






Besuchen Sie uns 11.-14. Februar 2025, Halle 7, Stand 361

Besuchen Sie uns 11.-14. Februar 2025, Halle 7, Stand 361
350 Bauern aus Südtirol widmen sich seit Generationen dem Anbau von Bio-Äpfelnein dauerhafter Einsatz für Qualität und für garantierte ganzjährige Verfügbarkeit.
31. JANUAR 2025
08 BVEO: Starkes Bekenntnis zum neuen Herkunftskennzeichen ‚Gutes aus deutscher Landwirtschaft‘
10 FRUI T LOGISTICA 2025
10 Future Lab: Die Zukunft der Frische zwischen neuen
Krankheitserregern, Impfungen und Sensorfallen
14 Logistics Hub: Sicher, zügig und emissionsarm von A nach B
18 Tech Stage: Technische Lösungen für eine smartere Zukunft
21 Farming Forward: Für eine klimaresiliente, effiziente und nachhaltige Landwirtschaft
24 Adema GmbH: Mit Weitblick durch neue Tore
25 Infia Srl: Mehr Recycling, mehr Kreislauf
26 Zukunftsorientiert und innovativ – so stellt sich Solipac auf steigende Kundenanforderungen ein
29 COBANA: Erfolgreiche Positionierung auf dem deutschen Avocado-Markt dank langer Erfahrung und Innovation
30 DEUTSCHLAND
30 Dr. Christian Weseloh, BVEO: „Es braucht ein Denken in Chancen statt Kontrollwahn“
33 130 Jahre BEHR – Feiern Sie mit uns in Berlin!
34 Interview mit der DFHV-Spitze
38 DFHV-Junioren: Niedrige Preise sind ein Problem bei jungen Verbrauchern
39 Save the date: German Fruit Open 2025 am 31. Mai 2025
40 Landgard: Ein besonderer Grund zu feiern
42 Unternehmertage Spargel & Erdbeer: Große Nachfrage nach Fakten, Ideen und Gedankenaustausch
44 Reichenau Gemüse: Süßkartoffeln im Fokus
45 Politik: Düngenovelle gescheitert
48 DEUT SCHE FRISCHEMÄRKTE
48 GFI: Mission „Unhidden Champions“
52 Suche nach neuen Produktionsgebieten wegen politischer Instabilität, Kriegen und Klimawandel
Titelfoto: GROSSMARKT HANNOVER
62 PRO DUKTE AM POS
62 Feldsalat: Junge Haushalte greifen seltener zu
64 SCHWEIZ
64 Steinobstmarkt zwischen Qualität und Preisdruck
66 Äpfel verzeichnen leichte Lagerminderung –Birnen sind weiterhin beliebt
67 Landwirtschaftsabkommen mit EU wurde erweitert
67 Palmkohl: Das wieder erwachte Superfood
68 ÖSTERREICH
68 Landwirtschaft erfriert, brennt und ertrinkt zugleich
70 BIO, FAIRTRADE & NACHHALTIGKEIT
70 Biofach: Impulsgeber für die Bio-Community
71 Bioverbände: Warnung vor Greenwashing
72 Mehrwertsteuer als Hebel für eine nachhaltigere Ernährung und sauberere Umwelt
74 ÜBERSEE
74 USA: Viele Ungewissheiten trüben die Stimmung in der O+G-Branche
75 Westafrika: Cashew-Sektor erhält Unterstützung beim Finanz-Management
75 Südafrika: Kernobstbranche bereitet sich auf Saison vor
76 SUPPLY CHAIN
76 Höveler Holzmann: Die optimale SCM-Organisation als Schlüsselfaktor für Qualität
78 MARKTBERICHT
78 Im Januar dominieren Importe das Obstsortiment
81 Teils ungewöhnlich rege Gemüsenachfrage
86 SCHLUSSPUNKT
86 Forschung: Hitzewellen könnten sich durch veränderte Bodenfeuchtigkeit verschlimmern
RUBRIKEN
51 DFHV-Kolumne
85 Verbraucherpreise
86 Themenvorschau / Impressum
„Natürlich müssen wir in Europa unsere Interessen, unsere eigenen Produzenten und Händler, besser schützen. Die Geschichte zeigt aber auch, dass Offenheit und Zusammenarbeit im globalen Handel letztlich mehr Chancen eröffnen als Abschottung und Protektionismus.“
MICHAEL SCHOTTEN
Auf der diesjährigen FRUIT LOGISTICA werden die großen geostrategischen und geopolitischen Themen noch mehr im Fokus stehen als sonst. Die Messe findet schließlich nur wenige Wochen nach der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump und kurz vor der vorgezogenen Bundestagswahl in Deutschland statt. Vor allem die befürchteten handelspolitischen Folgen von Trumps martialischem Regierungsstil – mehr und höhere Handelszölle, weniger Austausch und Kooperation – werfen bereits jetzt ihre Schatten voraus. Aber auch die dauerhafte Befriedung von Regionen mit wichtigen Produktionsgebieten und entlang unverzichtbarer Handelsrouten, z.B. im Nahen Osten, wird in Berlin kritisch diskutiert werden. Nicht zuletzt in diesem Bewusstsein der globalen Instabilität hatte sich die EU im Dezember mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay nach 25 Jahren ergebnisloser Verhandlungen auf das historische Mercosur-Abkommen geeinigt. In Zeiten immer unsicherer Allianzen wertete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Einigung als „historischen Meilenstein“ und „kraftvolle Botschaft (…) in einer „zunehmend konfrontativen Welt“. Hört sich so an, als ginge es hier nicht um ein Handelsabkommen, sondern eher um ein geostrategisches Statement in Richtung USA und China und dem Rest der Welt. Wie „historisch“ das alles ist, müssen wir erst noch sehen.
Jenseits solcher politischen Muskelspiele geht es natürlich zunächst um den bilateralen Handel zweier bedeutender Wirtschaftsblöcke, je nach Produktart freilich mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Die südamerikanischen Nationen knüpfen auch im Fruchtbereich große Hoffnungen an Mercosur – Argentinien z.B. erblickt darin enorme Chancen, mit seinen Citrus-Früchten auf dem europäischen Markt wieder besser Fuß zu fassen. Eine zu einseitige Konzentration auf die USA könnte angesichts Trumps Unberechenbarkeit große Risiken in sich bergen. Auch Uruguays Citrus-Industrie erlebt seit einigen Jahren ein Revival und lockt immer mehr Investoren an, nicht zuletzt aus Argentinien. Dass man da seine Märkte diversifizieren möchte, liegt auf der Hand. Doch wie sieht es in Europa aus? Hier ist man sehr gespalten. Frankreich will Mercosur torpedieren, aber auch in Polen, im Beneluxraum sowie in Italien und in Deutschland gibt es Bedenken. Die Kritik ist insofern stichhaltig, als Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, soziale Aspekte, niedrigere Produktstandards und ungleiche Wettbewerbsbedingungen bei der Gesamtbetrachtung nicht außen vor bleiben dürfen. Umso mehr, als die EU-Einfuhren aus den Mercosur-Ländern recht stabil, die EU-Ausfuhren dorthin jedoch rückläufig sind. Ein Beispiel: Exportierte Spanien früher rund 20.000 t Orangen in die Region, so waren es 2023 nicht einmal mehr die Hälfte davon. Der Mercosur-Block hatte zwischenzeitlich ein Abkommen mit Ägypten, das Spanien sowieso immer mehr den Rang abläuft, unterzeichnet. Dies zeigt: Allzu zimperlich darf die EU mit den Mercosur-Partnern nicht sein. Andererseits bieten sich für die europäischen Fruchtlieferanten in der Mercosur-Region – zusätzlich zum schwierigen Asiengeschäft – sehr wohl Chancen. Kernobstanbieter z.B. aus dem Beneluxraum haben dies klar erkannt. Mein Fazit: Natürlich müssen wir in Europa unsere Interessen, unsere eigenen Produzenten und Händler, besser schützen. Die Geschichte zeigt aber auch, dass Offenheit und Zusammenarbeit im globalen Handel letztlich mehr Chancen eröffnen als Abschottung und Protektionismus. Erst recht, wenn man es aus der Sicht des durchschnittlichen Supermarktkunden betrachtet. Dieser will am liebsten eben doch ganzjährig alle Obst- und Gemüseprodukte im Regal vorfinden.
Gruppenfoto der Teilnehmer am BVEO-Empfang zur Einführung des Herkunftskennzeichens
BVEO und produktübergreifend erfolgt ist. So sei es möglich geworden, dass die Produktgruppen O+G und Pilze sowie Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch, Eier und einige Molkereiprodukte mit dem Logo gekennzeichnet werden können. „Das sorgt für eine hohe und aussagekräftige Transparenz für die Verbraucher“, so Weseloh. Die in der BVEO vereinigten Erzeugerorganisationen erachten ein solches geschlossenes Vorgehen als zukunftsweisend. Für künftige Anforderungen der Lebensmittelwirtschaft sollte die Branche stufenübergreifend nachhaltige Lösungen erarbeiten. Das Herkunftskennzeichen ist freiwillig und ersetzt nicht die gesetzlichen Vorgaben. Angesichts der Vielfalt bisheriger Herkunftszeichen bestehe entlang der Wertschöpfungskette großes Interesse an der Etablierung eines LEH-übergreifenden bundesweit einheitlichen Zeichens mit einem hohen Identifikationsfaktor, das über alle Stufen der Lebensmittelkette eingesetzt werden kann, so die BVEO.
DEU TSCHLAND Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) unterstrich anlässlich der Internationalen Grünen Woche die große Bedeutung des Logos, das Verbrauchern einfach und deutlich zeigt: Diese Ware kommt aus Deutschland. Der Verband geht davon aus, dass 2025 immer mehr Produkte in den Supermarktregalen mit dem 2024 eingeführten Herkunftskennzeichen ausgezeichnet sein werden. „Unsere heimische Landwirtschaft produziert unter höchsten Standards hochwer tige und bezahlbare Lebensmittel. Der Sonderkulturbereich hat früh die Notwendigkeit eines
Herkunftskennzeichens erkannt. Mit dem Logo sehen Verbraucher sofort, ob sie deutsche Ware kaufen. Das ist gewissermaßen eine vertrauensbildende Maßnahme auf einen Blick“, so Johannes Bliestle, Vorsitzender der BVEO. Das Siegel ‚Gutes aus deutscher Landwirtschaft‘ sei ein erstes maßgebliches Ergebnis aus der stufenübergreifenden Arbeit der Zentrale Koordination Handel-Landwirtschaft (ZKHL), betonte Dr. Christian Weseloh, Geschäftsführer der BVEO. Vor Vertretern aus Politik, Handel, Verbänden und Genossenschaften hob er den beispielgebenden Charakter der Entstehung des Kennzeichens heraus, das stufen-
Bei einem Paar, das aus Kenia nach Stuttgart einreisen wollte, wurden fast 70 kg Obst, hauptsächlich Avocados, Mango und Passionsfrüchte, im Gepäck gefunden, wie Medien berichten. Da die Einfuhr pflanzlicher Lebensmittel, vor allem aus Nicht-EU-Ländern, strengen Beschränkungen bzw. Verboten unterliegt, wurden die Produkte dem Hauptzollamt Stuttgart zufolge eingezogen und von einer Spezialfirma verbrannt, um sicherzugehen, dass keine gefährlichen Krankheiten oder Schädlinge eingeschleppt wurden. Das ist ein leider sehr unnötiger – wenn auch aufgrund der Rechtslage nicht anders handhabbarer –und nicht seltener Fall von Lebensmittelverschwendung. Wie das Zollamt weiter erklärte, werden am Flughafen Stuttgart jeden Monat mehrere Hundert Kilo Obst eingezogen.
CITRUS Nadorcott Protection (NCP) hat rechtliche Schritte gegen einen weiteren großen britischen Einzelhändler eingeleitet. Dies ist das zweite Verfahren, das NCP vor den britischen Gerichten gegen „die unerlaubte Verwertung von Tango/Tang Gold Mandarinen“ angestrengt hat. Zuvor hatte NCP im Januar 2024 ein Verfahren gegen Sainsbury’s eingeleitet. Im Oktober 2024 legten NCP und Sainsbury’s den Streit schließlich auf der Grundlage bei, dass Sainsbury’s seine Produktspezifikation änderte und Tang Gold aus dem Verkauf nahm, bis der Ausgang anderer Verfahren bezüglich Tang Gold und/oder Nadorcott feststeht. „Diese neue Verletzungsklage stellt eine Intensivierung der Bemühungen von NCP dar, seine Rechte an der Sorte Nadorcott zu schützen, insbesondere im Hinblick auf die unerlaubte Verwertung von Tango/Tang Gold-Mandarinen. NCP wird seine ausschließlichen Rechte an der Sorte Nadorcott weiterhin verteidigen und behält sich das Recht vor, alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um die unbefugte Verwertung seines geistigen Eigentums in allen relevanten Gerichtsbarkeiten zu verhindern“, so NCP.
SO MELDEN SIE IHRE ABTEILUNG
ZUM WETTBEWERB
• Ihre Daten geben Sie in das Anmeldeformular unter www.rundschau/Wettbewerbe ein.
• Reichen Sie bitte mindestens zehn aussagekrä ige Fotos ein, gerne auch eine Präsentation, Videoclip, weiteres Material. Alles digital hochladen oder per Wetransfer senden.
• Anmelden können Sie Ihren Markt ab sofort bis zum 10. Februar 2025.
• Die Jury achtet auf: Sortimentsbreite, -tiefe, Aktualität, Präsentation, Warenkunde, Beschri ung, Beratung, Mitarbeiterengagement, PoS-Marketing, eigene Ideen, Kreativität
Unterstützt von:
SO PROFITIERT IHR MARKT
VON DER TEILNAHME
• Der Wettbewerb motiviert Mitarbeiter, gemeinsam auf den Sieg hinzuarbeiten.
• Teilnehmer erhalten ein Coaching in Form einer individuellen Beurteilung.
• Die Sieger sind Vorzeigeabteilungen für die Branche und setzen Maßstäbe.
• Alle Gewinner erhalten einen Imageclip für ihre Marketingzwecke.
• Die Auszeichnung stärkt das Image und das Vertrauen der Kunden.
• Gewinner berichten über signifikante Umsatzsteigerungen.
Mehr Informationen und den Anmeldebogen finden Sie unter: https://www.rundschau.de/ wettbewerbe/fruchtpreis
Programm | Future Lab ► Der Blick in die Zukunft ist vermutlich so vage, wie kaum sonst etwas. Das macht ihn aber auch so spannend. Das zeigt sich erneut im Programm für das Future Lab auf der FRUIT LOGISTICA: Impfungen für Äcker, Biokontrollen und mikrobielle Lösungen, Steuerung der Blühzeit-Mechanismen, KIFallensysteme oder Abwasserwiederverwendung sind nur einige der Themen für 2025. Die Referenten des Future Lab haben wie immer spannende Ansätze, Lösungsvorschläge und Ideen im Gepäck.
Halle 7.2a, Stand B-10
Simultanübersetzung mit Künstlicher Intelligenz in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Kostenlos für Aussteller und Besucher
5. Februar 2025
11.00 – 11.30 Uhr
Sensorfallen und künstliche Intelligenz gegen Schädlinge
12.00 – 12.30 Uhr
Die Zukunft der Frische: Wie StixFresh von Ryp Labs die Reduzierung von Lebensmittelverlusten revolutioniert
14.00 – 14.30 Uhr
Neu auftretende pilzliche Krankheitserreger bei Obstkulturen und innovative Bekämpfungsstrategien
Im Future Lab der FRUIT
LOGISTICA
werden innovative Lösungen vorgestellt.
In halbstündigen Sessions erhalten Aussteller und Besucher die Gelegenheit, innovative Lösungen, neue Produkte, Langzeitprojekte und neue Konzepte vorzustellen und kennenzulernen. Im Anschluss an die Vorträge besteht wie immer die Gelegenheit, Fragen zu stellen und mit den Referenten ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist für alle Besucher und Aussteller frei. Die Vorträge werden in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch mit Künstlicher Intelligenz simultanübersetzt.
5. Februar 2025
Die Echtzeit-Überwachung von Schadinsekten ist der erste Schritt zur Entwicklung einer gezielten und nachhaltigen Bekämpfungsstrate-
gie. Durch Künstliche Intelligenz unterstützte Fallen können dabei eine wertvolle Hilfe sein. Wie funktionieren sie und wo stehen wir?
• Dr. Silvia Schmidt, Versuchszentrum Laimburg, Italien
StixFresh von Ryp Labs: Reduzierung von Lebensmittelverlusten
StixFresh, die lebensmittelechten und preisgekrönten Aufkleber von Ryp Labs, verdoppeln nachweislich die Haltbarkeitsdauer bestimmter Frischprodukte, indem sie einfach abgezogen und direkt auf die Verpackung aufgeklebt werden.
• Moody Soliman, Ryp Labs, USA
Neu auftretende pilzliche Krankheitserreger und Bekämpfungsstrategien
Im Mittelpunkt dieses Vortrags stehen neu auftretende pilzliche
Krankheitserreger, die schwere Pflanzen- und Obstkrankheiten bei Citrusfrüchten und Äpfeln verursachen, welche die Produktion dieser wichtigen Obstkulturen bedrohen. Mit Hilfe fortschrittlicher Diagnoseverfahren wurden mehrere Pilzarten identifiziert, die für Krankheiten nach und vor der Ernte verantwortlich sind. Es werden experimentelle Versuche vorgestellt, die die Wirksamkeit von Produkten auf Basis ätherischer Öle bei der Bekämpfung dieser Krankheitserreger belegen und gleichzeitig eine umweltverträgliche Alternative zu synthetischen Pestiziden bieten. Schließlich wird die künftige Entwicklung innovativer Bekämpfungsstrategien erörtert, bei denen natürliche Produkte mit spezifischen Diagnoseinstrumenten kombiniert werden.
Vladimiro Guarnaccia, Universität Turin, Italien
Erdbeeranbau: Biokontrolle und mikrobielle Lösungen
Die Bakterien auf der Pflanze beeinflussen die Pflanzengesundheit und die Fruchtqualität. In dem Citizen-Science-Projekt Sabofleur
zeigen die Wissenschaftler die Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken auf die Blütenbakterien und das Potenzial von mikrobenbasierten Strategien zur Verbesserung der Pflanzengesundheit.
• Jari Temmermans, Universität Antwerpen, Belgien
6. Februar 2025
Baumobst: Erforschung der Mechanismen zur Steuerung der Blütezeit
Die laufenden Forschungsarbeiten, die sich auf die Identifizierung genetischer Faktoren bei der Regulierung der Blütezeit konzentrieren, um molekulare Marker für die Züchtung von Obstbaumsorten mit an das Klima angepassten Blütezeiten zu entwickeln, werden vorgestellt.
• Dr. Susan Schröpfer, Julius Kühn-Institut, Deutschland
In den vergangenen 20 Jahren hat die Kategorie Tomaten ein enormes Wachstum und eine Vielfalt an neuen Produkten, Geschmacks-
richtungen, Snacks und biologischen Alternativen erlebt. Was kann in der Kategorie Paprika getan werden? Sie hat ein enormes Potenzial in Bezug auf genetische Vielfalt, Geschmacksvariationen, Markenbildung und auch in Bezug auf Nachhaltigkeit und biologische Produktion tut sich viel.
• Heleen van Rijn-Wassenaar, Rijk Zwaan, Niederlande
Nachhaltigkeit von der Produktion bis zum Verbraucher
Die Ressourcen sind endlich. Ein nachhaltiger Umgang in der gesamten Lieferkette nötiger denn je. Aber auch am PoS und in den privaten Haushalten muss nachhaltiger gewirtschaftet werden. Tipps zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Food Waste von der Produktion bis auf den Tisch.
• Dr. Martina Winker, Institut für sozial-ökologische Forschung, Deutschland
Die Auswirkungen der digitalen und regenerativen Landwirtschaft
Digitale und regenerative Anbau-
Wir finden die perfekte Schneidlösung für Sie. Selbst bei empfindlich zu verarbeitenden Produkten wie Obst und Gemüse ermöglichen unsere Anwendungen eine kontrollierte und schonende Zerkleinerung für Würfel-, Streifen- und Scheibenschnitte sowie Pürees.
15.00 – 15.30 Uhr
Erdbeeranbau: Biokontrolle und mikrobielle Lösungen für gesündere, schmackhaftere Früchte
6. Februar 2025
11.00 – 11.30 Uhr
Erforschung der Mechanismen zur Steuerung der Blütezeit bei Baumfrüchten
12.00 – 12.30 Uhr
Eine nachhaltige, innovative Paprika-Kategorie
14.00 – 14.30 Uhr
Nachhaltigkeit von der Produktion bis zum Verbraucher
15.00 – 15.30 Uhr
Die Auswirkungen der digitalen und regenerativen Landwirtschaft auf die Wertschöpfungskette und ihre Rolle für die Nachhaltigkeit
7. Februar 2025
11.00 – 11.30 Uhr
Eine Impfung gegen kranke Äcker
12.00 – 12.30 Uhr
Förderung der Ernährungssicherheit durch vertikale Landwirtschaft
methoden sind für die Förderung der Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft unerlässlich. Indem sie die Herausforderungen des Klimawandels in der Agrar- und Ernährungswirtschaft angehen, bringen sie landwirtschaftliche Praktiken mit Umweltzielen in Einklang.
• Antonella Pucci, Hort@/BASF, Deutschland
7. Februar 2025
Eine Impfung gegen kranke Äcker
Böden sind ungeheuer vielfältig, aber immer noch wenig erforscht. Hier werde ich erörtern, wie biologische Stoffe und nützliche Mykorr-
hizapilze dazu beitragen können, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, die Ernteerträge und die Bodengesundheit zu fördern und Krankheiten zu bekämpfen.
• Marcel van der Heijden, Universität Zürich, Schweiz
Landwirtschaft: Förderung der Ernährungssicherheit
Was sind die Herausforderungen, mit denen die traditionelle Lebensmittelproduktion konfrontiert ist?
Die vertikale Landwirtschaft kann Hoffnung für eine widerstandsfähigere und nachhaltigere Lebensmittelversorgungskette bieten.
• Tristan Fischer, Fischer Farms, Großbritannien
Logistics Hub | Programm ► Ob See- oder Luftfracht, Straßen- oder Schienengüterverkehr: Für empfindliche Produkte wie Obst und Gemüse ist eine reibungslose Kühlkettenlogistik das A und O. Im Logistics Hub berichten Exporteure sowie Vertreterinnen und Vertreter von Transportunternehmen, wie sie sicherstellen, dass ihre Ware unversehrt und pünktlich am Bestimmungsort ankommt und welche digitalen Technologien sie dabei nutzen.
Halle 26, Stand A-99
Vorträge ausschließlich auf Englisch
Kostenlos für Besucher und Aussteller
5. Februar 2025
10.00 – 11.00 Uhr
Keynote – Ein globaler Ausblick auf den internationalen Kühltransport-Markt
11.00 – 12.00 Uhr
Wege zum Wachstum — Künftige Trends, Herausforderungen und Chancen in der Frischelogistik
12.00 – 13.00 Uhr
Tropische Transformation –Robuste Logistiknetze für Avocados, Mangos und mehr
14.00 – 15.00 Uhr
Wunder des Mittelmeers – Wie können Logistikunternehmen das Exportpotenzial Nordafrikas erschließen?
Auch 2025 können sich
Interessierte über aktuelle Top-Themen aus der Logistikkette informieren.
Der Kiwieexporteur Zespri stellt z.B. sein Projekt eines emissionsarmen Schifffahrtskorridors vor, mit dem er die Verkehrsverbindungen zwischen dem Heimatland Neuseeland und seinem wichtigsten Tor nach Europa – Belgien – umweltfreundlich gestalten will. Ebenso zukunftsweisend dürfte das geplante Rotterdam Food Hub sein. Das hochmoderne Kühl-Logistikzentrum soll den Frischwarenumschlag in Europas größtem Containerhafen auf den Kopf stellen. Nicht kleckern, sondern klotzen gilt auch für den Mehrzweck-Tiefwasserhafen von Puerto Antioquia an der Nordküste Kolumbiens, der Anfang 2025 nach dreijähriger Bauzeit eröffnet werden soll. Durch das lang geplante Projekt sollen Transitzeiten verkürzt und der Frischwarenhandel mit Bananen, Avocados und Mangos wettbewerbsfähiger und nachhaltiger gestaltet werden.
5. Februar 2025
Kühltransport:
Ein Ausblick auf den globalen Markt
Der gekühlte Seetransport spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle in der globalen Versorgungskette und ermöglicht den weltweiten Transport großer Mengen von Obst und Gemüse. Nehmen Sie an unserer Eröffnungsveranstaltung teil, um wertvolle strategische Einblicke in die Kühlschifffahrtsbranche und einen Ausblick auf ihre zukünftigen Entwicklungen zu erhalten.
• Philip Gray, Drewry, Belgien
• Antonio Lizano, Agtools Inc., USA
Trends, Herausforderungen und Chancen in der Frischelogistik
Da die Nachfrage nach frischem und qualitativ hochwertigem Obst und Gemüse weltweit weiter steigt, muss sich der Transport- und Logistiksektor an die sich entwickelnden Herausforderungen anpassen und neue Chancen nutzen. Unser Panel bringt große Reedereien und Exporteure zusammen, die sich mit den wichtigsten Trends in der Frischelogistik befassen werden –von technologischen Fortschritten und Nachhaltigkeitsinitiativen bis hin zur Bewältigung von Lieferkettenunterbrechungen und regulatorischen Änderungen.
Graham Schrieder, Maersk Line, Südafrika
• Victor Esquivel, Dole Europe, Deutschland
• Clemens Holz, Hapag-Lloyd AG, Deutschland
Die weltweit steigende Nachfrage nach tropischen Früchten wie Avocados und Mangos hat zu einem erheblichen Wachstum der Produktion und der Exportmärkte ausgelöst. Diese Session befasst sich mit der Entwicklung von Logistik- und Transportnetzen, die zur Unterstützung dieses Anstiegs
erforderlich sind. Von innovativen Kühlkettenlösungen und Kapazitätserweiterung bis hin zu Engpässen bei der Infrastruktur und der Nachhaltigkeit erklärt unser Expertengremium, wie man Herausforderungen meistert und Chancen in diesem sich schnell entwickelnden Geschäft erschließt.
• Jose Pascual, Cartama, Kolumbien
Nordafrika entwickelt sich immer mehr zu einem wichtigen Lieferanten von Frischprodukten für Europa, wobei Länder wie Marokko und Ägypten eine Vorreiterrolle spielen. Diese Session untersucht den wachsenden Einfluss der Region und konzentriert sich auf die logistische Infrastruktur, Dienstleistungen und Strategien, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass Nordafrika sich als wichtiger Akteur auf dem Markt positionieren kann.
• Dirk Hoffmann, DP World, UK
• Milena Slobko-Jerman, Port of Koper, Slowenien
Der neuseeländische Kiwiexporteur Zespri informiert exklusiv über sein Projekt eines emissionsarmen Schifffahrtskorridors, der umweltverträgliche Verkehrsverbindungen zwischen seinem Heimatland und seinem wichtigsten Tor nach Europa, Belgien, schaffen soll. In dieser Sitzung erklärt das Unternehmen, wie es den ökologischen Fußabdruck seines Logistikbetriebs verringern und neue Standards für den nachhaltigen Transport von Frischprodukten setzen will.
• Zespri, Neuseeland
6. Februar 2025
Folgen Sie Steve Alaerts, Direktor bei Foodcareplus und Vorsitzender des IFPA Supply Chain Council, um zu erfahren, wie die Frischwarenbranche ihre Lieferketten angesichts der anhaltenden globalen Störungen anpassen und aufrechterhalten kann. Steve Alaerts wird einen Überblick über die sich entwickelnde Landschaft der globalen Frischelogistik geben und einen
auf der Fruit Logistica in Halle 20, Stand A-50 Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
15.00 – 16.00 Uhr
Niedrige Ziele — Zespris Plan zur Reduzierung der Schiffsemissionen
6. Februar 2025
10.00 – 11.00 Uhr
Keynote — Widerstandsfähigkeit, Zusammenarbeit und Verbesserung der Lieferketten von Erzeugnissen
11.00 – 12.00 Uhr
Keine Zeit zu verlieren — Wie können Daten die Lieferketten des Einzelhandels verändern und Verluste verringern?
12.00 – 13.00 Uhr
Bereit zum Aufbruch — Europas größter Containerhafen bereitet sich auf künftiges Wachstum vor
14.00 – 15.00 Uhr
Sicher und geschützt — Was muss getan werden, um die Lieferketten von Erzeugnissen zu schützen?
15.00 – 16.00 Uhr
Lösungen finden – Wie man die Herausforderungen des Güterverkehrs in der globalen Lieferkette für Frischwaren bewältigt
7. Februar 2025
10.00 – 10.30 Uhr
Mit dem Strom schwimmen
— Wie kann die digitale Technologie die Lieferketten rationalisieren?
10.30 – 11.00 Uhr
Nach der Wende — Kolumbiens neuer Hafen bietet neue Chancen für den Wettbewerb
11.00 – 12.00 Uhr
Vertrauenswürdige Berichterstattung über Kohlenstoffemissionen
umfassenden Überblick über die IFPA-Initiative „Fresh Supply Chain of the Future“ geben. Erfahren Sie, wie die Logistik genutzt werden kann, um schnellere, effizientere und nachhaltigere Lieferketten für frisches Obst und Gemüse zu erreichen.
• Steve Alaerts, Foodcareplus, Belgien
Wie können Daten die Lieferketten verändern und Verluste verringern?
Frische Produkte werden auf ihrem Weg zum Markt kontrolliert und inspiziert, aber viele sind der Meinung, dass diese Praxis der Stichprobenkontrollen erheblich verbessert werden könnte und dass bessere Einblicke und fundierte Entscheidungen zu attraktiven Ergebnissen führen würden. Die Konsistenz, die Qualität, die Verfügbarkeit in den Regalen, die Entscheidungsfindung im Vorfeld und die Rentabilität insgesamt könnten verbessert werden, was zu einem besseren Verbrauchererlebnis führen würde. Unsere Referenten werden erörtern, welche Strategien und Instrumente erforderlich sind, um die Lieferketten von Supermärkten in aller Welt zu reparieren.
• David Kat, Neolithics, USA
Rotterdamer Hafen bereitet sich auf
Anne Saris vom Rotterdamer Hafen erläutert die Vision hinter dem Rotterdam Food Hub, einem innovativen, hochmodernen Reefer-Logistikzentrum, das den Frischwarenumschlag in der Stadt auf den Kopf stellen soll. Mit dem Schwerpunkt auf spezialisierten Dienstleistungen für den zunehmenden Containerverkehr verspricht der Standort, die Zuverlässigkeit und Effizienz des internationalen Frischwarenversands über Europas größten Containerhafen zu verbessern.
• Anne Saris, Port of Rotterdam, Niederlande
Was tun, um die Lieferketten zu schützen?
Die Sicherheit der Häfen und die Integrität der Lieferketten für Frischwaren sind für viele in der Branche nach wie vor von großer Bedeutung. Unsere fachkundigen Referenten werden verschiedene Fragen im Zusammenhang mit der Sicherheit von Obst- und Gemüselieferketten auf der ganzen Welt untersuchen. Erfahren Sie, wie internationale Kooperationen und modernste Technologien eingesetzt werden, um Frischwarenlieferungen zu schützen, unnötige Risiken zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Waren pünktlich und unversehrt an ihren Bestimmungsort gelangen.
• Niels Vanlaer, Port of AntwerpBruges, Belgien
• Mike Parr, PMA Seafrigo, UK
Herausforderungen des Güterverkehrs in der globalen Lieferkette
Nehmen Sie an einer Podiumsdiskussion der Global Coalition of Fresh Produce teil, bei der es um steigende Frachtkosten und betriebliche Hürden geht – Herausforderungen, die die globalen Lieferketten für Obst und Gemüse umgestalten. Branchenexperten werden wichtige Themen wie Containerknappheit, Unterbrechungen
des Kanaltransits und steigende Frachtkosten untersuchen. Sie werden Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen und zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit in einem unbeständigen Umfeld der Seeschifffahrt erkunden.
• Steve Alaerts, Foodcareplus, Belgien
7. Februar 2025
Die digitale Technologie
die Lieferketten rationalisieren
Entdecken Sie, wie eine innovative digitale Plattform die Logistikabläufe im internationalen Frischobstund -gemüsegeschäft verändern kann, indem sie die Verbindungen verbessert und die Lieferketten schneller und effizienter macht. Dadurch werden Verzögerungen reduziert, die Zuverlässigkeit erhöht und sichergestellt, dass die frischen Produkte rechtzeitig und in optimalem Zustand ihr Ziel erreichen.
• Michiel Valee, Dockflow, Belgien
• Pauline Van Ostaeyen, Dockflow, Belgien
Kolumbien: Neuer Hafen bietet neue Chancen
Die Eröffnung von Puerto Antioquia, einem Mehrzweck-Tiefwas-
serhafen an der Nordküste Kolumbiens, Anfang 2025 stellt einen Wendepunkt für die Ausfuhr von Bananen, Avocados und Mangos aus dem Land dar. Der Leiter des größten Bananenexporteurs des Landes, Unibán, spricht mit uns über die Auswirkungen des neuen Hafens – insbesondere darüber, wie er die Transitzeiten zu den internationalen Märkten verkürzen und die Frischwarenausfuhren des Landes wettbewerbsfähiger und nachhaltiger machen kann.
Manuel Laborde Barriga, Unibán, Kolumbien
Unternehmen müssen nun verpflichtende Vorschriften zur Berichterstattung über Kohlenstoffemissionen einhalten, wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU, die Maritime Directive 2023/957 und das kalifornische Gesetz SB 253. Begleiten Sie Karl McDermott, General Manager des UBQ Network, bei einer Diskussion darüber, wie Technologie und vertrauenswürdige Daten die Berichterstattung über Fortschritte bei ESG- und NettoNull-Zielen vereinfachen.
• Karl McDermott, UBQ Network, Mexiko
Halle 20 Stand A-41
Die Clever-Fresh-Box advance hat zusammengeklappt eine Volumenreduzierung von rund 84 % und ist beim Rücktransport besonders platz- und kostensparend. Sie ist extrem stabil und hat zum Schutz Ihrer Produkte keine scharfen Kanten.
In der Clever-Fresh-Box advance kommt Ihr Obst und Gemüse garantiert frisch ans Ziel!
Tech Stage | Programm ► Auch in diesem Jahr werden auf der Tech Stage-Bühne wieder technische Lösungen entlang der kompletten Lebensmittelversorgungskette präsentiert. Von der Drohnentechnologie über KI-gesteuerte Lösungen für den Gewächshausanbau bis hin zur vollautomatisierten Obst- und Gemüsekommissionierung – an zwei Messetagen stehen die aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich auf dem Programm.
Tech Stage Halle 2.1, Stand A-40
Simultanübersetzung mit KI in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Kostenlos für Aussteller und Besucher
5. Februar 2025
11.30 – 11.50 Uhr
Effizienzsteigerung in der Obstund Gemüsekommissionierung: Der Stöcklin CasePicker als Game-Changer
14.00 – 14.20 Uhr
Zukunftssichere Verpackungslösungen für Obst und Gemüse im Sinne der Kreislaufwirtschaft
14.30 – 14.50 Uhr
Effizienter Anbau und Optimierung der Pflanzenproduktion mit dem neuen xarvio® Field Manager F&V
Besucherinnen und Besucher der Tech Stage erfahren aus erster Hand, welche technischen Lösungen schon jetzt und in Zukunft die Branche prägen werden.
Die Effizienz im Obst- und Gemüsebau zu steigern, darauf konzentriert sich u.a. die BASF Digital Farming GmbH. Im Mittelpunkt der Präsentation wird der neue xarvio® Field Manager Fruit & Veggies stehen. Wie Nachhaltigkeit im Gartenbau umgesetzt werden kann, zeigt das niederländische Unternehmen Ridder am Beispiel intelligenter Wassermanagement-Lösungen und Methoden zur intelligenten Pflanzenüberwachung. Und Copeland wir mit Hilfe von IoT-gesteuerten Datenlösungen zeigen, wie Lebensmittelverschwendung reduziert werden kann.
5. Februar 2025
Effizienzsteigerung
in der O+G-Kommissionierung: Der Stöcklin CasePicker als Game-Changer
Die Stöcklin Logistik AG ist ein internationaler Intralogistik-Systemanbieter von der Planung, Projektierung
bis hin zur Lieferung schlüsselfertiger hoch automatisierter End-toEnd Lösungen, inklusive umfassender Long-Life-Services. Jürg Frefel verfügt über langjährige Erfahrung u.a. als COO bei Migros Aare über die Kommissionierung von Lebensmitteln im Bereich Tiefkühl-, Fleisch- und Molkereiprodukte sowie Früchte und Gemüse. Jürg Frefel wird sich in seinem Beitrag der Effizienzsteigerung in der Obstund Gemüsekommissionierung widmen – der Stöcklin CasePicker als Game-Changer. Die Stöcklin CasePicker Solution ermöglicht eine vollautomatisierte Kommissionierung von der Artikel-Palette direkt zur filialoptimierten MixPalette.
• Jürg Frefel, Group CEO, Stöcklin Logistik AG, Schweiz
Zukunftssichere
Verpackungslösungen
DS Smith ist ein führender internationaler Anbieter von nachhaltigen Verpackungslösungen auf Faserbasis und spezialisiert auf Recyclingund Papierherstellungsprozesse.
Verpackungen für Obst und Gemüse aus Wellpappe erfüllen die gesetzlichen Anforderungen und unterstützen die Kreislaufwirtschaft.
Volker Quaas hat Verpackungstechnik studiert und verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung in der Wellpappenindustrie. In seinem Vortrag erläutert Quaas, mit welchen Verpackungslösungen Unternehmen in Zukunft auf dem richtigen Weg sind.
Volker Quaas, Country Head of Design & Innovation, DS Smith, Deutschland
F&V: Effizienter Anbau und Optimierung der Pflanzenproduktion
xarvio® Digital Farming Solutions hat es sich zum Ziel gemacht, die Anbauprozesse in der Landwirtschaft möglichst effizient zu gestalten. Mit dem neuen xarvio® Field Manager Fruit & Veggies kann das Potenzial agronomischer Daten voll ausgeschöpft werden. Durch die Kombination von agronomischen Expertenmodellen und intuitivem Design verwandelt er Erkenntnisse in intelligentere Entscheidungen und definiert damit die Effizienz im Obst- und Gemüseanbau neu. Was genau dahinter steckt, erklärt Konstantin Kretschun. Er ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung, Geschäftsentwick-
lung und Vermarktung von Produkten wie xarvio® Field Manager und xarvio® Healthy Fields. Konstantin Kretschun, Global
Moderiert wird die Tech Stage auch in diesem Jahr wieder von
Using turn plate large test series are done within short time with automatic data import into Fruitsoft (LIMS Software)
or
Applications.
Multivac Integrierte
Verpackungslinien für Obst und Gemüse
Seit 60 Jahren unterstützt Multivac Obst- und Gemüseproduzenten mit einer breiten Palette innovativer und wirtschaftlicher Verpackungslösungen. Perfekt auf Ihre Produkte und Kunden zugeschnitten, bietet Multivac ein breites Spektrum an Lösungen für die effiziente und nachhaltige Verpackung von Obstund Gemüseprodukten aller Art. Cem Yildirim, Sales Manager, Multivac Sepp Haggenmüller SE & Co. KG, Deutschland
6. Februar 2025
Umgestaltung der Kühlkette: datengesteuerte, nachhaltige Lösungen
15.00 – 15.20 Uhr
Multivac integrierte
Verpackungslinien für Obst und Gemüse. Effizient, attraktiv, nachhaltig.
6. Februar 2025
11.00 – 11.20 Uhr
Umgestaltung der Kühlkette mit datengesteuerten, nachhaltigen Lösungen und Reduzierung von Lebensmittelabfällen
11.30 – 11.50 Uhr
Vom Abfall zur Ressource: Intelligente Wassermanagement-Lösungen für den nachhaltigen Gartenbau
12.00 – 12.20 Uhr
Weltweit erstes Lidar-basiertes Erfassungssystem für Sprühdrohnen
14.00 – 14.20 Uhr
KI hebt Gewächshausanbau auf ein neues Level
14.30 – 14.50 Uhr
Die Zukunft der Landwirtschaft gestalten: Die Einführung der Regenerativen Bio-Zertifizierung®
Die beiden Kühlkettenexperten von Copeland, Gerd Uitdewilligen und Lissa Rose D‘Arcy, erklären, wie IoT-gesteuerte Datenlösungen die größten Herausforderungen in der Kühlkette bewältigen. Von der Verringerung der Lebensmittelverschwendung bis hin zur Förderung globaler Nachhaltigkeitsziele: Erfahren Sie aus erster Hand, wie Temperatur- und Leistungsdaten zu bahnbrechenden Erkenntnissen führen. Zudem geht es darum, wie die rechtzeitige Überwachung betriebliche Schwachstellen aufdeckt, Verderb verhindert und die Haltbarkeit verlängert, während gleichzeitig genaue Kohlenstoffmessungen durchgeführt und Möglichkeiten zur Dekarbonisierung erschlossen werden. Anhand von Fallstudien mit Kunden aus aller Welt zeigt Copeland, wie umsetzbare Daten den Kühlkettenbetrieb verändern, die Effizienz steigern, Abfall reduzieren und den ökologischen Fußabdruck der Branche verringern.
• Lissa Rose D’Arcy, Transportation & Monitoring Solutions Asia, Copeland, USA
• Gerd Uitdewilligen, Director International Sales, Copeland, USA
Seit über 70 Jahren treibt Ridder Innovationen im Gartenbau voran und liefert nachhaltige Klima-, Bewässerungs- und Energielösungen zur Optimierung von Effizienz und Wachstum weltweit. Über die Besonderheiten der Wassermanagementlösungen von Ridder informiert Arjen Janmaat. Dabei spielen die Umwandlung von Abfall in Ressourcen durch intelligente Wasseraufnahme, eine effiziente Bewässerung, Kreislaufführung und Desinfektion eine entscheidende Rolle. Zudem geht es um die fortschrittliche Pflanzenüberwachung mit ProDrain und Sensoren für den nachhaltigen Gartenbau.
• Arjen Janmaat, Sales Manager, Ridder, Niederlande
ABZ Innovation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Industrie durch fortschrittliche Drohnentechnologie zu revolutionieren. Dabei steht die Entwicklung und Herstellung von Drohnen und dem dazugehörigen Zubehör für mehrere Bereiche – darunter die Landwirtschaft und die Logistik – im Mittelpunkt. Die neuen mit LiDAR ausgestatteten Sprühdrohnen von ABZ Innovation können Hindernisse wie dünne Stromleitungen und andere Hindernisse effektiv erkennen. Im Gegensatz zu frühe-
ren Modellen können sie Gebiete in Echtzeit kartieren, um eine bessere Höhenkontrolle und Hinderniserkennung zu ermöglichen und so maximale Sicherheit und Genauigkeit zu gewährleisten.
• Benjmanin Bödő, ABZ Innovation, Ungarn
KI hebt Gewächshausanbau auf ein neues Level
Blue Radix ist Marktführer im Bereich des autonomen Anbaus und bietet KI-gesteuerte Lösungen, um dem Arbeitskräftemangel erfolgreich entgegentreten zu können und die nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu steigern. Der Crop Controller ist ein fortschrittliches, KI-gesteuertes System, das Klima und Bewässerung in Gewächshäusern autonom optimiert und steuert. Wie das funktioniert, wird Ronald Hoek in dieser Tech StageSession erklären.
• Ronald Hoek, CEO, Blue Radix B.V., Niederlande
Control Union verfügt über mehr als 65 Jahre Erfahrung in mehr als 80 Ländern über Fachwissen in den Bereichen Tests, Inspektionen und Zertifizierungen, um einen vertrauenswürdigen globalen Handel zu gewährleisten. Nina Marinsek wird über die Grundsätze des Standards der Regenerativen Bio-Zertifizierung® informieren und die Dringlichkeit und die Vorteile des Übergangs zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen hervorheben. Außerdem erklärt sie, welche Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind und regt zu konkreten Veränderungen an.
• Nina Marinšek, Program Manager for Regenerative Organic Certified, Control Union Certifications, Niederlande
Programm | Farming Forward ► Wie neue Technologien zu einer produktiveren und nachhaltigeren Landwirtschaft beitragen können, ist Kernthema der Farming Forward-Bühne. Hier können sich die Fachbesuchenden gleich über drei Formate freuen.
An den ersten beiden Messetagen präsentieren Aussteller der Smart Agri Area digitale Technologien für den Freilandund Gewächshausanbau – von der zerstörungsfreien Qualitätsprüfung der Früchte mit Spektralfotografie über digitales Insektenmonitoring bis hin zur drohnengestützten Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln.
Die Nachmittage stehen dann ganz im Zeichen des Anbaus unter kontrollierten Umweltbedingungen, besser bekannt unter dem englischen Begriff Controlled Environment Agriculture (CEA). Die US-amerikanische CEA Alliance wird in sechs Workshops das Potenzial dieser Anbauform beleuchten. Dabei erfahren die Teilnehmenden von Landwirten und Technologieanbietern, wie CEA die Lebensmittelproduktion klimaresilienter und effizienter machen kann, wie es um die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Vertikalfarmen steht und ob Gewächshauskulturen andere Verpackungslösungen
benötigen als Freilandkulturen. Am Messe-Freitag bringt das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) Potsdam dann Wissenschaft und Praxis beim Science Symposium zusammen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt präsentieren spannende Erkenntnisse aus Grundlagen- und angewandter
Auf der Bühne in Halle 3.1 stehen Künstliche Intelligenz und Sensoren, Technologie und Wissenschaft, Effizienz und kontrollierte Anbaubedingungen im Fokus.
Forschung. Dabei stehen jeweils mehrere Kurzvorträge zu den Themenblöcken Lagerung und Verpackung, Lebensmittelgesundheit und -qualität, Phänotypisierung (also der Bestimmung äußerer Pflanzenmerkmale mit Hilfe moderner Technologien) und Künstliche Intelligenz auf dem Programm.
• Wednesday, 5 February 2025
BERLIN 5|6|7 February
FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 23 | STAND F-01
Simultaneous translation German, English, Spanish, French, Italian
2025 PROGRAMME (subject to change)
10.00 - 11.00 Digital innovation redefining the supply chain
11.30 - 12.30 New fruits and vegetables by design
13.00 - 14.00 The view from Brussels –promoting quality and transparency in the fresh produce sector
15.00 - 16.00 Water – the most valuable basis for production
• Thursday, 6 February 2025
10.00 - 11.00 Bananas: high-tech production versus low prices
11.30 - 12.30 The importance of small farmers: rethinking global and responsible agriculture
13.00 - 14.30 More than profits – Sustainability in the Value Chain - from development to the Consumer 15.00 - 16.00 Food safety in times of climate change and increased regulation
16.30 - 17.30 Sustainable solutions, circular economy and much morehow the packaging industry will and must change
• Friday, 7 February 2025
10.00 - 11.00 Sustainable energy management – a win-win situation for production 11.30 - 12.30 Strategies for adapting to changing markets
Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.
MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com
FRUCHTHANDEL MAGAZIN
Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de
Die Obst- und Gemüseabteilung im Supermarkt entwickelt sich zunehmend zu einem Ort, an dem Frische nicht nur sichtbar, sondern auch erlebbar wird. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten innovative Maschinen, die vor Ort frische Produkte verarbeiten. Eine besonders interessante Entwicklung in diesem Bereich ist die „to go“-Familie von HEPRO.
Mit mehr als 35.000 Supermärkten und Discountern allein in Deutschland ist der heimische Markt von enormer Bedeutung. HEPRO hat sich auf diesen Bereich spezialisiert und bietet Lösungen, die sowohl Verbraucher als auch Betreiber überzeugen. Gleichzeitig verzeichnet das Unternehmen ein wachsendes Interesse aus anderen europäischen Ländern. Immer mehr Partner setzen auf die Maschinen der „to go“-Familie, und die Zahl der Anfragen aus dem Ausland steigt stetig.
Ein Grund für die Beliebtheit der Maschinen sind die nachweisbaren wirtschaftlichen Vorteile. Betreiber berichten von Umsatzsteigerungen um bis zu 600 Prozent durch den Einsatz der Geräte. Doch die Vorteile sind nicht nur finanzieller Natur. Die Möglichkeit, frische Lebensmittel direkt vor Ort zu verarbeiten, schafft ein Einkaufserlebnis, das Kunden begeistert und Vertrauen in die Qualität der Produkte stärkt. Diese Verbindung von Emotion und Funktion ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der „to go“-Familie. Die Maschinen der „to go“-Familie decken ein breites Spektrum ab. Ob Ananas, Orangen, Granatäpfel, Spargel oder andere Produkte – jede Maschine ist vielseitig einsetzbar und wurde speziell für die Anforderungen des Einzelhandels entwickelt. Besonders geschätzt werden die kompakte Bauweise, die intuitive Bedienung und die schnelle Reinigung. Diese Eigenschaften machen sie zu einer idealen Lösung, insbesondere in Zeiten knapper Personalressourcen.
HEPRO legt großen Wert darauf, seine Innovationen langfristig zu schützen. Viele Technologien und Verfahrensschritte sind rechtlich abgesichert, sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene. „Leider erleben wir immer wieder, dass unsere Ideen nachgeahmt werden. Deshalb verfolgen wir die Verletzung unserer Schutzrechte konsequent und werden das auch in Zukunft tun“, betont Christoph Wolter, Geschäftsführer der Firma HEPRO. Neben der Technologie ist auch der Service ein entscheidender Aspekt. Sollte eine Maschine einmal ausfallen, sind die Servicetechniker des Unternehmens in kürzester Zeit vor Ort, um den Betrieb wiederherzustellen. Diese schnelle Reaktionszeit sorgt dafür, dass Ausfallzeiten für Betreiber auf ein Minimum reduziert werden.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass HEPRO seine „to go“-Familie weiter ausbau -
en wird. Für das Jahr 2025 ist die Einführung einer neuen Maschine geplant, die vor allem im Bereich Obst & Gemüse neue Maßstäbe setzen soll. Details sind noch nicht bekannt, aber die Branche darf gespannt sein, welche Innovation das Unternehmen auf den Markt bringen wird.
Die „to go“-Familie wird auch auf der Fruit Logistica 2025 präsentiert. Interessierte haben dort die Möglichkeit, die Maschinen live zu erleben und sich ein Bild von ihrer Leistungsfähigkeit zu machen.
Mit der „to go“-Familie hat HEPRO ein Konzept geschaffen, das perfekt auf die Anforderungen moderner Konsumenten und Betreiber abgestimmt ist. Die Maschinen kombinieren Qualität, Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit und bieten Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Lebensmittelverarbeitung. HEPRO bleibt damit ein Vorreiter für innovative Lösungen, die Frische erlebbar machen – in Deutschland und darüber hinaus.
Adema GmbH ► „Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere“, sagt man auf Deutsch; im Italienischen sind es beim gleichen Ausdruck direkt Tore, die sich öffnen. „Genau das ist mir passiert“, freut sich Jürgen Braun, und lässt mich bei unserem Austausch bei dem einen oder anderen Tor gedanklich über die Schwelle treten, um einen Blick auf seine aktuellen und bevorstehenden Projekte zu werfen.
Inga Detleffsen
Freut sich über frischen (Rücken-)Wind aus der Branche: Adema-CEO Jürgen Braun.
Der CEO der im vergangenen November neu gegründeten
Gesellschaft Adema – dem Akronym für „Apple DEvelopment & MAnagement“ – ist gerade zurück aus Deutschland. „Ich habe meine Kiku®-Partner am Bodensee und in Oberkirch besucht“, berichtet er, und wirkt zufrieden. „Ich spüre gerade, wie viel Rückenwind wir bekommen. Unser Kiku® ist ‚etabliert‘ und ein ‚Selbstläufer‘, bekomme ich von unseren Verkäufern als Feedback. Das freut mich natürlich!“, erklärt er. Denn auch wenn Kiku® mit seinen 30 Jahren bei oberflächlicher Betrachtung alt erscheint, ist es immer noch eine relativ junge Marke, und obwohl viele Newcomer in den Markt drängen, habe Kiku® „immer noch ein gutes Standing“. Und nicht nur das: Gerade in Deutschland,
dem wichtigsten Markt für Produktion und Verkauf gleichermaßen, stehen die Zeichen auf Expansion. „Wir erneuern und erweitern Anlagen mit dem neusten Klon, Fuji Fubrax“, berichtet Braun, so dass die Flächen auf 600 ha wachsen. Der Fubrax sei ein gestreifter Fuji und „geschmacklich top“, ohnehin seien Marke und Sorte bewährt und würden von Konsument und Einkauf nachgefragt. In Europa komme der Apfel auf eine Erntemenge von rund 20.000 t, hinzu kommen 10.000 t aus den USA. „Die nördliche Hemisphäre gibt richtig Gas“, freut er sich, inzwischen ist der Kiku® in über 50 Ländern präsent und landet auch in Südostasien in den Einkaufskörben der Verbraucher. Mit seinem neuen Geschäftsmodell und der Kreation von Adema könne er sich voll auf die weitere Entwicklung bei Kiku® konzentrieren, sowohl im Anbau als auch im Marketing, betont Braun.
Was natürlich nicht bedeutet, dass seine anderen Geschäftsbereiche weniger Energie bekommen: „Die freien Sorten, die wir mit unserer zweiten Business Unit betreuen, erhalten aktuell sehr viele Nachfragen von Baumschulen und Produzenten, die bestehende Anlagen umpfropfen und meine freien Sorten einsetzen möchten“, berichtet er. Deutlich sei für ihn der Trend zu freien Sorten zu spüren, insbesondere der Alnova als frühe Variante des Pinova werde im Osten Europas stark nachgefragt. Dabei zähle nicht nur der Aspekt einer freien
Sorte: „Der Alnova ist ein wirklich schöner Apfel und vom Erntezeitpunkt so ideal, dass man fast nicht dran vorbeikommt“, stellt Braun klar. Um hier stärker im Kontakt mit bestehenden und neuen Kunden zu bleiben, setzt er neben den großen B2B-Messen wie der FRUIT LOGISTICA und der Fruit Attraction auch auf weltweite Events, wo er über Partnerstände vertreten ist, es sei für ihn „sehr angenehm, so Business zu betreiben“. Doch auch der B2C-Aspekt bleibt ihm ein wichtiges Anliegen. „Wir wollen die Marke immer weiter bekannt machen und auch z.B. im deutschen Spitzensport weitere Markenbotschafterinnen und -botschafter gewinnen, um unseren Kiku® weiter in die Welt zu tragen.“ Der Claim „Fresh Apple Emotion“ bleibt Programm. Frische Nachrichten erwarten uns also auch weiterhin – nicht zuletzt auch von seiner dritten Business Unit: „Ich habe mir im Bereich Forschung & Entwicklung das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben“, erklärt er. Das bedeute die Suche nach Eigenschaften, die es heute so noch nicht gebe, seien es (Multi-) Resistenzen oder Toleranzen gegenüber Klima- bzw. Wasserstress. „Es gibt mehrere Sorten, die ich aktuell unter diesen Gesichtspunkten teste.“ Eine Varietät sei dabei besonders interessant, per Handschlag habe man die Zusammenarbeit bei einem besonders resistenten Apfel bereits besiegelt, verrät er – ins Detail möchte er (noch) nicht gehen. „Ich hoffe, dass ich auf der Interpoma 2026 etwas präsentieren kann“, bittet er um Geduld.
Halle 6.2, Stand B-40
Infia Srl | Italien ► Nicht nur der Verpackungsmarkt an sich wächst, sondern auch das Bestreben, dafür immer mehr auf recycelte Materialien zu setzen. Wie es dabei mit Kunststoffen aussieht und was es mit dem Stichwort „Supercleaning“ bei recyceltem PET auf sich hat, erläutert Alessandro Mariani, Export Area Manager bei Infia.
genen zwölf Monate waren dabei „voller Überraschungen, aber sehr zufriedenstellend.“ Besonders Beerenobst nehme als Kategorie eine führende Rolle ein, wobei Mariani die stärkste Nachfrage bei Verpackungslösungen mit einem möglichst hohen Recycling-Anteil beobachte. „In diesem Bereich sind wir führend“, so Mariani. Das Geschäft entwickle sich insgesamt sehr gut, es sei ihnen gelungen, ihr Busi
durch können bei Infia recycelte PET-Flakes derart gründlich gereinigt und aufbereitet werden, dass daraus neue, lebensmittelechte Verpackungen entstehen können. Verpackungen, die, wenn die Konsumenten sie wieder in den Recyclingkreislauf zurückführen, für neue Beerenschalen o.ä. eingesetzt werden können. Ein wichtiger Schritt für das „Tray2Tray“-Programm bei Infia – und insgesamt
Solipac ► Die Verpackungsbranche entwickelt sich rasant weiter und die Anforderungen an die eingesetzten Materialien nehmen stetig zu. Das Fruchthandel Magazin hat im Vorfeld der FRUIT LOGISTICA mit Kevin Tödtmann vom Verpackungsspezialisten Solipac, weltweit einer der führenden Hersteller im Bereich Clipbänder, gesprochen. Dabei erklärt der Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens u.a., warum Clipbänder bereits seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen und in welchen Bereichen die Nachfrage besonders groß ist.
Daniel Schmidt
Neben der hier gezeigten SolipacNiederlassung in Hilden hat das Unternehmen einen weiteren Standort in Zierenberg.
Dass sich das Rad bei Solipac ständig weiterdreht, zeigt sich u.a. daran, dass Sie Anfang 2023 und Ende 2024 eine neue Stahlschere sowie Anfang 2024 zwei neue Druckmaschinen in Betrieb genommen haben. Wie hat sich die Eingliederung derartiger Maschinen ganz konkret auf die Produktion von Solipac ausgewirkt?
Kevin Tödtmann: Wir spüren die steigenden Anforderungen und Nachfragen von Kundenseite her seit einigen Jahren enorm. Daher haben wir bereits 2021 einen Plan aufgesetzt, der die Maschineninvestitionen für die nächsten Jahre berücksichtigen soll. Die Integration der Stahlscheren und somit die
Aufstockung der Produktionskapazitäten ist zwingend notwendig, damit wir unsere Kunden fortlaufend bedienen können. Sollten andere Maschinen trotz regelmäßiger Wartungsintervalle ausfallen, so ist eine Redundanz gegeben, damit nicht
die gesamte Produktion still steht. Einhergeht die Erweiterung aber auch mit personellem Aufbau, um zusätzliche Schichten zu installieren und den Output zu erhöhen. Im Segment „Druck“ ist die Integration etwas umfangreicher. Das Erlernen der neuen Drucktechnik „Digitaldruck“ ist trotz der ursprünglichen Idee, alles einfacher und digitaler zu machen, eine Herausforderung, da wir bis dato nur Flexodruckmaschinen im Einsatz hatten. Allerdings hat diese Integration etwas länger gedauert als ursprünglich geplant. Derzeit suchen wir auch in diesem Bereich weitere Unterstützung durch neue Kollegen, um den Digitaldruck noch weiter ausbauen zu können.
Wie haben sich die Anforderungen Ihrer Kunden an Stegetiketten in den letzten Jahren verändert und wie reagiert Solipac darauf? Die Nachfrage nach Kleinauflagen mit noch höheren Qualitätsanforderungen ist über die letzten Jahre gestiegen. Im Flexodruck werden für jede Farbe Druckplatten be-
Die Clipband- und Clipdrahtverschlüsse gib es in unterschiedlichen Maßen und Materialzusammensetzungen.
nötigt. Bei einem Etikett mit zehn Farben entstehen entsprechende Kosten. Bei Wiederholungsdrucken entfallen diese zwar, aber mit steigendem Ideenreichtum der Auftraggeber der Kunden kann es durchaus sein, dass die Druckdaten sich bei jedem Auftrag unterscheiden und diese Einmalkosten erneut anfallen. Dazu sind manchmal für Aktionen oder limitierte Waren nur 10.000 bis 20.000 Etiketten gewünscht. Die Rüstkosten einer Flexodruckmaschine müssen dann auf diese geringe Menge umgelegt werden und machen das Etikett entsprechend teurer als bei großen Auflagen. Dies entfällt im Digitaldruck, da keine Farben angemischt, Farbwerke eingefärbt bzw. nach dem Druck gereinigt werden müssen. Ebenfalls entfallen die Einmalkosten durch Druckplatten. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Flexibilität und Schnelligkeit
im Digitaldruck. Durch die fehlende Notwendigkeit der Druckplatten, die von externen Partnern kamen, entfallen die Laufzeiten ebenso wie langfristige Produktionsplanungen aufgrund von Rüstzeiten. Waren wir im Flexodruck auf zehn Farben je Etikett begrenzt, kann der Digitaldruck nun nahezu jedes Design in extrem hoher Qualität abbilden.
Bislang hatten Sie keine Haftetiketten angeboten. Das hat sich aber geändert. Was ist der Grund dafür?
Das liegt letztlich in der Maschinenkonfiguration begründet. Unsere Flexodruckmaschinen sind auf eine Inlineverarbeitung ausgelegt, das heißt, dass „vorne“ die Materialien eingefügt werden und hinten das fertig gestanzte und gewickelte Etikett herauskommt. Die notwendigen Stanzen und Messer, um Haftetiketten in der gewünsch-
Stegetiketten sind bestens geeignet für Netzverpackungen.
ten Qualität anzubieten, ließen sich bei dem Verfahren in unseren Produktionsprozess nicht sinnvoll integrieren. Bei der Aufteilung im Digitaldruck zwischen Druck und Weiterverarbeitung ist es jetzt aber deutlich einfacher. Wir haben nun die Option, alles zu drucken und dann gesondert auf einer hochsensiblen Konfektioniermaschine zu finishen und danach den Anforderungen nach zu stanzen, zu schneiden und zu wickeln. Bislang können wir hier jede Standardform anbieten und arbeiten mit Stanzblechen. Für individuelle Formgebungen in Kleinstauflage sowie Aussparungen im Etikett ist die Investition in eine Laserstanze angedacht.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Produktion von Stegetiketten und Haftetiketten und wie wird diese im Digitaldruckprozess umgesetzt?
Die Nachhaltigkeit spielt für uns eine große Rolle. So sind unsere neuen Maschinen CO2-neutral hergestellt und durch das One-Hit-Verfahren entfällt jede Menge Abfall, der sonst zur passertreuen Druckbilderstellung notwendig ist. Der Digitaldruck ermöglicht eine Bestellung kleinerer Auflagen zur Reduzierung von Lagerbeständen, die es möglicherweise durch Aktionsänderungen beim Auftraggeber unserer Kunden nicht mehr in den LEH schaffen. Zusammengefasst gehen weniger Materialabfall, weniger Druckplatten und die bessere Reaktion auf Änderungen einher
Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln aber auch Citrusfrüchte sind in Raschelnetzen gut aufgehoben.
mit letztlich weniger Ausschuss des fertigen Produktes.
Welche besonderen Eigenschaften oder Innovationen zeichnen Ihre Clipbänder im Vergleich zu anderen Produkten am Markt aus?
Unsere Clipbänder sind seit vielen Jahrzehnten am Markt bekannt und geschätzt. Wir stehen in ständigem Austausch mit unseren langjährigen Partnern, um die Qualitäten der Vormaterialien auf einem kostant hohen Niveau zu halten und um über Neuerungen informiert zu bleiben. So können wir hin und wieder auch neue Beschichtungsoptionen anbieten, die teilweise maschinengängiger sind oder unseren Kunden die Möglichkeit bieten, sich vom Wettbewerb abzuheben.
In welchen Bereichen ist die Nachfrage nach Clipbändern besonders groß? Und wie passen Sie Ihr Portfolio an diese Marktbedürfnisse an?
Insbesondere im Citrusbereich sowie im Bereich der biobasierten Netze ist die Nachfrage hoch. Durch die Kunststoffvermeidung wird dies sicher auch weiterhin so bleiben. Diese Kategorien werden gerne geclippt, da es eine der effizientesten Arten der Verpackung ist. Unser Portfolio ist auf alle Bedürfnisse zugeschnitten – wenn es An-
forderungen gibt, die wir nicht kennen, gehen wir mit unseren Kunden in das Gespräch, um hieraus ein Projekt zu machen und die Anforderung erfüllen zu können.
Welche Pläne hat Solipac, das Portfolio auszubauen oder zu diversifizieren?
Wir sehen eine klare Tendenz einiger Hersteller von Handelsware in den letzten Jahren. Durch Optimierung der Betriebe und eine höhere Digitalisierung wird verstärkt auf den Direktvertrieb gesetzt. Wir als Großhändler fallen da – aus Sicht unserer Kunden nachvollziehbar – etwas durchs Raster. Dennoch liegt unsere Stärke darin, als One-Stop-Anbieter alles aus einer Hand anbieten zu können. Natürlich liegt der Fokus tendenziell auf der Eigenproduktion. Aber zusammen mit bestehenden und neuen Partnern sind wir sicher, unser Portfolio an Handelsware den Marktanforderungen anpassen zu können und auch, um ganz neue Bereiche sowie Branchen zu erweitern. Neben den Produkt- und Branchendiversifizierungen stehen aber auch die Expansionen in neue Märkte als Chance sowie Risikominimierung auf der Agenda.
Halle 2.1, Stand D-51
COBANA Das Unternehmen beobachtet weiterhin ein positives Konsumverhalten bei Avocados in Deutschland, trotz des wachsenden internationalen Wettbewerbs, insbesondere aus Indien, Asien und den USA. Und obwohl Herausforderungen wie der Suezkanal und klimatische Veränderungen durch „El Niño“ auch in den kommenden Jahren bedeutend bleiben, strebt COBANA danach, sich weiterhin als ein wichtiger Akteur im Avocado-Segment auf dem deutschen Markt zu positionieren.
„Der bisher erreichte Erfolg ist auf die Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern in ausgewählten Ursprungsländern zurückzuführen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es COBANA, aktiv Einfluss auf die Produktion zu nehmen und die Einhaltung spezifischer Kundenvorgaben sicherzustellen. Interne Audits vor Ort sowie Beratung und Unterstützung durch eigenes Personal in Südamerika und Afrika gewährleisten höchste Qualitätsstandards, was für den deutschen Markt von großer Bedeutung ist“, so das Unternehmen.
Doch der Erfolg des Unternehmens basiert nicht nur auf der Qualitätssicherung, sondern auch auf einer starken Wertschöpfungskette, die von der Produktion bis hin zu modernen Reifungsund Sortieranlagen in Europa reicht. COBANA bringt nicht nur umfassendes Know-how in die Zusammenarbeit ein, sondern bietet ausgewählten Partnern auch finanzielle Unterstützung. Das Unternehmen investiert gezielt in die Strukturen seiner Lieferanten sowie in moderne Technologien, um auch zukünftig Avocados in optimaler Qualität auf dem Markt bereitzustellen.
Halle 27, Stand E-40
With growing passion and innovation, we are dedicated to cultivating solutions that serve as the vital link between production and retail. From selecting top-quality fruit producers to precise quantity planning, from fair price negotiations to ef cient logistics, and from strict food safety standards to a strong commitment to sustainability—we nurture every aspect of the process. This is our commitment to you, ensuring that our solutions will continue to bear fruit for you and your customers well into the future.
Hall 27
Booth E-40
Interview ► Die deutsche Obst- und Gemüsewirtschaft bewegt sich immer noch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, bei weiterhin hohem bzw. noch steigendem Kostendruck. Den vorgezogenen Bundestagswahlen kommt nicht zuletzt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Was sind die Erwartungen an die Politik? Welche Themen werden für die deutsche Obst- und Gemüsebranche im Jahr 2025 im Fokus sein? Darüber sprach ich mit BVEO-Geschäftsführer Dr. Christian Weseloh.
Michael Schotten
Fotos: BVEO
Aus Sicht von BVEOGeschäftsführer Dr. Christian Weseloh müssen im europäischen Binnenmarkt Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden.
Herr Dr. Weseloh, welches Fazit ziehen Sie vor diesem Hintergrund aus Sicht der deutschen Produktion für das Jahr 2024? Sind Sie eher optimistisch oder pessimistisch für 2025?
Dr. Christian Weseloh: Das Thema Kosten ist und bleibt ein zentraler Punkt für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche. Sowohl inner- als auch außereuropäisch müssen sich unsere Unternehmen wirtschaftlich behaupten können. Wenn Unternehmen aus anderen Ländern zu deutlich günstigeren Kosten produzieren können, ist dies ein echtes Problem. Daher müssen wir die Betriebskosten in Deutschland als wettbewerbsrelevanten Aspekt unbedingt im Blick behalten und kontinuierlich schauen, was getan
werden kann, um der Kostenspirale entgegenzuwirken. Dazu zählt nicht zuletzt auch der Mindestlohn. Dieser ist für arbeitsintensive Branchen wie dem Sonderkulturbereich besonders entscheidend. Wir als BVEO – und als Zusammenschluss der Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse – halten mit klaren Fakten der Politik den Spiegel vor und zeigen auf, wie wir im Vergleich zu anderen Ländern durch politische Entscheidungen ins Hintertreffen geraten. Das betrifft nicht nur die Personalkosten: Gerade auch die hohen Energiekosten in Deutschland sind Kostentreiber –und damit spürbarer Wettbewerbsnachteil. Kurzum: Die Kostenexplosion darf so nicht weitergehen. Um gegenzusteuern, muss durch die kommende Bundesregierung eine Politik betrieben werden, die der Wirtschaft in Deutschland eine Zukunft bietet. Die Politik muss sich an der Lebenswirklichkeit der Unternehmen orientieren und den Rahmen schaffen, um Investitionen und Wachstum zu ermöglichen. Es braucht Aufbruchstimmung statt Verbotskultur, es braucht ein Denken in Chancen statt Kontrollwahn. Wir können nur optimistisch nach vorne blicken, wenn die Politik dies berücksichtigt.
Sie haben den Mindestlohn angesprochen. Er spielt im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Wie sollte es hier Ihrer Einschätzung nach weitergehen?
Das Wichtigste – die Höhe des Mindestlohns – darf nicht poli-
tisiert und als Wahlkampfthema missbraucht werden. Unsere Haltung dazu ist klar: Der gesetzlich geregelte Weg zur Festlegung des Mindestlohns darf nicht unterlaufen werden. Er liegt zu Recht in den Händen der Tarifpartner. Auf diese Weise werden auch die Auswirkungen auf die Wirtschaft mitberücksichtigt. Eine permanente politische Einmischung in die Arbeit der Mindestlohnkommission ist der falsche Weg.
Sie sind sehr auf den Punkt Kosten eingegangen. Welche weiteren Themen aus 2024 werden auch 2025 relevant bleiben? Mannigfaltige. Neben dem steigenden Kostendruck sind der Fachkräftemangel, die überbordende Bürokratie und die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln elementare und bleibende Herausforderungen. Dazu kamen im letzten Jahr erneut Wetterextreme wie die Spätfröste im April, Starkregen, Sturm und Hagel. Viele Verbraucher sorgen sich zudem um die nachlassende Wirtschaftskraft und sind durch politische Entwicklungen im In- und Ausland verunsichert – eine Verunsicherung, die auch das Konsumverhalten beeinflusst. All diese Aspekte werden unsere Unternehmen auch in Zukunft begleiten. Trotz aller Widrigkeiten schauen wir positiv nach vorne und sind bereit anzupacken – das ist ein Wesenskern unserer Mitglieder. Als Sprachrohr der deutschen Erzeugerorganisationen werden wir die Anliegen der Wirtschaft an die Politik herantragen
und alles tun, um die Produktion von Obst, Gemüse und Pilzen am Standort Deutschland zu sichern.
Sie sprachen gerade ein anderes großes Thema an: fehlende bzw. immer weniger werdende Wirkstoffe für einen effizienten Pflanzenschutz. Damit steigt auch die Notwendigkeit, ggf. Notfallzulassungen zu erhalten. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation und die Gesamtproblematik ein?
Die Pflanzenschutzmittel-Zulassungssituation im Sonderkulturbereich ist prekär. Seit Jahren verlieren immer mehr Pflanzenschutzmittel die Zulassung. Hinzu kommt, dass immer weniger neue Pflanzenschutzmittel genehmigt werden. Dies liegt u.a. an den hohen Auflagen für Neuzulassungen. Besonders schwierig ist die Situation bei den Insektiziden. Nur noch über die Notfallzulassung lassen sich einzelne Schaderreger behandeln. Sowohl im Obst- als auch im Gemüsebau entstehen immer mehr Bekämpfungslücken. Zudem sind wir – auch aufgrund des Klimawandels – immer mehr Schaderregern ausgesetzt, für die keine Wirkstoffe zur Verfügung stehen. Zu nennen sind hier Japankäfer, die Marmorierte Baumwanze und ganz aktuell auch die Schilf-Glasflügelzikade. Neben Zuckerrüben und Kartoffeln sind von den Folgen, die die Zikade verursacht, auch Gemüsekulturen wie etwa Möhren, Pastinaken
Rote Bete betroffen. Neben Ertragsminderungen kommt es auch zum Totalausfall der Ernten. Um nicht noch weitere Kulturen zu infizieren, muss die Zulassung von geeigneten Pflanzenschutzmitteln möglich sein.
Durch das Ende der Ampelkoalition befindet sich vieles derzeit in der Schwebe, worunter vor allem die Planungssicherheit für die Erzeuger und Vermarkter stark leidet. Ganz gleich wie die nächste Bundesregierung aussieht und wer das Agrarressort erhält: Was wünschen Sie sich zukünftig von der bundesdeutschen (Agrar-) Politik, das Sie jetzt vermissen? Es braucht wieder mehr Vertrauen der Politik in die Wirtschaft. Dann wird auch das Vertrauen
Die BVEO erwartet auch in diesem Jahr wieder viele Gäste auf der ‚Traders Party‘.
von Wirtschaft und Gesellschaft in die Politik wieder gestärkt. Daher muss die Kontroll- und Regulierungswut ein Ende haben. Man darf nie vergessen: Vertrauen ist ein ökonomisches Gut. Dieses Vertrauen haben sich unsere Mitgliedsunternehmen auch verdient: Sie übernehmen Verantwortung für den Standort Deutschland, für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung, für Umwelt- und Klimaschutz, für mehr Nachhaltigkeit. Wichtig wird sein: Trotz parteipolitischer Prägung sollten in der täglichen Arbeit der politischen Institutionen die Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Branche Berücksichtigung finden. Nur so kann Wirtschaften in Deutschland zukunftsfähig sein. Die künftige Regierung muss sich auch ohne Zögern und ohne Wenn
Die Betriebskosten sind in den vergangenen Jahren in allen Bereichen deutlich gestiegen.
und Aber prioritär dem Bürokratieabbau widmen. Die BVEO hat der Politik hierzu gute und pragmatische Vorschläge unterbreitet. Jetzt heißt es, diese Vorschläge zügig umzusetzen! Gemeinsam mit dem Deutschen Raiffeisenverband haben wir darüber hinaus ein Forderungspapier zur Bundestagswahl erstellt, das anlässlich der Grünen Woche veröffentlicht wurde. Es enthält unsere Kernpunkte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, zu betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, zur Stärkung von Agrarlogistik, Infrastruktur und Verkehr und zu landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Lassen Sie uns den Blick über die Grenze schweifen, wie sieht die BVEO die aktuelle Lage in der EU-Politik? Wir müssen aufpassen, dass wir Wettbewerbsverzerrungen im europäischen Binnenmarkt vermeiden. Unsere Unternehmen sind grenzübergreifend tätig, gleichzeitig stehen sie aber auch im Wettbewerb mit anderen Akteuren, nicht nur auf dem heimischen Markt. Sie müssen sich zumindest im europäischen Binnenmarkt auf faire Wettbewerbsbedingungen und politische Unterstützung verlassen können. Wir als BVEO engagieren uns in europäischen Verbänden,
um beispielsweise über die Sektorförderung in der EU-Agrarpolitik nicht nur die Erzeugerorganisationen, sondern auch die gesamte Branche stark zu halten.
Der Luxemburger Christophe Hansen hat Anfang Dezember 2024 das EU-Agrarkommissariat übernommen. Welche Erwartungen bzw. Hoffnungen knüpfen Sie daran, speziell auch, was die zukünftige O+G-Sektor-Förderung betrifft?
Christophe Hansen hat sich zum Ziel gesetzt, die finanzielle Situation der Landwirte in Europa zu stärken. Gut so! Eine entscheidende Rolle soll dabei die Verhandlungsposition der Erzeuger in der Lebensmittelkette spielen. Hansen hat hier bereits in einer ersten Anpassung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) deutlich gemacht, dass er im Besonderen auch Erzeugerorganisationen stärken will. Diese tragen als Zusammenschluss der Erzeuger maßgeblich zu einer besseren Verhandlungsposition bei. Vor diesem Hintergrund schauen wir mit Spannung auf die Reform der GAP nach 2027.
Wie stehen aus Ihrer Sicht generell die Chancen, dass in Zukunft eine bessere Balance zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaft -
lichkeit in der EU-Agrarpolitik, vor allem jedoch in Deutschland, gelingt?
Nachhaltigkeit ist und bleibt ein wichtiges Thema, das auch im EU-Kontext gesehen werden muss. Sie darf aber nicht mit überambitionierten Zielen gespickt sein, die am Ende nicht umsetzbar sind. Dieses geht zu Lasten der Wirtschaftlichkeit. Man darf nie vergessen: Die Nachhaltigkeit besteht aus drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung. Unsere Mitgliedsunternehmen müssen sich bei dieser ESG-Nachhaltigkeitsbilanz sicher nicht verstecken – sie tun unglaublich viel. Lassen Sie mich aber auch noch einen Satz zu den Märkten sagen: Bei der aktuellen geopolitischen und politischen Gemengelage muss eine Anpassung der EU-Agrarpolitik erfolgen. Die EU ist ein wichtiger Player und darf sich in diesen Zeiten nicht auseinanderdividieren lassen. Wir sehen mit Sorge auf die Mitgliedstaaten, die sich von der EU abwenden und hoffen, dass diese Entwicklung gebremst wird. Ein funktionierender Binnenmarkt ist für uns alle essenziell.
Auf der FRUIT LOGISTICA – der Leitmesse für Obst und Gemüse – kommen Besucher und Aussteller aus aller Welt zusammen und tauschen sich aus. Als Verband werden wir die Chance nutzen, mit unseren europäischen Partnern, aber auch mit Delegationen aus Drittstaaten, über die aktuellen politischen Herausforderungen im Gespräch zu bleiben. Auch in diesem Jahr werden wir mit den deutschen Erzeugerorganisation in Halle 20 vertreten sein, die ihre breite Vielfalt an hiesigem Obst und Gemüse präsentieren werden. Jeder ist herzlich eingeladen, den großen Gemeinschaftsstand der deutschen Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse zu besuchen.
Halle 20, Stand A-32
Jubiläum ► Die BEHR AG hat auf der FRUIT LOGISTICA in Berlin allen Grund zum Feiern. Denn der Familienbetrieb blickt 2025 auf 130 Jahre Firmengeschichte zurück. Auf dem Gemeinschaftsstand der Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte GmbH in Halle 20, Stand A-50 erwartet die Gäste daher in diesem Jahr neben den Ausblicken auf die kommende Saison auch einige Geburtstagsüberraschungen und kulinarische Highlights von Jan Aigner, dem Gewinner der ersten Staffel der bekannten TV-Kochshow „The Taste“.
Die Wurzeln der BEHR AG liegen in dem kleinen Dorf Rosenweide, 25 km südlich von Hamburg. Der Hauptstandort ist auch heute noch in dieser Gegend, in Seevetal-Ohlendorf in
Die Wurzeln der BEHR AG liegen in dem kleinen Dorf Rosenweide, 25 km südlich von Hamburg.
Niedersachsen. Weitere Standorte befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Polen und in der spanischen Region Murcia. „Durch unsere eigenen Produktionsstandorte in unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie in Spanien und die enge Zusammenarbeit mit den weiteren Erzeugern der Mecklenburger-Ernte in Niederachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen sind wir in der Lage, ganzjährig eine breite Produktpalette in programmfähigen Mengen anzubieten, sowohl konventionell als auch in Bio“, erklärt Christine Behr, Vorstand Vertrieb der BEHR AG. „Mittlerweile umfasst unser Sortiment über 60 Gemüsekulturen, angefangen bei verschie-
denen Salaten über Kohlgemüse, Wurzel-, Knollen- und Fruchtgemüse. Unser Bio-Sortiment zählt 20 Kulturen.“
„Die Produktion ist damals wie heute das Herzstück unserer Firma“, sagt Rudolf Behr, Vorstandsvorsitzender der BEHR AG. „1895 betrug unsere Anbaufläche gerade mal 1,5 ha. Heute sind es über das Jahr rund 4.000 ha Freilandgemüse, davon über 600 ha nach ökologischen Richtlinien.“
Den Startschuss für das Wachstum des Familienbetriebes gab damals die Einführung des Eisbergsalats in der heute bekannten Form auf dem deutschen Markt. „Die für den Eisbergsalat typische Kopfbildung wollte sich in den ersten Anbauversuchen einfach nicht einstellen“, erinnert sich Rudolf Behr. „Erst als 1977 auf einem Versuchsfeld zufällig eine amerikanische Sorte ‚Typ Saladin‘ zwei Wochen länger ste-
hen blieb, obwohl der Salat eigentlich schon als weiterer Misserfolg hätte untergefräst werden sollen, hatte der Eissalat seinen charakteristischen Kopf ausgebildet. Eine erste richtige Sorte war gefunden und vor allem das Rezept war verstanden: Der Eisbergsalat braucht einfach etwas mehr Wachstumszeit als der damals gängige Kopfsalat“, so Rudolf Behr. Heute baut die BEHR AG über das Jahr rund 60 Mio Köpfe Eisbergsalat an. Die BEHR-Gruppe vereint neben der Produktion und der Vermarktung auch die Anbauberatung, die Qualitätssicherung und -kontrolle sowie die Logistik unter einem Dach. Damit bietet die BEHR AG ihren Kunden eine optimale Produktsicherheit und Qualität ihres Gemüses. BEHR – Qualität aus Erfahrung!
Halle 20, Stand A-50
Christine und Rudolf Behr freuen sich auf viele Gäste und interessante Gespräche am Stand des Unternehmens.
Die BEHR AG gehört heute zu den modernsten und innovativsten Gemüsespezialisten in Europa.
DFHV ► Wenn eines gewiss ist, dann die Tatsache, dass auch das Jahr 2025 wieder eines voller Herausforderungen für den deutschen Fruchthandel werden wird. Ob Bürokratieabbau, Sorgfaltspflicht in der Lieferkette oder mangelhafte logistische Infrastruktur – viele Probleme harren noch einer Lösung. Wenige Wochen vor den vorgezogenen Bundestagswahlen am 23. Februar sprachen wir mit Dieter Krauß (Präsident), Jürgen Bruch (Vizepräsident), Dr. Andreas Brügger (Geschäftsführer) und Henning Kleinespel (stellv. Geschäftsführer) vom Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV) über die Erwartungen an die Politik.
Am 23. Februar findet die Bundestagswahl statt. Welche Erwartungen hat der DFHV an eine neue Bundesregierung?
Dieter Krauß: Nicht nur wir, sondern auch andere Wirtschaftszweige erwarten einen grundsätzlichen Wandel in der Wirtschaftspolitik. Die Unternehmen brauchen eine spürbare Entlastung, damit sie für ihren Betrieb eine positive Zukunftsperspektive haben. Und wenn ich von Entlastung rede, meine ich ganz dezidiert nicht Steuervergünstigungen oder Subventionen. Es ist illusorisch zu glauben, der Staat hätte diesbezüglich aktuell noch irgendetwas zusätzlich zu verteilen. Was wir brauchen, ist die angekündigte Kettensäge, die unseren Bürokratiedschungel lichtet und unternehmerische Freiräume schafft. Jede gesetzliche Regelung der letzten fünf Jahre sollte auf den Prüfstand. Bevor man weitere neue
DFHV-Präsident Dieter Krauß
Fachkräftemangel, marode Infrastruktur, Kostenexplosion – Waren von A nach B zu transportieren, ist kein leichtes Unterfangen.
Regeln einführt, sollte erst einmal gründlich entrümpelt werden. Das steht in allen Parteiprogrammen, es müsste also nach der Wahl „nur“ noch umgesetzt werden.
Was war für Sie der größte Fehler der jetzigen Bundesregierung?
D. Krauß: Wirtschaftsverbände und ihre Expertise wurden von der jetzigen Bundesregierung lange Zeit nicht wahrgenommen und sogar aktiv ausgegrenzt. Manchmal musste man den Eindruck gewinnen, Fachwissen störe nur beim Durchsetzen vorher schon feststehender Ziele. Das war Gift für die deutsche Wirtschaft. Die Ampel-Regierung hat zwar die Zahl der Beamtenstellen in der Bundesverwaltung und insbesondere in den Ministerien um mehr als 10.000 Stellen ausgeweitet, man fragt sich jedoch wofür. Statt die Probleme des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu lösen, hat die Regierung mit großer Verve die Bü-
rokratie immer weiter aufgebläht.
Und welche Rolle spielt Brüssel dabei?
D. Krauß: Leider muss man sagen, dass die Brüsseler EU-Kommission das deutsche Dilemma noch verstärkt hat. Die Kommission überhebt sich – auf Kosten der Wirtschaft. Per EU-Richtlinien will man in allen Ländern der Welt das Klima retten, die Umweltverschmutzung verhindern, den Pflanzenschutzmitteleinsatz halbieren, die Menschenrechte sichern, die Regenwälder schützen, Verpackungen verbieten, den CO2-Fußabdruck verbessern, Lebensmittelverschwendung eindämmen, Elektromobilität vorantreiben, den Verbraucherschutz garantieren, die Nachhaltigkeit verbessern, … und noch ganz viel mehr.
Diese ganzen Initiativen sind gut gemeint, haben aber nur eines erreicht: einen enormen bürokratischen Aufwand für alle Wirtschafts-
beteiligten ohne konkreten Nutzen. Eigentlich wollte die EU-Kommission Landwirte und KMU‘s besonders schützen, stattdessen kann man sich vor Bauernprotesten und Firmenpleiten kaum noch retten. In Brüssel und Berlin muss man endlich erkennen, dass ein anderer Weg eingeschlagen werden muss.
Was bedeuten diese Rahmenbedingungen für die Arbeit des DFHV?
D. Krauß: Sie machen uns die tägliche Arbeit nicht leichter. Doch wir verfügen über ein breites Netzwerk. Und so gelingt es uns, manchmal auch mit Unterstützung unserer Partner auf nationaler und europäischer Ebene, die für die Fruchtbranche wichtigen Themen zu platzieren. Dazu gehören zum Beispiel Freshfel, unsere europäische Dachorganisation, oder der BGA, der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen. Wir konnten viele Mitglieder in der täglichen Arbeit unterstützen und haben manchmal auch in unseren Gesprächen mit Behörden und Ministerien Schlimmeres für die Branche verhindern können. Bei allen Verordnungen und Gesetzen ist uns das allerdings leider nicht gelungen.
Wenn der DFHV einen drastischen Bürokratieabbau fordert, wo sehen Sie da konkrete Ansätze oder Einsparpotenziale?
Dr. Andreas Brügger: Der wichtigste Ansatz ist die Festlegung, wo wir mit der Staatsquote hinwollen. In Deutschland liegt sie bei 48,1 %, in Japan und in den USA hingegen bei knapp unter 40 %. Der nächste Schritt wäre ein gesellschaftlicher Konsens, gesetzliche Regelungen auf Sinnhaftigkeit und Nutzen zu überprüfen und sich nicht an Modeworten und Ideologiephrasen zu orientieren. Der dritte und entscheidende Schritt ist der richtige Umgang mit schlechten Gesetzen: Entweder man findet bessere, schlankere Regelungen oder man schafft sie wieder ab.
Können Sie uns dazu Beispiele nennen?
A. Brügger: Die jetzige Bundesregierung hat es trotz aller Ankündigungen zum Beispiel nicht geschafft, das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz vernünftig in Kraft zu setzen, weil es wenig sinnhaft ist und zudem schlecht gemacht wurde. Wir alle wissen, dass in mindestens 99,99 % aller Lieferketten keine menschenrechtlichen Verstöße vorkommen. Das sind nämlich in der Regel Straftaten, und damit will nun wirklich kein Unternehmen etwas zu tun haben. Aus meiner Sicht gibt es jetzt zwei Optionen. Entweder schafft man das Gesetz wieder ab oder man macht aus dem Bafa eine nationale Meldestelle. Die Behörde müsste keine Berichte mehr prüfen, sondern nur tatsächliche Menschenrechtsverstöße identifizieren und Abhilfemaßnahmen kontrollieren. Fast den gesamten völlig unnötigen Berichts- und Bürokratieaufwand hätten wir damit schon einmal gespart.
Sie sprachen von Modewörtern und Ideologiephrasen … A. Brügger: „Gerechter Zugang zu nachhaltiger Ernährung“ ist mein Lieblingsbeispiel aus der Ernährungsstrategie von Cem Özdemir. Die Ampel-Regierung hat uns überflutet mit solchen Begriffen, die sich vielleicht gut anhören, die man inhaltlich aber nicht deuten kann. Die personell aufgeblähten Ministerien
haben für unsinnige Dialog-Reihen und Stakeholder-Veranstaltungen externe Agenturen beauftragt und zig Millionen Euro ausgegeben, ohne dass auch nur ein vernünftiges Ergebnis herausgekommen wäre. Das BMEL muss sich wieder um die tatsächlichen Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft kümmern.
Wie beurteilen Sie die Situation in der Logistik? Wie schaffen es die Fruchthandelsunternehmen, ihre Waren zuverlässig zu den Endabnehmern zu transportieren?
Jürgen Bruch: Waren von A nach B zu transportieren wird immer schwieriger, und das aus mehreren Gründen. Zum einen ist die Infrastruktur, sind Straßen, Brücken, Autobahnen und Bundesstraßen in einem katastrophalen Zustand. Hier rächt es sich, dass jahrzehntelang nicht genug oder an der falschen Stelle investiert worden ist. Wenn dann wie am Beispiel Rahmedetal gesehen, eine Brücke gesprengt werden muss, sind die Folgen katastrophal.
Was müsste geschehen, damit sich da etwas ändert?
J. Bruch: Eine Möglichkeit wäre, die Einnahmen aus der Lkw-Maut, die beträchtlich gestiegen sind, sehr gezielt für die Verbesserung der Infrastruktur einzusetzen, nicht nur in die Reparatur von Straßen
Die Kennzeichnungspflichten werden immer unpraktikabler –welchen Nutzen haben die Konsumenten überhaupt?
und Brücken, sondern zum Beispiel auch in die Schaffung zusätzlicher Lkw-Parkplätze.
Finden Sie denn überhaupt genug Fahrer?
J. Bruch: Das ist ein weiteres Kernproblem innerhalb unserer Logistik. In 2025 werden nach Schätzungen des Branchenverbandes bis zu 125.000 Lkw-Fahrer fehlen, d.h. wir brauchen verstärkt Fahrer aus dem Ausland. Hier dauert etwa die Anerkennung ausländischer Führerscheine immer noch zu lange.
Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit der Lieferungen aus?
J. Bruch: Der Zeitdruck auf die Fruchtlogistik wird immer größer. Zudem gehen verschiedene Kunden, aufgrund der höheren Personalkosten in der Nacht, dazu über, die Ware wieder über den Tag in ihren Distributionszentren anzunehmen. Die vorgegebenen Zeitfenster hierfür sind sehr eng bemessen und verspätete Anlieferungen führen zu Ablehnungen oder Sanktionen. Die marode Infrastruktur und die Überlastung der Straßen bedingen aber, dass die Einhaltung der Zeitfenster sehr herausfordernd ist. Aber unsere Branche hat die Herausforderungen angenommen und sich immer stärker auch zu Frucht-Logistikern gewandelt.
Seit dem 1. Januar 2025 gelten neue EU-Vermarktungsnormen für Obst und Gemüse. Dazu gehören umfangreiche Kennzeichnungs -
pflichten für das Ursprungsland. Was steckt dahinter?
Henning Kleinespel: Angeblich haben Verbraucherumfragen ergeben, dass die Verbraucher zum Beispiel bei gereiften Bananen und Fresh-Cut-Salaten eine genaue Ursprungsbezeichnung wünschen. Leider wurde der Verbraucher aber nicht gefragt, wie viel er bereit ist dafür zu bezahlen. Die Umsetzung der Ursprungslandkennzeichnung ist nämlich mit einem erheblichen Mehraufwand für die Wirtschaft verbunden.
Aber kann man denn das Ursprungsland nicht einfach mit angeben? Das geht doch bei anderen Produkten auch ohne Probleme?
H. Kleinespel: Nehmen wir das Beispiel Bananen. Einzelhändler, die Bananen aus verschiedenen Ur-
Stellv. DFHV-Geschäftsführer Henning Kleinespel
sprungsländern anbieten, müssen diese auch gesondert kennzeichnen, selbst wenn zum Beispiel im Regal nur noch eine Hand aus Land A liegt, während der Rest aus Land B kommt. Das besondere Problem bei Bananen ist, dass der Ursprung häufig während der Woche mehrfach wechselt. Welcher Ursprung ausgeliefert wird, hängt davon ab, welcher gerade den richtigen Reifegrad hat. Das wiederum lässt sich
nicht exakt bei der Reifung von Bananen steuern. Da eine ursprungsreine Lieferung also in vielen Fällen nicht möglich und damit eine Kennzeichnung über das Preisschild im Einzelhandel zu unpraktikabel ist, muss die Ursprungsangabe aufwendig individuell auf der Ware erfolgen. Noch komplizierter wird es zum Beispiel bei geschnittenem Obst und Gemüse.
Und weshalb ist es bei geschnittenem Obst und Gemüse noch komplizierter?
H. Kleinespel: Die Waren werden je nach Verfügbarkeit aus verschiedenen Ursprüngen beschafft. Der Anbau und die Produktion hängen aber von zahlreichen äußeren Einflüssen im Anbau ab. Sie bestimmen Verfügbarkeit, Qualität und die Eignung der Erzeugnisse für Verwendung. Diese Faktoren lassen sich aber nicht im Vorfeld kalkulieren. Deswegen sind die Hersteller auf eine hohe Flexibilität bei der Beschaffung angewiesen.
Haben Sie noch Hoffnung auf eine Änderung dieser Vermarktungsnorm?
H. Kleinespel: Der DFHV hat sich national und auf europäischer Ebene vehement gegen diese Änderung gewehrt – leider ohne Erfolg. Die Novellierung der Vermarktungsnormen ist ein weiteres Beispiel für eine praxisfremde und wirtschaftsfeindliche Regelung aus Brüssel ohne jeden zusätzlichen Mehrwert für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Oder glauben Sie, Verbraucher interessieren sich ernsthaft dafür, ob die Bananen aus Ecuador oder Costa Rica kommen?
5|6|7 February
FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 26 | STAND A-99
2025 PROGRAMME (subject to change)
• Wednesday, 5 February 2025
10.00 Keynote — A global outlook on the international reefer market
11.00 Routes to growth — Future trends, challenges, and opportunities in fresh produce logistics
12.00 Tropical transformation — Robust logistics networks for avocados, mangoes, and more
14.00 Mediterranean marvels — How can logistics companies unlock North Africa’s export potential?
15.00 Aiming low — Zespri’s plan to reduce shipping emissions
• Thursday, 6 February 2025
10.00 Keynote — Resilience, collaboration and improvement in produce supply chains
11.00 No time to waste — How can data transform retail supply chains and reduce losses?
12.00 Ready to roll — Europe’s largest container port prepares for future growth
14.00 Safe and secure — What must be done to protect produce supply chains?
• Friday, 7 February 2025
10.00 Go with the flow – how can digital technology streamline supply chains?
10.30 After the watershed — Colombia’s new port offers fresh chance to compete
11.00 Trusted carbon emission reporting – your starting point for a more sustainable supply chain
Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.
MESSE BERLIN GmbH Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com
FRUCHTHANDEL MAGAZIN Tel. +49-(0)211-9 91 04-40 anzeigen@fruchthandel.de
DFHV-Junioren ► Die DFHV-Junioren blicken auf ein ereignisreiches, vor allem aber erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Das Fruchthandel Magazin sprach mit dem Führungstrio Stefan Lindner (Lindnerfood), Daniel Riedlinger (Fruchthof Konstanz GmbH) und Nils Doerwald (Fruchthof Berlin Verwaltungsgenossenschaft eG).
Christine Weiser und Erich Dederichs
Was bleibt den Junioren für das Jahr 2024 besonders im Gedächtnis? Sowohl in Bezug auf die eigenen Vorhaben aber auch mit Blick auf die Branche.
Datenschutzverordnung, Hinweisgeberschutzgesetz, wechselnde Steuersätze, Arbeitsschutzgesetz, Fahrpersonalverordnung sind nur einige Punkte auf der Bürokratie-Liste.
Stefan Lindner: Das „Junioren-Jahr“ ist inzwischen gut strukturiert. Es beginnt mit dem informellen Frühjahrstreffen auf der FRUIT LOGISTICA und endet mit den Next Generation Days im Herbst. 2024 waren wir in Antwerpen. Aber auch dazwischen sind und waren wir aktiv, z.B. mit den Online-X-Chance-Videokonferenzen. Schwerpunktthema 2024 war unser Projekt zur Mitarbeiterbindung – und Mitarbeitergewinnung. Die wichtigsten Instrumente, die dabei von unseren Unternehmen eingesetzt werden, haben wir in einer Broschüre zusammengefasst, die auf der Webseite des DFHV abgerufen werden kann.
Welche Pläne bestehen für das Jahr 2025?
Daniel Riedlinger: Schon im Januar 2025 haben wir uns bei einer Online-X-Change-Videokonferenz insbesondere mit dem Thema Import
Das Vorstands-Dreigestirn der DFHV-Junioren: (v.l.) Daniel Riedlinger, Stefan Lindner und Nils Doerwald
beschäftigt. Im Februar folgt das Treffen auf der FRUIT LOGISTICA. Die Next Generation Days werden voraussichtlich Anfang November 2025 in Hamburg stattfinden. Es ist wiederum eine Kombination von Vor-Ort-Besuchen und inhaltlichen Diskussionen geplant. Nach den Projekten zum Employer Branding und zur Mitarbeiterbindung- und -gewinnung wird es 2025 voraussichtlich um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Fruchthandel gehen. Hier laufen bereits erste Vorgespräche.
Wie zufrieden sind die Junioren mit der Mitgliederzahl?
Nils Doerwald: Ich kenne kaum eine Organisation, die sich nicht mehr Mitglieder wünscht. Im Schnitt besuchen rund 20 Juniorinnen und Junioren unsere Veranstaltungen,
natürlich auch abhängig von der Veranstaltung. Unsere Gruppe ist nach wie vor offen und wir freuen uns über weitere Interessierte.
Auch wenn das Treffen auf der FRUIT LOGISTICA vergleichsweise informell ist, was wird besprochen? Wie nutzen die Junioren die Messe?
N. Doerwald: Gerade, weil das Treffen informell ist, hat es seinen besonderen Charme. Im Vordergrund steht der Erfahrungsaustausch. Und: Ein solches informelles Treffen ist natürlich auch immer ein gutes Akquisitionsinstrument, um neue Juniorinnen und Junioren für unsere Arbeit zu begeistern. Und auch deshalb werden wir uns 2025 wieder auf der FRUIT LOGISTICA treffen – und zwar am 6. Februar 2025 um 17 Uhr auf dem Stand
von Dole in Halle 5.2. Interessierte können sich gerne bei Henning Kleinespel in der DFHV-Geschäftsstelle unter kleinespel@dfhv.de melden.
Bürokratieabbau und Wettbewerbsfähigkeit: Der Lebensmittelverband fordert hier eine Priorisierung. Wie schätzen die Junioren das ein?
D. Riedlinger: Ich glaube nicht, dass es „juniorenspezifische“ Prioritäten gibt. Die Unternehmen, in denen die Junioren tätig sind, sind genau so von einer überbordenden Bürokratie betroffen wie alle anderen. Die Forderung nach Bürokratieabbau ist auch nicht neu, sondern steht seit Jahrzehnten auf der Forderungsliste, wird in allen politischen Reden als hehres Ziel gefordert – aber leider ohne nennenswerte Konsequenzen. Bei mir sieht es inzwischen so aus, dass ich mehr und mehr mit Datenschutzverordnung, Hinweisgeberschutzgesetz, von heute auf morgen wechselnden Steuersätzen, Arbeitsschutzgesetz, Fahrpersonalverordnung, Leiter-Prüfung oder Aufzugsbeschau beschäftigt bin. Dabei würde ich viel lieber unsere wunderbaren Produkte zu unseren Kunden bringen.
Wie gestaltet sich die Suche nach neuen Mitarbeitern? Welche Impulse konnten die Junioren setzen/wollen sie noch setzen?
D. Riedlinger: Diese Frage knüpft nahtlos an die Frage zum Bürokratieabbau an. Wer einmal versucht, Fahrer z.B. aus der Ukraine für sein Unternehmen zu gewinnen, der wird unsere Forderung nach Bürokratieabbau leicht nachvollziehen können. Im Übrigen haben die Junioren über ihre Umfrage aus dem Jahr 2024 vielleicht die eine oder
Nicht die hohen Preise sind das Problem bei jungen Verbrauchern, sondern die niedrigen, denn sie suggerieren, dass das Produkt nichts wert ist.
andere Anregung geben können, welche Möglichkeiten Unternehmen haben, neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Die politische Landschaft ist in Deutschland durchaus chaotisch zu nennen. Was bedeutet das für die Junioren und ihre Vorhaben? Was wünschen sich die Junioren von der Politik – vielleicht auch auf europäischer Ebene?
N. Doerwald: Es gibt sicherlich keine junioren-spezifischen Forderungen an die Bundesregierung. Der DFHV hat seine Forderungen und Erwartungen an die Bundesregierung formuliert. Diesen Forderungen schließen wir uns an.
Die Verbraucherpreise steigen weiter. Welche „Gefahr“ seht ihr da auch für den Konsum von jungen Verbrauchern? Wie sehr werden Obst und Gemüse darunter zu leiden haben?
S. Lindner: Die Preise für Obst und Gemüse können naturgemäß große Schwankungen haben. Das ist aber aus meiner Sicht nicht das Entscheidende. Ich bin überzeugt, dass auch die Wertschätzung für das Produkt mit dem Preis steigen kann. Wo kommen die Produkte her? Wieviel Arbeit steckt dahinter? Welche Vorteile hat der Konsum von Obst und Gemüse? Auf diese Fragen müssen wir Antworten für die Verbraucherinnen und Verbraucher geben. Dann steht der Preis auch nicht mehr allein im Vordergrund. Aus diesem Blickwinkel sind nicht die hohen Preise das Problem bei jungen Verbrauchern, sondern die niedrigen, denn sie suggerieren, dass das Produkt nichts wert ist. Und das ist fatal.
NIEDERSACHSEN Die Grünkohlernte, vorrangig verortet im Nordwesten Niedersachsens, ist vielerorts schon abgeschlossen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. „Wir mussten die Kampagne früher beenden als geplant“, berichtet Henrik Witte, Geschäftsführer der ELO-Frost GmbH aus Vechta-Langförden, die vor allem mit regionalen Anlieferern zusammenarbeitet. Grund war die widrige Witterung im Herbst, kombiniert mit Frost im November. „Die Menge hätte zwar gestimmt, aber die Qualität nicht“, weiß Witte, deshalb sei die Ernte früher als sonst üblich im Januar für beendet erklärt worden. Lediglich auf einigen Sandböden standen die Palmen noch gut da. „Der Grünkohl hat das ganze Jahr nasse Füße gehabt. Das ist kein Vorteil“, bringt es Witte aus Sicht der meisten Erzeuger auf den Punkt. 2023 wurde in Niedersachsen auf 344 ha Grünkohl angebaut, wie aus Zahlen des Statistischen Landesamts hervorging. Die Landwirte ernteten demnach mehr als 5.780 t des traditionellen Wintergemüses. Im Vergleich zu 2022 war dies ein Rückgang von neun Prozent. Viele Betriebe mussten zu dieser Zeit schon Einbußen und Ernteausfälle hinnehmen, weil ihre Flächen unter Wasser standen. Früher wurde der Grünkohl nicht vor dem ersten Frost angerührt. Denn erst bei Minustemperaturen wandelt sich die Stärke zu Zucker und Bitterstoffe in der Pflanze bauen sich ab. Bei den neuen Sorten reichen kühle Temperaturen aus, damit der Grünkohl dann auch frisch richtig gut schmeckt.
German Fruit Open 2025 am 31.5.2025
Das Golfturnier auf der Anlage des Golfclub Buchholz ist seit über 30 Jahren eine perfekte Gelegenheit, in entspanner und sportlicher Atmosphäre neue Kontakte zu knüpfen und Geschäftsfreunde zu treffen. Die Teilnehmer kommen aus dem Fruchthandel, der Nuss- und Trockenfruchtbranche, Reedereien und Speditionsunternehmen sowie Dienstleistern. Werden Sie Sponsor bei den German Fruit Open 2025 zum Preis von 1.500 Euro. Die Sponsoren werden auf dem Turnier prominent präsentiert, zudem können Sie im Rahmen des Sponsoringpreises bis zu fünf Personen zum Turnier einladen. Anmeldeschluss ist der 30. April 2025. Für Rückfragen steht Bernd Hofmeister gerne zur Verfügung:
Tel. +49 (0)4181 909141, bhofmeister@palm-nutsandmore.de
Landgard ► Das Unternehmen lässt in diesem Jahr die FRUIT LOGISTICA aufblühen und hat einen besonderen Grund zu feiern. Weitere Fokusthemen während der Messe sind: regionales, nationales und internationales Sourcing, SBTi-zertifizierte Nachhaltigkeitsziele und partnerschaftlicher Austausch.
Foto: Landgard
Auf rund 170 m² präsentiert sich Landgard mit einem breiten Portfolio, starken Produktionsbetrieben, nachhaltigen Lösungen und einem besonderen Jubiläum.
Die Erzeugergenossenschaft präsentiert sich vom 5. bis 7. Februar 2025 mit einem breiten Portfolio, starken Produktionsbetrieben, nachhaltigen Lösungen und einem besonderen Jubiläum auf rund 170 m² in Halle 20, Stand B-11. Dabei stehen in diesem Jahr Produkte und Erzeugerbetriebe besonders im Mittelpunkt, die das breite Sourcing-Portfolio der Genossenschaft veranschaulichen – von regionalen Produktionsbetrieben bis hin zu nationalen und internationalen Produkten. Fachbesucherinnen und Fachbesucher aus aller Welt können so direkt vor Ort spannende Highlights aus dem Frischeangebot entdecken und sich einen umfassenden Überblick über das vielfältige Sourcing-Netzwerk verschaffen. Der Marktstand zeigt anhand konkreter Beispiele außerdem, wie kreative Konzepte, Marken und Lizenzkooperationen wie z.B. „IssReifer“, „Banamigo“, „IssSO“, „IssBio“, „Landlust“, „Bloss“, „Evelina“ und „Xenia“ noch mehr Aufmerksamkeit für Obst und Gemüse erzeugen.
Neben Obst und Gemüse ergänzen in diesem Jahr auch beliebte Kräuter und erstmals frische Blumen und Pflanzen das Landgard-Messeportfolio. Das neue LEH-Flächenkonzept „Blumenwerk“ bietet Kundinnen und Kunden aus dem Lebensmitteleinzelhandel ein besonderes Sortiment an handgefertigten Sträußen, Monosträußen und Topfpflanzen.
Ein zentrales Zukunftsthema für die Obst- und Gemüsebranche ist die Umsetzung nachhaltiger Lösungen zur CO2-Reduktion. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie geht Landgard diesen Weg bereits seit Jahren konsequent und hat die eigenen Ziele von der ScienceBased-Targets Initiative (SBTi) validieren lassen. Mit klar definierten, wissenschaftlich fundierten Reduktionszielen hat es sich die Erzeugergenossenschaft zum Ziel gesetzt, maßgebliche Impulse zu geben, die schädliche Treibhausgasemissionen entlang der globalen Lieferketten für frisches Obst und Gemüse nachhaltig minimieren.
Im Jahr 2025 feiert die Initiative „1000 gute Gründe“ ihr 10-jähriges Jubiläum. Und das Jubeljahr wird genau so vielfältig, einzigartig und inspirierend, wie die Produkte und ihre Erzeugerinnen und Erzeuger. Seit 2015 begeistert die generische
Initiative vor allem junge Menschen und zeigt, warum es weit mehr als „1000 gute Gründe“ gibt, leckere frische Produkte zu lieben. Denn hinter „1000 gute Gründe“ stehen rund 2.800 Erzeugerbetriebe aus Deutschland und der ganzen Welt, die erstklassige Qualität liefern und eine gemeinsame Mission haben: noch mehr Menschen mit der Vielfalt und Frische von Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen zu inspirieren.
„Die FRUIT LOGISTICA ist für uns außerdem natürlich immer die ideale Gelegenheit, um uns mit wichtigen Kundinnen und Kunden, Produktionsbetrieben und Branchenpartnerinnen und Branchenpartnern über zentrale Themen für das Obst- und Gemüsejahr 2025 auszutauschen. Unser Messestand bietet darum in diesem Jahr noch mehr Raum für Fachgespräche und partnerschaftlichen Austausch“, verrät Oliver Daniel, Geschäftsführer bei Landgard West Obst & Gemüse.
Halle 20, Stand B-11
Wissen Sie schon, wo Sie am 23. Februar Ihr Kreuz auf dem Stimmzettel machen werden? Womöglich keine einfache Entscheidung. Aber vielleicht helfen dabei ja die Wahlprogramme der Parteien weiter … Sollte ich mein Kreuz bei denjenigen machen, die versprechen, die Bürokratie abzubauen? Das hilft bestimmt auch meinen Kolleginnen und Kollegen im Fruchthandel, die seit Jahren und zu Recht immer stärker darüber klagen. Aber leider ist die Forderung nach Bürokratieabbau keine richtige Entscheidungshilfe, denn das steht inzwischen ja bei fast allen Parteien auf dem Programm – mehr oder weniger ausführlich und mehr oder weniger konkret. Und im Übrigen ist das auch keine neue Forderung, denn sie wird unisono schon seit Jahren aufgestellt. Da frage ich mich nur, warum die Parteien das nicht schon längst umgesetzt haben …
Na gut, dann suchen wir eben ein anderes Kriterium und bleiben dafür im Bereich des Fruchthandels. Vielleicht haben sich die Parteien ja auch mit den Themen Ernährung oder mit Obst und Gemüse befasst?
Leider steht dieses Stichwort in den Wahlprogrammen nicht besonders hoch im Kurs. Ab und zu setzt jemand auf mündige Bürger, fordert die Verbraucher auf, ihre Essgewohnheiten zu hinterfragen und aktiv zu verändern, setzt auf Ernährungsbildung und gute Information. Jede und jeder könne selbst entscheiden, was er oder sie essen möchte. Das wäre aber auch noch schöner, wenn die Ernährungsvorgaben künftig gesetzlich geregelt würden …
Alles in allem also wieder eine Enttäuschung: Beim Stichwort Bürokratieabbau zu viel und nicht besonders überzeugend, beim Stichwort Ernährung zu wenig und zu unspezifisch. Was tun?
Irgendwie ist es schade, dass in der Politik so wenig die alten Grundsätze des Fruchthandels gelten. Irgendjemand hat mal gesagt, der Fruchthandel sei ein „Handschlag-Geschäft“. Da braucht es keine Verträge und demnach auch keine umfangreichen Koalitionsverträge, an die sich später dann sowieso nur noch ganz wenige erinnern. Nein, im Fruchthandel gilt einfach, was vereinbart wurde.
Wahrscheinlich muss ich auch am 23. Februar, wie beim Kauf von Obst und Gemüse, meinem Bauchgefühl vertrauen. Wem glaube ich am meisten, wem traue ich zu, möglichst viel von dem Versprochenen umzusetzen? Wer vermittelt den Eindruck von Qualität und Sicherheit ohne braune Flecken? Auf den Preis werde ich bei meiner Entscheidung nicht achten, denn den „Preis“ meiner Wahlentscheidung werde ich erst hinterher erfahren, wenn es um die Umsetzung der geplanten Politik geht.
Eines kommt für mich übrigens in keinem Fall in Frage: kein Obst oder Gemüse zu kaufen oder mit anderen Worten, überhaupt nicht wählen zu gehen!
Ich wünsche am 23. Februar 2025 eine gute Entscheidung!
Ihr
Dieter Krauß DFHV-Präsident
Anfang Dezember fanden in Freiburg im Breisgau die 20. Unternehmertage Spargel & Erdbeer statt.
Unternehmertage Spargel & Erdbeer ► Zum 20. Mal hatten sich Anfang Dezember Akteure der Spargel- und Erdbeerbranche zu einem dreitägigen Informations- und Gedankenaustausch getroffen. Die Jubiläums-Auflage der traditionellen Unternehmertage fand diesmal bei Freiburg im Breisgau statt. Veranstalter und Organisator war wieder das Magazin Spargel- & Erdbeerprofi des Rheinischen Landwirtschaftsverlages.
Marlis Heinz
Etwa 120 Gäste aus ganz Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich waren nach Hartheim-Feldkirch gereist. Das ist etwa ein Viertel mehr als zu den vergangenen Auflagen der Veranstaltung; die Last-Minute-Interessenten, die Absagen hinnehmen mussten, nicht mitgerechnet. Das Publikum bestand vor allem aus Vertretern großer und kleiner Erzeugerbetriebe, des Frucht-Großhandels, der Branchen-Verbände sowie von Beratungsunternehmen. Dieses enorme Interesse, sagte Thomas Kühlwetter, Chefredakteur der Fachzeitschrift Spargel- & Erdbeerprofi, bei der Eröffnung, resultiere aus der intensiven Suche nach Orientierung in bewegten Zeiten und aus der Wertschätzung für ein stabiles Netzwerk. Diese Orientierung in bewegten Zeiten spielte in vielen der Referate und Wortmeldungen am Vortragstag die Hauptrolle. Großes Interesse beim Publikum fanden die Unternehmenspräsentationen von Erzeugerbetrieben.
Sortiment straffer, Verpackungen vielfältiger
„Eine Familie. Eine Philosophie. Verschiedene Betriebe – Rathgeb Bio“ hatte Christian Rathgeb seinen Vortrag genannt. Der Leiter des größten Schweizer Bio-Gemüsebetriebes stellte sein Unternehmen vor und erläuterte vor allem die klaren or-
ganisatorischen Strukturen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie die Führungsstrukturen im Netz des aus mehreren Betrieben bestehenden Unternehmens. Seine Begründung: „Führungs- und Organisationsstrukturen aufzubauen, ist die größte Herausforderung im Wachstumsprozess.“
So beschrieb er z.B. die zur Betriebsorganisation gehörende Vermarktungspartnerschaft im Rahmen der Bio Frischland AG, über die Sortimentspflege, Kommissionierung für Alnatura Läden in der Schweiz sowie die Betreuung des Demeter Sortiments laufen. Zu den Kunden von Rathgeb Bio zählen der
Schweizer Lebensmitteleinzelhandel, die lebensmittelverarbeitende Industrie, der Biofachhandel, Marktfahrer und Bio-Supermärkte. Direktvermarktung ab Hof gehört der Vergangenheit an. Aus den Forderungen dieser Kunden resultiert auch das Sortiment. Im Sommer kann Rathgeb Bio 70 verschiedene Gemüsesorten liefern, im Januar etwa 30. „Damit gehen wir künftig nicht noch weiter in die Breite“, erläuterte der Unternehmer und ergänzt: „Die Kunden wollen nämlich keine Erweiterung, sondern eher eine Straffung. Breiter aufgefächert wird hingegen die Vielfalt der Verpackungen.“
Die Unternehmertage umfassten auch Exkursionen zu Erzeugern der Region.
Es folgte eine lebhafte FrageAntwort-Runde, in der Christian Rathgeb noch ein anderes Anliegen loswurde: „Noch immer herrscht in der Gesellschaft ein seltsames Bild von Bio-Produktion, nämlich das putzige Huhn, das um den Salatkopf hüpft. Und im Gegensatz dazu wird die moderne industrielle Produktion als schädlich verteufelt. Also: Wir müssen die Problematik transparent machen und z.B. an Tagen der offenen Tür zeigen, was wirklich läuft; zeigen, dass die moderne industrielle Produktion durchaus Bio-Produkte hervorbringen kann.“ Die diesmal von Erzeuger-Präsentationen geprägte Veranstaltung bot noch weiteren Unternehmern Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Überlegungen im Kollegenkreis vor und zur Diskussion zu stellen.
Unter der Überschrift „Betriebsführung in Gegenwart und Zukunft – Herausforderung und Chance zugleich“ sprachen Christoph Werner, Spargelhof Werner in Deinste und Lukas Lohner, Spargelhof Lohner in Inchenhofen. Etwas aus der Reihe der Spargel- und Erdbeer-Experten tanzte Marco Deckers. Er leitet gemeinsam mit Vater und Bruder die Rheinische Pilzzentrale. Doch er bewies, dass der Blick in eine andere Kultur ebenfalls inspirierend sein kann.
Eine seiner Überlegungen zum Umgang mit dem Handel: „Lasst die Leute rein, lasst sie alles anschauen und auch mal eine Stunde ernten. Dann erkennen sie, weil leicht ein Champignon Druckstellen bekommt und was lange Fingernägel anrichten.“
Auch das Finale des Vortragstages bildeten Vorstellungen von Betrieben. „Es geht weiter – wie junge BetriebsleiterInnen ihre Zukunft gestalten“ hatte der Verlag den Blick genannt und nacheinander
drei Referenten ans Rednerpult gebeten: Helena Kallen, Hof Kallen, Dormagen, Dominick Ell, Beerenhof Ell, Oberkirch und Markus Wurzer, Wurzers Genuss- und Erlebnishof, Wieselburg (Österreich). Die drei stellten ihre recht unterschiedlichen Betriebe sowie ihren eigenen Werdegang vor. Und doch gab es ein Thema, das sie alle bewegte: die Betriebsübernahme. Mal waren es nur spöttische Randbemerkungen („Der Vater fährt gern Schlepper. Das ist prima, da kann man ihn gut abstellen.“ Oder: „Der Chef und der, der das letzte Wort hat, sollte derselbe sein.“), mal folgten auch ausführliche Erörterungen zu dieser Problematik. „Für die Betriebsübernahmen gibt es kein Patentrezept“, so Markus Wurzer. „Aber ich wäre in der Meisterschule froh gewesen, wenn dieses Thema offen kommuniziert worden wäre.“
Bei aller Spannung, die der Blick „in Nachbars Garten“ für die Vertreter der verschiedensten Betriebe mit sich brachte, waren die Vorträge, die sich einzelnen Aspekten des Unternehmertums widmeten, nicht weniger interessant. Der Erste aus der Expertenriege war Ludger Linnemannstöns, langjähriger Versuchsleiter in KölnAuweiler und seit Ewigkeiten Referent der Unternehmertage. Sein
Motto klang ermutigend – „Als Unternehmer in der Beerenbranche der Zukunft entgegen“ – und die von ihm interpretierten Fakten waren es zum großen Teil auch. So sei die Entwicklung der Verbraucherpreise bei stabiler Nachfrage durchaus akzeptabel; selbst Discounter setzen auf Qualität. Das früher oft lautstarke Klagelied über den Druck durch Importe, sei zudem in der Branche wesentlich leiser geworden. Der Unterschied zwischen den guten und schlechten Erzeugern werde allerdings immer größer, vermerkte Linnemannstöns: „Das beste Drittel verdient dreimal so viel wie das schlechteste Drittel.“
„Job-Tante“ erreichte 14.000
„Genau das Gegenteil von innerem Frust“, so Thomas Kühlwetter, habe Ulrike Dahl von „Karls“ verbreitet, als sie davon berichtete „Wie du Top-Talente für dein Unternehmen findest und bindest“. Von Januar bis November 2024 stehen bei der kreativen Personal-Beschafferin, die sich selbst „Job-Tante“ nennt, 14.000 Bewerbungen zu Buche. Und so verriet sie auch zahllose vermeintliche Geheimnisse, beginnend bei einem Marketing-Mix in Sachen Bewerbung, über Job-Tage mit Soforteinstellung bis zu „Integration vom Feinsten“ für die Mitarbeitenden aus 24 Nationen.
In seinem Vortrag fragte Michael Lösche, Generalbevollmächtigter der Vereinigte Hagelversicherung
VVaG: „Mehrgefahrenversicherung in Europa und das Förderchaos in Deutschland – wie könnten wir bessere Lösungen finden?“. Einen Ausweg sah er nur in der Angleichung der Förder-Regelungen.
Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. erörterte die „Neue Rechtsprechung im Sozialversicherungsrecht“ und vermittelte Argumente die im Gespräch mit der DRV nützlich sein können. Sein Fazit: „Der VSSE hat ausgezeichnete Fachanwälte. Nutzen Sie die. Der Kampfmodus fühlt sich nämlich besser an als das stille Ertragen. Und es ist realistischer, über Urteile Gerechtigkeit zu bewirken als über die Politik.“
Auch auf der Jubiläumsveranstaltung spielten sich die Unternehmertage nicht allein im Konferenz-
saal ab, sondern umfassten auch Exkursionen zu Erzeugern der Region. Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine Stippvisite im Betrieb Fritz Waßmer in Bad KrotzingenSchlatt, der mit Spargel, Beeren und Weihnachtsbäumen am Markt ist, sowie ein Weingut betreibt. Der Bohrerhof Hartheim-Feldkirch, geleitet von Petra Bohrer und ihrem Sohn Sebastian, hatte es leicht mit der Vorstellung, denn er war der Schauplatz der diesjährigen Unter-
nehmertage und konnte zu einem Rundgang einladen. Finale der Unternehmertage war ein Besuch auf dem Hof Fünfschilling in Fischingen. Dreh- und Angelpunkt der offenherzig vorgetragenen Erfahrungen von Stefan Fünfschilling waren seine wagemutigen Balanceakte zwischen Vision und Verschuldung, Gartenbau und Gastronomie, Bauern-Stolz und Banker-Logik.
REICHENAU GEMÜSE Zum zweiten Mal nach 2024 präsentierte sich die Reichenau-Gemüse mit ihrem Süßkartoffelschiff im Rahmen des Länderstandes Baden-Württemberg auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. in Deutschland. Mit über 3.000 t Erntemenge deckt die Reichenau-Gemüse damit über 60 % der Gesamtmenge in Deutschland ab. Ein Gemüsegärtner der Genossenschaft baut dieses Windengewächs auf der Bodenseeinsel Reichenau, aber auch auf Flächen im benachbarten Hegau in Bio-Qualität an. „Bio-Süßkartoffeln schmecken nicht nur, sondern sind aus mehreren Gründen für eine gesunde Ernährung unerlässlich. So besitzen Süßkartoffeln nicht nur einen hohen Nährstoffgehalt und viele wichtige Vitamine, sie sind außerdem eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe, insbesondere wenn sie mit der Schale gegessen werden. Darüber hinaus enthalten Süßkartoffeln Antioxidantien wie Beta-Carotin, das dem Gemüse nicht nur seine charakteristische orangefarbene Farbe verleiht, sondern auch Zellschäden durch freie Radikale zu bekämpfen hilft. Schließlich weisen sie einen niedrigeren glykämischen Index im Vergleich zu anderen stärkehaltigen Lebensmitteln auf und werden ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden und Düngemitteln angebaut“, so das Unternehmen. Die Bio-Süßkartoffeln vom Bodensee findet man im Lebensmitteleinzelhandel, im Bio-Fachhandel im offenen Angebot. Neu ist die Aufbereitung in der 650-g-Variante: kleine, feine Süßkartoffeln können bequem in einer nachhaltig verpackten Variante an den bekannten Verkaufsstätten mitgenommen werden. „Insgesamt sind Bio-Süßkartoffeln aufgrund ihres Nährstoffgehalts, ihres niedrigen glykämischen Indexes und ihrer antioxidativen Eigenschaften eine gesunde Wahl für eine ausgewogene Ernährung.“
Über die Produktvielfalt von Reichenau-Gemüse können sich Interessierte auch wieder auf der FRUIT LOGISTICA informieren.
Halle 20, Stand B-25
Die Novelle des Düngegesetzes ist offiziell vom Tisch. Die Unionsländer sind aus den Verhandlungen ausgestiegen.
Politik ► Die noch von der Ampelkoalition auf den Weg gebrachte Novelle des Düngegesetzes ist gescheitert. Ein Vermittlungsverfahren kommt nicht zustande. Das hat der badenwürttembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk am 14. Januar gegenüber AGRA Europe bestätigt. Seinen Angaben zufolge haben sich die Unionsländer einstimmig dafür ausgesprochen, die vor Weihnachten begonnenen Verhandlungen mit der Bundesregierung und den sie tragenden Fraktionen abzubrechen.
Damit wird es in der nächsten Legislaturperiode einen neuen Anlauf für eine Neufassung des Düngegesetzes geben müssen. Hauk wies die Verantwortung für das Scheitern vor allem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu. Entgegen seiner Zusage bei der letzten Agrarministerkonferenz (AMK) in Oberhof sei der Bund nicht bereit gewesen, noch vor Beginn eines Vermittlungsverfahrens die bestehende Stoffstrombilanzverordnung zeitnah aufzuheben. „Zeitnah wäre Ende 2024 gewesen“, so der Stuttgarter Minister. Hauk zeigte sich enttäuscht und wies den Vorwurf zurück, die Unionsminister hätten kein Interesse an einer Lösung gehabt: „An gutem Willen auf unserer Seite hat es nicht gemangelt.“ Man habe versucht, eine Einigung hinzubekommen. Die Voraussetzung dafür wäre dem CDU-Politiker zufolge aber gewesen, die Stoffstrombilanzverordnung ersatzlos aufzuheben und ihre gesetzliche Ermächtigungsgrundlage in § 11a Düngegesetz zu streichen. „Dieses bürokratische Monstrum gehört abgeschafft“, bekräftigte Hauk.
Nach den Aussagen Hauks war Özdemir allenfalls bereit, im Zuge des Vermittlungsverfahrens darüber zu sprechen, die Stoffstrombilanzverordnung aufzuheben und durch eine Nährstoffbilanzverordnung zu ersetzen. Das sei für die unionsregierten Länder nicht akzeptabel gewesen. Erst nach einer Streichung der Stoffstrombilanzverordnung hätte man sich „über weitere Dinge unterhalten können“, so der Landesminister. Er wies darauf hin, dass eine Stoffstrombilanzverordnung aus Gründen des europäischen Rechts nicht erforderlich sei und von der EU-Kommission auch nicht gefordert
werde. „Trotzdem in Deutschland daran festzuhalten, kommt einer nicht zumutbaren Gängelung der hiesigen Landwirtinnen und Landwirte gleich.“ Einigkeit besteht dem Ressortchef zufolge in dem Ziel, das Düngerecht verursachergerecht auszugestalten: „Nach unserer Auffassung sollten nachweislich gewässerschonend wirtschaftende Betriebe in Roten Gebieten von verschärften Regelungen ausgenommen werden.“ Dies könne durch eine Ausnahmeregelung erfolgen. Dafür brauche es keine eigene Verordnung. Der Nachweis müsse möglichst einfach erbracht werden können. In nicht nitratbelasteten Gebieten müssten gewässerschonend wirtschaftende Betriebe von düngerechtlichen Einschränkungen ausgenommen werden. Die Datenerhebung dafür sollte nach Hauks Angaben nicht betriebsbezogen, sondern gebietsbezogen sein. Das stehe im Einklang mit den Vorstellungen der EU-Kommission.
Hauk bezeichnete es als unstrittig, dass ein Wirkungsmonitoring zur Düngeverordnung nötig sei: „Wir stehen ohne Wenn und Aber zu den
Zusagen, die der Bund im Zuge der Verhandlungen über eine Einstellung des Vertragsverletzungsverfahrens gegenüber der EU-Kommission gemacht hat.“ Über den Inhalt einer Monitoringverordnung bestehe in Teilen Einvernehmen. Sie sei der Dreh- und Angelpunkt einer Novelle des Düngegesetzes. Der Minister kündigte an, er werde in seiner Funktion als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz vorschlagen, eine Arbeitsgruppe der Länder einzusetzen, um Eckpunkte für eine Monitoringverordnung zu entwickeln.
Bis zur AMK-Frühjahrskonferenz Ende März in Baden-Baden soll diese Arbeitsgruppe einen Vorschlag vorlegen. Auf dieser Basis werde man versuchen, einen Konsens parteiübergreifend und ressortübergreifend herzustellen. Hauk geht davon aus, dass bis Mitte des Jahres ein Kompromiss zu einer Novelle des Düngegesetzes erreicht werden kann. Erleichtert hat der Deutsche Bauernverband auf das Scheitern der Vermittlungsbemühungen bei der Novelle des Düngegesetzes reagiert. Die Verhandlungen seien „viel Lärm um nichts“ gewesen, so DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken.
Vor 20 Jahren hat QS mit dem Rückstandsmonitoring ein wirkungsvolles Instrument regelmäßiger Produktkontrollen in der Wertschöpfungskette Obst, Gemüse, Kartoffeln installiert. Es überwacht u. a. die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Rückstandshöchstgehalte (RHG) für Pflanzenschutzmittel in Obst, Gemüse und Kartoffeln. Mit der Einführung hat QS einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass ausschließlich einwandfreie Produkte den Weg in den Handel und zu den Verbrauchern finden. Dass QS-zertifiziertes Obst und Gemüse sicher ist und QS-Systempartner Pflanzenschutzmittel verantwortungsvoll und gewissenhaft einsetzen, untermauert auch die aktuelle Auswertung. Ungeachtet zunehmender Herausforderungen für Obst- und Gemüseerzeuger in Sachen Pflanzenschutzvorgaben fallen die aktuellen Ergebnisse aktuell sogar noch positiver aus als zuletzt.
Im Rahmen seines Rückstandsmonitoring-Programms hat QS im Zeitraum vom 1. Oktober 2023 bis zum 30. September 2024 insgesamt 14.520 Obstund Gemüseproben aus 28 verschiedenen Herkunftsländern auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln ausgewertet. Ein Großteil der Proben stammte aus der EU (14.424 Proben) und davon die meisten aus Deutschland (11.246 Proben). Positives Resultat: In mehr als 99,5 Prozent aller untersuchten Proben wurden die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten, lediglich 72 Proben wiesen eine RHG-Überschreitung auf. Im Vergleich zur letzten Auswertung im Herbst 2023 sank damit die Überschreitungsquote von 0,71 Prozent auf aktuell 0,495 Prozent. Dieser positive Trend setzt sich auch in den Auswertungsdaten für Obst- und Gemüseproben aus Deutschland und der EU fort: In Deutschland sank die Überschreitungsquote verglichen mit der letzten Auswertung (0,66 Prozent) auf einen Wert von 0,44 Prozent. Bei den untersuchten Proben aus der EU (einschließlich Deutschland) fiel der Anteil der Proben mit einer RHG-Überschreitung von 0,95 Prozent in 2023 auf 0,485 Prozent.
Erzeuger meistern Herausforderungen, verantwortungsvoller Pflanzenschutzmittel-Einsatz im QS-System
Die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Erzeugerbetriebe im QS-System Pflanzenschutzmittel streng nach den Regeln der guten Agrarpraxis und verantwortungsvoll und nur im notwendigen Maß nach den Grundsätzen der integrierten Produktion einsetzen. Was angesichts der stetig wachsenden Herausforderungen, wie einer immer weiter fortschreitenden Reglementierung in Bezug auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel, langwieriger Zulassungsverfahren für neue Wirkstoffe, zunehmenden Resistenzbildungen und vermehrten Extremwetterereignissen, umso beachtlicher ist. Dazu Wilfried Kamphausen, QS-Bereichsleiter Obst, Gemüse, Kartoffeln bei QS: „Nicht nur Anbaubetriebe von Sonderkulturen haben inzwischen erhebliche Probleme,
ihre Kulturen wirksam zu schützen. Für viele Indikationen fehlen aktuell zugelassene Pflanzenschutzmittel. Oftmals können notwendige Anwendungen nur auf Basis befristeter Notfallzulassungen durchgeführt werden. Die mangelnde Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und die zögerliche Zulassung neuer moderner Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe haben nicht nur einen negativen Einfluss auf die Planungssicherheit der Betriebe, sondern bedrohen auch ihre wirtschaftliche Existenz. Im Zuge dieser Entwicklung wird es immer schwieriger, den hohen Qualitätsansprüchen der Verbraucher gerecht zu werden. Wie die aktuelle Auswertung aus dem QS-Rückstandsmonitoring und die seit Jahren sehr niedrigen Rückstandsquoten zeigen, besteht kein Anlass, modernen Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich zu misstrauen oder Ängste vor Pflanzenschutzmittel-Rückständen in Obst und Gemüse zu schüren. Sie zeigt auch eindrucksvoll, dass unsere Systempartner die vielfältigen Herausforderungen im Bereich des Pflanzenschutzes erfolgreich meistern, wozu in einem hohen Maße die Sensibilität und das Verantwortungsbewusstsein beigetragen hat, mit welchen Erzeugerbetriebe im QS-System diesem Thema seit vielen Jahren begegnen.“
Im Detail - Rückstandssituation bei Möhren, Tomaten und Himbeeren
Neben der Gesamtauswertung der aktuellen Daten aus dem Rückstandsmonitoring hat QS auch die Rückstandssituation bei Äpfeln, Gurken und Zucchini detailliert unter die Lupe genommen.
Im Rahmen des Rückstandsmonitorings untersuchte QS insgesamt 904 Möhren-Proben (sowohl Bundware als auch lose Ware), wovon 689 Proben aus Deutschland, 132 aus den Niederlanden und 40 aus Spanien stammten. 61,7 Prozent der Proben wiesen keine Rückstände auf. 36,9 Prozent enthielten Rückstände von 1 bis maximal 3 Wirkstoffen. Lediglich in 3 Proben (0,33 Prozent) wurde der Rückstandshöchstgehalt (RHG) überschritten. Bei 92,7 Prozent der nachgewiesenen Wirkstoffe lag die Auslastung des RHG bei höchstens 20 Prozent (s. Abbildung 1).
1
Abbildung 2
Ähnlich gut fiel das Ergebnis bei den Himbeeren aus: Lediglich eine von insgesamt 98 untersuchten Proben wies eine RHG-Überschreitung auf. 85 der für das QS-Rückstandsmonitoring untersuchten Himbeer-Proben stammten aus Deutschland, gefolgt von den Niederlanden (12 Proben) und einer Probe aus Belgien. 64 Prozent der in den Himbeer-Proben nachgewiesenen Wirkstoffe schöpften die RHG nur bis zu maximal 20 Prozent aus, 43,9 Prozent aller Proben waren wirkstofffrei. Am häufigsten wurden die Wirkstoffe Fludioxonil (25 x), Cyprodinil (24 x) und Spinosad (13 x) nachgewiesen (s. Abbildung 3).
Alle aktuellen Auswertungen aus dem QS-Rückstandsmonitoring finden Sie unter: q-s.de/ruemo-2025
Daneben kamen 917 Tomaten-Proben auf den Prüfstand, von denen 363 aus Deutschland, 280 aus den Niederlanden und 263 aus Belgien stammten. Keine der Proben überschritt die gesetzlichen Rückstandshöchstgehalte (RHG). Bei 92,6 Prozent wurden die RHG nur zu maximal 20 Prozent ausgeschöpft. 62,9 Prozent der Proben waren vollständig frei von Pflanzenschutzmittelrückständen. In 22,8 Prozent der übrigen Proben konnte jeweils ein Pflanzenschutzmittel-Wirkstoff und in 7,2 Prozent zwei Wirkstoffe nachgewiesen werden. (s. Abbildung 2).
GFI ► Mehr Verständnis auf Seiten der Verbraucher und Wertschätzung durch die Politik könnte die Zukunft der Großmärkte und des Obst- und Gemüsesektors deutlich positiver gestalten. Aber wie schaut es unabhängig davon bei den Deutschen Frischemärkten aus? Darüber hat das Fruchthandel Magazin mit den GFI-Vorständen gesprochen.
Christine Weiser und Frank Willhausen
Berlin und Nürnberg haben 2024 groß Jubiläum gefeiert, Düsseldorf ist umgezogen, in Köln wird der Betrieb Ende 2025 eingestellt. Wie schätzen Sie die Zukunft der Großmärkte und auch von Obst und Gemüse ein?
Uwe Kluge: Die Großmärkte sind und bleiben zentrale Knotenpunkte für die Versorgung von Einzelhandel, Gastronomie und Großverbrauchern. Kern und Ziel der Rolle der Großmärkte ist der Charakter der Gemeinwohlförderung, der sich aus der Definition eines Markts als Handelsplatz von Gleichen unter Gleichen ergibt. Der Erfolg des Konzepts zeigt sich u.a. an den Jubiläen in Nürnberg und Berlin. Gutes Management im Sinne des Gemeinwohls wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass die zentrale Rolle der Großmärkte erhalten bleiben wird. Die aktuellen Transformationsprozesse durch Digitalisierung, steigende Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit oder neue Logistikkonzepte verändern auch das Geschäft der Großmärkte und ihrer
Der GFIVorstand (v.l.): Rolf Strobel, Uwe Kluge (Vorsitz), Eliane Steinmeyer, Thomas
Lehmann und Jörn Böttcher
Die Vitamin G-Kampagne wird auch 2025 ein zentraler Aspekt in der Arbeit der Großmärkte sein.
Marktteilnehmer, die Bedeutung des Handelsplatzes Großmarkt ändert sich jedoch nicht. Die Zukunft sehen wir positiv, aber sie wird von den genannten Veränderungen geprägt sein. Für den O+G-Sektor bieten Großmärkte nach wie vor die ideale Plattform, um Regionalität, Vielfalt und Frische zu fördern. Gleichzeitig werden wir uns stärker auf neue Kundenbedürfnisse einstellen und flexibler werden – sei es durch optimierte Prozesse, breitere Zielgruppenansprache oder innovative Partnerschaften. Zudem bedarf es eines verstärkten Bewusstseins der Politik im Hinblick auf die Bedeutung der Großmärkte. Diese sind der Garant für faire Preise und echten Wettbewerb. Großmärkte sind durch die Vielzahl an Händlern flexibel in der Lebensmittelbeschaffung und damit essentiell für eine gesicherte Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln.
Mit welchen Herausforderungen kämpfen die Großmärkte? Welchen Stellenwert haben sie? Was kann die Politik leisten?
Eliane Steinmeyer: Unsere Herausforderungen sind vielschichtig: Die Konkurrenz insbesondere in der Belieferung wächst, die Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz nehmen zu, und viele unserer Standorte sind in die Jahre gekommen. Auch der Fachkräftemangel betrifft uns stark, sowohl bei den Marktbetreibern als auch bei unseren Händlern und deren Kunden. Zu den Herausforderungen, vor denen alle deutschen Unternehmen und damit auch die Großmärkte und ihre Händler stehen, gehören auch die hohen Energiepreise und die stetig steigende Bürokratie. Hier ist die Politik gefordert generell Abhilfe zu schaffen. Trotzdem haben die Großmärkte einen unverzichtbaren Stellenwert. Sie sichern die Versorgung mit frischen, qualitativ hochwertigen
Produkten, fördern die Regionalität und sind wichtige Drehscheiben für den Austausch zwischen lokalen Erzeugern und internationalen Lieferketten. Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, dass die Großmärkte durch die Vielzahl der Händler und ihr weltweites Beschaffungsnetzwerk sehr flexibel und resilient aufgestellt sind. Das haben wir in den letzten Jahren in Deutschland während der Coronakrise und z.B. bei den witterungsbedingten Ernteausfällen in Südeuropa unter Beweis gestellt. Noch extremere Beispiele wurden – leider – in der Ukraine oder Spanien deutlich, als die dortigen Großmärkte sich gegenseitig unterstützten, um die Versorgung besonders betroffener Regionen zu übernehmen. Auch wenn es im Normalfall mit dem Standardangebot des organisierten LEH keine Versorgungsengpässe gäbe, sind es im Krisenfall die Großmärkte, die
mit ihren persönlichen weltweiten Kontakten sofort, flexibel und viel persönlichem Engagement reagieren.
Die Politik ist gefordert, diese Rolle anzuerkennen und gezielt zu unterstützen. Wir brauchen Investitionen
in die Infrastruktur, Förderungen für Nachhaltigkeitsprojekte und eine Harmonisierung von Regulierungen, um die Märkte zukunftssicher zu gestalten. Zudem sollten Ausbildungsprogramme und Fachkräfteinitiativen stärker unterstützt
Die World Union of Wholesale Markets wird auch 2025 Standnachbar der GFI auf der FRUIT LOGISTICA sein.
Besuchen Sie uns auf der FRUIT LOGISTICA
HALLE 21
STAND E-60
Als zentraler Obst- und Gemüselieferant für Wochenmärkte, Fachgeschäfte und die Gastronomie wirkt der Großmarkt selbst wie ein Vitamin auf das Leben in unseren Städten. Er macht es bunt und abwechslungsreich. Vitamin G für Genuss und Gemeinschaft in frischester
2025 führt die Studienreise der GFI nach Kopenhagen.
werden, damit wir auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Allerdings müssen wir als Großmärkte dafür sorgen, dass unser Beitrag für die Lebensmittelversorgung der Politik und den Konsumenten auch bewusst ist, gerade in den aktuellen krisengeschüttelten Zeiten. Wir arbeiten auf kommunaler, Bundesund EU-Ebene mit verschiedenen Aktivitäten daran, dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen.
Wer die kulinarische Seite von Kopenhagen entdecken will, muss die Markthalle Torvehallerne besuchen.
Kann es helfen, die Großmärkte auch für Verbraucher zu öffnen, z.B. Tage der offenen Tür, um das Verständnis zu erhöhen?
Thomas Lehmann: Absolut. Wir müssen das Bewusstsein dafür
schärfen, was Großmärkte leisten – für die Versorgung, die Qualitätssicherung und die Förderung regionaler Produkte. Aktuell kennen die wenigsten Verbraucher die Großmärkte und ihre Bedeutung. Es ist unsere Aufgabe hier deutlicher zu kommunizieren, welche wesentliche Rolle Großmärkte für die Verbraucher spielen. Unsere Mission lautet: „Unhidden Champions“! Tage der offenen Tür oder ähnliche Veranstaltungen bieten eine hervorragende Gelegenheit, Verbraucher mit einzubinden und Transparenz zu schaffen. Einblicke in unsere Arbeit erhöhen das Verständnis und die Wertschätzung für unsere Branche. Gleichzeitig erschließen
solche Initiativen auch neue Zielgruppen und stärken das Image der Großmärkte. Veranstaltungen mit Bildungsprogrammen, Führungen, Marktfesten oder Kooperationen mit Schulen und Kindergärten, um schon die nächste Generation für frische und regionale Produkte zu begeistern, finden bereits auf vielen Großmärkten statt.
Wie entwickelt sich die Zahl der GFI-Mitglieder?
Rolf Strobel: Die Entwicklung der Mitgliederzahlen zeigt ein differenziertes Bild. Großmärkte sind bereits, bis auf sehr wenige Ausnahmen, Mitglied der GFI. Im Bereich der Wochenmarkt- und Markthallenbetreiber haben wir kontinuierlich Zuwächse. Potenziale liegen auch im Bereich der Fördermitglieder, das sind Marktfirmen, Verbände und Dienstleister. Einerseits nutzen und unterstützen sie unsere zentrale Position in der Wertschöpfungskette. Andererseits schätzen sie unsere Services wie Messeauftritte, Studienreisen und unseren Branchen-Event, die GFIFRUCTINALE.
Unser Ziel bleibt, die Attraktivität von Großmärkten und Wochenmärkten weiter zu steigern – durch neue Marktkonzepte, innovative Dienstleistungen, moderne Infrastruktur und eine stärkere Einbindung der Händler. Wer die Herausforderungen der Zeit aktiv angeht, wird nicht nur die treuen Mitglieder
halten, sondern auch neue gewinnen.
Was steht 2025 von Seiten der GFI im Fokus? Welche Verbandsthemen stehen im Mittelpunkt?
Jörn Böttcher: Neben den klassischen Themen der Verbandsarbeit – Präsenz auf der FRUIT LOGISTICA, Studienreise nach Kopenhagen, die Kampagnen Vitamin G wie Großmarkt und Erlebe Deinen Wochenmarkt – wird bei der GFI 2025 der Fokus auf drei zentralen Themen liegen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Öffentlichkeitsarbeit.
Nachhaltigkeit: Wir möchten unsere Märkte noch klimafreundlicher gestalten – durch energieeffiziente Gebäude, CO2-neutrale Logistik und die Reduktion von Verpackungsmaterialien.
• Digitalisierung: Der Ausbau digitaler Plattformen wird entscheidend
sein, um Prozesse effizienter zu gestalten und Handelspartner besser zu vernetzen.
• Öffentlichkeitsarbeit: Wie bereits betont, ist es wichtig, die Bedeutung der Großmärkte stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und Politik zu rücken. Kampagnen und Aktionen sollen zeigen, wie essenziell unsere Arbeit für die Versorgung mit frischen, hochwertigen Lebensmitteln ist.
Fazit: Die Zukunft bringt Herausforderungen und auch Chancen. Mit klarem Fokus und der Unterstützung durch Politik, Mitglieder und Verbraucher können die Großmärkte ihre Rolle als Rückgrat der O+G-Branche weiter stärken. So werden wir zu „Unhidden Champions“.
Halle 21, Stand E-60
Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, besuchte den Fruchthof Berlin im September 2024 zum 75. Jubiläum. Im Rahmen der Veranstaltung feierte die GFI auch das zehnjährige Bestehen ihrer Kampagne „Erlebe deinen Wochenmarkt“. Mit im Bild (v.l.) Thomas Lehmann, Nikolaus Fink, Frank Willhausen und Nils Doerwald
2024 war für den GROSSMARKT HANNO-
VER und seine Händler ein Jahr der Anpassung und Weiterentwicklung.
GFI | Interview ► Geschäfts- und Standortentwicklung, neue Produktionsgebiete und Lieferländer, Fachkräftemangel, ambulanter vs. stationärer Handel, Bio, Regionales und Exoten: Die Deutschen Frischemärkte nahmen im Interview mit dem Fruchthandel Magazin an einem reich gedeckten Thementisch Platz und standen ausführlich Rede und Antwort.
Christine Weiser und Frank Willhausen
Wie fällt Ihr kurzer Rückblick für 2024 aus? Wie entwickelte sich das Geschäft?
Petra Cardinal, Berliner Großmarkt GmbH, und Nils Doerwald, Fruchthof Berlin Verwaltungsgenossenschaft eG: Aus Sicht der Verwaltung (BGM und Fruchthof) fällt die Bewertung des zurückliegenden Jahres grundsätzlich positiv aus. Alle Flächen sind/waren vermietet und auch die Fluktuation auf den Flächen war nicht größer oder kleiner als in den Jahren davor. Aus Sicht der Händlergemeinschaft war die Stimmung jedoch überwiegend zurückhaltend bis schlecht. Dies liegt an den gestiegenen Kosten und den gestiegenen Preisen für Obst und Gemüse im Ursprung, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Dazu kommt, dass aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen die
Verbraucher zurückhaltender geworden sind, was sich sowohl in der Gastronomie als auch im Facheinzelhandel/den Wochenmärkten widergespiegelt hat: Die Leute sparen, wo sie können. Und das hat sich natürlich auch im Absatz bemerkbar gemacht.
Lars Jansen, Großmarkt Bremen M3B GmbH: Generell sind wir mit dem vergangenen Jahr zufrieden. Wir sind voll ausgelastet und es gibt weitere Flächenanfragen. Die gestiegenen Kosten in fast allen Bereichen stellen uns als Großmarktmanagement und die Marktfirmen aber weiterhin vor Herausforderungen. Die bereits getätigte Investition zur Energieeinsparung und die daraus resultierenden Kosteneinsparungen zahlen sich nun aus. Hier gilt es von unserer Seite auch, weiterhin Maßnahmen zu ergreifen,
um die Kosten für die Marktfirmen vor Ort möglichst gering zu halten.
Uwe Kluge, Duisburg Kontor GmbH: 2024 verlief für den Duisburger Großmarkt insgesamt stabil. Etablierte Prozesse haben sich bewährt, langfristige Kooperationen konnten gestärkt und neue geknüpft werden, so haben wir mit einem ehemaligen Düsseldorfer Mieter einen neuen starken Partner akquiriert. Wir konnten unseren Kunden weiterhin eine zuverlässige Versorgung garantieren. Trotz der bekannten Herausforderungen, wie bspw. steigende Kosten und wechselnde Marktbedingungen, war die Nachfrage in den verschiedenen Kundensegmenten solide. Besonders erfreulich war das anhaltende Interesse an regionalen und Bio-Produkten, das sich weiterhin positiv entwickelt.
Rolf Strobel, Frischezentrum Essen GmbH: Die Geschäfte im Frischezentrum Essen haben sich im Geschäftsjahr 2024 trotz Kostenund Margendruck als stabil erwiesen. Dies gilt sowohl für das Obst und Gemüsegeschäft wie auch für die Fleisch- und Geflügelhändler.
Silke Pfeffer, Frischezentrum Frankfurt am Main Großmarkt GmbH: Die Frischezentrum GmbH kann mit zu Ende gegangen Jahr 2024 sehr zufrieden sein. Die Vermietungsquote konnte gehalten werden und liegt nach wie vor bei 100 %. Die sich weiter eintrübende Stimmung der Konjunktur besonders auch im Mittelstand, hat in diesem Jahr noch vor dem Großmarkt selbst haltgemacht. Die Händler jedoch haben die wirtschaftlichen Veränderungen unmittelbar gespürt und das zum Positiven wie
auch zum Negativen hin. Die Kunden reagieren noch sensibler auf Preisveränderungen und verlangen eine höhere Serviceorientierung der Händler.
Trotz Kostendruck und schwieriger Arbeitsmarktlage schauen wir als Frischezentrum Frankfurt am Main positiv in die Zukunft.
Jörn Böttcher, GROSSMARKT HANNOVER GmbH: 2024 war für den GROSSMARKT HANNOVER und seine Händler ein Jahr der Anpassung und Weiterentwicklung. Die Nachfrage nach frischen, hochwertigen Obst- und Gemüseprodukten blieb stabil, insbesondere im Bereich Regionalität. Gleichzeitig wurde die Erweiterung des Sortiments zu einem wichtigen Erfolgsfaktor: Neben Obst und Gemüse spielen inzwischen auch Trockensorti-
Das Handelszentrum für Frische
Hier finden Sie neben frischem Obst und Gemüse ein breites Sortiment an Lebensmitteln wie Feinkost und Molkereiprodukten sowie internationale Spezialitäten, Weine und Getränke.
Hier finden Sie neben frischem Obst und Gemüse ein breites Sortiment an Lebensmitteln wie Feinkost und Molkereiprodukten sowie internationale Spezialitäten, Weine und Getränke.
FRUCHTHOF BERLIN
Verwaltungsgenossenschaft eG
Beusselstraße 44 N-Q 10553 Berlin
Fon: 030 395 50 07
Fax: 030 395 36 58
FRUCHTHOF BERLIN
Verwaltungsgenossenschaft eG
Beusselstraße 44 N-Q 10553 Berlin
Fon: 030 395 50 07
E-Mail: info@fruchthof-berlin.de www.fruchthof-berlin.de
Fax: 030 395 36 58
E-Mail: info@fruchthof-berlin.de www.fruchthof-berlin.de
Foto: Berliner Großmarkt GmbH
Petra Cardinal, Geschäftsführerin Berliner Großmarkt GmbH
mente, Molkereiprodukte, internationale Lebensmittel, Tiefkühlwaren, Frischfleisch und Frischfisch eine bedeutende Rolle. Diese Vielfalt stärkt den Standort und macht den GROSSMARKT HANNOVER zu einem zentralen Anlaufpunkt für den Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie und HoReCa-Kunden.
Thomas Lehmann, Märkte Stuttgart GmbH: Insgesamt muss man sagen, dass der Rückblick eher verhalten ausfällt. Es gab keine Umsatzsteigerungen, eher ein konjunkturbedingten leichten Rückgang des Geschäftes. Aufgrund auch der höheren Vorproduktkosten und klimabedingten Ausfällen sind die Preise teilweise deutlich gestiegen, was einen zurückhaltenden Konsum zur Folge hatte.
Aufgrund des Klimawandels verschieben sich die Produktionsgebiete. Welche Auswirkungen hat dies schon jetzt bzw. zukünftig auf die Lieferländer?
Lars Jansen, Bereichsleiter Großmarkt Bremen M3B GmbH
P. Cardinal und N. Doerwald: Hier ist das Meinungsbild geteilt. Aufgrund der Flexibilität der Händler bei der Auswahl ihrer Lieferanten, können diese wetterbedingte Lieferschwierigkeiten noch umgehen, indem Sie ihre Waren bei anderen Lieferanten bestellen, die von den zumeist nur regionalen Problemen nicht bzw. in geringerem Ausmaß betroffen sind. Es kommt halt immer darauf an, welche Region und welches Produkt ggf. betroffen sind.
U. Kluge: Der Klimawandel beeinflusst bereits die Verfügbarkeit und Qualität bestimmter Produkte. Einige Lieferländer stehen vor Herausforderungen wie bspw. veränderte Erntezeiten, sinkende Erträge oder der Notwendigkeit, neue Anbaugebiete zu erschließen. Nach wie vor versuchen unsere Markthändler den Großteil ihrer Produkte regional zu beziehen.
R. Strobel: Es gibt schon einzelne
Foto: Fruchthof Berlin
Nils Doerwald, Vorstand Fruchthof Berlin Verwaltungsgenossenschaft eG
Auswirkungen, wie frühere Ernten in Südeuropa, oder einzelne Produkte, die gar nicht mehr angebaut werden. Dem entgegen stehen technische Weiterentwicklungen von Gewächshäusern, die eine Ganzjahresproduktion ermöglichen und standortunabhängig sind.
S. Pfeffer: Die Produktion von Obst und Gemüse wird in den Anbaugebieten Südeuropas, insbesondere in Spanien und auch Italien, aufgrund der Klimaveränderung schwieriger. Extremwetterlagen in allen Jahreszeiten machen die Produktion schwierig, teilweise unmöglich. Wenn die Produktion in den Lieferländern noch möglich ist (Regen im Frühjahr – Trockenheit zur Ernte), so müssen die Produzenten und die Importeure schon jetzt mit steigenden Produktionskosten aber auch mit gestiegenen Kosten bei Fracht und Logistik umgehen.
Sollten die Extremwetterlagen sich auch in Zukunft fortsetzen – wovon auszugehen ist –, so werden dauerhaft neue Anbaugebiete geschaffen werden müssen. Entscheidend sind aber auch dort die Auswirkungen der Klimaveränderung und natürlich die Produktionskosten. Klimatisch geeignete Produktionsgebiete gibt es auf der Welt, jedoch sind viele Länder durch politische Instabilität, Korruption oder sogar Kriege belastet.
Dem Fachkräftemangel wird zukünftig nur durch einen höheren Automatisierungsgrad in der Produktion zu begegnen sein. Da der
Mindestlohn in den europäischen Ländern unterschiedlich hoch ist, wirkt sich das natürlich unmittelbar auf die Produktionskosten aus und führt zu Verzerrungen im Wettbewerb.
J. Böttcher: Der Klimawandel beeinflusst die Obst- und Gemüseproduktion spürbar. Unsere Händler berichten von Herausforderungen in den traditionellen Anbaugebieten, insbesondere in Südeuropa, die unter extremen Wetterbedingungen leiden. Gleichzeitig gewinnen neue Regionen an Bedeutung. Durch die Diversifizierung der Lieferquellen und eine Erweiterung des Sortiments, können unsere Händler flexibel auf diese Entwicklungen reagieren und die Versorgungssicherheit gewährleisten.
T. Lehmann: Der Klimawandel schreitet voran, sodass sich auch in den letzten Jahren die Produktionsgebiete verschoben haben. Derzeit können die Produktionsländer viele klimatechnische Herausforderungen noch ausgleichen. Wie lange dies noch möglich ist und ob die Bedingungen in anderen Produktionsländer alternativ aufgebaut werden können, ist heute nur schwer zu sagen. Sicher ist aber, dass der Obst und Gemüsebereich sich anpassen muss und ggf. auch in verschiedenen Bereichen ein Engpass entsteht. Der Produktionspreis der Waren ist hier auch im Fokus zu sehen.
Fruchtgroßhandel und -logistik sind ein sehr personalintensives Geschäft. Wie begegnen die Marktfirmen den Herausforderungen des Fachkräftemangels?
P. Cardinal und N. Doerwald: Grundsätzlich sind die Möglichkeiten sehr limitiert. Wer nicht bereits technische Lösungen im Einsatz hat, um die Effizienz im Betrieb zu erhöhen, denkt nun darüber nach.
L. Jansen: Der Fachkräftemangel ist neben den Kostensteigerungen die größte Herausforderung für die Marktfirmen. Sie investieren deut-
lich mehr in die Suche nach ausreichenden geeigneten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und passen die Arbeitsplätze so gut es geht an die Bedürfnisse der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an. Gleichzeitig wird durch eine weitere Optimierung und die Digitalisierung der Prozesse der zusätzliche Personalbedarf möglichst gering gehalten. Bei vielen Marktfirmen handelt es sich um Familienunternehmen und hier kann an einigen Stellen der Fachkräftemangel durch den großen Einsatz der gesamten Familie etwas abgefedert werden.
R. Strobel: Es geht neben den
Fachkräften auch um anlernfähige motivierte Mitarbeiter, die den Unternehmen fehlen. Durch die Erhöhung des Mindestlohnes und das Bürgergeld, ist die Bereitschaft, im gewerblichen Bereich zu arbeiten, leider deutlich gesunken. Die Unternehmer auf unserem Gelände können das nur über ein gutes Betriebsklima sowie individuelle Incentives ausgleichen.
S. Pfeffer: Der Fachkräftemangel macht sich in allen Bereichen bemerkbar. Es fehlen Lkw-Fahrer für den Nah- und Fernverkehr, Mitarbeiter im Bereich der Kommissionierung und auch Fachkräfte
Die Erweiterung des Sortiments auf dem GROSSMARKT HANNOVER wurde zu einem wichtigen Erfolgsfaktor, stärkt den Standort und macht ihn zu einem zentralen Anlaufpunkt.
Der Großmarkt Bremen ist das Frischezentrum für Nordwestdeutschland. Hier schlägt nicht nur das Herz des Lebensmittelhandels, hier versorgen sich auch Wochenmarktkaufleute, Großverbraucher und Gastronomen. Beim Großmarkt Bremen finden alle das passende Angebot aus der ganzen Welt unter einem Dach.
www.grossmarkt-bremen.de
Kontor GmbH
Foto: Duisburg
Uwe Kluge, Geschäftsführer Duisburg Kontor GmbH und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes GFI Deutsche Frischemärkte e.V.
Foto: Frischezentrum
Silke Pfeffer, Geschäftsführerin
Frischezentrum Frankfurt am Main Großmarkt GmbH
Foto:
Eliane Steinmeyer, Geschäftsführerin
Großmarkt Obst, Gemüse und Blumen, Hamburg, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes GFI Deutsche Frischemärkte e.V. und Board of Directors WUWM World Union of Wholesale Markets
im kaufmännischen Bereich. Die Marktfirmen investieren, indem sie z.B. die Kosten für die Ausbildungen zahlen und im Gegenzug die Mitarbeiter verpflichten, eine bestimmte Dauer im Unternehmen zu bleiben. Ausländische Mitarbeiter verfügen oft über nicht ausreichende Sprachkenntnisse zur Erledigung der Arbeiten. Da sich so die Zusammenarbeit äußerst schwierig gestaltet, wurde auch in die Sprachausbildung von Mitarbeitern investiert. Es ist davon auszugehen, dass für die harte Arbeit im Großmarkt zukünftig nur noch Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die nicht aus Deutschland kommen. Da das Bevölkerungswachstum in Europa stetig fällt, ist nicht davon auszugehen, dass sich die Arbeitsmarktsituation grundlegend verändert. Die Hoffnung liegt daher auf der technischen Entwicklung, die es ermöglicht, Systeme zur Verfügung zu stellen, die den Menschen in bestimmten Bereichen unterstützen bzw. ersetzen, bspw. durch autonomes Fahren bei Lastkraftwagen oder automatisierte Kommissionierung.
J. Böttcher: Viele Unternehmen auf dem GROSSMARKT HANNOVER begegnen dem Fachkräftemangel, indem sie selbst ausbilden. Die Förderung des Nachwuchses ist ein zentraler Baustein unserer Strategie. Zahlreiche Händler bieten Ausbildungsplätze in den Bereichen Groß- und Außenhandel, Logistik sowie weiteren Tätigkeitsfeldern an. Neben der traditionellen Arbeit mit frischen Obst- und Gemüsewaren bietet das erweiterte Sortiment, von Molkereiprodukten bis hin zu Frischfisch und internationaler Feinkost, vielfältige berufliche Perspektiven. Ergänzt wird dies durch moderne Technologien und optimierte Prozesse, die den Arbeitsalltag effizienter gestalten.
T. Lehmann: Die Personalthematik begleitet uns nunmehr schon einige Zeit. Diese hat auch Auswirkungen auf Preise und Lieferketten. Fachkräfte sind bei den Händlern
nicht unbedingt das Thema. Die Händler haben eher das Problem, dass Migranten, die arbeiten wollen, nicht oder nur unter zeitlichen Auflagen arbeiten dürfen. Das verschärft die Situation zunehmend.
Eliane Steinmeyer, Großmarkt Obst, Gemüse und Blumen, Hamburg: Die Personalgewinnung ist extrem schwierig. Neben der quantitativen Problematik ist auch die Qualität ein Problem. Alle Unternehmen versuchen soweit als möglich zu automatisieren, aber die Lage bleibt sehr angespannt.
Wie entwickelt sich die Situation in den einzelnen Kundengruppen, d.h. im ambulanten und stationären Handel sowie im HoReCaKanal?
U. Kluge: Die Entwicklung in den einzelnen Kundengruppen zeigt ein differenziertes Bild. Der stationäre Handel bleibt ein stabiler Abnehmer, wobei regionale und nachhaltige Produkte an Bedeutung gewinnen. Im ambulanten Handel sehen wir nach wie vor eine treue Kundschaft. Im HoReCa-Kanal (Hotel, Restaurant, Catering) spüren die Großmarkthändler eine Erholung nach den Einschränkungen der Pandemiezeit, mit wachsender Nachfrage nach hochwertigen und saisonalen Produkten.
R. Strobel: Das Geschäft mit Wochenmarkthändlern ist leider nach wie vor rückläufig. Bei altersbedingter Geschäftsaufgabe gibt es in der Regel keine Nachfolger. Dies gilt auch für die wenigen O+G Fachgeschäfte, die noch frei einkaufen. Die Gastronomie weist auch rückläufige Umsätze durch personalbedingte Öffnungszeiteneinschränkungen. Wir haben aber auch positive Entwicklungen mit Kundengruppen wie z.B. Hofläden, die wertige Ergänzungssortimente auf unserem Gelände zukaufen. Auch das Kundensegment der Systemgastronomie erfährt ständig Zuwächse.
S. Pfeffer: Der LEH hat sich im Bereich O+G sehr gut entwickelt. Die
Voraussetzungen für den Handel der Großmärkte ist dadurch nicht einfacher geworden.
Die Versorgungsstrukturen des LEH über die eigenen Frischezentren wird immer besser, so dass die Zukäufe des LEH auf den Großmärkten sich weiter reduzieren werden. Der LEH deckt seinen Zusatzbedarf in saisonalen Hochzeiten auf den Großmärkten ein, bspw. zum Weihnachts- oder Ostergeschäft. Inhabergeführte Supermärkte haben die Möglichkeit sich auch außerhalb der Konzernstrukturen mit O+G einzudecken. Die Händler der Großmärkte können davon nur partizipieren, wenn die Kostenstrukturen adäquat sind.
Fehlende Nachfolger für Obst und Gemüsebetriebe, Wochenmarkthändler und Händler im Großmarkt sowie die problematische Arbeitsmarktsituation erschweren die zukünftige Marktstellung von Großmärkten gegenüber den Su-
permärkten und Discountern. Die Umstellung der Kantinen auf überwiegend vegetarische und vegane Angebote kommt dem Gastrobereich der Großmärkte zugute. Auch die Gastronomie erweitert zunehmend ihr Angebot um vegetarische und vegane Gerichte. Die Branche ist jedoch ausgesprochen preissensibel und zeichnet
sich durch häufige Inhaberwechsel und wenig Lieferanten-Treue aus. Der Bereich Hotel-RestaurantCatering erholt sich (unterschiedlich stark) noch immer von den Auswirkungen der Pandemie. Während der Coronazeit wanderten viele Fachkräfte in andere Bereiche ab und die entstanden Lücken konnten nicht wieder geschlossen werden.
Feigen erfreuen sich auch in Hannover einer großen Beliebtheit.
Der eine oder andere Händler hat seine Produktpalette bereinigt und versucht sich auf bestimmte Fokus-Artikel zu konzentrieren bzw. sich mit seinem Angebot zu spezialisieren.
Foto: GROSSMARKT HANNOVER GmbH
Jörn Böttcher, Geschäftsführer GROSSMARKT HANNOVER GmbH und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes GFI Deutsche Frischemärkte e.V.
Um der prekären Personalsituation zu begegnen, wird verstärkt auf Digitalisierung und Automation gesetzt. Die reicht bis zum Einsatz von Kochrobotern und der Einbindung von KI in die Arbeitsprozesse.
J. Böttcher: Die Händler auf dem GROSSMARKT HANNOVER bedienen eine breite Kundengruppe. Im ambulanten Handel bleibt die Nachfrage stabil, da Frische
Thomas Lehmann, Geschäftsführer Märkte Stuttgart GmbH und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes GFI Deutsche Frischemärkte e.V.
und persönliche Beratung hier einen hohen Stellenwert haben. Der stationäre Einzelhandel steht weiterhin unter Druck, was auch unsere Händler spüren. Der HoReCaBereich zeigt sich nach der Pandemie jedoch wieder wachstumsstark, mit einer hohen Nachfrage nach Premium- und Spezialprodukten. Mit dem breiten Sortiment, das neben Obst und Gemüse auch Trockensortimente und internationale
Berlin
Foto: Frischezentrum Essen GmbH
Rolf Strobel, Geschäftsführer Frischezentrum Essen GmbH und Vorstandsmitglied des Bundesverbandes GFI Deutsche Frischemärkte e.V.
Spezialitäten umfasst, können die Händler flexibel auf die individuellen Bedürfnisse dieser Kundengruppen eingehen.
T. Lehmann: Im stationären Handel erleben wir weitere Konzentrationen, die Auswirkungen auf den Handel auf den Großmärkten hat. Dies beinhaltet auch die Bündelung von Lieferketten und die Direktanlieferung. Der ambulante Handel kämpft weiterhin vor allem auch mit dem Thema Personal und Nachfolgeregelungen. Dies ist aber schon einige Jahre so. Nach dem Aufschwung in der Coronazeit sind wir jetzt wieder im Bereich der Vorcoronazeit angekommen. Im Sektor HoReCa ist die Zurückhaltung in den letzten Monaten eher wieder in den positiven Trend zurückgekehrt, wobei man auch hier eine gewisse Zurückhaltung spürt.
Bio, Regionales und Exoten: Was tut sich in diesen Bereichen? Wie entwickelt sich das Angebot weiterer Food-Sortimente wie z.B. Mopro?
P. Cardinal und N. Doerwald: Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist konstant bis leicht rückläufig, was an den Preisen liegt. Regional ist weiterhin ein Thema mit Potenzial. Im Bereich Convenience ist mitunter (je nachdem, wen man fragt) eine leicht stärkere Nachfrage spürbar. Der eine oder andere Händler
hat seine Produktpalette bereinigt und versucht sich auf bestimmte Fokus-Artikel zu konzentrieren bzw. sich mit seinem Angebot zu spezialisieren. Für denjenigen gilt augenscheinlich: Weniger ist mehr …
L. Jansen: Durch die Spezialisierung der verschiedenen Marktfirmen wird grundsätzlich bereits das gesamte Sortiment an unserem Standort abgedeckt und die jeweilige Sortimentsgestaltung wird entsprechend der Kundenbedarfe kontinuierlich angepasst. Aufgrund der großen Konstanz bei unseren Marktfirmen gab es keine grundlegenden Veränderungen bei den Sortimenten.
U. Kluge: Bio- und regionale Produkte bleiben Wachstumstreiber und stehen im Fokus vieler unserer Kunden. Exoten werden, insbeson-
dere im HoReCa-Bereich, wo kreative Küchen neue Trends setzen, nachgefragt.
R. Strobel: Die Bio-Segmente hatten aufgrund ihres hohen Preisniveaus deutlichen Umsatzrückgänge. Regionale Produkte hingegen haben sich unabhängig vom Preisniveau als widerstandsfähiger erwiesen.
S. Pfeffer: Bio ist etabliert. Der Bio-Markt ist jedoch stark davon abhängig wie viel Einkommen dem Verbraucher zur Verfügung steht. „Regional“ als Marke ist auch vom LEH entdeckt worden und auch im Gastrobereich ist Regionalität sehr wichtig. Das Bewusstsein der Konsumenten ist da, dass die Landwirtschaft und damit die Erzeuger in der Region seltener werden. Die Konsumenten sind interessiert,
woher die Lebensmittel kommen. Allerdings ist der Begriff „Regionalität“ kein geschützter Begriff und gibt keine Auskunft darüber, wo das Produkt erzeugt wurde. Die Begrifflichkeit „lokale Erzeugung“ würde das Produktionsgebiet wesentlich deutlicher beschreiben. Exoten sind nach wie vor stark gefragt, die Preise sind nach Auskunft der Händler relativ stabil. Aus ökologischen Gründen werden Produkte immer häufiger mit dem Schiff aus den Herkunftsländern angeliefert und nicht mehr als Flugware. Das Resultat ist, dass damit auf erntereife Produkte verzichtet wird. Den Verbrauchern werden auch in diesem Bereich Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen immer wichtiger.
J. Böttcher: Die Nachfrage nach Bio-Produkten ist stagnierend
aber die Nachfrage nach regionalen Waren ist ungebrochen hoch und steigt weiter an. Viele unserer Händler setzen verstärkt auf dieses Segment. Transparenz und nachhaltige Lieferketten sind dabei zentrale Themen. Auch exotische Früchte gewinnen weiterhin an Bedeutung, vor allem bei jüngeren Käuferschichten. Hinzu kommt ein wachsendes Interesse an internationalen Lebensmitteln, die unsere Händler ebenfalls verstärkt ins Sortiment aufnehmen. Die Vielfalt des Angebots stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Großmarkts und erfüllt die steigenden Ansprüche der Kunden.
T. Lehmann: Aufgrund der Konsumzurückhaltung stagniert derzeit der Bereich Bio eher, ein Wachstum ist hier nicht mehr zu spüren. Regionales steht immer noch hoch im Kurs, allerdings sehen wir, dass der Kunde deutlich preissensibler geworden ist.
E. Steinmeyer: Die Nachfrage nach Bio hat sich wieder stabilisiert. Aber noch immer ist der Preis für Verbraucher ein wichtiges Kriterium.
Welche Maßnahmen zur Standortentwicklung stehen bei Ihrem Markt in 2025 im Fokus?
L. Jansen: Die Einsparung von Energie und die damit zu erreichenden Kosteneinsparungen bleiben auch nach den bereits umgesetzten Maßnahmen einer der entscheidenden Faktoren für die Entwicklung des Standorts. Der Fokus wird daher auch 2025 weiterhin auf diesen Maßnahmen liegen. Seit kurzem haben wir nun auch eine Umweltmanagerin im Unternehmen. Sie hat bereits viele gute Ideen und es werden sicherlich noch einige Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Standorts folgen.
U. Kluge: Für 2025 planen wir, die Infrastruktur des Duisburger Großmarkts weiter zu modernisieren, hierzu zählen unter anderem weitere Ladestationen für PKW, eine Fahrradüberdachung und energetische Maßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Minimierung der Umweltbelastung. Zudem wollen unsere Händler die digitale Vernetzung zu ihren Kunden ausbauen,
P. Cardinal und N. Doerwald: Im Fruchthof sind wir weiterhin darauf bedacht, über Investitionen in digitale Lösungen, die wir dieses Jahr anschieben/projektieren wollen, Einsparpotentiale für unsere Händler zu generieren, indem wir bestimmte Prozesse bündeln und damit Skalierungseffekte realisieren wollen. Diese Themen lassen sich jedoch nicht alle in 2025 vollständig umsetzen und werden uns noch ein paar Jahre begleiten. Zu nennen sind hier die zentrale Kundendatenbank sowie der Aufbau eines zentralen Kassensystems. Daneben planen wir die Installation einer kennzeichenbasierten Zugangskontrolle sowie die Erneuerung des Rohrnetzes unserer zentralen Kälteanlage. Letzteres wird den Energieverbrauch reduzieren. Die BGM will in diesem Jahr mit dem Umbau bzw. der Ertüchtigung einer Halle auf dem Gelände beginnen, um den Produktionsbetrieben auf dem Fleischmarkt mittelfristig zukunftsfähige Räumlichkeiten anbieten zu können. Parallel wird in Zusammenarbeit mit der Händlergemeinschaft an den übrigen Planungen für die (Weiter-)Entwicklung des Geländes gearbeitet.
um Bestellprozesse einfacher und transparenter zu gestalten. Nicht zuletzt stehen Investitionen in die Nachhaltigkeit des Standorts an, wie die Implementierung von energieeffizienten Systemen und Förderung einer Kreislaufwirtschaft.
R. Strobel: Wir haben Erweiterungsmaßnahmen für einzelne Händler, die wachsen sowie fortlaufend Modernisierungen, die im Allgemeinen anstehen. Dies betrifft vor allem die Ausrichtung auf den logistischen Anspruch für die Zukunft.
S. Pfeffer: Die Standortentscheidung ist für das Frischezentrum Frankfurt/Main bereits im Jahr 2003 gefallen mit dem Umzug aus der alten Großmarkthalle, der heutigen Europäischen EZB, an den neuen Standort am Verkehrsknotenpunkt dem Autobahnkreuz A 5/ A661 am Bad Homburger Kreuz. Aktuell werden eine Reihe von Entwicklungsalternativen am heutigen Standort auf den Prüfstand gestellt, in den Gremien entschieden und im Sinne unserer Kunden, Händler und Lieferanten hoffentlich zeitnah umgesetzt. Die Anforderungen bewegen sich von zusätzlichem Parkraum, der Bereitstellung von preiswerter Energie sowie der Herstellung zusätzlicher Lagerflächen.
E. Steinmeyer: Der Hamburger Großmarkt steht im Zeichen der Modernisierung. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg werden wir die Perspektiven eines Großmarktes grundsätzlich und speziell in Hamburg aufzeigen und einen umfangreichen Modernisierungsplan für den Standort entwickeln. Die langfristige Perspektive wird auch durch den Namen des Projekts deutlich: Großmarkt 2050!
J. Böttcher: 2025 schreitet die umfassende Sanierung des GROSSMARKT HANNOVER mit großen Schritten voran. Neben der Erneuerung von Toren, die die Logistikprozesse weiter optimieren werden, investieren wir in die grundlegende Infrastruktur. Dazu gehört insbe-
sondere die Modernisierung der Frisch- und Löschwasserleitungen, um den Standort für die Zukunft nachhaltig und sicher aufzustellen. Ergänzend werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt, etwa durch den Einsatz moderner Kühl- und Beleuchtungstechnologien. Unser Ziel ist es, den Großmarkt als zentralen Umschlagplatz für frische Lebensmittel nicht nur zeitgemäß, sondern auch nachhaltig und kundenorientiert zu gestalten.
T. Lehmann: Durch die Nutzung neuer Gebäudekapazitäten auf dem Großmarkt in Stuttgart können wir zuversichtlich in die Zukunft schauen. Dies ermöglicht uns, die Struktur des Großmarktes aufrecht zu erhalten bzw. ein Ausgleich entgegen der Konzentration zu schaffen. Weiterhin planen wir, eine E-Ladeeinheit für Lkw in Zusammenarbeit
mit den Stadtwerken zu errichten. Das Thema Energie wird in 2025 weiterhin im Fokus bleiben, dies betrifft auch die neuen Wasserstoffleitung, die am Großmarkt vorbeiführen wird.
Halle 21, Stand E-60
www.frische-zentrum-frankfurt.de
Marktentwicklung ► Sobald es draußen ungemütlich wird, und die deutsche Saison für andere Salatarten endet, schwenkt der Blick der Verbraucher zunehmend auf Feldsalat, auch wenn nach wie vor das gesamte Sortiment zur Verfügung steht. Feldsalat ist traditionell ein Wintergemüse, doch inzwischen gibt es einen deutlichen Trend hin zu den Sommermonaten.
Zwischen Dezember 2023 und November 2024 entfielen nur noch 58 % der Einkaufsmenge auf die Wintermonate von Oktober bis März. Neben der eigenen Produktion ergänzen Importe aus Frankreich, Italien und Belgien das deutsche Angebot. Feldsalat vereint mehrere Aspekte, die Verbraucher im Allgemeinen ansprechen. So kann er zum Beispiel über einen langen Zeitraum im Jahr regional bezogen werden. Die kleinen Röschen werden überwiegend in 100-g- bis 150-g-Schalen vermarktet, was sie für den schnellen Gebrauch ähnlich praktisch im Handling macht, wie die beliebten Convenience-Salate. Dennoch sanken die Einkaufsmengen der privaten Haushalte (HH) in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren. In der Tendenz wurde Feldsalat seit 2019 jedes Jahr knapp 5 % weniger als im entsprechenden Vorjahr gekauft. Im rollierenden Jahr von Dezember 2023 bis November 2024 waren es mit 0,25 kg/HH fast 10 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei Gemüse insgesamt, wie auch bei der Gruppe der Salat- und Blattgemüse, stiegen im selben
Zeitraum die Einkaufsmengen. Feldsalat ist im Sortiment der Salat- und Blattgemüse derjenige mit dem höchsten Kilopreis. Nur Rucola ist in einzelnen Wochen des Jahres teurer. Nach einer AMI-Analyse auf Basis von YouGov CP Germany kostete 1 kg Feldsalat im rollierenden Jahr 2023/24 durchschnittlich
Einkaufskennziffern Feldsalat (Dez bis Nov)
* Wie viele von 100 Haushalten kaufen mindestens einmal Feldsalat im untersuchten Zeitraum?
** Wie oft kauft ein Käuferhaushalt im Schnitt Feldsalat im untersuchten Zeitraum?
Quelle: AMI-Analyse nach YouGov CP Germany
In den zurückliegenden Jahren landete Feldsalat immer seltener im Einkaufskorb der deutschen Konsumenten.
10,54 Euro und damit sogar geringfügig weniger als im Vorjahreszeitraum. Davor war der Kilopreis seit 2019 kontinuierlich gestiegen. Der Grund für den Kaufrückgang liegt also nicht nur an der Preisentwicklung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg der Reallohn in Deutschland seit Mitte 2023 wieder. Ob der Kaufkraftverlust angesichts hoher Inflationsraten dennoch zum Rückgang der Einkaufsmenge beigetragen hat, bleibt spekulativ.
© AMI 2025
Immer weniger Haushalte kaufen Feldsalat. Im rollierenden Jahr waren es nur noch 35 % der Haushalte. Trotzdem steht Feldsalat mit dieser Käuferreichweite immer
noch auf Platz 3 bei den Salat- und Blattgemüsen. Eissalat (59 %) und Salatherzen (47 %) wurden von deutlich mehr Haushalten mindestens einmal im Beobachtungszeitraum gekauft. Die Einkaufshäufigkeit sank leicht um knapp 3 %. Es kauften also weniger Haushalte, seltener Feldsalat als im Vorjahreszeitraum. Zumindest die durchschnittlich gekaufte Menge je Einkauf blieb in den vergangenen drei Jahren konstant bei 160 g. Bei einer Standardpackungsgröße von 150 g ist das auch nicht weiter verwunderlich.
In Hinblick auf den Wert, den Feldsalat für den LEH hat, spielt er weiter oben mit, als es die absolut gekaufte Menge scheinen lässt. Insgesamt gaben Haushalte in Deutschland in Summe mehr für Feldsalat aus als für Kopfsalat oder Chicoree. Damit liegt Feldsalat auch hier hinter Eissalat und Salatherzen an dritter Stelle. Doch absolut gesehen konnte Feldsalat, durch die gesunkene Einkaufsmenge und den leicht rückläufigen Verkaufspreis nur 90 % des Umsatzes des Vorjahreszeitraums einspielen. Jüngere Menschen kaufen seltener und weniger Feldsalat. Verglichen mit den Mengenanteilen bei Gemüse oder Salaten, kauften Haushalte, bei denen die haushaltsführende Person unter 45 Jahre alt war, zwischen Dezember 2023 und November 2024 verhältnismäßig weniger Feldsalat. Wenn die haushaltsführende Person 45 Jahre oder älter war, kauften sie mehr Feldsalat ein. Derzeit sind drei Viertel aller Feldsalat kaufenden Haushalte kinderlos.
Die Verbraucher in Baden-Württemberg und in den Bundesländern
Hessen/Rheinland-Pfalz kauften zusammen 43 % an Feldsalat und damit überdurchschnittlich viel. Alle anderen Regionen zeigten im Vergleich zu Salat- und Blattgemüse insgesamt unterdurchschnittliche Einkaufsmengen an Feldsalat.
Sind es sonst oft die Discounter, die Marktanteile gewinnen, und zuletzt sah es auch für Feldsalat so aus, zeigt sich im rollierenden Jahr bis November 2024 eine andere Entwicklung. Zwar wurden zwischen Dezember 2023 und November 2024 ganze 88 % der Menge an Feldsalat im LEH gekauft, doch die Discounter mussten, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, fast drei Prozentpunkte an die Vollsortimenter abtreten. Beim Einkauf von Feldsalat sind die Einkaufsstätten außerhalb des organisierten Einzelhandels von vergleichsweise hoher Bedeutung. Mehr als 11 % der
Mengen werden an Marktständen, in Fachgeschäften oder direkt beim Erzeuger gekauft. Bei Salaten und Blattgemüsen insgesamt liegt dieser Anteil bei gut 5 %. Feldsalat wurde durch den LEH im Jahr 2024 in 353 Aktionen beworben. Damit seht er im Ranking auf Platz 36 aller Obst- und Gemüsearten, noch vor Blumenkohl und Kopfsalat. Innerhalb der Werbeaktionen wurde die 150-g-Packung durchschnittlich für 7,64 Euro/kg angeboten.
Der Bio-Anteil an den Werbeaktionen ist mit 36 % im Jahr 2024 vergleichsweise hoch. Für Gemüse insgesamt liegt er bei 19 %. Seit 2019 stieg der Anteil von Bio-Feldsalat in Aktionen stetig und war nur zuletzt rückläufig. Im Jahr 2023 lag er noch bei 47 %. Von dem Feldsalat, der im rollierenden Jahr insgesamt gekauft wurde, war knapp 19 % aus dem ökologischen Anbau. Außerhalb von Werbeaktionen gaben die Verbraucher 16,57 Euro/kg für Bio-Feldsalat aus.
Die Sortenvielfalt kann bei der Vermarktung auch zum Problem werden, wenn sich zu viele Überlappungen ergeben.
Marktanalyse ► Die Herausforderungen im Schweizer Steinobstmarkt, insbesondere in der Kirschenproduktion, sind vielschichtig: Schwankende Erntemengen, Sortenvielfalt, Lagerprobleme und der Preisdruck setzen die Branche unter Druck, berichtet der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID).
eim Steinobstseminar im Dezember 2024 wurden Lösungsansätze diskutiert –von einer stärkeren Fokussierung auf Qualität und Frische bis hin zur Bewältigung der Preissensibilität der Konsumenten. Das vom Schweizer Obstverband (SOV) und von SWISSCOFEL organisierte Seminar fand am 4. und 5. Dezember in Bern statt. Es war restlos ausgebucht, über 140 Teilnehmende aus Produktion, Handel, Forschung, Beratung, Politik und Verbänden aus der ganzen Schweiz nahmen teil und erhielten hilfreiche Informationen von Fachpersonen aus dem Inund Ausland über Herausforderungen und Perspektiven im Obstbau. Ein wesentliches Fazit: Der Weg zu einem nachhaltig wirtschaftlichen Markt bleibt anspruchsvoll. „Wir sind kein Veredelungs- oder Verarbeitungsbetrieb, sondern Vermarkter und Dienstleister”, sagte Markus Hämmerli, Leiter des Departements Frische und Lebensmittelsicherheit
bei der Fenaco-Tochter Inoverde, und betonte, dass Inoverde sich als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Konsumenten versteht. „Aber es ist eine Herausforderung, unserer Aufgabe als Bindeglied zwischen der produzierenden Landwirtschaft und unseren Kunden, dem Einzel- und Großhandel, gerecht zu werden”, erläuterte er weiter und ergänzte: „Denn sobald die Ware bei uns ist, ist sie noch nie besser geworden.” Diese Ausgangslage erschwere es insbesondere in Jahren mit großen Erntemengen. Laut Markus Hämmerli sind die Schwankungen in den Erntemengen eine der größten Herausforderungen. „In den vergangenen 14 Jahren hatten wir mehrfach schwierige Jahre in der Kirschenproduktion mit außerordentlichen Maßnahmen wie Exporten, Pflückstopps oder der Vernichtung von Ware”, erklärte er. Erntemengen über 2.000 t seien in der heutigen Konfiguration ei-
ne große Herausforderung und das, obwohl das eigene Vermarktungskonzept eigentlich 3.000 t Kirschen vorsehen würde. Die Diskrepanz zwischen Einkauf und Verkauf betrug im Jahr 2024 rund 20 % – ein Fünftel der übernommenen Kirschen wurden also nie verkauft. „Das ist weder nachhaltig noch ökonomisch”, erklärte Markus Hämmerli.
Auch in der Schweiz muss ein Mittelweg zwischen sPremiumQualität und attraktiver Preisgestaltung gefunden werden.
Eine weitere Komplexität ergibt sich durch die regional unterschiedlichen Erntezeitpunkte und die Vielfalt der Sorten. Die verschiedenen Reifezeiten der einzelnen Sorten sollten eigentlich eine bessere Planung ermöglichen, sind aber seitens der Produktion wetterbedingt eben kaum beeinflussbar. Je nach Witterung kann es sein, dass die mittelspäte Kirschensorte Kordia früher reif ist und dann mittelfrühe Sorten wie Christiana in Konkurrenz tritt. „Wir haben frühe Sorten aus späten Lagen, die auf mittelfrühe Sorten aus frühen Anbauregionen treffen – das führt zu einer Überlappung der Reifezeiten und hohen Lagerbeständen”, so Markus Hämmerli. „In Spitzenzeiten haben wir in einer Erntewoche 30 verschiedene Kirschensorten im Wareneingang – das macht die Verkaufsplanung nahezu unmöglich und sorgt für eine heterogene Präsentation am Point of Sale.” Zwar habe man lagertechnisch große Fortschritte gemacht, auch mit
dem Ziel, den Markt bei solchen Überlappungen zu stabilisieren. Die Lagerung sei gleichzeitig aber problematisch: „Im Jahr 2024 hatten wir Kirschen, die drei bis vier Wochen gelagert wurden – das widerspricht unserem Vermarktungskonzept und führt zu einem erheblichen Verlust an Frische und Qualität”, erläuterte Markus Hämmerli.
Diese Problematik wirke sich auch auf die Konsumentenwahrnehmung aus, den Kunden schätzten Kontinuität: „Wenn sie heute eine Sorte Kirschen kaufen, die ihnen besonders gut schmeckt, erwarten sie, diese auch morgen wieder zu finden – das ist bei einer solchen Sortenvielfalt kaum zu garantieren und führt zu Frustration am Verkaufspunkt”, erklärte Markus Hämmerli.
Stephan Blunschi von der Migros bestätigte diese Beobachtung und betonte, dass die Kundinnen und Kunden heute hohe Ansprüche haben: „Der Kunde will alles, er will es gleichzeitig und er will es immer.”
Die Realität, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse von Wetterbedingungen abhängig sind, werde dabei oft übersehen. So sorge es für Unverständnis, wenn Obst durch Hagel beschädigt sei oder bestimmte Sorten nicht verfügbar seien, wenn zum Einkaufszeitpunkt draußen die Sonne scheine. Ein weiteres emotionales Thema ist die Kaliberverteilung und deren Einfluss auf die Preisgestaltung.
Der Markt verlangt von den Produzenten bei Kirschen große, süße und knackige Früchte, was sich auch beim Preis widerspiegelt: Der Abgangspreis ab Verladeplatz betrug für Kirschen mit dem Kaliber 22 mm+ in den vergangenen Jahren knapp 5 CHF pro Kilogramm, beim Kaliber 24 mm+ rund 7 CHF pro Kilogramm und für Kirschen mit dem Kaliber 28 mm+ rund 8.40 CHF pro Kilogramm. Für Produzenten bedeutet dies also je größer, desto besser. Während 2024 im Wareneingang von Inoverde aber 59 % der Kirschen ein Kaliber von 28 mm+ aufwiesen, waren es beim Verkauf nur 43 %. Der höhere Preis
Anfang Dezember traf sich die Branche zum ausgebuchten Steinobstseminar in Bern.
für die ganze großen Kirschen setzt also einen falschen Anreiz: „Der große Preisunterschied zwischen den Kalibern ist ein emotionales Thema und wir müssen klären, ob die Preisdifferenz gerechtfertigt ist”, bekannte Markus Hämmerli.
Gleichzeitig stellt aber die Preissensibilität der Konsumenten ein Problem dar. Auch bei Kunden, die preisorientiert einkaufen, stehe die Qualität sehr weit oben, erklärte Stephan Blunschi von der Migros. Diese Beobachtung werden von Inoverde gestützt: „Schweizer Kirschen sind ein Premiumprodukt – den-
noch sehen wir, dass sie vor allem während Aktionen verkauft werden”, erklärte Markus Hämmerli und ergänzte: „Dies untergräbt den Premiumcharakter der Kirsche und birgt ein Imagerisiko.” Das Spannungsfeld zwischen hochwertiger Ware und günstigen Preisen sei somit ein zentraler Treiber, so Stephan Blunschi. Gleichzeitig forderten Konsumenten eine verantwortungsbewusste Produktion, seien jedoch kaum bereit, Kompromisse beim Geschmack und der Qualität einzugehen.
Sowohl Stephan Blunschi als auch Markus Hämmerli betonten, dass die Herausforderung des Steinobstsektors von der ganzen Branche gemeinsam angegangen werden müssen. So sehen sie bei der Zusammenarbeit in der Branche beide viel Potenzial, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. „Ich wünsche mir, dass wir weniger über Lagerverluste und Aktionsbeiträge sprechen, sondern die Qualität und Frische wieder in den Fokus stellen”, so Markus Hämmerli. Dazu gehöre auch eine Schärfung des Sortenportfolios und die Wei-
terentwicklung der Produktionsstrukturen. Nur so könne die Homogenität erhöht und die Effizienz gesteigert werden. „Die Marktchance besteht darin, eine gute Qualität zu einem günstigeren Preis anbieten zu können”, betonte derweil Stephan Blunschi.
Während Markus Hämmerli also die Wertigkeit der Produkte stärker betonen will, sieht Stephan Blunschi die Notwendigkeit, die Preisorientierung der Kundschaft zu bedienen. Und so zeigt sich, dass es trotz Dialogbereitschaft in der Branche noch keine einfachen Lösungen gibt, um den Steinobstmarkt nachhaltig und wirtschaftlich zu sichern.
Schweiz ► Im Dezember 2024 wurden die Lagerbestände an Bio-Äpfeln weniger stark abgebaut als in den Vorjahren. Die Reduktion betrug 517 t – ein Rückgang, der um 50 t geringer ausfiel als im Vergleichsmonat Dezember 2023. Rund 43 % der abverkauften Lagermenge entfielen auf die Sorte Gala (224 t), gefolgt von Topaz mit 106 t, berichten BioSuisse und Swisscofel.
Ende Dezember 2024 verblieben noch rund 7.001 t Bio-Äpfel auf Lager – etwa 2.631 t mehr als im Dezember 2023 und 1.429 t mehr als im Dezember 2022. Den größten Anteil an der Menge macht Gala mit 2.272 t aus, gefolgt von Topaz (774 t), Braeburn (704 t), Jonagold (315 t) und Pinova (277 t). Zudem lagern noch 916 t Premiumapfelsorten, 676 t anderer Sorten sowie 429 t Robuste und Resistente Sorten.
Im Januar 2025 startet bei Coop erneut die Promotion „Bio-Apfel des Monats“ mit der Sorte Topaz, die für eine zusätzliche Verkaufssteigerung dieser Sorte sorgen wird. Neu ist seit dieser Saison die gesonderte Auflistung der Kategorie „Robuste und Resistente Sorten“ im Lagerbestand von Swisscofel. Zuvor waren diese Apfelsorten der Kategorie „Premiumapfelsorten“ zugeordnet. Da die Umstellung in
Neu ist seit dieser Saison die gesonderte Auflistung der Kategorie „Robuste und Resistente Sorten“ im Lagerbestand von Swisscofel.
den ersten Monaten noch nicht allen bekannt war und die Mengen weiterhin bei den Premiumsorten eingetragen wurden, ergibt sich bei den Robusten und Resistenten Sorten für Dezember 2024 ein Anstieg der Lagermenge.
Auch die Lagermengen der Bio-Birnen wurden im Dezember weiter reduziert. Die Lagerminderung im De-
zember 2024 betrug 218 t, was um 103 t höher ist als im Dezember des Vorjahres. Es wurden Ende Dezember bereits 16 % der Ende Oktober eingelagerten Menge verkauft. Es verbleiben 874 t Bio-Birnen an Lager. Davon sind 332 t von der Sorte Gute Louise, 244 t Conference und 183 t Kaiser Alexander. Die anderen Sorten betragen rund 115 t.
Handel ► Die EU-Kommission und die Schweizer Regierung haben sich Ende 2024 auf ein umfassendes Maßnahmenpaket geeinigt, das die gegenseitigen Beziehungen in einer Reihe von Politikfeldern neu regelt. Dazu gehören auch die Landwirtschaft und der Bereich Ernährung. Die jetzt ausgehandelte Ausweitung des Abkommens über den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen (Landwirtschaftsabkommen) im Bereich der Lebensmittelsicherheit soll den Verbraucherschutz stärken.
Zudem soll der Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse im gemeinsamen Lebensmittelsicherheitsraum den Zugang der Schweizer Lebensmittelproduzenten zum EU-Markt erleichtern. Konkret wird mit einem Zusatzprotokoll zum Landwirtschaftsabkommen ein gemeinsamer Lebensmittelsicherheitsraum geschaffen. Dabei wird die Schweiz den gewünschten Zugang zur Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und den relevanten Netzwerken der EU erhalten. Neu ist die Einbindung der Schweiz in das Zulassungssystem für Pflanzenschutzmittel der EU. Spezifische Ausnahmen wie das Tiertransitverbot sollen verhindern, dass das Abkommen zu einer Senkung der in der Schweiz geltenden hohen Standards führt, insbesondere im Bereich des Tierschutzes und der gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Über das Verhandlungsmandat hinaus wurde von Bern erreicht, dass die Pflicht zur Angabe des Herkunftslandes bei Lebensmitteln, die in der Schweiz vertrieben werden,
erhalten bleibt. Trotz der weiteren Annäherung an die EU bleibt die Schweiz in der Ausgestaltung ihrer Agrarpolitik auch künftig eigenständig. Auch der bestehende Grenzschutz inklusive Zölle und Kontingente bleibt erhalten. Eine Harmonisierung der Agrarpolitiken der EU und der Schweiz bleibt ausgeschlossen. Die erzielte politische Einigung muss von beiden Seiten
Das wieder erwachte Superfood
Mit einem Landwirtschaftsabkommen schaffen die Schweiz und die EU einen gemeinsamen Lebensmittelsicherheitsraum.
noch geprüft und anschließend in den jeweils vorgesehenen institutionellen Verfahren der Schweiz und der EU umgesetzt werden. Nach Angaben der Regierung in Bern ist die EU der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Zwischen beiden Wirtschaftsräumen werden jedes Jahr Agrarprodukte und Lebensmittel im Wert von mehr als 16 Mrd CHF (17 Mrd Euro) gehandelt. Rund die Hälfte der Schweizer Exporte in diesem Bereich geht in die EU; im Gegenzug stammen etwa drei Viertel der Importe aus der Gemeinschaft. AgE
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt Palm- oder Schwarzkohl als ausgestorben, überlebte aber in Anbaugebieten in der Toskana und den Apenninen. Als Superfood feiert er seine Wiedergeburt, teilt der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) mit. Palmkohl ist eine Varietät des Gemüsekohls und eng mit Grünkohl und Brokkoli verwandt. Aufgrund seiner robusten Natur und seiner Fähigkeit, auch bei kaltem Wetter zu gedeihen, hat er in vielen Kulturen eine wichtige Rolle in der Ernährung gespielt. Die Schweizer Saison dauert ungefähr von November bis Februar. Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war er weit verbreitet und wurde auch nördlicher der Alpen kultiviert. Danach verschwand er zunehmend von den Tellern und anfangs des 20. Jahrhunderts glaubte man die Kohlart sogar als ausgestorben. In der Toskana und im nördlichen Apennin wurde Palmkohl aber weiter kultiviert und gilt dort als lokale Spezialität. Die genaue Herkunft von Palmkohl ist nicht bekannt, möglicherweise stammt er aus der Toskana. Dort wird er seit Jahrhunderten angebaut und in der traditionellen Küche verwendet. In Italien wird er aufgrund seiner dunklen Farbe auch als „Cavolo Nero“ bezeichnet, was übersetzt „schwarzer Kohl“ bedeutet.
Österreichische Hagelversicherung ► „Frost, Hagel, Sturm, Dürre und Überschwemmung machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen. Die Konsequenz ist ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 260 Mio Euro, davon 60 Mio Euro durch den Spätfrost Ende April, 150 Mio Euro bedingt durch das Risiko Dürre und 50 Mio Euro durch Hagel, Sturm und Überschwemmung“, erklärt Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.
Der Winter war überwiegend überdurchschnittlich warm, mit nur wenigen kalten Phasen, insbesondere im Januar, so die Österreichische Hagelversicherung weiter. Der Februar stellte einen Rekord auf und war der wärmste seit Beginn der Messungen. Auch der Frühling war der wärmste in der 258-jährigen Messgeschichte. Besonders der März und die erste Aprilhälfte fielen durch extreme Wärme auf, mit dem frühesten „30-°C-Tag “ am 7. April in Bruck an der Mur. Die ungewöhnliche Wärme im Februar und März beschleunigte die Pflanzenentwicklung erheblich. Beispielsweise war die Marillenblüte die früheste seit Beginn der Aufzeichnungen und lag etwa vier Wochen vor dem Durchschnitt der Jahre 1961-1990. Auch die Apfelblüte war so früh wie seit 1946 nicht mehr. Diese frühen Blühphasen führten in Kombination mit einer Kaltphase in der zweiten Aprilhälfte zu Spätfrostschäden, die besonders Obstkulturen und teilweise auch den Weinbau betrafen. Der Sommer brachte ungewöhnliche Hitze. So war der August der wärmste in der österreichischen Messgeschichte. Das macht sich auch in der Anzahl an Hitzetagen (Tage mit mehr als 30 °C) bemerkbar: Wurden in den 1980er Jahren noch 13 Hitzetage am Standort Wien gemessen, so waren es 2024 52 Hitzetage – so viele wie noch nie in der bisherigen Messgeschichte! Auch der Herbst fiel deutlich zu warm aus, mit überwiegend sehr milden und nur wenigen kalten Phasen, aber dann mit enormen Regenmengen. So wurde z.B. in
Nicht der Klimaschutz ist eine Gefahr, sondern der menschengemachte Klimawandel und der hausgemachte Bodenverbrauch.
St. Pölten mit 447 mm ein Niederschlagsrekord erreicht (der bisherige September-Niederschlagsrekord in St. Pölten lag bei 202 mm im Jahr 1937). „Zusammengefasst hat 2024 das bisher heißeste Jahr 2023 von der Spitzenposition verdrängt. Ein weiterer Rekord, der auf die menschengemachte Erderwärmung hinweist“, so die Österreichische Hagelversicherung.
Gefahr: Menschengemachter Klimawandel
„Wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel nicht alle an einem Strang ziehen, wird ein Sommer wie der diesjährige in wenigen Jahrzehnten zu den kühleren zählen. Während der Sommertourismus von der Hitze punktuell profitiert, steht die standortgebundene Landwirtschaft mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel aufgrund vertrockneter Äcker, frostgeschädigter Obstund Weinkulturen oder hagelzerstörter und überschwemmter Felder
vor enormen Herausforderungen“, so Weinberger. Die Erderwärmung bedrohe den Agrarsektor, weil 80 % des Ertrags vom Wetter abhingen. Somit sei die nationale Ernährungssicherheit durch Ernteausfälle gefährdet. Verschärft werde die Situation auch dadurch, dass das Land durch fahrlässige Verbauung zubetoniert werde und damit die Lebensmittelversorgungssicherheit gefährde. „Die Verbauung führt aber auch zu einer deutlichen Zunahme von Hochwasserschäden, weil zubetonierter Boden kein Wasser speichern kann. Nicht der Klimaschutz ist eine Gefahr, sondern der menschengemachte Klimawandel und der hausgemachte Bodenverbrauch. Diese Fehlentwicklungen nehmen unseren Kindern die Zukunft. Daher wünsche ich mir für das neue Jahr eine ökologische Wirtschaftspolitik. Sehen wir Boden- und Klimaschutz als eine Chance für die Wirtschaft, für die Natur sowie für die kommenden Generationen“, so Weinberger abschließend.
BERLIN 5|6|7 February
FRUIT LOGISTICA 2025 HALL 7.2A | ROOM 1
• Wednesday, 5 February 2025
2025 PROGRAMME (subject to change)
AI Translation: German, English, Spanish, French, Italian
11.00 - 11.30 Sensor traps and artificial intelligence against pests
Dr. Silvia Schmidt, Laimburg Research Centre, Italy
Moody Soliman, Ryp Labs, USA
14.00 - 14.30 Emerging fungal pathogens of fruit crops and innovative control strategies
Dr. Vladimiro Guarnaccia, University of Torino, Italy
12.00 - 12.30 The Future of Fresh: How Ryp Labs’ StixFresh is Revolutionizing Food Loss Reduction
Jari Temmermans, University of Antwerp, Belgium
• Thursday, 6 February 2025
11.00 - 11.30 Exploring Mechanisms Regulating Flowering Time in Tree Fruits
Dr. Susan Schröpfer, Julius Kühn Institute - Institute for Breeding Research on Fruit, Germany
12.00 - 12.30 A sustainable innovative pepper category
Heleen van Rijn-Wassenaar, Rijk Zwaan, Netherlands
14.00 - 14.30 HypoWave – New ways to reuse wastewater in agriculture
Dr. Martina Winker, ISOE - Institute for Social-Ecological Research, Germany
15.00 - 15.30 The impact of digital and regenerative agriculture on agri-food value chain and their role in sustainability
Antonella Pucci, Hort@/BASF, Germany
• Friday, 7 February 2025
11.00 - 11.30 A vaccination against diseased fields
15.00 - 15.30 Rethinking Strawberry Cultivation: Biocontrol and Microbial Solutions for Healthier, Tastier Fruit
Marcel van der Heijden, University of Zurich, Switzerland
12.00 - 12.30 Supporting food security with vertical farming
Tristan Fischer, Fischer Farms, UK
Visit FRUIT LOGISTICA, learn about the latest trends and be inspired by high-ranking speakers.
MESSE BERLIN GmbH
Tel. +49-(0)30-3038-0 fruitlogistica@messe-berlin.com
FRUCHTHANDEL MAGAZIN
Tel. +49-(0)211-9 91 04-40
anzeigen@fruchthandel.de
BIOFACH | Nürnberg ► Vom 11. bis 14. Februar 2025 findet die BIOFACH in Nürnberg statt. Akteure und Akteurinnen entlang der gesamten Wertschöpfungskette versammeln sich vor Ort in Nürnberg sowie auf der BIOFACH digital. Alle gemeinsam stellen die Weichen für eine nachhaltige Zukunft. Dabei entdecken sie das vielfältige Angebot der internationalen Ausstellenden und tauschen ihr Wissen u.a. im BIOFACH Kongress aus. Das Fokusthema 2025: Yes, we do! – Wie Wandel in der Bio-Lebensmittelwirtschaft gelingt.
Dominik Dietz, Veranstaltungsleiter BIOFACH, erklärt: „Die BIOFACH ist der Ort, an dem die Bio-Community alljährlich und gemeinsam die ökologische Transformation vorantreibt. Hier in Nürnberg, sowie digital, bringt sie Pioniere, Experten, Ideensuchende und Start-ups zusammen.“ Für 2025 seien einige Neuerungen geplant. Zum Beispiel bekämen die für eine nachhaltige Zukunft so wichtigen Trends und Innovationen einen noch größeren Fokus. „Außerdem haben wir das spezifische Angebot für Zielgruppen wie dem Handel oder Vertreter der Außer-Haus-Verpflegung, ausgebaut“, ergänzt Dietz.
Bei der ökologischen Transformation hin zu mehr Bio auf den Tellern weltweit, spielt die Außer-Haus-Verpflegung eine große Rolle. Hier liegt enormes Potenzial für einen nachhaltigen Wandel des Ernährungssystems. Die Politik stellt in vielen Ländern bereits die Weichen, doch Preissteigerungen oder der Fachkräftemangel stellen Gastronomen weiterhin vor Herausforderungen. Die BIOFACH vernetzt Experten der Außer-Haus-Verpflegung mit Interessierten. Hier finden sie kreative Lösungsansätze, Ideen und geballtes Wissen. Die 2024 erstmals als Treffpunkt HoReCa – GV & Gastroetablierte Fläche, bietet im Februar als Sonderfläche „Bio außer Haus“ noch mehr Raum, um ins Gespräch zu kommen. Neben Ausstellerpräsentationen und den bekannten Kommunikations- und Wissensformaten wird das Rahmenprogramm ergänzt. Zur BIOFACH 2025 zählen zu den weiteren Angeboten für die Außer-Haus-Verpflegung beispielsweise Live-Cookings, Best-Practice-Beispiele und vielfältige Vorträge. Zudem bietet der Kongress mit unzähligen Themenpanels und das interaktive SustainableFutureLab einen Ort für den Wissenstransfer.
Die Transformation in der Lebensmittelbranche stellt den Handel vor große Herausforderungen. Für die immer besser informierten Kundinnen und Kunden steigt neben dem Preis die Bedeutung von Themen wie Gesundheit und Geschmack, aber auch nachhaltigem Konsum. Das Spannungsfeld zwischen Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel und Discountern bildet ein
Die BIOFACH findet 2025 sowohl vor Ort in Nürnberg, als auch digital statt.
dynamisches Wettbewerbsumfeld. In den unterschiedlichen Rahmenprogrammen für Händlerinnen und Händler stellt die BIOFACH 2025 Zukunftskonzepte vor. Themen rund um die Herausforderungen und Bedarfe des Handels finden sie in kommunikativen und interaktiven Formaten, wie dem SustainableFutureLab, erhalten Fachwissen im Forum Fachhandel oder am Meeting Point BIOimSEH.
Eine ökologische Transformation des Ernährungssystems gelingt nur dann, wenn der gesamte Lebensmittelkreislauf betrachtet wird – vom Acker bis zum Teller, vom Teller bis in den Wiederverwertungskreislauf. Hierbei sind kreative Ideen gefragt. Die BIOFACH 2025 bietet diesen daher noch mehr Raum. Auf zwei Bühnen, der INNOVATION STAGE sowie der PRESENTATION STAGE, stellen Ausstellende und Experten nachhaltige Lösungen und Produktinnovationen vor. Am Neuheitenstand finden Besuchende eine kompakte Übersicht der angemeldeten Marktneuheiten. Deutsche Start-ups präsentieren sich am vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Gemeinschaftsstand „Young Innovators“. Die „International Newcomers“ zeigen, was die internationale Bio-Startup Szene zu bieten hat. Um kreative Ideen zu fördern, bietet die BIOFACH 2025 jungen Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Ideen und Produkte im Rah-
men der BIOFACH Start-up Pitches vor dem globalen Fachpublikum zu präsentieren. Die Bio-Community ist bereits in den Wochen vor der BIOFACH 2025 gefragt. In einem Voting entscheiden sie darüber, welche Startups auf der Messe vor einer Fachjury im Finale um den BIOFACH Start-up Award antreten dürfen.
Die Erlebniswelt VEGAN wird 2025 zur Erlebniswelt PLANETARY HEALTH. Mit dem neuen Namen erhält sie auch ein angepasstes Konzept, welches in Kooperation mit AöL (Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller) und GFC (Good Food Collective) ausgearbeitet und umgesetzt wird. Neben veganen Lebensmitteln stehen die Themen alternative Proteinquellen und Vollwert im Fokus. Gemeinsam gestalten die Partner ein interaktives Programm, welches den Bereich Planetary Health umfassend aufgreift. Dazu zählen Expertenvorträge, Live-Cookings, Panels und Quiz-Shows.
Mit dem Fokusthema „Yes, we do! – Wie Wandel in der Bio-Lebensmittelwirtschaft gelingt“, stellt der BIOFACH Kongress 2025 drei zentrale Hebel für eine sichere Lebensmittelversorgung in den Mittelpunkt. Das Schwerpunktthema wählte die BIOFACH mit dem internationalen Schirmherr IFOAM – Organcis International sowie dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Die Säulen für den Wandel bilden dabei Nachhaltigkeit als steuerndes Kriterium in der Finanzwelt, öffentliche Hand als Treiber für mehr Bio und BioLebensmittel mit überzeugenden Geschichten vermarkten.
Für die immer besser informierten Verbraucher steigt neben dem Preis die Bedeutung von Themen wie Gesundheit und Geschmack.
Bioverbände haben sich erstmals in einem gemeinsamen öffentlichen Statement zur regenerativen Landwirtschaft positioniert. Demnach begrüßt die Branche „echte und ernsthafte regenerative Akteure als natürliche Verbündete und wichtige Impulsgeber für die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Praktiken“, sofern diese „zu wirklich transformativen Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssystemen führen“. Zugleich warnen die Mitzeichner vor einer aus ihrer Sicht irreführenden Verwendung von Begrifflichkeiten und damit einhergehendem Greenwashing der „industriellen Landwirtschaft“, insbesondere im Hinblick auf die Bezeichnung „regenerativ“. „Da der Begriff weder
geschützt ist, noch anderweitigen Regularien unterliegt, besteht die Gefahr, dass er auch dort genutzt wird, wo nicht wirklich nachhaltig gearbeitet wird“, gab der Präsident von Bioland und der EU-Gruppe der Internationalen Vereinigung ökologischer Landbaubewegungen (IFOAM Organics Europe), Jan Plagge, am 16. Januar in Mainz zu bedenken. Bei der regenerativen Landwirtschaft steht laut Plagge ein gesunder Boden im Zentrum, der die Basis für Ertrag, Resilienz und damit wirtschaftlichen Erfolg bilde. Demnach gehörten die eingesetzten Methoden zur „DNA des Ökolandbaus“. Die gemeinsame Position war auf Initiative von Bioland, IFOAM Organics Europe und weiteren Bioverbänden beim Organic World Congress in Taiwan im Dezember 2024 erarbeitet worden. AgE
Moderne Strukturen und ein verlässliches Team ... ... sorgen für knackig frische Bio-Äpfel.
Thünen-Institut ► Die Ernährungssysteme in Deutschland und Europa sind weder gesund noch nachhaltig. Es werden zu viele tierische und zu wenige pflanzliche Produkte konsumiert. Eine entsprechende Anpassung der Mehrwertsteuern würde der Gesundheit, der Umwelt und der Ökonomie zugutekommen. Das zeigen Forschende nun in einer umfassenden Folgenabschätzung.
Keine Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse, dafür erhöhte Mehrwertsteuern auf Fleisch und Milch: Das würde sich positiv auf ernährungsbedingte Krankheiten, Umwelt, Konsum und Steuereinnahmen auswirken. Denn Lebensmittelpreise beeinflussen unser Kaufverhalten. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende unter der Federführung von Dr. Marco Springmann, Wissenschaftler an der Universität Oxford, sowie Dr. Florian Freund, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Marktanalyse. Am meisten Erfolg verspricht den Forschern zufolge, die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Produkte zu verringern und gleichzeitig die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte zu erhöhen.
Die projizierten Folgen für Europa: Die Umweltauswirkungen würden um sechs Prozent sinken, beispielsweise würde Deutschland etwa zehn Millionen Tonnen weniger Kohlendioxid ausstoßen. Das entspricht ungefähr den jährlichen Emissionen Lettlands.
Außerdem gäbe es 330 ernährungsbedingte Todesfälle weniger pro eine Million Menschen. In Deutschland wären es 20.000 Todesfälle weniger. Die Steuereinnahmen würden um 46 Mrd US-Dollar steigen, in Deutschland etwa um sieben Mrd US-Dollar. Die Kosten für die Gesellschaft durch Krankheiten und Klimaschäden würden um 37 Mrd US-Dollar sinken, in Deutschland um etwa sechs Milliarden US-Dollar. „Um Zielkonflikte
zwischen Ökonomie, Umwelt und Gesundheit zu minimieren, sollte nach Möglichkeit die Mehrwertsteuer auf beide Produktgruppen angepasst werden“, sagt Dr. Florian Freund.
Durch geringere Steuern auf pflanzliche Produkte würden sich vor allem die Ernährung und die Gesundheit der Bevölkerung verbessern. Umwelt und Steuereinnahmen würden hingegen besonders von höher besteuerten tierischen Produkten profitieren. „Lässt sich eine stärker zielgerichtete Steuer wie die CO2-Steuer nicht durchsetzen, könnte die Reform der Mehrwertsteuer eine einfache Möglichkeit sein, dennoch Ernährungssysteme nachhaltiger zu gestalten“, erklärt Dr. Marco Springmann.
Im europäischen Durchschnitt liegt der Mehrwertsteuersatz für Fleisch und Milch bei acht Prozent und für Obst und Gemüse bei neun Prozent. Die Steuersätze variieren jedoch von Land zu Land sehr stark. Während im Vereinigten Königreich kaum Steuern auf Lebensmittel erhoben werden, sind es in Dänemark 25 %. Mehr als die Hälfte der betrachteten Länder haben ähnlich hohe Steuern auf tierische und pflanzliche Produkte. Mehr als ein Drittel der Länder erheben sogar deutlich höhere Steuersätze für pflanzliche Produkte. Auch in Deutschland ist die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Nahrung mit knapp neun Prozent höher als für tierische Nahrungsmittel, die mit sieben Prozent besteuert werden. Eine Reform der Mehrwertsteuer wurde in Deutschland auf politischer Ebene bereits diskutiert, fand aber bisher keine Zustimmung.
Visit the special FLIA exhibition areas!
Winners are selected by the votes cast by visitors to FRUIT LOGISTICA. Cast your personal vote and have the chance to win an Apple AirPods Pro 2!
Main FLIA Exhibition in Foyer Hall 20/21
FLIA TECHNOLOGY
Exhibition between Hall 1.1/2.1
Voting ends 18.00, Thursday 6 February 2025
Award ceremony Friday 7 February 2025 between halls 1.1 and 2.1
Politik ► Die US-amerikanischen Obst- und Gemüseerzeuger und Erzeugerbetriebe haben derzeit viel mit denen in Europa und anderen Teilen der Welt gemeinsam. Sie wissen nicht, was die Zukunft für sie bringen wird. Und dies hängt nicht zuletzt mit dem frisch vereidigten US-Präsidenten Donald Trump zusammen, der für seinen unberechenbaren, abrupten und polarisierenden Regierungsstil nur allzu bekannt ist.
Michael Schotten
Planungssicherheit ist da Fehlanzeige. Aber das Problem ist nicht auf die USA beschränkt. Was bedeutet es für den globalen Handel und für die Preisbildung in den internationalen Märkten, wenn die Zölle z.B. für mexikanische Frischeprodukte wie Avocados oder Limetten ganz plötzlich in die Höhe schnellen? Dann nämlich, wenn die US-Zölle explodieren sollten und sich die Warenströme eine andere Richtung, u.a. auch nach Europa, suchen müssten? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt des von Chris White moderierten International Media Briefings im Vorfeld der diesjährigen FRUIT LOGISTICA, die in Kürze in Berlin ihre Tore öffnen wird. Eingeladen war u.a. Cathy Burns, Vorsitzende der International Fresh Produce Association (IFPA). Aus ihrer Sicht werden drei Themen in den kommenden Jahren in den USA im Fokus stehen. Zum einen eine weitreichende Deregulierung des US-Agrarsektors, die sich nach ihrer Einschätzung allerdings positiv auch für die O+G-Erzeuger auswirken werde. Dann die Förderung des Verzehrs von Obst und Gemüse im Rahmen des Ziels einer gesünderen Ernährungsweise in den USA. Und schließlich die wirtschaftliche Stärkung des heimischen Agrarsektors. Befragt zur Bedeutung eines möglichst unverzerrten internationalen Handels sagte Cathy Burns: „Handelsabkommen sind aus unserer Sicht unverzichtbar, um den Interessen der Obst- und Gemüseerzeuger und Konsumenten nicht nur bei uns, sondern weltweit zu nutzen. Aber sie müssen für alle Seiten Sinn ergeben und das wird gerade untersucht.“ Wichtige inhaltliche Punkte für die kommenden Jahre seien neben der Konsumförderung verbesserte Marktzugangsmöglichkeiten sowie eine Reform des Gesetzes zur Arbeit in der Landwirtschaft. Bei diesen Fragen müsse man darauf hinwirken, zu überparteilichen und einvernehmlichen Lösungen zu kommen.
Ob sie bei ihren Äußerungen auch die befristete Beschäftigung ausländischer (Saison-)Arbeitskräfte in der US-Landwirtschaft im Blick hatte? Darauf jedenfalls ging Cathy Burns im Media Briefing nicht näher ein, ebenso wenig wie auf den plötzlichen Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen oder auf einen stärkeren protektionistischen Kurs der USA, den viele nun befürchten. In der US-amerikanischen O+G-Branche ist die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften gerade ein zentrales Thema, denn ohne sie könnten Ernten genauso wenig eingefahren werden wie bei uns in Europa. Und ohne sie wären Erzeugerbetriebe angesichts der auch in den Staaten explodierenden Kosten nicht konkurrenzfähig. Insbesondere die Ankündigung von Donald Trump, illegale Migranten ohne Wenn und Aber in ihre Ausgangsländer zurückzuschicken, genauer gesagt, zu „deportieren“, sorgte zuletzt für große Unruhe. Denn hunderttausende Saisonarbeitskräfte aus Mexiko, Venezuela oder Guatemala arbeiten in der US-amerikanischen O+G-Wirtschaft völlig legal mittels befristeter Arbeitsvisa. Präsident Trump hat sich bislang
noch nicht dazu geäußert, was mit ihnen geschieht, ob es womöglich Verschärfungen geben soll. Für die US-Farmer steht unterdessen fest, dass sie buchstäblich einpacken können, wenn es diese günstigen, legalen Arbeitskräfte nicht mehr geben sollte. Zuletzt wurde die Interessenvereinigung „Protect Our Produce Coalition“ (POPC) gegründet, die bei der neuen US-Regierung schon eine Petition eingereicht hat. Die überholte Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung verdränge die amerikanischen Landwirte aus dem Geschäft, heißt es darin. „Die neue Regierung hat die Möglichkeit, das H-2A-Gastarbeiterprogramm zu stärken, das für die Lebensmittelproduktion in den USA von entscheidender Bedeutung ist“, fügt POPC hinzu. H-2A-Gastarbeiter sind aufgrund des Mangels an einheimischen Arbeitskräften, die bereit sind, in der Landwirtschaft zu arbeiten, für den Anbau, die Pflege und die Ernte von Obst und Gemüse in den USA unerlässlich. Dieses Programm muss beibehalten und modernisiert werden, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden“, so die Erzeuger-Koalition. Nun müssen sie nur noch abwarten, ob der Präsident das genauso sieht.
Westafrika ► Cashew-Nüsse sind ein besonders hochwertiges Produkt und gehören als solches schon lange zu den Standardartikeln im Lebensmitteleinzelhandel. Die wichtigste Produktionsregion weltweit ist Westafrika mit Herkunftsländern wie Ghana, Benin, Nigeria und allen voran Côte d’Ivoire.
Zunehmend ist auch schon Ware in Bio-Qualität in deutschen Discountern zu finden. Für kleinere und mittlere CashewVerarbeiter in Westafrika ist es häufig schwierig, eine zuverlässige Finanzierung zu finden. Um dieses Problem zu lösen, haben das Centre for the Promotion of Imports from developing countries (CBI) und Oikocredit ein neues Instrument namens „Cash-flow Let Cashew Flow“ ins Leben gerufen. Es soll dabei helfen, das Finanzmanagement und die Effizienz von CashewVerarbeitern zu verbessern. Die vielversprechenden Ergebnisse dieses Pilotprojekts könnten auch anderen landwirtschaftlichen Kleinbauern innerhalb und außerhalb des Cashew-Sektors zugutekommen, zeigt sich das CBI optimistisch. „Der Aufbau stärkerer und
nachhaltigerer Sektoren erfordert, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Zugang zu Finanzmitteln haben. Cashew-Verarbeiter in Ländern wie Côte d’Ivoire haben oft Schwierigkeiten, die benötigten
Mittel, wie etwa Betriebskapital, zu erhalten“, so das CBI. Im November 2022 teilte der ivorische Verband des Cashew-Sektors (GIC-CI) der CBI diese Bedenken mit. Anfang 2023 bat die CBI Oikocredit um Hilfe bei der Lösung dieser Probleme. Als weltweit tätige Genossenschaft und sozialer Investor vergibt Oikocredit Kredite für Investitionen und Betriebskapital an die Cashew-Branche. Gemeinsam haben die Partner ein Instrument entwickelt, das kleinen und mittleren Cashew-Verarbeitern hilft, ihr Finanzmanagement zu verbessern.
Jules van Son, Programmmanager bei CBI, erklärt: „Mit der Entwicklung dieses Instruments zur Überwachung geschäftlicher Prozesse haben wir einen nützlichen ersten Schritt in Richtung finanzielle Eingliederung getan. Die landwirtschaftlichen Verarbeiter haben nun ein Instrument zur Hand, mit dem sie sich einen besseren Überblick über ihren Cashflow verschaffen können. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für den Nachweis der Förderungswürdigkeit. Wir sehen ein großes Potenzial für die weitere Entwicklung mit Partnern in anderen Ländern und Sektoren.“
SÜDAFRIKA
Kernobstbranche bereitet sich auf Saison vor
Die Apfel-Export-Saison 2024 endete mit einem Höchststand von 48,6 Mio Kartons (12,5 kg); ein Anstieg von 12 % im Vergleich zur Saison 2023. Die erste Schätzung für die Exportsaison 2025 deutet Hortgro zufolge auf einen Anstieg um 5 % im Vergleich zu 2024 hin. Der Anstieg der Exportmengen wird zurückgeführt auf Produktion zurückzuführen, da junge Obstplantagen in Produktion gehen, ertragreichere ertragreicheren Sorten und der Erholung von den Hagel- und Überschwemmungsschäden im Jahr 2023 sowie von günstigeren Wetterbedingungen. Auch bei den Birnen wird ein leichter Anstieg gegenüber der vorigen Saison. In dieser Phase sind die kühleren Nächte vorteilhaft für das Wachstum der Früchte und die Farbentwicklung. Der Sonnenbrand ist bisher sehr gering und das moderate Wetter ist rundum positiv. Der Zeitpunkt der Saison ist derzeit sieben bis zehn Tage später als in der vergangenen Saison, obwohl der Zeitpunkt der Saison insgesamt als normal angesehen wird. Es wird erwartet, dass das Exportvolumen von Äpfeln um 5 % steigen wird. Es wird erwartet, dass rote zweifarbige Äpfel wie Royal Gala/Gala (+6 %), Cripps Pink/Pink Lady® (+7 %) und Bigbucks/Flash Gala (+24 %) den größten Teil des Mengenzuwachses ausmachen werden. Positiv sind auch die Aussichten für Cripps Red/Joya®, deren Volumen um 9 % steigen soll. Der Anstieg ist hauptsächlich darauf zurückzuführen auf zahlreiche neue Anbauflächen und eine gute Fruchtqualität zurückzuführen. Der geschätzte Birnenexport wird voraussichtlich 21,1 Mio Äquivalentkartons erreichen, das sind 4 % mehr als 2024. Die Exportmengen von Forelle und Abate Fetel werden voraussichtlich um jeweils 7 % steigen, während für Packham’s Triumph ein moderater Anstieg von 2 % erwartet wird. Bei Sommerbirnen wie Cheeky, Celina, Rosemarie und Sempre wird ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Die Frühbirnen Bon Chretien, Rosemarie und Celina werden derzeit geerntet, und die Qualität der Früchte ist ausgezeichnet. Im Allgemeinen sind die Früchte sauber und weisen kaum Windspuren auf.
Die Fachleute bilden das Rückgrat eines Systems, das auf die Minimierung von Überproduktion und Verschwendung spezialisiert ist.
Höveler Holzmann ► Die Herausforderungen der Frischeindustrie sind immens: Produkte müssen stets mit höchster Qualität in den Bereichen Pünktlichkeit, Frische und Produktqualität an die Kunden geliefert werden können. Eine optimal gestaltete Supply Chain ist entscheidend, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Eine leistungsstarke SCM-Organisation ist der Schlüssel zu diesem Erfolg.
Eric Hummes und Simon Wenzel
Produkte müssen stets mit höchster Qualität in den Bereichen Pünktlichkeit, Frische und Produktqualität an die Kunden geliefert werden können.
Sie sorgt nicht nur für die Einhaltung von Frische und Termintreue, sondern optimiert auch die Kostenstrukturen entlang der gesamten Lieferkette. Durch präzises Bestandsmanagement werden Überbestände und damit verbundene Verschwendung minimiert, was nicht nur die Gewinnmargen verbessert, sondern auch einen Beitrag zur Umweltschonung leistet.
Das Fundament für eine erfolgreiche Supply Chain bildet eine intensive Kooperation zwischen den internen Abteilungen und externen Stakeholdern, unterstützt durch klar definierte Rollen und Abläufe. Das Zusammenspiel von Abteilungen verbessert u.a. die Prognosegenauigkeit, was wiederum direkte positive Effekte auf die Kostenkontrolle, die Bestände und letztendlich auf die Kundenzufriedenheit hat.
In diesem Artikel präsentieren wir fünf praxiserprobte Schritte, um die SCM-Organisation aufzubauen und zu gestalten. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, die Supply Chain zu einem echten Wettbewerbsvorteil auszubauen, indem sie nicht nur zur hohen Kundenzufriedenheit und -bindung beiträgt, sondern auch die Margen durch Kostenoptimierung schützt.
In der dynamischen Welt der Frischeindustrie ist eine effiziente Lieferkette entscheidend für den Unternehmenserfolg. Eine Schlüsselkomponente hierfür ist die Schaffung organisatorischer Strukturen, die eine interdisziplinäre und kooperative Arbeitsweise begünstigen.
Die Realisierung dieses Anspruches erfordert die Bildung von cross-funktionalen Teams als fundamentaler Baustein für eine agile Supply Chain. Diese Teams setzen sich im Idealfall aus Spezialisten der Bereiche Vertrieb, Logistik, IT und Qualitätssicherung zusammen und sind gemeinsam verantwortlich für die fortlaufende Optimierung der Prozesse. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert den Wissensaustausch und erlaubt es, Engpässe sowie Ineffizienzen schnell zu identifizieren.
Effektive Kommunikation bedingt ebenso die Durchführung regelmäßiger, aber zu nicht oft stattfindenden, Meetings mit den richtigen Stakeholdern. Diese dienen der Abstimmung von Absatzprognosen, Lieferplänen, Beständen und der Diskussion möglicher Planabweichungen. Solche Treffen garantieren, dass alle Beteiligten zeitnah informiert sind und erleichtern es, Anpassungen zügig umzusetzen.
Insgesamt bildet die Fokussierung auf das Gesamtoptimum und nicht allein auf einzelne Abteilungsziele den Grundstein für eine leistungsstarke und zukunftsfähige Supply Chain in der Frischeindustrie.
Die Rolle von essenziellen Rollenprofilen in einer SCM-Organisation ist entscheidend für die Gewährleistung präziser Nachfrageprognosen und optimierter Planung in der Frischeindustrie. Drei wichtige Rollen sind dabei die des Demand Planners, des Supply Planners und des SCM-Projektmanagers.
Der Einsatz von Demand Plannern zur Gewährleistung einer präzisen Nachfrageprognose und optimierten Planung unerlässlich. Die Fachleute bilden das Rückgrat eines Systems, das auf die Minimierung von Überproduktion und Verschwendung spezialisiert ist – eine Herausforderung, die angesichts der hohen Anforderungen an Mindesthaltbarkeit und Restlaufzeiten der Waren besonders gewichtig ist. Demand Planner nutzen eine Vielfalt von Datenquellen, darunter Verkaufshistorie, saisonale Schwankungen und externe Marktindikatoren, um zuverlässige Prognosen zu erstellen. Ihr Ziel ist es, das Optimum aus der gesamten Lieferkette herauszuholen, indem sie die Lagerhaltung optimieren und die Produktion nahtlos mit der Marktnachfrage abstimmen.
Supply Planner stellen sicher, dass die prognostizierte Nachfrage durch die Verfügbarkeit von Produkten gedeckt wird. Sie managen Bestände und koordinieren
die Lieferlogistik, um eine leistungsstarke und fristgerechte Distribution zu garantieren.
SCM-Projektmanager hingegen übernehmen die strategische Leitung von Projekten, die darauf abzielen, die Supply Chain zu optimieren und Anpassungsfähigkeit sowie Kostenstrukturen zu verbessern.
Die Ziele dieser spezialisierten Funktionen sind klar definiert: die Stärkung der operativen Exzellenz, die Erhöhung der Kundenzufriedenheit durch verlässliche Lieferungen und letztlich die Steigerung der Rentabilität des Gesamtunternehmens.
Insgesamt sind die drei Funktionen die Architekten einer resilienten und reaktionsstarken Lieferkette, die die komplexen Herausforderungen der Frischeindustrie meistert und die Grundlage für nachhaltigen Erfolg legt. Gerne können Sie den vollständigen Artikel online lesen – scannen Sie dafür bitte den nebenstehenden QRCode.
HÖVELER HOLZMANN
Eric Hummes (Senior Manager) & Simon Wenzel (Manager) bei HÖVELER HOLZMANN sind spezialisiert auf den Bereich Sales & Operations Planning sowie die nachhaltige Optimierung der gesamten Lieferkette und beraten u.a. Unternehmen aus der Lebensmittel- & Konsumgüterindustrie.
HÖVELER HOLZMANN ist der Spezialist für nachhaltige Supply Chain- und Einkaufsoptimierung. Unser erfahrenes und interdisziplinäres Team besteht aus 90 Spezialistinnen und Spezialisten aus Industrie und Beratung, auf dessen Expertise bereits mehr als 200 Kunden vertrauen. Zudem sind wir seit Mitte 2023 Teil des international tätigen Consulting-, Digital Solutionund Software-Hauses valantic.
Marktbericht ► Im Obstsortiment stammen saisonbedingt nur noch Äpfel und Birnen aus deutschem Anbau. Das restliche Sortiment wird durch Importe ergänzt. Citrusfrüchte sind in der kalten Jahreszeit nach wie vor bei den Verbrauchern beliebt, aber auch exotische Früchte und Beeren aus wärmeren Anbaugebieten ergänzen den Markt. Bei Tafeltrauben hat sich die Versorgungslage seit Jahresbeginn entspannt, da die Ernte in den frühen Anbaugebieten Südafrikas abgeschlossen ist und das sommerliche Wetter die Fruchtreife beschleunigt. Die Importe nach Europa nehmen zu, wodurch die Preise gesunken sind und die Nachfrage angekurbelt wurde.
Lisa Buddrus, Claudio Gläßer, Farina Lurz, Ursula Schockemöhle, Norika Lopez, Gabriele Held, Eva Würtenberger, Britta Berkau
Im Vergleich zu den Vorjahren gibt es wenig Konkurrenz, da die USA große Mengen aus Südamerika beziehen. Die Kernobstbestände in der EU sind in dieser Saison wegen der Frostschäden im Frühjahr unterdurchschnittlich, so dass die Preise für Äpfel und Birnen auf dem Markt deutlich fester sind. Bei Citrusfrüchten ist die Orangenernte in Spanien in vollem Gange, wobei kürzlich ein Sortenwechsel von Navelina zu Navel stattgefunden hat. Die Preise für Restmengen von Navelina haben sich daher leicht abgeschwächt. Insgesamt wird das Angebot an Orangen durch griechische und ägyptische Ware ergänzt. Die Zitronenernte fällt in diesem Jahr aufgrund der Trockenheit geringer aus als im Vorjahr und die Preise halten sich stabil auf höherem Niveau als in der Vorsaison. Die Steinobstsaison hat auf der Südhalbkugel verspätet begonnen, was zu Verladeverzögerungen ge-
führt hat. Während die Marktlage bei Pflaumen stabil blieb, kam es bei Nektarinen und Pfirsichen zu Qualitätseinbußen, die den Druck auf den Markt erhöhten. Es wird erwartet, dass dieser Druck mit den ersten Werbeaktivitäten des Lebensmitteleinzelhandels Ende Januar nachlassen wird. Im Januar war der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) von zahlreichen Angebotsaktionen für Bananen geprägt, um die Nachfrage anzukurbeln.
Mit dem Beginn der Erdbeer ernte in Südeuropa im November stehen für den europäischen Markt mittlerwei-
le mehr Erdbeeren zur Verfügung. Auch Nordafrika liefert noch Erdbeeren nach Deutschland. In den kommenden Wochen wird Spanien wie auch Griechenland den Markt wieder bestimmen, die ihre Fläche für die angelaufene Saison vergrößert haben.
Mitte Januar gab es in Deutschland wie gewohnt die erste stärkere Werbewoche des Jahres, wobei es sich ausschließlich noch um kleine Packungsgrößen handelte. Bei den Verbrauchern hält sich das Interesse bei winterlicher Witterung noch in Grenzen. Nur minimal beflügelte die stärkere Werbepräsenz die Haushaltsnachfrage.
Das Angebot an Heidelbeeren war in den zurückliegenden Wochen umfangreich. Die peruanischen Heidelbeerexporte haben sich trotz der Verspätungen in der Saison 2024/25 enorm gegenüber der vorherigen Saison gesteigert. Der peruanische Verband der Hei-
delbeerproduzenten und -exporteure (Proarándanos) berichtete Ende Dezember, dass die Saison 2024/25 zwar langsamer verläuft als die vorangegangenen Saisons, aber dennoch höhere Mengen aufweist. Auch Chile exportierte bis zur 2. Kalenderwoche rund 7 % mehr als in der vorangegangenen Kampagne. Auch wenn die Mengen aus Peru und Südafrika nun weiter zurückgehen, steht Ware aus Chile für die Vermarktung bereit. Die nun weiter anlaufende Saison in Marokko sorgt für zusätzliche Mengen am Markt. Auch wenn in Spanien die Saison mit frühen Sorten bereits ebenfalls anlief, spielen diese Mengen auf dem deutschen Markt aktuell noch keine Rolle. Die vorläufige Käuferreichweite, also der Anteil der Haushalte in Deutschland, die in einer Woche mindestens einmal Heidelbeeren kaufen, erreichte zum Jahresende 2024 für den Saisonzeitpunkt das mit Abstand höchste Niveau. Auch im Januar lag der Wert in jeder Kalenderwoche deutlich über dem Vorjahr. Angesichts der hohen Werbeaktivität, der hohen Präsenz in den Regalen sowie den spürbar gesunkenen Verbraucherpreisen war der Nachfrageanstieg in den vergangenen Wochen nicht verwunderlich.
Südhalbkugel: Steinobstsaison startet spät
Die Steinobst saison auf der Südhalbkugel ist in diesem Jahr deutlich später gestartet als sonst. Erst Mitte Januar war genügend Menge verfügbar, um auch die Programme bei den Vollsortimentern und Discountern ausreichend beliefern zu können. Sofort wurden aber auch wieder Schiffsverspätungen angekündigt. Dieser zeitliche Verzug wird unterschiedlich aufgenommen. Während die Marktlage bei Pflaumen stabil ist und es hier kaum Bedenken gibt, ändert sich die Qualität bei Nektarinen und vor allem bei Pfirsichen schneller. Der Druck ist entsprechend höher als bei Pflaumen und führt zu einer schwierigen Situation. Es wird er-
wartet, dass der Druck am Markt mit den ersten Werbeaktivitäten Ende Januar etwas nachlässt.
Anfang Januar lagern deutlich weniger Äpfel in der EU als in den Vorjahren. Die Frostnächte im vergangenen Frühjahr haben insbesondere bei den triploiden Sorten Schäden hinterlassen. Für die kommenden Monate wird daher mit einem eher defensiven Angebotsverhalten gerechnet. Es ist davon auszugehen, dass einige Sorten frühzeitig räumen werden. Dazu gehören auf alle Fälle Braeburn. Bei anderen Sorten dagegen steht der Absatz auf dem Bremspedal. So werden Elstar insbesondere im norddeutschen Raum sowie die Jonagold-Gruppe nur sehr dosiert abgegeben. Die Preise sind fest, für die kommenden Wochen wird aber etwas mehr Bewegung erwartet. Bei Birnen steht das Angebot aus Italien, Belgien und den Niederlanden im Vordergrund. Bei Aktionen allerdings greift der LEH gerne auf das deutsche Angebot, speziell Conference, zurück. Grundsätzlich sind aus deutschem Anbau aber Xenia derzeit am breitesten im LEH aufgestellt. Angesichts der niedrigeren EU-Ernte und, abgeleitet daraus, den unterdurchschnittlichen
Lagerbeständen, notieren die Preise in allen Anbaugebieten sehr fest. Festere Preise lassen sich aber kaum durchsetzen. Es wird abgewartet, wie groß die Zufuhren von der Südhalbkugel ausfallen. Den ersten Meldungen nach wird Südafrika in diesem Jahr mehr Birnen als in den Vorjahren verladen, hat aber auch den asiatischen Markt im Fokus. Es wird auf alle Fälle mit schwächeren Einstiegspreisen als im Vorjahr gerechnet.
Birnen aus Italien, Belgien und den Niederlanden stehen in Deutschland aktuell im Vordergrund.
Seit dem Jahreswechsel entspannt sich die Angebotssituation bei Tafeltrauben zunehmend. In Südafrika haben die frühen Anbauregionen bereits die Ernte abgeschlossen. Die Gebiets- und Sortenfolge erfolgt in dieser Saison zügig. Die sommerliche Wetterlage beschleunigt das Reifetempo. Die Zufuhren aus Südafrika nach Europa steigen. Die Preise haben sich nach der knappen Angebotslage im Dezember auf allen Handelsebenen abgeschwächt. Hoher Druck besteht aber nicht. Mit den niedrigeren Preisen hat sich auch die Nachfrage belebt. Aktionen in den Supermarktketten pushen den Absatz. Anders als in den Vorjahren besteht kaum Konkurrenz für südafrikanische Trauben, denn die USA bezieht aus Südamerika große Mengen, die nicht gen Europa ver-
schifft werden. In Indien sind erste kleine Mengen aus den frühen Anbaugebieten geerntet worden, und es deutet sich ein nahtloser Übergang von Tafeltrauben aus Südafrika nach Indien an.
In Spanien läuft die Orangen ernte von Navel u.ä. Sorten auf Hochtouren. In der Vermarktung steht jetzt der Sortenwechsel von Navelina auf Navel u.ä. an. An den spanischen Vermarktungseinrichtungen haben sich die Preise für Restmengen Navelina in der 3. Woche leicht abgeschwächt. Die Ware drängt nun stärker auf Räumung. In der 5. Kalenderwoche wird das mittelspäte Sortenspektrum verstärkt nach Deutschland geliefert. Sowohl in den Supermarktketten und Discountern als auch an den deutschen Großmärkten dominieren spanische Orangen. Das Angebot wird durch griechische Zufuhren ergänzt. Darüber hinaus drängen jetzt auch verstärkt ägyptische Orangen in den europäischen Markt. An den Großmärkten ist das Angebot durchaus die preisgünstige Alternative zum europäischen Angebot und stößt auf eine Abnehmerschaft.
In Spanien räumt die Hauptsorte Clemenules bei Easy Peelern plangemäß und mit dem Jahreswechsel stehen die Spätsorten im Fokus. In Spanien schreitet die Ernte voran. Neben Nadorcott u.ä. werden erste Orri geerntet. Darüber hinaus setzen nun auch Marokko, die Türkei und Israel stärker mit Spätsorten ein und decken die nach wie vor lebhafte Nachfrage. Mit dem Übergang zum Spätsortensortiment haben sich die Preise für Easy Peeler befestigt, dabei liegen die Preise für Orri deutlich über dem übrigen Sortenspektrum.
Die grundsätzliche Angebotssituation bei Zitronen blieb in Januar stabil. Die Ernte fällt aufgrund der Trockenheit im Sommer und Herbst deutlich schmaler als im Vorjahr aus und es kann nicht auf
die üblichen Mengen zurückgegriffen werden. Die Preise für Zitronen an den spanischen Vermarktungseinrichtungen sind weiterhin fest und liegen deutlich über dem Vorjahresniveau. Nach den Aufschlägen um den Jahreswechsel haben sich die Preise stabilisiert. Der Verkauf läuft stetig und Mittel- und Nordeuropa beziehen die üblichen Mengen. Aktionen in den Ketten stützen den Verkauf. Auch an den deutschen Großmärkten fließen Zitronen im geplanten Umfang ab, üblicherweise nehmen der Fachund ambulante Handel, wie auch die Gastronomie, im Januar kleinere Mengen auf.
Auch Mangos und Avocados bleiben nicht von den logistischen Herausforderungen des Seetransports verschont, was dem gesamten Sektor in den letzten Wochen Schwierigkeiten bescherte. Aktuell ist das Mango-Angebot in Deutschland jedoch ausreichend gedeckt, wobei Peru den Markt klar dominiert. Gleichzeitig steht das Land in starkem Wettbewerb mit Brasilien und Ecuador, die ihre Mangos zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Inwieweit Peru das aktuelle Angebotsniveau halten kann, bleibt abzuwarten. Durch den in dieser Saison früheren Erntebeginn wird auch erwartet, dass die Ernte früher zu Ende gehen wird als üblich. Dank gezielter Vermarktungsstrategien des Lebensmitteleinzelhandels bleibt die Nachfrage weiterhin im positiven Trend. In der vierten Kalenderwoche wurden bereits 22 Werbeaktionen durchgeführt, bei denen Mangos zu besonders attraktiven Preisen ab 0,69 Euro pro Stück angeboten wurden. Im Gegensatz zur Entwicklung bei Mangos konnte sich die Nachfrage nach Avocados bislang nicht erholen. Der AMI-Verbraucherpreisspiegel zeigt, dass die Zahl der Haushalte, die zu Avocados griffen, derzeit rund 40 % unter dem Vorjahresniveau liegt. Neben den be-
liebten Hass-Avocados wurden in diesem Monat auch verstärkt kleinere Avocadosorten in das Angebot aufgenommen, um ein attraktives Angebot für den Endkunden zu schaffen. Das Angebot ist vielfältig und umfasst Früchte aus Israel, Marokko, Peru und Südafrika.
Der Januar wird durch zahlreiche Aktionen für Bananen geprägt. Allen voran eine Kette, die ununterbrochen mit einem Preis von 1 Euro/kg wirbt. Andere Ketten ziehen nach. Dabei liegt der Aktionspreis teils auch unter einem Euro pro Kilogramm. Theoretisch ist damit ab Ende Januar Schluss, wenn die neu verhandelten höheren Einstandspreise gelten. Auf die Nachfrage wirkt die anhaltend starke Werbeaktivität deutlich. Die Käuferreichweite ist in der ersten Januarhälfte um 25 % gestiegen. Während der Absatz also, gepusht durch Sonderangebote, auf Hochtouren läuft, ist die Logistik von den Herkunftsländern bis in die europäischen Häfen schwierig. Neue Schifffahrtsrouten, nicht verladene Container und starke Verzögerungen beim Löschen der Schiffe führen dazu, dass die Ware derzeit oft erheblich später als geplant gereift wird. Die termingerechte Belieferung des Einzelhandels ist dadurch eine tägliche Herausforderung.
Nach dem feiertagsbedingt nachfragestarken Dezember ist der Januar in der Regel ein ruhiger Absatzmonat. Denn meist muss sich die Marktlage zum Jahreswechsel erst noch einpendeln. Aufgrund der Feiertage fehlen zu Jahresbeginn häufig Arbeitskapazitäten für Erntearbeiten und die Aufbereitung der Ware. Frostereignisse erschweren in Deutschland und dem Beneluxraum zudem punktuell die Feldarbeiten. Bei einigen Gemüsearten wird jedoch von einer ungewöhn-
lich lebhaften Nachfrage im Januar berichtet. Zudem wird das Angebot an Kulturen aus deutschem Anbau teilweise verstärkt auf Importe umgestellt. Sowohl bei Rotkohl als auch insbesondere bei Weißkohl leeren sich die Lager schneller als üblich. Bei Weißkohl hat die Exportnachfrage zu einem frühen Zeitpunkt der Saison deutlich zugenommen. Auch das Angebot an deutschem Spitzkohl, Wirsing und Chinakohl wird knapper bei lebhafter Nachfrage. Bei Rosenkohl wird sich ein Großteil der deutschen Erzeuger bis Ende des Monats aus der Ernte zurückziehen. Der Absatz von Zwiebeln und Möhren läuft auch im Januar ebenfalls weiterhin sehr gut. Die Nachfrage ist, sowohl im Inland als auch bei Zwiebeln vor allem im Export, lebhaft. In Südspanien ist der Winter eingezogen. Die Temperaturen sind nach dem Jahreswechsel, vor allem während der Nächte, deutlich niedriger als im Dezember ausgefallen. Das wirkt sich deutlich auf die Warenverfügbarkeit bei Fruchtgemüse aus. Die niedrigen Nachttemperaturen und die geringere Sonneneinstrahlung
verzögern die Reife von Gurken, Paprika, Zucchini, Auberginen und Tomaten. Das knappe Angebot führt zu Preissteigerungen. Der „Veganuary“ ist im Januar in aller Munde und insbesondere in der Werbung sehr präsent. Der Vorsatz, gerade im Januar auf tierische Produkte zu verzichten und gegebenenfalls mehr Salat zu essen, trifft derzeit auf einen teils knapper versorgten Markt.
Für Bunte Salate zeigte sich der Markt seit Jahresanfang wieder ausgeglichener. Bunte Salate aus Frankreich brachten ein nicht mehr so hohes Kopfgewicht mit sich, wie noch vor Weihnachten. Durch die geringe Sonneneinstrahlung und die kühlere Witterung konnten die neuen Sätze nicht mehr so viel Masse bilden. In Italien war Mitte Januar die Ernte durch Niederschläge erschwert. Je nach Herkunft schwankten die Preise für Bunte Salate (Lollo Rossa, Lollo Bionda, Eichblatt) an den deutschen Großmärkten um ein stabiles Mittel. In der Werbung des LEH lag der Schwerpunkt auf Tricolorsalaten aus hydroponischem Anbau.
Pflanzlücke wirkte sich auf Eissalatangebot aus
Bei Eissalat aus Spanien war die Versorgung in der ersten Januarhälfte knapp. Die Pflanzlücke, die durch das Unwetter in Spanien Ende Oktober 2024 entstanden war, wirkte sich auf das Angebot aus. Zum Ausgleich wurde auf niederländische oder leichtere Ware zurückgegriffen. Die Angebotssituation wurde in der 3. Woche noch verschärft, als es in Teilen Spaniens Nachtfröste gab. Durch das knappe Angebot stiegen die durchschnittlichen Preise für spanischen Eissalat an den Großmärkten seit der Weihnachtswoche und sanken erst in der 3. Woche wieder. Der Einzelhandel reagierte verzögert und nahm die Werbeintensität erst in der 4. Woche zurück. Auf Verbraucherebene fand die zur Verfügung stehende Ware guten Absatz.
Auch wenn noch vereinzelt Feldsalat regional zur Verfügung steht, kann die deutsche Saison als beendet angesehen werden. Schon seit Dezember machten die allgemein feuchten Witterungsbedingungen mit wechselnden Temperaturen über 10 °C bis um 0 °C dem feinen Blattgemüse zu schaffen. Hinzu kam die geringe Sonneneinstrahlung, wodurch auch höhere Temperaturen nicht gut für das Wachstum genutzt werden konnten und staunasse Böden zu einer mangelnden Kondition der Pflanzen führten. Daher wurde Importware aus Italien, Frankreich und Belgien gut am Markt angenommen. Und
dass, obwohl deutscher Feldsalat aus dem Freilandanbau an den Großmärkten in der ersten Januarhälfte deutlich niedriger notiert war. Demgegenüber konnte deutsche Unterglasware preislich nicht mithalten. Ab der 3. Woche fingen die Preise an, sich anzugleichen. Für Salatherzen wird bis Ende Januar noch mit einer eingeschränkten Warenverfügbarkeit aus Spanien gerechnet. Grund sind die Ausfälle bei der Anlage neuer Sätze Anfang November, als durch die Flutkatastrophe die Felder nicht bewirtschaftet werden konnten. Zudem hat der Winter in Spanien Einzug gehalten und es wachsen derzeit nur langsam vermarktungsreife Pflanzen nach. Durch die Knappheit stiegen die Preise an den deutschen Großmärkten. Der Verbraucherpreis hingegen fiel bis zur Mitte des Monats und stieg erst zuletzt wieder an. Geworben wurde mit Salatherzen etwas weniger als im Vorjahreszeitraum, aber im langjährigen Vergleich in einem üblichen Umfang. Der Schwerpunkt lag dabei auf Packungen mit 2 Salatherzen. Durch die geringeren Kopfgrößen verlagerte sich das sonstige Angebot von 3er- auf 4erPacks.
Insgesamt hat sich die Angebotslage bei Rucola etwas entspannt, so dass wieder etwas mehr Rucola frei zur Verfügung steht. Doch die Nachfrage zieht nicht mit. An den deutschen Großmärkten sind die Preise für Rucola bis zum Ende der 4. Woche gefallen. Die Hoffnungen auf festere Preise wurden zuletzt
nicht erfüllt. An den Großmärkten wird fast ausschließlich Rucola aus Italien gehandelt. Geworben wurde mit Rucola in den ersten vier Januarwochen 26-mal. Das ist ein durchschnittlicher Wert für diesen Zeitraum.
Ob Kopfsalat von den gesunden Vorsätzen der Verbraucher für das neue Jahr profitieren wird, ist fraglich. Die private Nachfrage ist mäßig und unter Vorjahresniveau, obwohl mit 21 Werbeaktionen in den ersten 4 Wochen mehr für Kopfsalat geworben wurde als in den vergangenen zwei Jahren im Vergleichszeitraum. In der 3. Woche wurde versucht, die Verbraucher durch Besonderheiten, wie rotem Kopfsalat oder küchenfertigem Kopfsalat in 175-g-Beuteln, zum Kauf anzuregen. An den deutschen Großmärkten wurden vornehmlich Kopfsalate aus Belgien, Frankreich und Italien gehandelt, aus Deutschland und den Niederlanden kamen keine nennenswerten Mengen. Die Preise an den Großmärkten sind seit Jahresbeginn leicht rückläufig. Vor den Weihnachtsfeiertagen wurde Chicorée verstärkt getrieben, so dass die Preise angebotsbedingt sanken. Mitte Januar hat sich der Markt wieder stabilisiert. Das Treiben der Chicoréewurzeln verlief kontrollierter und die Preise zogen wieder leicht an.
Anders als in den Jahren 2022 und 2023, die von Energiesparen geprägt waren, kann in diesem Winter wieder auf steigende Mengen Salatgurken aus dem belichten Unterglasanbau des Beneluxraumes zurückgegriffen werden. In der ersten Januarwoche sind in den Niederlanden und Belgien weitere Produzenten mit der Ernte von Salatgurken gestartet. Parallel nahmen die Angebotsmengen in Spanien ab. Über das Kettengeschäft hinaus stehen nur wenig Salatgurken aus Spanien zur Verfügung. An den deutschen Großmärkten sind die Preise für spanische Ware in die Höhe gegangen und es wird zunehmend auf niederländische und belgische Salatgurken zurückgegriffen. Inzwischen laufen nur noch wenig Aktionen in den Supermarktketten und Discounter, so dass sich die Angebotslage mit der schwächeren Nachfrage zunehmend entspannt.
Der Winteranbau bei Rispen tomaten ist im Beneluxraum in dieser Saison wieder ausgeweitet worden. Aus den belichten Kulturen stehen gegenüber 2023 und 2024 höhere Mengen bereit. Die Erntemenge fällt in Summe aber schmaler aus als geplant, da das natürliche Licht merklich geringer als in den Vorjahren ist. In Spanien ist der Anbau von Standardrispentomaten weiter rückläufig. Die Produktion von Minitomaten wurde hingegen ausgeweitet. Auch in Nordafrika stehen reichlich Minitomaten bereit, die ohne grün oftmals vorverpackt in den europäischen Markt drängt. Die privaten Haushalte greifen, auch aufgrund des Preisvorteils, stark zu Minitomaten ohne grün. Mit dem Temperaturrückgang ist das Angebot an spanischen Zucchini innerhalb weniger Tage zurückgegangen. Alternativ stand am deutschen Markt marokkanische Ware zur Verfügung, aber auch in Nordafrika stehen aufgrund des Temperaturrückgangs geringere Mengen bereit. Die Preise an den
spanischen Vermarktungseinrichtungen sind angezogen und auch an den deutschen Großmärkten kam es rasch zu Preisaufschlägen. Die Supermarktketten und Discounter haben sich zurückgezogen und den Werbeumfang minimiert. Inzwischen haben sich Angebot und Nachfrage eingependelt, mit den angekündigten höheren Temperaturen wird auch mit langsam steigenden Mengen aus dem spanischen Anbau gerechnet. Ähnlich wie bei Zucchini ist auch das Angebot an Auberginen knapp und die Preise liegen auf hohem Niveau, inzwischen entspannt sich die Angebotslage langsam und die Preise geben in Spanien nach. Der Aufwuchs der frühen Sätze im Beneluxraum verzögert sich aufgrund der geringen Lichteinstrahlung im Dezember und Januar.
Die Herbstmonate bzw. auch der Dezember waren in Südspanien von hohen Temperaturen geprägt und die Paprika pflanzen entwickelten sich rasch. Allerdings konnten sich auch Schädlinge gut entwickeln. Die Schäden sind nach wie vor sichtbar und es kommt immer wieder zu Qualitätsproblemen bei Paprika. Ein Teil der geernteten Mengen sind nicht für das Exportgeschäft geeignet. Die Preise für Paprika, vor allem für rote und gelbe Schoten, haben sich befestigt. Mit einer hohen Aktionsdichte, wie in der 3. Kalenderwoche, schießen die Preise an den spanischen Vermarktungseinrichtungen in die Höhe. Alternativen stehen kaum zur Verfügung. Im Beneluxraum sind erste Pflanzen Anfang Dezember in die Gewächshäuser gesetzt worden. Die Pflanzen entwickelten sich aufgrund der fehlenden natürlichen Einstrahlung deutlich langsamer, so dass die Pflanzen 10 bis 14 Tage später als geplant blühen. Je nach Einstrahlung lässt sich vermuten, dass sich der Saisonauftakt für Paprika im Beneluxraum verzögert. Die Nachfrage nach Rotkohl beruhigte sich nach dem Nachfragehöhepunkt zu den Weihnachtsfeiertagen. Die Supermarktketten und Discounter sind noch bis Ende
Januar im Verkauf, dann wird Rotkohl bei dem einen oder anderen Discounter aus den Regalen verschwinden. Druck besteht aber nicht, die Bestände räumen plangemäß bzw. sogar flotter als erwartet, zumal sich auch für Rotkohl immer wieder Fenster im Exportgeschäft öffnen. Die Preise haben sich nach dem Jahreswechsel weiter befestigt und etablieren sich nun auf dem höheren Niveau.
Die Bestände an Weißkohl räumen ebenfalls zügig. Ein großer Anteil der Normallagerware ist bereits verkauft. Damit startet der Verkauf der Kühllagerware zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als in den Vorjahren. Seit dem Jahreswechsel hat sich die Nachfrage erheblich belebt. Die Supermarktketten nehmen durch Aktionen gestützt rege Ware auf. Darüber hinaus ist der Warenabfluss im Exportgeschäft, ebenfalls zu einem frühen Saisonzeitpunkt, deutlich gestiegen. In den ersten Wochen konnte die Nachfrage kaum ausreichend bedient werden. Inzwischen beruhigt sich die Absatzlage, aber nach wie vor wird mit einem Warensog aus dem europäischen Ausland gerechnet. Die Preise für Weißkohl sind angezogen. Die Warendecke bei deutschem
Die Nachfrage nach Weißkohl hat sich erheblich belebt.
Spitzkohl, Wirsing und auch Chinakohl wird dünner. Deutscher Spitzkohl steht nur noch in schmalen Mengen aus der Speziallagerung bereit, darüber hinaus decken Importe von der Iberischen Halbinsel die Nachfrage ab. Die Angebotsverfügbarkeit ist gegeben und auch die Frosteinflüsse aus der 3. Kalenderwoche haben das Angebot nicht gemindert. Ebenfalls im Umbruch auf Importware befindet sich Wirsing. Lokal stehen noch schmale Mengen des krausen Kohls zur Verfügung, darüber hinaus wird auf italienische und belgische Importe zurückgegriffen. Ebenfalls lieferfähig ist Portugal, hier werden steigende Mengen ab der 1. Märzwoche erwartet. Das Angebot an deutschem Chinakohl begrenzt sich nun zunehmend auf die langzeitlagernden Betriebe. Regional wird die Warendecke dünner. Die Preise haben sich bei reger Nachfrage befestigt. Vereinzelt wird bereits auf spanische Importe zurückgegriffen.
Zum Weihnachtsfest zogen die Preise für Blumenkohl an und hielten sich, aufgrund eines witterungsbedingt verknappten Angebots, über den Jahreswechsel hinweg auf hohem Niveau. In Spanien waren hierfür Frostnächte ausschlaggebend, in Italien war es die regenreiche, kühle Witterung. Nach dem Preisanstieg für französischen Blumenkohl, zogen auch die Preise in Spanien und Italien nach. Zum Monatsende entspannte sich die Lage auf der Angebotsseite wieder etwas. Die Nachfrage nach Blumenkohl hielt sich auf, für den Januar üblich, schwächerem Niveau. Durch das knappere Angebot warb der LEH im Januar vergleichbar selten wie im Januar des vergangenen Jahres, als das Angebot witterungsbedingt noch knapper war und die Preise auf Rekordhöhe lagen.
Die Marktentwicklung bei Brokkoli folgte der des Blumenkohls mit leichter Verzögerung. So ver-
schmälerte sich das Angebot in Italien aufgrund der kühlen und regnerischen Witterung und auch aus Spanien verkleinerten sich die Liefermengen durch das verlangsamte Wachstum der Brokkolikulturen mit den Nachtfrösten. Mit der Verknappung des Angebots zogen die Preise an und die Nachfrage sank. Der Verbraucherpreis lag laut AMI Verbraucherpreisspiegel zum Jahreswechsel sogar über dem hohen Niveau des Vorjahres, sank dann im Januar unter die Vorjahreswerte, aber hielt sich dennoch weiter hoch. Die Werbeintensität des LEH im Januar dieses Jahres war nur halb so hoch wie im Januar 2024. Obwohl sich das Wachstum in den Kohlrabi kulturen aufgrund der kühlen und regenreichen Witterung in Italien und Nachtfrösten in den spanischen Anbauregionen ab Mitte Januar verlangsamte, standen dem Markt noch ausreichende Mengen zur Verfügung. Der LEH pushte den Absatz der weißen Knollen mit der soliden Angebotsalge vergleichbar stark wie im Vorjahresmonat. In Kombination mit einem Mitte Januar gesunkenen durchschnittlichen Verbraucherpreis belebte sich die Nachfrage.
Zu den Weihnachtsfeiertagen erreichte Rosenkohl den typischen Nachfragehöhepunkt. Die Preise sind zum neuen Jahr leicht angezogen und die Ernte lief im Januar in geregelten Bahnen. Der Bestandsabbau bei deutschem Rosenkohl verlief bisher planmäßig und stetig. Es wurde von einer winterüblichen Nachfrage berichtet. Teilweise kam weniger Ware aus den Niederlanden, so dass deutscher Rosenkohl verstärkt gehandelt wurde. Einige Produzenten in Norddeutschland sind in der Endphase der Vermarktung. Bis zum Monatsende wird sich ein Großteil der Anbauer aus der Ernte zurückziehen. So kommt es an den deutschen Großmärkten zu Preisanpassungen. Üblicherweise wird das Angebot in den kommenden Wochen verstärkt durch Ware aus den Niederlanden bedient. Anfang Januar kurbelten zahlreiche Werbe-
aktionen den Rosenkohlabsatz an. Damit wurde ein vergleichbar hohes Niveau wie zum Weihnachtsgeschäft erreicht. Dabei wurde neben deutscher Ware vor allem Rosenkohl aus den Niederlanden beworben.
Die Nachfrage nach Möhren hatte etwas Anlaufschwierigkeiten, doch bis zur 3. Januarwoche entwickelte sie sich positiv und stieg auf einen Rekordwert. In der Woche stützte der Lebensmitteleinzelhandel den Abverkauf mit zahlreichen und niedrigpreisigen Angeboten. Mit dem späten Frost hatten die Erzeuger ausreichend Zeit, die Bestände auf dem Feld winterfest abzudecken. Tagsüber war die Witterung in weiten Teilen Deutschlands milder, so dass Möhren aus dem Bestand geholt werden konnten. Von den Feldern wie aus den Lagern kommen Möhren, konventionelle sowie ökologische, in ansprechender Qualität. Bei guter Warenverfügbarkeit stiegen die Preise für Gewichtsmöhren aus Deutschland an den Großmärkten bis zum Ende der 4. Woche.
Wie üblich, musste sich die Marktlage bei Zwiebeln zum Jahreswechsel erst noch einpendeln. Durch die Feiertage wurden Packstationen zum Teil geschlossen und die Arbeit musste im Januar wieder aufgenommen werden. So fehlte es hier und da zum Jahresbeginn an Arbeitskapazitäten für die Aufbereitung. Es wird je nach Partie über durchwachsene Qualitäten berichtet. So gibt es sehr gute, einwandfreie Ware aber auch Partien von schwächerer Kondition verbunden mit hohem Sortieraufwand. Im Gegensatz zu der meist üblichen etwas ruhigeren Nachfrage im Januar läuft der Absatz bei Zwiebeln im Januar weiterhin sehr gut. Sowohl im Inland als auch im Export ist die Nachfrage stetig. So kommt es zum Jahresbeginn im Inlandsgeschäft zu keiner Preisänderung, für den Export ließen sich jedoch
kleine Preisaufschläge durchsetzen. Durch die konstante bis regional rege Nachfrage in Deutschland haben sich die Preise zur Monatsmitte jedoch leicht verfestigt. Für Übergrößen liegen die Preise angebotsbedingt etwas höher. Das Angebot an roten Zwiebeln ist weiterhin begrenzt. Der Großteil der Ware ist mittlerweile kontraktgebunden. Die Bestände an Winterzwiebeln entwickeln sich derzeit zufriedenstellend bei günstiger Witterung. Die Saison 2024/25 für ägyptische Bundzwiebeln begann wegen des heißen Sommers mit Verspätung. Aufeinanderfolgende Hitzewellen im August betrafen fast alle Erzeuger und einen Großteil der frühen Ernte. Die Erzeuger mussten neu pflanzen, was den Saisonbeginn verzögerte. Die durch die Hitzewellen und die Neuanpflanzungen verursachten Verluste zwangen die Erzeuger, ihre Preise nach oben anzupassen. Diese Preiserhöhungen waren auch auf dem deutschen Markt zu spüren. Aktuell ergänzt angebotsbedingt punktuell italienische Ware den Markt. Der Rückblick auf das Jahr 2024 zeigt, dass vor allem die ersten sechs Monate für viele Erzeuger von Porree eine Herausforderung waren. Nässe erschwerte die Ernte von Winterporree in den Beneluxländern, und der Frühporree kam vielerorts unter schlechten Bedingungen in den Boden. Letzteres wirkte noch lange nach: Monatelang hatten die Erzeuger mit ungleichmäßigen Ernten und mäßigen Erträgen zu kämpfen. Auch der Krankheitsdruck war aufgrund der Nässe lange Zeit hoch. Erst ab November normalisierte sich die Situation.
Zum Jahreswechsel waren die Preise für Porree aus den Beneluxländern auf einem hohen Niveau. Denn um die Feiertage herum war das Angebot traditionell geringer, da die Saisonarbeitskräfte teils abreisten. Zum Jahresstart begann sich die Marktsituation zu erholen und die Erntearbeiten wurden wieder aufgenommen. Je nach Partie war der Sortieraufwand teilwei-
se erhöht. Frostereignisse haben das Wachstum und die Ernte von Porree allerdings zeitweise eingeschränkt, was zu einer Verknappung des Angebots geführt hat. Für das Weihnachtsgeschäft wurden Mengen vorgeerntet, um den Bedarf über die Feiertage zu decken. Mitte Januar waren die Lagerbestände weitgehend abgebaut, was das Angebot zusätzlich verknapp-
te. So kam es in der 3. Kalenderwoche zu Preisaufschlägen. In der folgenden 4. Kalenderwoche sind die Preise für Porree im Beneluxraum jedoch wieder gesunken. Das könnte zum einen mit der Rückkehr der Saisonarbeiter, zum anderen aber auch mit weniger Frostereignissen zusammenhängen. Zudem kurbeln Preissenkungen häufig die Nachfrage an.
ohne
Anmerkungen: Mittelwerte für die einzelnen Geschäftstypen und für Deutschland insgesamt: mit Umsatzanteilen gewichtet. Wo vs. VjWo in %: Prozentuale Veränderung des vorläufigen Wochenmittelwertes gegenüber der Vorjahreswoche.
Quelle: Verbraucherpreisspiegel der AMI auf Basis des GfK-Haushaltspanels. © AMI. Alle Rechte vorbehalten. Abdruck, Auswertung und Weitergabe nur mit schriftlicher Genehmigung.
Hitzewellen könnten sich durch veränderte Bodenfeuchtigkeit verschlimmern
FORSCHUNG Hitzewellen werden im Klimawandel heftiger, das weiß die Wissenschaft schon länger. Eine neue Studie unter Leitung der Universität Graz zeigt nun, dass die Zunahme der Intensität besonders starker Hitzewellen in großen Regionen noch viel stärker ausfallen wird, als bisher erwartet, sagt Douglas Maraun, Hauptautor der Studie und Forschungsgruppenleiter am Wegener Center der Universität Graz. Es ist bekannt, dass die Intensivierung von Hitzewellen stärker ausfällt als die Zunahme der mittleren Temperaturen. „Wenn sich z.B. das globale Klima um zwei Grad erwärmt, wird eine typische Hitzewelle um etwa 2,6 °C heißer“, erklärt Maraun. „Über viele Regionen hinweg kann die Temperatur bei besonders extremen Hitzeereignissen sogar doppelt so stark steigen wie die mittlere globale Erwärmung.“ Das bedeutet, dass für die betroffenen Gebiete Klimarisiken erheblich unterschätzt und daher unzureichende Anpassungsmaßnahmen geplant worden sein könnten. Für andere Regionen trifft das Gegenteil zu. Das Forscherteam hat einen Mechanismus entdeckt, der das spezielle Verhalten von sehr extremen Hitzeereignissen erklärt. Durch die Analyse verschiedener Klimamodelle fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Bodenfeuchte an den heißesten Tagen des Jahres eine Schlüsselrolle spielt, und wie sich diese im Zuge der allgemeinen Klimaerwärmung verändert. Dieser Mechanismus lässt sich von verschiedenen Modellen zuverlässig simulieren. Welche Regionen das betrifft, darin sind sich die Modelle allerdings nicht einig. Es brauche weitere Forschung, die die zugrundeliegenden Prozesse untersucht und die Modellergebnisse mit Beobachtungen vergleicht.
THEMENVORSCHAU
Ausgabe ET AS Themenschwerpunkte
06/07/08
Fruit Logistica Review I
• Deutschland, Flandern, Niederlande, Österreich, Schweiz
• Fresh Convenience
• Internorga (14.-18.03., Hamburg)
09 Fruit Logistica Review II
• Globaler Fruchthandel, Übersee, Mittelmeerraum, Spanien, Italien
• Südtirol
• Saatgut- und Sortenentwicklung
• Pflanzenschutz
• Beerenobst (Fruitnet Berry Congress 13.-14.3., Rotterdam)
Weitere Termine siehe www.fruchthandel.de/magazin/themenplan
110. Jahrgang (gegründet 1916)
VERLAG
Fruitnet Media International GmbH
Simrockstraße 64-66 I 40235 Düsseldorf
Tel.+49-(0)211-99104-0 I info@fruchthandel.de www.fruchthandel.de
HERAUSGEBER
H. Günter Schweinsberg †
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Ulrike Niggemann I Chris White
REDAKTION
Tel. +49-(0)211-9 91 04-35 I redaktion@fruchthandel.de
Michael Schotten (ms, Chefredakteur) I Nadine Schotten (nsc, Chefin vom Dienst) I Christine Weiser (cw) I Daniel Schmidt (dsch) I Inga Detleffsen (id)
ANZEIGEN
Tel.+49-(0)211-99104-40, anzeigen@fruchthandel.de
Helmut Peskes (Anzeigenleiter) I Panagiotis Chrissovergis I Christian Hollenbeck I Gabi Höhle
DESIGN
Anna K. Schweinsberg, akschweinsberg@libero.it
LAYOUT I EBV
HP Medien, Mönchengladbach, hpmedien.de
ABONNEMENTS I VERTRIEB
Tel. +49-(0)211-9 91 04-12 I abos@fruchthandel.de
Sebastian Felici
EVENTS I AWARDS
Tel. +49-(0)211-9 91 04-10 I events@fruchthandel.de
Kaasten Reh (Leitung)
PROJEKTMANAGEMENT I MARKETING
Lena Manteuffel, Amy Broadfoot
KORRESPONDENTEN
- Niederlande: Jochem Wolthuis (jw), info@nldcommunicatie.nl
- Spanien: Agronoticias: Daphne Schmidt (ds), daphne@agronoticias.es
- Frankreich: Pascale Canova-Menke, p.canovamenke@promo-intex.com
- Italien: NCX: Carla Buono (cb), media@ncx.it
STÄNDIGE FREIE MITARBEITER
Marlis Heinz (mhz) I Dr. Henriette Ullmann (hu) I Betina Ernst (be) I Louise Brodie, Lucentlands (lb) I Ralf Petrov (rp)
Jahresabo Inland 280 € | Ausland 335 € | Digital-Abo 230 € (alle Preise inklusive Versandkosten, zuzüglich Mehrwertsteuer) Erscheinungsweise wöchentlich, ISSN 0429-7830
Druck: D+L Reichenberg GmbH, Bocholt
Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Vervielfältigung auf Datenträger nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Verlag.
Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte
The leading trade show for the global fresh produce business. SAVE THE DATE TODAY FOR TOMORROW: 4|5|6 Feb 2026