Ausgabe 04/2025 | FRUIT LOGISTICA Preview III

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Besuchen Sie uns 05.-07. Februar 2025, Halle 6.2, Stand A-40

Home of apples

Unsere Herkunft aus Südtirol, unsere Expertise aus vielen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit und unser Fokus auf Nachhaltigkeit sind die Basis für unsere ganzjährige Produkt- und Markenvielfalt.

24. JANUAR 2025

08

AUFTAKT

08 ZVG: Klare politische Signale aus Berlin und Brüssel gefordert

09 ASIA FRUIT LOGISTCA: Roadshow-Format ‚Bangkok Meet Up‘ kehrt zurück

09 ASIA FRUIT LOGISTICA: 2025 gibt es wieder einen deutschen Gemeinschaftsstand

10 FRUI T LOGISTICA 2025

10 Fresh Produce Forum: Erfahren, wie die Branche tickt

14 FLIA und FLIA Technology: Das sind die nominierten Innovationen

16 INNOVATIONEN

16 RYPEN Case Liner für FRUIT LOGISTICA Innovation Award Technology nominiert

17 Verarbeitung von Erdbeeren neu gedacht –die neue Entkelch- und Schneidemaschine Tenrit TDM

20 GLOBALER FRUCHTHANDEL

20 Argentinische Messebeteiligung: Obstsektor setzt auf Nachhaltigkeit, Innovation und Mercosur

23 Deutlich mehr Agrarexporte – Wachstumstreiber Kiwi

24 Argentinien: Der Obstanbau in der Ära Milei

26 Asien und Lateinamerika zunehmend attraktiv für Kernobst von der Südhalbkugel

28 Große Mengen chilenischer Kirschen sorgen für Preisrückgang in China

29 Westfalia Fruit erwirbt Syros

30 Südafrika: Diversifizierung der Absatzmärkte bei Heidelbeeren schreitet voran

32 Südafrika: Trauben-Sektor zieht gute Zwischenbilanz

33 Neuer CGA-Chef will rasch Akzente setzen

34 Südafrika: Rosinenproduktion übersteigt 100.000 Tonnen

35 Import Promotion Desk: Das Beste aus vielen Entwicklungs- und Schwellenländern

36 Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen im Winterangebot Südafrikas

36 Zentrum für Entwicklungsforschung: Gesunde Ernährung braucht Märkte

36 Trauben: Ägypten stärkt seine Präsenz auf dem deutschen Markt

Titelfoto: L. Brodie, Lucentlands Media

N. 04 I 2025

38 NIEDERLANDE

38 Richard Schouten: „Wir brauchen die Zusammenarbeit in der Kette“

41 Niederländischer Botschaftsrat für Landwirtschaft als persönliches Bindeglied mit Deutschland

41 EU-Werbekampagne: Startschuss ist am 1. Januar 2025 für Beerenfrüchte

42 GroentenFruit Huis: Wachstum des O+G-Handels, aber Rückgang des Verbrauchs

43 Short Chains Monitor: Landwirte verkaufen ihre Produkte zunehmend selbst

44 Sormac stellt innovative Technologien für die Verarbeitung von Frischprodukten vor

46 Blue Radix: Autonomous solution Crop Controller transforms crop cultivation

48 Den deutschen Frischmarkt zur Verbesserung der Margen befähigen: Niederländisches Startup Merqato

50 Empowering the German Fresh Produce Market to improve margins: Dutch Startup Merqato

52 Rijk Zwaan: Frische Show der Innovationen

53 The Greenery und AB Texel starten Zusammenarbeit

54 FruitMasters/Limgroup: Hybriderdbeere Sonrosa® vorgestellt

55 Staay Food Group präsentiert Spezialitäten auf der FRUIT LOGISTICA

55 Hazera: Neues Hightech-F&E-Tomaten Gewächshaus eröffnet

56 PRO DUKTE IM TREND

56 Mangos: Exotische Götterspeise mit Kultstatus

58 FORSCHUNG

58 Südtirol: 50 Jahre Versuchszentrum Laimburg – ein Meilenstein

60 Collard Greens: Ein bedeutendes Nahrungsmittel der Zukunft?

62 SCHLUSSPUNKT

62 Baumkulturen als Schlüssel für Nachhaltigkeitsziele

RUBRIKEN

59 Verbraucherpreise

62 Themenvorschau / Impressum

LOGISTICS HUB

5|6|7 February

FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 26 | STAND A-99

LIVE ON THE FRUIT LOGISTICA STAGES

2025 PROGRAMME (subject to change)

• Wednesday, 5 February 2025

10.00 Keynote — A global outlook on the international reefer market

11.00 Routes to growth — Future trends, challenges, and opportunities in fresh produce logistics

12.00 Tropical transformation — Robust logistics networks for avocados, mangoes, and more

14.00 Mediterranean marvels — How can logistics companies unlock North Africa’s export potential?

15.00 Aiming low — Zespri’s plan to reduce shipping emissions

• Thursday, 6 February 2025

10.00 Keynote — Resilience, collaboration and improvement in produce supply chains

11.00 No time to waste — How can data transform retail supply chains and reduce losses?

12.00 Ready to roll — Europe’s largest container port prepares for future growth

14.00 Safe and secure — What must be done to protect produce supply chains?

• Friday, 7 February 2025

10.00 Go with the flow – how can digital technology streamline supply chains?

10.30 After the watershed — Colombia’s new port offers fresh chance to compete 11.00 Trusted carbon emission reporting – your starting point for a more sustainable supply chain

Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.

MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com

FRUCHTHANDEL MAGAZIN Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de

„Die Lösung für die tatsächlichen und sinnbildlichen Schwelbrände scheint in der Theorie einfach – zumindest mit Blick auf die Niederlande …: Zusammenarbeit.“

Wie Phönix aus der Asche?

CHRISTINE WEISER

Los Angeles steht seit fast drei Wochen in Flammen, auf Island könnte eine Erdbebenserie einen Vulkanausbruch am größten Gletscher Europas auslösen und 2024 wurde zum ersten Mal die Marke von 1,5 Grad Erderwärmung überschritten. Mutter Natur hält die Welt aktuell ganz schön in Atem und zeigt uns unsere Grenzen auf. Um die Weltbevölkerung auch in Zeiten von Krisen, des Wandels und darüber hinaus ernähren zu können – am besten im Einklang mit der Natur – müssen wir auch verstärkt zu neuen Obst- und Gemüsesorten forschen, die mit dem Klimawandel zurechtkommen, gegen Krankheiten resistent sind und mit neuen technischen Hilfsmitteln produziert werden können. Denn die ständige Verfügbarkeit von O+G ist mittlerweile alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Als wäre dieser „Brandherd“ nicht schon Herausforderung genug, kommt eine geopolitische Lage hinzu, die derzeit alles andere als vielversprechend bzw. optimistisch zu nennen ist. Es schwelt an vielen Ecken und Kanten. Die Lösung für die tatsächlichen und sinnbildlichen Schwelbrände scheint in der Theorie einfach – zumindest mit Blick auf die Niederlande. Wie Richard Schouten, Direktor des GroentenFruit Huis betont, ist das Schlüsselwort Zusammenarbeit. Im vergangenen Jahr wurden in den Niederlanden einige Fusionen und Partnerschaften eingegangen – und sie könnten weiter zunehmen. Anbau und Vermarktung werden mit nachhaltigeren Transportketten kombiniert, wie im Fall The Greenery und AB Texel. Lieferanten und Einzelhändler werden einander zukünftig immer mehr brauchen, so Schouten. Aber auch Genossenschaften arbeiten enger mit den Erzeugern zusammen, um neue Sorten zu entwickeln, faire Preise zu gewährleisten und die steigende Nachfrage befriedigen zu können, wie bei FruitMasters bzw. BioMasters. Dabei wird zum einen darauf vertraut, dass das politische Chaos in Europa entwirrt und die neuen Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Umsetzung finden. Auf der anderen Seite rückt der Faktor Mensch verstärkt in den Hintergrund, weil auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz gesetzt wird, um sich an die wandelnden Marktanforderungen anpassen zu können. Startups wittern hier ihre Chance, die Branche effizienter und nachhaltiger aufzustellen. Blue Radix hat z.B. KI-Lösungen für fast alle Tätigkeiten in Gewächshäusern entwickelt, um auf den Erzeugerrückgang zu reagieren und den autonomen Ausbau voranzutreiben. Kompetenzen zu bündeln, sich auszutauschen und auf neue Hilfsmittel zu setzen ist richtig und wichtig. Gerade der Niederlande könnten die oben genannten Entwicklungen helfen. Denn 2024 war kein einfaches Jahr für unser Nachbarland. Besorgniserregend ist zudem, dass die Verbraucher laut GroentenFruit Huis immer weiter von Ernährungsempfehlungen entfernt sind. Das ist nicht nur für eine gesunde Lebensweise mit Sorgenfalten zu betrachten, sondern ganz allgemein eine schwierige Entwicklung für einen rückläufigen Inlandsverbrauch. Bleibt zu hoffen, dass es gelingt, diesen Schwelbrand im Keim zu ersticken und gestärkt daraus hervorzugehen. Denn Potenzial und Möglichkeiten gibt es allemal genug – nicht nur in den Niederlanden.

Klare politische Signale aus Berlin und Brüssel gefordert

ZENTRALVERBAND GARTENBAU

DEU TSCHLAND In einer Zeit spürbarer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Spannungen steht Deutschland vor richtungsweisenden Entscheidungen. Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 appellier t der Zentralverband Gartenbau (ZVG) an die Politik, dringend wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, in der die Branche mit Zukunftsperspektive agieren kann. „Die Betriebe des Gartenbaus sehen sich durch steigende Steuern und Abgaben, explodierende Energiekosten und eine überbordende Bürokratie in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedroht“, betonte ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf beim erweiterten ZVG-Präsidium in Berlin. Die

kommende Regierung müsse den Mut aufbringen, ein überzeugendes wirtschaftliches Konzept zu entwickeln, das Investitionen fördere und Planungssicherheit biete. Der Gartenbau fordere insbesondere eine gezielte Entlastung für energieintensive Betriebe, wie etwa den Unterglas-Gartenbau. „Nationale Alleingänge bei der Umsetzung von EU-Vorgaben wie beim Energieeffizienzgesetz, die unsere Unternehmen zusätzlich belasten, müssen ein Ende haben“, so Kähler-Theuerkauf. Sie erinnerte daran, dass der Gartenbau ein zentraler Faktor für die regionale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit sei. Mit seinen Produkten trage er zur Ernährungs-

100.000 Tonnen Avocados möglich

Trotz notorischem Wassermangel will Marokko den Avocado-Anbau weiter ausbauen und Lieferländer wie Israel oder Spanien unter Druck setzen. Laut einem Bericht von EastFruit (www.east-fruit.com) sollen die Produktion und Ausfuhren in den kommenden Jahren weiter gesteigert werden. Die Anbaumengen sind zuletzt von Jahr zu Jahr gestiegen und könnten schon bald ein Niveau von rund 100.000 t erreichen. Hauptsorte ist wie fast überall die Hass-Avocado, es werden aber in Marokko auch Fuerte-Avocados oder die bei uns weniger bekannte Varietät Zutano produziert. Dem Bericht zufolge exportierte Marokko in der vergangenen Saison rund 60.000 t der Gesamtproduktion in Höhe von 70.000 t, der Rest wurde auf dem heimischen Markt verbraucht.

(v.l.): EU-Agrarkommissar Christophe Hansen, DBV-Präsident Joachim Rukwied, die Deutsche Blumenfee 2024/25 Anne-Marie Bals, Dr. Christian von Boetticher, BVE-Vorsitzender, Bundesminister Cem Özdemir mit ZVG-Präsidentin Eva Kähler-Theuerkauf

souveränität, Artenvielfalt und urbanen Begrünung bei: „Wir gestalten nicht nur Lebensräume, sondern auch die Zukunft!“ Der Gartenbau bleibe ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft, so Kähler-Theuerkauf. Im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2025 (IGW) bekräftigte sie während hochrangiger politischer Gespräche ihre Standpunkte. So begrüßte die ZVG-Präsidentin u.a. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Christian von Boetticher, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), EU-Kommissar für Landwirtschaft und Ernährung Christophe Hansen, Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner sowie Dr. Mario Tobias, Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Berlin GmbH. Kähler-Theuerkauf wies auch auf Fragen der Energiesicherheit, Wasserverfügbarkeit und der nötigen Wettbewerbsfähigkeit hin. „Nachhaltigkeit ist für den Gartenbau gelebte Praxis.“

Für mich ist klar, dass Lieferanten und Einzelhändler einander mehr und mehr brauchen werden. Langfristige Zusammenarbeit und Partnerversand sind die Schlüsselwörter.“

Richard Schouten, Direktor GroentenFruit Huis Mehr zum Thema Niederlande lesen Sie ab Seite 38.

Agrarminister setzen sich für Förderung nachhaltiger Bioökonomie ein

BMEL Unter dem Vorsitz des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, haben sich Agrarminister aus rund 70 Staaten sowie Vertreter von 14 internationalen Organisationen bei der 17. Berliner Agrarministerkonferenz darauf geeinigt, gemeinsam eine nachhaltige Bioökonomie voranzutreiben, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Sie bekennen sich dazu, den Beitrag nachhaltiger Bioökonomie zur globalen Ernährungssicherung zu stärken, die Biodiversität zu erhalten und das Klima zu schützen. Die Minister unterstützen einstimmig die Initiative des BMEL, ein Projekt der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zur Ausgestaltung einer globalen Bioökonomie-Partnerschaft zu finanzieren.

Foto: ZVG/Rafalzyk

Roadshow-Format ‚Bangkok Meet Up‘ kehrt zurück

ASIA FRUIT LOGISTICA ► Die Roadshow mit informationsreichen Networking-Veranstaltungen gibt der ASIA FRUIT LOGISTICA noch mehr Schwung für ihre Rückkehr nach Hongkong vom 3. bis 5. September. Bereits am 25. Juni 2025 geht es mit dem ‚Bangkok Meet Up‘ los.

Nach dem erfolgreichen Debüt im Jahr 2024 bietet die ASIA FRUIT LOGISTICA ‚Bangkok Meet Up‘ Fachleuten aus der Fruchthandelsbranche erneut eine einzigartige Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Wissen auszutauschen und Branchentrends in den schnell wachsenden ASEAN-Märkten zu erkunden. Das ‚Bangkok Meet Up‘ dient erneut als zentraler Knotenpunkt für Networking und Geschäftsentwicklung mit speziellem Fokus auf die ASEAN-Region, einschließlich Thailand, Malaysia, Vietnam, den Philippinen und Indonesien. Die eintägige Veranstaltung am 25. Juni im Carlton Hotel Sukhumvit beginnt mit einer Präsentation, bei der führende Unternehmen die neuesten Produkte und Lösungen lokalen und wichtigen regionalen Einkäufern vorstellen. Darauf folgt ein interessantes Nachmittagsprogramm, das von Asiafruit Magazine durchgeführt wird.

Diese Themen stehen dabei im Mittelpunkt:

• Die Landschaft für impor tierte Früchte in den wichtigsten ASEAN-Märkten

• Wichtige Veränderungen auf dem thailändischen Markt

• Chinas sich entwickelnde Rolle als Lieferant für Südostasien

• Der Durian-Boom: Herausforderungen und der Weg in die Zukunft

• Chancen für die Landwirtschaft in kontrollierter Umgebung

• Ungenutztes Potenzial im innerasiatischen Handel

Die Veranstaltung bietet Gelegenheiten zum Networking und Wissensaustausch, einschließlich eines abendlichen Cocktailempfangs zur Förderung von Geschäftsbeziehungen in einem entspannten Rahmen. Internationale Teilnehmer können am 26. Juni auch an einer Studienreise teilnehmen, bei der sie den thailändischen Großmarkt Talaad besuchen und die seltene Gelegenheit haben, die Einrichtungen von City Fresh Fruit, einem der größten thailändischen Obstimporteure, zu besichtigen. „Das Bangkok Meet Up ist ein hervorragendes Forum für Networking und Informationsaustausch, und wir hatten letztes Jahr eine großartige Zeit“, so Bill Wongsakom Chatamomwong, stellvertretender Geschäftsführer von City Fresh Fruit (Thailand). Die Teilnahme an der Veranstaltung ist für alle Delegierten kostenlos. Um Ihren Platz zu reservieren, schrei-

ben Sie an info@gp-events.com

Die ASIA FRUIT LOGISTICA, für die sich Aussteller noch bis zum 28. Februar 2025 anmelden können, endet in diesem Jahr nicht in Hongkong, sie führt die Besucher tief in den chinesischen Markt hinein. Die Teilnehmer der ASIA FRUIT LOGISTICA China Study Tour haben die Möglichkeit, wichtige Akteure in der Region Guangdong zu treffen, während die Teilnehmer des AFL Fresh Produce Golf Cups entspannt Kontakte knüpfen können. Beide Aktivitäten finden ihren Höhepunkt im China Meet Up, das am 8. und 9. September in Guangzhou stattfindet. 

Die Teilnehmenden können sich auf viele spannende Markteinsichten freuen.

ASIA FRUIT LOGISTICA 2025 gibt es wieder

einen deutschen Gemeinschaftsstand

Die ASIA FRUIT LOGISTICA findet vom 3. bis 5. September 2025 in Hongkong statt. Nach einer Unterbrechung im vergangenen Jahr wird das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2025 wieder einen deutschen Gemeinschaftsstand subventionieren. Der Preis beträgt 445 Euro/m² für einen Stand ab einer Fläche von 9 m², Messebau inklusive. Neu ist in diesem Jahr die Option, ein kostengünstiges „Informationszentrum“ zum Pauschalpreis von 2.150 Euro zu buchen, bestehend aus einer Rückwand mit firmenspezifischer Grafik, Stehtisch, Barhocker und Prospektständer. Organisiert wird der Gemeinschaftsstand wieder von IEC Berlin. Ansprechpartner für Rückfragen ist Matthias Bröde, Tel. 30 / 28 39 39 14, broede@iecberlin.de. Über den QR-Code geht es zur Anmeldung. Anmeldeschluss ist der 25. April 2025.

Foto: Global Produce Events (HK) Co., Limited

Erfahren, wie die Branche tickt

Fresh Produce Forum | Programm ► Der internationale Fruchthandel und die gesamte Wertschöpfungskette leisten weltweit Jahr für Jahr einen immensen Beitrag zur gesunden Ernährung der Menschen. In vielen Ländern sind Obst und Gemüse zugleich wichtige Wirtschaftsfaktoren. Aber gesellschaftliche Entwicklungen oder die Klimaveränderung definieren die Rahmenbedingungen immer wieder neu und stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Diese zu meistern – dazu leistet die FRUIT LOGISTICA mit dem Fresh Produce Forum einen Beitrag.

Fresh

Produce Forum

Halle 23 / Stand F-01

Simultanübersetzung in Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch

Kostenlos für Besucher und Aussteller

5. Februar 2025

10.00 – 11.00 Uhr

Digitale Innovationen definieren die Lieferkette neu

11.30 – 12.30 Uhr

Neues Obst und Gemüse durch Design

13.00 – 14.00 Uhr

Blick aus Brüssel – Förderung von Qualität und Transparenz

Wie sehen die Märkte von morgen aus? Welche Strategien sind geeignet, um in diesen Märkten erfolgreich zu bestehen? Diese Fragen bilden den Schwerpunkt im Fresh Produce Forum.

In einstündigen Sessions können sich Aussteller und Fachbesucher zu den Brennpunkten der Fruchthandelsbranche informieren und Lösungen mit internationalen Fachleuten erörtern.

Das Spektrum reicht von modernen Züchtungsmethoden, mit denen Saatgut an die verschiedensten Umweltbedingungen und Verbraucherpräferenzen angepasst werden kann, über die Neugestaltung von Lieferketten mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bis hin zum Produktsicherheitsmanagement in Zeiten steigender behördlicher Auflagen und wachsender Konsumentenansprüche. Teilnehmende lernen die überarbeiteten EU- Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse kennen, tauchen ein in die komplexen Preisbildungsprozesse entlang der Lieferkette und erfahren am Beispiel von Marokko, wie die knappen Ressourcen Wasser, Boden

und Energie effizient und nachhaltig genutzt werden können.

Das Programm: 5. Februar 2025

Digitale Innovationen definieren Lieferkette neu

Die digitale Transformation schreitet mit enormer Geschwindigkeit voran. Vom Fax zu ChatGPT: Die Lebensmittelindustrie entwickelt sich dank neuer Technologien und digitaler Plattformen permanent weiter. Die Kommunikation und vor allem die Lieferketten mit Lieferanten und Verbrauchern werden dadurch immer ständig neu definiert.

• Patrick Kelly, Aglife Media, Inc + The Produce Industry Podcast, USA

Neues Obst und Gemüse durch Design

In einer sich rasch entwickelnden Agrarlandschaft war die Nachfrage nach widerstandsfähigen, nachhaltigen und leistungsstarken Pflanzen noch nie so groß wie heute. Doch Bemühungen, die Umweltauswirkungen des Gartenbaus zu verringern, stellen eine neue Herausforderung dar: Welche Produkte bieten die besten Chancen auf kommerziellen Erfolg und erfüllen gleichzeitig die neuen Nachhaltigkeitsanforderungen? In dieser dynamischen Diskussionsrunde werden bahnbrechende Innovationen im Bereich der Frischwaren erörtert und erläutert, wie fortschrittliche Technologien und Züchtungsverfahren die Kategorie in Zukunft prä

rungen und Bedürfnissen unserer sich wandelnden Welt gerecht werden können.

• Anker Sorensen, Keygene, Niederlande

• Anup Karwa, Innoterra, Indien

• Bauke van Lenteren, Rijk Zwaan, Niederlande

• Luc Vanoirbeek, VBT/Copa Cogeca, Belgien

• Maria Wieloch, ICA Gruppen, Schweden

Blick aus Brüssel

Teil 1: Überarbeitete

Vermarktungsnormen

Die EU hat ihre Rechtsvorschriften über Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse überarbeitet. Es gibt zehn spezifische Vermarktungsnor

geln. Die neuen Vorschriften gelten ab dem 1. Januar 2025 und werden die aktive Angleichung an die UNECE-Normen verbessern. Ein einheitliches Regelwerk wird auch den Bananensektor umfassen. Darüber hinaus wurde die Verpflichtung zur Angabe des Herkunftslandes auf Produkte wie Trockenfrüchte und Nüsse ausgedehnt.

Teil 2: Analyse der Produktionskosten und der Preisbildung

Eine der größten strukturellen Schwächen des Obst- und Gemüsesektors in der EU ist die starke Zersplitterung der Produktion in kleine Betriebe, die 2022 durchschnittlich 2,5 ha Obstanbaufläche bewirtschafteten, gegenüber immer

15.00 – 16.00 Uhr

Wasser – wertvollste Grundlage unserer Produktion

6. Februar 2025

10.00 – 11.00 Uhr

Bananen: Hightech-Produktion vs. niedrige Preise

11.30 – 12.30 Uhr

Die Bedeutung der Kleinbauern

13.00 – 14.30 Uhr

Mehr als Gewinne – Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette

15.00 – 16.00 Uhr

Produktsicherheit in Zeiten von Klimaveränderung und steigender behördlicher Auflagen

16.30 – 17.30 Uhr

Nachhaltige Lösungen, Kreislaufwirtschaft und vieles mehr

7. Februar 2025

10.00 – 11.00 Uhr

Nachhaltiges Energiemanagement – eine Win-Win-Situation

11.30 – 12:30 Uhr

Strategien zur Anpassung an Märkte im Wandel

in eine dauerhaft schwache Verhandlungsposition in der Lieferkette. Um die Entlohnung der Erzeuger zu verstehen, ist die Analyse der Preisbildung entlang der Lieferkette und der Produktionskosten von entscheidender Bedeutung. Die Kommission veröffentlicht regelmäßig Erhebungen der Kosten auf Betriebsebene und der Preise entlang der Lieferkette. Darüber hinaus wird die Preisentwicklung auf den drei Stufen der Versorgungskette, ab Hof, ab Verpackung und im Einzelhandel, für die wichtigsten Produktarten analysiert.

• Dan Burgar Kuželički, European Commission, Belgien

• Eris Papagiannopoulos, European Commission, Belgien

Wasser – wertvollste Grundlage unserer Produktion

Die Klimaveränderung zwingt Landwirtschaft und Gartenbau zu zahlreichen Veränderungen und einem Wandel wie noch nie zuvor. Das bedeutet zahlreiche Herausforderungen: Insbesondere auch beim Faktor Wasser. Schon heute ein Problem in vielen Teilen der Welt und Europas. Wie können sich die Unternehmen hier positionieren? Was kann die Politik leisten, um hier zu helfen und zu unterstützen?

• Rudolf Behr, BEHR AG

6. Februar 2025

Bananen: Hightech-Produktion vs. niedrige Preise

Der Einsatz modernster Technik ist längst auch in der Bananenproduktion Alltag. Aber Forschung und Technik sind teuer. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) mit Vis-NIR-Spektroskopie in Kombination mit laborgestützten Referenzdaten zur Vorhersage des Nährstoffgehalts in Blättern in Echtzeit, kann den Düngemitteleinsatz extrem optimieren. Zum Wohl von Erzeugern, Umwelt und Verbrauchern. Aber die Rechnung muss bezahlt werden. Sind Handel und Verbraucher dazu bereit?

• Susan Parks, Malvern Panalytical Ltd., UK Marike Runneboom, CLAC (Fairtrade Producer Network), Dominikanische Republik

Die Bedeutung der Kleinbauern

Durch das anhaltende Wachstum der Weltbevölkerung entstehen große Herausforderungen für eine verantwortungsvolle, ressourcenschonende und sichere Produktion frischer Lebensmittel. Kleinbauern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, aber auch sie müssen enorme Aufgaben bewältigen. Hier werden praxis- und forschungsbasierte Projekte und Programme präsentiert, mit deren Hilfe Kleinbauern und die Handelsstufen ihre Stärken ausspielen und bündeln können, um eine globale und zugleich verantwortungsvolle Landwirtschaft zu fördern.

• Elmé Coetzer-Boersma, GLOBALG.A.P., Südafrika

• Janine Basso Lisbôa, AgroDtech, Brasilien

• Manal Saleh, Blue Moon LLC, Ägypten

Mehr als Gewinne – Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette

Die Ressourcen sind endlich. Ein nachhaltiger Umgang in der gesamten Lieferkette nötiger denn je. Aber auch am PoS und in den privaten Haushalten muss nachhaltiger gewirtschaftet werden. Tipps zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Food Waste von der Produktion bis auf den Tisch.

• David Kat, Neolithics BV, Niederlande

• Gustavo Palerosi, BASF Agricultural Solutions, Deutschland

Produktsicherheit in Zeiten von Klimaveränderung und steigender Auflagen

Die Produktsicherheit steht vor großen Aufgaben. Die behördlichen Auflagen und Grenzwerte werden immer strenger. Zugleich steigen die Erwartungen der Verbraucher an die Produkte permanent. Und schließlich bedeuten die klimatisch veränderten Produktionsbe-

dingungen ungeahnte neue Herausforderungen? Wie können sichere Produkte garantiert werden? Wie können die Risiken gemanagt werden? Was können und müssen Lieferanten leisten?

• Dr. Oliver Stolper, Analytica Alimentaria GmbH, Deutschland

• Andreas Hentschel, Merieux NutriSciences – Institut Kirchhoff Berlin GmbH, Deutschland

Nachhaltige Lösungen, Kreislaufwirtschaft und vieles mehr

Warum sind zertifizierte kompostierbare Haushaltsetiketten eine wirksame Alternative zu anderen Verpackungsarten? In dieser Sitzung erkundet Sinclair die Feinheiten der über 15-jährigen Entwicklung, die Materialien, die Zertifizierung und die Rolle der

Fruchtetiketten in der Zukunft.

Außerdem: Die Welt muss nachhaltiger werden. Aber was bedeutet das, wenn es um die Verpackung geht? Fedemco präsentiert, wie Holzverpackungen als nachhaltige Lösung ihren Teil zur Kreislaufwirtschaft beitragen können.

• Wil Murray, Sinclair, USA

7. Februar 2025

Nachhaltiges Energiemanagement

Erforscht wird die nachhaltige Ressourcennutzung in der marokkanischen Landwirtschaft durch die CSR-Initiativen von Les Domaines Agricoles, die sich auf Wassereffizienz, erneuerbare Energien und Bodengesundheit konzentrieren, um den Umweltschutz und wider-

standsfähige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

• Amine Amraoui, Les Domaines Agricoles, Marokko Mohammad Marzak, Les Domaines Agricoles, Marokko

Strategien zur Anpassung an Märkte im Wandel

Anpassung an Marktveränderungen: Wie können Flexibilität, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit entscheidend verbessert werden, um in unbeständigen und unruhigen Märkten erfolgreich zu bestehen? Strategien für Exportund Import – Lernen aus Erfolgen und Niederlagen.

• Will Ison, Apeel Sciences, UK

Kaasten Reh, Fruchthandel Magazin, wird auch in diesem Jahr wieder diverse Programmpunkte moderieren. Hier ist er mit Patricia Sagarminaga zu sehen.

Foto: Messe Berlin

Die Fachbesucherinnen und Fachbesucher haben an den ersten beiden Messetagen in Berlin die Möglichkeit, ihrem Favoriten ihre Stimme zu geben.

Der F RUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) wird 2025 zum 19. Mal von der Messe Berlin GmbH und Fruitnet Media International verliehen. Er präsentiert herausragende Innovationen in der gesamten Obst- und Gemüse-Lieferkette.

Die Abstimmung endet am 6. Februar um 18.00 Uhr. Die Preisverleihung findet am 7. Februar um 13.00 Uhr auf der Sonderausstellung des FLIA Technology zwischen den Hallen 1.1 und 2.1 statt.

Folgende Innovationen wurden von der Jury nominiert:

ALDIna

ALDIna ist ein Vermarktungskonzept für eine besonders schmackhafte Erdbeersorte mit einem besonderen Geschmacksversprechen. Exklusiv von ALDI SÜD während der deutschen Erdbeersaison angeboten, können alle an der Lieferkette Beteiligten langfristig und nachhaltig davon profitieren. Unter der Marke ALDIna wird nur eine Erdbeersorte vermarktet. Sie wird in Deutschland nach sorgfältig definierten Produktionsstandards hergestellt und zeichnet sich durch gleichbleibend hervorragende Geschmackseigenschaften aus.

Frutania GmbH, Deutschland | Halle 27, D-32 www.frutania.de

Halloweena™

Halloweena™ — eine Mini-Mandarine in Kürbisform, die Halloween zu einem Fest der Wunder der Natur macht. Süß, pikant, kernlos und leicht zu schälen, mit Halloweena™ macht das Naschen an Festtagen Spaß und ist gleichzeitig gesund. Die unter der goldenen Sonne Spaniens gereifte Mandarine mit ihrer leuchtenden, vielfarbigen Schale begeistert die ganze Familie. Halloweena™ ist lose oder in bezaubernden Packungen erhältlich und definiert festliche Leckereien mit einem Hauch von Herbstzauber neu.

Genesis Fresh S.L., Spanien | Halle 8.2, A-80

ONIX™

www.halloweenacitrus.com

ONIX™ beeindruckt mit einem aurora-ähnlichen Wechsel von leuchtendem Orange zu tiefem Burgunderrot und kombiniert mehrfarbige Schönheit mit kernlosem, samtigem Fruchtfleisch, reich an Antioxidantien. Sie ist 85-105 mm groß, lose oder in Premium-Packungen zu 3 oder 5 Stück erhältlich. Ihr Geschmack verfeinert Gerichte, Desserts und Getränke. Nachhaltig in Spanien angebaut, vereint ONIX™ Innovation, gesundheitliche Vorteile und Umweltverträglichkeit und setzt neue Maßstäbe bei Citrusfrüchten.

AMFRESH Group S.L., Spanien | Halle 8.2, A-80 www.onixcitrus.com

Organic Raingrown Avocado

Der Avocadoanbau benötigt viel Wasser, das in vielen Regionen der Welt aufgrund des Klimawandels immer knapper wird. Eosta bietet eine nachhaltige Lösung: die Organic Raingrown Avocado. Diese Avocados werden mit Regenwasser in Regionen angebaut, in denen die natürlichen Bedingungen ideal sind. Sie tragen dazu bei, das Problem der Wasserknappheit zu lösen und machen Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel überflüssig. Eine kluge Wahl für einen gesünderen Planeten!

Eosta B.V., Niederlande | Halle 3.2, B-44 www.eosta.com/en/products/organic-raingrown-avocado

Samantha — savoy pointed headed cabbage

Samantha, der weltweit erste Spitzkohl mit Wirsingtextur, ist eine einzigartige Züchtung der Firma Bejo in der Kategorie der traditionellen Kohlsorten. Sein frisches Aussehen und die kompakte Größe machen ihn ideal für die Gemüseabteilung im Supermarkt. Für Verbraucher ist er benutzerfreundlich und lässt sich leicht schneiden, verarbeiten und verpacken. Samantha bietet ein neues Kohl-Erlebnis: leicht süßlich, reich an Ballaststoffen und Vitaminen – perfekt für den vegetarischen Trend und bewussten Gemüsekonsum.

Bejo Zaden B.V., Niederlande | Halle 1.2, C-13 www.bejo.com

Zusätzlich zum FLIA wird auch in 2025 wieder der FLIA Technology für herausragende Innovationen im Bereich Machinery & Technology verliehen.

Geben Sie der besten Innovation in Berlin Ihre Stimme und gewinnen Sie einen Apple AirPods Pro 2!

Folgende Innovationen wurden von der Jury nominiert:

ABZ Innovation Lidar based sensing system for a spraying drone Das System von ABZ Innovation nutzt Echtzeit-3D-Karten zur präzisen Hindernisvermeidung und genauen Verfolgung und überwindet damit die Grenzen des herkömmlichen Radars. Es erkennt auch kleine Hindernisse wie Drähte oder Äste und behält dabei eine dynamische Höhenkontrolle. Mit einer GPS-Unabhängigkeit ist es ideal für Gebiete mit eingeschränktem Empfang, z.B. dichte Obstplantagen. Die Innovation passt sich Baumkronenhöhen an und ermöglicht sicherere sowie effizientere Feldarbeiten wie Sprühen und Überwachung. ABZ Innovation Kft., Ungarn | Halle 3.1, C-21 www.abzinnovation.com

CATsystem®

Das CATsystem® von Citrosol revolutioniert den Nacherntebereich durch Echtzeitüberwachung und -anpassung von Fungizidkonzentrationen, die eine unübertroffene Präzision und Effizienz gewährleisten. Das System reduziert Abfälle, minimiert chemische Belastung, bekämpft Lebensmittelverluste und setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Es integriert sich nahtlos in neue und bestehende Anlagen und bietet modernste Rückverfolgbarkeit, um Vorschriften einzuhalten und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Productos Citrosol S.A., Spanien | Halle 18, A-25 www.citrosol.com/en/

Croptimus™

Croptimus™ ist eine SaaS-Lösung, die auf den Gemüseanbau im Gewächshaus zugeschnitten ist. Mithilfe fortschrittlicher KI in Verbindung mit Computer Vision identifiziert es Schädlinge und Krankheiten frühzeitig und deckt Probleme auf, bevor sie sich ausweiten. Durch die Automatisierung der Bildanalyse mit kostengünstigen, handelsüblichen Kameras hilft Croptimus™ den Landwirten, Kosten zu senken, Ernteverluste zu reduzieren und die Verschwendung von Betriebsmitteln zu minimieren. Fermata Technology Limited, Israel | Halle 3.1, C-20 www.fermata.tech/about-croptimus

FarmRoad Irrigation Module

Das FarmRoad Irrigation Module hilft Landwirten, die Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Wassernutzung zu optimieren. KI-gestützte Dashboards kombinieren lokale Klimadaten mit Wasserbedarfsmodellen, um integrierte Erkenntnisse zu liefern. Zusammen mit automatischen Tropf- und Drainageberechnungen können Landwir te die Bewässerungsplanung an den spezifischen Wasserbedarf ihrer Pflanzen und lokale Bedingungen anpassen, was zu effizienterer Wassernutzung, verbesserter Pflanzengesundheit und Produktivität führt. WayBeyond, Neuseeland | Halle 3.1, C-30 www.waybeyond.io/solutions/optimize-irrigation

RYPEN Case liner

Der RYPEN Case liner von It‘s Fresh verlängert nach der Ernte sowie während Lagerung und Transport den optimalen Zustand von Tafeltrauben. Er reduziert Gewichtsverlust, verringert Mängel und erhält länger die grüne Traubenschale. Die Forschung hat gezeigt, dass Ethylen ein Faktor bei Tafeltrauben ist, insbesondere bei den neueren süßen, aromatischen Muskateller-Sorten. Der RYPEN Case Liner wurde speziell entwickelt, um das Ethylen zu mindern und sorgt so für einen besseren Zustand am Exportziel. It’s Fresh, Großbritannien | Halle 5.2, B-24 www.rypen.io/product/case-liner/

VOTE FOR THE INNOVATION OF THE YEAR

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Winners are selected by the votes cast by visitors to FRUIT LOGISTICA. Cast your personal vote and have the chance to win an Apple AirPods Pro 2!

Main FLIA Exhibition in Foyer Hall 20/21

FLIA TECHNOLOGY

Exhibition between Hall 1.1/2.1

Voting ends 18.00, Thursday 6 February 2025

Award ceremony Friday 7 February 2025 between halls 1.1 and 2.1

RYPEN Case Liner für FRUIT LOGISTICA Innovation Award Technology nominiert

It’s Fresh ► Der ursprünglich für die Traubenindustrie entwickelte RYPEN Case Liner bietet Erzeugern und Exporteuren Vorteile wie einen geringeren Gewichtsverlust der Trauben, weniger Abfall und einen besseren Zustand bei der Ankunft, so das Unternehmen It’s Fresh.

Indikative Ergebnisse von Trauben aus Ländern wie Südafrika, Chile und Peru, die über 30 Tage in die EU, die USA, Asien und das Vereinigte Königreich geliefert wurden, zeigen ein um ca. 2,6 % höheres Liefergewicht (als Ergebnis einer verringerten Atmung), eine bis zu 85 %ige Verringerung der Fehlerhäufigkeit und eine durchgängige Verbesserung der Rachis-Bewertungen um 30 %.

Bei der Einführung der RYPENTechnologie berichten Exporteure und Landwirte von einer potenziellen Rendite von 300 % bis 500 % im Verhältnis zu den zusätzlichen Technologiekosten und sogar noch höheren Ergebnissen in Zielländern, in denen grünere Rispen einen Aufpreis darstellen.

Die Produktion ist nun sowohl in Südafrika als auch in Chile etabliert, und Vertriebsvereinbarungen ermöglichen der Traubenindustrie in diesen Ländern sowie in Peru den problemlosen Zugang zum RYPEN

Case Liner für die laufende Traubenexportsaison 2024/25. Dieselben Vertriebskanäle können auch für

weitere Obstbauern und Exporteure mit ähnlichen Bedürfnissen genutzt werden – z.B. für Steinobst und goldene/rote Kiwis. Graham Ellis, CEO von It‘s Fresh, kommentierte die Nachricht, dass das Produkt auf der FRUIT LOGISTICA in die engere Auswahl für den Innovationspreis gekommen ist: „Die schnelle Entwicklung und Einführung des RYPEN Case Liner ist ein Verdienst des gesamten Its Fresh-Teams, und ich freue mich sehr, dass die Arbeit des Teams durch die Aufnahme in die engere Auswahl für den FLIA-Preis anerkannt wird. Wir verzeichnen eine schnell wachsende Nachfrage nach dem Liner, weil er den Transport von Trauben und anderen Früchten auf lange Sicht verändern kann. Diese Nachfrage entsteht, weil sie einen klaren Bedarf der Industrie mit einem Drop-

Ergebnisse zeigen ein um ca. 2,6 % höheres Liefergewicht und eine bis zu 85 %ige Verringerung der Fehlerhäufigkeit.

in-Ersatz/einer Aufrüstung der bestehenden Kistenauskleidung löst und eine große Investitionsrendite bietet.“ Andere RYPEN-Produktformate sind auch für die Kategorien Steinobst, Himbeeren, Heidelbeeren, Avocados und frisch geschnittenes Obst erhältlich und bieten Ethylenmanagement. Bisher gibt es RYPEN-Teams und -Vertriebspartner in Chile, Peru, Südafrika, Spanien und Großbritannien, die die Kunden für die Produktlinien unterstützen. 

Halle 5.2, Stand B-24

Der RYPEN Case Liner ist für den FRUIT OGISTICA Innovation Award echnology nominiert.

Fotos: It’s Fresh

Verarbeitung von Erdbeeren neu gedacht – die neue Entkelch- und Schneidemaschine Tenrit TDM

Tenrit ► Effizienz, Präzision und Benutzerfreundlichkeit – diese Faktoren vereint die neue Entkelchungsund Schneidemaschine Tenrit TDM für Erdbeeren, entwickelt und vorgestellt vom Maschinenbauer aus Schloß Holte-Stukenbrock. Die Maschine, die auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA erstmals präsentiert wird, zielt darauf ab, die Lebensmittelverarbeitung durch Automatisierung zu revolutionieren und dabei Kosten zu senken.

Die Tenrit TDM, die auf einer Fläche von nur 40 cm x 60 cm Platz findet, entfernt das Grün von Erdbeeren auf effiziente und schonende Weise. Mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von einer Erdbeere pro Sekunde erreicht das Gerät eine Leistung von bis zu 60 kg pro Stunde – eine Geschwindigkeit, die herkömmliche Handarbeit um das Dreifache übertrifft. Dabei überzeugt die Maschine, die laut Tenrit „einzigartig auf dem Markt“ ist, durch ihre Vielseitigkeit: Erdbeeren unterschiedlicher Größen und Formen können verarbeitet werden, ohne dass ein Wechsel von Komponenten notwendig ist. Der Clou: Ein patentiertes System mit einem rundlaufenden Band hält die Erdbeeren sicher in insgesamt acht Nestern, die sie am Messer vorbeiführen. „Die Nester bestehen jeweils aus einem Bürstenpaar. Dort werden die Erdbeeren mit dem Grün nach oben hineingesetzt und anschließend vor dem Schneideprozess auf den Kopf gedreht“, so Vertriebsleiter Sascha Wietbrauk. Abhängig von der Sorte und Form der Früchte stehen verschiedene Schnittmuster – gerade, geradehalbiert, v-Schnitt und v-Schnitt halbiert – zur Auswahl.

Zielgruppe und Einsatzbereiche

Die Maschine richtet sich u.a. an Erzeuger, die Erdbeeren weiterverarbeiten, sowie an Betriebe im Bereich „Fresh Cut“, Bäckereien, Eisproduzenten oder auch Marmeladenhersteller. Insbesondere für

Besucherinnen und Besucher der FRUIT LOGISTICA können die Entkelchungsund Schneidemaschine Tenrit TDM in Aktion erleben.

Unternehmen mit hohem Verarbeitungsvolumen bietet die Maschine einen erheblichen Mehrwert. „In der vergangenen Saison hatten wir die ersten Maschinen in Betrieb genommen, die durchweg zuverlässig gearbeitet haben. Zudem ist die Einarbeitung auch für ungeübtes Personal im Nu abgeschlossen“, betont Wietbrauk. Grundsätzlich gibt die Maschine den Takt vor, bei Bedarf sind aber auch Feinjustierungen – bspw. um die Schnitttiefe anzupassen und damit den Schnittverlust zu minimieren – möglich. Neben der Zeitersparnis, der leichten Bedienbarkeit und Reduzierung der Personalkosten profitieren die Nutzer auch von einer schnellen Reinigung. Innerhalb von fünf Minuten lässt sich die Maschine zerlegen, mit warmem Wasser reinigen und in weiteren fünf Minuten wieder zusammenbauen – ein geringer

Zeitaufwand, der für die täglichen Abläufe im Betrieb von Vorteil ist.

Erweiterungsmöglichkeiten und Flexibilität

Die Entkelchungsmaschine ist nicht nur platzsparend, sondern auch mobil einsetzbar. Sie wird auf einem rollbaren Untergestell geliefert, wodurch sie bei Bedarf einfach verstaut werden kann. „Damit man sich das besser vorstellen kann – die Maschine benötigt eine Abstellfläche von 0,24 m2. Das entspricht ungefähr der Größe eines Wäschekorbes“, so Wietbrauk. Besonders spannend: Für Großbetriebe bietet sich bspw. die Möglichkeit, mehrere Maschinen zu einer vernetzten Einheit zu kombinieren. „Wir haben einen Kunden, der bis zu einer Tonne pro Tag verarbeitet und dafür sechs Entkelchungs- und

oto: Tenrit
Foodtec Maschinenbau GmbH

Die Nester bestehen aus jeweils einem Bürstenpaar.

Das patentierte System mit einem rundlaufenden Band hält die Erdbeeren sicher in insgesamt acht Nestern.

Im Nu ist die Tenrit TDM gereinigt und bereit für den nächsten Einsatz.

Schneidemaschinen gekauft hat. Somit kann er seine Produktion erheblich effizienter gestalten, indem alle Geräte zusammenarbeiten und die Erdbeeren auf ein zentrales Förderband weitergeleitet werden“, so Wietbrauk.

Eine Lösung mit Mehrwert

Bereits im vergangenen Jahr konnte die Maschine auf der ExpoSE in Karlsruhe großes Interesse wecken. Auf der FRUIT LOGISTICA wird Tenrit erneut die Möglichkeit bieten, das Gerät live in Aktion zu erleben und selbst auszuprobieren. „Grundsätzlich gibt es die Maschine nur zu kaufen“, erklärt Wietbrauk. Die Entkelchungs- und Schneidemaschine trumpft als kleine und kompakte Lösung auf, die Unternehmen einen Mehrwert bietet. „Großmaschinen können zwar noch höhere Kapazitäten bewältigen, sind jedoch um ein Vielfaches teurer und benötigen deutlich mehr Personal.“

Zukunftsperspektiven

Mit ihrer neuen Entkelchungsmaschine möchte Tenrit unterstreichen, wie innovative Technik die Verarbeitung von Lebensmitteln effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger gestalten kann. Besonders in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Lohnkosten biete die Automatisierung von Prozessen eine attraktive Lösung. Tenrit plant zudem, das Konzept weiter auszubauen – gerade auch im Bereich der Vernetzung von Maschinen. Neben der Tenrit TDM präsentiert das Unternehmen in Berlin sein umfangreiches Portfolio. „Wir werden den Besucherinnen und Besuchern an unserem Messestand alle Lösungen zeigen, die für den Einsatz im Einzelhandel, bei den Erzeugern oder der verarbeitenden Industrie vorgesehen sind. Wir haben mehrere Neuigkeiten im Gepäck und freuen uns jetzt auf erfolgreiche Tage in Berlin.“ 

Halle 1.1, Stand B-22

Obstsektor setzt auf Nachhaltigkeit, Innovation und Mercosur

Messebeteiligung ► Die argentinischen Farben sind 2025 ein wichtiger Bestandteil der Lateinamerika-Halle, wenn die FRUIT LOGISTICA der globalen Obstbranche als Plattform dient. Auf einer Gesamtfläche von 418 m², verteilt auf zwei Inseln, präsentieren sich 25 Aussteller aus Buenos Aires sowie den wichtigsten Anbaugebieten der Provinzen Tucumán, Entre Ríos, Río Negro und Buenos Aires. Ihr Ziel: Argentiniens Stärken als führender Lieferant frischer Früchte eindrucksvoll darzustellen. Das Land bietet eine breite Produktpalette – von Citrus-Früchten über Äpfel und Birnen bis hin zu Kiwis, Kirschen und Blaubeeren – und setzt auf Nachhaltigkeit sowie höchste Qualitätsstandards.

Die argentinische Zitrone ist seit jeher eine tragende Säule des Fruchtsektors.

Der argentinische Fruchtsektor befindet sich in einer Phase des Wandels. Wettbewerbsnachteile wie die bislang hohen EU-Zollsätze könnten durch das in der Ratifizierungsphase befindliche EU-Mercosur-Abkommen bald der Vergangenheit angehören. Dieses Abkommen eröffnet dem argentinischen Obstsektor enorme Chancen. Der argentinische Botschafter in Deutschland, Fernando Brun, hebt hervor: „Die Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens ist ein wichtiger Schritt, besonders hinsichtlich der Zollvergünstigungen für unsere Exportindustrien. Wir begrüßen diese Entwicklung und sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit langfristig gestärkt werden wird.“ Dies sei entscheidend, um die Handelsbeziehungen auszubauen und argentinischen Produzenten Wachstumsmöglichkeiten zu bieten. „Unsere Fähigkeit, internationale Standards zu erfüllen, ermöglicht es uns, uns in die globalen Wertschöpfungsketten zu integrieren“, so der Diplomat. Der argentinische Fruchtsektor – einschließlich verarbeiteter Produkte – konnte 2024 einen bemerkenswerten Anstieg von 16 % auf 1,273 Mrd US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Dieser Zuwachs wurde im Bereich Frischfrucht vor allem durch die Bir-

nen gestützt, deren Exporte mit 254 Mio US-Dollar um 13 % zulegten. Auch Kiwis verzeichneten einen beeindruckenden Anstieg von 103 % und stiegen auf 3,7 Mio US-Dollar. Kirschen trugen mit einem Anstieg von 2 % und einem Exportwert von 22,8 Mio US-Dollar zur positiven Bilanz bei.

Ein entscheidender Faktor für das Wachstum waren jedoch die Produkte der Verarbeitungsindustrie: Die Exporte von ätherischen Zitronenölen stiegen um 20 % auf 204 Mio US-Dollar. Citrus-Säfte, insbesondere aus Zitronen und Orangen, erzielten 115 Mio US-Dollar. Bemerkenswert war auch der Zuwachs beim Traubensaft, der um 51 % auf 115 Mio US-Dollar anstieg.

Chancen und Herausforderungen für die Citrus-Industrie

Von den mehr als 600.000 ha Obstbaufläche entfallen nahezu ein Viertel auf Citrus-Früchte. Das Land verfügt über ideale agro-ökologische Bedingungen für den Anbau von Zitronen, Orangen, Mandarinen und Grapefruits. Die argentinische Zitrone ist seit jeher eine tragende Säule des Fruchtsektors. Sie ist bekannt für ihre hohe Qualität, ihre tadellose Ästhetik und ihren hohen Gehalt an Saft und ätherischen Ölen pro Tonne und dominiert traditionell den Weltmarkt für industrielle Derivate, wie ätherische Öle und Säfte. Dennoch war 2024 ein herausforderndes Jahr. So sanken bei frischen Zitronen die Exporterlöse um 20 % im Vergleich zum Vorjahr auf 99 Mio US-Dollar. Wo die Gründe dafür liegen, erklärt José Carbonell, Präsident von FEDERCITRUS, dem Verband der argentinischen Citrus-Produzenten: „Die Zitronenproduktion weltweit hat sich in den letzten 20 bis 30 Jahren verdoppelt, jedoch hat sich die Nachfrage nicht im gleichen Maße gesteigert. Dies hat zu einem starken Preisverfall geführt.“ Als Folge dessen wurden in Tucumán mehr als 15.000 ha Zitronen-Plantagen gerodet. Diese Angebotsreduzierung habe sich bereits positiv auf einige Preise für industrielle Derivate ausgewirkt, vor allem bei Schalen und Saft. „Wir sind zuversichtlich, dass wir uns auf ein Jahr 2025 mit besserer Nachfrage und besseren Preisen für die Industrie zubewegen“, so Carbonell. Anders sehe es bei den süßen Citrus-Früchten aus:

Foto: Federcitrus

„Aufgrund des weltweiten Rückgangs der Produktion in den letzten zwei Jahrzehnten, erleben wir heute eine starke Nachfrage, insbesondere nach industriellen Derivaten wie Orangensaft, ätherischem Orangenöl und Schalen. Die Preise auf dem Weltmarkt sind sehr attraktiv, gerade wegen des Angebotsmangels“, erklärt Carbonell.

Eine der größten Herausforderungen für den Citrus-Sektor war der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Markt. Aus zollrechtlicher Perspektive stellt das EU-Mercosur-Abkommen daher einen bedeutenden Fortschritt dar. Allerdings werden Pflanzenschutzvorschriften, wie beispielsweise Beschränkungen im Zusammenhang mit der sogenannten „Schwarzfleckenkrankheit“, zunehmend als nichttarifäre Handelshemmnisse wahrgenommen. „Wir haben die EU als Hauptmarkt daher durch andere Märkte ersetzt, vor allem durch die Vereinigten Staaten – sowohl für Orangen und Mandarinen als auch für Zitronen“, betont Carbonell.

Äpfel und Birnen –positive

Erwartungen

Neben Citrus-Früchten spielt Kernobst eine entscheidende Rolle bei Produktion und Export. Argentinien ist der weltweit führende Exporteur von Birnen in der Südlichen Hemisphäre und belegt den fünften Platz in der globalen Apfelproduktion. In der Nordpatagonie, einer der naturnahsten Regionen der Welt, hat sich dank eines ausgeklügelten Bewässerungssystems, das Schmelzwasser der Anden nutzt, ein florierendes Obstanbaugebiet entwickelt. Diese Region, das Alto Valle del Río Negro, ist nicht nur Argentiniens größtes Anbaugebiet für Birnen, sondern auch der fünftgrößte Apfelausführer weltweit. Die beliebten Williams-Birnen machen fast die Hälfte der 37.000 ha aus, die für den Obstbau genutzt werden, und werden überwiegend exportiert.

Nicolás Sánchez, Präsident der Argentinischen Kammer der Integrierten Obstbauern (CAFI), zeigt sich op-

Im Heidelbeeranbau sind Hagelschutznetze entscheidend, um die Pflanzen vor extremen Wetterereignissen zu schützen.

timistisch hinsichtlich der kommenden Saison: „Wir erwarten eine geringere Produktion in Europa und den USA. Das könnte darauf hindeuten, dass die Bedingungen für uns möglicherweise besser sein könnten, obwohl noch einige Unsicherheiten bestehen, die wir genau bewerten müssen.“ Im Hinblick auf die FRUIT LOGISTICA freut sich Sánchez darauf, alte Geschäftspartner zu treffen: „Wir haben eine langjährige Beziehung zu Europa und Deutschland, und hoffen, unsere Geschäftsmöglichkeiten dort weiter zu stärken.“ Argentinien produziere Äpfel und Birnen mit einem unvergleichlichen Geschmack und einer wirklich herausragenden Qualität, so Sánchez. „Und das ist es, was am Ende des Tages zählt.“

Premium-Kirschen aus Patagonien

Botschafter Brun wünscht den Messeausstellern aus seinem Land viel Erfolg und gute Geschäfte in Berlin.

Im Süden Argentiniens, in der Region Patagonien, werden Kirschen in einer einzigartigen Umgebung angebaut, die dank ihres speziellen Klimas und der Biodiversität ideale Bedingungen für dieses Produkt bietet. Seit den frühen 2000er Jahren haben die lokalen Produzenten ihre Plantagen modernisiert, neue Sorten eingeführt und fortschrittliche Technologien integriert, um den Herausforderungen des rauen Klimas zu begegnen. Heute ist Argentinien der zweitgrößte Kirschenexporteur der Südhalbkugel und hat sich als Anbieter von Premiumqualität auf dem internationalen Markt etabliert. In der Saison 2023/24 wurden beeindruckende 7.206 t exportiert, mit den Hauptmärkten in den USA, China, der Europäischen Union, dem Nahen Osten und dem Vereinigten Königreich.

Ein Schlüsselfaktor für die hohe Qualität der argentinischen Kirschen ist die außergewöhnliche Geografie und das Klima Patagoniens. Rund 90 % der Exporte stammen aus dieser malerischen, aber anspruchsvollen Region. Dort haben die Produzenten spezialisiertes Wissen entwickelt, um das raue Klima optimal zu nut-

Foto:Argentinean Blueberry Committee

Die Region Mar y Sierras an der Atlantikküste im Südosten der Provinz Buenos Aires ist das Hauptanbaugebiet für Kiwis in Argentinien.

zen und gleichzeitig den Frost zu kontrollieren, der eine ständige Herausforderung darstellt. „Die Kontrolle über den Frost ist fundamental, um die Produktion abzusichern, da Patagonien von vielen Frostereignissen betroffen ist“, erklärt Alejandro Zimmermann, Präsident der Argentinischen Kammer der integrierten Kirschenproduzenten (CAPCI). Er betont weiter: „Der Ursprung Patagonien ist ein bedeutendes Qualitätsmerkmal, das auf dem internationalen Markt hoch geschätzt wird.“ Die extremen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie die verlängerte Reifungszeit ermöglichen es den Kirschen, ihr volles organoleptisches Potenzial zu entfalten. „Das trockene Klima, vor allem in Patagonien und Mendoza, trägt maßgeblich zur hervorragenden Fruchtqualität bei, die weltweit Anerkennung findet“, fügt Zimmermann hinzu. Auch Nachhaltigkeit wird großgeschrieben, vor allem im Hinblick auf den sparsamen Einsatz von Wasser: „Fast alle Produzenten der Kammer verwenden Tropfbewässerungssysteme“, so Zimmermann.

Heidelbeeren: Flexibilität und Nachhaltigkeit

Der internationale Blaubeermarkt wächst rasant, und Akteure wie Peru und Südafrika erhöhen den Wettbewerb. Argentinien setzt hier auf Premiumqualität – mit Blaubeeren, die durch Geschmack, Farbe und Festigkeit überzeugen – sowie auf seine strategische Lage, die schnelle Lieferungen an Märkte wie die USA und Europa ermöglicht. Nachhaltigkeit ist ein weiterer Differenzierungsfaktor. Durch agro-ökologische Praktiken und internationale Zertifizierungen reagiert Argentinien auf die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten. Auch wurde das Land für seinen Einsatz gegen Kinderarbeit ausgezeichnet, was sein Image als sozial und ökologisch verantwortungsvoller Produzent stärkt. Jorge Pazos, Präsident des Argentinean Blueberry Committee (ABC), erklärt: „Es reicht heute nicht aus, ein gutes Produkt zu haben; wir müssen auch unser Engagement für die Umwelt und die Gesundheit der Verbraucher zeigen.“ Dennoch bleibt der Wettbewerb mit Peru eine Herausforderung. „Die Größe und Effizienz Perus zwingen uns dazu, uns durch Qualität und

spezialisierte Nischen zu differenzieren“, sagt Pazos. Der Klimawandel beeinträchtigt zusätzlich die Erträge und die Qualität der Früchte. Technologien zur Anpassung sind im Einsatz, doch die Folgen bleiben spürbar. Auch hohe Produktions- und Logistikkosten stellen Hindernisse dar. „Es ist entscheidend, mit der Regierung zusammenzuarbeiten, um die Infrastruktur zu verbessern und die Kosten zu senken“, betont Pazos. Für die Zukunft ist der Präsident des ABC optimistisch: „Der globale Markt sucht nach gesunden Lebensmitteln, und Blaubeeren passen perfekt in diesen Trend. Wir haben das Wissen, die Erfahrung und die Qualität, um die Anforderungen moderner Verbraucher zu erfüllen.“ Sein Ziel: „Die Marke ‚Blueberries from Argentina‘ als Synonym für Exzellenz zu etablieren.“

Einzigartige klimatische Bedingungen für die Kiwi-Produktion

Auch die Kiwi-Produktion stellt einen aufstrebenden Sektor mit großem Potenzial dar, der von den einzigartigen klimatischen und geografischen Bedingungen Argentiniens profitiert. „Die Anbauregion für Kiwis in Argentinien liegt etwa auf dem 38. Breitengrad Süd, was der geografischen Breite der Bay of Plenty entspricht, der Hauptanbauregion für Kiwis in Neuseeland“, erklärt Guillermo Brown, Vertreter der Kammer der Kiwi-Erzeuger von Mar del Plata. In den letzten fünf Jahren hat sich die Anbaufläche verdoppelt, und es sind weitere Erweiterungen geplant. Argentinien erwartet daher eine enorme Produktionssteigerung in den kommenden zehn Jahren. Derzeit liegt die Produktion bei etwa 15.000 t bis 20.000 t jährlich. Zwar ist dies noch weit entfernt von den Produktionsmengen der großen Akteure Neuseeland und Chile, jedoch gewinnt die Qualität der argentinischen Kiwi zunehmend Anerkennung auf Nischenmärkten. Guillermo Brown erklärt: „Mit einem milden Sommer und kühlen Nächten erzielen wir einen sehr positiven Effekt. Die nächtliche Abkühlung sorgt dafür, dass die Pflanze in der Nacht aufhört zu ‚atmen‘, was dazu führt, dass die Frucht mehr Zucker speichert.“ Dieser Prozess führt zu einer höheren Konzentration an Trockenmasse in der Frucht. Forschungen, die vom Nationalen Institut für Agrartechnologie

Foto: Kammer
der Kiwiproduzenten Mar del Plata

Argentinien ist zweitgrößter Kirsch-Exporteur Lateinamerikas.

(INTA) unterstützt werden, haben die Erntezeitpunkte optimiert, was die Qualitätsmerkmale noch verstärkt hat. Die Erntezeit erstreckt sich von April bis Dezember, wobei Brasilien, Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland, Großbritannien und Kanada zu den Hauptabnehmerländern gehören. Die Sorte Hayward dominiert den Markt, während gelbe und rotfleischige Kiwis zunehmend an Bedeutung gewinnen. Seit 2022 ist die Qualität der argentinischen Kiwi durch die geografische Angabe ‚Kiwi Mar y Sierras sudeste de Buenos Aires‘ geschützt.

Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erfolg

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind für Argentinien zentrale Themen. Das Land ist der zweitgrößte Produzent von Bio-Lebensmitteln weltweit und setzt auf klimafreundliche Anbaumethoden sowie fortschrittliche gesetzliche Rahmenbedingungen. Dies verschafft Argentinien einen Wettbewerbsvorteil, da immer mehr Verbraucher und Märkte zunehmend nach nachhalti-

gen Produkten suchen. Argentinien hat sich bereits als führender Exporteur von Bio-Obst etabliert und fördert weiterhin den Übergang zu nachhaltigen Produktionsmethoden in verschiedenen Obstsektoren. Argentinien präsentiert sich auf den internationalen Märkten auch innenpolitisch unter veränderten Vorzeichen. „Ein wachsendes Argentinien, mit einer deregulierten Wirtschaft und ohne Beschränkungen, integriert sich wieder in Wertschöpfungsketten, die mit Ernährung verbunden sind, und bringt Produkte mit höheren Produktionsstandards und Nachhaltigkeit hervor, die einen echten Einfluss auf die Bevölkerungen der verschiedenen Produktionsregionen haben“, betont Botschafter Fernando Brun. Er verweist zudem auf den engen Kontakt zu den deutschen Importeuren: „Ich freue mich, viele von ihnen auf der Messe persönlich zu treffen.“

Seit fast zehn Jahren, als er noch als Generalkonsul in Hamburg tätig war, pflegt er enge Beziehungen zu einem Netzwerk von mehr als 60 Fruchtfirmen. „Die Teilnahme Argentiniens an der FRUIT LOGISTICA stärkt die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte auf den globalen Märkten. Wir sind zuversichtlich und setzen auf Innovation und Nachhaltigkeit, um unseren Marktanteil, insbesondere in Deutschland, weiter auszubauen“, erklärt Botschafter Brun und wünscht den 25 argentinischen Unternehmen viel Erfolg bei ihrer Messeteilnahme. „Sie haben einen weiten Weg auf sich genommen. Die Messe bietet eine hervorragende Gelegenheit für sie, neue Märkte zu erschließen und Argentiniens Position als führenden Fruchtexporteur weiter zu festigen.“ Eine detaillierte Kontaktliste der argentinischen Aussteller ist auf Anfrage bei der Botschaft erhältlich. 

Halle 25

NEUSEELAND

Deutlich mehr Agrarexporte – Wachstumstreiber

Kiwi

Der Agrarexport Neuseelands brummt: Die Exporte von Lebensmitteln und Wolle sollen 2024/25 gegenüber dem Wirtschaftsjahr davor um 7 % auf umgerechnet 30,9 Mrd Euro steigen. Laut einem aktuellen Bericht zur Situation und Perspektive des Agrarsektors (SOPI) war die EU im Wirtschaftsjahr 2023/24 hinter China, den USA und Australien die viertwichtigste Destination Neuseelands für Lebensmittel und Wolle. Der Inselstaat führte entsprechende Waren im Wert von umgerechnet 1,8 Mrd Euro in die EU-Partnerländer aus, wobei Obst, Fleisch und Wolle das Exportranking anführten. Zum 1. Mai 2024 ist das Freihandelsabkommen zwischen Neuseeland und der EU in Kraft getreten, was den neuseeländischen Agrarexport Richtung EU absehbar weiter beflügelt. Zu den wohl größten Profiteuren des Abkommens zählen Neuseelands Obstproduzenten. Der Gartenbausektor befindet sich dem Bericht zufolge im Aufwind: Die Exporteinnahmen werden in dem noch bis zum 30. Juni reichenden Wirtschaftsjahr 2024/25 voraussichtlich einen Rekordwert von umgerechnet 4,4 Mrd Euro erreichen, was im Jahresvergleich einem Anstieg um 12 % entsprechen würde. Dieses Wachstum werde in erster Linie von Kiwilieferungen getrieben, was auf eine Rekordernte 2024 und erhöhte Produktionsmengen von Gold-Kiwis zurückzuführen sei, heißt es in dem Bericht. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr war die Europäische Union der bedeutendste Abnehmer für diese Frucht. Die Exporteinnahmen durch Äpfel und Birnen werden für das Kalenderjahr 2024 voraussichtlich rund 500 Mio Euro betragen. Das wäre ein Plus von 10 % gegenüber dem Vorjahr, das durch den Zyklon Gabrielle getrübt worden war. Für die neuseeländische Apfel- und Birnenernte 2025 wird eine Gesamterzeugung von 535.000 t prognostiziert, eine Steigerung um 4 % gegenüber dem Aufkommen 2024. Ausschlaggebend dafür sollen günstige klimatischen Bedingungen aufgrund eines El-Niño-Wettersystems zum Jahresstart 2025 sein. Die Geschäftsführerin des neuseeländischen Gartenbauverbandes (HortNZ), Kate Scott, wertet den Regierungsbericht als Bestätigung dafür, dass der Sektor das Potenzial hat, seinen Umsatz bis 2035 zu verdoppeln. AgE

Die Birne ist die wichtigste Exportfrucht Argentiniens und hängt zu 60 % vom Export ab. Allerdings hat sie in den vergangenen Jahren Märkte verloren.

DDer Obstanbau in der Ära Milei

Argentinien ► Ende 2024 vollzog sich in der argentinischen Politik und Wirtschaft eine 180 °-Wende. Nach 20 Jahren populistischer Regierungen, die sich auf den lokalen Markt und soziale Fragen konzentrierten, wurde Javier Milei, ein Ultraliberaler, gewählt. Die Gründe, die die Bevölkerung dazu brachten, sich für einen Wechsel zu entscheiden, waren eine kollabierende Wirtschaft, wachsende Armut und eine Inflation von über 200 % pro Jahr.

er Wandel war radikal und verlangte der Bevölkerung

Opfer ab. Dank massiver Kürzungen der öffentlichen Ausgaben und Änderungen in der Geldpolitik konnte die Inflation von 20 % pro Monat auf 3 % gesenkt werden.

Für den produktiven Sektor bedeutete Milei eine radikale Änderung des Geschäftsgebarens. Nach Jahren der Hyperinflation, der Finanzgeschäfte und der Spekulation befindet sich die Wirtschaft auf dem Weg der Normalisierung. Das bedeutet, dass die Geschäfte planbar sind, die Buchhaltung ordnungsgemäß geführt werden kann und die Programmierung möglich ist. Der starke Unterschied zwischen dem offiziellen Dollar und dem Parallel-Dollar ist verschwunden, der Peso ist stärker geworden, aber auch die Kosten sind enorm gestiegen. Um die Vorteile des Modells zu nutzen, muss jedoch noch viel getan werden, wie z.B. die Senkung der enormen Steuerlast, die Verbesserung des Arbeitssystems, die Erschließung neuer Märkte, die Aushandlung niedrigerer Zölle, die Vereinfachung der Bürokratie, usw. Die Lage des Obstsektors ist nach wie vor ungünstig, und das neue Modell muss vorangetrieben werden, damit sich der Sektor erholen kann. Kurzfristig wird der Sektor vor allem durch den aufgewerteten Peso und die hohen Kosten beeinträchtigt, die die Wettbewerbsfähigkeit des argentinischen Obstes auf den Weltmärkten verringern. An-

dererseits befindet sich der Sektor seit vielen Jahren in einer Krise und erfordert Innovation und Investitionen. Der heutige Obstbau ist nur wettbewerbsfähig, wenn er über ein komplettes technologisches Paket verfügt. Die Obstbauern sind sich dessen sehr wohl bewusst und haben mit der Planung der ersten Linien begonnen. Zum einen geht es um die Einführung neuer Technologien (Bewässerung, Abdeckungen, Frost- und Hagelschutzsysteme), zum anderen um die Verbesserung der Ausbildungssysteme und um Fortschritte in der Pflanzengenetik, indem Sorten eingeführt werden, die den Anforderungen der heutigen Verbraucher entsprechen.

Marktverluste bei Birnen

Das Jahr 2024 verging weder mit Schmerzen noch mit Ruhm. Zusätzlich zu den internen Veränderungen musste sich jede Obstgruppe mit unterschiedlichen Situationen auf den Weltmärkten auseinandersetzen. Die Birne ist die wichtigste Exportfrucht Argentiniens und hängt zu 60 % vom Export ab. Allerdings hat sie in den vergangenen Jahren Märkte verloren. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass auf den nördlichen Märkten die lokale Konkurrenz zugenommen hat und die Nachfrage nach der Williams, der in Argentinien vorherrschenden Birne, zurückgegangen ist. Brasili-

Bei den Citrusfrüchten ist der Hauptakteur die Zitrone.

Fotos: Betina Ernst

en ist zum Hauptabnehmer unserer Birnen geworden. Das Problem, das sich daraus ergab, war die starke Abwertung der brasilianischen Währung, die zu einem starken Anstieg der Nachfrage nach der Williams-Birne, der dominierenden Birne in Argentinien, führte. Ähnlich verhält es sich bei Äpfeln. Auch hier wird nur sehr wenig nach Übersee verschifft, das meiste geht in Nachbarländer, vor allem nach Brasilien. Das Jahr 2024 endete mit 340.000 t Birnen- und 75.000 t Apfelexporten. Diese Mengen sind etwas besser als die der Jahre 2023 und 2022, erreichen aber nicht die der Vorjahre. Von einem echten Aufschwung kann also nicht gesprochen werden.

Boom für süße Citrusfrüchte

Bei den Citrusfrüchten ist der Hauptakteur die Zitrone. Argentinien ist der weltweit führende Produzent und Verarbeiter. Für die Provinz Tucumán ist die Zitrone einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Noch vor einigen Jahren boomten die Frischexporte, doch angesichts der wachsenden Konkurrenz aus Südafrika und Spanien gingen die Mengen zurück. Im Jahr 2024 war der Rückgang sogar noch deutlicher: Mit nur 170.000 t wurde das niedrigste Volumen der vergangenen zehn Jahre exportiert. Neben der wachsenden Konkurrenz durch andere Anbieter sieht sich

Bei Heidelbeeren endete das Jahr mit einem Export von 5.300 t.

die Zitronenindustrie aufgrund von Überproduktion mit einer globalen Krise konfrontiert. Im Gegensatz zu den Zitronen erleben die süßen Citrusfrüchte einen Boom. Nach zwei Jahren, die durch klimatische Probleme erschwert waren, haben sich die Ausfuhren von Mandarinen und Orangen erholt. Begünstigt wurde dies durch die weltweite Knappheit an süßen Citrusfrüchten. Insgesamt wurden 70.000 t Orangen und 34.000 t Mandarinen exportiert. Diese Mengen liegen über denen der Jahre 2023 und 2022, aber immer noch unter den historischen Werten.

Unter den kleineren Früchten sticht die Kirsche hervor, die dank eines günstigen Klimas ihr volles Produktionspotenzial entfalten konnte und die Saison 2023/24 mit einem Export von 7.200 t abschloss. Die Saison 2024/25 entwickelt sich ebenfalls positiv und es wird geschätzt, dass ein neuer Exportrekord von 8.000 t erreicht wird. Weniger gut sieht es bei Heidelbeeren und Trauben aus. Die starke Konkurrenz von Anbietern mit Vorteilen gegenüber Argentinien verringert die Möglichkeiten auf den ausländischen Märkten, und die Branche konzentriert sich auf die ökologische Produktion. Bei Heidelbeeren endete die Kampagne mit einem Export von 5.300 t und 3.500 t Trauben. Beide Mengen sind niedriger als in den Vorjahren. 

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Asien und Lateinamerika zunehmend attraktiv für Kernobst von der Südhalbkugel

Äpfel | Birnen ► Die Überseesaison der Äpfel und Birnen des Südens ist zu Ende und bestätigt die Tendenz der vergangenen Jahre: Weniger Kernobst ist für die traditionellen Märkte wie Europa und Nordamerika bestimmt, während die Lieferungen in andere Regionen zunehmen. Für Chile und Argentinien sind es die lateinamerikanischen Länder, die an Bedeutung gewinnen, für Südafrika und Neuseeland sind es die asiatischen Länder. Im Falle der südafrikanischen Äpfel steigt zudem die Nachfrage ihrer afrikanischen Nachbarn.

Betina Ernst

Der Hauptgrund dafür, dass Europa und Nordamerika weniger Äpfel und Birnen aus der Südlichen Hemisphäre importieren, ist, dass sie ihre eigenen Anbauflächen stark ausgeweitet und ihre Konservierungsmethoden perfektioniert haben. Die Europäische Union hat den Anbau von Äpfeln in den osteuropäischen Ländern als attraktive wirtschaftliche Alternative stark gefördert. Belgien und Holland hingegen haben sich mit ihrer Konferenzbirne stark gemacht. In Nordamerika hat sich der Anbau von Kernobst vor allem im Nordwesten des Landes so stark entwickelt, dass die dortigen Bestände 2023/24 alle bisherigen Rekorde übertrafen. Andererseits konnte dank neuer Technologien die Konservierung der Früchte verbessert werden: Äpfel und Birnen können

Für Chile und Argentinien gewinnen die lateinamerikanischen Länder an Bedeutung.

heute zwölf bis 18 Monate in optimaler Qualität gelagert werden. Auf diese Weise verliert der Anreiz, erntefrisches Südobst zu kaufen, an Kraft. Dieses Phänomen tritt auch bei Bio-Obst auf, was die Möglichkeiten Argentiniens, seine Bio-Produktion auf den nördlichen Märkten zu platzieren, verringert hat. In den Vorjahren gingen die Bestellungen der Importeure aus dem Norden im Februar und März ein, jetzt geschieht dies ein bis drei Monate später. Eine weitere Tatsache, die sich auf die Exporteure des Südens auswirkt, ist die Tendenz der Kunden, den lokalen Verbrauch zu bevorzugen. Dieser Slogan wird von nördlichen Organisationen verwendet und kommt bei den Verbrauchern sehr gut an.

Vor etwa zehn Jahren war mehr als die Hälfte der Überseelieferungen

für Europa bestimmt. Derzeit ist es nur noch ein Drittel. Eine ähnliche Tendenz ist bei den USA zu beobachten, die zu einem zweitrangigen Ziel geworden sind.

Lateinamerika

Die Region ist eindeutig das neue Mekka für argentinische und chilenische Äpfel und Birnen und erhält mehr als die Hälfte der Sendungen. In einigen Fällen erreicht ihr Anteil als Bestimmungsland sogar 65 % bis 70 %.

Für Argentinien ist Brasilien bei weitem der wichtigste Abnehmer, wobei sich in den vergangenen Jahren eine direkte Abhängigkeit der Wirtschaft des Río Negro-Tals von diesem Land herausgebildet

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Betina
Ernst

hat. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Unternehmen alle Anstrengungen unternehmen, um diesen Markt zu erschließen, indem sie an Veranstaltungen in Brasilien teilnehmen, sich um den Zugang zu den nördlichen Regionen bemühen, usw. Aber diese große Abhängigkeit von einem Markt birgt auch Risiken. Ein deutliches Beispiel dafür war die letzte Abwertung des brasilianischen Real, die die Absatzmöglichkeiten der importierten Früchte auf den brasilianischen Märkten verringerte.

Im Falle Chiles ist das Hauptbestimmungsland Kolumbien, das jährlich zwischen 60.000 t bis 80.000 t einführt, eine Menge, die sich mit den Mengen deckt, die Chile nach Europa liefert. Kolumbien ist mit seiner großen Bevölkerung (52 Mio t) das zweitwichtigste Land in Südamerika. Mit einer bedeutenden Mittelschicht wird es zu einem der wichtigsten Zielländer für chilenische Früchte (Äpfel, Mandarinen, Trauben sowie Blaubeeren). Der zweitwichtigste Markt für Chile ist Brasilien mit 50.000 t bis 60.000 t. Dieses Land erwirbt immer größere Mengen, da die einheimische Produktion als Folge des Klimawandels Einbußen erleidet. Auch in diesem Jahr gab es bei der brasilianischen Ernte Verluste aufgrund von Regenfällen und extremer Hitze, Überschwemmungen und Hagel.

Asien und Ferner Osten

Es ist der wichtigste Markt für Äpfel in Neuseeland und Südafrika. Nur bei der südafrikanischen Birne ist Asien der zweitwichtigste Absatzmarkt, der Europa auf dem Treppchen hält. Innerhalb des großen asiatischen Kontinents lassen sich sehr unterschiedliche Regionen ausmachen, die alle ihre eigenen Merkmale aufweisen. China, Japan, Korea und Taiwan sind die wichtigsten Absatzmärkte für Äpfel aus dem Süden. Innerhalb dieser Regionen dominiert China, das direkt oder über Hongkong importiert. Obwohl China der größte

Apfelproduzent der Welt ist, importiert es immer größere Mengen. Die einheimischen Äpfel sind in der Regel von geringerer Qualität, so dass ein hoher Prozentsatz an die Industrie geht. Deshalb suchen sie in anderen Äpfeln ein höherwertiges Produkt. Für die Lieferländer ist es sehr wichtig, dass die Früchte eine sehr gute Qualität, einen süßen Geschmack und eine hohe Attraktivität aufweisen. Das andere wichtige Zielland ist Taiwan, das für Chile das wichtigste Zielland ist und hauptsächlich Fuji und Gala verschickt.

Südostasien und Südasien

Aufgrund seiner Bevölkerung (700.000 Mio Einwohner), einer florierenden Mittelschicht, des Interesses an importierten Früchten und der relativen Nähe wird die Region Südostasien (Vietnam, Thailand, Malaysia, Singapur) für Neuseeland immer attraktiver. An erster Stelle steht Vietnam, das jährlich 50.000 t erwirbt und damit fast das Niveau der Lieferungen nach China erreicht. Andere Länder der Region erhalten zwischen 10.000 t bis 30.000 t pro Jahr. Indien ist der neue Starmarkt für Neuseeland und Chile. Nachdem es einige logistische und kommerzielle Schwierigkeiten überwunden hat, entwickelt es sich zunehmend

zu einem attraktiven Markt, was in diesem Fall auch durch seine riesige Bevölkerung (1,4 Mrd), die junge Mittelschicht und das Interesse an importiertem Obst unterstützt wird. Bangladesch hingegen kauft in der Regel relativ große Mengen an Wirtschaftsäpfeln, hauptsächlich aus Brasilien.

Mittlerer Osten und Afrika

Der Nahe Osten ist ein wichtiges Zielland für Südafrika, das zu einem der wichtigsten Märkte für Kernobst, aber auch für Citrusfrüchte, Steinobst und Beeren geworden ist. Der Handel basiert auf engen Handelsbeziehungen und Wirtschaftsbeziehungen. Obwohl die Mengen an Äpfeln und Birnen, die sie kaufen, nicht so groß sind wie die der anderen asiatischen Regionen, ist es für einige Sorten und Qualitäten ein rechtzeitiges Ziel. In den vergangenen Jahren konnte Südafrika immer größere Mengen an Äpfeln, insbesondere von traditionellen Sorten und niedrigeren Qualitäten, in anderen afrikanischen Ländern absetzen. Im Jahr 2023 wurde fast ein Drittel seiner Exporte von Afrika absorbiert (190.000 t). An erster Stelle steht Nigeria (45.000 t), gefolgt von Senegal, Kenia, Simbabwe, Botswana, Sambia, Ghana, Kamerun, Namibia und anderen. 

Für Argentinien ist Brasilien bei weitem der wichtigste Abnehmer.

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Große Mengen chilenischer Kirschen sorgen für Preisrückgang in China

Marktanalyse ► Bis zur letzten Dezemberwoche 2024 beliefen sich die chilenischen Kirschexporte auf insgesamt 96 Mio Kartons. Das ist fast doppelt so viel wie die 50 Mio Kartons, die im gleichen Zeitraum 2023 verschifft wurden. Davon waren mehr als 88 Mio Kartons für China bestimmt. Diese Rekordlieferungen setzen den Markt im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes unter Druck.

Laut einem Bericht des Hafens von Nansha in Guangzhou in der südchinesischen Provinz Guangdong trafen am vergangenen Wochenende mehr als 1.000 Container mit 20.000 t chilenischen Kirschen ein. Dies war die größte Einzellieferung von Kirschen, die seit Beginn der Erntesaison 2024/25 in den Hafen eingeführt wurde. Die chilenische Kirschenproduktion hat in den vergangenen fünf Jahren einen enormen Anstieg erlebt. Zu Beginn der laufenden Saison wurden die Exporte auf 657.935 t geschätzt, was einem Anstieg von 59 % gegenüber der vergangenen Saison entspricht. Es wird angenommen, dass die größere Verfügbarkeit früher Kirschsorten einer der Faktoren ist, die sich auf die Preise auswirken. Die Santina-Mengen bspw. sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um 125 % gestiegen. Das frühe chinesische Neujahrsfest hat ebenfalls zu einem Ansturm auf die Lieferungen geführt, damit sie noch vor den Festtagen eintreffen.

Preise unter denen der vergangenen Saison

Berichten zufolge bereitet die Situation den Erzeugern und der Nationalen Gesellschaft für Landwirtschaft (SNA) jedoch Sorgen. Die Analyse zeigt, dass mehr als 50 % der gesamten chilenischen Kirschenmenge noch nicht vermarktet wurden und die Preise deutlich unter denen der vergangenen Saison liegen. Der Präsident des SNA, Antonio Walker, betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Standardisierung der

In Chile werden mehr Stimmen laut, die eine stärkere Diversifizierung der Absatzstrukturen fordern.

Qualitätslieferungen, um sicherzustellen, dass nur Kirschen bester Qualität auf den Markt gelangen.

Hoffnung auf chinesischem Neujahrsfest

Der Präsident des chilenischen Obstproduzentenverbandes Fedefruta, Victor Catán, bekräftigte ebenfalls die Forderung nach hohen Qualitätsstandards, um das Preisniveau zu halten. „In den vergangenen Tagen haben wir Nachrichten erhalten, die nicht sehr vielversprechend sind, was den Verkauf von Kirschen betrifft. Mit fallenden Preisen, mit einigen Früchten, die mit Problemen in Bezug auf den Zustand und die Verpackung angekommen sind, was zusammen mit dem größeren Angebot zu einem Preisverfall geführt hat“, sagte er. „Wir wollen optimistisch sein und

glauben, dass in den kommenden Tagen, wenn das chinesische Neujahrsfest naht, die Nachfrage wieder steigen könnte, was wiederum zu einem Preisanstieg führen könnte, der das derzeitige Szenario abschwächt.”

Forderungen nach mehr Diversifizierung

Die Situation hat auch die Forderungen nach einer stärkeren Diversifizierung der Märkte verstärkt, um die Abhängigkeit Chiles von China zu verringern. Da es nur noch zwei Wochen bis zum Ende der Ernte sind, werden die Verschiffungen ab der dritten Woche deutlich zurückgehen. Das Ende der chilenischen Saison wird den logistischen Druck in der Region verringern, was anderen wichtigen Exportländern wie Peru zugutekommt. 

Die Akquisition von Syros stärkt Westfalias Wertschöpfungsgeschäft in Europa und passt zur Wachstumsstrategie.

Westfalia Fruit erwirbt Syros

Übernahme ► Westfalia Fruit hat eigenen Angaben zufolge die Übernahme von Syros, einem in Belgien ansässigen Hersteller von Avocadoprodukten für die europäische Lebensmittel- und Dienstleistungsindustrie sowie den Einzelhandel, abgeschlossen.

Seit über 30 Jahren produziert Syros hochwertige Avocadoprodukte für große europäische Supermärkte, Restaurantketten und Meal-Box-Unternehmen. Das Unternehmen bietet sowohl Eigenmarken als auch Markenprodukte an, wobei der Schwerpunkt auf praktischen, gesunden und nachhaltigen Lebensmittellösungen liegt. In seinem Portfolio, das eine breite Palette von Guacamole-Sorten umfasst, liegt der Schwerpunkt auf den gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Vorteilen von Avocados.

Wim Destoop, Regional President

Europe bei Westfalia Fruit: „Diese Akquisition stärkt unser Wertschöpfungsgeschäft in Europa und passt perfekt zu unserer Wachstumsstrategie. Syros ist seit vielen Jahren ein vertrauenswürdiger Partner, der zu einem hohen Prozentsatz von Westfalia mit Rohstoffen beliefert wird. Ihr Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit spiegelt unsere eigenen Werte wider, so dass dies ein natürlicher nächster Schritt für beide Unternehmen ist.“

Die Integration mit Syros wird die Präsenz von Westfalia auf dem europäischen Markt verstärken und gleichzeitig die hohen Standards beibehalten, für die beide Organisationen bekannt sind. Die Geschäfte und Marken von Syros, einschließlich der professionellen Marktmarke Syros und der Verbrauchermarke Wonky, werden nun Teil von Westfalia. Die Übernahme umfasst auch ein bedeutendes Unternehmen für die

Entwicklung von Eigenmarken, das sich auf die Entwicklung innovativer Konzepte und Rezepte konzentriert, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Diese jüngste Entwicklung ist Teil einer fortlaufenden Strategie, die globale Präsenz des Unternehmens zu erweitern und gleichzeitig sein Engagement für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln beizubehalten. 

Halle 5.2, Stand D-21

Foto: Westfalia Fruit

Diversifizierung der Absatzmärkte schreitet voran

Marktanalyse ► Die südafrikanische Heidelbeer-Branche hat sich als wichtiger globaler Akteur etabliert und konnte inmitten einer schwankenden internationalen Marktdynamik ihre Widerstandsfähigkeit und Innovationskraft unter Beweis stellen. Für nordwesteuropäische Fruchthändler stellt der stetige Anstieg der südafrikanischen HeidelbeerExporte ein zunehmend attraktives Angebot dar, da in kritischen Marktphasen erstklassige Früchte geliefert werden, die in puncto Nachhaltigkeit und Qualität alle Anforderungen erfüllen.

In den vergangenen zehn Jahren hat der südafrikanische Heidelbeer-Sektor ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Mehrere Jahre lang war er die am schnellsten expandierende Obstbranche des Landes. Zwischen 2015 und 2022 stieg die Hektarzahl der Heidelbeer-Plantagen von 471 ha auf 2.800 ha. Während diese rasche Expansion im Jahr 2022 zu einem Produktionshöchststand von 35.000 t führte, war in den darauffolgenden Saisons ein langsameres Wachstum zu verzeichnen, das die globalen Trends widerspiegelt.

Im Jahr 2023 ging die weltweite Heidelbeer-Erzeugung zum ersten Mal seit 22 Jahren zurück, und auch die südafrikanische Produktion schrumpfte um 20 % auf knapp 28.000 t. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Branche auf dem Weg nach oben, wobei die Exporte im Jahr 2024 die früheren Mengen übertreffen und neue Märkte ungenutztes Potenzial bieten. Zu Beginn der Saison 2024/25 erreichten die Ausfuhren in Woche 44 ihren Höhepunkt, haben sich aber seitdem deutlich verlangsamt. Die Ernte geht weiter, und seit Jahresbeginn wurden im Vergleich zur vorherigen Ernte etwa 7 % mehr Heidelbeeren ausgeführt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Europäische Union und das Vereinigte Königreich sind nach wie vor die wichtigsten Märkte für südafrikanische Heidelbeer-Exporte und bisher waren mehr als 75 % der Sendungen für diese Märkte bestimmt. Die Verfrachtung zu den internationalen Bestimmungsorten variiert je nach Stärke der Markt-

Das Wachstum der Anbauflächen hat sich zuletzt – dem globalen Trend entsprechend –etwas verlangsamt.

nachfrage. In der laufenden Saison wurden bisher mehr als 60 % der Früchte auf dem Seeweg verschifft.

Knappe Marktsituation

Nach einer gewissen Preisinstabilität in den beiden vorangegangenen Jahren begann die aktuelle Saison mit guten Preisen. Die ersten Rückmeldungen von den Märkten deuteten darauf hin, dass das Angebot an Heidelbeeren in Europa und im Vereinigten Königreich knapp war und dass eine gute Nachfrage nach südafrikanischen Heidelbeeren bestand. Die knappe Marktlage entstand durch eine anfängliche Verzögerung der Lieferungen aus Peru auf die südafrikanischen Märkte. Die südafrikanischen Heidelbeeren sind überwiegend exportorientiert, wobei etwa 75 % der Gesamtproduktion für die internationalen Märkte bestimmt sind. Berries ZA ist die Erzeugerorganisation

der Branche, und derzeit werden Heidelbeeren in über 30 Länder exportiert. Nach dem Produktionsrückgang im Jahr 2023 verzeichnete das Vereinigte Königreich in der laufenden Saison bisher einen Anstieg der Einfuhren um 25 %, der einen Rückgang der Lieferungen in die EU um 10 % ausglich. Die EU und das Vereinigte Königreich sind zwar nach wie vor die größten traditionellen Absatzmärkte für südafrikanische Heidelbeeren, aber die Branche ist dabei, ihren Markt proaktiv auf neue Märkte auszudehnen. Das Exportvolumen nach Südostasien stieg im Jahresvergleich um 27 %, während der Nahe Osten einen Anstieg um 9 % verzeichnete. Der Ferne Osten, einschließlich Japan und China, ist ebenfalls im Visier, da Berries ZA, der Dachverband der Branche, proaktiv daran arbeitet, Marktzugangsvereinbarungen für diese Märkte zu sichern.

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Diese geografische Diversifizierung der Exportmärkte sorgt für die Stabilität der Branche inmitten einer schwankenden Nachfrage. Das Vereinigte Königreich und die EU bleiben die traditionellen Märkte für südafrikanische Heidelbeeren, wodurch sichergestellt wird, dass die Einzelhändler in Nordeuropa eine konstante Versorgung mit qualitativ hochwertigen Früchten erhalten, auch wenn sich die Marktdynamik in der Branche verändert. Die südafrikanische Heidelbeer-Branche zeichnet sich durch ihr hervorragendes genetisches Material aus und produziert große, süße Beeren von gleichbleibender Qualität. Derzeit machen 14 Sorten etwa 80 % der Produktion aus. Dieses gute Pflanzenmaterial trägt zur Produktion und zum Export von qualitativ hochwertigen, nachhaltig erzeugten Früchten bei.

Die Heidelbeer-Anbaugebiete sind geografisch über ganz Südafrika verteilt, so dass eine sechsmonatige Lieferfrist gewährleistet ist. Die frühesten Anbaugebiete liegen in den nördlichen Provinzen Limpopo und Mpumalanga. Nach dieser frühen Produktion wandert die Ernte nach Süden in die Westkap-Provinz, die größte Produktionsregion des Landes. Südafrikas nördlicher Nachbar, Simbabwe, steigert ebenfalls seine Heidelbeerausfuhren. Es wird erwartet, dass Simbabwe für dieses Jahr eine Ernte von 5.500 t ankündigt. Das sind zwar weniger als 20 % der südafrikanischen Mengen, doch wird erwartet, dass die simbabwische Produktion in den nächsten Jahren weiter schnell wächst.

Herausforderungen meistern

Trotz ihrer Erfolge stand die südafrikanische Heidelbeer-Industrie in den letzten Jahren vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Produktions- und Frachtkosten üben weiterhin Druck auf die wirt-

schaftliche Nachhaltigkeit aus. Mit der Reifung neuer Obstplantagen trugen 2023 90 % der südafrikanischen Plantagen Früchte. Dieser Wachstumsrückgang spiegelt einen globalen Trend wider. Wichtige Anbauregionen wie Chile, Peru, Mexiko, Kanada, Polen und die USA mussten Rückgänge hinnehmen, während China weiterhin ein schnelles Wachstum verzeichnete. Globale Wetterereignisse, wie das El-Niño-Phänomen, haben sich ebenfalls auf die Produktionsmengen ausgewirkt.

Diese Herausforderungen wurden in diesem Jahr durch günstige Marktbedingungen zu Beginn der Saison etwas abgemildert, u.a. durch das verspätete peruanische Angebot, das es den südafrikanischen Erzeugern ermöglichte, von den höheren Preisen und der Nachfrage im September und Oktober 2024 zu profitieren. Logistische Probleme, einschließlich der Abhängigkeit von Südafrikas staatlichem Hafen- und Bahnbetreiber Transnet, haben sich als weitere Hürden erwiesen. Erfreulicherweise hat die offene Kommunikation zwischen Berries ZA und Transnet im Vorfeld der Saison 2024/2025 den

Weg für reibungslosere Exportvorgänge geebnet.

Ein Blick in die Zukunft

Der Fokus der Branche auf Innovation und Zusammenarbeit ist eine gute Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum. Die von Berries ZA geleiteten Forschungsinitiativen zielen darauf ab, die lokale Produktion zu verbessern, während die Bemühungen, neue Märkte zu erschließen, fortgesetzt werden. Indien ist ein wichtiges Ziel, und die für diesen Markt erforderlichen Schädlingsrisikobewertungen sind bereits im Gange. Die Organisation arbeitet auch proaktiv mit China und Japan zusammen, um den Grundstein für künftige Handelsabkommen zu legen. Das bevorstehende Gipfeltreffen der International Blueberry Organization (IBO) in Kapstadt im Jahr 2025 unterstreicht darüber hinaus die weltweite Anerkennung Südafrikas in der Branche. Die Veranstaltung wird das Potenzial der Region aufzeigen und internationalen Einkäufern die Möglichkeit bieten, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Beziehungen zu vertiefen. 

Südafrika verfügt im Heidelbeer-Bereich über hervorragende Sorten.

Trauben-Sektor zieht gute Zwischenbilanz

Marktanalyse ► Die südafrikanische Tafeltrauben-Industrie geht mit einer Mischung aus Optimismus und Widerstandsfähigkeit in die Erntesaison 2024/25. Die Exportschätzungen für die aktuelle Ernte belaufen sich auf 76,4 Mio Kartons (4,5 kg), was einen leichten Anstieg gegenüber der vorherigen Saison bedeutet. Ein regenreicher Winter 2024 sorgte für reichlich Niederschläge und damit für eine ausgezeichnete Wassersicherheit für die Ernte.

Aufgrund des kühlen Frühlingswetters begann die Produktion etwas später als in den Vorjahren, und obwohl der Saisonstart langsamer verlief als ursprünglich prognostiziert, ließen die ersten Exportmengen auf eine robuste Marktnachfrage schließen. In allen Produktionsregionen herrschten während der Reife- und Erntezeit günstige, trockene Wetterbedingungen, und die Rückmeldungen der Märkte über den Zustand der Früchte bei der Ankunft sind positiv. Die südafrikanische Produktionssaison dauert in der Regel von November bis März, und die Erzeuger in den mittleren und späten Produktionsregionen befanden sich zum Jahreswechsel in den Haupterntewochen. In der 50. KW lag das Inspektionsvolumen bei 10,99 Mio Kartons, was einem Rückgang von 12,6 % gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres entspricht. Eine etwas spätere Ernte und geringere Erträge bei einigen frühen Sorten in den Nordprovinzen und der Orange River Region trugen zu diesem Rückgang bei. Die Exportmengen nehmen jedoch stetig zu, da die Ernte in der Mitte bis zum Ende der Saison in den Produktionsregionen Olifants, Berg und Hex River beginnt.

Hohe Nachfrage und strategische Anpassung

Südafrikanische Trauben kamen Ende 2024 auf meist leere europäische und britische Märkte, was zu einem starken Frühabsatz führt. Um die Nachfrage in der Vorweihnachtszeit zu befriedigen, wurden erhebliche Mengen per Luftfracht verschifft, was auf ein robustes Marktinteresse trotz höherer Logistikkosten hindeutet. Sorten wie Crimson und Sable Seedless dürften ihre Dynamik bis ins neue Jahr hinein beibehalten haben, obwohl die Erzeuger mit einer saisonalen Preiskorrektur rechnen. Die Konzentration der Branche auf eine breite Palette von marktgerechten, internationalen Sorten erweist sich als erfolgreich. In den letzten Jahren hat die Marktnachfrage nach weißen kernlosen Varietäten dazu geführt, dass diese Kategorie von den Erzeugern bevorzugt wird, während neue rote und schwarze kernlose Sorten ebenfalls Aufmerksamkeit erregen. Weiße kernlose Sorten wie Sweet Globe™, Sugra35 (Autumn Crisp®), Timpson™ und ARRA15 (Arra Sweeties™) werden zunehmend bevorzugt und entsprechen den globalen Verbraucherpräferenzen. Weitere bekannte rote und

Erntereife

Trauben – die Exportschätzungen deuteten auf einen leichten Anstieg gegenüber der Vorjahressaison hin.

schwarze Sorten sind Tawny Seedless und Sweet Celebration™, Starlight und ARRA29 (Arra Passion Fire™). Sugra16 (Sable Seedless®), Sugra53 (Ruby Rush®) und Crimson Seedless sind ebenfalls sehr beliebt.

Das Anlegen von Tafeltrauben-Plantagen ist ein sorgfältiger und ressourcenintensiver Prozess, der oft durch Herausforderungen wie ungleichmäßiges Wachstum der Rebstöcke und Rebausfälle behindert wird. Um diese Probleme zu lösen, haben Innovatoren in der südafrikanischen Tafeltrauben-Industrie Pionierarbeit geleistet und Methoden zur Verbesserung der Weinberganlage entwickelt. Durch die Reifung der Reben in speziellen Einrichtungen vor der Pflanzung können die Erzeuger stärkere und einheitlichere Pflanzen sicherstellen, die früher als bei herkömmlichen Pflanzmethoden ihre ersten Früchte tragen.

Logistik: Verbesserungen inmitten von Herausforderungen

Erzeuger und Verlader arbeiten in Südafrika proaktiv an der Optimierung der Abläufe, um die Exporttermine einzuhalten. Eine gute Nachricht für die Branche ist die diesjährige deutliche Verbesserung der Produktivität am Kapstädter Containerterminal, was zuvor zu erheblichen Verzögerungen bei den Fruchtexporten aus diesem Hafen geführt hatte. Auch wenn windbedingte Verzögerungen nach wie vor ein Problem sind, hat u.a. die engere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten

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die Störungen gemildert und einen stabilen Exportfluss gewährleistet. Als Ergänzung zu den Containertransporten setzt die Branche spezielle Kühlschiffe für den Export ein. Genutzt werden auch alternative Häfen wie Gqeberha und Coega in der Ostkap-Provinz. Dies hat dazu beigetragen, den Aufbau von Lagerbeständen zu minimieren und einen schnelleren Marktzugang zu ermöglichen. Namibische und einige südafrikanische Tafeltrauben, die entlang des Oranje-Flusses produziert werden, wurden in dieser Saison auch vom namibischen Hafen Walvis Bay aus verschifft.

Internationale Perspektiven

Die südafrikanische Tafeltrauben-Industrie befindet sich inmitten einer wettbewerbsfähigen Exportlandschaft. Namibia wird z.B. in dieser Saison wohl 9,3 Mio Kartons exportieren, während Peru und Chile trotz regionaler Probleme mit einer starken Produktion rechnen.

PERSONALIEN

CITRUS GROWERS ASSOCIATION

Die Sorte Sugra35, besser bekannt unter dem Markennamen ‚Autumn Crisp®‘,ist einer der Hoffnungsträger im Segment weiße Trauben.

In Peru hat die Wasserknappheit die anfänglichen Prognosen eines 25-prozentigen Exportanstiegs gemildert, während Chile mit einem bescheidenen Wachstum von 2 % rechnet, das auf die steigende Nachfrage in Nordamerika und Lateinamerika zurückzuführen ist. Die südafrikanischen Erzeuger und Exporteure verfolgen diese Entwicklungen genau, zumal die erweiterte Marktpräsenz Perus die europäische Angebotsdynamik beeinflusst hat. Nichtsdestotrotz ist das Land aufgrund seines guten Rufs für qualitativ hochwertiges Obst auf den etablierten und aufstrebenden Märkten gut positioniert. Trotz anfänglicher Rückschläge bleibt die südafrikanische Tafeltrauben-Branche optimistisch, ihre Exportziele für 2024/25 zu

Südliches Afrika: Neuer CGA-Chef will rasch Akzente setzen

Nachdem Dr. Boitshoko Ntshabele kürzlich zum neuen Chief Executive Officer der Citrus Growers’ Association of Southern Africa und Nachfolger des langjährigen CEO Justin Chadwick ernannt wurde, will er schnell konkrete Schritte folgen lassen. Insbesondere seine Fachkenntnisse in den Bereichen Management, Politikentwicklung und internationales Engagement sollen ihn zu einem starken Fürsprecher der Citrus-Erzeuger in der weitgehend exportorientierten Branche machen. Dr. Ntshabele drückte in einem ersten Statement sein Engagement für die Erweiterung des Marktzugangs, die Förderung eines integrativen Wachstums und die Förderung der Nachhaltigkeit im Citrus-Sektor aus. „Das Wachstum der Citrus-Produktion muss sich in wirtschaftlichen Chancen niederschlagen. Echte Nachhaltigkeit umfasst ein integratives Wachstum, und die Citrus-Industrie ist gut aufgestellt, um auf ihren Erfolgen aufzubauen“, sagte er. Dr. Ntshabele verfügt über umfangreiche Erfahrungen im akademischen Bereich, in der Privatwirtschaft und in Regierungsangelegenheiten. Zuletzt war er Direktor für Biosicherheit im Ministerium für Landwirtschaft, Landreform und ländliche Entwicklung (DALRRD) und hatte zuvor Führungspositionen bei Onderstepoort Biological Products und der südafrikanischen Botschaft in der EU inne. Der CGA-Vorsitzende Gerrit van der Merwe und der scheidende CEO Justin Chadwick begrüßten beide die Ernennung von Dr. Ntshabele und äußerten ihr Vertrauen in seine Führungsqualitäten, um die Organisation durch ihr nächstes Kapitel zu führen. Chadwick, der nach 25 Jahren als CEO in den Ruhestand geht, erklärte: „Dr. Ntshabele’s Diplomatie und ruhige Argumentation werden von unschätzbarem Wert sein, wenn die CGA die zukünftigen Herausforderungen meistert.“ Chadwick hatte sich im Laufe der Jahre große Anerkennung in der Welt der Citrusfrüchte erworben und hat die Branche durch entscheidende Herausforderungen geführt. Er wird seine Amtszeit voraussichtlich auf dem Jahreskongress der CGA im März beenden.

erreichen. Die Erzeuger setzen auf günstige Ernten in der Mitte und am Ende der Saison, verbunden mit einer verbesserten Logistik und einer anhaltenden Marktnachfrage. Die kontinuierliche Innovation und der Wissensaustausch innerhalb der globalen Tafeltrauben-Industrie, die durch Veranstaltungen wie das Internationale Tafeltrauben-Symposium, veranschaulicht werden, unterstreichen das Engagement der Industrie für Widerstandsfähigkeit und Wachstum. Während sich die globalen Tafeltrauben-Märkte weiterentwickeln, sorgt Südafrikas kontinuierlicher Fokus auf Qualität, Anpassungsfähigkeit und strategisches Marketing dafür, dass es im internationalen Tafeltrauben-Handel weiterhin eine führende Rolle spielt. 

25 Jahre lang

Der neue CGA-Chef Dr. Boitshoko Ntshabele
Justin Chadwick führte
die Citrus Growers‘ Association.
Foto:Citrus

Für 2024/25 wird ein verfügbares Erzeugerangebot von 104.000 t erwartet, womit das Land erstmals die Marke von 100.000 t übertrifft.

Die Frühernte beginnt im Januar, wobei die höchsten Verarbeitungsmengen bei den Verarbeitungsbetrieben im März erwartet werden. „Unsere Weinberge befinden sich in hervorragendem Zustand und versprechen eine vielversprechende Ernte“, so David van der Merwe, Vorsitzender von Raisins SA. „Die Prognosen für eine erfolgreiche Ernte sind vielversprechend.“ Die südafrikanische Produktion befindet sich seit einigen Jahren auf einem stetigen Wachstumskurs. In der Saison 2023/24 belief sich das verfügbare Erzeugerangebot auf 96.000 t, so dass für die diesjährige Ernte erneut ein solides Wachstum von 8 % prognostiziert wird. Da aus der vergangenen Saison keine oder nur geringe Übertragsbestände vorhanden sind, wird die vermarktbare Ernte für die kommende Saison auf 93.000 t geschätzt. Zwischen Januar und Oktober 2024 beliefen sich die Exporte auf insgesamt 71.000 t. „Es zeichnet sich eine vielversprechende Saison für die südafrikanischen Rosinenproduzenten und -exporteure ab“, erklärte Van der Merwe weiter. „Nachdem die Branche in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Herausforderungen aufgrund von Witterungsbedingungen und Infrastrukturproblemen zu kämpfen hatte, hat sich die Lage nun deutlich stabilisiert. Das Produktionswachstum zeugt vom Engagement der Erzeuger für den Anbau der Rosinenkultur. Unsere Kunden in allen Märkten können

Rosinenproduktion übersteigt 100.000 Tonnen

sich auf ein konstantes, hochwertiges Produkt freuen, das der wachsenden Nachfrage nach gesunden und genussvollen Rosinen gerecht wird.“

Ausbau der Anbauflächen

Südafrika hat sich zum Ziel gesetzt, durch weitere Ausweitung der Anbauflächen und Effizienzsteigerungen zum drittgrößten Rosinenproduzenten der Welt aufzusteigen, berichtet Raisins SA. Seit der Jahrhundertwende verzeichnet Südafrika einen stetigen Produktionsanstieg, der auf die Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe, Investitionen in neue Technologien

Südafrika ► Neue Zahlen des Branchenverbands Raisins South Africa prognostizieren für 2024/25 ein verfügbares Erzeugerangebot von 104.000 t, womit das Land erstmals die Marke von 100.000 t übertrifft. Dieser Meilenstein wurde erreicht, nachdem sich das Wetter nach einer Phase wechselhafter Temperaturen im Frühjahr normalisiert hatte. Erzeuger berichten nun von optimalen Anbaubedingungen und einer ausgezeichneten Pflanzengesundheit. und Sorten sowie die Einführung effizienterer Anbaumethoden zurückzuführen ist. Die Lieferanten sehen einen entscheidenden Vorteil darin, dass Südafrika aufgrund der klimatischen Bedingungen nahezu rückstandsfreie Produkte und ein unvergleichliches Sortiment von Thompsons und Flame bis hin zu Golden, Currants und Sultanas anbieten kann. „Diese Eigenschaften machen unser Produkt für alle Märkte bestens geeignet und bieten enormes Potenzial für weiteres Wachstum. Sie ermöglichen es der südafrikanischen Industrie, letztlich ihren Platz unter den drei größten Produzenten der Welt einzunehmen“, sagte David van der Merwe, Vorsitzender des Branchenverban-

Aufgrund der klimatischen Bedingungen kann Südafrika ein nahezu rückstandsfreies Produkt und Sortiment von Thompsons und Flame bis Golden, Currants und Sultanas anbieten.

Fotos: Raisins South Africa

des Raisins SA.

Südafrika belegt derzeit den sechsten Platz in der weltweiten Produktion. Doch mit großen Unternehmen wie PepsiCo, die erhebliche Summen in die Ausweitung der Produktion investieren, um die wachsende Nachfrage im Bereich gesunder Snacks zu bedienen, besteht erhebliches Potenzial für weiteres Wachstum. Indien und die Türkei produzierten 2023/24 jeweils mehr als 200.000 t, obwohl insbesondere die türkische Ernte stark von extremen Wetterbedingungen beeinträchtigt wurde. Iran, die USA und China erzielten jeweils eine Ernte von 150.000 t bis 155.000 t. Raisins SA unterstützt das Wachstum des südafrikanischen Sektors

durch eine Vielzahl von Initiativen – von Bildungseinrichtungen wie der Vine Academy & Model Farm (VAMF) über den Austausch be-

Das Beste aus vielen

währter Verfahren und Nachhaltigkeitsberatung bis hin zu Transformationsprojekten zur Integration neuer schwarzer Landwirte in den Sektor und der Zusammenarbeit mit der Regierung zur Verbesserung des Marktzugangs.

„Wir sind überzeugt, dass die Arbeit, die die Branche in den vergangenen 20 Jahren geleistet hat, um die Rosinenproduktion zu erweitern und zu modernisieren, uns in eine hervorragende Position gebracht hat, um zu den weltweit führenden Anbietern zu gehören“, so Van der Merwe weiter. „Trotz der Herausforderungen, denen sich die Erzeuger in den vergangenen drei Jahren stellen mussten, ist die Branche weiter gewachsen.“ 

Entwicklungs- und Schwellenländern

Import Promotion Desk ► Avocados aus Kenia, Passionsfrüchte aus Ghana, Limetten aus Kolumbien, Mais aus Marokko, Ingwer aus Brasilien, Citrusfrüchte aus Ägypten, Pitahayas aus Ecuador und Mangos aus Senegal – das Beste aus vielen Entwicklungs- und Schwellenländern finden internationale Einkäufer auf dem Messestand des Import Promotion Desk (IPD) auf der FRUIT LOGISTICA, die vom 5. bis 7. Februar in Berlin stattfindet.

Foto: 2k Farms

Ein IPD-Unternehmen aus Ghana hat sich auf den Anbau von Passionsfrüchten sowie Papayas spezialisiert.

Bei nur einem Stopp können sie über 40 Unternehmen aus Ägypten, Brasilien, Ecuador, Ghana, Kenia, Kolumbien, Marokko, Peru, Senegal und der Ukraine kennenlernen und mit den Produzenten auf dem IPD-Messestand ins Gespräch kommen.

Afrika ist auch auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA auf dem IPD-Messestand stark vertreten. Kenianische Produzenten stellen ihre Avocados der Sorte Hass vor. Zwei Unternehmen bauen sie in Bio-Qualität an. Aus Marokko wird u.a. ein Produzent von Mais, grünen Bohnen und Frühlingszwiebeln in Berlin sein. Zudem werden Beeren aus Marokko auf dem IPD-Stand vorgestellt. Ägyptische Unternehmen präsentieren Citrusfrüchte, Trauben und Granatäpfel sowie Süßkartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch. Tropische Früchte kom-

men aus Ghana und Senegal: Ein IPD-Unternehmen aus Ghana hat sich auf den Anbau von Passionsfrüchten – sowohl mit violettem als auch mit gelbem Fruchtfleisch – sowie Papayas spezialisiert. Und Unternehmen aus Senegal produzieren aromatische Mangos der Sorte Kent.

Mit Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru ist auch der südamerikanische Kontinent auf dem IPD-Messestand präsent. Ein brasilianisches Unternehmen – neu im IPD-Programm – bringt frischen Ingwer mit nach Berlin. Limetten und Orangen sowie Granadillas, Maracujas und Gulupas kommen aus Kolumbien. Und aus Ecuador und Peru werden Produzenten von Ananas, Mangos und Pitahayas am IPD-Messestand sein. 

Halle 25, Stand C-03

Foto: KraflaAdobeStock

Die Sichtbarkeit und Attraktivität von südafrikanischem Steinobst soll im deutschen Markt gestärkt werden. Foto:

Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen

im Winterangebot

SÜDAFRIKA Die Steinobstsaison aus Südafrika ist in vollem Gange. Ab sofort finden sich Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen aus den sonnigen Regionen des südlichen Afrikas in den Obstabteilungen des Einzelhandels. Diese optischen und geschmacklichen Highlights bringen die Frische des südafrikanischen Sommers in die Wintermonate und bieten Verbrauchern ein Genuss-Erlebnis auf höchstem Niveau. In dieser Saison legt die Agentur ROOS ihren Schwerpunkt eigenen Angaben zufolge auf Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel. „Der LEH ist das Nadelöhr und die Schnittstelle zum Verbraucher – hier haben wir gemeinsam die Möglichkeit, gesteuerte und effektive Aktivierungsmaßnahmen zu implementieren“, erklärt Michael Roos, Inhaber der Agentur ROOS. Weitere Maßnahmen umfassen eine Mischung aus b-t-b-Aktivitäten sowie flankierender Pressearbeit, Social-Media-Kampagnen auf Facebook und Instagram und einem wöchentlichen Newsletter. Ziel sei es, die Sichtbarkeit und Attraktivität von südafrikanischem Steinobst im deutschen Markt zu stärken. Eine der größten Herausforderungen der vergangenen Jahre war die Sicherstellung einer zuverlässigen Warenversorgung – insbesondere über den Hauptumschlagplatz und Hafen in Kapstadt. Obwohl es noch Optimierungsbedarf gebe, seien im Vergleich zum Vorjahr deutliche Verbesserungen festzustellen. Dies sorge für eine stabilere Verfügbarkeit der hochwertigen Produkte. Steinobst aus Südafrika stehe für erstklassige Qualität und unvergleichlichen Geschmack. Der südafrikanische Kern- und Steinobstverband HORTGRO, der nahezu alle Produzenten des Landes vertritt, setze weiterhin auf den deutschen Markt als einen der wichtigsten Exportmärkte. Auch wenn der Verband zunehmend asiatische Märkte ins Visier nimmt, bleibe Deutschland eine zentrale Absatzregion.

ZENTRUM FÜR ENTWICKLUNGSFORSCHUNG

Gesunde Ernährung braucht Märkte

Für eine ausgewogene Ernährung in den Ländern des globalen Südens muss vor allem der Zugang zu regionalen Märkten verbessert werden. Demgegenüber ist die weitere Förderung einer vielfältigen Produktion für den jeweiligen Eigenbedarf von Kleinbauern weniger wichtig. Zu diesem Ergebnis ist jetzt das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn in einer Studie gekommen, für die es die Produktions- und Konsumdaten von insgesamt knapp 90.000 Haushalten in mehreren afrikanischen Staaten ausgewertet hat. Demnach hat eine größere Vielfalt auf dem Acker nur einen kleinen positiven Effekt auf einen ausgewogenen Speiseplan der Kleinbauernhaushalte. Das liege auch an der ohnehin meist recht diversen Produktion dieser Haushalte, erklärte ZEF-Forscher Dr. Thanh Tung Nguyen, der die Studie zusammen mit Institutsdirektor Prof. Matin Qaim durchgeführt hat. Eine zu große Diversität einzelner kleinbäuerlicher Betriebe könne sogar nachteilig sein, da jede Pflanze eigene Ansprüche habe und damit spezielles Know-how erfordere. Laut dem Forscher reicht es, wenn in der Region eine ausreichend große Vielfalt an Nahrungsmitteln produziert wird. Durch das Angebot von Überschuss auf den regionalen Märkten könnten sich dann alle Haushalte mit jeweils fehlenden Lebensmitteln eindecken. Das fördere nicht nur eine gesunde Ernährung, sondern auch die ökonomische Entwicklung. Ein Hemmnis sei bislang allerdings vielerorts die mangelhafte Infrastruktur, die den Zugang zu den Märkten behindere. Hier seien Verbesserungen notwendig. Die Studienergebnisse erscheinen in der Fachzeitschrift „Nature Food“. AgE

Ägypten stärkt Präsenz auf dem deutschen Markt

TRAUBEN Die ägyptischen Traubenexporte in Richtung Deutschland nehmen weiter zu. Nach einem Rekord im Jahr 2023 haben die Exporteure laut einem Bericht von EastFruit ihre Lieferungen weiter erhöht und lieferten im Jahr 2024 insgesamt 26.500 t Trauben im Wert von 739 Mio US-Dollar auf den deutschen Markt. Dieses Volumen ist ein neuer Rekord, der die Lieferungen von 2023 um fast 30 % übertrifft und die Zahlen von 2022 mehr als verdoppelt. In der ägyptischen Traubenexportstruktur machen die Lieferungen nach Deutschland etwa 20 % aus, hinter den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich. In den beiden vergangenen Jahren hat Ägypten seine Position auf dem deutschen Markt gestärkt. Hatte der Anteil Ägyptens an den gesamten Traubenimporten Deutschlands 2019 noch bei unter 4 % gelegen, so lag er dem Bericht zufolge 2023 bereits bei über 5 % und überstieg in den ersten zehn Monaten des Jahres 2024 die Marke von 8 %. „Da die Traubenexport-Saison in Ägypten beendet ist und die statistischen Daten für die letzten beiden Monate noch ausstehen, könnte die endgültige Zahl etwas niedriger ausfallen. Dennoch ist es wahrscheinlich, dass Ägypten seine Position unter den fünf wichtigsten Traubenlieferanten nach Deutschland bis zum Ende des Jahres halten und die Ergebnisse der vorherigen Saison wiederholen wird“, so die EastFruit-Analysten.

31. GERMAN FRUIT OPEN

31. Mai 2025

Golfclub Buchholz-Nordheide

Informationen zu Teilnahme + Sponsoring Fruchthandel Magazin | Simrockstraße 64-66 | 40235 Düsseldorf | Telefon +49(0)211 99 10 40 | info@fruchthandel.de

Richard Schouten ist seit Anfang 2025 Direktor beim GroentenFruit Huis.

„Wir brauchen die Zusammenarbeit in der Kette“

GroentenFruit Huis ► Das geopolitische Geschehen hat die Welt und den O+GHandel fest im Griff. Unsicherheiten und zahlreiche (neue) Regelungen werfen ebenso wie ungewisse neue Regierungen ihre Schatten voraus. Wie hat und kann sich die niederländische O+G-Branche dabei entwickeln? Darauf suchte das Fruchthandel Magazin zusammen mit Richard Schouten, seit Januar 2025 Direktor des GroentenFruit Huis, Antworten.

Die Preise für O+G sind immer noch recht hoch, zumindest empfinden das die Verbraucher so. Wie spiegelt sich dies in der Kaufbereitschaft der Verbraucher wider? Wie groß ist die Diskrepanz in Bezug auf Bio? Auch in Bezug auf die Flächenausweitung.

Richard Schouten: Im Durchschnitt sehen wir, dass die Preise auf einem besseren Niveau sind als noch vor einigen Jahren. Dieses Niveau ist auch wegen der gestiegenen Kosten für z.B. Energie, Arbeit und Nachhaltigkeit notwendig. Der Verbrauch von O+G ist immer noch zu niedrig (im Vergleich zur FAO-Empfehlung) und in einigen Ländern niedriger als in der CoronaPeriode. Liegt der Grund dafür im Preis? Oder ist das nur die Wahrnehmung? Die Verbraucher haben den Eindruck, dass die Preise höher sind, aber um ehrlich zu sein, wenn die Verbraucher die Preise mit anderen frischen und verarbeiteten Lebensmitteln vergleichen, stimmt das nicht. Wir sehen sogar, dass die Preise auf der Ebene der Verbraucher unter Druck stehen. Die Einzelhändler kämpfen um ihren Marktanteil. Oft werden O+G für die Preispolitik und Werbeaktionen genutzt. Das ist bedauerlich. Für die Einzelhändler ist die O+G-Abteilung der interessanteste Teil der Geschäfte, um Margen zu erzielen und die Verbraucher zu beeindrucken. Um den Verbrauch und den Umsatz zu steigern, ist es wichtig, dass die Einzelhändler mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten und eine bes-

Christine Weiser so groß. Ich denke, dass es eher einen indirekten Einfluss gibt, weil Kanada und Mexiko stärker betroffen sind. Wir sehen bereits, dass Mexiko sich nach anderen Märkten umsieht. Es ist noch zu früh, um eine Schlussfolgerung zu ziehen. Zum politischen Chaos in Deutschland: Wir sehen ein Chaos in vielen Ländern in Europa. Dies wird zu einer instabilen politischen Situation in Brüssel auf EU-Ebene führen, wo Entscheidungen getroffen werden müssen. Hoffen wir, dass die neue Vision von Ursula von der Leyen fortgesetzt wird.

sere Kommunikation mit den Verbrauchern führen.

Wie schätzen Sie die politische Situation ein? Wird die Wiederwahl Trumps auch Auswirkungen auf die Niederlanden haben? Welche Auswirkungen wird das politische Chaos in Deutschland haben? Wie wird sich dies auf neue Absatzmärkte auswirken? Die Auswirkungen der Wiederwahl von Trump werden Europa für einige Produkte direkt beeinflussen. Der Export in die USA kann durch Einfuhrzölle beeinträchtigt werden. Am Ende müssen die Importeure und die USA-Konsumenten zahlen. Aber das Volumen der Exporte unserer Produkte in die USA ist nicht

Wie sieht es mit den Verbrauchertrends auf dem Außer-HausMarkt aus?

Der Verbrauch von O+G ist immer noch zu niedrig und in einigen Ländern geringer als in der Corona-Periode.

Foto: GroentenFruit
Huis
Foto: travelbook/AdobeStock

Im Außer-Haus-Markt sehen wir, dass O+G eine größere Rolle auf den Speisekarten spielen. Immer mehr Restaurants bieten pflanzliche Gerichte an. In der Gastronomie ist es modern, Alternativen anzubieten. Im Allgemeinen stellen wir fest, dass jüngere Menschen kritischer auf ihre Ernährung achten und sich für pflanzliche Produkte entscheiden.

Der Mindeststundenlohn wurde am 1. Januar erhöht. Wie wichtig ist es, dass es hier eine Anpassung gegeben hat? Auch im Hinblick auf den Mangel an Arbeitskräften, die Nachfolge usw. Die Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Selbstkostenpreises von Produkten in Westeuropa. Es ist wichtig, ein gutes Verhältnis zu den Arbeitgebern zu haben. Die Löhne, die Arbeitsbedingungen und speziell für Gastarbeiter die Unterbringung sollten ausgewogen sein. Aber die Kosten für die Landwirte und Händler wirken sich auf den Selbstkostenpreis des O+G aus. Dies dürfte zu einem höheren Einkaufspreis führen. Die Einzelhändler müssen damit fertig werden. Es werden Investitionen für Anbau, Ernte, Sortierung und Verpackung mit weniger Arbeitsaufwand getätigt.

Ein Blick auf die Produkte/ Bilanz und zurück: Welche haben sich gut/schlecht entwickelt und warum?

Das Jahr 2024 war ein Jahr mit vielen Herausforderungen für den Anbau von Produkten, insbesondere im Freiland. In fast allen europäischen Ländern wirkten sich die feuchteren Bedingungen auf die Produktion aus. Der Klimawandel ist eine Tatsache. Zu trocken, zu nass, zu kalt, zu heiß. Überschwemmungen in mehreren Ländern ... Er wirkt sich auf die bestehenden Kulturen aus, aber er wird auch die Zukunft des Anbaus beeinflussen. Einige Länder und Gebiete müssen auf andere Kulturen umsteigen oder können gar keine mehr anbauen. Der Mangel an Süßwasser in

den richtigen Mengen und zu den richtigen Zeiten im Jahr wird auch die Landwirtschaft beeinträchtigen. Auf der anderen Seite können in einigen Ländern neue Kulturen eingeführt werden. Der Temperaturanstieg bietet neue Chancen. Das Fehlen oder Verschwinden von Pflanzenschutzmitteln stellt auch den Pflanzenschutz vor große Herausforderungen. Neue grüne Pflanzenschutzmittel warten auf ihre Zulassung zum Markt. Aber die Verfügbarkeit und das Tempo sind nicht ausreichend. Es ist eine Tatsache, dass die Landwirte mehr und mehr auf andere Systeme zum Schutz der Kulturen zurückgreifen müssen. Der Anbau in Innenräumen und/oder mehr Halb-Innenräume werden helfen. Dies wirkt sich natürlich auf die Selbstkosten der Landwirte aus. Aber es ist eine Notwendigkeit für die zukünftige Versorgung.

Wurde das Thema Nachhaltigkeit von den Produzenten wirklich aufgegriffen und wie selbstverständlich werden Maßnahmen ergriffen?

Für alle Marktteilnehmer ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. Aber es besteht ein Bedarf an Standardisierung und weniger Zertifikaten. Die Verwendung von PEFCR als

Grundlage für gleiche Messregeln ist wichtig. Unter #GGSUMMIT24 habe ich an einer Podiumsdiskussion u.a. zum Thema Zertifizierung teilgenommen. Landwirte und Lieferanten sehen sich mit einem Wildwuchs an Zertifizierungen, Verwaltung, Audits und Kosten konfrontiert, um Nachhaltigkeit nachzuweisen. Die Europäische Kommission hat errechnet, dass es mehr als 350 Labels, Zertifikate usw. gibt. Das ist ein Chaos. Wir brauchen weniger. Lösungen können in der Standardisierung und der Verwendung derselben Regeln für Fußabdrücke gefunden werden. Und auch in der Zusammenarbeit innerhalb der Kette; Lieferanten zusammen mit unseren Kunden im Einzelhandel und in der Gastronomie. Wir müssen gesunde, sichere und nachhaltige Früchte und Gemüse liefern. Wir müssen es einfacher machen, das Geschäft auszubauen. Zudem habe ich an der Jahrestagung des OECDOKDE-Programms für Obst und Gemüse in Paris teilgenommen. Ich wurde eingeladen, um über die neuesten Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit bei Obst und Gemüse zu berichten. Für einige wichtige Produkte gibt es Vereinbarungen über die Produktqualität. Außerdem haben wir globale Syste-

Im Außer-HausMarkt zeigt sich, dass Obst und Gemüse eine größere Rolle auf den Speisekarten spielt.

Foto: Marko/AdobeStock

Die Produktion von Birnen leidet unter dem Klima- und Feuchtigkeitswechsel.

In den Niederlanden ist die Aubergine eines der wichtigsten Produkte im Unterglasanbau.

me für die Lebensmittelsicherheit. Das Gleiche brauchen wir auch für die Nachhaltigkeit. Lösungen können in der Standardisierung und der Verwendung gleicher Regeln für Fußabdrücke gefunden werden. Die FreshProducePEFCR wird in einer Koalition von Freshfel Europe im nächsten Frühjahr fertiggestellt werden. Dann ist es an der Zeit, die Berechnungsregeln des PEFCR in Zertifikate, Standards und Tools zu implementieren. Benchmarking und Anerkennung der verschiedenen Zertifikate sind die nächsten Schritte.

Für sechs Monate sollen Grenzkontrollen bis zum 30. April gelten. Erwarten Sie negative Folgen?

Es gibt jetzt einige Verzögerungen, die sind aber nicht heikel.

2024 gab es einige Fusionen. Auch die Partnerschaft der O+G-Transporteure wurde erweitert. Ist dies ein Trend, der sich fortsetzen wird?

Ja, in den Niederlanden haben wir fünf Verkaufsstellen für O+G. In Deutschland sind Einzelhändler nicht mehr national. Einkäufe werden bei mehreren Einzelhändlern getätigt. Das bedeutet mehr Kaufkraft. Aber auf der anderen Seite brauchen die Einzelhändler so gro-

ße Mengen, dass sie Lieferanten brauchen, die das organisieren können. Das bedeutet, dass auch die Lieferanten zusammenarbeiten oder fusionieren werden. Für mich ist klar, dass Lieferanten und Einzelhändler einander mehr und mehr brauchen werden. Langfristige Zusammenarbeit und Partnerversand sind die Schlüsselwörter.

Es wird derzeit viel mit LEDs für Auberginen geforscht. Obwohl Auberginen besonders in der mediterranen Küche zu Hause sind, sind sie in Deutschland nicht so beliebt. Wie wichtig ist das Produkt in den Niederlanden, für den Export und für Investitionen in die richtige Beleuchtung?

In den Niederlanden ist die Aubergine eines der wichtigsten Produkte im Unterglasanbau. Traditionell stammt sie aus den mediterranen Ländern. Heutzutage ist das Produkt jedoch bei vielen Verbrauchern in der Küche beliebt. Auch in Deutschland wird Aubergine verkauft. Import erfolgt aus den Niederlanden, Spanien und Italien. Vielleicht sind sie noch nicht so populär. Aber probieren Sie sie. Sie werden sie mögen.

Die Anbaufläche für Birnen stagniert, aber die Nachfrage steigt. Wie wird sich das weiter entwickeln?

Die Produktion von Birnen leidet unter dem Klima- und Feuchtigkeitswechsel. Aber auch unter dem Auftreten von Schädlingen, die schwer zu bekämpfen sind. Die Beliebtheit von Birnen nimmt zu. In den Niederlanden haben wir die beliebte Conference.

Was tut sich bei der Umsetzung von Standards (CSRD, PEFCR)?

PEFC wird der gesamten Lebensmittelindustrie helfen, die Regeln für Nachhaltigkeit zu standardisieren und bietet die Chance, den Verbrauch und den Umsatz der gesamten Kategorie zu steigern. Freshfel Europe macht sich auch mit einer Umweltfußabdruck-Initiative stark. Mit der Veröffentlichung des FreshProducePEFCR im ersten Quartal 2025 wird der wachsende Bedarf an einer standardisierten Umweltfußabdruck-Methode für den Frischesektor im Lichte der EU-Anforderungen an die Umweltfußabdruck-Rechenschaftspflicht und der zunehmenden Transparenzanforderungen seitens der Lieferkette und der Verbraucher erfüllt. Freshfel Europe und seine Mitglieder haben die Umweltfußabdruck-Initiative ins Leben gerufen, um gemeinsam eine Umweltfußabdruck-Methode für frisches O+G (FreshProducePEFCR), eine Datenbank und ein digitales Tool zu entwickeln, die von der Branche, den Interessengruppen und den Verbrauchern weitgehend akzeptiert werden. Ziel der Initiative, die sich an der von der EU empfohlenen Methode des Product Environmental Footprint (PEF) orientiert, ist es, die Nachhaltigkeit des Sektors zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Viele Unternehmen sind beteiligt, Freshfel Europe fungiert als Vertreter des Sektors in der Initiative, mit Unterstützung und in Zusammenarbeit mit der European Sprouted Seeds Association und Growing Media Europe. 

Halle 3.2, Stand B-41

Foto: Ruud Morijn/AdobeStock
Foto: Mahaux Photography/AdobeStock

Niederländischer Botschaftsrat für Landwirtschaft als persönliches Bindeglied mit Deutschland

Politik ► Die Niederlande sind eines der wenigen Länder weltweit, die an vielen Botschaften landwirtschaftliche Beauftragte des Agrarministeriums beschäftigen. Dies unterstreicht die Bedeutung, die die internationale Zusammenarbeit im Agrar- und Ernährungssektor für die Niederlande hat.

Deutschland ist ein wichtiger Handelspartner für die Niederlande, auch für die Landwirtschaft. 2023 gingen 24 % der niederländischen Agrarexporte nach Deutschland. Und von den gesamten Agrareinfuhren kamen 19 % aus Deutschland. Der Gesamtexportwert von Obst und Gemüse aus den Niederlanden beträgt 7,7 Mrd Euro.

Handelsbeziehungen intensivieren

Das Fruchthandel Magazin sprach mit Jack Vera, Botschaftsrat für Landwirtschaft der Niederlande mit Sitz in Berlin: „Als Botschaftsrat in Deutschland unterstütze ich mit meinem Team niederländische Unternehmen dabei, ihre Handelsbeziehungen mit Deutschland zu intensivieren und nachhaltiger zu gestalten. Dies tun wir von der nie-

derländischen Botschaft in Berlin und dem niederländischen Generalkonsulat in München aus. Aber für unsere Arbeit sind wir eigentlich in ganz Deutschland unterwegs. Die Beziehungen zwischen niederländischen und deutschen Unternehmen sind bereits sehr eng. Aber wenn es um neue Produkte oder Märkte geht, wie z.B. pflanzliche Proteinalternativen, ist es oft notwendig, Hersteller, Händler und auch Organisationen wie Universitäten zusammenzubringen. Wir betrachten die gesamte Wertschöpfungskette. Das gilt auch für die politische Ebene. Wir beobachten z.B., welche Gesetze und Verordnungen in Berlin und Brüssel ausgearbeitet werden. Wir informieren dann die niederländische Regierung darüber. Dabei versuchen wir, die niederländische Perspektive in den Prozess einzubringen. Wir sprechen auch viel mit Produzenten und Großhändlern

in Deutschland, um zu verstehen, was die einzelnen Akteure auf dem Markt wollen. Wir hoffen, dass wir diese gute Zusammenarbeit auch in Zukunft fortsetzen können.“ j.w.

EU-WERBEKAMPAGNE

Startschuss ist am 1. Januar 2025 für Beerenfrüchte

Brüssel hat den niederländischen Antrag für eine EU-Beerenobstkampagne genehmigt. Die Kampagne kann am 1. Januar 2025 starten. „Diese in der Branche einzigartige Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Handelsunternehmen ist das Ergebnis gemeinsamen Denkens und Handelns“, berichtet GroentenFruit Huis. Die Werbekampagne ziele darauf ab, den EU-Binnenmarkt für Beerenobst (Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Brombeeren) zu stärken. Im Mittelpunkt stehe die Sensibilisierung für frisches EU-Beerenobst mit dem Ziel, den Verbrauch zu steigern. Der Schwerpunkt liege dabei auf jungen Erwachsenen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Junge Erwachsene essen unterdurchschnittlich viel Beerenobst. Im Rahmen der Kampagne werden die Lebensmittelwerte gesund, frisch, bequem ausgewählt. Die Kampagne läuft von 2025 bis 2027 und verfügt über ein jährliches Budget von 400.000 Euro. Der Sektor steuert jährlich 120.000 Euro bei, Brüssel ergänzt diesen Betrag mit 280.000 Euro. Die Kampagne wird aus dem Förderprogramm der Europäischen Kommission – Enjoy, it’s from Europe! – finanziert.

Jack Vera, Botschaftsrat für Landwirtschaft der Niederlande mit Sitz in Berlin
Foto: LVVN Attaché Netwerk

Wachstum des O+G-Handels, aber Rückgang des Verbrauchs

GroentenFruit Huis ► Extreme Wetterbedingungen und geopolitische Spannungen machten 2024 zu einem schwierigen Jahr für den niederländischen Obst- und Gemüsesektor. 2024 wurde deutlicher denn je, dass die ständige Verfügbarkeit von O+G nicht als selbstverständlich angesehen werden kann, so GroentenFruit Huis.

Avocados gehören neben Bananen und Trauben zu den drei wichtigsten Einfuhren.

Trotz der Herausforderungen zeigte sich der Sektor widerstandsfähig. Mit steigenden Importen und wachsenden Umsätzen im Ausland erwies sich der niederländische Handel einmal mehr als zuverlässiger Partner für den europäischen Einzel- und Großhandel.

Die niederländische Obst- und Gemüseproduktion hatte 2024 einen Wert von 4,7 Mrd Euro. Darüber hinaus stiegen die Importe um 4 % auf 11 Mrd Euro und die Exporte waren mit einem Gesamtexportwert von 15,6 Mrd Euro um 3 % höher als 2023.

Die wichtigsten Herkunftsländer für Importe waren Spanien, Peru und Südafrika, aber auch Länder wie:

• China (+32 %), vor allem wegen des gestiegenen Angebots an Knoblauch und Ingwer.

• Kenia (+18 %), insbesondere Avocados.

• Chile (+16 %), mit Produkten wie Blaubeeren, Trauben und Kiwis. Die drei wichtigsten Einfuhren wa-

ren Avocados, Bananen und Trauben. Produkte mit bemerkenswerten Wachstumsraten sowohl in Bezug auf die Menge als auch den Wert waren Knoblauch, Blaubeeren und Avocado. Die Ausfuhren konzentrierten sich weitgehend auf Deutschland (35 %), Belgien (9 %) und das Vereinigte Königreich (8 %). Produkte wie Heidelbeeren, Trauben und Gurken steigerten insbesondere den Exportwert. Starke Wachstumsraten wurden in Österreich (+17 %), Belgien (+11 %) und Spanien (+9 %) erzielt, wobei insbesondere Trauben, Avocados und Tomaten zum Wachstum beitrugen.

Besorgniserregender Rückgang des Verbrauchs

Der Obst- und Gemüsekonsum in den Niederlanden ging bis 2024 um 3 % zurück, davon 2 % weniger Gemüse und 4 % weniger Obst. Die Niederländer aßen weniger im Freien und glichen dies nicht durch einen höheren Verzehr von Obst und Gemüse zu Hause aus. Sowohl der häusliche Verzehr als auch der Verzehr in Restaurants und Cateringbetrieben war niedriger als im Jahr 2023.

Damit liegt der niederländische Verzehr deutlich unter der vom Ernährungszentrum empfohlenen Tagesdosis von 250 g Gemüse und 200 g Obst. Der durchschnittliche Niederländer erreicht nur 60 % dieser Norm.

Gemüse und Obst waren 2024 im Durchschnitt nur geringfügig teu-

rer als ein Jahr zuvor. Nach Angaben der CBS stiegen die Preise für frisches Gemüse um 1,3 % und für frisches Obst um 2,7 %. Beide lagen damit deutlich unter der durchschnittlichen Preissteigerung von 3,3 % für Waren und Dienstleistungen in den Niederlanden.

Der Handelsverband GroentenFruit Huis weist darauf hin, dass die (steigenden) Kettenkosten für bspw. Energie und Arbeit nicht immer an die Verbraucher weitergegeben werden, wodurch die Preise niedrig bleiben. Dies führt zu einem zunehmenden Druck auf die Einkaufspreise, auch weil der Einzelhandel Obst und Gemüse gerne als Instrument für die Preispolitik und für Werbeaktionen einsetzt. Trotz des rückläufigen Inlandsverbrauchs und der schwierigen Bedingungen hat sich der niederländische Obst- und Gemüsesektor erneut als widerstandsfähig erwiesen und eine starke Position auf dem internationalen Markt eingenommen. Besorgniserregend sei jedoch, dass die niederländischen Verbraucher immer weiter von gesunden Ernährungsempfehlungen entfernt sind.

Der Sektor wird sich weiterhin für eine nachhaltige Produktion, eine gesunde Auswahl und eine verlässliche Verfügbarkeit einsetzen, mit dem Ziel, dass die Verbraucher mehr Obst und Gemüse essen: die gesündesten Lebensmittel mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck. 

Landwirte verkaufen ihre Produkte zunehmend selbst

Short Chains Monitor ► Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die (einen Teil ihrer) Lebensmittel oder Gartenbauprodukte über eine kurze Kette wie einen Hofladen, einen Webshop oder ein lokales Restaurant verkaufen, stieg 2023 im Vergleich zu 2020 um 9 %. Die Gesamteinnahmen aus dem Verkauf über kurze Ketten werden auf rund 2,2 Mrd Euro geschätzt.

Zu diesem Ergebnis kommen Forscher von Wageningen Economic Research (WECR) in dem neuen Short Chains Monitor, der vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei, Ernährungssicherheit und Natur (LVVN) in Auftrag gegeben wurde.

Eine „kurze Kette“ bedeutet, dass erzeugte oder verarbeitete Lebensmittel und Gartenbauerzeugnisse direkt oder über nicht mehr als einen Zwischenhändler an die Verbraucher verkauft werden. Der Verkauf von landwirtschaftlichen Erzeugnissen über kurze Ketten wird von Politik und Markt zunehmend als Mittel zur Erreichung neuer Einkommensmodelle für Landwirte angesehen. Damit verbessert er die Verbindung zwischen den produzierenden Unternehmern und den Bürgern und trägt zur Nachhaltigkeit bei.

Im Vergleich zu einer Messung im Jahr 2020 stieg die Zahl der Betriebe, die Produkte über kurze Ketten verkaufen, 2023 um 9 % von 7.234 auf 7.857. Das ist ein Anstieg von 37 % im Vergleich zu 2017. 15,8 % aller landwirtschaftlichen Betriebe verkaufen nun zumindest einen Teil ihrer Produkte auf diese Weise, verglichen mit 10,7 % in 2017 und 13,9 % in 2020. Diese Daten basieren auf der Landwirtschaftszählung von Statistics Netherlands. 2023 ist die Zahl der Kurzkettenbetriebe im Vergleich zu 2020 in allen Provinzen gestiegen. Im Unterglasgartenbau (Gemüse und Blumenzucht) und bei den mehrjährigen Kulturen (Obst) hat die Zahl der Verkäufe über kurze Ketten am stärksten zugenommen. Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen,

Junge Unternehmer verkaufen am ehesten über kurze Ketten: 21 % der 35-Jährigen und Jüngeren und 20 % der 36- bis 45-Jährigen.

dass eine relativ große Zahl von Unterglasgartenbaubetrieben auf dem regulären Markt über einen einzigen Zwischenhändler verkauft.

Junge Unternehmer nutzen kurze Ketten

Im Zeitraum 2017 bis 2020 war der Anstieg der Zahl der Betriebe mit kurzen Handelsketten vor allem bei sehr kleinen Betrieben zu verzeichnen. Von 2020 bis 2023 ist dieses Wachstum vor allem bei großen und sehr großen Unternehmen zu verzeichnen, mit einem Anstieg von 26 % bei großen Unternehmen bzw. 38 % bei sehr großen Unternehmen. Interessanterweise verkaufen junge Unternehmer am ehesten über kurze Ketten. 21 % der 35-Jährigen und Jüngeren und 20 % der 36- bis 45-Jährigen verkaufen in kurzen Ketten, bei den über 66-Jährigen liegt der Anteil bei 10 %. Darüber hinaus sind Unternehmen mit kurzen

Vertriebswegen in der Regel ökologisch.

Die Gesamteinnahmen aus dem Verkauf über kurze Ketten werden auf rund 2,2 Mrd Euro geschätzt. Das sind 50 % mehr als im Jahr 2020 und entspricht etwa 6 % des landwirtschaftlichen Produktionswertes im Jahr 2023. Auf nationaler Ebene trägt der Unterglasgartenbau mit fast 900 Mio Euro bei weitem am meisten zu diesem Umsatz bei. Auf Provinzebene wird der höchste Umsatz mit kurzkettigen Erzeugnissen in Südholland erzielt (528 Mio Euro).

Der Anteil des Kurzkettenumsatzes am Umsatz ist sehr unterschiedlich. Bei 46 % der Unternehmen mit kurzen Ketten wird der Umsatz mit kurzen Ketten bis 2023 weniger als 10 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Andererseits geben fast drei von zehn Unternehmen an, dass er mehr als die Hälfte ihres Gesamtumsatzes ausmacht. 

Foto: HM Design/AdobeStock

Sormac stellt innovative Technologien für die Verarbeitung von Frischprodukten vor

Sormac ► Der führende Technologiehersteller für die Fresh-Cut-Industrie aus den Niederlanden stellt auf der FRUIT LOGISTICA 2025, die vom 5. bis 7. Februar in Berlin stattfindet, vier bahnbrechende Innovationen vor. Neben diesen Neuvorstellungen wird Sormac bedeutende technologische Upgrades präsentieren und eine breite Palette an bewährten Maschinen für die Verarbeitung von Karotten, Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika, Salat, Melonen und mehr vorführen.

Sormac wird in Berlin u.a. den PepperCorer Robotic (PCR) vorstellen.

Sormac stellt in Berlin den vollautomatischen Roboter-Paprikaentkerner PCR und den vielseitigen Würfelschneider DC145 vor, die darauf ausgelegt sind, hohe Hygienestandards zu erfüllen, den Arbeitsaufwand zu reduzieren und eine erstklassige Produktqualität zu liefern. Das Unternehmen stellt außerdem zwei bildgebende Lösungen vor. OptiView ist ein hygienisches Kamerasystem, das die Produktionsqualität, die Prozesskontrolle und die Fehlersuche am Produktionsstandort unterstützt.

Darüber hinaus stellt Sormac OptiPro vor, ein visuelles Automatisie-

rungssystem für Verarbeitungslinien, das überwacht und erkennt, ob das verarbeitete Produkt den vorgegebenen Rezepturen entspricht. Beide Lösungen tragen zu einer höheren Produktivität und Produktionsqualität bei. Auf der Messe können die Besucher auch die neu gestaltete vertikale Gemüsezentrifuge FC-540 und die verbesserte Stanzmaschine FS-3600 MultiSystem sehen. „Wir freuen uns, alle Verarbeiter von Frischprodukten einzuladen, uns auf der FRUIT LOGISTICA 2025 an unserem Stand C-40 in Halle 1.1 zu besuchen, um unsere neuesten Innovationen zu entdecken, Live-Demonstrationen zu erleben und mit unseren Experten in Kontakt zu treten“, sagt Roy Lemmen, Sales Director bei Sormac. „Wir freuen uns darauf, Wissen zu teilen und uns mit Kunden aus dem Obst- und Gemüsesektor zu vernetzen.“

Vollautomatische Verarbeitung von Paprika

Sormac stellt zudem den PCR vor, einen roboterunterstützten Paprika-Entkerner, der das Produkt von der Vereinzelung und Ausrichtung bis zum Entkernen und Portionieren kontinuierlich und vollautomatisch verarbeitet. Der PepperCorer Robotic vereinzelt die Paprika automatisch aus der Schüttung, erkennt mit einem Kamerasystem deren Position und platziert die Früchte mithilfe eines Roboterarms in den Greifern der Entkernungs- und Schneidstation. Ähnlich wie beim bewährten Sormac PepperCorer PC-55 werden der gesamte Samen-

kern und der Stiel abgeschnitten und per Vakuum abgesaugt und in den Abfallstrom getrennt. Optional können die Paprikaschoten in Scheiben, Ringe, Spalten und Würfel von bis zu 24 Stück geschnitten werden. Der PepperCorer Robotic hat eine Kapazität von bis zu 2.500 Stück pro Stunde, je nach Produkttyp, Qualität und Zufuhrgeschwindigkeit. Die neue Maschine bietet Automatisierung, hohe Verarbeitungsqualität und zuverlässige Abläufe, da sie den manuellen Arbeitsaufwand erheblich reduziert.

Benutzerfreundlichkeit und erstklassige Würfelqualität

Sormac erweitert sein Technologieangebot auch im Bereich Schneiden und stellt den neuen 3D-Gemüsewürfelschneider DC-145 vor. Die gemeinsam mit Foodcons neu entwickelte Maschine ist vielseitig und einfach zu bedienen und bietet eine hochpräzise Schnittqualität. Sie unterstützt Würfel-, Stangen- und Scheibenschnitte in verschiedenen Größen. Mit einem Trommeldurchmesser von 400 mm verfügt die Maschine über die größte Trommel ihrer Klasse, was eine hohe Produktivität und einen schonenden Schneideprozess ermöglicht. Dank der Touchscreen-Bedienoberfläche können die Bediener die Schnittstärke mit hoher Präzision digital einstellen, ohne dass mechanische Einstellungen an der Maschine erforderlich sind. Der neue Würfelschneider hat eine Kapazität von bis zu 6.000 Kilogramm pro Stunde, je nach Anwendung.

Fotos: Sormac

Kameraüberwachung für Verarbeitungsbetriebe

Sormac stellt darüber hinaus OptiView vor, ein hygienisches Kamerasystem für gemüseverarbeitende Produktionsbetriebe. Das System beinhaltet Bildverarbeitungstechnologie und robuste Hardware, um zuverlässige und genaue Informationen zu liefern, die es Lebensmittelverarbeitern ermöglichen, ihre Abläufe zu verbessern und die Wartung und Fehlerbehebung zu unterstützen. OptiView ermöglicht zudem eine Echtzeitbeobachtung kritischer Produktionsschritte für die Prozesskontrolle und Qualitätssicherung. Darüber hinaus kann der Videostream aufgezeichnet und über das Sormac-Fernbedienungsportal einfach abgerufen werden. Das System umfasst hygienische, lebensmitteltaugliche Kameras und ermöglicht das Verpixeln von Bildern verschiedener Produktionsbereiche, um Datenschutzbestimmungen zu gewährleisten.

Visuelle Produkterkennung für Verarbeitungslinien

OptiPro wurde entwickelt, um den Produktionsprozess zu optimieren und manuelle Eingriffe zu minimieren. Es erkennt, ob das verarbeitete Produkt der vorprogrammierten Rezeptur entspricht und sendet automatisch Signale an die Steuereinheit der Linie, falls Maßnahmen erforderlich sind. Das System ist für die Erkennung von Blattgemüse geeignet, auch für solche, die in kontrollierter Umgebung angebaut werden. Wenn das Erntegut OptiPro erreicht, verwendet das System eine oder mehrere Kameras, um detaillierte Bilder des Produkts zu

BESUCHEN SIE UNS IN HALLE 1.1 STAND C-40

erfassen. Diese Bilder werden dann mit einer von Sormac entwickelten Deep-Learning-Software verarbeitet. Die Kapazität von OptiPro ist genau auf die Durchsatzgeschwindigkeit der Verarbeitungslinie abgestimmt.

Für weitere Informationen besuchen Sie Sormac auf der FRUIT LOGISTICA 2025, Stand C-40 in Halle 1.1. oder wenden Sie sich digital an www.sormac.com 

Halle 1.1, Stand C-40

Der roboterunterstützte Paprika-Entkerner PCR verarbeitet das Produkt von der Vereinzelung und Ausrichtung bis zum Entkernen und Portionieren kontinuierlich und vollautomatisch.

Entdecken Sie unsere neuesten Innovationen in der Gemüseverarbeitung auf der Fruit Logistica in Berlin vom 5. bis 7. Februar.

Wir präsentieren Ihnen wegweisende Entwicklungen in den Bereichen Robotik, Schneidtechnologie, Trocknungsprozesse, hygienisches Design und optische Überwachung Besuchen Sie unseren Stand und erfahren Sie, wie unsere Lösungen Effizienz, Präzision und Hygiene in der Gemüseverarbeitung auf ein neues Niveau heben.

Autonomous solution Crop Controller transforms crop cultivation

Blue Radix ► The Dutch company Blue Radix is the specialist in the field of autonomous growing. The company, which has 38 employees, develops AI solutions for almost all daily decisions and actions in greenhouses to address the shortage of experienced growers and feed the world‘s growing population in a sustainable way. Last summer, Blue Radix won the prestigious GreenTech Innovation Award 2024 for their latest development, integrated autonomous climate and irrigation control.

The award-winning Crop Controller AI solution reduces growers‘ work on the climate computer by 80% and makes it possible to manage up to four times more hectares and improve work-life balance. Crop Controller offers significant improvements in profit, yield and resource savings. Specifically, Crop Controller offers a measured profit increase of 5 percent, a yield improvement of 7 percent, a 10 percent reduction in water and fertilizer consumption, and energy savings of 15 percent.

Rapid start

Ronald Hoek, CEO of Blue Radix & one of the 3 co-founders, explains the rapid development of the company and its applications in an interview with Fruchthandel Magazin. Blue Radix, a spin-off of Dutch company AgroEnergy, got off to a great start thanks to their cooperation. They did not start as a small company in a garage box, but started with a serious team in 2019. This allowed the company to launch the first version of a working product, Crop Controller, early 2022. “Crop Controller is more than just an AI tool; it is a transformative approach to greenhouse management. It is more impactful than traditional dashboards and reporting tools. It provides complete decision automation taking over the execution, repetitive tasks and analyses from the grower. This enables growers to achieve optimal results without constant manual intervention.

Predictable and optimal growing conditions As soon as growers realize that they can rely on the fact that Crop Controller is optimizing and realizing their crop strategy and is performing better than if they had to do everything themselves, trust grows quickly. During the trial period, which lasts 6 months, the grower can fully get to know the product and see that in practice the system delivers what it promises, both in terms of functions and value“. Rudolf de Vetten, Chief Product Officer at Blue Radix adds: “AI helps to process huge amounts of climate data, recorded every five minutes, to create predictable and optimal growing conditions. With AI, growers can achieve more stable crop development and higher yields while saving energy and water. It‘s about creating a balanced environment for consistent results.“

Ageing population and economies of scale

Another factor contributing to the growth of AI applications in horticulture, according to Ronald Hoek, is the aging of the population in this sector. “The fundamental problem that arises from this is becoming more and more noticeable. It‘s a problem when you can‘t find good growers. The increasing size is also not helpful. If you have to manage 20 to 40 hectares by yourself as a grower, it is practically no longer possible to achieve the best results. AI solutions and, of course, autonomous growing help to remedy the increasing lack of expertise and still achieve the best results. This gives the grower more and more options step by step to achieve the best possible result in an efficient way. This will directly contribute to

(v.l.) Rudolf de Vetten, Ronald Hoek and Laurens van der Spek
Fotos:
Blue Radix

the future-proof growth of the industry and food production. Blue Radix is a Dutch company, internationally oriented–it now employs 38 people from a wide variety of cultures. “We are a multinational AI company for horticulture with Dutch roots,“ is how Ronald describes it. Since 2019, Ronald has lead the company together with co-founders Rudolf de Vetten (responsible for the product) and Laurens van der Spek (responsible for IT and operations). Blue Radix is based in the Van Nelle factory in Rotterdam and now autonomously controls climate and irrigation in mid- and high-tech greenhouses in 17 countries. “We are incredibly honored to have won the GreenTech Innovation Award last summer,“ says Ronald Hoek, CEO of Blue Radix. “This award confirms our commitment to innovation and excellence in greenhouse technolo-

combining advanced Artificial Intelligence with practical applications to improve productivity and sustainability, where the execution of

gy. Crop Controller represents the future of greenhouse management,
the crop strategy is what truly makes the difference. 
Halle 3.1, Stand B-01
Continuous optimization and autonomous control

Den deutschen Frischmarkt zur Verbesserung der Margen befähigen:

Niederländisches

Startup Merqato

Künstliche Intelligenz ► Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Frischwarenbranche war schon immer eine große Herausforderung. Merqato, ein niederländisches Startup, hat sich als transformative Kraft erwiesen, indem es verschiedene Datenquellen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu datengesteuerten Erkenntnissen und Nachhaltigkeit kombiniert, um dieses Problem zu lösen, so das Unternehmen.

Merqato wurde 2023 von Jan-Willem Snoeker, Claire Bénard und Thomas Beelaerts gegründet und revolutioniert die Art und Weise, wie Genossenschaften und Großhändler ihre Abläufe optimieren. Jetzt bringt das Unternehmen seinen innovativen Ansatz auch auf den deutschen Markt.

Mit KI Effizienz der Lieferkette revolutionieren

Das Kernangebot von Merqato ist eine prädiktive Analyseplattform, die speziell für die Frischobst- und Gemüsebranche entwickelt wurde. Durch die Analyse historischer Daten, externer Markttrends und Echtzeit-Inputs wie Wettervorhersagen verbessert die Plattform die Vorhersagegenauigkeit um mindestens 25 % im Vergleich zu herkömmlichen Methoden.

„Deutsche Unternehmen haben, wie ihre Kollegen in ganz Europa, mit Schwankungen und Unsicherheiten bei Angebot und Nachfrage zu kämpfen“, erklärt Mitbegründer Jan-Willem Snoeker. „Jedes Missverhältnis führt zu erheblichen finanziellen Verlusten und verschwendeten Ressourcen. Unsere Plattform ermöglicht es Unternehmen, Angebot und Nachfrage bis zu sechs Wochen im Voraus zu prognostizieren, was intelligentere Entscheidungen ermöglicht und Ineffizienzen reduziert.“

Die Plattform von Merqato fungiert als intelligente Schicht über der bestehenden IT-Infrastruktur. Sie

(v.l.) Claire Bénard, Thomas Beelaerts und Jan-Willem

Snoeker haben das Unternehmen 2023 gegründet.

verbessert den Abgleich von Angebot und Nachfrage, indem sie interne Daten mit externen Quellen wie Handelsdaten und Wettervorhersagen kombiniert. Diese Lösung verbessert die operativen Prognosen für Ernte, Beschaffung und Vertrieb und optimiert gleichzeitig die Bedarfsplanung. Die benutzerfreundliche, KI-gestützte Software hilft Unternehmen, mit weniger Ressourcen eine höhere Genauigkeit zu erreichen.

Deutschlands Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Arbeit

angehen

Deutschland ist seit langem führend in Sachen Nachhaltigkeit, mit strengen Vorschriften und ehrgeizigen Zielen für Abfallvermeidung und Kohlenstoffneutralität. Merqato trägt diesen Prioritäten Rechnung, indem es die Lebensmittelverschwendung minimiert und die Transparenz der Lieferkette verbessert. Wenn eine Genossenschaft bspw. 150.000 Erdbeeren erwartet, aber nur 100.000 einplant, wird der Überschuss in der Regel zu einem zu niedrigen Discountpreis verkauft, unverkauft und/oder verschwendet.

Die Plattform von Merqato sagt solche Missverhältnisse Wochen im Voraus voraus, so dass genügend Zeit bleibt, um Märkte für den Überschuss zu finden. Dieser Ansatz schützt nicht nur die Umwelt, sondern verbessert auch die Gewinnspannen der Erzeuger und Genossenschaften. Viele Unternehmen im Frischwarensektor verlassen sich immer noch auf manuelle Prozesse und verschiedene Tools wie Excel. Diese Methoden führen zu ungenauen und unzuverlässigen Prognosen. Dies führt regelmäßig zu Verlusten durch niedrigere Verkaufspreise, nicht erfüllte Kundenverträge und höhere Betriebskosten aufgrund unerwarteter Mengen und manueller Arbeit. Solche Ineffizienzen frustrieren Beschaffungs- und Vertriebsteams und schaden den Kun-

Foto:
Merqato

denbeziehungen.

Die Lösung von Merqato setzt direkt an diesen „Schmerzpunkten“ an. Sie bietet:

• Rollierende Angebots- und Nachfrageprognosen mit einem erweiterten Zeithorizont, die optimierte Entscheidungen und proaktive Maßnahmen ermöglichen.

• Verbesserte Prognosegenauigkeit durch Integration interner und externer Datenquellen mit KIgesteuerten Erkenntnissen.

• Eine einzige, einheitliche Quelle der Wahrheit für Angebots- und Bedarfspläne.

• Kontextbezogene Informationen, die bei der Bewertung und Validierung von Prognosen helfen.

Den Kunden einen Mehrwert bieten

Die Vorteile der Plattform von Merqato liegen auf der Hand:

• Bessere Margen durch bessere Preisgestaltung, weniger Rabatte und geringere Betriebskosten.

• Weniger Betriebsunterbrechungen dank genauerer Prognosen und proaktiver Planung.

• Zeitersparnis durch die Reduzierung der Notwendigkeit, Prognosedaten manuell zu erfassen, zu bearbeiten und zu überprüfen.

• Bessere Kundenbeziehungen durch eine bessere Abstimmung von Angebot und Nachfrage, wodurch zuverlässigere Lieferungen gewährleistet und das Vertrauen gefördert werden.

Maßgeschneiderte Lösung für Frischprodukte

Im Gegensatz zu allgemeinen Prognosetools ist die Plattform von Merqato auf die besonderen Herausforderungen von Frischwaren ausgerichtet. Die begrenzte Haltbarkeit von Obst und Gemüse und die produktionsgesteuerte Lieferkette erfordern eine präzise Koordination. Merqato kombiniert agronomisches Fachwissen von Institutionen wie der Universität Wageningen mit fortschrittlichen KI-Algorithmen, um eine unüber-

troffene Genauigkeit zu erzielen. Die Plattform konzentriert sich derzeit auf umsatzstarke Kulturen wie Beeren, Tomaten und Bohnen und plant eine Ausweitung auf Trauben, Citrusfrüchte und Paprika. Dieser Schwerpunkt deckt sich mit Deutschlands wichtigsten landwirtschaftlichen Ex- und Importen.

Eine bewährte Erfolgsbilanz

Merqato hat in den Niederlanden, Spanien und Italien Erfolge vorzuweisen. So half das Unternehmen beispielsweise einer Erzeugergenossenschaft bei der Optimierung von Erdbeerprognosen, indem es historische Daten aus fünf Jahren sowie Wettermuster und Markttrends analysierte. Das Ergebnis war eine Verbesserung der Vorhersagegenauigkeit um mehr als 25 % und eine erhebliche Reduzierung der Verschwendung.

Eine strahlende Zukunft in Deutschland

Mit dem Eintritt von Merqato in den deutschen Markt bietet seine Plattform eine zeitgemäße Lösung für Unternehmen, die mit steigenden Marktanforderungen, Umweltbelastungen und komplexen Vorschriften konfrontiert sind. Mit seiner Kombination aus fortschrittlicher Technologie und dem Engagement für Nachhaltigkeit wird Merqato die deutsche Frischwarenbranche verändern.

„Wir sehen eine Zukunft, in der die Lieferketten stärker nachfrageorientiert sind, mit weniger Abfall und mehr Fairness für alle Beteiligten“, so Snoeker. „Deutschlands Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz macht es zu einem natürlichen Partner für unsere Technologie.“

Die Expansion von Merqato nach Deutschland bedeutet mehr als nur Marktwachstum – es geht darum, ein nachhaltigeres, effizienteres und gerechteres Lebensmittelsystem zu schaffen, von dem Unternehmen, Verbraucher und der Planet gleichermaßen profitieren.

Zusammenfassung

• Das niederländische Star tup Merqato, gegründet 2023, kombiniert KI und Nachhaltigkeit, um die Lieferketten für Frischwaren zu optimieren und expandiert nun nach Deutschland

• Ihre Predictive-Analytics-Plattform verbessert die Prognosegenauigkeit um 25 % durch die Analyse von historischen Daten, Markttrends und Echtzeit-Inputs

Plattform-Fähigkeiten

• Die Lösung lässt sich in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren und kombiniert interne Daten mit externen Quellen für einen besseren Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage

• Die Plattform liefert rollierende Prognosen bis zu sechs Wochen im Voraus und hilft so, überschüssigen Abfall zu vermeiden und die Gewinnmargen zu verbessern

Marktauswirkungen

• Konkrete Vorteile wie verbesserte Gewinnspannen, weniger Unterbrechungen, Zeitersparnis und bessere Kundenbeziehungen

• Spezialisier t auf umsatzstarke Kulturen wie Beeren, Tomaten und Bohnen, mit Plänen zur Ausweitung auf andere Produkte

Nachgewiesene Ergebnisse

• Er folgreiche Einführung in den Niederlanden, Spanien und UK mit nachweislich 25 % besserer Vorhersagegenauigkeit

• Übereinstimmung mit den deutschen Nachhaltigkeitszielen durch Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und Verbesserung der Transparenz in der Lieferkette 

Halle 3.1, Stand C-60

Empowering the German Fresh Produce Market to improve margins: Dutch Startup Merqato

Artificial Intelligence ► Balancing supply and demand in the fresh produce industry has always been a significant challenge. Merqato, a Dutch startup, has emerged as a transformative force by combining various data sources with artificial intelligence (AI) into data-driven insights, and sustainability to address this issue, says the company.

Merqato has emerged as a transformative force by combining various data sources with artificial intelligence into data-driven insights, and sustainability to address this issue.

Founded in 2023 by Jan-Willem Snoeker, Claire Bénard, and Thomas Beelaerts, Merqato is revolutionizing how cooperatives and wholesalers optimize their operations. Now, the company is bringing its innovative approach to the German market.

Revolutionizing Supply Chain Efficiency with AI

Merqato‘s core offering is a predictive analytics platform built specifically for the fresh fruit and vegetable industry. By analyzing historical data, external market trends, and real-time inputs like weather forecasts, the platform improves forecasting accuracy by at least 25%

compared to traditional methods. “German businesses, like their counterparts across Europe, struggle with variability and uncertainty in both supply and demand,“ explains co-founder Jan-Willem Snoeker. “Every mismatch leads to significant financial losses and wasted resources. Our platform empowers companies to forecast supply and demand up to six weeks in advance, enabling smarter decisions and reducing inefficiencies.“

Merqato‘s platform functions as a smart layer on top of existing IT infrastructure. It enhances supply and demand matching by combining internal data with external sources such as trade data and weather forecasts. This solution improves operational forecasting for harvest, sourcing, and sales, while optimizing demand planning. The user-friendly, AI-powered software helps businesses achieve greater accuracy with fewer resources.

Addressing Germany‘s Sustainability and Labor Challenges

Germany has long led in sustainability, with strict regulations and ambitious goals for waste reduction and carbon neutrality. Merqato aligns with these priorities by minimizing food waste and improving supply chain transparency. For example, when a cooperative forecasts receiving 150,000 strawberries but plans for only 100,000, the surplus typically sold for too low discounted price, unsold and/ or wasted. Merqato‘s platform predicts such mismatches weeks in advance, allowing time to find markets for the surplus. This approach

both protects the environment and improves profit margins for producers and cooperatives.

Many businesses in the fresh produce sector still rely on manual processes and multiple tools like Excel. These methods lead to inaccurate and unreliable forecasts. This causes regular losses from lower selling prices, unfulfilled customer contracts, and higher operational costs from unexpected volumes and manual labor. Such inefficiencies frustrate sourcing and sales teams while damaging customer relationships.

Merqato‘s solution directly addresses these pain points. It provides:

• Rolling supply and demand forecasts with an extended time horizon, enabling optimized decisions and proactive actions.

• Improved forecast accuracy by integrating internal and external data sources with AI-driven insights.

• A single, unified source of truth for supply and demand plans.

• Contextual information to help assess and validate forecasts.

Delivering Value to Customers

The benefits of Merqato‘s platform are clear:

• Improved margins through better pricing, reduced discounting, and lower operational costs.

• Fewer operational disruptions thanks to more accurate forecasts and proactive planning.

• Time savings by reducing the need to manually gather, handle, and check forecast data.

• Enhanced customer relationships through better alignment of supply and demand, ensuring more

Foto:
Merqato

reliable deliveries and fostering trust.

A Tailored Solution for Fresh Produce

Unlike general-purpose forecasting tools, Merqato‘s platform addresses the unique challenges of fresh produce. The limited shelf life of fruits and vegetables and the production-driven supply chain demand precise coordination. Merqato combines agronomic expertise from institutions like Wageningen University with advanced AI algorithms to deliver unmatched accuracy.

The platform currently focuses on high-turnover crops like berries, tomatoes, and beans, with plans to expand into grapes, citrus and peppers. This focus aligns with Germany‘s most critical agricultural exports and imports.

A Proven Track Record

Merqato has demonstrated success across the Netherlands, Spain, and Italy. For example, the company helped a grower cooperative optimize strawberry forecasts by analyzing five years of historical data alongside weather patterns and market trends. The result was a more than 25% improvement in forecasting accuracy and significant waste reduction.

A Bright Future in Germany

As Merqato enters the German market, its platform offers a timely solution for businesses facing increasing market demands, environmental pressures, and regulatory complexities. With its combination of advanced technology and commitment to sustainability, Merqato is set to transform Germany‘s fresh produce industry.

“We see a future where supply chains are more demand-driven, with less waste and greater fairness for all stakeholders,“ Snoeker concludes. “Germany‘s focus on sustainability and efficiency makes it a natural fit for our technology.“ Merqato‘s expansion into Germany represents more than just market growth—it‘s about creating a more sustainable, efficient, and equitable food system that benefits businesses, consumers, and the planet.

Summary

• Dutch star tup Merqato, founded in 2023, combines AI and sustainability to optimize fresh produce supply chains, now expanding to Germany

• Their predictive analytics platform improves forecasting accuracy by 25% through analysis of historical data, market trends, and real-time inputs

Platform Capabilities

• The solution integrates with existing IT infrastructure, combining internal data with external sources for enhanced supply-demand matching

• Platform provides rolling forecasts up to six weeks in advance, helping prevent surplus waste and improve profit margins

Market Impact

Delivers concrete benefits including improved margins, fewer disruptions, time savings, and better customer relationships

• Specializes in high-turnover crops like berries, tomatoes, and beans, with plans to expand to other produce

Proven Results

• Successfully implemented across Netherlands, Spain, and UK, with demonstrated 25% improvement in forecasting accuracy

• Aligns with Germany‘s sustainability goals by reducing food waste and improving supply chain transparency 

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Frische Show der Innovationen

Rijk Zwaan ► Die niederländische Saatgutfirma Rijk Zwaan präsentiert sich mit neuem Stand und vielen neuen Produkten und Konzepten auf der FRUIT LOGISTICA. Das Fruchthandel Magazin sprach mit Jan Doldersum, Manager Chain & Retail bei Rijk Zwaan, der die Produktinnovationen vorstellt.

Jochem Wolthuis

Eine der Stärken von Rijk Zwaan ist es, dass unsere Partnerschaften über die Produktinnovation hinausgehen, um sinnvolle Lösungen für die Wertschöpfungskette von Frischprodukten zu schaffen. Wir finden, dass Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Partnern in der Kette entwickeln wir Lösungen, die auf spezifische Bedürfnisse eingehen und gleichzeitig die Versorgung der Verbraucher mit frischem, gesundem Gemüse auf der ganzen Welt unterstützen.“

Die Innovationen im Überblick – Preisgekrönt, schmackhaft und ertragreich

„Einer der Höhepunkte ist unsere Tropical Sunshine Wassermelone – eine leuchtend gelbe Wassermelone mit einem herrlich süßen Geschmack. Dank unserer Partnerschaft mit dem Einzelhändler Woolworths und den Erzeugern leuchtet diese auffällige Wassermelone bereits in den Regalen und zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Verbraucher“, so Jan Doldersum. Ein weiteres Highlight ist Tatayoyo®, die preisgekrönte, verzehrfertige Paprika in Snack-Größe mit vollem Geschmack und mit dem FRUIT LOGISTICA Innovation Award (FLIA) 2023 ausgezeichnet wurde. „In diesem Frühjahr wird sie dank der Zusammenarbeit mit den

Tropical Sunshine ist eine leuchtend gelbe Wassermelone mit einem herrlich süßen Geschmack.

engagierten Partnern Scherpenhuizen in den Niederlanden und der Unica Group in Spanien erstmals in europäischen Lidl-Filialen eingeführt. Gemeinsam machen wir diese geschmacksintensive Snack-Paprika für noch mehr Verbraucher zugänglich.“ Als Beispiel guter Partnerschaft nennt Jan Doldersum die Zusammenarbeit mit der niederländischen Gärtnervereinigung Harvest House. Gemeinsam haben sie eine Mini-Pflaumentomate mit hoher Resistenz gegen das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) entwickelt. „Diese Tomate gibt den Landwirten Sicherheit und bietet gleichzeitig den erstklassigen Geschmack und das Aussehen, das die Verbraucher erwarten. „Unsere Tomatensorten mit ToBRFV-Resistenz verhindern z.B. Produktionsverluste, die bis zu 30 % betragen können. Diese und viele andere Resistenzen aus unserer Defense-Linie ermöglichen es den Landwirten auch, nachhaltiger anzubauen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.“

Die leckerste Snackgurke

Eine weitere gelungene Zusammenarbeit ist mit der niederländischen Gärtnervereinigung FreshValley. 2024 hat sie mit der Produktion der Snackgurke Quantario begonnen – und sie ist bereits ein Erfolg. Freshvalley Verkaufsleiter Teun van Roosmalen ist stolz auf die Partnerschaft mit Rijk Zwaan. „Ich persönlich finde, dass dies die schmackhafteste Snackgurke auf dem Markt ist. Gemeinsam können wir immer mehr europäische Supermärkte dafür begeistern. Zu Beginn eines neuen Schuljahres machen die Einzelhändler gerne Sonderangebote. Drei Snackartikel für 5 Euro sind ein gutes Angebot. Mit diesem gesunden Snack können sie ihre allerjüngsten Kunden glücklich machen. Wir werden nicht ruhen, bis in jeder Pausenbrotdose eine unserer Snackgurken steckt. Mit einer Größe von 8 cm bis 12 cm sind sie etwas kleiner als die Mini-Gurken. Bei den Snackgurken kombinieren wir einen außergewöhnlichen Geschmack und eine tiefgrüne Farbe mit einer sehr guten Resistenz gegen Mehltau, wodurch wir kaum Pflanzenschutzmittel benötigen. Und produktionstechnisch läuft die Sorte wirklich gut. In der Zwischenzeit testen wir weiterhin neue Rijk Zwaan-Sorten und tauschen unser Wissen über den Anbau aus.“ Teun ist diese Partnerschaft mit Rijk Zwaan sehr wichtig. Er tauscht sich regelmäßig mit Kettenmanager Maarten

Fotos: Rijk
Zwaan

Tropical Sunshine ist eine leuchtend gelbe Wassermelone mit einem herrlich süßen Geschmack.

van der Leeden über Marktchancen aus. Schließlich hat Rijk Zwaan Kontakte zu Einzelhändlern in ganz Europa. Und die Kinder lieben sie.

Gemeinsam weiter

Jan Doldersum freut sich auf die FRUIT LOGISTICA. „Diese tolle Messe ist mehr als nur eine Produktpräsentation; sie ist eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Wir freuen uns darauf, die neuen Produkte vorzustellen, die von unseren Züchtungsteams entwickelt wurden und von denen Erzeuger, Einzelhändler und Verbraucher profitieren. Wir freuen uns darauf, neue Gesichter und bestehende Partner an unserem Stand zu begrüßen, um darüber zu diskutieren, wie gemeinsame Innovationen dazu beitragen können, die Zukunft der Frischprodukte zu gestalten. Die Teilnehmer sind außerdem eingeladen, das Rijk Zwaan Retail Centre in Berlin zu besuchen, wo sie Einblicke in Einzelhandelstrends, Verbraucherpräferenzen und Innovationen gewinnen können. Wird es in Zukunft noch ausreichend frisches Obst und Gemüse geben, jeden Tag und das ganze Jahr über? Da der Klimawandel und die Ressourcenknappheit bedeuten, dass die Verfügbarkeit nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden kann, wächst die Sorge der Supermärkte um die Lieferkette. Die Antwort von Jan Doldersum: „Erzeuger und Einzelhändler können sich auf das Engagement von Rijk Zwaan für innovative, langfristige Lösungen verlassen.

Auf Wiedersehen in Berlin.“ 

Halle 1.2, Stand D-13

The Greenery und AB Texel starten Zusammenarbeit

UNTERNEHMEN The Greenery und AB Texel beabsichtigen, eine langfristige Partnerschaft einzugehen, in deren Rahmen AB Texel künftig alle nationalen und internationalen Transportaktivitäten für The Greenery abwickeln wird, teilt das Unternehmen mit. Ein wichtiger Teil dieser beabsichtigten Zusammenarbeit sei die geplante Übernahme von Internationaal Transportbedrijf Dijco durch AB Texel, Logistikpartner im Agrar- und Lebensmittelbereich. Dieser beabsichtigte Schritt füge sich nahtlos in die Focus25-Strategie von The Greenery ein, die darauf abziele, durch eine starke Konzentration auf die Kernaktivitäten einen maximalen Wert für Erzeuger und Kunden zu schaffen. „Die Partnerschaft ermöglicht es The Greenery, sich voll und ganz auf ihr Kerngeschäft, den Anbau und die Vermarktung von Obst und Gemüse ihrer Erzeuger, zu konzentrieren, während AB Texel sein Fachwissen nutzt, um eine effiziente und nachhaltige Transportkette zu realisieren“, sagt Arthur Swijter, CFO von The Greenery. „Außerdem unterstützen wir unsere Nachhaltigkeitsziele, indem wir gemeinsam auf innovative und umweltfreundliche Logistiklösungen setzen.“ Nachhaltigkeit ist daher ein wichtiger Bestandteil dieser Zusammenarbeit. Mit der Umstellung auf HVO-Kraftstoff für den Transport unternimmt The Greenery einen wichtigen Schritt in Richtung geringerer CO2-Emissionen. AB Texel seinerseits investiert weiter in die Nachhaltigkeit seines Fuhrparks und in die Digitalisierung. Diese gemeinsame Anstrengung dient nicht nur den

The Greenery und AB Texel wollen gemeinsam auf innovative und umweltfreundliche Logistiklösungen setzen.

Erzeugern und Kunden, sondern trägt auch zu einer umfassenderen Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette bei. Die Übernahme von Dijco durch AB Texel muss noch von der Behörde für Verbraucher und Markt (ACM) genehmigt werden. Die vorgeschlagene Übernahme umfasst die Mitarbeiter, den Kundenstamm und den Fuhrpark von Dijco. The Greenery und AB Texel blicken zuversichtlich in die Zukunft und sehen in der Zusammenarbeit eine einmalige Chance zur Wertschöpfung für alle an der AGF-Kette beteiligten Parteien.

Foto: The Greenery

Hybriderdbeere Sonrosa® vorgestellt

FruitMasters | Limgroup ► Die Erzeugergenossenschaft FruitMasters und der Saatgutzüchter Limgroup präsentierten die Markenidentität von Sonrosa®, der Hybriderdbeere der Zukunft. Im Rahmen einer exklusiven Veranstaltung auf dem Fruit Tech Campus in Geldermalsen wurde die Innovation den Erdbeerzüchtern und Kooperationspartnern vorgestellt.

Sonrosa® verbindet den Unternehmen zufolge außergewöhnlichen Geschmack, gleichbleibende Qualität und einen minimalen ökologischen Fußabdruck dank ihrer Saatguttechnologie. Die ersten Produktionen werden Anfang 2025 verfügbar sein. Anfang 2024 gaben beide Partner während der FRUIT LOGISTICA die

Wo der Anbau traditionell auf der klonalen Vermehrung beruhte, führte Sonrosa® die Saatgutvermehrung als Alternative ein.

exklusive Zusammenarbeit bei Hybrid-Erdbeeren bekannt. In diesem Jahr wurden alle Weichen für die erste kommerzielle Produktion im Jahr 2025 gestellt. Eine Gruppe von Züchtern, Anbauern und Vermarktungsgenossenschaften hat den Weg für einen Wandel in der Erdbeerproduktion geebnet. Die Einführung der saatgutgezüchteten Sonrosa® ist ein wichtiger Meilenstein in der Branche und ein großer Schritt nach vorn, um die Erdbeerkette nachhaltiger zu gestalten. Die Sonrosa-Erdbeere sei eine schmackhafte und zukunftssichere Variante der bekannten Erdbeere. Dank eines besonderen Verfahrens wird die Pflanzenvermehrung erheblich beschleunigt und verbessert. Wo der Anbau traditionell auf der klonalen Vermehrung beruhte, führte Sonrosa® die Saatgutvermehrung als Alternative ein. Diese Methode verkürze den Wachstumszyklus drastisch: Statt zwei Jahren wächst eine Sonrosa-Pflanze aus

Fliegender Start für BioMasters bei Umsatz und Mitgliedern

Samen in nur 16 Wochen. Die vitaleren und gleichmäßiger blühenden Pflanzen bringen gleichbleibend hochwertige Früchte hervor. Dadurch wird die Produktion planbarer und der Absatz stabiler, was die Schwankungen auf dem Markt verringere. Durch den beschleunigten Anbau in den Niederlanden werden Rohstoffe und Transportmittel effizienter genutzt. Mit dieser Anbaumethode biete Sonrosa® eine nachhaltige Wahl für die Zukunft. Der Name, eine Kombination aus den Wörtern Sonne und rosa, vermittele ein sommerliches und sonniges Gefühl und verweise auf die leuchtend rosa Farbe der Erdbeere. Das Interesse an Sonrosa® sei groß: Die Nachfrage nach Pflanzen übersteige das Angebot. Die ersten kommerziellen Mengen werden Anfang 2025 erwartet, in den darauffolgenden Jahren wird die Produktion ausgebaut. 

Halle 1.2, Stand C-20

BIOANBAU Vor genau einem Jahr wurde BioMasters Teil von FruitMasters, mit dem Ziel, Angebot und Nachfrage von biologischem und biodynamischem Hart- und Weichobst zusammenzubringen. Jetzt blickt Business Unit Manager Peter van der Schoot zufrieden auf ein erfolgreiches Jahr zurück. „BioMasters hat einen fliegenden Start hingelegt, mit einem bedeutenden Wachstum der Verkäufe und der angeschlossenen Erzeuger. Die Einzelhändler setzen jedes Jahr mehr auf das Bio-Segment. Die Nachfrage nach Bio-Obst steigt daher sowohl national als auch international. Mit der Integration von BioMasters bietet FruitMasters einen One-Stop-Shop für Hart- und Weichobst, einschließlich Bio-Obst direkt von der Quelle. „Mit BioMasters können wir alle USPs von FruitMasters in Bezug auf Qualität, Logistik, Marketing und Verpackungsentwicklung auch für die Bio-Kategorie nutzen. Einzelhandel und Foodservice können also aus einer Hand bestellen“, sagt Peter van der Schoot. Mit einer jährlichen Kapazität von 5 Mio kg Obst ist dies ein guter Start für das weitere Wachstum der Bio-Kategorie. Die hohe Nachfrage bei BioMasters sorge dafür, dass die Mitgliedsbauern eine Abnahmegarantie erhalten. Dabei sei BioMasters bereit, je nach Marktsegment einen Garantiepreis zu realisieren. Die größte Herausforderung bleibe jedoch, dass die Nachfrage schneller wachse als der Anbau mithalten kann. Daher ist eine Ausweitung der Anbauflächen bei den derzeitigen Erzeugern, neuen Erzeugern und Umsteigern erforderlich. „Wir suchen sowohl Bio-Anbauer als auch Verarbeiter, die sich in der Genossenschaft engagieren wollen, damit sie weiter expandieren können, z.B. mit Clubsorten. Gemeinsam mit den Erzeugern erstellen wir einen Mehrjahresplan. Darin treffen wir gemeinsam Entscheidungen, die darauf abzielen, die finanziellen Erträge der Erzeuger zu verbessern“, sagt van der Schoot. Das Ziel von BioMasters ist es, im kommenden Jahr weiter zu expandieren, u.a. durch die Entwicklung neuer Sorten sowohl bei Hart- als auch Weichobst.

Foto: FruitMasters

Staay Food Group präsentiert Spezialitäten auf der FRUIT LOGISTICA

Besonders im Rampenlicht steht in diesem Jahr die exklusive Clubbirne Red Conference. Foto:

MESSEAUFTRITT Vom 5. bis 7. Februar wird die Staay Food Group wieder auf der FRUIT LOGISTICA vertreten sein. Am Stand B-15 im Holland-Pavillon, Halle 3.2, wird ein Team von Experten aus allen niederländischen Niederlassungen die Besucher begrüßen, so das Unternehmen. Im Mittelpunkt der Präsentation in Berlin stehen einige der markantesten Produkte der Staay Food Group: Birnen, Melonen und Kopfsalate. Besonders im Rampenlicht steht die exklusive Clubbirne Red Conference. Die einzige ganzjährig erhältliche rote Birne, die noch dazu aus eigener niederländischer Produktion stammt. Mit ihrem eigenen hydroponischen IndoorSalatanbau will die Staay Food Group auch eine ganzjährige Versorgung mit qualitativ hochwertigem Salat unter allen Wetterbedingungen gewährleisten. Um diese Versorgung auch bei Melonen zu gewährleisten, verfügt die Staay Food Group über ein Netzwerk mit eigenem Anbau in Brasilien und Costa Rica und eine enge Zusammenarbeit mit Züchtern in Spanien. Neben ihren Produkten konzentriert sich die Staay Food Group auch auf die maßgeschneiderten Produkte, die sie vor allem ihren Foodservice-Kunden anbietet. Von ihrer Niederlassung in Venlo aus bedient die Staay Food Group diese Kunden mit maßgeschneiderten Mischpaletten und einem breiten Sortiment von mehr als 1.500 tagesfrischen Artikeln. Diese Produkte können nicht nur bestellt, sondern auch direkt beim Cash & Carry im Fresh Park Venlo abgeholt werden.

Halle 3.2, Stand B-15

Foto:

(v.l.) Elad Shalit (Hazera), Gilles Gay (Limagrain), Bürgermeister Boy Scholtze, Milena Vulcheva (Deputy CEO Hazera) und Mary van Laar (Hazera)

Neues Hightech-F&E-Tomaten Gewächshaus eröffnet

HAZERA Das neue Hightech-Gewächshaus für Forschung und Entwicklung von Hazera, das in KW 47 in Made, Niederlande, eingeweiht wurde, ist dem Unternehmen zufolge ein wichtiger Meilenstein, eine führende Position in der High-Tech-Tomatenindustrie zu werden. Die fast 5 ha große Anlage wird als moderne Drehscheibe für Forschung und Entwicklung dienen. Diese Investition, die von der Gemüsesaatgutabteilung von Limagrain unterstützt wird, ziele darauf ab, die Hazeras Forschungskapazitäten zu verbessern und sich auf die Entwicklung von Tomatensorten mit hoher Krankheitsresistenz (insbesondere gegen ToBRFV), hohem Ertrag und ausgezeichnetem Geschmack auszeichnet. Das Gewächshaus wurde aus einem bestehenden kommerziellen Betrieb umgewidmet, was mit Hazeras Engagement für Nachhaltigkeit in Einklang steht. Die Anlage wird es Hazera auch ermöglichen, seine Züchtungstechniken zu verfeinern und die Entwicklung innovativer Tomatensorten zu beschleunigen, die den sich wandelnden Marktanforderungen entsprechen.

Halle 1.2, Stand A-50

Exotische Götterspeise mit Kultstatus

Marktentwicklung ► Seit mehr als 4.000 Jahren werden Mangos, die „Königin der Früchte“ oder auch „Götterspeise“ genannt, kultiviert. Ihren Ursprung hat die exotische Frucht in Asien, aller Wahrscheinlichkeit nach in Indien und Myanmar, anderen Theorien zufolge stammt sie aus Borneo. Sowohl im Buddhismus als auch im Hinduismus gilt der Mangobaum als heilig. In tropischen bzw. subtropischen Klimaten gedeihen Mangos besonders gut, durch entsprechende Sortenwahl kann sie inzwischen auch in Südeuropa angebaut werden.

Birgit Rogge, AMI Bonn

Selbst in Deutschland werden Mangos im Tropenhaus Klein Eden am Rennsteig mit Abwärme aus Glasfabriken in kleinen Mengen erzeugt. Nach Europa gelangten die Südfrüchte erstmals im 16. Jahrhundert an Bord portugiesischer Seefahrer, doch erst in den vergangenen Jahren setzte hierzulande ein regelrechter Mangoboom ein. Von den weltweit mehr als 1.000 bekannten Sorten findet sich in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) aber nur eine begrenzte Auswahl wie Keitt, Kent, Osteen, Palmer, Thommy Atkis und Co., oder im Bio-Bereich Amelie oder Ataulfo. Spezialitäten wie die bekannte Flugmango Nam Dok Mai und weitere Sorten gibt es daneben in Feinkostläden zu kaufen.

Deutliche Steigerung der

Produktion

In der Außenhandelsstatistik werden Mangos zusammen mit Guaven und Mangostan in einer Sammelposition erfasst. Allerdings dürfte der Großteil der gemeldeten Mengen auf Mangos entfallen. Die Produktion an Mangos ist weltweit gesehen binnen zehn Jahren deutlich gestiegen. Laut Daten der FAO legte die Erntemenge zwischen 2014 und 2023 im Schnitt um 3 % pro Jahr zu und erreichte im Jahr 2023 mit 61,1 Mio t ein Rekordniveau. Im direkten Vergleich zu 2014 zeigt sich ein Produktionszuwachs von 14,9 Mio t. Wenig verwunderlich hat Indien die Spitzenposition der weltweit führenden Produktionsländer für Mangos inne. Zuletzt

wurden dort 26,2 Mio t der Südfrüchte geerntet, was einem Anteil von 43 % an der Weltproduktion entspricht. Hinter Indien folgen mit Indonesien und China weitere Länder Asiens in der Rangliste, aber auch in Mittel- und Südamerika sowie in Afrika gibt es mit Mexiko und Brasilien bzw. Malawi und Ägypten bedeutende Produktionsländer für die exotischen Früchte. Nicht zu vergessen sind Pakistan, Thailand, Bangladesch und Vietnam. In allen genannten Ländern wurden im Jahr 2023 laut Daten der FAO zwischen 4 Mio t und 1 Mio t Mangos produziert.

Parallel zur Weltproduktion sind die weltweiten Mangoexporte gestiegen, und zwar jährlich um durchschnittlich 4 %. 2023 wurden

Brasilien und Peru sind die wichtigsten Lieferländer der Südfrüchte für die Bundesrepublik.

weltweit rund 2,3 Mio t Mangos exportiert, was dennoch nur ein Bruchteil der Gesamtproduktion ausmacht. Mexiko, Thailand, Brasilien, Peru und Pakistan zählen zu den weltweit fünf führenden Exportländern für Mangos. Aus Mexiko wurden allein knapp 461.800 t ausgeführt. Auch Indien taucht recht weit oben in der Rangliste auf, doch dort ist der Eigenbedarf an Mangos sehr hoch. Zu den führenden Importländern von Mangos zählten im Jahr 2023 die USA mit deutlichem Abstand vor den Niederlanden (mit gewissem Anteil an Re-exporten), Deutschland, den Vereinigten Arabischen Emirate sowie Spanien. In Summe wurden weltweit zuletzt gut 2 Mio t Mangos importiert. Binnen zehn

Jahren legten die Mangoeinfuhren auf Weltebene im Durchschnitt um 5 % pro Jahr zu.

Wachsende Importe nach

Deutschland

Für die Länder der EU-27 zählen Brasilien, Peru, Spanien, die Elfenbeinküste sowie die Dominikanische Republik zu den führenden Importländern für Mangos. Zwischen 2020 und 2023 bewegten sich die jährlichen Mangoeinfuhren der EU-Staatengemeinschaft zwischen 668.000 t und 728.100 t, wie die Daten von Eurostat zeigen. Auch über die Niederlande werden viele Mangos auf dem Schiffweg importiert, welche von dort aus ihren weiteren Weg in die jeweiligen Bestimmungsländer fortsetzen. Positiv haben sich die Mangoimporte in die Bundesrepublik entwickelt. Diese sind zwischen 2014 und 2023 um durchschnittlich 5 % pro Jahr gestiegen und erreicht laut Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 ein Rekordhoch von knapp 116.800 t. Brasilien und Peru sind die wichtigsten Lieferländer der Südfrüchte für die Bundesrepublik. Während Brasilien seinen Anteil an den Gesamteinfuhren im Betrachtungszeitraum recht konstant um 42 % hielt, konnte Peru tendenziell Anteile hinzugewinnen. Größere und steigende Mengen an Mangos wurden zudem von der Elfenbeinküs-

te, der Dominikanischen Republik sowie Mexiko importiert. Einzig aus Israel gingen die Einfuhren im Betrachtungszeitraum zurück. Trotz stärkerer Schwankungen blieben die Zufuhren aus Spanien laut Trendberechnung stabil. Mangos werden das ganze Jahr über importiert. Eine besondere Bedeutung als Lieferland hat in diesem Zusammenhang Brasilien. Aufgrund seiner diversen Anbauregionen im Land und der breiten Sortenwahl ist Brasilien das ganze Jahr über lieferfähig. Aus Peru konzentrieren sich die Einfuhren auf die erste Jahreshälfte, in den Sommermonaten tragen zudem die Zufuhren von der Elfenbeinküste und der Dominikanischen Republik zur Marktversorgung bei. So kann es auf dem deutschen Markt, gerade im Übergang auf verschiedene Lieferländer, immer mal wieder zu Engpässen oder Übermengen an Mangos kommen, – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Preis.

Käuferreichweite bei 40 Prozent

Deutschland exportiert zudem gewisse Mengen an Mangos. So beliefen sich die Ausfuhren im Jahr 2023 auf 11.900 t. Die Trendberechnung der Jahre 2014 bis 2023 zeigt einen jährlich Anstieg der Ausfuhrmenge um gut 1 %. Unter anderem werden Mangos in die Niederlande,

nach Österreich, Polen, die Schweiz und nach Tschechien exportiert. Nicht alle Haushalte in Deutschland sind bisher auf den Geschmack von Mangos bekommen. 2023 lag die Käuferreichweite bei 40 %. Das heißt, dass 40 % aller Haushalte mindestens einmal im Jahr frische Mangos gekauft haben. Geringfügig höher liegt die Käuferreichweite bei Avocados. Ein Hoch haben die Mangokäufe in den Corona-Jahren 2020 und 2021 erfahren, an deren Einkaufsmengen bislang nicht mehr angeknüpft werden konnte. Die Trendberechnung der Jahre 2019 bis 2023 weist immerhin eine stabile Tendenz auf. Allerdings deutet sich für 2024 ein deutlicher Rückgang der Mangokäufe ein. In den ersten elf Monaten 2024 blieb die Einkaufsmenge an Mangos der Privathaushalte jeweils um 32 % hinter dem Vorjahreszeitraum sowie dem Fünfjahresmittel zurück. Parallel dazu erreichte der Durchschnittspreis einen Höchststand. In den Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels wurden Mangos im Jahr 2024 laut AMI Aktionspreise im LEH insgesamt 627-mal beworben, darunter 68mal in Bio-Qualität. Damit fiel die Werbeintensität mit den Südfrüchten geringer als im Jahr 2023 aus, als Mangos 801-mal in den Werbeanzeigen zu finden waren. 

Das Versuchszentrum Laimburg feiert das 50. Jubiläum auch mit einem neuen Logo.

Zu den Highlights der Veranstaltung gehörten zudem die offizielle Enthüllung des neuen Logos sowie ein Ausblick auf die geplanten Jubiläumsaktivitäten, von einer Fotochallenge für die Südtiroler Bevölkerung über die Festschrift bis hin zu einem Symposium im November, dem Gründungsmonat des Versuchszentrums.

Luis Walcher, Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus: „Das Versuchszentrum Laimburg ist eine bedeutende Institution in Südtirol, aber auch darüber hinaus. Gegründet 1975 als Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum, hat es sich stetig weiterentwickelt. In den vergangenen 50 Jahren hat das Versuchszentrum Laimburg seinen Platz als mittlerweile international anerkannte Forschungsinstitution gefestigt und gleichzeitig die Landwirtschaft, die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern sowie die lebensmittelverarbeitenden Betriebe in Südtirol maßgeblich unterstützt.“

Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, erklärte: „In der Geschichte des Versuchszentrums gab es viele prägende Momente. Ein bedeutender Meilenstein war die Erweiterung unserer Forschungskompetenzen von der Landwirtschaft auf die Lebensmittelverarbeitung. Im Jubiläumsjahr möchten wir unsere Errungenschaften feiern, auf die Vergangenheit zurückblicken und zugleich den Blick in die Zukunft

50 Jahre Versuchszentrum Laimburg – ein Meilenstein

Südtirol ► Das Versuchszentrum Laimburg feiert 50 Jahre: Am 15. Januar 2025 hatte das Versuchszentrum sein Jubiläumsjahr mit einer Auftaktveranstaltung im Stadlhof-Gebäude in Pfatten eröffnet. Pioniere wie Luis Durnwalder und Klaus Platter erinnerten an die Anfänge und die Entwicklung des Versuchszentrums, heißt es anlässlich des Geburtstages.

richten. Wissenschaftlich fundiert, in der Gesellschaft verwurzelt und wegweisend – unser Ziel bleibt es, mit angewandter Forschung und Grundlagenforschung die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten.“ Luis Durnwalder, ehemaliger Landeshauptmann des Landes Südtirol und langjähriger Präsident des Verwaltungsrats des Versuchszentrums, sowie Klaus Platter, früherer Direktor der Gutsverwaltung Laimburg, Wegbereiter des Versuchszentrums ab 1970 und Vizedirektor des Versuchszentrums von 1976 bis 2010, wagten einen Blick zurück in die Anfangsjahre des Versuchszentrums. Sie erinnerten an die Herausforderungen und Erfolge, die das Fundament für der heutigen

Einrichtung legten.

Das Versuchszentrum Laimburg wurde 1975 durch das Landesgesetz Nr. 53 vom 3. November als Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg gegründet. An der ersten Forschungseinrichtung Südtirols arbeiteten zunächst sieben Angestellte mit dem Ziel, praxisnahe Lösungen für die Landwirtschaft im Land zu entwickeln. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich das Versuchszentrum stetig weiterentwickelt und ist heute die Forschungseinrichtung für die Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung in Südtirol. Am Hauptsitz in Pfatten, in den Labors am NOI Techpark in Bozen, in den Außenstellen sowie auf den im ganzen Land verteilten Versuchsflächen der Agentur Landes-

Der Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber, stellte die für 2025 geplanten Initiativen vor.

Fotos: Laimburg Research Centre/Ivo Corrà

domäne arbeiten mittlerweile mehr als 200 Mitarbeitende an jährlich rund 350 Projekten und Versuchen. Dabei deckt die wissenschaftliche Arbeit des Versuchszentrums die gesamte Lebensmittelkette ab –vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt.

Meilensteine der Forschung

Das Versuchszentrum kann auf einige bedeutende Meilensteine zurückblicken: In den 1980er Jahren entwickelte es eine mechanisch-biologische Methode zur Bekämpfung des gefürchteten Maikäfers, die bis heute Anwendung findet. Anfang der 1990er Jahre wurde ein eigener Forschungsbereich für den ökologischen Obstbau etabliert – damit machte sich das Versuchszentrum als Vorreiter im biologischen Obstbau europaweit einen Namen. 1997 startete es ein eigenes Apfelsortenzüchtungsprogramm, dessen erste Zuchtnummern nach aufwendigem Züchtungsverfahren 2019 zur Marktreife gelangten. Aber auch alte lokale Sorten – von Apfel und Rebe bis hin zu Acker- und Gemüsekulturen – wurden molekulargenetisch charakterisiert, in Genbanken gesichert und stehen für zukünftige Verwendungen zur Verfügung. Bekannt ist auch die am Versuchszentrum entwickelte dynamisch kontrollierte Atmosphäre (DCA), eine Lagerungstechnologie für Obst, die 2005 in die Praxis eingeführt wurde und seither weltweit verbreitet ist.

Viele Aktivitäten

Neben der Auftaktveranstaltung für Medien und geladene Gäste sind im Jubiläumsjahr 2025 weitere Initiativen geplant. Ein neuer, dreiteiliger Imagefilm wird die Geschichte, die Arbeit und die Erfolge des Versuchszentrums Laimburg präsentieren. Eine Festschrift wird einen historischen Rückblick auf die ersten 50 Jahre des Versuchszentrums liefern, während eine

Im Jubiläumsjahr organisiert das Versuchszentrum Laimburg mehrere Aktivitäten und Initiativen.

Fotochallenge die Bevölkerung zur aktiven Teilnahme anregen wird. Eine Spezialausgabe des traditionellen wissenschaftlichen Berichts Laimburg Report wird einen vertieften Einblick in die Forschungsergebnisse des vergangenen Jahres geben.

Citizen Science

Das Jubiläumsjahr wird seinen Abschluss und Höhepunkt im November mit einem Symposium finden, das Impulse der Wissenschaft für Gesellschaft und Wirtschaft diskutiert und den Blick in die Zukunft richtet. Südtirols Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen des Jubiläums erstmals aktiv an einem Forschungsprojekt des Versuchszentrums Laimburg mitwirken. Im Som-

mer 2024 wählten die Bürgerinnen und Bürger bei einer Abstimmung „Bloomiverse – Wer sät, der erntet (Daten)” zu ihrem Lieblingsprojekt. Bereits in wenigen Wochen startet das Citizen Science-Projekt und die Teilnehmenden erhalten Saatgut, Töpfe, Erde und eine Anleitung zur Aussaat und Datenerhebung. Gemeinsam mit den Forschenden werden sie untersuchen, wie sich verschiedene Pflanzenarten in Töpfen entwickeln und welche Auswirkungen Düngung und Temperatur auf ihr Wachstum haben. 

Durchschnittliche Verbraucherpreise in Deutschland (in Euro) in der 3. KW

Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. WO vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.

Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.

Collard Greens: Ein bedeutendes Nahrungsmittel der Zukunft?

Italien ► Bei Brassica oleracea var. viridis, auch bekannt als Collard Greens, handelt es sich um ein Kohlgewächs. Zwar besteht eine enge Verwandtschaft mit dem Grünkohl, jedoch gibt es u.a. Unterschiede in der glatteren Blattstruktur und im milderen Geschmack. Forschende der italienischen Universität Padua analysierten jetzt die Nährstoffzusammensetzung und den Chlorophyllgehalt von Collard Greens mit dem Ziel, den Nutzen als Convenience-Lebensmittel (frisch geschnitten, vakuumgegart oder gefriergetrocknet) zu untersuchen. Dahinter steht die Absicht, den Chlorophyllkonsum und die allgemeine Ernährung in der Bevölkerung zu verbessern.

Die aktuelle Studie wurde Ende des vergangenen Jahres in der Fachzeitschrift Nutrients veröffentlicht. Dort wurde auch die Nährstoffzusammensetzung der Pflanze hervorgehoben. Das Kohlgemüse sei mit 30,66 kcal pro 100 g sowohl kalorienarm als auch reich an Ballaststoffen (3,39 g pro 100 g). Wie es heißt, liefert Collard Greens mit 3,01 g Protein pro 100 g, mehr als viele andere Blattgemüsearten. Besonders bemerkenswert sei das günstige Aminosäureprofil mit einem hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren wie Leucin, Lysin und Valin.

Hoher Gehalt an Chlorophyl

Ein zentraler Bestandteil der Studie ist der hohe Chlorophyllgehalt von Collard Greens. Hier wurden drei verschiedenen Verarbeitungstechniken untersucht. Frisch geschnit-

Frisch geschnitten, vakuumgegart oder gefriergetrocknet?

Forschende der Universität Padua analysierten die Nährstoffzusammensetzung und den Chlorophyllgehalt von Collard Greens.

tene Blätter enthalten der Studie zufolge pro Gramm insgesamt 427 Mikrogramm Chlorophyll. Bei vakuumgegarten Blättern blieben 83,5 % des Chlorophylls erhalten. Eine 200-g-Portion liefere etwa 71,47 mg Chlorophyll. Das entspricht den Forschenden zufolge dem 30-fachen der durchschnittlichen Tagesaufnahme italienischer Kinder. Gefriergetrocknete Produkte bewahrten sogar 97 % des Chlorophylls. Ein Teelöffel Pulver (5 g) enthalte 17,3 mg Chlorophyll, was mehr als das Siebenfache der empfohlenen Tagesaufnahme für Kinder darstelle.

Die Pflanze Collard Greens zeichnet sich durch ihre großen, glatten, grünen Blätter aus und ist besonders in der traditionellen Küche der USA, Brasiliens und Portugals beliebt.

Bedeutung für die moderne Ernährung

Die Studie betont das Potenzial von Collard Greens als praktisches Convenience-Lebensmittel. Dank Verarbeitungstechniken wie Gefriertrocknung oder Vakuumgarung, könnten die Nährstoffe effektiv erhalten werden und das Gemüse werde für eine breite Zielgruppe zugänglich gemacht. Insbesondere für ältere Menschen, aber auch für Kinder und Jugendliche biete das Produkt eine einfache Möglichkeit, die Nährstoffaufnahme zu verbessern. Darüber hinaus biete Collard Greens eine nachhaltige Lösung: Die Verarbeitung von Schnittresten und die Herstellung von Pulvern können Lebensmittelverschwendung reduzieren und gleichzeitig einen hohen Nährstoffgehalt gewährleisten. 

Foto:
Universität
Padua

BRANCHENGUIDE 2025

Baumkulturen als Schlüssel für Nachhaltigkeitsziele

FORSCHUNG Baumkulturen – z.B. Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Mio ha, werden aber in der Agrarpolitik weitgehend übersehen. Dabei spielen sie eine entscheidende Rolle für die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen betont, dass diese Kulturen nicht nur für die Ernährung der Welt und für die Weltwirtschaft unverzichtbar sind, sondern auch ein immenses Potenzial für den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas bergen sowie die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen weltweit verbessern. Das Forschungsteam fordert die Politik dazu auf, gezielte Programme zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft mit Baumkulturen zu entwickeln. Die Agrarpolitik konzentriert sich in der Regel auf einjährige Kulturen wie Weizen, Sonnenblumen oder Reis, deren Lebenszyklus viel kürzer ist. Zwar sind nachhaltige Strategien bei diesen Systemen auch wichtig, doch ihr ökologischer Nutzen ist wegen der einfachen Vegetation und der kurzen Erntezyklen oft begrenzt. Baumkulturen hingegen stabilisieren mit ihren Wurzeln den Boden, verringern Treibhausgase und bieten stabile Lebensräume, die bei nachhaltiger Bewirtschaftung die biologische Vielfalt fördern können. Außerdem erfordern sie in der Regel mehr Handarbeit, was besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wichtige Arbeitsplätze bietet. „Die Anbauflächen für Baumkulturen überschneiden sich mit vielen artenreichen Gebieten, was sie zu einem Schlüssel für die Erhaltung von Biodiversität macht. Es sind jedoch lokale Maßnahmen nötig, die an die unterschiedlichen Gegebenheiten angepasst sind. Wir fordern maßgeschneiderte Strategien und weitere Forschung, um eine nachhaltige Bewirtschaftung von Baumkulturen zu gewährleisten“, erklärt Dr. Elena Velado-Alonso von der Abteilung Funktionale Agrobiodiversität und Agrarökologie der Universität Göttingen.

THEMENVORSCHAU

Ausgabe ET AS Themenschwerpunkte

0531.01.202517.01.2025FRUIT LOGISTICA PREVIEW IV

• Deutschland: Produktion, Fruchthandel und Frischemärkte

• Österreich und Schweiz

• Produktsicherheit & Qualitätssicherung, Labore

• Bio und Fairtrade, Nachhaltigkeit

• Biofach (11.2. - 14.2.25, Nürnberg)

Erhöhte Auflage: 8.000 Stück

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Druck: D+L Reichenberg GmbH, Bocholt

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THE ENVY OF THE WORLD THE PRIDE OF MOROCCO

Experience the Legend. Somewhere, nestled in the magical lands of Morocco, you’ll find a hidden, almost mythical treasure – the original tree that brought to life the exquisite Nadorcott mandarin. This treasured fruit is carefully cultivated in secluded, protected orchards that are the birthplace of the variety.

The Association of Moroccan Nadorcott Producers invites you to discover the remarkable story of a citrus revolution and a global sensation. Taste the legend for yourself!

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