtskräftig. Dieser neue RHG von 75 ppm ist allerdings nur befristet bis zum 31.12.2015 eingeführt worden, sollte er in 2016 wieder auf 2,0 ppm abgesenkt werden. „In Deutschland wird ein ordnungsgemäßer Anbau von z.B. Brombeeren unmöglich gemacht“, hob Koschnick im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin hervor. Die Forderungen des LEH nur noch 4 oder 5 zugelassene Wirkstoffe einzusetzen und die Begrenzung der prozentualen Auslastung der Rückstandshöchstmengen stellen die Produktion und die Forschung vor große Herausforderungen. „Eine sinnvolle Bekämpfung von Krankheiten, die Vermeidung von Resistenzen zu Pflanzenschutzmitteln und dadurch letztendlich die Erhaltung der Fruchtqualität werden erheblich erschwert. Deshalb ist die Suche nach neuen Anbausystemen für Beerenobst in Deutschland ein großes Thema“, so Koschnick weiter. In Langförden sind rund 50 Erdbeersorten im Screening, um herauszufinden, welche Sorten für welches System die besten sind. Aber auch die Suche nach krankheitsresistenten oder -toleranten Pflanzen steht bei der Arbeit im Mittelpunkt. Mit einem kontinuierlichen Monitoring wird zudem in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzamt Niedersachsen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Frau Dr. Wichura die Ausbreitung der Kirschessigfliege in Norddeutschland überwacht. Fallenfänge werden für die Überwachung der


Fruchthandel Magazin 2015 Populationsentwicklung der potentiellen tierischen Schädlinge genutzt. „Noch denken wir, einen klimatischen Vorteil gegenüber dem Süden, z.B. Baden und der Schweiz zu haben, doch wir müssen darauf vorbereitet sein, wenn die Drosophila Suzukii beginnt, sich bei uns einzunisten, erprobte Lösungen und Strategien zu bieten“, führte Dr. Karsten Klopp im Gespräch mit dem Fruchthandel Magazin aus. Deshalb tauschen sich die Wissenschaftler der OVA Jork an der ESTEBBURG neben eigener Forschung mit Forschungsstationen in der Schweiz oder in Südtirol und anderen Ländern intensiv aus. Auch für die Prognose zur Ermittlung von Schorfinfektionen an repräsentativen Standorten werden täglich die witterungsspezifischen Bedingungen erfasst. Zur Ermittlung des Auftretens anderer Schaderreger sind weitere Kontrollstandorte eingerichtet. Die erregerspezifische Diagnose und Prognose liefert die Daten für eine zielgerichtete Empfehlung, die über den Warndienst (Fax, E-Mail, Anrufbeantworter) entsprechend der Notwendigkeit täglich bis wöchentlich aktualisiert wird. „Parallel dazu findet ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen der Forschung der OVA Jork und der Beratung der Obstbauversuchsringe (OVR und OBR) statt“, erläuterte Dr. Klopp. Einiges gibt es nach Ansicht von Felix Koschnick noch bei Heidelbeeren zu tun. 95% der deutschen Produktion erfolgt noch im natürli-

chen Boden. Aufgrund des Grünlandumbruchverbotes und Landschaftsraumordnungsplänen werden in Zukunft mehr modernere technischere Anbaumethoden, zum Beispiel Container Substratkulturen im Tunnel erstellt werden. Das könnte den deutschen Erzeugern helfen, größere Mengen heimischer Ware zu liefern, da sie auch ungeeignete Standorte zur Produktion nutzen könnten. Gefragt sind vor allem große, haltbare und süße Früchte. So sind in der Versuchsstation neben der Sortenprüfung, die in enger Zusammenarbeit mit dem weltweit größten privaten Züchtungsprogramm für Heidelbeeren durchgeführt wird, auch einige Projekte - wozu der richtige Schnitt der Sträucher oder Düngungsverfahren gehören - im Test. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sind Grundlagen für Entscheidungen für die privat

In Langförden werden moderne Anbauverfahren auch für Heidelbeeren getestet.

organisierten Beratungsringe, für Vermarktungsorganisationen, den LEH, für andere Forschungseinrichtungen sowie berufsständische Gremien und Ämter und Ministerien. Im Obstbauzentrum Jork werden regelmäßig Seminare, Ausbildungsveranstaltungen für den Obstbau und Beratungsgespräche, betriebsindividuell oder in Gruppen, organisiert. Breite Unterstützung bietet die ESTEBURG auch im ökologischen Anbau über den ÖkoObstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring ÖON. Eine zentrale Informationsveranstaltung für Obstproduzenten ist die jährliche im Februar stattfindende Fachmesse „Norddeutsche Obstbautage Jork“. Die ESTEBURG leistet zudem einen wichtigen Beitrag zur Schul- und Erwachsenenbildung, um die Akzeptanz des Obstbaus in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Unter einem Dach befinden sich in Jork der Obstbauversuchsring des Alten Landes e.V. (OVR), die Obstbauversuchsanstalt der LWK Niedersachsen (OVA) und der Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e.V. (ÖON). „Unsere praxisnahe Forschung, die umfangreiche Sortenprüfung, die Ausbildung und die Beratung dienen dazu, Verbesserungen für den norddeutschen Erwerbsobstbau zu erzielen, denn der Druck auf die Produzenten durch den Handel wächst weiter. Nur so können wir dazu beitragen, dass der Erwerbsobstbau eine Zukunft hat“, betonte Dr. Karsten Klopp. g.b.

EF F IC IENC Y PRODUC T I V I T Y PROF I T S

WA S T E

QUAL I T Y

Y IELD

CO S T

GII VE G V E AWAY www.topcontrol.it | Enzenbergweg 24/A | I -39018 Terlan | marketing@topcontrol.it | T +39 0471 319 999

27


Special Berry Boom SORTENFORSCHUNG __________________________________________________

Frühe Erdbeersorten im Test

I

n Deutschland wird kontinuierlich an einer Verlängerung der Erdbeersaison aus heimsicher Produktion gearbeitet. Vor allem die Verfrühung erscheint im Hinblick auf ein besseres Preisniveau attraktiv für die Erzeuger. Im Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW in Köln-Auweiler werden kontinuierlich Sortenprüfungen bei Erdbeeren durchgeführt. Ludger Linnemannstöns von der Forschungseinrichtung in Köln-Auweiler, Landwirtschaftskammer NRW, berichtet im Folgenden über die Testergebnisse früher Erdbeersorten. Die Ausführungen erschienen auch in der österreichischen Fachzeitschrift Obstbau. „Nach einer ersten Sortensichtung im Freiland werden die viel versprechenden Sorten dann weiter im Wandertunnel und unter einer Doppelabdeckung geprüft. Nachfolgend werden Ergebnisse aus den Jahren 2013 und 2014 vorgestellt. In Köln-Auweiler wird auf einem schweren schluffigen Lehm kultiviert. Der Anbau erfolgt in Dammkultur. Gepflanzt werden in der Regel Grünpflanzen Anfang bis Mitte August in einem Abstand von 1,00 x 0,25 m. Es werden 18 Pflanzen pro Wiederholung gesetzt. In der Sortensichtung wird mit 2 Wiederholungen, sonst in der

‘Beeren sind unsere Welt’

Regel mit 4 Wiederholungen gearbeitet. Erfasst wird der Ertrag, getrennt nach Klasse 1 und nicht marktfähiger Ware, das Fruchtgewicht und der Ernteverlauf. Gepflückt wird zweimal/Woche. Die Bewertung der Fruchtqualität erfolgt über Bonituren hinsichtlich der Parameter Geschmack, Aussehen, Fruchtfleischfestigkeit, Die frühe Sorte Garda ist fest, jedoch liegt ihr Geschmack eher Fruchthautfestigkeit, Glanz, im mittleren Bereich. Fotos: LWK-NRW Köln Auweiler Farbe und Form. Wuchseigenschaften werden beurteilt, die Krankheits- mittleren Bereich und ist niedriger als von ,Clery‘. anfälligkeit wird beobachtet. Köln-Auweiler ist Der Geschmack ist gut. Sie ist ausreichend fest. innerhalb Deutschlands ein früher Standort, der Die Frucht wird manchmal, vor allem bei Hitze, Erntebeginn liegt etwa 1 Woche nach Oberkirch etwas dunkel. Der Kelch sitzt auf, und es kann und etwa 10 Tage vor Norddeutschland. Die Jah- bei später Pflücke zu Rissen im Kelchbereich resmitteltemperatur beträgt 10,8 °C. kommen. Die Pflanze wächst etwas schwach und Die kühle Witterung im Mai hat zu guten muss sorgfältig bewässert und gedüngt werden. Fruchtgrößen und hohen Aberntungen geführt. Es ist vor allem eine Sorte für Norddeutschland, Es wird deutlich, dass im Wandertunnel der Klasse bevorzugt in der Direktvermarktung, ist aber I Anteil sehr hoch ist und die Fruchtgrößen auch auch für den Handel ausreichend fest. etwas besser sind als in der Doppelabdeckung. Die Sorten sind nach Frühzeitigkeit geordnet. Starlette (Planasa) ,Flair‘ ist die früheste Sorte und hatte einen deut- Einjährige Ergebnisse. Längliche helle Frucht mit lichen Vorsprung vor ,Clery‘. Es folgen ,Garda‘, feinem Erdbeeraroma. Sehr schönes Schalenbild, stabile Frucht. Wiedererkennungswert aufgrund ,Rumba‘, ,Malling Centenary‘ und ,Darselect‘. Im Wandertunnel zeigen die Sorten einen der Fruchtform. Ernte mit, bzw. kur vor ,Clery‘. sehr guten Klasse I Ertrag, der im Mittel über Mittlerer Ertrag und mittleres Fruchtgewicht. 90% liegt. Auch das Fruchtgewicht ist höher als Könnte aufgrund des Aromas als Besonderheit unter einer Doppelabdeckung. Die Frühzeitigkeit vermarktet werden. im Wandertunnel war 2014 sehr gut. Die Ernte von ,Clery‘ begann am 22. April und war damit Clery (CIV) 13 Tage früher als in der Doppelabdeckung und Standardsorte im Wandertunnel. Im Freiland in Süddeutschland ebenfalls die Standardsorte. In 23 Tage früher als in der Normalkultur. Die Sorten im Einzelnen, in Klammern je- Norddeutschland unterschiedliche Erfahrungen. Mittlerer bis guter Ertrag, stabile Frucht, mittlerer weils das Züchtungsunternehmen: bis guter Geschmack, sehr schönes Schalenbild. Robuste Pflanze, für Nachbau besser geeignet Flair (Flevoplant) Derzeitig die früheste Marktsorte im Sortiment, als andere Sorten. Im zweijährigen Anbau oder bis eine Woche vor ,Clery‘. Der Ertrag liegt im bei Überbehang nachlassende Fruchtgrößen. Botrytisanfälliger als andere Sorten. Benötigt wenig Kältestunden und treibt auch nach warmen Wintern problemlos und früh aus. Garda (CRA-FRF) Sehr ertragreiche frühe, stabile Erdbeersorte mit mittlerem Geschmack. Gutes Fruchtgewicht. Bei früher Pflücke ist der Geschmack nicht zufriedenstellend, die Frucht ist sehr fest. Bei späterer Pflücke und wärmeren

www.fruitworld.nl www.fruitworld.nl info@fruitworld.nl info@fruitworld.nl Tel. Tel. +31-76-5 +31-76-5 23 23 15 15 60 60 Die Sorte Flair.

28

Lesen Sie weiter ab Seite 30


Special Berry Boom – Advertorial UNITEC S.P.A. ____________________________________________________________________________________________________________________

Blueberry Vision: Unitec technology for reliable blueberry selection

T

he development of fruit and vegetable consumption, and of blueberries in particular, will be encouraged above all by the supply of quality products across the market. The consumers will repurchase products like fruit, if they experience a constistent level of quality in each and every purchase. In order to gain consumer loyalty and increase consumption, we thus need to guarantee a supply of blueberries which has a consistent and reliable level of quality. This can be achieved through innovative technologies which enable the standardisation of all processing stages as well as the selection of fruit according to their degree of ripeness, firmness, Brix Degree, internal or external quality and appearance. Other parameters such as shape and so on are also relevant, giving fruit and vegetable processing plants the chance to offer consumers fruit in a diversified way yet with consistent quality over time. All this constitutes the basis of the relationship of trust between fruit and consumers. This result can only be achieved however through a clever standardisation of the processing stages, guaranteeing a thorough and reliable level of quality in the processed fruit. UNITEC, the group specialising in innovation for the fruit and vegetable sector, helps fruit and vegetable processing plants which process blueberries with their Blueberry Vision dedicated technology. Unitec’s focus on market needs and its development of tailor-made solutions to increase efficiency and reduce processing costs, coupled with its strong international focus, have enabled it to provide clients in 50 countries worldwide with highly successful results. Thanks to the Blueberry Vision system developed exclusively by Unitec, quality selection of blueberries occurs in a non-destruc-

Raffaele Benedetti, Sales Manager

tive process by viewing the entire surface of the fruit with the detection of all quality parameters, including size, colour, Brix degree, external skin defects, firmness inspection of 100% of the surface of the fruit, as well as internal defects. And the fruit is transported and handled with maximum care during all phases of sorting. The elimination of soft or overripe fruit also enables processors to put in place strategies for international markets and to develop different export plans based on differing degrees of ripeness. This is a fundamental consideration in the case of blueberries, considering the special nature and delicacy of the fruit. Indeed, the standardisation of the processing stages allows processors to guarantee the quality of the product on arrival in international markets even after transport by sea. This is made possible because only the fruit with the characteristics suitable for such a journey are packed and shipped. All these achievements are the result of many years of work on the part of the Unitec R&D department in ongoing cooperation with blueberry producers and packers. The chairman of a major fruit and vegetable processing plant involved in blueberry processing recently said: “We are really very happy. Unitec has satisfied our expectations and sold us exactly what they promised us in terms of performance and quality. What’s more, all the deadlines were met and this is very important in terms of product conformity.” Raffaele Benedetti, Unitec Group sales manager says: “We believe that the results achieved by this technology can help the entire blueberry sector to improve the processing stages and increase consumption as well. Today, thanks to this technology, we can guarantee quality to the consumers, whether it’s a melon or a blueberry”. Á www.unitec-group.com

29


Special Berry Boom Bedingungen ist der Geschmack in Ordnung bei einer angenehmen Fleischfestigkeit. Könnte vor allem eine Alternative zu ,Alba‘ für die Vermarktung an den Lebensmitteleinzelhandel sein. Ob die geschmacklichen Eigenschaften für die Direktvermarktung ausreichen bleibt abzuwarten. Rumba (Fresh Forward) Im Jahr 2014 recht positive Erfahrungen. Sie hat sich insbesondere während der Regenperioden als regenfest und wenig anfällig gegen Bortrytis gezeigt. Unter diesen Bedingungen konnte sie einen hohen Klasse 1 Anteil halten. Die Ernte von ,Rumba‘ ist früh und meist 1 bis 3 Tage nach ,Clery‘. Sie hat ein höheres Kältebedürfnis, so dass sie nach warmen Wintern etwas später austreibt. Der Ertrag und die Fruchtgröße sind gut. Die Frucht ist etwas rundlich, und hat einen schönen Glanz, wird aber dunkel. Aufgrund des schönen Schalenbildes akzeptiert der Handel auch durchaus die dunkle Farbe. Der Geschmack war in 2014 recht gut, liegt aber ansonsten im mittleren Bereich. Er ist für die Direktvermarktung nicht immer ausreichend. Malling Centenary (Meiosis) Viel versprechende Sorte mit hervorragenden Fruchteigenschaften und mittlerem Ertrag. Mittlerer bis guter Geschmack. Reifezeit 2 Tage nach ,Clery‘. Sehr gutes Nachernteverhalten. Die Frucht ist gleichmäßig und groß. Bei schwachen Pflanzen kommt es auch zu Übergrößen. Nach Starkregen hatten wir deutliche Regenschäden. Sie dürfte eine gewisse Empfindlichkeit gegen Phytophthora cactorum haben. Die Erfahrungen auf Substrat sind sehr gut. Man kann bis zum Ende jede Frucht in ausreichender Fruchtgröße ernten. Aufgrund der Fruchteigenschaften sehr interessante Sorte. Wegen der Fruchtgröße dürfte ein Anbau mit Frigo-Pflanzen in Frage kommen. Auch für den zweijährigen Anbau dürfte sie gut geeignet sein. Dream (Planasa) Einjährige Ergebnisse. Frühe Sorte im Erntefenster ,Darselect‘, könnte vor allem wegen des

Rumba ist regenfest und weniger anfällig für die gefürchtete Bortrytis-Krankheit.

30

Clery ist in Deutschland bereits weit verbreitet. Sie verbindet frühe Reife mit Geschmack.

guten Geschmacks interessant sein, schönes Schalenbild. Ertrag unterdurchschnittlich aber wenig Erfahrung. Darselect (Planasa-Darbonne) Bekannte gut eingeführte Sorte im mittelfrühen Bereich. Mittlerer bis guter Ertrag, gute Fruchtgröße, guter Geschmack. Frucht ist etwas matt, häufig nur mittleres Schalenbild. Gegen Spinnmilben und Mehltau empfindlicher als andere Sorten In Deutschland im Süden stärker verbreitet als im Norden. Im Anbau leicht rückläufig. Elianny (Vissers) Mittelfrühe Sorte im Erntefenster ,Darselect‘. Guter Geschmack, etwas weich in der Fruchthaut, robuste Pflanze, Ertrag und Fruchtgröße in Ordnung. Bevorzugt als Geschmackssorte für die hofnahe Vermarktung. Fleurette (Flevoplant) Frühe bis mittelfrühe sehr ertragreiche Sorte mit mittlerem Geschmack. Fruchtgröße, Festigkeit und Schalenbild in Ordnung, helle Frucht. Interessant auf Grund des guten Ertrages. Soll sich gut für eine starke Verfrühung eignen. Könnte vor allem für die Vermarktung über den Handel interessant sein.

Zusammenfassung Die Versuchsergebnisse zu frühen Erdbeeren in Köln-Auweiler zeigen, dass in diesem Marktsegment inzwischen ein breites Sortiment leistungsfähiger Sorten zur Verfügung steht. Neben den bisherigen Standardsorten ,Clery‘ und ,Darselect‘ haben sich neuere Sorten wie ,Flair‘, ,Elianny‘ und ,Rumba‘ gut etabliert. Weitere Sorten, wie ,Garda‘, ,Dream‘ und ,Fleurette‘ eignen sich für den Probenanbau. Wir sehen eine zunehmende Sortenvielfalt, je nach Anbauregion und Vermarktungsform kann der Produzent heute aus einem breiten Sortiment auswählen. Umgekehrt wird die Auswahl dadurch nicht einfacher. Es bleibt notwendig, vor einem größeren Anbau im eigenen Betrieb auch Testpflanzungen durchzuführen.“ Ludger Linnemannstöns

DEUTSCHE GENBANK OBST/BUNDESSORTENAMT ____________________________________

Hauptaufgabe ist das Überleben Rund 400 Beeren-Sträucher wachsen in den Anlagen auf dem Gelände des Bundessortenamtes bei Wurzen (Sachsen). Es sind Him- und Brombeeren, diverse Johannisbeerartige, beispielsweise Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeeren, Jostabeeren und Stachelbeeren. Sie stehen nach Arten sortiert in langen Reihen.

W

as man nicht auf den ersten Blick sieht: Die Pflanzen haben verschiedene Aufgaben. Einige der Sträucher sind sozusagen zu Gast in der Prüfstelle Wurzen des Bundessortenamtes (BSA). Sie bewerben sich als Vertreter ihrer Sorte um die offizielle Bestätigung, dass sie wirklich eine Innovation sind. Wenn er den „Stempel“ in der Hand hält, kann niemand anderes Vermehrungsmaterial in den Handel bringen, ohne die Zustimmung des Sortenschutzinhabers. Diese Pflanzensorten in Wartestellung erkennt man daran, dass ihr Schildchen nur eine Nummer trägt, aber noch keinen Namen. Andere Pflanzen sind sozusagen beim BSA „angestellt“ und haben schon einen Namen, der sie als Sorte

kennzeichnet. Sie sind in den Anlagen des BSA präsent, um als Vergleichsmaterial gegenüber den Neubewerbern zu dienen. Als Vergleichsobjekte fungieren aber auch die Pflanzen der Genbank. Sozusagen im Nebenjob werden auch sie zur Beantwortung der Frage hinzugezogen, ob die Neuen wirklich neu sind. Doch eigentlich haben die Pflanzen der Genbank eine andere Hauptaufgabe: Überleben. Der Erwerbsobstbau und dessen Globalisierung bewirken, dass immer größere Teile des weltweiten Bedarfs durch immer weniger, besonders marktfähige Obstsorten gedeckt werden. Mit dem Schrumpfen der Sortenvielfalt gehen aber nicht nur Aromen verloren, sondern auch kulturelle, ökologische und gesundheitliche Werte.


Fruchthandel Magazin 2015 Und mit dem Aussterben von Sorten können sogar die genetischen Wurzeln bestimmter Eigenschaften verschwinden. Deshalb wurden internationale Übereinkommen getroffen, beispielsweise die Konvention von Rio, die jedes Land verpflichten, die bei ihm entweder natürlich verwurzelten oder durch die Kultivierung entstandenen Obstsorten zu bewahren. In Deutschland entstand die Deutsche Genbank Obst (DGO). Die hatte bis Anfang 2009 ein Erdbeernetzwerk sowie ein Kirschennetzwerk geknüpft, Ende 2009 kam das Apfelnetzwerk hinzu. Das Himund Brombeerennetzwerk gibt es seit 2014. Im Laufe diesen Jahres wird das Birnennetzwerk komplett sein. Dann arbeiten die deutschen Experten an Netzwerken für derzeit wirtschaftlich eher zweitrangige Arten wie Sanddorn, Holunder und Nüsse, auch unter dem Begriff Wildobst zusammengefasst. In etwas weiterer Ferne liegt das Knüpfen eines Netzwerkes für die Johannisbeerartigen. Nun gibt es in Deutschland schon lange verschiedene Pflanzensammlungen. Der Nutzen solcher modernen Netzwerke hingegen liegt im Nebeneinander der zentralen Erfassung der Sorten und dem dezentralen Anbau der Pflanzen an verschiedenen Standorten. Koordinator der Netzwerke der DGO ist das Julius-Kühn-Institut (JKI) in Dresden-Pillnitz. Die Anlagen werden von mehreren sammlungshaltenden Partnern gepflegt, zu denen neben dem JKI auch das Bundessortenamt gehört. „Schon 2004 bekam das BSA den offiziellen Auftrag, alte Steinund Wildobstarten und -sorten zu erhalten“, erläutert Dr. Erik Schulte, der Referats- und Prüfstellenleiter in Wurzen. „2011 hat uns das BMEL angewiesen, diese Aktivitäten nochmals auszubauen und zusätzlich im Rahmen der Deutschen Genbank Obst die Koordination von Genbanknetzwerken für Beerenobstarten, Wildobst und Birne zu übernehmen. Das fördert gleichzeitig unsere Arbeit bei der Sortenschutzprüfung, denn es ist ja möglich, dass eine als neu präsentierte Sorte vor 200 Jahren schon mal in den Gärten

Dr. Erik Schulte Fotos (2): Heinz

stand. Gleichzeitig wird die Genbank gepflegt.“ Einige DGO-Netzwerke werden direkt vom BSA aus koordiniert. Dazu gehört die Genbank Rubus, die sich Him- und Brombeeren widmet. Auf den Wurzener Anlagen stehen 257 Sorten Himbeeren, davon 33 in der Genbank sowie 83 Sorten Brombeeren, davon 9 in der Genbank. Ein zweiter Standort ist das Julius Kühn-Institut (26 Sorten Himbeeren und 4 Sorten Brombeeren). Hinzu kommen noch 4 Sorten Himbeeren am Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. „Die Anlagen befinden sich also alle in Sachsen und liegen eigentlich ein bisschen zu nahe beieinander, um gegen alle zerstörerischen Eventualitäten abgesichert zu sein. Aber ich habe bislang für diese pflegeintensiven Kulturen noch keine Partner in anderen Bundesländern finden können“, bedauert Schulte. Bei allen Obstarten passiert der Aufbau eines Netzwerkes ähnlich: „Mit Hilfe der Literatur und von botanischen Sammlungen ermitteln wir

so genau wie möglich, welche Kultur-Sorten einer Obstart es in Deutschland noch gibt oder geben müsste“, erläutert Schulte das Herangehen. „Bei den Himbeeren waren wir zunächst auf 240 für die geplante Genbank geeignete Sorten gekommen, bei den Brombeeren auf 48 Sorten. Als nächsten Schritt entscheiden wir, welche Sorten bewahrt werden sollen. Dann beginnt das große Suchen, Zusammentragen, Ziehen und Pflanzen. Das ist eine aufwändige Arbeit. In unserer aktuellen Himbeer-Sammlung beispielsweise fehlen uns noch die Sorten ,Andenken an Paul Camenzind‘, ,Harzjuwel‘ und ,Winklers Sämling‘.“ Sind die Seltenheiten gefunden, werden die zur Vermehrung ans BSA umgesiedelt. Sofern möglich, werden Topfpflanzen umgesetzt. Ansonsten dienen Pflanzenteile, beispielsweise Wurzelschnittlinge oder junge Ruten der Vermehrung und Umsiedlung ans BSA. Auch wenn die Genbank für Jahrhunderte bewahren soll, gibt es schon heute Nutzer: Züchter, Naturschützer, wissenschaftliche und staatliche Einrichtungen, Privatleute, Vereine oder professionelle Pflanzenproduzenten. Sie bekommen das Gewünschte – zumeist Reiser oder Pflanzen – zum Unkostenpreis. Nicht herausgegeben werden Pflanzenteile von Sorten, die auch in Reisermuttergärten gehandelt werden. „Die leben immerhin davon“, nimmt Schulte die Vermehrungsbetriebe in Schutz. Zu den Investitionen, die im laufenden Jahr in Wurzen verwirklicht werden, zählt ein insektensicheres Gewächshaus. Dort sollen vor allem die Genbankpflanzen ein Leben frei von Schädlingen und Viren führen können, damit sie ungefährdet erhalten werden und ihr sortenprägendes Antlitz nicht verändert wird. mhz

31


RWG AGIL LEESE ______________________________________________________________________

Schwarze Johannisbeeren – die Powerfrucht

B

etörendes Schwarz und ein intensiver Geschmack, das sind die zwei markantesten Merkmale, die die Schwarze Johannisbeere auszeichnen. Mit einer eher zierlichen Größe lenkt die kleine Beere jeden Betrachter von ihren unscheinbaren Kräften ab. „Diese Frucht ist eine wahrhafte Power-Beere. Frisch geerntet schmeckt Sie etwas bitter, jedoch nach ihrer Verarbeitung zu Saft, Marmelade, Sekt oder Senf sind sie unbeschreiblich fruchtig und lecker“, betonte Carina von Jagemann, RWG Agil Leese, gegenüber dem Fruchthandel Magazin. Bereits 1989 begann die Sonderfruchtabteilung der Raiffeisen Agil Leese eG den intensiven Anbau von Schwarzen Johannisbeeren für die industrielle Weiterverarbeitung. „Als einer von

sachsen, und im thüringischen Ort Mönchpfiffel – Nikolausrieth, unmittelbar am Rande des Obstbaugebietes Süßer See gelegen. Als Hauptsorte wird an beiden Standorten ,Ben Alder‘ angebaut. In Mönchpfiffel testen wir außerdem noch weitere Sorten wie zB. ,Tiben‘ und ,Tisel‘ im Anbau“, führte von Jagemann weiter aus. Im Vertragsanbau mit Obstbauern und Landwirten werden im Umkreis von Leese und Freiburg/ Breisgau konventionelle schwarze Johannisbeeren angebaut. Somit ergibt sich ein Erntefenster von Ende Juni bis Ende Juli. Durch jahrzehntelange Erfahrung habe sich das Unternehmen zu einem Spezialisten entwickelt, wenn es um die Erntelogistik bis hin zur Verladung von gekühlten Schwarze Johannisbeeren gehe, so Carina von Jagemann. Die mobile Röhrekühlanlgae der RWG Agil Leese

Die Ernte erfolgt maschienell

Deutschlands größten Anbauern für ökologische schwarze Johannisbeeren, bewirtschaften wir rund 60 ha am Firmensitz in Leese, Nieder-

Durch die mobile Röhrenkühlanlage sei RWG Agil in der Lage, die geernteten Johannisbeeren vor Ort zu verladen. Die Kühlanlage kann die Johannisbeeren bis zu 0 C° Verladetemperatur herunterkühlen. „Um ausgereiften Beeren in kürzester Zeit maschinell von den Sträuchern zu ernten, setzen wir einerseits eigene Erntemaschinen ein und arbeiten zusätzlich mit einem erfahrenen Lohnunternehmer aus der Pfalz zusammen. Durch die lückenlose Erntelogistik werden wir den hohen Qualitätsansprüchen der Verarbeiter gerecht. Nur so stimmen Konsistenz und Aroma, um einen qualitativ hochwertigen Saft zu erzeugen.“ Á

S

enf enf ecco ecco irup irup

www.klostergut-moenchpfiffel.de 32

ARTEN DER DER MÖNCHE MÖNCHE GARTEN

05761 / 9211 49

BLE/WARENKUNDE _____________________

Rote Johannisbeeren in CA mehrere Monate lagerfähig

I

n Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat das Fruchthandel Magazin eine umfangreiche Warenkunde erstellt. Im Folgenden ein Ausschnitt daraus zum Thema Qualität, Lagerung und Transport bei Johannisbeeren:

Qualitätsmerkmale Entwicklung/Reife: Johannisbeeren reifen als nicht-klimakterische Früchte nicht nach, müssen also reif geerntet werden. Die Trauben sollten gleichmäßig mit Beeren besetzt sein, die Beeren ihre sortentypische Größe und Farbe aufweisen. Bei Schwarzen Johannisbeeren sind nicht vollständig besetzte Trauben und Einzelbeeren zulässig. Frische: Die Beeren müssen prall sein und ihren sortentypischen Glanz zeigen. Das Traubengerüst muss eine frische, hellgrüne Farbe aufweisen. Welke Stiele deuten auf eine nicht sachgemäße Aufbewahrung hin. Früchte mit matter Farbe oder matten Flecken sind überreif und ungenießbar. Keine Fäulnis, Beschädigungen: Die Beeren müssen gesund sein ohne jede Spur von Fäulnis. Sie dürfen nicht geplatzt oder anderweitig beschädigt sein, da sie leicht saften und die gesamte Schale damit unverkäufl ich machen.

Lagerung/Lager- und Transportschäden Voraussetzung für eine erfolgreiche Lagerung von Johannisbeeren ist knapp reife, gesunde, unbeschädigte, trockene Ware und eine schnelle Abkühlung innerhalb von zwei bis vier Stunden mittels Durchströmkühlung bei hoher Luftfeuchtigkeit. Für eine kurze Zwischenlagerung von drei bis vier Tagen sollten Johannisbeeren bei 8 °C bis 10 °C gehalten werden. Da sie nicht kälteempfindlich sind, können die Früchte bei 0 °C bis 2 °C und hoher relativer Luftfeuchtigkeit (95%) gelagert werden; Schwarze Johannisbeeren etwa eine Woche, Rote Johannisbeeren zwei bis drei Wochen. Unter kontrollierter Atmosphäre (15–20% CO2) verlängert sich die Haltbarkeit bei Schwarzen Johannisbeeren auf


zwei bis drei Wochen. Rote Johannisbeeren können bei 20% bis 25% CO2 bis zu sechs Monate gelagert werden. Der hohe CO2-Gehalt mindert dabei das Risiko von Fäulnisbefall. Eine gleichzeitige Absenkung des Sauerstoffgehaltes bringt kaum Vorteile. Für Johannisbeeren werden kleinere CA-Räume, gasdichte Zelte, Großkisten aus Kunststoff mit dicht schließendem Deckel oder in Folie eingewickelte Paletten verwendet, wobei die Luftzusammensetzung regelmäßig kontrolliert werden muss. Zu hohe CO2-Gehalte und ein niedriger O2-Gehalt können bei einigen Sorten der Roten Johannisbeere zu Verfärbungen und innerem Abbau führen. Zu hohe Temperaturen bei gleichzeitig niedriger Luftfeuchtigkeit führen zum Austrocknen des Stielgerüstes, matter Fruchthaut und schließlich Welke der Beeren. Der Grauschimmel (Botrytis) ist die wichtigste Nacherntekrankheit. Johannisbeeren sind nicht ethylenempfindlich.

Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeeren in Verkaufsschalen.

Foto: BLE

Inserentenverzeichnis (Alphabetisch) Baumann BelOrta Berrybrothers BG Door International Blaubeergarten GmbH Cuna de Platero Driscoll’s Fruit World Breda B.V. Frutania GmbH Growers Packers Direct B.V. Grundhöfer GmbH Frische & Logistik Janny MT Société Koppert BV Nordgemüse Krogmann Perishable Center Plantas de Navarra S.A. Polymer Logistics Raiffeisen Agil Leese Special Fruit TopControl Unitec

25 9 19 23 21 17 7 28 4. US 13 2, 4, 16, 24 18 14, 15 12 22 11 20 32 3, 5 27 29

IMPRESSUM

Handelsübliche Verpackungen Rote Johannisbeeren werden zu Saisonbeginn sowie generell bei Premium- und Flugware in 125-g- und 150-g-Schalen aus Karton oder Kunststoff mit Deckel verpackt. Mit fortschreitender Saison erfolgt das Angebot überwiegend in 250-g- und 500-g-Schalen aus Kunststoff oder Holzschliff, offene Schalen teilweise auch im Flowpack. Schwarze Johannisbeeren aus Deutschland und den Niederlanden werden in offenen 250-g- und 500-g-Schalen angeboten.

Vermarktungsnormen Für Rote Johannisbeeren (Ribes rubrum), einschließlich weißer Sorten, Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) sowie Arthybriden (z.B. Jostabeeren) gilt in der EU auf allen Handelsstufen die allgemeine Vermarktungsnorm gemäß Anhang I Teil A der Verordnung (EU) Nr. 543/2011. Gemäß Artikel 3 Abs. 1 können die oben genannten Arten auch nach der UNECE-Norm für Beerenfrüchte (FFV-57) aufbereitet angeboten werden. Die Vermarktungsnormen sind in aktueller Fassung zu finden auf der Internetseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung www.ble.de Kontrolle/Qualitätskontrolle/Vermarktungsnormen. Mehr dazu lesen Sie in der Warenkunde II

Berry Boom Eine Sonderpublikation der Zeitschrift Fruchthandel Magazin

Mediaberatung Tel. +49-(0)211-9 91 04-40, Fax +49-(0)211-66 31 62 anzeigen@fruchthandel.de

DR. ROLF M. WOLF MEDIA GmbH Lindemannstraße 12, 40237 Düsseldorf, Germany Postfach 10 55 51, 40046 Düsseldorf, Germany Tel. +49-(0)211-9 91 04-0, Fax +49-(0)211-66 31 62 info@fruchthandel.de www.fruchthandel.de

Birgit Hannemann Tel. +49-(0)211-9 91 04-18 ha@fruchthandel.de

Herausgeber H. Günter Schweinsberg Tel. +49-(0)211-9 91 04-0 gs@fruchthandel.de Geschäftsführung Robert Broadfoot Tel. +49-(0)211-9 91 04-13 rb@fruchthandel.de Ulrike Niggemann Tel. +49-(0)211-9 91 04-25 un@fruchthandel.de Chefredaktion Gabriele Bastian Tel. +49-(0)211-9 91 04-21 ba@fruchthandel.de Redaktion Konstanze Richter Tel. +49-(0)211-9 91 04-17 ri@fruchthandel.de Michael Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-16 ms@fruchthandel.de Nadine Schotten Tel. +49-(0)211-9 91 04-27 nsc@fruchthandel.de Anzeigenleitung Hans-Joachim Fuhrmann Tel. +49-(0)211-9 91 04-20 fu@fruchthandel.de

Helmut Peskes Tel. +49-(0)211-9 91 04-19 hp@fruchthandel.de Sabine Reh Tel. +49-(0)211-9 91 04-26 sr@fruchthandel.de Bestellungen Ingrid Bergmeister Tel. +49-(0)211-9 91 04-12 ib@fruchthandel.de Bezugspreis Preis auf Anfrage © Dr. Rolf M. Wolf Media GmbH, 2015 Eine Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Einspeicherung oder Verarbeitung sowie eine Wiedergabe von Inhalten in elektronischen oder gedruckten Publikationen ist nur nach vorheriger, ausdrücklicher Genehmigung durch den Verlag gestattet. Druck D+L Reichenberg, Bocholt ISSN 0429-7830


Beerenzeit bei ... täglich fruchtig frische Früchte aus Deutschland

April - Oktober

Mai - Oktober

Juni - Oktober

Juni - September

Juni - Oktober

Juni - Juli

Frutania GmbH | Heinrich-Lanz-Straße 3 | D-53501 Grafschaft-Ringen Tel.: +49 (0)2641- 91 11-0 | E-Mail: info@frutania.de | Web: www.frutania.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.